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deutsch, PDF, 2,3 MB - HELIOS Kliniken GmbH

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2008<br />

Geschäftsbericht<br />

Medizin · Wissen · Finanzen<br />

Fehler zeigen – Qualität steigern<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe


Ziel und Weg<br />

2<br />

Wir wollen Qualität in der Medizin<br />

für jeden erfahrbar machen.<br />

<strong>HELIOS</strong> ist mehr als die Summe seiner Standorte. Das starke<br />

Netzwerk unserer über 60 <strong>Kliniken</strong>, der intensive fach­<br />

übergreifende Wissensaustausch unserer Mitarbeiter und<br />

die schnelle Umsetzung von Innovationen garantieren un­<br />

seren Patienten die bestmögliche Versorgung.<br />

Wir messen die Qualität unserer medizinischen Behand­<br />

lungen und nutzen dies als Grundlage, uns konsequent zu<br />

verbessern. Sorgfalt, Transparenz und Ehrlichkeit sind die<br />

bestimmenden Faktoren in unserem medizinischen Alltag.<br />

<strong>HELIOS</strong> bietet Kompetenz in allen Bereichen der Patienten­<br />

versorgung: von der ambulanten und stationären Akut­<br />

medizin über die Rehabilitation bis hin zur Altenpflege.


EinBlick<br />

[in Mio €; IFRS] 2008 [%] 2007 [%] Δ [%]<br />

<strong>Kliniken</strong> 57 1 60 (5,0)<br />

Akut - Planbetten 13.733 13.045 5,3<br />

davon Planbetten Psychiatrie 794 638 24,5<br />

Betten Reha 3.416 3.614 (5,5)<br />

Akut - ambulante Behandlung 1.418.325 1.127.613 25,8<br />

Akut - Fälle vollstationär 513.990 442.383 16,2<br />

Reha - Fälle 34.393 34.094 0,9<br />

Akut - Verweildauer [Tage] 7,1 7,1 (0,2)<br />

Reha - Verweildauer [Tage] 30,1 31,9 (5,6)<br />

Reha - Planbettenbelegung 82,7% 82,4% 0,4<br />

Mitarbeiter [Vollkräfte] 23.533 23.635 (0,4)<br />

Umsatz 2.123,3 100,0 1.841,2 100,0 15,3<br />

Personalaufwand (1.247,6) (58,8) (1.082,6) (58,8) 15,2<br />

Materialaufwand (430,4) (20,3) (342,3) (18,6) 25,7<br />

Abschreibungen (76,1) (3,6) (65,7) (3,6) 15,9<br />

EBITDA 249,3 11,7 227,9 12,4 9,4<br />

EBIT 173,2 8,2 162,2 8,8 6,8<br />

Jahresüberschuss (vor Ergebnisabführung) 70,5 3,3 63,8 3,5 10,5<br />

Bilanzsumme 3.086,5 100,0 3.074,9 100,0 0,4<br />

Eigenkapital 1.265,9 41,0 1.222,9 39,8 3,5<br />

Darlehen von Kreditinstituten 188,5 6,1 243,1 7,9 (22,5)<br />

davon fördermittelfinanziert 0,0 0,0 0,6 0,0 (100,0)<br />

Flüssige Mittel 44,9 1,5 50,1 1,6 (10,4)<br />

Nettoverschuldung 965,2 1.000,0 (3,5)<br />

Fördermittelfinanzierungsquote 44,9% 46,6% (3,8)<br />

Forderungsreichweite [Tage] 38,0 39,6 (4,0)<br />

Investitionen (200,1) (400,9) (100,0)<br />

Investitionen mit Fördermitteln (59,8) (77,5) (22,8)<br />

Investitionen mit Eigenmitteln (134,8) (149,1) (9,6)<br />

Investitionen für Akquisitionen (5,5) (174,3) (96,8)<br />

In den Kennzahlen zur Leistungsentwicklung Akut und Reha sind nur die <strong>Kliniken</strong> in Deutschland berücksichtigt.<br />

Klinikzahl und Mitarbeiter ab 2007 inklusive Krefeld und Hüls.<br />

1) Der Rückgang ergibt sich aus der Übertragung von vier <strong>Kliniken</strong> in Tschechien an die Vamed.<br />

Per 31.03.2009 gehören 62 <strong>Kliniken</strong> zu <strong>HELIOS</strong>.


Jahreschronik 2008<br />

1. Quartal <strong>HELIOS</strong><br />

Qualitätsmanagement<br />

erfolgreich und anerkannt.<br />

Der achte Medizinische Jahresbericht zeigt<br />

weiter verbesserte Behandlungsergebnisse<br />

in allen <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong>: In wichtigen<br />

Bereichen wurde die Sterblichkeit um bis<br />

zu 20 Prozent unter den Bundesdurchschnitt<br />

gesenkt. In Deutschland nutzen inzwischen<br />

mehr als 200 <strong>Kliniken</strong> außerhalb von<br />

<strong>HELIOS</strong> die Qualitätsindikatoren der<br />

Klinikgruppe.<br />

Schweiz setzt auf <strong>HELIOS</strong> Indikatoren.<br />

Zur Sicherung und Verbesserung der<br />

Qualität der medizinischen Leistungen in den<br />

Spitälern des Landes führt die Schweiz als<br />

Pilotprojekt bundesweit Qualitätsparameter<br />

auf der Basis der <strong>HELIOS</strong> Indikatoren ein.<br />

Wittgensteiner <strong>Kliniken</strong> werden<br />

<strong>HELIOS</strong>-grün.<br />

Als sichtbarer Abschluss der erfolgreichen<br />

Integration der 2005 von Fresenius eingebrachten<br />

WKA werden die 19 Rehakliniken<br />

des Konzerns namentlich und optisch als<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> geführt.<br />

2. Quartal WHO-Checkliste<br />

zur Fehlervermeidung.<br />

Als erste Klinikgruppe setzt <strong>HELIOS</strong> die mit<br />

der WHO entwickelte „Surgical Safety<br />

Checklist“ für Operationen ein. Die Checkliste<br />

soll helfen, Behandlungsfehler auszuschließen,<br />

und wird in einer Testphase zunächst<br />

konzernweit in der Gynäkologie<br />

eingeführt. Sie ist die erste von insgesamt<br />

drei Checklisten, die <strong>HELIOS</strong> erarbeitet, um<br />

Fehler vor, während und nach Operationen<br />

zu vermeiden.<br />

Erster Bachelorstudiengang Pflege.<br />

<strong>HELIOS</strong> und die SRH Fachhochschule für<br />

Gesundheit konzipieren ein bisher im <strong>deutsch</strong>en<br />

Gesundheitswesen einmaliges Bildungsangebot<br />

für examinierte Pflegekräfte, die sich<br />

fachlich weiterbilden und zusätzliche Kompetenz<br />

im Pflegemanagement erlangen möchten.<br />

Positive Halbjahresbilanz in Krefeld.<br />

Drei neue Chefärzte haben in dem Maximal ­<br />

ver sorger, der seit Jahresbeginn zu <strong>HELIOS</strong><br />

gehört, ihre Arbeit aufgenommen. Die<br />

Konzep tion für den hochmodernen Neubau<br />

mit einem Investitionsvolumen von rund<br />

180 Millionen Euro steht.<br />

Fallzahlsteigerungen von neun Prozent zeigen:<br />

Das Klinikum am Lutherplatz wird von den<br />

Patienten wieder angenommen.<br />

3. Quartal Zuwachs<br />

in der Region Nord.<br />

Das Krankenhaus Mariahilf in Hamburg­<br />

Harburg gehört mit dem Übergang der Geschäftsanteile<br />

zur <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe.<br />

QSR-Ergebnisse gehen online.<br />

Erstmals werden mit den QSR­Klinikberichten<br />

der AOK Langzeitergebnisse der medizinischen<br />

Behandlung für alle <strong>deutsch</strong>en <strong>Kliniken</strong><br />

zugänglich. Als einzige Klinikgruppe veröffentlicht<br />

<strong>HELIOS</strong> die eigenen Ergebnisse.<br />

Sie zeigen in vielen Bereichen einen Qualitätsvorsprung<br />

gegenüber dem Bundesdurchschnitt.<br />

Das QSR­Projekt war von der<br />

AOK in Kooperation mit <strong>HELIOS</strong> entwickelt<br />

und durchgeführt worden.<br />

Initiative Qualitätsmedizin (IQ M )<br />

startet durch.<br />

Die Mitglieder der <strong>deutsch</strong>landweiten, auf<br />

Betreiben von <strong>HELIOS</strong> gegründeten Initiative<br />

verpflichten sich zur Qualitätssicherung auf<br />

der Basis von Routinedaten, zur Veröffentlichung<br />

der Behandlungsergebnisse und zum<br />

aktiven Qualitätsmanagement. Gründungsmitglieder<br />

von IQM sind sieben führende Träger<br />

von insgesamt 114 <strong>Kliniken</strong>, in denen jährlich<br />

stationär rund 1,1 Millionen Patienten<br />

behandelt werden.<br />

4. Quartal Auszeichnung<br />

für das <strong>HELIOS</strong> Ärzteportal.<br />

Das webbasierte Portal für Einweiser wird<br />

vom Hamburger „Kommunikationskongress<br />

Gesundheitswirtschaft“ prämiert. Es ermöglicht<br />

niedergelassenen Ärzten einen schnellen<br />

Zugang zu wichtigen Informationen über den<br />

Klinikaufenthalt ihrer Patienten und damit<br />

einen reibungslosen Übergang von stationärer<br />

zu ambulanter Versorgung. Knapp 600 Ärzte<br />

sind bereits online, Tendenz steigend.<br />

Den medizinischen Nachwuchs im Blick.<br />

Auch der neue Konzerntarifvertrag mit dem<br />

Marburger Bund setzt einen Schwerpunkt in<br />

der Ausbildung junger Mediziner: Die von<br />

<strong>HELIOS</strong> 2007 erstmals eingeführte monatliche<br />

Aufwandspauschale für Studenten im praktischen<br />

Jahr (PJ) wird von bisher 400 Euro in<br />

zwei Schritten auf 700 Euro erhöht. Erstmals<br />

erhalten Medizinstudenten schon während des<br />

klinischen Praktikums (Famulatur) monatlich<br />

100 Euro. Der Tarifabschluss passt rückwirkend<br />

zum 1. Juni 2008 die Gehälter in den<br />

neuen Ländern dem Westniveau an.<br />

<strong>HELIOS</strong> tritt Transparency<br />

International bei.<br />

Als erste Klinikgruppe wird <strong>HELIOS</strong> korpo ­<br />

ratives Mitglied der Antikorruptions organisation<br />

Transparency International (TI).


6 Prof. Dr. med. Michael Friedrich, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

7<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

<strong>HELIOS</strong> Geschäftsbericht 2008 am <strong>HELIOS</strong> Klinikum Krefeld mit seinem Operationsteam<br />

Finanzbericht<br />

Fehler zeigen –<br />

Qualität steigern<br />

Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Entscheidend ist, aus ihnen<br />

zu lernen, um sie künftig zu vermeiden − durch Transparenz und<br />

eine offene Fehlerkultur. Beides sind feste Bestandteile unseres Selbstverständnisses<br />

und unseres Qualitätsmanagements. Der <strong>HELIOS</strong><br />

Geschäftsbericht 2008 zeigt, welche Strategien wir entwickelt haben,<br />

um die Sicherheit unserer Patienten weiter zu erhöhen.<br />

Die „Surgical Safety Checklist“ der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) hat <strong>HELIOS</strong> in einer Pilotphase in den gynäkologischen<br />

Ab teilungen getestet: Sie kommt unmittelbar vor der Narkose, vor<br />

dem ersten Schnitt und bevor der Patient aus dem Operationssaal<br />

gebracht wird, zum Einsatz. Sie stellt beispielsweise sicher, dass der<br />

Eingriff an der richtigen Körperseite erfolgt oder dass keine Tupfer<br />

im Operationsgebiet vergessen werden. Seit April 2009 ist die Checkliste<br />

„PERI“ Standard in allen operierenden Abteilungen. Neben<br />

den von uns entwickelten Checklisten „PRÄ“ und „POST“ gehört<br />

sie zu der Kampagne „Gemeinsam. Für mehr Sicherheit”.


8<br />

Inhalt<br />

Ziel und Weg ...........2<br />

Einblick ..............3<br />

Jahreschronik ..........4<br />

Inhalt ................8<br />

Einführung ........... 11<br />

Vorwort der Geschäftsführung ....12<br />

Vorwort des<br />

Aufsichtsratsvorsitzenden. .......18<br />

Unternehmensentwicklung. . 21<br />

Medizin und<br />

Qualitätsmanagement ...........22<br />

Leistungsspektrum <strong>HELIOS</strong> ......22<br />

Akutkliniken<br />

Ambulante Versorgung<br />

Rehabilitation<br />

Seniorenpflege<br />

Medizinische Gremien ...........28<br />

Medizinische Entwicklung<br />

Medizinischer Beirat<br />

<strong>HELIOS</strong> Forschungsrat<br />

Fachgruppen<br />

Qualitätsmanagement<br />

bei <strong>HELIOS</strong> ....................31<br />

Fokus Ergebnisqualität<br />

Klare, messbare Qualitätsziele<br />

Kontinuierliche Verbesserung<br />

durch Peer­Review­Verfahren<br />

QSR­Messung von<br />

Langezeitergebnissen<br />

Das <strong>HELIOS</strong> Qualitätsmanagementsystem<br />

als Vorbild für andere<br />

Ergebnisse und<br />

Maßnahmen 2008. ...............35<br />

Medizinische Qualitätsziele<br />

und Leistungskennzahlen 2008 ...36<br />

Betreuungsqualität in den<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> ...............46<br />

Risk­Management ist<br />

Patientensicherheit ..............51<br />

Wissen und Entwicklung .........59<br />

Herausforderung<br />

Wissenskonzern ................60<br />

Wissensziele und<br />

Wissensstrategie ................61<br />

Wissensstrukturen bei <strong>HELIOS</strong> ...62<br />

Maßnahmen zum<br />

Wissensaufbau. .................65<br />

Ausblick .......................83<br />

Markt und Wettbewerb ..........85<br />

Entwicklung Gesundheitsmarkt. ..86<br />

Der Akutklinikenmarkt<br />

Der Rehabilitationsklinikenmarkt<br />

Marktposition <strong>HELIOS</strong> ..........90<br />

Strategische Ziele ...............90<br />

Patientennutzen: Steigerung Patientennutzen<br />

und Qualitätsführerschaft<br />

Wissen: Ausbau <strong>HELIOS</strong><br />

zum Wissenskonzern<br />

Wirtschaftlichkeit: Nachhaltige Sicherung<br />

und Entwicklung der <strong>Kliniken</strong><br />

Wachstum: Selektives Wachstum und<br />

Stärkung der Marktposition<br />

Unternehmen und Strukturen .....93<br />

Managementstrukturen ..........95<br />

<strong>HELIOS</strong> Regionen. ..............98<br />

Mitarbeiter und Verantwortung. .109<br />

Tarifliche Entwicklungen. .......110<br />

Personalkennziffern ............112<br />

Kosten der Mitbestimmung. .....115<br />

Mitarbeiterwertschätzung<br />

in Zahlen. .....................116<br />

<strong>HELIOS</strong> Qualität und Komfort<br />

für alle: <strong>HELIOS</strong> plus ...........122<br />

Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement .......123<br />

<strong>HELIOS</strong> als<br />

Privatisierungspartner. .........127<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Finanzbericht .........133<br />

Umsatz und Ergebnis ...........134<br />

Vermögen und Kapital ..........138<br />

Mittelherkunft<br />

und Mittelverwendung. .........142<br />

Chancen und Risiken ...........144<br />

Weitere Finanzinformationen. ...146<br />

Sanierungsplan Akutkliniken<br />

Sanierungsplan<br />

Rehabilitationskliniken<br />

Bruttoanlagenspiegel<br />

Forderung<br />

Vergütung des Managements<br />

9<br />

Impressum und Kontakt. .155<br />

15 Jahre <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> ..156<br />

Glossar ..............159<br />

Zur besseren Lesbarkeit wurde bei Personenbezeichnungen<br />

und Positionsbeschreibungen<br />

durchgängig die jeweils männliche Schreib weise<br />

gewählt. Die Bezeichnungen sind geschlechtsspezifisch<br />

neutral gemeint und schließen stets<br />

beide Geschlechter ein.


Dr. med. Gerald Burgard, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensivmedzin und Schmerztherapie, sowie<br />

Prof. Dr. med Albrecht Stier, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am <strong>HELIOS</strong> Klinikum Erfurt<br />

Einführung 11<br />

Risiken früh erkennen<br />

Das Operationsrisiko für einen Patienten sollte bereits vor dem<br />

Eingriff erkannt werden − das ist aber keineswegs selbstverständlich.<br />

Eine mangelhafte Einschätzung des Herz­Kreislauf­Atmung­Zustands<br />

kann bei vermeintlich einfachen Eingriffen sogar zum Tod führen.<br />

Mit unserer neu entwickelten Checkliste „PRÄ“ bewerten Anästhesisten<br />

und Operateure vor einer OP gemeinsam das perioperativ­<br />

kardiopulmonale Risiko für den Patienten. Bei erhöhtem Risiko wird<br />

die Behandlungsstrategie angepasst, um Komplikationen vorzubeugen.<br />

Ist der Eingriff dennoch erforderlich, wird die Entscheidung<br />

gemeinsam mit dem Patienten gefällt. Die Checkliste ist seit April<br />

2009 konzernweit im Einsatz.


