Pr Prandtl Zahl - Brandenburgische Technische Universität Cottbus

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LS Thermische Maschinen, BTU Cottbus · Studienarbeit Stefan Bischoff Die Temperatur im Umluftwindkanals wird durch seinen Standort und die Drehzahl des Ventilators bestimmt. Die Kanalwände sind nicht adiabat, die Meßstrecke ist offen. Der Ventilator koppelt mechanische Energie in den Umluftwindkanal ein, der Windkanal beeinflußt so selbst die Temperatur der Umgebung. Es entstehen Reibungsverluste der Srömung an der Kanalwand, die Ventilatorlagerung erwärmt sich, das Kühlluftgebläse für den Ventilatorantrieb bläst zusätzlich warme Luft in den Bodenbereich des Umluftwindkanals. Von Nachteil ist der Standort des Umluftwindkanals in der Werkhalle der CoTEC*. Problematisch ist das Öffnen von Toren bzw. Türen, sowie die Existenz großer Maschinen und Apparaturen in der Halle, die Einfluß auf das Temperaturverhalten der Halle haben. Diese Einflüsse führen zu Temperaturschwankungen, die sich erheblich auf die Strömungstemperatur im Kanal auswirken. Schwierig ist die Hysteresefunktion der Temperaturregelung der CoTEC* Werkhalle. Diese führt zu einer zeitlichen Verschiebung bis die Stabilisierungstemperatur des Kanals erreicht wird. Jedoch ist die Charakteristik des Temperaturverlaufs für sämtliche Strömungsgeschwindigkeiten gleich. Wenn keine Störeinflüsse vorhanden sind, kommt es nach einem stetigen Temperaturanstieg es zu einer Stabilisierung der Strömungstemperatur. Es stellt sich eine Stabilisierungstemperatur ein. Sind Störeinflüße vorhanden, so wirken sich diese auf die Temperatur im Kanal aus. Deutlich wird dies in der Abb. 4-4. Erst sinken die Umgebungstemperaturen schnell ab, dann fallen auch die Kanaltemperaturen noch während des Kanalbetriebs. Interessant ist der Einfluß des Umluftwindkanals selbst auf die Umgebung, denn die Umgebungstemperaturen beginnen mit der allmählichen Erwärmung des Umluftwindkanals im Betrieb ebenfalls zu steigen. Erreicht der Umluftwindkanal seine Endtemperatur, stellt sich in der Umgebung etwas zeitversetzt eine niedrigere Endtemperatur ein. Folgende Maßnahmen zur Stabilisierung des Temperaturverlauf im Umluftwindkanal werden vorgeschlagen. • Zu- und Abluft für geregelte Kühlung des Antriebsmotors • Standort des Umluftwindkanals in einem kleineren, abgeschlossenen Raum mit beherrschbarer Hysteresefunktion der Temperaturregelung • Vorlaufbetrieb, bis sich stabiler Temperaturverlauf einstellt Als Maßnahme zur Temperaturstabilisierung sollte der Vorlaufbetrieb unbedingt angewendet werden. Man kann davon ausgehen, daß sich nach 1 h Vorlaufbetrieb die Temperatur im Kanal nicht mehr wesentlich verändert. Denkbar ist auch, daß man den Umluftwindkanal vor Arbeitsbeginn 10 Minuten mit um 50% gegenüber der Arbeitsdrehzahl erhöhter Drehzahl laufen läßt und anschließend den Kanal weitere 10 Minuten auf die erforderliche Arbeitsdrehzahl schaltet, damit sich ein stabiles Temperaturgleichgewicht einstellt. Diese Maßnahme kann bei Experimenten, die weniger temperaturabhängig sind, eingesetzt werden. Für Meßverfahren wie der Anwendung der Analogiefunktion für Wärme- und Stoffübergang muß jedoch eine Fehlerabschätzung erfolgen, d.h. die Temperaturdrift des Kanals als zusätzliche Information aufgenommen werden. 22

LS Thermische Maschinen, BTU Cottbus · Studienarbeit Stefan Bischoff *CoTEC - Cottbusser Technologiezentrum, in dessen Laborhalle der Umluftwindkanal Göttinger Bauart des Lehrstuhls Thermische Maschinen für einen Übergangszeitraum aufgebaut wurde und derzeit in Betrieb ist. 4.3 Fehler bei der Bestimmung der Temperatur Bereits im Kapitel 2.2 wurden alle an der Temperaturmeßkette beteiligten Gerätekomponenten als fehlerbehaftet dargestellt. Es konnte eine Meßabweichung der Meßkette bestehend aus Pt100 und Prema 5017 SC gegenüber den Referenzthermometern entsprechend DIN 12775 festgestellt werden, Abb. 2-3. Diese Meßabweichung läßt sich im betrachteten Arbeitsbereich leicht mittels Offset kompensieren. 5 Geschwindigkeitsverteilung im Querschnitt der Meßstrecke 5.1 Messung der Strömungsgeschwindigkeit im Freistrahl Im Umluftwindkanal werden maximale Strömungsgeschwindigkeiten von 45m/s erreicht. Die Messung erfolgt im inkompressiblen Bereich mit Ma < 0,3. Die Strömungsgeschwindigkeit ergibt sich zu: ( ) u = 2 ⋅ p0 −p / ρ und ρ= p R ⋅ T unter Freistrahl-Bedingungen folgt mit p = pU ( ) Gl. 5-1 u = 2 ⋅ p0 − p ⋅R⋅T/ pU Gl. 5-2 U 5.2 Verteilung der mittleren Strömungsgeschwindigkeit Im Umluftwindkanal ist die Verteilung des Totaldrucks am Düsenquerschnitt sowie in 800 mm Entfernung vom Düsenquerschnitt vermessen worden, um die Reichweite und Strahlausbreitung in der Meßstrecke darstellen zu können. Es wird eine Art Strahlkern erwartet, in dem die mittlere Geschwindigkeit gleich der mittleren Geschwindigkeit in der Mündungsebene ist. Da die Düse quadratisch ist, bemerkt Klatt [12], daß in den Ecken große Totwassergebiete auftreten könnten, aus denen die Störungen sehr schnell in den Strahlkern wandern und damit den möglichen Meßquerschnitt stark einengen. Um die Totaldruckverteilung im Meßquerschnitt vermessen zu können, wird eine Meßharke Abb. 5-1 konstruiert, mit der wir ein Netz von Meßpunkten erzeugen. Insgesamt können mit dieser Meßharke 58 Meßpunkte in einer Teilung von 10 mm aufgenommen werden. Da jedoch nur zwei DSA 3018 Druckmeßmodule zur Verfügung stehen, werden 32 Kanäle angeschlossen. 23

