Pr Prandtl Zahl - Brandenburgische Technische Universität Cottbus
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7.6.2 örtliche Stoff- bzw. Wärmeübergangszahl<br />
LS Thermische Maschinen, BTU <strong>Cottbus</strong> · Studienarbeit Stefan Bischoff<br />
Unsere Erwartungen aus Kapitel 7.4 werden mit den Abb. 7-7 und Abb. 7-8 nicht<br />
erfüllt. Ganz offenbar erfolgt der Stoff- bzw. Wärmeaustausch auf der<br />
Plattenoberfläche in einer turbulenten Grenzschicht. Am besten stimmen die<br />
Angaben von Renz [18] mit den von uns empirisch ermittelten Sherwood-<strong>Zahl</strong>en<br />
überein. Die Werte von Baehr [2] sind zu klein, die Werte von Kottke [13] sind zu<br />
hoch.<br />
Mit den Abb. 7-9 und Abb. 7-10 ist eine Erklärung möglich. Nach Kottke [13] löst<br />
sich an Platten endlicher Dicke die Grenzschicht im Bereich des Anlaufs laminar<br />
ab, wird über der Ablöseblase instabil und legt sich nach kurzer Entfernung wieder<br />
an die Platte an. Es entsteht eine Ablöseblase mit kleiner innerer Rezirkulation. Der<br />
Punkt der Ablösung ist durch jene Re-<strong>Zahl</strong> definiert, bei der unmittelbar nach dem<br />
Anlaufbereich eine Stoffübergangsminimum nachgewiesen wird. Dieses<br />
Stoffübergangsminimum kann im Bereich der Ablösung am Anlauf mit unseren<br />
Meßergebnissen nicht festgestellt werden. Eine Ursache hierfür ist, daß die<br />
Auflösung der Schichtdickenabnahme ∆d des Naphthalins mit der verwendeten<br />
Meßgerätekonfiguration im Kantenbereich der Platte zu gering ist. Es fehlen<br />
Meßwerte direkt an der Forderkante der Platte, die den Bereich der<br />
Strömungsablösung näher beschreiben.<br />
Das Wiederanlegen der Strömung ist mit einer starken Erhöhung des<br />
Stoffüberganges in Form eines Maximums verbunden. Bereits kurz nach dem<br />
Maximum des Stoffübergangs stellt sich eine turbulente Grenzschicht ein.<br />
Kottke [13] hat den Kantenbereich von verschiedenen Platten mit dem<br />
remissionsfotometrischen Meßverfahren sehr genau untersucht. Sein Ergebnisse<br />
sowie Ergebnisse weiterer Messungen mit der Hitzedrahtsonde und dem PIV-<br />
Meßverfahren –ParticIe Image Velocimetry- bestätigen unsere Vermutung, daß ein<br />
Stoffübergangsmaximum an der vorderen Randzone der ebenen Platte auf eine<br />
Strömungsablösung bereits an der vordersten Kante der ebenen Platte hindeutet.<br />
Ergebnisse der Messungen mit der Hitzedrahtsonde sind in den Abb. 7-11 und 7-<br />
12 dargestellt. Es werden die mittlere Geschwindigkeit u und Turbulenzgrad Tu in 5<br />
mm Entfernung von der Plattenoberfläche entlang der mittleren Plattenlauflänge x<br />
vermessen. Die Strömungsgeschwindigkeit u∞ im Umluftwindkanal beträgt 20,35<br />
m/s bei einer Temperatur T von 22,80 °C und einem Umgebungsdruck pu von<br />
1010,48 hPa. In der Abb. 7-11 tritt nach der Beschleunigung der Strömung ein<br />
Maximum der Geschwindigkeit bei x = 6 mm auf, wobei diese mit erweiterter<br />
Plattenlauflänge x einen Wert < 19,5 m/s annimmt, was auf eine Sperrung durch<br />
eine Ablöseblase im Bereich 0 mm < x < 20 mm hindeutet.<br />
Der Turbulenzgrad Tu in 5 mm Entfernung von der Plattenoberfläche entlang der<br />
mittleren Plattenlauflänge x ist in der Abb. 7-12 dargestellt. Das Maximum des<br />
Turbulenzgrades Tu liegt bei x = 27 mm. Der Turbulenzgrad Tu nimmt nach dem<br />
Maximum stetig in der turbulenten Grenzschicht ab und erreicht dann z.B. bei der<br />
Plattenlauflänge x von 230 mm einen Turbulenzgrad Tu von 8%.<br />
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