12<br />

Vorwort der Geschäftsführung<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

von Jahr zu Jahr hat <strong>HELIOS</strong> zeigen können, dass schwierige Vorzeichen<br />

für ein Geschäftsjahr außergewöhnliche Leistungen hervorbringen.<br />

Dies gilt auch für das Jahr 2008, das wir erneut als führender<br />

Privatisierungspartner im <strong>deutsch</strong>en Klinikmarkt abge schlos sen<br />

haben. Mit einem Umsatz von 2.123 Millionen Euro und einem EBIT<br />

von 173,2 Millionen Euro haben wir unsere Umsatz­ und Ergebnisziele<br />

für das Jahr 2008 deutlich erfüllt. Basis des Erfolgs ist das große<br />

Vertrauen der Patienten und niedergelassenen Ärzte in die Qualität<br />

der Behandlung bei <strong>HELIOS</strong>. Die erhebliche Steigerung der Patientenzahlen<br />

dokumentiert das außergewöhnlich hohe organische Wachstum<br />

von fünf Prozent. Das belegt eindrucksvoll, dass unsere konsequente<br />

Qualitätsstrategie richtig ist.<br />

Die Rahmenbedingungen 2008 bedeuteten für die von <strong>HELIOS</strong><br />

avisierten Wachstumsziele eine erhebliche Herausforderung. Zum<br />

einen gab es nicht die von vielen erwartete Privatisierungswelle.<br />

Zum anderen hatten die <strong>Kliniken</strong>, die zum Verkauf standen, oft keine<br />

gesicherte langfristige Perspektive oder die Höhe des Kaufpreises<br />

war aus unserer Sicht nicht vertretbar. Dennoch hat <strong>HELIOS</strong> 2008 mit<br />

den drei <strong>Kliniken</strong> im Landkreis Mansfeld­Südharz die größte Pri ­<br />

va tisierung des Jahres für sich entscheiden können und ist mit einem<br />

akquirierten Volumen von 149,1 Millionen Euro Betriebsleistung<br />

so stark gewachsen wie kein anderer Wettbewerber. Insgesamt fünf<br />

<strong>Kliniken</strong> hat <strong>HELIOS</strong> im Dezember 2008 übernommen, die ab 2009<br />

konsolidiert werden. Darüber hinaus haben wir die abschließende<br />

rechtliche Bestätigung der Übernahme der <strong>HELIOS</strong> Mariahilf Klinik<br />

Hamburg erreicht.<br />

<strong>HELIOS</strong> verfügt in Deutschland über die größte Erfahrung auf dem<br />

Gebiet der Privatisierung von Krankenhäusern der Maximalversorgung<br />

und ist auch deshalb seit gut einem Jahr Träger des Klinikums<br />

in Krefeld, unseres fünften Maximalversorgers. Wir haben dort schnell<br />

wichtige Investitionen getätigt, konnten hervorragende Chefärzte<br />

gewinnen, haben die Leistungen ausgeweitet – und sind damit den<br />

[Umsatz in Mio €]<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Umsatz- und Ergebniswachstum<br />

2.250<br />

2.000<br />

1.750<br />

1.500<br />

1.250<br />

1.000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

8,2%<br />

CAGR-Umsatz 16,3%<br />

8,9%<br />

7,8%<br />

2004 2005 2006 1 2007 1 2008 1<br />

Abkürzung:<br />

CAGR = Durchschnittliche gewichtete jährliche Wachstumsrate<br />

Vorwort der Geschäftsführung<br />

Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

■ Umsatz<br />

● EBIT<br />

2004 2005 2006 1 2007 1 2008 1<br />

Umsatz 1.159,5 1.200,0 1.672,8 1.841,2 2.123,3<br />

EBIT 94,8 107,1 131,0 162,2 173,2<br />

EBIT-Marge 8,2% 8,9% 7,8% 8,8% 8,2%<br />

großen Erwartungen der Mitarbeiter wie auch der Stadt Krefeld<br />

gerecht geworden. An den beiden Standorten Krefeld und Hüls<br />

wurden 2008 Investitionen in Höhe von 40 Millionen Euro begonnen,<br />

die Patientenzahlen wurden um über acht Prozent gesteigert.<br />

Schon die ersten zwölf Monate der Trägerschaft bei <strong>HELIOS</strong> untersteichen,<br />

dass das Klinikum wieder deutlich auf Erfolgskurs ist.<br />

1) Darstellung als eigenständiger Unternehmensbereich der Fresenius SE. Die Werte für 2006 und 2007 wurden<br />

entsprechend angepasst.<br />

8,8%<br />

8,2%<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

[EBIT in Mio €]<br />

13


14<br />

Olaf Jedersberger Uwe Klingel<br />

Peter Küstermann Jörg Reschke<br />

Dr. Francesco De Meo<br />

In die Diskussion um die Frage, wie sich die Qualität einer Behandlung<br />

messen lässt und welche Verfahren dazu in Deutschland künftig<br />

eingesetzt werden sollten, ist Bewegung gekommen. <strong>HELIOS</strong> gilt<br />

seit Langem als Pionier des Qualitätsmanagements mit Routinedaten.<br />

Im vergangenen Jahr haben wir eine mutige und viel beachtete Entscheidung<br />

getroffen: Wir stellen unsere Kompetenz und weitreichende<br />

Erfahrung einer von uns initiierten trägergruppenübergreifenden<br />

Plattform zur Verfügung: der Initiative Qualitätsmedizin (IQ M ). Zu<br />

den Gründungsmitgliedern zählen Unikliniken, konfessionelle, öffentliche<br />

sowie andere private Träger. Gemeinsam mit ihnen haben wir<br />

die ersten Schritte unternommen, um ein für alle transparentes Qualitätsmanagement<br />

künftig zum Standard im Klinikmarkt zu machen.<br />

Auch die Kompetenz der Mitarbeiter ist uns seit Jahren wichtig.<br />

Außerhalb von Ballungsgebieten wird es dennoch schwieriger, qua lifiziertes<br />

Personal für <strong>Kliniken</strong> zu finden. Dies betrifft nicht mehr<br />

allein den ärztlichen Dienst. Wir sind darauf vorbereitet. Neben den<br />

im Konzerntarifvertrag verankerten Elementen der leistungs gerech ­<br />

ten Vergütung und der Förderung von Familie und Beruf bietet<br />

<strong>HELIOS</strong> den Mitar beitern ein breites fachliches und außerfachliches<br />

Wei terbildungs programm. Das Basiscurriculum und modulare Weiterbildungsprogramme<br />

haben speziell für die Pflege eine wichtige Lücke<br />

geschlossen.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Vorwort der Geschäftsführung<br />

Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

Innerhalb des <strong>HELIOS</strong> Netzwerkes profitieren Patienten von der<br />

engen Verzahnung akutstationärer, rehabilitativer und ambulanter<br />

Behandlung. So erleichtert etwa die Zusammenarbeit des <strong>HELIOS</strong><br />

Klinikums Krefeld mit dem <strong>HELIOS</strong> Rehazentrum in Bad Berleburg<br />

unseren Patienten den Zugang zu Anschlussheilbehandlungen oder<br />

zu einer Rehabilitation nach dem stationären Aufenthalt. Mit Gründung<br />

weiterer Medizinischer Versorgungszentren (MVZ) haben wir<br />

den ambulanten Leistungsbereich gestärkt. Allerdings verstehen wir<br />

uns auch hier als offenes Netzwerk: Medizinische Versorgungszentren<br />

entstehen niemals gegen, sondern nur mit den für eine qualitativ<br />

hochwertige Versorgungskette wichtigen niedergelassenen Kollegen<br />

vor Ort.<br />

Die Entwicklung von <strong>HELIOS</strong> im Jahr 2008 bildet ein gutes Fundament<br />

für die Herausforderungen, denen wir uns in Deutschland<br />

künftig stellen müssen. Die Konvergenzrisiken haben wir gemeistert,<br />

wirtschaftlich stehen wir gut da und mit der Qualitätsausrichtung<br />

sind wir auch für künftige Vertragsformen bestens positioniert –<br />

auch wenn das selektive Kontrahieren zunächst noch kein Element<br />

der neuen Vergütungsstruktur für Krankenhäuser darstellen wird.<br />

15


16<br />

Wir blicken als Geschäftsführung in neuer Konstellation mit dem<br />

vorliegenden Geschäftsbericht auf ein äußerst zufriedenstellendes<br />

erstes gemeinsames Jahr zurück. Der große Erfolg in dieser Zeit<br />

wurde möglich durch unsere Mitarbeiter, denen wir für ihre her ­<br />

vo rragenden Leistungen herzlich danken möchten. Jeder Mitarbeiter<br />

leistet seinen Beitrag zur bestmöglichen Behandlung unserer Patienten.<br />

Jeder Mit arbeiter trägt Verantwortung für qualitativ gute<br />

Medizin. Unser neuer Leitsatz „Jeder Moment ist Medizin“ ver ­<br />

mittelt diesen hohen Anspruch, den wir auch in Zukunft an uns<br />

als Management, an unsere Mitarbeiter und an <strong>HELIOS</strong> haben.<br />

Dr. Francesco De Meo Olaf Jedersberger<br />

Uwe Klingel Peter Küstermann Jörg Reschke<br />

Wertschöpfungs- und Verwendungsrechnung<br />

[in Mio €]<br />

2008<br />

[%]<br />

[in Mio €]<br />

2007<br />

[%]<br />

[in Mio €]<br />

17<br />

Umsatzerlöse,<br />

Bestandsveränderungen und<br />

sonstige betriebliche Erträge 2.240,8 1.946,9 293,9 15,1<br />

Materialaufwand (430,4) (342,3) (88,1) 25,7<br />

Sonstiger betrieblicher Aufwand<br />

ohne Instandhaltung (238,6) (232,4) (6,2) 2,7<br />

Erhaltene Zinsen<br />

und Ausschüttungen 4,9 8,4 (3,5) (41,7)<br />

Wertschöpfung 1.576,7 100,0 1.380,6 100,0 196,1 14,2<br />

für Instandhaltung (74,9) (4,8) (61,7) (4,5) (13,2) 21,4<br />

für Working Capital (65,2) (4,1) (64,8) (4,7) (0,4) 0,6<br />

für Investitionen und Ersatz von<br />

Anlagevermögen (134,8) (8,5) (149,1) (10,8) 14,3 (9,6)<br />

für Desinvestitionen 6,4 0,4 11,9 0,9 (5,5) (46,2)<br />

für Akquisitionen (5,5) (0,3) (174,3) (12,6) 168,8 (96,8)<br />

für zukünftiges Wachstum/aus<br />

Finanzierung 46,2 2,9 209,0 15,1 (162,8) (77,9)<br />

Wert genutzt im Unternehmen (227,8) (14,4) (229,0) (16,6) 1,2 (0,5)<br />

für Personalaufwand (1.247,6) (79,1) (1.082,6) (78,4) (165,0) 15,2<br />

für Steuern (ohne MwSt.) (24,2) (1,5) (16,6) (1,2) (7,6) 45,8<br />

für Kapitalgeber, davon (77,1) (4,9) (52,4) (3,8) (24,7) 47,1<br />

Zinsen auf Darlehen gezahlt (12,2) (0,8) (10,7) (0,8) (1,5) 14,0<br />

Auszahlungen an<br />

Minderheitsgesellschafter 0,0 0,0 (0,7) (0,1) 0,7 (100,0)<br />

Ausschüttungen an Gesellschafter (65,0) (4,1) (41,1) (3,0) (23,9) 58,2<br />

Wert ausgeschüttet an<br />

Interessengruppen (1.348,9) (85,6) (1.151,6) (83,4) (197,3) 17,1<br />

Abkürzung: MwSt. = Mehrwertsteuer<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

davon<br />

Personalaufwand 79,0%<br />

Wert genutzt<br />

im Unternehmen 14,4%<br />

für Kapitalgeber 4,9%<br />

für Steuern<br />

(ohne MwSt.) 1,5%<br />

Vorwort der Geschäftsführung<br />

Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

∆<br />

[%]<br />

Ausschüttungen<br />

an Gesellschafter 84,0%<br />

Zinsen auf<br />

Darlehen gezahlt 16,0%


18<br />

Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

<strong>HELIOS</strong> hat das erste Jahr als eigenständiger Unternehmensbereich<br />

des Fresenius­Konzerns erfolgreich abgeschlossen. Das ausgezeichnete<br />

organische Umsatzwachstum von fünf Prozent ist Ausdruck des<br />

großen Vertrauens, das die <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> bei Patienten und niedergelassenen<br />

Ärzten genießen. Von insgesamt 33 medizinischen Zielen<br />

wurden 24 erreicht. <strong>HELIOS</strong> hat seinen Qualitätsanspruch konsequent<br />

umgesetzt und den Vorsprung weiter ausgebaut. Wirtschaftlich<br />

zeigt sich der Erfolg in einem EBIT von 173,2 Millionen Euro und<br />

einer EBIT­Marge von 8,2 Prozent. Der Umsatz stieg um 15 Prozent<br />

auf 2,1 Milliarden Euro.<br />

Die sehr gute Entwicklung des 2007 übernommenen <strong>HELIOS</strong> Klinikums<br />

Krefeld sowie der <strong>HELIOS</strong> Klinik Hüls bestätigt die Integrationskompetenz<br />

des Managements. Auch im Geschäftsjahr 2008 ist<br />

es <strong>HELIOS</strong> gelungen, einen bedeutenden Anteil der Privatisierungsverfahren<br />

in Deutschland für sich zu entscheiden und damit den<br />

Wachstumskurs erfolgreich fortzusetzen: Die fünf neuen <strong>Kliniken</strong><br />

ergänzen sehr gut die bestehenden regionalen Cluster, und erstmals<br />

ist <strong>HELIOS</strong> nun auch in Sachsen­Anhalt vertreten.<br />

Vor dem Hintergrund anhaltend hoher Herausforderungen im Gesundheitswesen<br />

und der wirtschaftlichen Gesamtsituation in Deutschland<br />

hat <strong>HELIOS</strong> einmal mehr gezeigt, dass die Ausrichtung auf eine<br />

qualitativ hochwertige Medizin richtig und überdies wirtschaftlich<br />

erfolgreich ist.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Vorwort der Geschäftsführung<br />

Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

19<br />

Über 30.000 Mitarbeiter bei <strong>HELIOS</strong> tragen dazu bei, dass Fresenius<br />

heute der größte Arbeitgeber in der <strong>deutsch</strong>en Gesundheitswirtschaft<br />

ist. Dies bedeutet für uns auch Verpflichtung, gerade unter anhaltend<br />

schwierigen Rahmenbedingungen, alles Notwendige zu tun, um die<br />

<strong>Kliniken</strong> nachhaltig zu entwickeln und langfristig zu sichern. Mit<br />

der Tarifstrategie von <strong>HELIOS</strong>, den Mitarbeitern eine faire Bezahlung<br />

und insbesondere die berufliche Weiterentwicklung zu bieten, sind<br />

wir für qualifiziertes Personal ein attraktiver Arbeitgeber.<br />

Den Mitarbeitern danke ich für ihr großes Engagement und ihre her ­<br />

vorragenden Leistungen. Dies ist eine gute Basis für den künftigen<br />

Erfolg von <strong>HELIOS</strong>.<br />

Dr. Ulf M. Schneider<br />

Vorsitzender des Vorstands der Fresenius SE,<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong>


20<br />

Dr. med. Wolfgang Krahwinkel, Chefarzt der Inneren Medizin am <strong>HELIOS</strong> Krankenhaus Leisnig, Dr. med. Michael Liebetrau,<br />

21<br />

Chefarzt der Inneren Medizin an der <strong>HELIOS</strong> Klinik Blankenhain, Priv.-Doz. Dr. Thomas Mansky, Leiter der Medizinischen<br />

Unternehmensentwicklung Entwicklung, <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

Gemeinsam optimieren<br />

Das Peer­Review­Verfahren ist ein Eckpfeiler des <strong>HELIOS</strong> Quali ­<br />

täts­ und Risikomanagements: Weichen die Behandlungsergebnisse<br />

einer Abteilung vom Konzern­Benchmark ab, so werden konkrete<br />

Behandlungsfälle der betreffenden Abteilung mit „Peers“ – also Fachkollegen<br />

aus dem Konzern – ausgewertet, analysiert und besprochen.<br />

Eine offene Gesprächsatmosphäre, die Bereitschaft, von den Kolle ­<br />

gen zu lernen, und das gemeinsame Ziel, Behandlungsprozesse zu<br />

optimieren, bilden die Basis des Peer Reviews und sind zugleich<br />

Voraussetzung für die kontinuierliche Verbesserung unserer Behandlungsqualität.


22<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

<strong>HELIOS</strong> ist ein Gesundheitskonzern mit einem umfangreichen Leistungsspektrum,<br />

der seinen Patienten Spitzenleistungen in allen medizinischen Bereichen<br />

bietet. Als erste Krankenhausgruppe in Deutschland haben wir unsere medizinische<br />

Ergebnisqualität nicht nur über objektive Kennzahlen messbar gemacht,<br />

sondern auch nach außen publiziert und nachweislich erheblich verbessert.<br />

Dies ist auf ein intensives Qualitätsmanagement zurückzuführen, welches nicht<br />

nur alle medizinischen Gremien, sondern auch die Geschäftsführung in die<br />

Verantwortung für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess einbezieht.<br />

Leistungsspektrum <strong>HELIOS</strong><br />

Die <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe bietet ihren Patienten kompetente Leistungen<br />

in allen medizinischen Bereichen: von der Akutmedizin über die ambulante<br />

Versorgung bis hin zur Rehabilitation und Seniorenpflege. Unser Ziel ist es,<br />

eine qualitativ hochwertige Medizin in allen Bereichen und auf jeder Versorgungsstufe<br />

anzubieten. Der umfangreiche Erfahrungshorizont, der Wissensaustausch<br />

im Konzern, der Wettbewerb um die bestmögliche Qualität und die<br />

vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten tragen dazu bei, die Versorgung<br />

unserer Patienten kontinuierlich zu verbessern.<br />

Akutkliniken<br />

Die Akutmedizin bildet den Kern der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe. Unsere<br />

38 Akutkrankenhäuser 1 decken nahezu das gesamte medizinische Leistungsspektrum<br />

ab. Wir führen kleinere und mittlere Krankenhäuser der Grund­<br />

und Regelversorgung bis hin zu großen Häusern der Maximalversorgung mit<br />

bis zu 1.400 Betten. Derzeit gehören fünf Maximalversorger in Berlin­Buch,<br />

Erfurt, Wuppertal, Schwerin und Krefeld zum <strong>HELIOS</strong> Konzern. Damit<br />

kommt <strong>HELIOS</strong> im <strong>deutsch</strong>en Klinikmarkt die Führungsposition beim Betrei­<br />

1) Stand 31.12.2008<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

ben von <strong>Kliniken</strong> dieser Größe zu. Eine Reihe hoch spezialisierter Exzellenzzentren<br />

genießt ferner <strong>deutsch</strong>landweit und auch im Ausland einen ausgezeichneten<br />

Ruf.<br />

23<br />

Im Jahr 2008 ist es uns erneut gelungen, die Fallzahl im Konzern erheblich zu<br />

steigern. Rund 514.000 Patienten haben die Mitarbeiter unserer Akutkliniken<br />

vollstationär behandelt – das bedeutet einen Zuwachs um 16,2 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr. Den deutlichen Patientenzuwachs sehen wir als Vertrauensbeweis<br />

unserer Patienten und ihrer einweisenden Ärzte.<br />

Ambulante Versorgung<br />

Zu einer vollständigen medizinischen Versorgungsstruktur gehört auch die<br />

ambulante Weiterbehandlung nach einem Klinikaufenthalt. Die gesetzlich<br />

vorgesehenen ambulanten Behandlungsmöglichkeiten im Krankenhaus selbst,<br />

unsere Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), aber auch viele Kooperationen<br />

mit niedergelassenen Ärzten erlauben eine enge Vernetzung zwischen<br />

ambulanter und stationärer Versorgung, von der unsere Patienten profitieren.<br />

<strong>HELIOS</strong> verfügt in Deutschland über 23 MVZ und eine Poliklinik. Die<br />

MVZ befinden sich entweder direkt am Klinikstandort oder in erreichbarer<br />

Nähe zu einer <strong>HELIOS</strong> Klinik. In strukturschwachen Gebieten, wie etwa<br />

in Regionen Mecklenburg­Vorpommerns, stellen sie mitunter in einem<br />

wesentlichen Umfang die ambulante Versorgung der Bevölkerung sicher.<br />

Von besonderer Bedeutung ist die Poliklinik am <strong>HELIOS</strong> Klinikum Berlin­<br />

Buch. Das Konzept kurzer Wege macht es dort möglich, dass Krankenhaus<br />

und Poliklinik moderne Medizintechnik wie Labore und Röntgengeräte<br />

gemeinsam nutzen. So lassen sich Doppeluntersuchungen vermeiden und<br />

Ressourcen effizient nutzen. Auch dies kommt vor allem den Patienten<br />

zugute.<br />

Unser ambulantes Versorgungskonzept ist jedoch nicht primär auf unsere<br />

eigenen Einrichtungen abgestellt. Hier grenzt sich <strong>HELIOS</strong> in seiner Strategie<br />

von seinen Wettbewerbern ab. Priorität genießt die vertrauensvolle Kooperation<br />

unserer <strong>Kliniken</strong> mit den niedergelassenen Ärzten, mit denen wir zum<br />

Wohl unserer gemeinsamen Patienten zusammenarbeiten.<br />

Das Konzept, stationäre und ambulante Behandlung eng miteinander zu<br />

verbinden, ist erfolgreich. Allein in den <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> und ihren MVZ<br />

wurden 1.418.325 Patienten ambulant behandelt – das bedeutet gegenüber<br />

2007 eine Steigerung von 25,8 Prozent.