LS Thermische Maschinen, BTU <strong>Cottbus</strong> · Studienarbeit Stefan Bischoff<br />

Die Temperatur im Umluftwindkanals wird durch seinen Standort und die Drehzahl<br />

des Ventilators bestimmt. Die Kanalwände sind nicht adiabat, die Meßstrecke ist<br />

offen. Der Ventilator koppelt mechanische Energie in den Umluftwindkanal ein, der<br />

Windkanal beeinflußt so selbst die Temperatur der Umgebung. Es entstehen<br />

Reibungsverluste der Srömung an der Kanalwand, die Ventilatorlagerung erwärmt<br />

sich, das Kühlluftgebläse für den Ventilatorantrieb bläst zusätzlich warme Luft in<br />

den Bodenbereich des Umluftwindkanals. Von Nachteil ist der Standort des<br />

Umluftwindkanals in der Werkhalle der CoTEC*. <strong>Pr</strong>oblematisch ist das Öffnen von<br />

Toren bzw. Türen, sowie die Existenz großer Maschinen und Apparaturen in der<br />

Halle, die Einfluß auf das Temperaturverhalten der Halle haben. Diese Einflüsse<br />

führen zu Temperaturschwankungen, die sich erheblich auf die<br />

Strömungstemperatur im Kanal auswirken.<br />

Schwierig ist die Hysteresefunktion der Temperaturregelung der CoTEC*<br />

Werkhalle. Diese führt zu einer zeitlichen Verschiebung bis die Stabilisierungstemperatur<br />

des Kanals erreicht wird. Jedoch ist die Charakteristik des<br />

Temperaturverlaufs für sämtliche Strömungsgeschwindigkeiten gleich. Wenn keine<br />

Störeinflüsse vorhanden sind, kommt es nach einem stetigen Temperaturanstieg<br />

es zu einer Stabilisierung der Strömungstemperatur. Es stellt sich eine<br />

Stabilisierungstemperatur ein. Sind Störeinflüße vorhanden, so wirken sich diese<br />

auf die Temperatur im Kanal aus. Deutlich wird dies in der Abb. 4-4. Erst sinken<br />

die Umgebungstemperaturen schnell ab, dann fallen auch die Kanaltemperaturen<br />

noch während des Kanalbetriebs. Interessant ist der Einfluß des Umluftwindkanals<br />

selbst auf die Umgebung, denn die Umgebungstemperaturen beginnen mit der<br />

allmählichen Erwärmung des Umluftwindkanals im Betrieb ebenfalls zu steigen.<br />

Erreicht der Umluftwindkanal seine Endtemperatur, stellt sich in der Umgebung<br />

etwas zeitversetzt eine niedrigere Endtemperatur ein. Folgende Maßnahmen zur<br />

Stabilisierung des Temperaturverlauf im Umluftwindkanal werden vorgeschlagen.<br />

• Zu- und Abluft für geregelte Kühlung des Antriebsmotors<br />

• Standort des Umluftwindkanals in einem kleineren, abgeschlossenen Raum<br />

mit beherrschbarer Hysteresefunktion der Temperaturregelung<br />

• Vorlaufbetrieb, bis sich stabiler Temperaturverlauf einstellt<br />

Als Maßnahme zur Temperaturstabilisierung sollte der Vorlaufbetrieb unbedingt<br />

angewendet werden. Man kann davon ausgehen, daß sich nach 1 h Vorlaufbetrieb<br />

die Temperatur im Kanal nicht mehr wesentlich verändert. Denkbar ist auch, daß<br />

man den Umluftwindkanal vor Arbeitsbeginn 10 Minuten mit um 50% gegenüber<br />

der Arbeitsdrehzahl erhöhter Drehzahl laufen läßt und anschließend den Kanal<br />

weitere 10 Minuten auf die erforderliche Arbeitsdrehzahl schaltet, damit sich ein<br />

stabiles Temperaturgleichgewicht einstellt.<br />

Diese Maßnahme kann bei Experimenten, die weniger temperaturabhängig sind,<br />

eingesetzt werden. Für Meßverfahren wie der Anwendung der Analogiefunktion für<br />

Wärme- und Stoffübergang muß jedoch eine Fehlerabschätzung erfolgen, d.h. die<br />

Temperaturdrift des Kanals als zusätzliche Information aufgenommen werden.<br />

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