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deutsch, PDF, 2,3 MB - HELIOS Kliniken GmbH

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32<br />

In der Schweiz blickt man<br />

zurzeit auf die von <strong>HELIOS</strong><br />

entwickelten und eingesetzten<br />

Qualitätsindikatoren.<br />

„Wir nehmen sie als Vorbild<br />

für staatliche Vorgaben.“<br />

Dr. med. Peter Indra, MPH,<br />

Vizedirektor des Bundesamts<br />

für Gesundheit, Schweiz<br />

Klare, messbare Qualitätsziele<br />

Seit dem Jahr 2000 messen wir die Qualität unserer medizinischen Ergebnisse<br />

mit Routinedaten. Diese Daten der Krankenhäuser werden<br />

auf der gesetzlichen Grundlage des § 301 des fünften Sozialgesetzbuches<br />

(SGB V) zur Abrechnung erhoben, sind zeitnah verfügbar und<br />

werden auch an die Krankenkassen übermittelt. Sie dienen uns als<br />

Ausgangsbasis in Bezug auf die Definition von Mengen­, Verfahrens­<br />

und Ergebnisindikatoren für diverse Krankheitsbilder und operative<br />

Verfahren. Anders als bei Methoden, die auf separater Dokumentation<br />

beruhen (z.B. BQS), entsteht hier kein zusätzlicher Erfassungsaufwand.<br />

Die vollständig für jeden Fall vorliegenden Daten werden von<br />

den Klinken selbst, von den Krankenkassen und dem Medizinischen<br />

Dienst der Krankenkassen auf ihre Richtigkeit hin überprüft. Es handelt<br />

sich daher um den bestgeprüften Datenstand. Derzeit messen wir<br />

rund 1.000 Indikatoren und bilden damit über zwei Drittel aller<br />

Leistungen ab. Intern sind die Kennzahlen für alle Chefärzte und Verwaltungsleiter<br />

der <strong>Kliniken</strong> offen zugänglich und fördern so den<br />

Leistungs­ wie auch Qualitätswettbewerb der <strong>Kliniken</strong> untereinander.<br />

30 wesentliche Krankheitsbilder werden derzeit über 140 Qualitätsindikatoren,<br />

verbunden mit 33 klar definierten medizinischen Konzernzielen,<br />

öffentlich dargestellt und prioritär verfolgt. Dabei handelt<br />

es sich um konsensfähig als Qualitätsmerkmal interpretierbare Parameter<br />

zu sowohl häufigen und wichtigen Erkrankungen (z.B. Schlaganfall,<br />

Herzinfarkt) und Operationen (beispielsweise Gallenblasenoperationen<br />

oder Hüft­ und Kniegelenkersatz) als auch zu komplexen<br />

und heterogenen Krankheitsbildern (wie Beatmung oder Blutvergiftung).<br />

Als Vergleichswert nutzen wir beispielsweise die <strong>deutsch</strong>landweite<br />

Sterblichkeit, wie sie vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht<br />

wird. Da nicht für alle unsere Indikatoren Daten des Statistischen Bundesamtes<br />

vorliegen, formu lieren wir unsere Ziele aber auch anhand<br />

des Erkenntnisstandes aus der internationalen Fachliteratur oder auf<br />

der Basis von Bundesvergleichswerten der Bundesgeschäftsstelle für<br />

Qualitätssicherung (BQS). Die Berechnung der standardisierten Mortalitätsrate<br />

(SMR) ermöglicht uns einen direkten Vergleich mit bundesweiten<br />

Ergebnissen. So lässt sich überzeugend nachweisen, dass die<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Spitzenleistungen liefern.<br />