24<br />

Betten pro <strong>HELIOS</strong> Akutklinik und Fachabteilung gemäß Krankenhausplanung der Länder<br />

Fachabteilungen<br />

Aue 2<br />

Bad Berleburg<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Augenheilkunde • 35 9 22 52 3 1 • 18 1 35<br />

Innere Medizin • 67 • 70 • 213 228 60 30 60 45 19 110 258 126 80 53 66 81 40 265 • • 61 80 98 71 • • 124 355 190 78 70 284<br />

Physiotherapie/<br />

Naturheilverfahren 47<br />

Geriatrie 40 108 70 56<br />

Pädiatrie inkl. Neonatologie • • 80 20 43 41 48 104 • • • 35 66 96<br />

davon Kinderrheumatologie • •<br />

davon Mukoviszidosezentrum • • • •<br />

davon Kinderpsychosomatik • •<br />

davon<br />

Sozialpädiatrisches Zentrum • • • • • •<br />

Gynäkologie/Geburtshilfe • 20 • • 60 3 76 27 33 25 93 • • 21 47 • • 42 56 45 20 14<br />

Kinderchirurgie • • 42 27 15 • 32<br />

Chirurgie • 40 86 • 40 • 158 176 66 49 21 140 78 168 51 46 42 40 181 • • 51 50 68 • • 90 100 105 53 70 40 209<br />

Neurochirurgie • • 40 24 43 • 42<br />

Herzchirurgie 45 30 50<br />

Urologie • • • 40 18 4 35 19 30 • 3 • 40 51 10 80<br />

Orthopädie • • 70 102 95 50 66 108 48 109<br />

davon Kinderorthopädie • •<br />

Bad Grönenbach 4<br />

Bad Nauheim<br />

Bad Saarow 2<br />

Bad Schwalbach<br />

HNO-Heilkunde • • • 40 61 9 10 65 • 7 3 7 14 47 6 5 45<br />

Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie • 24 • 17<br />

Dermatologie • 57 49 30 • 40 50<br />

Neurologie / Frührehabilitation • • 40 64 25 51 180 • • 74 81<br />

Psychiatrie 60 70 80 199<br />

Kinder- u. Jugendpsychiatrie • 40 37 34 38<br />

Psychiatrische Tagesklinik 20 18 20 16 78<br />

Psychosomatik 15 28 41<br />

Strahlenheilkunde • 40 24 10 30 15<br />

Nuklearmedizin • 18 8 8 • 16<br />

Separate Intensivbetten 1 2 78 11<br />

Schwerbrandverletzte 4<br />

2, 3<br />

Bad Schwartau<br />

Berlin-Buch<br />

Berlin - Emil v. Behring<br />

Blankenhain<br />

Bleicherode<br />

Bochum<br />

Breisach<br />

Cuxhaven<br />

Dresden<br />

Erfurt<br />

Geesthacht<br />

Gotha/Ohrdruf<br />

Grebenhain<br />

Andere Fachabteilungen • 12 6<br />

Palliativmedizin • 12 8 5<br />

Akutbetten pro Klinik<br />

(inkl. Tagesklinik) 582 127 15 86 571 110 65 1.003 554 146 125 173 123 85 110 1.265 25 379 168 80 185 182 158 80 1.023 180 420 165 122 158 203 130 634 135 401 1.401 376 151 170 40 967 13.073<br />

1) Nur nach Krankenhausplan separat ausgewiesene Intensivbetten (nach Bundesländern unterschiedlich behandelt)<br />

2) In bestimmten Bundesländern (z.B. Sachsen, Schleswig-Holstein) weist der Landeskrankenhausplan Betten nicht mehr abteilungsbezogen aus. Angegeben wird dort nur noch die Gesamtbettenzahl,<br />

die vorhandenen Abteilungen werden hier durch einen Punkt ausgewiesen.<br />

Hagen-Ambrock<br />

Hamburg-Mariahilf<br />

Hüls<br />

Hünfeld<br />

Idstein<br />

Krefeld<br />

Leezen<br />

Leipziger Land 2<br />

Leisnig 2<br />

Lengerich<br />

Müllheim<br />

Oberhausen<br />

Oberstaufen<br />

Plauen 2<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Schkeuditz 2<br />

Schwelm<br />

Schwerin<br />

Siegburg<br />

Titisee-Neustadt<br />

Überlingen<br />

25<br />

3) Die angegebenen Fachbereiche werden durch Belegärzte versorgt.<br />

4) Akutbetten zugelassen gemäß §108, Nr. 3 bzw. §109 SGB V (Betten nicht im Landesbettenplan enthalten) Stand 31.12.2008<br />

Volkach<br />

Wuppertal<br />

Betten <strong>HELIOS</strong><br />

Deutschland²


26<br />

Übersicht Krankheitsgruppen<br />

MDC Krankheitsgruppe (MDC) im G-DRG-System 2008 Fälle 1 Fälle [%] Todesfälle<br />

Fehler-DRG und sonstige DRGs 1.477 0,29 85<br />

Prä-MDC 3.317 0,65 1.073<br />

1 Nervensystem 36.727 7,23 1.069<br />

2 Augen 15.687 3,09 4<br />

3 Hals, Nase, Ohren und Mund 26.696 5,26 86<br />

4 Atmungsorgane 39.777 7,83 1.843<br />

5 Kreislaufsystem 80.568 15,87 1.974<br />

6 Verdauungsorgane 55.495 10,93 1.146<br />

7 Hepatobiliäres System und Pankreas 13.621 2,68 641<br />

8 Muskel-Skelett-System und Bindegewebe 75.709 14,91 432<br />

9 Haut, Unterhaut und Mamma 24.824 4,89 225<br />

10 Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten 14.202 2,80 193<br />

11 Harnorgane 24.453 4,82 496<br />

12 Männliche Geschlechtsorgane 9.313 1,83 91<br />

13 Weibliche Geschlechtsorgane 11.449 2,25 115<br />

14 Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett 19.160 3,77 1<br />

15 Neugeborene 14.286 2,81 50<br />

16 Blut, blutbildende Organe und Immunsystem 4.011 0,79 60<br />

17 Hämatologische und solide Neubildungen 8.173 1,61 421<br />

18 HIV, infektiöse und parasitäre Krankheiten 5.084 1,00 376<br />

19 Psychische Krankheiten 7.974 1,57 11<br />

20<br />

21<br />

Alkohol- und Drogenmissbrauch und alkohol-<br />

und drogeninduzierte psychische Störungen 5.556 1,09 9<br />

Polytraumata, Verletzungen, Vergiftungen<br />

und toxische Drogen- und Medikamentenwirkungen 6.878 1,35 71<br />

22 Verbrennungen 330 0,06 2<br />

23 Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen, u.a. 3.032 0,60 18<br />

Summe über alle MDCs 507.799 100,00 10.492<br />

1) Für diese Übersicht wurden alle akutstationären Fälle nach dem G-DRG-System 2008 gruppiert. Die Tabelle schließt daher zum Zweck der Leistungsübersicht auch die<br />

nicht nach DRG abrechenbaren Fälle der psychiatrischen Abteilungen und der sogenannten „Besonderen Einrichtungen“ im Sinne der entsprechenden Vereinbarungen<br />

mit ein. Auch die sogenannten Überlieger (Aufnahme 2007, Entlassung 2008) sind eingeschlossen.<br />

Diese Darstellung enthält nicht die akutstationären Fälle von drei Rehabilitationskliniken, die am jeweiligen Standort auch Akutfälle behandeln: Dies sind akutstationäre<br />

Bereiche in Leezen, Bad Grönenbach und Geesthacht (1.181 akutstationäre Fälle). Ferner sind die im Jahr 2008 unterjährig hinzugekommenen <strong>Kliniken</strong> nicht<br />

berücksichtigt. Dies betrifft die <strong>Kliniken</strong> in Hamburg, Bad Gandersheim, Northeim, Lutherstadt Eisleben, Hettstedt und Sangerhausen. Diese haben zusammen im Jahr<br />

2008 weitere 56.287 vollstationäre Behandlungen durchgeführt.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

27<br />

Rehabilitation<br />

In unseren Rehabilitationskliniken stellen wir uns der Aufgabe, beeinträchtigte<br />

Fähigkeiten oder Körperfunktionen nach akuten Erkrankungen wiederherzustellen<br />

sowie chronische Leiden und Schmerzen wenn möglich zu<br />

heilen oder aber zu lindern.<br />

Die Rehabilitation stellt eine wichtige Ergänzung zum Angebot der akuten<br />

und ambulanten Versorgung in der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe dar. Aufgrund<br />

ihrer geografischen Verteilung und ihrer medizinischen Ausrichtung passen<br />

die Rehabilitationskliniken gut in die Versorgungsstrukturen des Konzerns.<br />

Besondere Schwerpunkte der medizinischen Nachsorge sind neurologische<br />

und kardiologische Erkrankungen, weitere internistische, onkologische,<br />

orthopädische und psychosomatische Indikationen sowie Hörschädigungen.<br />

Im Berichtsjahr haben die Mitarbeiter unserer Rehabilitationskliniken 34.393<br />

Patienten betreut – das bedeutet einen Zuwachs um 0,9 Prozent gegenüber<br />

dem Jahr 2007.<br />

Betten pro <strong>HELIOS</strong> Rehabilitationsklinik<br />

Betten per 31.12.2008<br />

Bad Berleburg, Baumrainklinik 277<br />

Bad Berleburg, Herz Kreislauf Klinik 267<br />

Bad Berleburg, Odebornklinik 250<br />

Bad Berleburg, Rothaarklinik 141<br />

Bad Ems 132<br />

Bad Grönenbach, Psychosomatik 140<br />

Bad Grönenbach, Am Stiftsberg 165<br />

Berching 52<br />

Brandenburg, Hohenstücken 155<br />

Diez 237<br />

Geesthacht 55<br />

Hagen-Ambrock 277<br />

Hattingen-Holthausen 300<br />

Leezen 39<br />

Oberstaufen 120<br />

Pulsnitz, Schloss Pulsnitz 318<br />

Pulsnitz, Schwedenstein 200<br />

Wuppertal, Bergisch Land 211<br />

Zwenkau 80<br />

Betten Deutschland gesamt 3.416<br />

Zihlschlacht (CH) 100


28<br />

Seniorenpflege<br />

Die <strong>HELIOS</strong> Seniorenresidenzen ergänzen unsere Leistungsspektrum sinnvoll.<br />

Der Leitgedanke einer Verzahnung aller von uns angebotenen Leistungen<br />

spielt auch hier eine wichtige Rolle: Dank der räumlichen Anbindung<br />

an die akutmedizinische Versorgung können wir den Residenzbewohnern<br />

eine schnelle und optimale Behandlung garantieren. Das Konzept der kurzen<br />

Wege für Senioren haben wir an den Standorten Berching, Erfurt und<br />

Borna realisiert. Darüber hinaus gehören auch zu unserer im Dezember 2008<br />

übernommenen Klinik in Hettstedt zwei Senoirenresidenzen. In diesen<br />

Einrichtungen ist die pflegerisch gute, würdevolle Betreuung der Bewohner<br />

und Pflegebedürftigen unser zentrales Ziel.<br />

Medizinische Gremien<br />

Schon seit seiner der Gründung bildet bei <strong>HELIOS</strong> die enge Verknüpfung des<br />

Managements mit den medizinischen Gremien des Konzerns ein zentrales<br />

Element der Unternehmensführung. Um die beiden Seiten – Management und<br />

Medizin – künftig noch enger und verbindlicher miteinander zu verknüpfen<br />

und die Bedeutung der Arbeit der medizinischen Fachgruppen zu betonen,<br />

haben seit 2009 neben dem Medizinischen Beirat auch die Fachgruppenleiter<br />

einen eigenen Sprecher. Beide Sprecher werden durch die Geschäftsführung<br />

jeweils für drei Jahre benannt.<br />

Sprecherin des Medizinischen Beirates ist Dr. Hertha Ratayski. Sie repräsentiert<br />

das Gremium innerhalb und außerhalb des Unternehmens, steuert<br />

die Beiratssitzungen und nimmt beratend an Sitzungen der Erweiterten Geschäftsführung<br />

(EGF) teil.<br />

Sprecher der Fachgruppenleiter ist Professor Dr. med. Josef Zacher. Er ist verantwortlich<br />

für die Fachgruppenleitersitzungen und für die Umsetzung der<br />

Fachgruppenentscheidungen. Bei übergreifenden medizinischen Fachfragen<br />

ist er erster Ansprechpartner. Er initiiert medizinische Publikationen und Veranstaltungen<br />

und nimmt fachbezogen an Sitzungen der EGF teil.<br />

Gemeinsam mit der Medizinischen Entwicklung kümmern sich die Sprecher<br />

des Medizinischen Beirats und der Fachgruppenleiter um das interne Qualitätsmanagement<br />

und das Peer Review. Beide zeichnen verantwortlich für die<br />

Einhaltung der medizinischen Ziele und Indikatoren des Qualitätsmanagements;<br />

sie geben Empfehlungen zur Organisations­ und Prozessentwicklung<br />

in den <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> ab.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

29<br />

Die Leiter der 22 medizinischen Fachgruppen wurden Anfang 2009 ebenfalls<br />

für zwei Jahre neu ernannt.<br />

Medizinische Entwicklung<br />

Die Medizinische Entwicklung ist ein Zentraler Dienst der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

Gruppe. Die Abteilung bildet die Schnittstelle zu den medizinischen Gremien<br />

und ist Schaltstelle der <strong>Kliniken</strong> für das Qualitätsmanagement, die medizinischen<br />

Leistungsstrukturen und das Medizincontrolling im Konzern. Hier<br />

wurde und wird das Indikatorensystem für das <strong>HELIOS</strong> Qualitätsmanagement<br />

erarbeitet und weiterentwickelt. Die Ergebnisse der monatlichen Datenerhebung<br />

zur Behandlungsqualität in den <strong>Kliniken</strong> laufen in der Medizinischen<br />

Entwicklung zusammen, werden ausgewertet und intern wie extern<br />

veröffentlicht.<br />

Medizinischer Beirat<br />

Fünf Chefärzte verschiedener Fachrichtungen bilden den Medizinischen Beirat.<br />

Er berät die Geschäftsführung in medizinischen Fragen und unterstützt<br />

sie bei der medizinischen Zielplanung. Auch in strategische Entscheidungen<br />

über die Ausrichtung und Weiterentwicklung der <strong>Kliniken</strong> ist das Gremium<br />

eng eingebunden. Darüber hinaus betreut der Medizinische Beirat das<br />

Peer­Review­Verfahren – einen Eckpfeiler des konzernweiten <strong>HELIOS</strong> Qualitätsmanagements.<br />

Eine weitere wichtige Aufgabe übernimmt das Gremium<br />

bei der Integration neuer <strong>Kliniken</strong> in den Konzern.<br />

<strong>HELIOS</strong> Forschungsrat<br />

Der <strong>HELIOS</strong> Forschungsrat besteht aus vier Chefärzten des Konzerns. Er hat<br />

die primäre Aufgabe, Antragsskizzen zu klinischen Studien und Forschungsprojekten<br />

zu evaluieren, nach Priorität zu sortieren und zu konkretisieren.<br />

Hohe Priorität besitzen Projekte, die geeignet sind, möglichst viele Bereiche<br />

der <strong>HELIOS</strong> Unternehmensziele (Patientennutzen, Wissen, Wirtschaftlichkeit,<br />

Wachstum) gleichzeitig und gleichgewichtig zu fördern. Im Vordergrund<br />

stehen dabei Projekte, die durch ihre multizentrische Ausrichtung den Wis senstransfer<br />

im Verbund der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> fördern und nutzen, indem sie<br />

möglichst viele Standorte in die Studie einbeziehen.<br />

Fachgruppen<br />

In unseren 22 Fachgruppen sind alle leitenden Ärzte eines medizinischen<br />

Gebiets sowie die Pflegedienstleitungen organisiert. Sie bilden den Motor der<br />

Medizin im Konzern. Sie gewährleisten den Know­how­Transfer ihres Fachs<br />

innerhalb des Konzerns, definieren Benchmarks und vertreten intern wie extern<br />

die Kompetenz ihrer medizinischen Disziplin. Zweimal jährlich kommen<br />

die Fachgruppen zu einer Tagung zusammen. Zu ihren Aufgaben gehören


30<br />

die Prüfung und Einführung sinnvoller Innovationen, die Festlegung von<br />

Behandlungsstandards, die Sicherstellung des Qualitätsmanagements, die<br />

Durchführung medizinischer Kampagnen, Empfehlungen zu Prozessoptimierungen<br />

und deren Begleitung sowie die Einbindung bei der Neubesetzung<br />

von Chefarztpositionen. Auch die Definitionen von Anforderungen an medizinische<br />

Produkte und konzernweite Standardisierungen entstehen in den<br />

Fachgruppen. Jeder Fachgruppe ist ein Mitglied der Erweiterten Geschäftsführung,<br />

des Medizinischen Beirats und der Abteilung Medizinische Entwicklung<br />

zugeordnet.<br />

<strong>HELIOS</strong> Fachgruppenübersicht 2009<br />

<strong>HELIOS</strong> Fachgruppe Fachgruppenleiter<br />

Anästhesie Dr. med. Gerald Burgard<br />

Angiologie und Gefäßchirurgie Dr. med. Andreas Gussmann<br />

Augen Prof. Dr. med. Edmund Gerke<br />

Dermatologie Prof. Dr. med. Percy Lehmann<br />

Gastroenterologie, Hämatologie, Onkologie,<br />

Endokrinologie und Rheumatologie Priv.-Doz. Dr. med. Michael Schepke<br />

Geriatrie Dr. med. Guido Orth<br />

Gynäkologie und Geburtshilfe Prof. Dr. med. Michael Friedrich<br />

Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde,<br />

Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie Prof. Dr. med. Dirk Eßer<br />

Hygiene Prof. Dr. med. Henning Rüden<br />

Intensivmedizin Dr. med. Oliver Franke<br />

Kardiologie, Nephrologie und Pneumologie Priv.-Doz. Dr. med. Harald Lapp<br />

Labordiagnostik Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Michael Mehl<br />

Neuromedizin (Neurologie, Neurochirurgie,<br />

Neuroradiologie, Neurorehabilitation) Dr. med. Guntram Ickenstein<br />

Orthopädie und Unfallchirurgie Prof. Dr. med. Josef Zacher<br />

Pädiatrie und Neonatologie Prof. Dr. med. Stefan Wirth<br />

Pathologie Dr. med. Raoul Hinze<br />

Pflege Manja Riese<br />

Psychiatrie Prof. Dr. med. Andreas Broocks<br />

Radiologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin Prof. Dr. med. Stefan Dresel<br />

Urologie Priv.-Doz. Dr. med. Gralf Popken<br />

Viszeralchirurgie und Thoraxchirurgie Prof. Dr. med. Hubert Zirngibl<br />

Wirbelsäule Prof. Dr. med. Jürgen Kiwit<br />

Stand 1.1.2009<br />

„Wettbewerb im Gesundheitswesen<br />

wird oft missverstanden.<br />

Im wirtschaftlichen Kontext<br />

bedeutet er keinen Alleingang<br />

oder Siegen und Verlieren,<br />

sondern das Schaffen von Mehrwert<br />

für die Konsumenten.“<br />

Dr. med. Peter Indra, MPH,<br />

Vizedirektor des Bundesamts<br />

für Gesundheit, Schweiz<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Qualitätsmanagement bei <strong>HELIOS</strong><br />

31<br />

Das Qualitätsmanagement der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> hat eine kontinuierliche<br />

Qualitätsverbesserung zum Ziel. Es unterscheidet sich von anderen<br />

Qualitätsmanagementsystemen vor allem durch seine evaluierten<br />

Verfahren zur Qua litätsmessung und durch den transparenten Umgang<br />

mit den Ergebnissen. Die langjährige Anwendung des Qualitätsmanagements<br />

hat zu einer grund legenden Veränderung der Fehlerkultur<br />

im Unternehmen geführt. Die Wirksamkeit des Systems im<br />

Hinblick auf die Verbesserung der medizinischen Ergebnisse ist für<br />

zahlreiche Krankheitsbilder und Behandlungen belegbar. Bei allen<br />

unseren Aktivitäten steht der Patientennutzen im Vordergrund. Die<br />

von uns zentral angestrebte Verbesserung der Ergebnisqualität in<br />

Medizin und Pflege setzt die Vermeidung von Fehlern (wie Fehldiagnosen,<br />

Kompli kationen oder vermeidbaren Zweiteingriffen) in der<br />

medizinischen Behandlung voraus. Dies kommt dem Patienten zugute,<br />

spart aber gleich zeitig auch Kosten.<br />

Selbstverständlich nehmen die <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> auch an allen gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Verfahren zur Qualitätssicherung teil. Dies<br />

betrifft insbesondere die Verfahren der Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung<br />

(BQS) sowie die gesetzlichen Anforderungen beispiels­<br />

weise hinsichtlich der Krankenhaushygiene. Die <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

stellen ferner alle vom Gemeinsamen Bundesausschuss zur Veröffentlichung<br />

vorgesehenen BQS­Kennzahlen im Internet zur Verfügung.<br />

Darüber hinaus beteiligen sich viele <strong>Kliniken</strong> an spezifischen Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

der Fachgesellschaften. Neben diesen extern<br />

vorgegebenen Maßnahmen setzen wir aber vor allem unser eigenes<br />

System zur kontinuierlichen Ergebnisverbesserung ein.<br />

Fokus Ergebnisqualität<br />

Zentrales Bewertungskriterium für einen Klinikkonzern müssen die<br />

in den <strong>Kliniken</strong> erzielten medizinischen Behandlungsergebnisse sein.<br />

Dieser Prä misse folgend, stellt das Qualitätsmanagementsystem der<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> nicht auf Struktur­ oder Prozessmerkmale ab, sondern<br />

folgt einer konsequenten Ergebnisorientierung. Die <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

haben daher in den vergangenen acht Jahren ein vollständig in die administrativen<br />

Abläufe integriertes, kennzahlengestütztes Qualitätsmanagement<br />

aufgebaut und im internen sowie externen Dialog kontinuierlich<br />

weiterentwickelt. Wir haben mit diesem System messbare und nachhaltige<br />

Verbesserungen der Ergebnisqualität erzielt und übertreffen<br />

inzwischen in vielen Bereichen den adjustierten Bundesdurchschnitt.


