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Globalisierung um jeden Preis?

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Unterrichtliche Rahmenbedingungen<br />

Der Begriff „<strong>Globalisierung</strong>“ sollte vor Beginn der Unterrichtseinheit definiert und gefestigt<br />

werden (siehe hierzu Ergänzende Informationen S. 7 und WBF-DVD, Problemstellung<br />

3.1.). Ebenso sollten die Aufgaben und Ziele der Welthandelsorganisation<br />

(WTO) bekannt sein. Da das Thema <strong>Globalisierung</strong> am Beispiel eines Agrarproduktes<br />

erarbeitet wird, ist die Einbettung in das Lernfeld „Landwirtschaft und Markt“<br />

sinnvoll, z<strong>um</strong>al hier auch Aspekte der EU-Agrarpolitik und des Weltagrarmarktes behandelt<br />

werden. Ferner bietet sich ein Rückgriff auf Themenbeispiele aus der Dritten<br />

Welt an, z. B. Landwirtschaft in den Tropen. Als Einstieg kann die Lehrkraft eine exploratorische<br />

Frage stellen: „Was versteht man unter <strong>Globalisierung</strong>?“ Alternativ<br />

kann auch nach Agrarprodukten aus Ländern außerhalb der EU und deren <strong>Preis</strong>en<br />

in einem Supermarkt gefragt werden. Findet eine erste Begegnung mit dem Thema<br />

statt, kann die Gegenüberstellung des Zuckerpreises in der EU bzw. in Deutschland<br />

(1 kg ca. 0,80 - 1,10 €) mit dem nur halb so hohen Weltmarktpreis als Einstieg und<br />

für die erste Problematisierung gewählt werden.<br />

Inhalt und Aufbau des Films<br />

Einstieg. Ein Zuckerrübenanbauer in Deutschland sitzt am Frühstückstisch und trinkt<br />

seinen Kaffee - mit sehr viel Zucker. Vor dieser Kulisse erfolgt die Einstimmung,<br />

dass Zucker nicht gleich Zucker ist und zahlreiche Interessen im Spiel sind.<br />

1. Zuckerrübe und Weltmarkt. Mit teuren Maschinen werden im Herbst in Deutschland<br />

die Zuckerrüben aus dem Boden geholt. Die Landwirte liefern die Ernte per LKW<br />

in der Zuckerfabrik an, an der sie Anteilseigner (Aktionäre) sind. In der Zuckerfabrik<br />

werden die Rüben verarbeitet, Abfüllautomaten füllen den Zucker in Tüten ab.<br />

Problematisierungen: (1) Die Rübenanbauer erhalten für die angelieferten Rüben<br />

einen garantierten <strong>Preis</strong>. (2) Die EU hat Höchstmengen (Quoten) festgelegt, <strong>um</strong> eine<br />

Überproduktion zu vermeiden. (3) Die EU erhebt Zölle auf billigeren Zucker aus<br />

Übersee. (4) Der Zuckerpreis ist in Deutschland doppelt so hoch wie auf dem Weltmarkt.<br />

(5) War<strong>um</strong> importieren wir nicht den billigeren Zucker?<br />

Statement 1: Der Rübenanbauer äußert sich zu den Folgen der <strong>Globalisierung</strong>.<br />

2. Zuckerrohr und Weltmarkt. Ein brasilianischer Landarbeiter lebt mit seiner Familie<br />

in ärmlichen Verhältnissen. Er ist Tagelöhner bei einem Großgrundbesitzer, auf<br />

dessen Feldern er Zuckerrohr mit der Machete schneidet. Das Zuckerrohr wird mit<br />

Maultieren und Lastwagen in eine Zuckerfabrik geschafft, dort aufbereitet und zu<br />

Rohrzucker verarbeitet. Die Anlage wirkt in Bezug auf Sicherheitsstandards und<br />

Umwelttechnologie veraltet. Problematisierungen: (1) Der Landarbeiter erhält nur<br />

wenig Geld für seine schwere Arbeit. (2) Das Land gehört einem Großgrundbesitzer.<br />

Statement 2: Der Landarbeiter berichtet über seine wirtschaftliche Situation.<br />

3. Die <strong>Globalisierung</strong> und der Zucker. Problematisierungen: (1) Die Welthandelsorganisation<br />

fordert freien Welthandel. (2) Sie verlangt eine bessere soziale und wirtschaftliche<br />

Absicherung der Landarbeiter in der Dritten Welt. (3) Ein höherer Zuckerexport<br />

Brasiliens garantiert nicht einen höheren Verdienst für die Landarbeiter.<br />

Statement 3: Ein Vertreter der deutschen Zuckerindustrie verweist auf die hohen<br />

Qualitäts-, Umwelt- und Sozialstandards der EU und spricht sich für einen weiteren<br />

Außenschutz gegenüber „D<strong>um</strong>ping“-<strong>Preis</strong>en aus.<br />

Statement 4: Ein Vertreter der brasilianischen Zuckerindustrie wirft der EU die<br />

Schutzzollpolitik vor und verlangt freien Welthandel für Zucker.<br />

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