Für Patienten, Einweiser und Krankenkassen sowie die interessierte<br />

Öffentlichkeit sind diese Zahlen in unseren Medizinischen Jahresberichten,<br />

den Klinikführern der einzelnen <strong>Kliniken</strong> oder im Internet<br />

einsehbar. Auf diese Weise ist klar erkennbar, ob und um welchen<br />

Zu dem Thema „Qualitätsmessung<br />

mit Routinedaten“ tagten<br />

rund 300 internationale Experten<br />

aus Medizin, Gesundheitsmanagement,<br />

Wissenschaft<br />

und Krankenkassen im September<br />

beim von <strong>HELIOS</strong> initiierten<br />

QMR-Kongress in Potsdam.<br />

Im Fokus stand der Austausch<br />

über Methoden der medizini -<br />

schen Qualitätsmessung und<br />

-verbesserung.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

33<br />

Wert beispielsweise die Sterblichkeit beim Herzinfarkt oder beim<br />

Schlaganfall in einer bestimmten <strong>HELIOS</strong> Klinik besser oder eventuell<br />

auch schlechter ist als im Bundesdurchschnitt. Für wichtige Krankheitsbilder<br />

wie Herzinfarkt, Herzschwäche, Lungenentzündung oder<br />

Schlaganfall liegen beispielsweise auf Konzernebene die Sterblichkeiten<br />

um zehn bis 25 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Auch<br />

bei anderen Zielwerten, wie dem Einsatz der modernen minimal­<br />

invasiven Techniken bei verschiedenen Operationen oder schonenden<br />

Verfahren beim Kaiserschnitt, werden die Zielwerte übertroffen.<br />

(www.helios-kliniken.de/qualitaetsmanagement)<br />

Kontinuierliche Verbesserung durch Peer-Review-Verfahren<br />

Um Ergebnisse verbessern zu können, muss auf Grundlage der Qualitäts<br />

messungen der konkrete Handlungs­ und Verbesserungsbedarf<br />

identifiziert werden. Hierzu führen die <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> seit dem Jahr<br />

2001 sogenannte Peer­Review­Verfahren zur Aufdeckung von Verbesserungspotenzial<br />

in den medizinischen Behandlungsabläufen durch:<br />

Sobald sich anhand auffälliger Ergebnisse Qualitätsprobleme vermuten<br />

lassen, analysieren zwei Chefärzte aus anderen <strong>Kliniken</strong> des Konzerns<br />

die Krankenakten von kritischen Fällen. Die Chefärzte, die als<br />

sogenannte Reviewer tätig sind, verfügen über eine spezifische Expertise<br />

in der Begutachtung der jeweiligen Fälle und werden darüber<br />

hinaus besonders geschult.<br />

Wir haben in den Peer­Review­Verfahren der letzten Jahre die Erfahrung<br />

gemacht, dass gerade im Bereich der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

sowie des klinikinternen und ­externen Schnittstellenmanagements<br />

Schwächen existieren. Bei der Versorgung von Patienten<br />

mit komplexen Krankheitsbildern sind häufig mehrere Abteilungen<br />

an der Behandlung beteiligt. Deshalb richtet sich in der Analyse dieser<br />

Fälle das Augenmerk auf den gesamten (abteilungsübergreifenden)<br />

Behandlungsprozess. Bei operierten Patienten wird nicht nur überprüft,<br />

ob die Operation selbst fachgerecht und fehlerfrei durchgeführt<br />

worden ist, sondern es werden auch die Indikation, die OP­Vor­ und<br />

­Nachsorge sowie die adäquate Behandlung von Begleiterkrankungen<br />

hinterfragt. Die Analyse verzichtet bewusst auf Schuldzuweisungen –<br />

die Zielsetzung ist vorwärtsgerichtet. Es geht darum, systematische<br />

Schwachstellen in den Abläufen aufzuzeigen. Gemeinsam erarbeiten<br />

Verwaltungsleitung und Mediziner auf der Basis der Review­Ergebnisse<br />

einen Maßnahmenkatalog, um die identifizierten Schwachstellen<br />

zu beseitigen und damit zukünftig die Behandlungsprozesse für alle<br />

Patienten zu optimieren.

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