32<br />

In der Schweiz blickt man<br />

zurzeit auf die von <strong>HELIOS</strong><br />

entwickelten und eingesetzten<br />

Qualitätsindikatoren.<br />

„Wir nehmen sie als Vorbild<br />

für staatliche Vorgaben.“<br />

Dr. med. Peter Indra, MPH,<br />

Vizedirektor des Bundesamts<br />

für Gesundheit, Schweiz<br />

Klare, messbare Qualitätsziele<br />

Seit dem Jahr 2000 messen wir die Qualität unserer medizinischen Ergebnisse<br />

mit Routinedaten. Diese Daten der Krankenhäuser werden<br />

auf der gesetzlichen Grundlage des § 301 des fünften Sozialgesetzbuches<br />

(SGB V) zur Abrechnung erhoben, sind zeitnah verfügbar und<br />

werden auch an die Krankenkassen übermittelt. Sie dienen uns als<br />

Ausgangsbasis in Bezug auf die Definition von Mengen­, Verfahrens­<br />

und Ergebnisindikatoren für diverse Krankheitsbilder und operative<br />

Verfahren. Anders als bei Methoden, die auf separater Dokumentation<br />

beruhen (z.B. BQS), entsteht hier kein zusätzlicher Erfassungsaufwand.<br />

Die vollständig für jeden Fall vorliegenden Daten werden von<br />

den Klinken selbst, von den Krankenkassen und dem Medizinischen<br />

Dienst der Krankenkassen auf ihre Richtigkeit hin überprüft. Es handelt<br />

sich daher um den bestgeprüften Datenstand. Derzeit messen wir<br />

rund 1.000 Indikatoren und bilden damit über zwei Drittel aller<br />

Leistungen ab. Intern sind die Kennzahlen für alle Chefärzte und Verwaltungsleiter<br />

der <strong>Kliniken</strong> offen zugänglich und fördern so den<br />

Leistungs­ wie auch Qualitätswettbewerb der <strong>Kliniken</strong> untereinander.<br />

30 wesentliche Krankheitsbilder werden derzeit über 140 Qualitätsindikatoren,<br />

verbunden mit 33 klar definierten medizinischen Konzernzielen,<br />

öffentlich dargestellt und prioritär verfolgt. Dabei handelt<br />

es sich um konsensfähig als Qualitätsmerkmal interpretierbare Parameter<br />

zu sowohl häufigen und wichtigen Erkrankungen (z.B. Schlaganfall,<br />

Herzinfarkt) und Operationen (beispielsweise Gallenblasenoperationen<br />

oder Hüft­ und Kniegelenkersatz) als auch zu komplexen<br />

und heterogenen Krankheitsbildern (wie Beatmung oder Blutvergiftung).<br />

Als Vergleichswert nutzen wir beispielsweise die <strong>deutsch</strong>landweite<br />

Sterblichkeit, wie sie vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht<br />

wird. Da nicht für alle unsere Indikatoren Daten des Statistischen Bundesamtes<br />

vorliegen, formu lieren wir unsere Ziele aber auch anhand<br />

des Erkenntnisstandes aus der internationalen Fachliteratur oder auf<br />

der Basis von Bundesvergleichswerten der Bundesgeschäftsstelle für<br />

Qualitätssicherung (BQS). Die Berechnung der standardisierten Mortalitätsrate<br />

(SMR) ermöglicht uns einen direkten Vergleich mit bundesweiten<br />

Ergebnissen. So lässt sich überzeugend nachweisen, dass die<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Spitzenleistungen liefern.<br />

Für Patienten, Einweiser und Krankenkassen sowie die interessierte<br />

Öffentlichkeit sind diese Zahlen in unseren Medizinischen Jahresberichten,<br />

den Klinikführern der einzelnen <strong>Kliniken</strong> oder im Internet<br />

einsehbar. Auf diese Weise ist klar erkennbar, ob und um welchen<br />

Zu dem Thema „Qualitätsmessung<br />

mit Routinedaten“ tagten<br />

rund 300 internationale Experten<br />

aus Medizin, Gesundheitsmanagement,<br />

Wissenschaft<br />

und Krankenkassen im September<br />

beim von <strong>HELIOS</strong> initiierten<br />

QMR-Kongress in Potsdam.<br />

Im Fokus stand der Austausch<br />

über Methoden der medizini -<br />

schen Qualitätsmessung und<br />

-verbesserung.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

33<br />

Wert beispielsweise die Sterblichkeit beim Herzinfarkt oder beim<br />

Schlaganfall in einer bestimmten <strong>HELIOS</strong> Klinik besser oder eventuell<br />

auch schlechter ist als im Bundesdurchschnitt. Für wichtige Krankheitsbilder<br />

wie Herzinfarkt, Herzschwäche, Lungenentzündung oder<br />

Schlaganfall liegen beispielsweise auf Konzernebene die Sterblichkeiten<br />

um zehn bis 25 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Auch<br />

bei anderen Zielwerten, wie dem Einsatz der modernen minimal­<br />

invasiven Techniken bei verschiedenen Operationen oder schonenden<br />

Verfahren beim Kaiserschnitt, werden die Zielwerte übertroffen.<br />

(www.helios-kliniken.de/qualitaetsmanagement)<br />

Kontinuierliche Verbesserung durch Peer-Review-Verfahren<br />

Um Ergebnisse verbessern zu können, muss auf Grundlage der Qualitäts<br />

messungen der konkrete Handlungs­ und Verbesserungsbedarf<br />

identifiziert werden. Hierzu führen die <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> seit dem Jahr<br />

2001 sogenannte Peer­Review­Verfahren zur Aufdeckung von Verbesserungspotenzial<br />

in den medizinischen Behandlungsabläufen durch:<br />

Sobald sich anhand auffälliger Ergebnisse Qualitätsprobleme vermuten<br />

lassen, analysieren zwei Chefärzte aus anderen <strong>Kliniken</strong> des Konzerns<br />

die Krankenakten von kritischen Fällen. Die Chefärzte, die als<br />

sogenannte Reviewer tätig sind, verfügen über eine spezifische Expertise<br />

in der Begutachtung der jeweiligen Fälle und werden darüber<br />

hinaus besonders geschult.<br />

Wir haben in den Peer­Review­Verfahren der letzten Jahre die Erfahrung<br />

gemacht, dass gerade im Bereich der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

sowie des klinikinternen und ­externen Schnittstellenmanagements<br />

Schwächen existieren. Bei der Versorgung von Patienten<br />

mit komplexen Krankheitsbildern sind häufig mehrere Abteilungen<br />

an der Behandlung beteiligt. Deshalb richtet sich in der Analyse dieser<br />

Fälle das Augenmerk auf den gesamten (abteilungsübergreifenden)<br />

Behandlungsprozess. Bei operierten Patienten wird nicht nur überprüft,<br />

ob die Operation selbst fachgerecht und fehlerfrei durchgeführt<br />

worden ist, sondern es werden auch die Indikation, die OP­Vor­ und<br />

­Nachsorge sowie die adäquate Behandlung von Begleiterkrankungen<br />

hinterfragt. Die Analyse verzichtet bewusst auf Schuldzuweisungen –<br />

die Zielsetzung ist vorwärtsgerichtet. Es geht darum, systematische<br />

Schwachstellen in den Abläufen aufzuzeigen. Gemeinsam erarbeiten<br />

Verwaltungsleitung und Mediziner auf der Basis der Review­Ergebnisse<br />

einen Maßnahmenkatalog, um die identifizierten Schwachstellen<br />

zu beseitigen und damit zukünftig die Behandlungsprozesse für alle<br />

Patienten zu optimieren.


34<br />

Online verfügbar: Die QSR-<br />

Klinikberichte der AOK zeigen<br />

die medizinischen Langzeitergebnisse<br />

unserer Klinken<br />

(hier Berlin-Buch), auch<br />

im Vergleich zu allen anderen<br />

<strong>deutsch</strong>en <strong>Kliniken</strong>.<br />

www.helios-kliniken.de/qsr<br />

Das Peer­Review­Verfahren konnte unsere medizinischen Ergebnisse<br />

nachweislich verbessern. Dies bezieht sich nicht nur auf die oben<br />

genannten schweren Krankheitsbilder, bei denen die Sterblichkeit bei<br />

<strong>HELIOS</strong> inzwischen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt liegt.<br />

In jüngster Zeit setzen wir das Peer­Review­Verfahren auch für die<br />

Optimierung der Patientensicherheit bei allen, auch leichteren operativen<br />

Eingriffen ein. Aufgrund der dabei gewonnenen Erkenntnisse<br />

werden unter anderem die Verfahren zum Risikomanagement von<br />

Patienten vor, während und nach einer Operation konzernweit systematisch<br />

verbessert.<br />

QSR-Messung von Langzeitergebnissen<br />

Aus medizinischer Sicht ist auch von Interesse, wie sich ein Krankheitsbild<br />

nach der Entlassung aus dem Krankenhaus entwickelt –<br />

etwa wie häufig nach einer großen Operation innerhalb von 90 Tagen<br />

Komplikationen auftreten oder wie lange ein neues Hüftgelenk<br />

tatsächlich hält. Die <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> haben daher mit dem AOK­<br />

Bundesverband und zwei weiteren Partnern spezielle Indikatoren<br />

zur Langzeit­Ergebnisqualität entwickelt, die sich ebenfalls aus den<br />

Routinedaten (in diesem Fall der Krankenkassen) ableiten lassen.<br />

Das Projekt „Qualitätssicherung mit Routinedaten“ (QSR) wurde<br />

Anfang 2007 abgeschlossen und ergänzt die <strong>HELIOS</strong> Indikatoren auf<br />

sinnvolle Weise. Die Kombination beider Verfahren erlaubt die Umsetzung<br />

eines wirksamen ergebnisorientierten Qualitätsmanagements.<br />

Die auf Klinikdaten basierenden Indikatoren ermöglichen eine zeitnahe<br />

Auswertung und Steuerung. Darüber hinaus lassen sich aus den<br />

langzeitorientierten QSR­Kennzahlen weitere Verbesserungspotenziale<br />

in der gesamten Versorgungskette erschließen, die bei Betrachtung<br />

nur der klinikintern gewonnenen Kennzahlen nicht sichtbar<br />

würden. Die seit Anfang 2008 vorliegenden Auswertungen aus dem<br />

QSR­Verfahren sind in Form von Klinikberichten für alle <strong>HELIOS</strong><br />

<strong>Kliniken</strong> im Internet veröffentlicht. Die QSR Klinikberichte der AOK<br />

können auch von allen anderen <strong>deutsch</strong>en <strong>Kliniken</strong> angefordert<br />

werden.<br />

Das <strong>HELIOS</strong> Qualitätsmanagementsystem als Vorbild für andere<br />

Das routinedatenbasierte Qualitätsmessverfahren wird aufgrund<br />

seiner beachtlichen Praxisreife mittlerweile nicht nur von den <strong>HELIOS</strong><br />

<strong>Kliniken</strong> angewendet, sondern auch von über 300 nicht zum Konzern<br />

gehörenden <strong>Kliniken</strong> sowie vom Universitätsspital Basel. In der<br />

Schweiz bildet dieses Messver fahren die Grundlage für die Definitionen<br />

nationaler Qualitätsindikatoren.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Ergebnisse und Maßnahmen 2008<br />

35<br />

Im Jahr 2008 haben die <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> 24 ihrer 33 Primärziele erreicht. Bei<br />

den übrigen neun Zielen war die Abweichung zum Zielwert minimal und<br />

statistisch nicht signifikant. Die Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, in dem<br />

wir in den gleichen <strong>Kliniken</strong> 23 Ziele erfüllen konnten, scheint zwar nur gering<br />

zu sein. Allerdings hat sich die Zielerreichung in den Einzelkliniken deutlich<br />

verbessert. Auch bei denjenigen Zielen, die im Mittel auf Konzernebene<br />

bereits erreicht sind, kann es jeweils einzelne <strong>Kliniken</strong> geben, die den Zielwert<br />

nicht erreichen. Zählt man unter Berücksichtigung der Leistungen, welche die<br />

<strong>Kliniken</strong> tatsächlich anbieten, die realisierbaren Ziele im Konzern, so waren<br />

dies 788 Ziele im Jahr 2007 und 796 im Jahr 2008. Davon wurden 71,4 Prozent<br />

im Jahr 2007 und 78,6 Prozent im Jahr 2008 erreicht. Dies zeigt, dass der<br />

Verbesserungsprozess in den <strong>Kliniken</strong> des Konzerns voranschreitet und wir<br />

uns dem Ziel, eine gleichmäßig überdurchschnittliche Qualität in allen Einrichtungen<br />

des Konzerns anzubieten, weiter annähern.<br />

Herauszuheben ist, dass die <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> im Mittel auf Konzernebene bei<br />

wichtigen Zielen inzwischen deutlich besser sind als der Bundesdurchschnitt.<br />

So lag die Sterblichkeit 2008 beim Herzinfarkt sowie bei Herzinsuffizienz um<br />

27 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt, beim Schlaganfall waren die Werte<br />

um 17 Prozent besser und bei der Pneumonie um 29 Prozent.<br />

Sterblichkeit bei <strong>HELIOS</strong> unter Bundesdurchschnitt<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

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<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Krankheitsbild 2008<br />

Standardisierte<br />

Mortalitätsrate<br />

(SMR)<br />

2007<br />

Standardisierte<br />

Mortalitätsrate<br />

(SMR)<br />

Herzinfarkt 0,73 0,79<br />

Herzinsuffizienz 0,73 0,85<br />

Schlaganfall 0,83 1,01<br />

Hirninfarkt 0,81 0,99<br />

Pneumonie 0,71 0,85<br />

Die <strong>HELIOS</strong> Ergebnisse liegen bei wichtigen Krankheitsbildern bis zu 29 Prozent unter der bundes-<br />

durchschnittlichen Sterblichkeit. Der Bundesdurchschnitt entspricht einer SMR von 1. 1<br />

Dieser bei vielen Krankheitsbildern deutliche Abstand zum Bundesdurchschnitt<br />

ist nicht zuletzt auch auf unser internes Peer­Review­Verfahren zurückzuführen.<br />

1) Weitere Informationen unter www.helios-kliniken.de/medizinischer-jahresbericht


36<br />

Die guten Ergebnisse der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe sind auch deshalb bemerkenswert,<br />

weil sie in einem sehr dynamisch wachsenden Unternehmensumfeld<br />

erreicht wurden. Regelmäßig kommen neue <strong>Kliniken</strong> hinzu, in denen<br />

das <strong>HELIOS</strong> Qualitätsmanagement unmittelbar nach der Übernahme eingeführt<br />

wird. Die bereits erzielten Erfolge in den seit längerem zum Konzern<br />

gehörenden <strong>Kliniken</strong> schlagen sich in der Statistik daher wegen des Ver ­<br />

wäs serungseffekts nicht immer in vollem Umfang nieder.<br />

Neben dem <strong>HELIOS</strong> Qualitätsmanagement bilden auch die gezielten Investitionen<br />

des Unternehmens in den Ausbau des Leistungsspektrums unserer<br />

<strong>Kliniken</strong> und in moderne Medizintechnologie einen wichtigen Faktor für die<br />

guten Ergebnisse von <strong>HELIOS</strong>. Insgesamt investierte <strong>HELIOS</strong> im Jahr 2008<br />

134,8 Millionen Euro in Neubauten, bauliche Veränderungen und modernste<br />

Medizintechnik.<br />

Medizinische Qualitätsziele und Leistungskennzahlen 2008<br />

Im Jahr 2008 hat <strong>HELIOS</strong> wieder die Mehrzahl seiner Ziele nicht nur erreicht – in<br />

vielen Gebieten konnten weitere Verbesserungen erzielt und die Bundesvergleichswerte<br />

deutlich übertroffen werden. Die Berechnung enthält alle im Jahr 2008 zum<br />

Konzern gehörenden Akut kliniken. Auch die Kennzahlen für das Jahr 2007 wurden<br />

auf der Basis all dieser <strong>Kliniken</strong> neu berechnet, um die direkte Vergleichbarkeit<br />

sicherzustellen (d.h. die Daten der im Jahr 2008 hinzugekommenen <strong>Kliniken</strong> wur ­<br />

den rückwirkend auch für 2007 eingeschlossen). Die Berechnung der Kennzahlen<br />

er folgte auf der Basis der Definitionsversion 2.3.<br />

Nähere Erörterungen zu den medizinischen Konzernzielen finden sich in den Medizinischen<br />

Jahresberichten der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong>.<br />

Kardiologie 1<br />

Die standardisierte Krankenhaussterblichkeit (SMR = standardized mortality ratio)<br />

für die Behandlung des Herzinfarktes lag 2008 bei 0,73 (Vorjahr 0,79). Dies bedeutet,<br />

dass bei den 5.631 wegen dieser Krankheit behandelten Patienten die Sterblichkeit<br />

in den <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> um 27 Prozent unter einer nach Alter und Geschlecht vergleichbaren<br />

Bundesstichprobe lag. Wir führen diesen Erfolg unter anderem auf die<br />

Peer­Review­Verfahren, die damit verbundene genauere Umsetzung der Leitlinien<br />

sowie auch auf eine bessere Ausstattung mit Linksherzkatheterplätzen zurück. Auch<br />

1) Weitere Informationen zu diesen und weiteren Krankheitsbildern sowie unter anderem auch zu sonstigen Kennzahlen, Operations ver -<br />

fahren, zusätzlichen medi zinischen Zielen der Fachgruppen und der Anzahl behandelter Patienten in den Krankheitsgruppen gibt es in<br />

unseren Medizinischen Jahres berichten sowie im Internet unter www.helios-kliniken.de/medizinische-ziele<br />

Einführung<br />

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bei der Herzinsuffizienz lag die SMR 2008 bei den 10.026 behandelten Patienten mit<br />

ebenfalls 0,73 (Vorjahr: 0,85) deutlich unter dem Bundesmittel. Linksherzkatheteruntersuchungen<br />

wurden in den <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> bei 25.400 Patienten durchgeführt,<br />

davon 4.000 bei Infarktpatienten. 3.981 Patienten erhielten einen Herzschrittmacher.<br />

Herzinfarkt, SMR I :<br />

0,5<br />

Herzinsuffizienz, SMR I :<br />

0,5<br />

0,73<br />

0,73<br />

Schlaganfall<br />

In den <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> wurden im Jahr 2008 6.454 Patienten wegen eines Schlaganfalls<br />

behandelt. Die Krankenhaussterblichkeit lag mit einer SMR von 0,83 (Vorjahr:<br />

1,01) um 17 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Der Unterschied war bei der<br />

wichtigen Unter gruppe der durch Mangeldurchblutung bedingten Schlaganfälle<br />

(sogenannter ischämischer Insult) mit einem um 19 Prozent besseren Wert als im Bundesmittel<br />

sogar noch etwas aus geprägter. Diese entscheidende Ergebnisver besserung<br />

führen wir auch hier auf die fort gesetzten Verbesserungsanstrengungen zurück.<br />

Dazu gehört beispielsweise das <strong>HELIOS</strong> Neuronet, welches Ärzten aus klei neren<br />

<strong>Kliniken</strong> die Möglichkeit gibt, die Expertise der großen neurologischen Zentren zu<br />

Rate zu ziehen. Aber auch Optimierungen in der Pflege zählen dazu wie z.B. eine<br />

I) Standardisiertes Sterblichkeitsverhältnis (1 = risikoadjustierter Bundes durchschnitt; unter 1 = besser; über 1 = schlechter)<br />

II) Totalendoprothese | III) Quelle für Zielwert ist <strong>HELIOS</strong> | IV) Quelle für Zielwert ist St. BA | V) Quelle für Zielwert ist Literatur<br />

VI) Quelle für Zielwert ist BQS<br />

1,0 IV<br />

1,0 IV<br />

Patienten mit Linksherzkatheter mit Herzinfarkt, SMR I :<br />

0,57<br />

1,0 IV<br />

0,5 1,5<br />

Krankenhaussterblichkeit bei Patienten mit Linksherzkatheter ohne Herzinfarkt:<br />

0,5% III<br />

0% 1%<br />

0,9<br />

1,5<br />

1,5<br />

37


38<br />

bessere Durchführung des Schlucktests, um Behinderungen bei Nahrungsaufnahme<br />

zu erkennen und Lungenentzündungen durch „Verschlucken“ (sogenannte Aspirationspneumonien)<br />

zu vermeiden.<br />

Schlaganfall, alle Formen, SMR I :<br />

0,83<br />

1,0 IV<br />

0,5 1,5<br />

Hirninfarkt, SMR (ICD I63, Alter >19):<br />

1,0 IV<br />

0,5 1,5<br />

Anteil des unspezifischen Schlaganfall­Codes (ICD I64):<br />

2,1<br />

0,81<br />

5% III<br />

0% 10%<br />

Pneumologie<br />

Im Jahr 2008 wurden 5.864 Patienten mit Lungenentzündung behandelt. Für diese<br />

war die Sterblichkeit in den <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> um 29 Prozent niedriger als im Bundesdurchschnitt<br />

(SMR: 0,71, Vorjahr: 0,85).<br />

Lungenentzündung (Pneumonie), SMR I :<br />

0,71<br />

1,0 IV<br />

0,5 1,5<br />

Viszeralchirurgie<br />

Von den 3.671 im Jahr 2008 vorgenommenen Gallenblasenentfernungen wegen eines<br />

Steinleidens wurden 93,0 Prozent endoskopisch durch geführt (Vorjahr: 92,3 Prozent;<br />

Zielwert: über 90 Prozent). Die Umsteigerate vom endoskopischen auf das offene Vorgehen<br />

lag wie im Vorjahr bei 2,3 Prozent; das Ziel von weniger als 3 Prozent wurde<br />

also erreicht. Der hohe Anteil minimalinvasiver Eingriffe mit niedriger Umsteigerate<br />

kommt direkt den Patienten zugute.<br />

Einführung<br />

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<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Die sehr geringe Sterblichkeit bei den Galleneingriffen und den 7.032 Operationen<br />

wegen Leisten­ und Bauchwandhernien lag im Bereich des Bundesdurchschnitts.<br />

Es ist ein wesentliches Ziel der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong>, das geringe OP­Risiko bei diesen<br />

vergleichsweise kleinen Eingriffen weiter zu senken. Dazu werden im Jahr 2009 neue<br />

Sicherheitscheck listen im Konzern eingeführt. Deren Wirkung kann aber erst in den<br />

Folgejahren in den Ergebniszahlen sichtbar werden.<br />

Von den 3.175 Operationen des Dick­ und Enddarmes erfolgten 1.499 wegen Darmkrebs,<br />

756 wegen einer Divertikulitis (Entzündung von gut artigen „Ausstülpungen“<br />

am Dickdarm) und 920 aus verschiedenen anderen Gründen. Im Zusammenhang mit<br />

den planmäßig vorgenommenen Krebsoperationen lag die Sterblichkeit bei 3,5 Prozent<br />

(Dickdarm) bzw. 4,8 Prozent (Enddarm) und damit im Bereich der Vorjahreswerte.<br />

Der Zielwert von 6 Prozent wurde für beide Eingriffsarten deutlich unterschritten.<br />

Bei immerhin 184 Patienten (14 Prozent der Darmkrebspatienten) musste die<br />

Darmoperation notfallmäßig, beispielsweise wegen eines akuten Darmverschlusses,<br />

durchgeführt werden. Für diese Untergruppe lag die Sterblichkeit bei 18,5 Prozent<br />

(Vorjahr: 12,6 Prozent). Eine Senkung der Sterblichkeit bei diesen Notfällen setzt<br />

vor allem eine gute Früherkennung im Vorfeld der Klinikbehandlung voraus, die<br />

insbesondere verhindern muss, dass die Pa tienten zu spät und mit gefährlichen Komplikationen<br />

zur Aufnahme kommen. Dazu gehört nicht zuletzt eine verstärkte Teilnahme<br />

der Bevölkerung an den Vorsorgeuntersuchungen. Dies ist von den <strong>HELIOS</strong><br />

<strong>Kliniken</strong> kaum beeinflussbar. An dieser Stelle sind nicht zuletzt die Krankenkassen<br />

gefordert, ihre Mitglieder zu einer besseren Teilnahme an entsprechenden Vorsorgeprogrammen<br />

zu motivieren.<br />

Hinsichtlich der Operationen wegen Diver tikulitis lag die Sterblichkeit mit 1,2 Prozent<br />

bei den unkomplizierten Fällen unter dem Zielwert. Auch bei dieser Krankheit<br />

können zu späte Aufnahmen in die Klinik mit Komplikationen wie Bauchfellentzündungen<br />

und Abszessen verbunden sein, die dann zu einer deutlichen Risikoerhöhung<br />

führen.<br />

Gallenblasenentfernung wegen Gallensteinen<br />

Anteil der laparoskopischen OPs:<br />

90% III<br />

80% 100%<br />

I) Standardisiertes Sterblichkeitsverhältnis (1 = risikoadjustierter Bundes durchschnitt; unter 1 = besser; über 1 = schlechter)<br />

II) Totalendoprothese | III) Quelle für Zielwert ist <strong>HELIOS</strong> | IV) Quelle für Zielwert ist St. BA | V) Quelle für Zielwert ist Literatur<br />

VI) Quelle für Zielwert ist BQS<br />

93<br />

39


40<br />

Gallenblasenentfernung wegen Gallensteinen<br />

Anteil der Umsteige­OPs:<br />

2,3<br />

3% III<br />

0% 6%<br />

Gallenblasenentfernung wegen Gallensteinen<br />

Anteil der Todesfälle:<br />

Operation von Leisten­, Schenkel­ und Nabelbrüchen (Herniotomie)<br />

Anteil Todesfälle bei OPs wg. Inguinal/Femoral/Bauchwand/Nabelhernie:<br />

0,12% V<br />

0% 0,24%<br />

Große Operationen an Dickdarm und Enddarm (kolorektale Operationen)<br />

Anteil Todesfälle bei Kolonresektionen bei Krebs, ohne komplizierende Diagnose:<br />

3,5<br />

0,27<br />

0,4% V<br />

0% 0,8%<br />

6% V<br />

0% 12%<br />

Große Operationen an Dickdarm und Enddarm (kolorektale Operationen)<br />

Anteil Todesfälle bei Rektumresektionen bei Krebs:<br />

4,8<br />

0,13<br />

6% V<br />

0% 12%<br />

Große Operationen an Dickdarm und Enddarm (kolorektale Operationen)<br />

Anteil Todesfälle bei kolorektalen Resektionen, bei Divertikel ohne Abszess/ Perforation:<br />

1,2<br />

2% III<br />

0% 4%<br />

Gefäßoperationen<br />

In Bezug auf die offenen Operationen der Bauchschlagader (168 Eingriffe) liegt<br />

die Sterblichkeit mit 3,0 Prozent deutlich unter dem aus der internationalen Literatur<br />

bekannten Zielwert von 5,0 Prozent. Dieser Eingriff wird zunehmend in weniger<br />

Einführung<br />

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invasiver Weise ohne Öffnung des Bauchraums über die arteriellen Gefäße durchgeführt<br />

(EVAR). Wir werden daher künftig unsere Kennzahlen entsprechend erweitern.<br />

Im Jahr 2008 lag die Sterblichkeit bei den 150 endovaskulär vorgenommenen Operationen<br />

bei 1,3 Prozent.<br />

Was die Operationen der Halsschlagader betrifft, lag die Sterblichkeit sowohl bei der<br />

offenen Operationstechnik (1.246 Patienten, Sterblichkeit 1,0 Prozent) als auch beim<br />

endovaskulären Vorgehen mit Stent (195 Patienten, 0,5 Prozent) deutlich unter dem<br />

Zielwert von jeweils 2,0 Prozent.<br />

Erweiterung der Bauchschlagader (Bauchaortenaneurysma)<br />

Anteil Todesfälle bei offener OP des nicht rupturierten abdominalen Aortenaneurysmas:<br />

Operationen der Halsschlagader (extrakranielle Gefäßoperationen)<br />

Anteil Todesfälle bei extrakraniellen Gefäß­OPs:<br />

2% v<br />

0% 4%<br />

Operationen der Halsschlagader (extrakranielle Gefäßoperationen)<br />

Anteil Todesfälle bei Implantation von Stents in extrakranielle Gefäße:<br />

0,5<br />

1,0<br />

3,0<br />

5% V<br />

0% 10%<br />

2% III<br />

0% 4%<br />

Geburtshilfe und Gynäkologie<br />

Im Jahr 2008 wurden 13.097 Entbindungen in den <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> durchgeführt.<br />

Es kam zu einem mütterlichen Todesfall infolge einer Fruchtwasserembolie. Die<br />

Kaiserschnittrate lag mit 28,8 Prozent in etwa im Durchschnitt. 87,3 Prozent der Kaiserschnitte<br />

wurden nach der sanften sogenannten Misgav­Ladach­Technik durchgeführt.<br />

Von den 14.282 in den <strong>Kliniken</strong> des Konzerns behandelten Neugeborenen (diese<br />

schließen neben den hausinternen Geburten Zuverlegungen aus anderen <strong>Kliniken</strong> mit<br />

I) Standardisiertes Sterblichkeitsverhältnis (1 = risikoadjustierter Bundes durchschnitt; unter 1 = besser; über 1 = schlechter)<br />

II) Totalendoprothese | III) Quelle für Zielwert ist <strong>HELIOS</strong> | IV) Quelle für Zielwert ist St. BA | V) Quelle für Zielwert ist Literatur<br />

VI) Quelle für Zielwert ist BQS<br />

41


42<br />

ein) wiesen 445 ein Geburtsgewicht von unter 2.000 Gramm auf (89 unter 1.000<br />

Gramm). Die nach der neuen Vereinbarung des Gemeinsamen Bundesausschusses zu<br />

veröffentlichenden Kennzahlen der Perinatalzentren werden wir in Kürze im Internet<br />

publizieren.<br />

Von den 2.721 Entfernungen der Gebärmutter bei gutartigen Erkrankungen erfolgten<br />

85 Prozent ohne Bauchschnitt – d. h. entweder vaginal oder endoskopisch. Es traten<br />

zwei Todesfälle auf.<br />

Im Konzern gab es 6.825 Behandlungsepisoden im Zusammenhang mit Brustkrebs.<br />

Bei 3.788 Patientinnen war eine vollständige oder teilweise Entfernung der Brustdrüse<br />

erfor derlich. 71,8 Prozent dieser Operationen wurden brusterhaltend durchgeführt.<br />

Geburten<br />

Anteil an Todesfällen der Mutter:<br />

0,005% IV<br />

0% 0,010%<br />

Geburten<br />

Entbindungen mit Dammriss 3. und 4. Grades:<br />

1,0<br />

0,008<br />

2,4% VI<br />

0% 4,8%<br />

Entfernung der Gebärmutter bei gutartigen Erkrankungen (Hysterektomie)<br />

Anteil Todesfälle bei Hysterektomie bei gutartigen Erkrankungen:<br />

0,07<br />

0,014% III<br />

0% 0,2%<br />

Entfernung der Gebärmutter bei gutartigen Erkrankungen (Hysterektomie)<br />

Anteil vaginaler/ laparoskopischer OPs bei Hysterektomien ohne Plastik:<br />

50% 100%<br />

Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

Im Konzern wurden im Jahr 2008 insgesamt 9.202 Endoprothesen des Hüft­ bzw. des<br />

Kniegelenkes implantiert. Die Sterblichkeitsraten lagen bei den Erstimplantationen<br />

mit 0,24 Prozent (Hüfte) bzw. 0,14 Prozent (Knie) und bei den Prothesenwechseln mit<br />

85<br />

85% III<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

1,5 Prozent (Hüfte) bzw. 0,35 Prozent (Knie) jeweils im Bereich des Bundesdurchschnitts.<br />

Gezählt werden hier Todesfälle wegen aller Ursachen: also nicht nur direkte<br />

Komplikationen des Eingriffs, sondern auch beispielsweise postoperative Herzinfarkte.<br />

Wir streben für die Zukunft mithilfe der neuen Risikochecklisten ein verbessertes<br />

perioperatives Management und damit eine Absenkung der Sterblichkeit unter<br />

den Bundesdurchschnitt an.<br />

Hüftgelenkersatz elektiv (nicht bei Frakturen)<br />

Anteil Todesfälle bei Hüft­Endoprothesen­Erstimplantation<br />

(gemäß BQS Definition 17/ 2):<br />

0% 0,22% 0,44%<br />

VI<br />

Wechsel einer Hüftgelenkendoprothese<br />

Anteil Todesfälle bei Hüft­TEP II ­Wechsel und Komponentenwechsel:<br />

1,1% VI<br />

0% 2,2%<br />

Kniegelenkersatz<br />

Anteil Todesfälle bei Knie­TEP II ­Erstimplantation<br />

(gemäß BQS Definition 17/ 5 + 17/ 6):<br />

0,14<br />

0% 0,1% 2%<br />

VI<br />

Wechsel einer Kniegelenkendoprothese,<br />

Anteil Todesfälle bei Wechsel einer Knie­TEP II (gemäß BQS­Definition 17/ 7)<br />

0,19% VI<br />

0% 0,38%<br />

I) Standardisiertes Sterblichkeitsverhältnis (1 = risikoadjustierter Bundes durchschnitt; unter 1 = besser; über 1 = schlechter)<br />

II) Totalendoprothese | III) Quelle für Zielwert ist <strong>HELIOS</strong> | IV) Quelle für Zielwert ist St. BA | V) Quelle für Zielwert ist Literatur<br />

VI) Quelle für Zielwert ist BQS<br />

1,51<br />

Schenkelhalsfrakturen<br />

Anteil Todesfälle bei Schenkelhalsfraktur, alle Altersgruppen:<br />

5,5<br />

0,24<br />

5,5% IV<br />

0% 11%<br />

0,35<br />

43


44<br />

Urologie<br />

Bei den 792 teilweisen oder vollständigen Entfernungen der Niere lag die Sterblichkeit<br />

im Bereich der Zielwerte.<br />

Im Konzern wurden 2.626 Eingriffe wegen gutartiger Erkrankungen der Prostata<br />

durchgeführt. Bei diesen lag – ebenso wie bei den 904 Radikaloperationen wegen<br />

Krebs – die Sterblichkeit unter den Zielwerten. Auf die Patienten mit Prostatakrebs,<br />

die nicht nur zur Operation, sondern häufig auch zu anderen Anschlussbehandlungen<br />

die Klinik aufsuchen, entfielen insgesamt 6.424 Krankenhausbehandlungen.<br />

Bei den unterschiedlichen Prostataoperationen kommen in den <strong>Kliniken</strong> des Kon ­<br />

zerns – je nach Art des Befunds und Indikation – alle Techniken, von der Operation<br />

über die Brachytherapie bis zum Green Light Laser, zum Einsatz.<br />

Totalentfernung der Niere (Nephrektomie)<br />

Anteil Todesfälle bei Nephrektomie<br />

Teilentfernung der Niere (Partielle Nephrektomie)<br />

Anteil Todesfälle bei partieller Nephrektomie:<br />

Entfernung der Prostata durch Abtragung über die Harnröhre (Prostata­TUR)<br />

Anteil Todesfälle bei Prostata­TUR:<br />

0,11<br />

2,7<br />

3% V<br />

0% 6%<br />

1,01<br />

0,5% III<br />

0,0% 2,0%<br />

0,2% III<br />

0% 0,4%<br />

Radikaloperationen der Prostata bei bösartigem Tumor<br />

Anteil Todesfälle bei radikaler Prostatovesikulektomie:<br />

0,11<br />

0,5% III<br />

0% 1%<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Komplexe Krankheitsbilder<br />

Bei den Patienten, die wegen einer Sepsis zur Aufnahme kamen, konnten wir mit<br />

einer Sterblichkeit von 18,8 Prozent (Vorjahr: 21,7 Prozent) den bundesweiten Mittelwert<br />

von 24,1 Prozent deutlich unterschreiten.<br />

Patienten, die länger als 24 Stunden beatmet werden, stellen eine Hochrisikogruppe<br />

im Klinikalltag dar. Die Sterblichkeit ist hier wegen der sehr unterschiedlichen<br />

Konstella tionen nicht direkt vergleichbar. Wir über prüfen aber in den internen Peer­<br />

Review­Verfahren gerade diese hochkomplexen Fälle, um Verbesserungsmöglichkeiten<br />

in den Prozessabläufen bei der Behandlung von Schwerstkranken zu finden.<br />

Es ist uns damit insgesamt gelungen, die Sterblichkeit in dieser Gruppe auf 31,6<br />

Prozent und damit unter den Zielwert von 35 Prozent abzusenken.<br />

Schwere Krankheitsverläufe sowie Komplikationen können bei fast allen Krankheitsbildern<br />

zu einer Langzeitbeatmung führen. Dies heißt aber umgekehrt auch, dass<br />

die Verbesserungen, welche wir über die kritische Analyse solcher Beatmungsfälle<br />

erzielen, Patienten aus fast allen anderen Krankheitsgruppen zugutekommen. Die<br />

Analyse der Behandlungsabläufe bei Beatmungspatienten stellt daher eines der erfolgreichsten<br />

Optimierungsverfahren im Konzern dar. Gerade hier werden Komplikationen,<br />

Mängel in der interdisziplinären Zusammenarbeit und andere Schwachstellen<br />

wie durch ein Vergrößerungsglas sichtbar.<br />

Deren systematische Beseitigung verbessert die Strukturen und Abläufe in den<br />

<strong>Kliniken</strong> ganz erheblich und erklärt den in den Ergebniskennzahlen gut sichtbaren<br />

Erfolg unseres Vorgehens.<br />

Beatmung<br />

Anteil Todesfälle bei Beatmung >24 Stunden (ohne Neugeborene):<br />

Sepsis, Sepsis als Hauptdiagnose<br />

Anteil Todesfälle:<br />

18,8<br />

31,6<br />

35% III<br />

0% 70%<br />

24,1% IV<br />

0% 48,2%<br />

I) Standardisiertes Sterblichkeitsverhältnis (1 = risikoadjustierter Bundes durchschnitt; unter 1 = besser; über 1 = schlechter)<br />

II) Totalendoprothese | III) Quelle für Zielwert ist <strong>HELIOS</strong> | IV) Quelle für Zielwert ist St. BA | V) Quelle für Zielwert ist Literatur<br />

VI) Quelle für Zielwert ist BQS<br />

45


46<br />

Betreuungsqualität in den <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

Es ist unser Anspruch, Qualitätsführer im Klinikmarkt zu sein. Dieses Konzernziel<br />

ist als der wesentliche Aspekt des „Patientennutzen“ in der <strong>HELIOS</strong><br />

Zielmatrix formuliert und nimmt eine zentrale Stellung bei der Ausrichtung<br />

und Steuerung des Unternehmens ein.<br />

Neben den etablierten Messgrößen und Verfahren im Bereich der medizinischen<br />

Ergebnisqualität hat <strong>HELIOS</strong> 2008 auch die Betreuungsqualität stärker<br />

in den Fokus genommen.<br />

»<strong>HELIOS</strong> steht heute für Transparenz mess -<br />

barer Ergebnisse der medizinischen Ergebnisqualität.<br />

Diesen Anspruch werden wir künftig<br />

auch bei der Betreuungsqualität einlösen.<br />

Wir werden auch hier kontinuierlich messen,<br />

um Veränderungen noch schneller und<br />

ergebnisorientierter umsetzen zu können.«<br />

Olaf Jedersberger, Geschäftsführer <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong> und Leiter<br />

der Arbeitsgruppe Betreuungsqualität<br />

Seit 1999 führt <strong>HELIOS</strong> jährlich Patientenbefragungen durch. Konkretisierende<br />

Fragen zur Betreuungsqualität werden in einem ergänzenden zweiten<br />

Befragungszyklus gestellt. Die Befragungsergebnisse 2008 für den Konzern<br />

belegen die branchenbezogen überdurchschnittliche Qualität der Behandlung<br />

in den <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong>.<br />

Die Analyse der Ergebnisse einzelner <strong>Kliniken</strong> macht deutlich, dass der<br />

grö ßere Teil der <strong>Kliniken</strong> im Vergleich zum Vorjahr Verbesserungen erzielen<br />

konnte. Vor dem Hintergrund überdurchschnittlicher Steigerungen der<br />

Pa tientenzahlen in unseren <strong>Kliniken</strong> stellt dies einen positiven Befund dar:<br />

Er ist auch ein Ausdruck von Effizienzsteigerung, denn die Betreuungs ­<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

-5% -4% -3% -2% -1% 0% 1% 2% 3% 4%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

-5%<br />

-10%<br />

-15%<br />

-20%<br />

23 <strong>Kliniken</strong> 1 konnten die Betreuungsqualität 2008 steigern, in drei <strong>Kliniken</strong> sanken sowohl<br />

Betreuungsqualität als auch Anzahl der behandelten Fälle.<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

47<br />

qualität konnte ausgebaut oder zumindest konstant gehalten werden, obwohl<br />

mehr Patienten bei anhaltend hoher medizinischer Ergebnisqualität und Wirtschaftlichkeit<br />

behandelt wurden.<br />

Ergebnisse Betreuungsqualität im Verhältnis zur Fallzahlentwicklung<br />

[Betreuungsqualität]<br />

● <strong>Kliniken</strong><br />

[Fälle]<br />

Die Befragungsergebnisse zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen<br />

hoher Betreuungsqualität und zunehmenden Patientenzahlen. Die Befragungsdaten<br />

widerlegen eine häufig anzutreffende Behauptung, wonach<br />

Effi zienz und Fallzahlsteigerungen nur auf Kosten der (Betreuungs­)Qualität<br />

erreichbar seien. Das Gegenteil ist möglich. Betreuungsqualität ist keine<br />

Frage des Personalschlüssels.<br />

1) Befragt wurden Patienten in 26 <strong>HELIOS</strong> Akutkliniken. Neu zum Konzern gehörende <strong>Kliniken</strong> nehmen erst nach Abschluss der<br />

Integrationsphase an der Befragung teil.


48<br />

„Sich mit Kolleginnen und Kollegen aus über<br />

60 Standorten fachlich austauschen zu können,<br />

ist einzigartig.“ Brigitte Simons, Pflegedienstleiterin<br />

des <strong>HELIOS</strong> Spitals Überlingen,<br />

erläutert bei der Jahrestagung 2008 in Berlin<br />

Verfahren und Ergebnisse des Best-Practice-<br />

Austauschs in der Pflege.<br />

Best-Practice-Austausch in der Pflege<br />

Im Geschäftsjahr 2008 hat <strong>HELIOS</strong> wichtige Schritte unternommen, um Strukturen<br />

zur Verbesserung der Betreuungsqualität zu etablieren. Analog zum<br />

ärztlichen Peer Review hat die Fachgruppe Pflege eine Arbeitsgruppe „Best<br />

Practice Exchange“ (BPE) etabliert. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es, im kollegialen<br />

Austausch standortübergreifend Verbesserungen im Bereich der Pflege<br />

zu erkennen und umzusetzen. Dabei hat sich das hohe Maß an Vernetzung<br />

der mehr als Klinikstandorte als erheblicher Vorteil erwiesen. Erfahrungswerte<br />

und Best Practices (Beispiele mit Vorbildfunktion) können standortübergreifend<br />

identifiziert und etabliert werden. Das neue Verfahren bewertet in der<br />

Pflege sowohl Kurvenführung, Hygiene, Umgang mit Arzneimitteln als auch<br />

das Management von Schnittstellen, Höflichkeit des Pflegepersonals oder<br />

Erreichbarkeit. Das BPE­Team hat 2008 insgesamt neun Standorte besucht und<br />

vor Ort die Tätigkeit der Pflege anhand der oben genannten Kriterien dokumentiert<br />

und evaluiert. An der sich anschließenden Auswertungsrunde nehmen<br />

Pflegedienstleitung, Verwaltungsleiter, Ärztlicher Direktor, Abteilungsleitung<br />

und das BPE­Team teil, um verbindliche Schritte zur Verbesserung für<br />

die Zukunft festzulegen.<br />

Ausdruck der gewachsenen Fehlerkultur und der Akzeptanz des kollegialen<br />

Review­Systems bei <strong>HELIOS</strong> sind die vielen positiven Reaktionen auf die Tätigkeit<br />

der Arbeitsgruppe in den <strong>Kliniken</strong>. Sachorientierung und Kollegialität<br />

ermöglichen den Erfolg, auch dann, wenn erhebliches Verbesserungspotenzial<br />

aufgedeckt wird.<br />

Weiterentwicklung der Patientenbefragung<br />

Unter der Leitung von Olaf Jedersberger, Geschäftsführer der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong>,<br />

hat die Arbeitsgruppe Betreuungsqualität im Jahr 2008 Anforderungen<br />

an eine Patientenbefragungsmethode definiert, um eine kontinuierliche Messung<br />

der Betreuungsqualität zu realisieren. <strong>Kliniken</strong> und Stationen sollen<br />

Metrik-Index<br />

Qualität des Essens<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

künftig laufend Ergebnisberichte erhalten, um noch gezielter den Erfolg von<br />

Verbesserungsmaßnahmen überprüfen zu können.<br />

Befragungsergebnisse 2008: das Urteil der Patienten<br />

Die Zufriedenheit der Patienten in unseren Akutkliniken ermitteln wir seit<br />

1999 in regelmäßigen Patientenbefragungen. Diese erfassen sowohl<br />

Service­ und Prozessparameter als auch die Bewertung der ärztlichen und<br />

Ergebnisse Patientenbefragung 2008<br />

Sauberkeit<br />

Patientenzimmer<br />

Kiosk/Cafeteria<br />

Pflegerische Versorgung<br />

Medizinische Versorgung<br />

Wartezeiten<br />

Schmerzlinderung<br />

Aufnahme<br />

Funktionsbereiche<br />

Entlassung<br />

Punkte<br />

Durchschnitt aller <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> 2008<br />

Durchschnitt aller <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> 2007<br />

Durchschnitt aller Krankenhäuser<br />

29 39 49 59 69 79<br />

29 39 49 59 69 79<br />

Schlechtester Einzelvergleichswert aller Krankenhäuser<br />

Bester Einzelvergleichswert aller Krankenhäuser<br />

49


50<br />

pflegerischen Leistung eines Krankenhauses. Die Ergebnisse der von einem<br />

unabhängigen Unternehmen durchgeführten Patientenbefragungen werden<br />

verglichen mit den Daten von mehr als 300 anderen Krankenhäusern in<br />

Deutschland. Der Vergleich zeigt, dass uns unsere Patienten ein überdurchschnittliche<br />

Qualitätsniveau attestieren. Vor dem Hintergrund des starken<br />

Wachstums der <strong>HELIOS</strong> Gruppe und der damit kontinuierlichen Aufnahme<br />

neuer <strong>Kliniken</strong> in die Befragung wird zudem unsere hohe Integrationskompetenz<br />

deutlich.<br />

Die <strong>HELIOS</strong> Befragung misst die Zufriedenheit der Patienten in unseren<br />

Akutkliniken. Die Reha kliniken sind in der Regel auf wenige Indikationen<br />

spezialisiert und setzen zur Messung der Zufriedenheit spezielle, auf das<br />

jeweilige Krankheitsbild und Patientengut abgestimmte Fragebögen ein.<br />

Diese lassen sich zurzeit noch nicht fachübergreifend vergleichen.<br />

»Schmerzen haben einen erheblichen Einfluss auf die<br />

Zufriedenheit unserer Patienten. Dabei sind Schmerzen<br />

vermeidbar. Mit den regionalen Schmerzbeauftragten<br />

entwickelt die Arbeitsgruppe „Schmerz“ unter der<br />

Leitung von Frau Dr. Sabine Sonntag-Koch Handlungsempfehlungen<br />

zur Therapie und Prophylaxe von<br />

Schmerzen. Hiermit wird Schmerz zum kontrollierbaren<br />

Vitalpara meter. Wir ermutigen unsere Patienten, auch<br />

geringe Schmerzen zu nennen. Wir dokumentieren<br />

dies. Die Ergebnisse unserer konzernweiten Schmerzini -<br />

tiative werden wir beim ersten <strong>HELIOS</strong> Schmerzkongress<br />

im November 2009 in Berlin vorstellen.«<br />

Jörg Reschke, Geschäftsführer <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong> und Mitglied der Arbeitsgruppe<br />

Schmerz<br />

<strong>HELIOS</strong> RiskConsole:<br />

Anzahl Vorwürfe Behandlungsfehler<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

769<br />

■ Meldungen<br />

■ davon geschlossen<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Risk-Management ist Patientensicherheit<br />

51<br />

Behandlungsfehler und der Umgang mit ihnen stehen immer wieder im<br />

öffentlichen Fokus. Gleichzeitig herrscht auf diesem Gebiet im Klinikmarkt<br />

bisher wenig Transparenz. Mit der <strong>HELIOS</strong> RiskConsole, der transparenten<br />

Darstellung von Schadensfällen in unseren <strong>Kliniken</strong>, haben wir bereits vor<br />

einem Jahr neue Wege beschritten und damit die Diskussion um einen offenen<br />

Umgang mit Fehlern weiter forciert. Die einrichtungsübergreifende Er fassung<br />

von Haftpflichtfällen zeigt: Risk­Management kann weitere Indikatoren<br />

für eine systematische Qualitätssicherung schaffen. Im Rahmen der Statistik<br />

von Gutachter­ und Schlichtungsstellen verfahren sind die Angaben grundsätzlich<br />

auch überprüfbar und vergleichbar. Gleichzeitig zeigt die einheitliche<br />

Datenbasis, ob eingeleitete Risikomaßnahmen wirksam sind.<br />

Unserer Strategie folgend stellen wir eine weiter gehende Analyse unserer<br />

Haftpflichtversicherungsfälle und Ansprüche für die Jahre 2007 und 2008 vor.<br />

627<br />

<strong>HELIOS</strong> RiskConsole:<br />

Anzahl Vorwürfe Sachschäden<br />

78<br />

100<br />

21<br />

0<br />

2007 2008 2007 2008<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

Vorwürfe von Sachschäden, wie etwa der Verlust einer Zahnprothese<br />

oder einer Brille, kommen deutlich schneller zum Abschluss als Vorwürfe<br />

von Behandlungsfehlern.<br />

376<br />

263<br />

439<br />

221


52<br />

»Wir wollen, dass unsere Daten zur Fehlerprävention<br />

genutzt werden und möchten andere ermutigen,<br />

unserem Beispiel zu folgen. Auch die Krankenhäuser sind<br />

aufgerufen, Zahlen zu Schadensfällen herauszugeben.<br />

Wir begrüßen es daher sehr, dass der <strong>HELIOS</strong> Konzern<br />

nun einen Anfang gemacht hat und Haftpflichtversicherungsfälle<br />

erfasst und auswertet. Denn jeder Fehler,<br />

der durch unsere Erkenntnisse oder die anderer Insti ­<br />

tu tionen verhindert werden kann, ist ein Gewinn für<br />

Patienten und Ärzte.«<br />

Dr. Andreas Crusius, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Gutachterkommissionen<br />

und Schlichtungsstellen bei der Pressekonferenz „Behandlungsfehlerstatistik<br />

der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen” am 3. Juni 2008 in Berlin. 1<br />

Im Jahr 2008 wurden im wichtigen Bereich Personenschäden insgesamt<br />

we niger Behandlungsfehlervorwürfe registriert als im Vorjahr. Von einem<br />

ge nerellen Rückgang zu sprechen, ist jedoch schwierig, da der Betrachtungszeitraum<br />

noch zu kurz ist. Außerdem wurden reine Aktenherausgabeverlangen<br />

und nicht näher konkretisierte Vorwürfe seitens des Medizinischen<br />

Dienstes der Krankenversicherung (MDK) weitgehend nicht mehr in die<br />

Betrachtung einbezogen. Als Orientierungsgröße ergibt sich etwa eine Anspruchsmeldung<br />

auf 1.000 vollstationäre Fälle. Dies gilt sowohl für den Akut­<br />

als auch für den Rehabereich. Im Bereich Pflegeheim und Rehabilitation<br />

sind zum Großteil Sturzereignisse Grundlage von Anspruchserhebungen.<br />

Dagegen liegen die vorgeworfenen Mängel in der Akutbehandlung bei Diagnostik,<br />

Therapieablauf und vor allem bei der OP­Ausführung.<br />

1) www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=2.59.5301.6453<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Nach Auswertung von rund 1.400 Personenschadensmeldungen zeigt sich,<br />

dass Ansprüche überwiegend im Bereich der akutchirurgischen und orthopädischen<br />

Fächer gestellt werden. Dies deckt sich auch mit allen bekannten<br />

Darstellungen von Krankenkassen oder der Gutachter­ und Schlichtungs­<br />

stellen.<br />

Schadensvorwürfe bei <strong>HELIOS</strong> nach Fachgebiet 2007 und 2008<br />

Allgemeine Chirurgie<br />

Unfallchirurgie<br />

Orthopädie<br />

Innere Medizin<br />

Gynäkologie/Geburtshilfe<br />

Rehabilitationskliniken<br />

Sonstige Chirurgie 1<br />

Urologie<br />

Gefäßchirurgie<br />

Anästhesie<br />

Seniorenresidenzen<br />

Neurochirurgie<br />

Kardiologie<br />

HNO<br />

Intensivmedizin<br />

Neurologie<br />

Pneumologie<br />

Psychatrie<br />

Augenheilkunde<br />

Sonstige 2<br />

1,1%<br />

1,1%<br />

3,2%<br />

2,9%<br />

2,8%<br />

2,7%<br />

2,6%<br />

2,4%<br />

2,2%<br />

2,1%<br />

2,1%<br />

1,7%<br />

15<br />

15<br />

24<br />

31<br />

30<br />

29<br />

40<br />

39<br />

38<br />

36<br />

34<br />

44<br />

4,9%<br />

4,8%<br />

69<br />

67<br />

6,7%<br />

7,5%<br />

10,2%<br />

10,2%<br />

0 50 100 150 200<br />

1) Kinder-, Hand-, Herzchirurgie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Thoraxchirurgie<br />

2) Geriatrie, Pädiatrie, Radiologie, Nephrologie, Dematologie, Strahlen, Außenanlage/Verwaltung, u.a.<br />

93<br />

105<br />

143<br />

143<br />

14,5%<br />

14,3%<br />

Insgesamt gab es in den ersten beiden Jahren der <strong>HELIOS</strong> RiskConsole rund 1.400<br />

Meldungen von Personenschäden.<br />

202<br />

199<br />

53


54<br />

Anträge und Entscheidungen bei den Gutachter- und Schlichtungsstellen<br />

<strong>HELIOS</strong><br />

Aue<br />

Bad Berleburg<br />

Patienten, die eine Fehlbehandlung vermuten, stehen grundsätzlich fünf Wege<br />

offen, die Frage nach einem Fehler prüfen zu lassen: Gerichtlich über Zivilgerichte<br />

oder strafrechtlich nach Anzeige bei Polizei/Staatsanwaltschaft.<br />

Daneben gibt es drei Formen der außergerichtlichen Klärung – über die Gutachterkommissionen<br />

oder Schlichtungsstellen der Ärztekammern, über die<br />

Krankenkasse oder die direkte Verhandlung mit der Haftpflichtversicherung<br />

des Arztes.<br />

Allein für den Bereich der Gutachter­ und Schlichtungsstellen werden durch<br />

die Ärztekammern regional und bundesweit Vergleichszahlen zu Behandlungsfehlern<br />

veröffentlicht. Laut Bundesärztekammer werden zirka 90 Prozent<br />

dieser Entscheidungen von beiden Parteien akzeptiert und die Arzthaftungsstreitigkeiten<br />

außergerichtlich beigelegt. Wird trotzdem noch der<br />

Rechtsweg beschritten, erfolgt überwiegend eine Bestätigung der Entscheidungen<br />

der Kommissionen. Insgesamt verzeichnet der Bund für Schlichtungsstellenentscheidungen<br />

seit Jahren eine weitgehend konstante Fehlerquote<br />

von etwa 30 Prozent 1 .<br />

1) Im Jahr 2007 gingen laut Bericht der Bundesärztekammer bei den Gutachter- und Schlichtungsstellen bundesweit 10.432<br />

Anträge ein. 7.049 Verfahren wurden sachlich entschieden: In 2.095 Fällen wurde ein Behandlungsfehler bejaht, was einer<br />

Fehlerquote von 29,7 Prozent entspricht.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

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<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Eingereichte Anträge 2007 150 4 7 18 19 1 3 6 4 3 15 3 1 2 2 2 3 1 7 26 1 7 15<br />

Eingereichte Anträge 2008 173 6 3 1 2 18 13 2 1 2 2 2 17 9 3 2 3 1 17 2 1 2 8 2 1 6 12 7 4 22 2<br />

Sachentscheidungen 2008 120 3 6 11 15 1 3 2 3 6 16 3 1 1 2 2 2 2 3 5 14 1 6 11 1<br />

Behandlungsfehler/Aufklärungsmangel<br />

bejaht, Kausalität verneint 5 1 1 1 1 1<br />

Behandlungsfehler/Aufklärungsmangel<br />

und Kausalität bejaht 31 2 1 2 3 1 1 2 1 1 1 2 1 1 4 2 3 3<br />

Behandlungsfehler/Aufklärungsmangel<br />

verneint 84 1 5 9 11 3 1 3 4 15 3 1 1 1 3 1 11 1 2 7 1<br />

Im Jahr 2008 wurden für <strong>HELIOS</strong> bei den Gutachter- und Schlichtungsstellen insgesamt 120 Sachentscheidungen über<br />

eingereichte Anträge von Patienten getroffen. In 36 Fällen wurde ein Fehler bestätigt. Dies entspricht einer Fehlerquote von<br />

30 Prozent und damit dem Niveau auf Bundesebene.<br />

Bad Nauheim<br />

Bad Saarow<br />

Berlin-Buch<br />

Berlin-Behring<br />

Blankenhain<br />

Bleicherode<br />

Bochum<br />

Breisach<br />

Cuxhaven<br />

Erfurt<br />

Gotha<br />

Hagen-Ambrock<br />

Hamburg<br />

Hüls<br />

Hünfeld<br />

Idstein<br />

Krefeld<br />

Leipziger Land<br />

Leisnig<br />

Lengerich<br />

Müllheim<br />

Oberhausen<br />

Mit der routinemäßigen Erfassung innerhalb des Datenbanksystems der<br />

RiskConsole können nun die fehlerbejahten Verfahren unmittelbar den<br />

medizinischen Fachgruppen zur erweiterten Qualitätssicherung oder der<br />

<strong>HELIOS</strong> Akademie zentral zur Verfügung gestellt werden.<br />

Plauen<br />

Schkeuditz<br />

Schwelm<br />

Schwerin<br />

Siegburg<br />

Titisee-Neustadt<br />

Wuppertal<br />

55<br />

Poliklinik/MVZ


56<br />

Patientensicherheitsindikatoren<br />

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung<br />

der Entwicklung im Gesund heitswesen diskutiert<br />

in seinem Gutachten 2007 den Einsatz<br />

sogenannter Patientensicherheitsindikatoren<br />

als wichtige Teilmenge von Qualitätsindikatoren.<br />

Eine Reihe dieser Indikatoren wie<br />

zum Beispiel Seitenverwechslungen oder belassene<br />

Fremdkörper wird insbesondere im<br />

Rahmen von Haftpflichtmeldungen sichtbar.<br />

Für die Jahre 2007 und 2008 wurden bei<br />

<strong>HELIOS</strong> insgesamt 16 Ansprüche innerhalb<br />

der Fehlerkategorie Eingriffs­ und Seitenverwechslungen<br />

bekannt. Neben klassischen<br />

Links­rechts­Verwechslungen gehören dazu<br />

auch Vorfälle, bei denen die Höhe der Wirbelsegmente<br />

falsch ausgezählt wurde. Bei<br />

einer ambulanten Strahlentherapie der Brust<br />

erfolgte die Applikation der Tagesdosis 18<br />

mal in Folge auf der falschen Seite, bis eine<br />

Hautrötung zur Erkennung des Irrtums<br />

führte.<br />

Eingriffs- und Seitenverwechslungen (2007 und 2008)<br />

Körperteil Anzahl<br />

Bandscheibe 3<br />

Finger 2<br />

Zahn 2<br />

Ellbogen 2<br />

Fuß 2<br />

Knie 1<br />

Hand (Prozedur/Patient) 1<br />

Auge 1<br />

Brust (Bestrahlung) 1<br />

Vene 1<br />

Gesamt 16<br />

Verbliebene Fremdkörper (2007 und 2008)<br />

Art des Fremdkörper Anzahl<br />

Bauch-/OP-Tuch 5<br />

Tupfer 5<br />

Kompresse 3<br />

Nadelstück 2<br />

Clip 2<br />

Katheterrest 2<br />

Klammer/Klemme 2<br />

Fadenrest 2<br />

Drainage-Schlauch-Stück 1<br />

Holz, Glassplitter 1 2<br />

Sonstiges 9<br />

Gesamt 35<br />

Gründe für diese Fehler liegen in der OP­<br />

Vorbe reitung wie etwa der Verwechslung<br />

der Patientenakte, in der falschen Beschriftung<br />

von Röntgenbildern, kurzfristigen<br />

Änderungen im OP­Programm oder dem<br />

Aufziehen des falschen Thrombosestrumpfs.<br />

Schwere Dauerschäden bleiben aber die<br />

Ausnahme. So haben sich manche Patienten<br />

bei schlüssiger Erklärung und Entschuldi ­<br />

gung für eine Re­Opera tion im gleichen<br />

Haus entschieden.<br />

Während eine Seitenverwechslung grundsätzlich<br />

als fehlerhaft zu werten ist, müssen<br />

bei belassenen Fremdkörpern die Besonderheiten<br />

des Einzelfalls (beispielsweise Akutsitua<br />

tionen, unübersichtliches OP­Gebiet)<br />

berücksichtigt werden. Trotzdem kann man<br />

mehrheitlich von einem Fehler ausgehen.<br />

Bei 35 festgestellten Fällen wurden überwie­<br />

1) In beiden Fällen befanden sich die Fremdkörper bereits vor der<br />

Versorgung in der Wunde und wurden nicht vollständig entfernt.<br />

Verbrennungen (2007 und 2008)<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Ursache Anzahl<br />

Elektrokauter/Verpuffung 8<br />

Wärmepackung/-flasche 4<br />

Gips 1<br />

Verschütten von Tee 3<br />

Sonstiges 2<br />

Gesamt 18<br />

Medikationsfehler (2007 und 2008)<br />

Art Anzahl<br />

Dosierung 8<br />

Verwechslung 5<br />

Kontraindikation 4<br />

Allergie, Wechselwirkung 4<br />

Blisterverpackung 2<br />

Sonstiges 5<br />

Gesamt 28<br />

gend Tücher, Kompressen und Tupfer zurückge<br />

lassen. Unter Sonstiges fällt eine Reihe<br />

von unterschiedlichen Teile­ und Metallfragmenten.<br />

In 18 Fällen kam es zu meist kleinen oberflächlichen<br />

Hautverbrennungen (2. Grades).<br />

Ursache kann zum Beispiel das zu heiße<br />

Anbringen einer Wärmepackung sein, etwa<br />

wenn der Patient noch (peridural) anästhesiert<br />

ist. Am häufigsten kam es während der<br />

OP zu Schädigungen beim Einsatz von Elektrochirurgiegeräten,<br />

meist im Gesäßbereich,<br />

etwa durch Verpuffung von Desin fektionsmitteln.<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

57<br />

In der Kategorie Medikationsfehler liegen<br />

28 Zwischenfälle vor. Zu echten Verwechslungen<br />

aufgrund von ähnlichem Aussehen<br />

gibt es drei Berichte. Zwei weitere betreffen<br />

die Darreichungsform oral/intravenös. Überwiegend<br />

werden fehlerhafte Dosierungen<br />

sowie nicht erkannte Wechselwirkungen bzw.<br />

Kontra indikationen geltend gemacht. Eine<br />

Fehler situation kann zum Beispiel auch durch<br />

die versehentliche Einnahme/Gabe des noch<br />

verblisterten Medikaments entstehen.<br />

Nicht alle der dargestellten Meldungen<br />

sind per se Behandlungsfehler und bislang<br />

abschließend geklärt. Trotzdem stellen für<br />

<strong>HELIOS</strong> die Nennung und Analyse dieser<br />

ernsten Zwischenfälle die Basis für zukünftige<br />

Lern­ und Verbesserungsmaßnahmen dar.<br />

Selbst bei dieser geringen Anzahl an Ereignissen<br />

sind Auffälligkeiten bis auf die einzelne<br />

Klinikfachabteilungsebene erkennbar, die<br />

organisatorische Defizite vermuten lassen.<br />

Vor allem aber entsteht ein generelles Bewusstsein<br />

für potenzielle Risikokonstellationen,<br />

die im einzelnen Haus immerhin nur<br />

sehr selten, aber in der Summe doch immer<br />

wieder auftreten können.<br />

Solche Ergebnisse waren letztlich auch<br />

Anlass, im Jahr 2008 eine erste OP­Checkliste<br />

einzuführen und diese als Basis für ein<br />

komplettes Checklisten­System zu nutzen.<br />

<strong>HELIOS</strong> zeigt mit dem vorgelegten Bericht,<br />

dass ein Mehr an relevanten Informationen<br />

für Patienten und die breite Öffentlichkeit<br />

möglich ist. Mit der routinemäßigen Erfassung<br />

im Rahmen von Haftpflichtereignissen<br />

entsteht ein Fehlerregister als Grundlage für<br />

eine weiter gehende Qualitätsarbeit – wie<br />

es beispielsweise auch vom Aktionsbündnis<br />

Patientensicherheit gefordert wird.


58 Dr. med. Rosemarie Stern, Kinderärztin aus Berlin-Pankow, informiert sich via<br />

59<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Wissen und Entwicklung <strong>HELIOS</strong> Ärzteportal über ihre Patienten am <strong>HELIOS</strong> Klinikum Berlin-Buch.<br />

Finanzbericht<br />

Kurze Datenwege<br />

Unseren Patienten einen reibungslosen Übergang von der stationären<br />

Versorgung zur ambulanten Nachsorge gewährleisten, Doppeluntersuchungen<br />

und Falschmedikationen vermeiden − das sind die<br />

Ziele des <strong>HELIOS</strong> Ärzteportals. Hier stellen <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> den<br />

inzwischen mehr als 600 angeschlossenen einweisenden Ärzten medizinische<br />

Daten, Befunde und Behandlungsergebnisse ihrer stationär<br />

behandelten Patienten zur Verfügung. Ärzte wie Dr. med. Rosemarie<br />

Stern, Kinderärztin aus Berlin­Pankow, können so schon während<br />

des stationären Aufenthaltes ihrer Patienten deren Operationsberichte,<br />

Röntgenbilder und Entlassungsbriefe abrufen.


60<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Strategisches Ziel ist es, <strong>HELIOS</strong> zum vernetzten Wissenskonzern auszubauen.<br />

Die <strong>HELIOS</strong> Wissensstrukturen unterstützen eine zielorientierte Erarbeitung<br />

und Vermittlung von Wissen. Sie fördern darüber hinaus die persönliche und<br />

fachliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter und vernetzen klinikübergreifendes<br />

Wissen, um dieses Ziel zu erreichen.<br />

Herausforderung Wissenskonzern<br />

Der Gesundheitsmarkt ist wie kaum eine andere Branche von sich<br />

ständig wandelnden und wachsenden Wissens­ und Kompetenzanforderungen<br />

an die dort tätigen Menschen gekennzeichnet. Längst reicht<br />

das in Studium oder Ausbildung Erlernte nicht mehr aus, um 30 oder<br />

40 Jahre lang Medizin auf qualitativ hohem Niveau betreiben zu können.<br />

Das Prinzip des lebenslangen Lernens, welches sich in Unternehmen<br />

anderer Branchen bewährt hat, gilt erst recht im Krankenhaus.<br />

Der Patient erwartet heute mehr denn je eine hervorragende Qualität<br />

in der medizinischen Versorgung. Über 60 Prozent aller Patienten,<br />

die eine stationäre Behandlung in einer Klinik benötigen, können<br />

sich frei für ein Krankenhaus ihrer Wahl entscheiden. Die wachsende<br />

Transparenz in der Krankenhauslandschaft wird es ihnen ermöglichen,<br />

diese Entscheidung bewusst nach Qualitätskriterien zu treffen.<br />

Durch technische Entwicklungen allein lässt sich medizinische Leistungserbringung<br />

nur bedingt verbessern. Der Schlüssel zur Qualitätsführerschaft<br />

liegt vielmehr in einer konstruktiven Fehlerkultur und<br />

einer Steigerung der Mitarbeiterkompetenzen. <strong>HELIOS</strong> hat erkannt,<br />

dass das Wissen und die Fähigkeiten seiner mehr als 30.000 Mitarbeiter<br />

entscheidend für die Qualität der Patientenversorgung sind.<br />

Nicht nur der Wettbewerb um Patienten wird sich künftig verschärfen.<br />

Bereits heute herrscht ein Engpass an qualifiziertem ärztlichem<br />

Personal. In der Pflege und anderen medizinischen Berufsgruppen<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

61<br />

wird der Mangel an qualifiziertem Personal in absehbarer Zeit eintreten.<br />

Auf einem hart umkämpften Arbeitsmarkt bietet <strong>HELIOS</strong> Mitarbeitern<br />

attraktive Entwicklungsmöglichkeiten. Wissensgewinnung,<br />

Wissenserweiterung und Wissensvernetzung der Mitarbeiter generieren<br />

ihrerseits einen Mehrwert für das gesamte Unternehmen.<br />

Der Ausbau zum Wissenskonzern ist daher von strategischer Bedeutung<br />

für den Wettbewerb um Patienten und Mitarbeiter.<br />

Wissensziele und Wissensstrategie<br />

Wissen ist die Grundlage, um alle drei weiteren strategischen <strong>HELIOS</strong><br />

Konzernziele zu erreichen.<br />

Wissen als Grundlage für Konzernziele<br />

Wissen<br />

Verbesserung der medizinischen<br />

Ergebnisqualität<br />

Optimierung von Prozessen<br />

Steigende Fallzahlen<br />

Attraktivität als Arbeitgeber/<br />

Privatisierungspartner<br />

Gelungene Integration<br />

Patientennutzen<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Wachstum<br />

Die Verbesserung der Behandlungsqualität bildet den wichtigsten<br />

Faktor zur Steigerung des Patientennutzens. Hier verzeichnen wir<br />

bereits heute positive Entwicklungen. Das können wir mit Zahlen<br />

belegen.<br />

Erst die optimierte Zusammenarbeit aller Berufsgruppen und genau<br />

definierte Prozesse ermöglichen unser auf Qualität ausgerichtetes<br />

interdisziplinäres Arbeiten. Am Ende fördert bessere Qualität mehr<br />

Wirtschaftlichkeit – auch das lässt sich belegen.


62<br />

Alle genannten Faktoren zusammen machen <strong>HELIOS</strong> letztendlich<br />

als Arbeitgeber und Privatisierungspartner attraktiv, wovon auch das<br />

Konzernziel Wachstum klar profitiert.<br />

Damit Wissen zur Wertschöpfung beitragen kann, ist es notwendig,<br />

die Institutionen und Infrastrukturen im Unternehmen kontinuierlich<br />

so anzupassen, dass das im Unternehmen vorhandene Wissen alle<br />

Mitarbeiter erreicht und externes Wissen für alle zugänglich wird.<br />

So helfen unsere Analysen (z.B. mittels Qualitätsindikatoren) und<br />

Befragungen (z.B. Assistenz­, Chefarzt­ und konzernweite Mitarbeiterbefragungen)<br />

dabei, Schwachstellen zu erkennen. Sie lassen sich<br />

dann mittels Wissensgewinnung (z.B. klinischer Forschung), Wissenserweiterung<br />

(z.B. durch strukturierte Fort­ und Weiterbildung in<br />

allen Dienstbereichen) und Wissenstransfer (z.B. Fach­ und Arbeitsgruppen)<br />

in Stärken umwandeln.<br />

Wissensstrukturen bei <strong>HELIOS</strong><br />

Um das strategische Ziel „Ausbau zum Wissenskonzern“ zu erreichen,<br />

hat <strong>HELIOS</strong> entsprechende Strukturen geschaffen: die <strong>HELIOS</strong><br />

Zentralbibliothek, die <strong>HELIOS</strong> Akademie, die <strong>HELIOS</strong> Personalentwicklung<br />

und das <strong>HELIOS</strong> Research Center. Sie sind die zentralen<br />

Wissensstrukturen im <strong>HELIOS</strong> Konzern. Ihre Hauptaufgaben bestehen<br />

in der Bereitstellung von Fachliteratur, einer strukturierten wie<br />

auch qualifizierten Aus­, Fort­ und Weiterbildung, der gezielten<br />

Entwicklung von Führungskräften sowie in der Unterstützung und<br />

Honorierung wissenschaftlicher Studien und Leistungen.<br />

<strong>HELIOS</strong> Zentralbibliothek (HZB)<br />

Die <strong>HELIOS</strong> Zentralbibliothek bildet die inhaltliche Grundlage des<br />

Wissenskonzerns. Sie stellt Literatur und Fachinformationen für alle<br />

<strong>HELIOS</strong> Mitarbeiter bereit.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Der Bestand der Zentralbibliothek umfasst in digitaler Form:<br />

• Zeitschriften<br />

• Zeitungen<br />

• Monografien<br />

• Datenbanken<br />

• Kataloge<br />

• Lernprogramme<br />

• Kongressdatenbank<br />

• Linksammlungen<br />

63<br />

Über 600 E­Books und mehr als 250 verschiedene medizinische<br />

Fachzeitschriften sowie 15 Fachdatenbanken lassen sich sowohl über<br />

das <strong>HELIOS</strong> Intranet als auch über einen gesicherten Internetzugang<br />

abrufen. Das Onlinebestellcenter, die Literaturbeschaffung und die<br />

Auftragsrecherche stehen exemplarisch für weitere Dienstleistungen,<br />

die den <strong>HELIOS</strong> Mitarbeitern die Wissenserweiterung erleichtern.<br />

Des Weiteren bietet das Portal der HZB Publikationslisten aus dem<br />

<strong>HELIOS</strong> Konzern.<br />

<strong>HELIOS</strong> Akademie<br />

Die <strong>HELIOS</strong> Akademie ist zentraler Koordinator für die Aus­, Fort­<br />

und Weiterbildung aller Dienstbereiche in den <strong>Kliniken</strong>. Das Angebot<br />

umfasst fachliche Kurse für die Pflege und den Ärztlichen Dienst,<br />

Seminare zur Erweiterung von Schlüsselqualifikationen sowie ausgewählte<br />

E­Learning­Module.<br />

Die <strong>HELIOS</strong> Akademie führt regelmäßige konzernweite Befragungen<br />

zur Zufriedenheit von Assistenz­ und Chefärzten sowie den Krankenpflegeschülern<br />

mit der Aus­ und Weiterbildung durch. Gefördert wird<br />

der Austausch von Ideen und Konzepten aus <strong>Kliniken</strong> mit guten Ergebnissen,<br />

um in anderen Abteilungen eine Verbesserung zu erzielen.<br />

Das <strong>HELIOS</strong> Wissen­Portal – eine netzbasierte Kommunikationsplattform<br />

der <strong>HELIOS</strong> Wissensdienstleister – stellt nicht nur reine Informationen<br />

zur Verfügung, sondern beinhaltet auch die Möglichkeit,<br />

sich direkt für Kurse aus der Seminardatenbank anzumelden, Hotels<br />

zu buchen sowie direkt einen Dienstreiseantrag zu stellen.


64<br />

www.helios-wissen.de ist<br />

der zentrale Zugang zu den<br />

<strong>HELIOS</strong> Wissenseinrichtungen.<br />

Dort auch vertreten:<br />

• NESA (New European<br />

Surgical Academy<br />

• <strong>HELIOS</strong> Konzerneinkauf<br />

• <strong>HELIOS</strong> Fachgruppen und<br />

Medizinischer Beirat<br />

Personalentwicklung<br />

Mit seinen Personalentwicklungsprogrammen bietet <strong>HELIOS</strong> den<br />

mittleren Führungskräften des Ärztlichen Dienstes (Oberärzten), des<br />

Nichtärztlichen medizinischen Dienstes (Stations­ und Abteilungsleitungen)<br />

und des Managements die Gelegenheit, eigene Managementkompetenzen<br />

systematisch zu erweitern. Ziel ist es, Schlüsselpositionen<br />

im Unternehmen durch eigene Mitarbeiter, die den Konzern<br />

und seine Führungsphilosophie kennen, besetzen zu können.<br />

Diese Führungskräfte­Entwicklungsprogramme bestehen aus drei<br />

wesentlichen Elementen:<br />

• Workshops zu den Themen Führung, Betriebswirtschaft,<br />

Projekt-, Konflikt- und Change-Management zur Vermittlung der<br />

nötigen Managementkompetenzen;<br />

• Umsetzung eines eigenverantwortlichen Projekts zur Anwendung<br />

des Gelernten;<br />

• kontinuierliche Rückkopplung und Supervision während des<br />

gesamten Programmverlaufs.<br />

<strong>HELIOS</strong> Research Center (HRC)<br />

Wissenschaftliches Arbeiten und aktive Forschung sind wichtige<br />

Bestandteile der fachlichen und persönlichen Qualifikationen unserer<br />

Mitarbeiter. Der <strong>HELIOS</strong> Konzern fördert diese nicht nur, sondern<br />

gibt auch Anreize für wissenschaftliches Arbeiten und Forschen.<br />

Das HRC fungiert als zentrale Anlaufstelle für wissenschaftlich tätige<br />

Mitarbeiter wie auch für externe Kooperationspartner von Forschungs­<br />

vorhaben. Die Vergabe von Wissenschaftsboni regelt ebenfalls das<br />

HRC. Diese können beantragt werden für:<br />

• Publikationen (Zeitschriftenaufsätze, Monografien, Buchbeiträge);<br />

• Vorträge und Poster auf nationalen und internationalen<br />

Kongressen;<br />

• erfolgreich abgeschlossene Doktor-, Diplom- und Masterarbeiten.<br />

Das HRC wird zu 75,1 Prozent von der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong> und<br />

zu 24,9 Prozent vom Max­Delbrück­Centrum für Molekulare Medizin<br />

(MDC) in Berlin­Buch getragen.<br />

239 Chefärzte nahmen an der<br />

Befragung zur Einschätzung der<br />

Weiterbildung teil.<br />

<strong>HELIOS</strong> hat als Erster in<br />

Deutschland die AiW-Befragung<br />

nach Schweizer Vorbild<br />

durchgeführt.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Maßnahmen zum Wissensaufbau<br />

65<br />

Die Befragungen der Mitarbeiter sind eine wichtige Grundlage zur<br />

Verbesserung der Arbeits­, Weiterbildungs­ und Lernbedingungen.<br />

Darauf aufbauend verfolgen wir das Ziel, durch ein umfangreiches<br />

Wissens­ und Qualifizierungsangebot für alle Berufsgruppen den Patientennutzen<br />

zu steigern.<br />

Ergebnisse unserer Mitarbeiter-Befragungen<br />

Chefärzte<br />

Die Befragung der weiterbildenden Führungskräfte ist ein erster<br />

Schritt, die Weiterbildungsbedingungen bei <strong>HELIOS</strong> aus einer umfassenderen<br />

Perspektive zu betrachten. Ergänzend zur AiW­Befragung<br />

2006/2008 sollte die Beurteilung der Weiterbildung durch die Chefärzte<br />

die Weiterbildungssituation bei <strong>HELIOS</strong> noch transparenter machen.<br />

Welche Faktoren über eine gemeinsame Zielformulierung zwischen<br />

Ärzte in Weiterbildung (AiW) und Vorgesetzten hinaus für eine<br />

strukturierte Weiterbildung wichtig sind, haben die Weiterbildner<br />

in sehr hilfreichen und konstruktiven Kommentaren zum Ausdruck<br />

gebracht.<br />

Die Ergebnisse der Befragung sollen eine kritische Auseinandersetzung<br />

mit der Ausgestaltung der Fort­ und Weiterbildung in den<br />

einzelnen Abteilungen anregen. Ziel ist es, die Weiterbildung bei<br />

<strong>HELIOS</strong> zu verbessern − im Sinne der Assistenten und Weiterbildner,<br />

aber auch, um unsere Weiterbildungsbedingungen für junge Ärzte<br />

zu einem zentralen Argument pro <strong>HELIOS</strong> zu machen.<br />

Ärzte in Weiterbildung (AiW)<br />

Die ärztliche Weiterbildung steht für einen wichtigen Abschnitt der<br />

Arztlaufbahn und gilt als wesentlich im Hinblick auf die Weiterentwicklung<br />

und den Bestand eines Klinikbetriebs. Das Wissen um<br />

die Zufriedenheit mit der Weiterbildung macht es möglich, effektiv<br />

an besseren Bedingungen zu arbeiten.<br />

Die praktische Umsetzung einer strukturierten Weiterbildung hat<br />

sich in den letzten Jahren aufgrund veränderter Rahmenbedingungen<br />

schwieriger gestaltet. Eine Folge ist, dass die Weiterbildungsbedingungen<br />

für die jungen Ärzte zumeist nicht zufriedenstellend sind und<br />

das Berufsbild des Arztes zunehmend an Attraktivität verliert.


66<br />

Zeit zur Klärung von Fragen – Einschätzung von Chefärzten und Ärzten in Weiterbildung<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Erfurt<br />

Berlin-Zehlendorf<br />

Schwelm<br />

Berlin-Buch<br />

Blankenhain<br />

Wuppertal<br />

Gotha<br />

Aue<br />

1 = unzufrieden, 6 = sehr zufrieden ■ Chefarzt-Befragung ■ AiW-Befragung<br />

Nehmen sich die Chefärzte genügend Zeit für die Fragen der Ärzte in Weiterbildung (AiW)? Die Bestnote<br />

wurde zwar nicht vergeben, doch in den meisten <strong>Kliniken</strong> sind die Bewertungen der AiW besser als die der<br />

Chefärzte.<br />

Borna<br />

Plauen<br />

Schwerin<br />

In welchen Bereichen liegen hier die größten Defizite? Und welche<br />

Maßnahmen können zu einer höheren Zufriedenheit der AiW bei tragen?<br />

Solchen Fragen sind die <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> 2006 und 2008 so ­<br />

wie die Ärztekammern Hamburg und Bremen 2006/07 syste matisch<br />

mit Befragungen der AiW zur Zufriedenheit mit den Weiterbildungsbedingungen<br />

nachgegangen. Die Befragungen wurden alle nach<br />

dem etablierten Schweizer Evaluationsverfahren der FMH (Verbindung<br />

der Schweizer Ärztinnen und Ärzte) durch geführt. Dies schafft<br />

eine einheitliche Bewertungsgrundlage, welche die Er gebnisse der<br />

verschiedenen Weiterbildungsstätten in Deutschland untereinander<br />

und darüber hinaus mit den Schweizer Daten vergleichbar macht.<br />

Überlingen<br />

Bad Saarow<br />

Krefeld<br />

Siegburg<br />

Hünfeld<br />

AiW-Befragung:<br />

Würden Sie gerne bei<br />

<strong>HELIOS</strong> bleiben?<br />

68%<br />

32%<br />

2006<br />

74%<br />

■ Ja ■ Nein<br />

26%<br />

2008<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

67<br />

Die Schweizer Ergebnisse fallen durchweg besser aus, was dafür sprechen<br />

könnte, dass an den befragten <strong>deutsch</strong>en Weiterbildungsstätten<br />

ein vergleichsweise deutlicheres Verbesserungspotenzial besteht.<br />

Dass Verbesserungen realisierbar sind, zeigen die Entwicklungen<br />

des chirurgischen Fachbereichs in den <strong>HELIOS</strong> Weiterbildungsstätten:<br />

Ein Vergleich der Ergebnisse der Befragungen von 2006 und 2008<br />

weist Fortschritte in allen abgefragten Bereichen auf.<br />

Der Gesamtkennwert für den Bereich Chirurgie bei <strong>HELIOS</strong> ergibt<br />

einen Mittelwert von 3,91 (wobei 6 die maximale Punktzahl ist). Im<br />

Vergleich zur Vorbefragung stellt dies eine Verbesserung um zehn<br />

Prozent dar. Am höchsten ist die Zufriedenheit der AiW hinsichtlich<br />

der Betriebskultur (Mittelwert 4,37), der Lernkultur (4,23) und der<br />

Vermittlung von Fachkompetenzen (4,20). Die Lernkultur hat sich<br />

im Vergleich zur Befragung 2006 um 18 Prozent verbessert, die Führungskultur<br />

um rund acht Prozent, die evidenzbasierte Medizin<br />

(EBM) steigerte sich um 31 Prozent. Dennoch sind die Ergebnisse<br />

zur EBM insgesamt weiterhin nicht zufriedenstellend ausgefallen<br />

(Mittelwert 2,24).<br />

Die Befragungsergebnisse der Ärztekammern Hamburg und Bremen<br />

sowie <strong>HELIOS</strong> 2006 waren für die Chirurgie vergleichbar. Durch<br />

die Umsetzung einer Vielzahl von Maßnahmen in den <strong>HELIOS</strong><br />

<strong>Kliniken</strong> beurteilten die Befragten die Weiterbildung an den chirurgischen<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> 2008 deutlich besser als 2006.<br />

Derartige Entwicklungen zeigen, dass sich Investitionen in die ärztliche<br />

Weiterbildung lohnen. Um diesen positiven Trend auszubauen,<br />

werden wir verstärkt an der Verbesserung der Bedingungen arbei ­<br />

ten. Maßnahmen wie Entwicklungsgespräche zwischen Vorgesetzten<br />

und Assistenten sowie Zielvereinbarungen sind notwendig, denn<br />

neben den Weiterbildungscurricula bilden sie die Basis für eine strukturierte<br />

Weiterbildung.<br />

Dass sich <strong>HELIOS</strong> auf dem richtigen Weg befindet, belegen auch<br />

die folgenden Daten: 2006 haben 68 Prozent der befragten Assistenzärzte<br />

geantwortet, dass sie nach der Facharztprüfung bei <strong>HELIOS</strong><br />

bleiben wollen. 2008 waren es 74 Prozent. In Zeiten des Ärztemangels<br />

ist die Investition in die Fort­ und Weiterbildung also auch eine<br />

Investition in unsere Zukunft.


68<br />

<strong>HELIOS</strong> Ergebnisse der AiW-Befragung im Vergleich<br />

Globalbeurteilung<br />

Fachkompetenz<br />

Lernkultur<br />

Führungskultur<br />

Fehlerkultur<br />

Entscheidungskultur<br />

Betriebskultur<br />

Evidenzbasierte<br />

Medizin (EBM)<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1 = unzufrieden, 6 = zufrieden<br />

■ Schweiz 2006 ■ Hamburg 2006/2007 ■ Bremen 2006/2007 ■ <strong>HELIOS</strong> 2006 ■ <strong>HELIOS</strong> 2008<br />

AiW-Befragungen: Mittelwerte der acht Dimensionen für den Bereich Chirurgie. Durch die eingeleiteten<br />

Maßnahmen ließen sich 2008 im Vergleich zur Vorbefragung deutliche Verbesserungen erzielen.<br />

Gesundheits- und<br />

Krankenpflegeschüler:<br />

Gründe für die Wahl<br />

der Ausbildungsstätte<br />

Wohnortnähe 44%<br />

Ausbildungsvielfalt 31%<br />

Ruf der Schule 14%<br />

Ruf der Klinik 12%<br />

Weiterbildung wird von den<br />

Mitarbeitern als Stärke von<br />

<strong>HELIOS</strong> gesehen.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

69<br />

Befragung der Gesundheits- und Krankenpflegeschüler<br />

Die Pflegemitarbeiter bilden die größte Berufsgruppe im <strong>HELIOS</strong><br />

Konzern. Ihre Bedeutung für die Qualität der Patientenversorgung ist<br />

unbestritten. Ähnlich wie bereits heute bei den Ärzten muss künftig<br />

auch im Pflegebereich mit einem Fachkräftemangel gerechnet werden.<br />

Damit kommt den Krankenpflegeschulen und einer qualifizierten<br />

Ausbildung von Pflegepersonal eine wachsende Bedeutung zu. In<br />

Zukunft werden nur jene Ausbildungsstätten genügend Nachwuchs<br />

anziehen, die eine nachweisbar hohe Qualität in der Ausbildung<br />

aufweisen.<br />

Die Befragungsbögen wurden an 13 <strong>HELIOS</strong>­eigene und ­kooperierende<br />

Krankenpflegeschulen verschickt. In diesen Schulen haben 2008<br />

insgesamt 396 Schüler die Ausbildung mit dem Examen beendet.<br />

Hiervon haben sich 48 Prozent an der Befragung beteiligt (EXIT­Befragung<br />

nach Abschluss der Ausbildung).<br />

Die Nähe zum Wohnort gilt bisher als wichtigstes Kriterium für die<br />

Wahl einer Ausbildungsstätte. Auf die Vielfalt an Möglichkeiten an<br />

der Ausbildungsstätte wird ebenfalls Wert gelegt. Weniger ausschlaggebend<br />

ist der Ruf der Schule und der Klinik.<br />

Ein Ziel besteht in den nächsten Jahren deshalb darin, die Ausbildung<br />

an den <strong>HELIOS</strong> Schulen so attraktiv zu machen, dass der Ruf der<br />

Klinik bzw. der Schule zum primären Grund für die Wahl der Schule<br />

wird.<br />

Auf der Basis der Ergebnisse und des Erfahrungsaustauschs zwischen<br />

den Pflegeschulen lassen sich Verbesserungsmaßnahmen gezielt angehen.<br />

Die fortlaufende Befragung misst deren Wirksamkeit.<br />

Die Evaluation der Aus­ und Weiterbildungsbedingungen ist wichtig,<br />

um eine weitere Auseinandersetzung mit der Thematik anzustoßen<br />

und die Beteiligten dazu anzuregen, die Aus­ und Weiterbildung zu<br />

verbessern. Dies liegt im Interesse aller an der Ausbildung beteiligten<br />

Personen und ist vor allem im Sinne der Patienten.<br />

Weiterhin muss die Aus­ und Weiterbildung einen höheren Stellenwert<br />

erhalten, damit <strong>HELIOS</strong> auch in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt<br />

attraktiv bleibt und qualifizierten Nachwuchs gewinnen kann.


70<br />

Mut zur Transparenz –<br />

<strong>HELIOS</strong> hat alle Befragungsergebnisse<br />

im Internet<br />

veröffentlicht:<br />

www.helios-kliniken.de/<br />

mitarbeiterbefragung<br />

■ 1. Priorität<br />

■ 2. Priorität<br />

■ 3. Priorität<br />

■ kein Handlungsbedarf<br />

Mitarbeiter aller Berufsgruppen<br />

2008 haben wir in einer konzernweiten Erhebung zur Zufriedenheit<br />

unserer Mitarbeiter ermittelt. Alle 30.000 Beschäftigten hatten so die<br />

Möglichkeit, durch die Beantwortung von 117 Fragen in 16 Themenkomplexen<br />

ihre Sicht auf Entwicklungsmöglichkeiten, interne Zusammenarbeit<br />

oder auch Unternehmenskultur mitzuteilen. Konzernweit<br />

lag die Beteiligung insgesamt bei rund 47 Prozent.<br />

Handlungsbedarf aufgrund der Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung<br />

hoch<br />

Bewertung (Score)<br />

Weiter so! Stärken ausbauen!<br />

• Arbeitsumfeld<br />

• Wissenstransfer &<br />

Veränderungsklima<br />

Im Auge behalten! Handeln!<br />

• Work-Life-Balance<br />

• Tätigkeit & Arbeitsabläufe<br />

• Feedback & Einbindung<br />

• Information & Kommunikation<br />

zum Konzern<br />

• Strategie & Ziele<br />

niedrig Einfluss auf Commitment<br />

• Weiterbildung &<br />

Enwicklungsmöglichkeiten<br />

• <strong>HELIOS</strong> Leistungsversprechen<br />

• Wirtschaftliche Zukunft<br />

• Unternehmenskultur<br />

hoch<br />

<strong>HELIOS</strong> Mitarbeiter sind mit ihrem Arbeitsumfeld, dem Wissenstransfer und<br />

Veränderungsklima im Unternehmen sehr zufrieden. Bei den Entwicklungsmöglichkeiten<br />

und der wirtschaftlichen Zukunkft hingegen sehen sie Verbesserungspotenzial.<br />

Handlungsbedarf wird bei der Unternehmenskultur gesehen.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

71<br />

Auch hier zeigte sich, dass <strong>HELIOS</strong> mit den Maßnahmen im Bereich<br />

Fort­ und Weiterbildung auf dem richtigen Weg ist. Die Ergebnisse<br />

eines Industriebenchmarks, welche die Befragungsresultate von rund<br />

1,3 Millionen Beschäftigten der unterschiedlichsten Branchen abbildet,<br />

haben wir im direkten Vergleich nur knapp verfehlt.<br />

Ebenso deutlich wurde anhand der Ergebnisse aber auch, dass in<br />

vielen Bereichen Verbesserungspotenziale bestehen. Die Umsetzung<br />

der Verbesserungsmaßnahmen obliegt den Klinikleitungen. Auch hier<br />

gilt es, die Stärken eines Klinikkonzerns zu nutzen und von den<br />

Besseren zu lernen, um die Qualität der Behandlung zu optimieren<br />

und die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu steigern.<br />

Betrachtet man das Resultat vor dem Hintergrund der zunehmend<br />

negativ wahrgenommenen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen,<br />

so wird deutlich, dass wir in diesem Bereich nach wie vor<br />

positive Trends gegen die allgemeine Entwicklung auf dem Gesundheitsmarkt<br />

setzen.<br />

Wie im medizinischen Bereich zeigte <strong>HELIOS</strong> auch bei den Befragungen<br />

2008 Mut zur Transparenz: So veröffentlichten wir sämtliche<br />

Ergebnisse zunächst konzernweit im Intranet und im Anschluss<br />

auch im Internet.<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Basierend auf den medizinischen Zielen und den Befragungen strukturieren<br />

wir die medizinisch­fachlichen Fort­ und Weiterbildungen.<br />

Hier ist das Ziel, durch ein strukturiertes Fort­ und Weiterbildungsangebot<br />

die Qualität der Behandlung zu verbessern.<br />

Ärzte<br />

Angefangen bei den jungen Medizinern, die sich noch im Studium<br />

befinden, über unsere Ärzte in Weiterbildung bis hin zu den ärztlichen<br />

Führungskräften bieten wir unseren potenziellen Mitarbeitern<br />

und den aktuell Beschäftigten eine breit aufgestellte Palette an Qualifizierungs­<br />

und Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Expertenseminare<br />

Unserer Strategie, vorhandene Kompetenzen im Konzern zu nutzen,<br />

zu vernetzen und weiterzuentwickeln, haben wir selbstverständlich<br />

auch im Bereich der Spitzenmedizin Rechnung getragen.<br />

Rund 80 Chefärzte unterschiedlichster Fachbereiche kamen im Jahr


72<br />

Expertenseminare mit Praxisworkshops<br />

für unsere Chefärzte<br />

dienen dem Austausch und der<br />

Bündelung von Expertenwissen.<br />

2008 zu unseren Expertenseminaren. Ziel war es hier, bei Workshops<br />

zu spezifischen medizinischen Themen auszutauschen und so das<br />

breite Spektrum der Kompetenzen im Konzern miteinander zu<br />

vernetzen. Nur so lässt sich die gebündelte fachliche Expertise zur<br />

Weiterentwicklung neuer Behandlungswege nutzen. Den Auftakt<br />

dieser Reihe bildeten Veranstaltungen zu den Themen:<br />

• laparoskopische Kolorektalchirurgie<br />

• Thoraxchirurgie und Pneumologie<br />

• minimalinvasive Chirurgie<br />

• Notes/NOS (Natural Orifice Surgery)<br />

In enger Zusammenarbeit mit den medizinischen Fachgruppen werden<br />

wir diese Reihe fortsetzen und um aktuelle Themen erweitern.<br />

Sterblichkeit bei kolorektalen Resektionen bei Karzinom<br />

3,3<br />

6% V<br />

0% 12%<br />

Die hohe Kompetenz unserer Mitarbeiter sichert unseren Qualitätsvorsprung.<br />

AiW/extra<br />

Aufbauend auf den Ergebnissen der AiW­Befragungen und ausgerichtet<br />

auf die medizinischen Konzernziele, konzipieren wir systematische<br />

Weiterbildungsprogramme speziell für unsere jungen Ärzte.<br />

Ziel ist es, dass junge Kollegen nicht mehr am Patienten „üben“<br />

müssen, sondern Grundlegendes am Modell oder Simulator erlernen,<br />

um dann unsere Patienten auf einem höheren Niveau zu behandeln.<br />

Zu den am häufigsten gebuchten Seminaren dieser Kategorie<br />

gehörten 2008 Themen wie „Beatmung“, „chirurgische Grundlagen“<br />

oder auch „interdisziplinäre Intensivmedizin“. Allein in diesen<br />

drei Bereichen bildeten sich im Jahr 2008 rund 130 junge Ärzte fort.<br />

Insgesamt konnten wir in rund 30 zentralen Seminaren unsere Mitarbeiter<br />

im fachlichen Bereich qualifizieren. Die konstant steigenden<br />

Teil nehmerzahlen und die sehr positiven Rückmeldungen bestärken<br />

uns, das fachliche Angebot für alle Fachbereiche auszubauen.<br />

Neben diesen Aktivitäten finden an vielen Standorten lokale Fortbildungen<br />

statt.<br />

Einmalig in Deutschland:<br />

<strong>HELIOS</strong> Med-Traineeprogramm<br />

für Studenten<br />

Die <strong>HELIOS</strong> Akademie<br />

unterstützt zehn Mitarbeiter<br />

durch Stipendien für den<br />

Bachelor-Studiengang Pflege.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

73<br />

Med­Trainee<br />

Wir machen jungen Medizinstudenten in Deutschland ein einzigartiges<br />

Angebot: Bereits zum zweiten Mal hatten vier Studenten<br />

die Gelegenheit, in einem achtwöchigen Traineeprogramm Einblicke<br />

in die Schnittstelle zwischen Ärztlichem Dienst und Krankenhausmanagement<br />

zu erhalten. Je vier Wochen arbeiten die Med­Trai nees<br />

als Assistenz der Geschäftsführung und eines Chefarztes.<br />

Die eigenständige Arbeit an einem Projekt, beispielsweise der Einführung<br />

einer Checkliste zum perioperativ­kardiopulmonalen Risiko,<br />

eröffnete den Teilnehmern die Möglichkeit, sich aktiv mit den<br />

vorhandenen Strukturen auseinanderzusetzen und einen realistischen<br />

Eindruck von der Arbeit in einer Klinik zu erhalten.<br />

Pflege<br />

Die Qualifizierung der Pflegekräfte haben wir bei <strong>HELIOS</strong> in vier<br />

Bereiche unterteilt. Hierbei gibt es Programme, die für alle Mitarbeiter<br />

der Pflege als grundständige Weiterbildung konzipiert sind, sowie<br />

Programme für die individuelle berufliche Entwicklung.<br />

Bachelor­Studiengang Pflege<br />

Das Ziel des mit der SRH Fachhochschule Gera entwickelten Bachelor­<br />

Studiengangs Pflege besteht darin, examinierten Pflegekräften eine<br />

fachliche Weiterqualifikation auf akademischem Niveau zu bieten<br />

und diese sowohl mit Management­ als auch mit wissenschaftlichen<br />

Kompetenzen zu erweitern.<br />

Der Teilzeitstudierende hat die Möglichkeit, bis zu 60 Credits (nach<br />

ECTS) durch die Anerkennung des Praxissemesters und eine erfolgreich<br />

absolvierte Einstufungsprüfung nachzuweisen.<br />

Der Studiengang reiht sich in den 1999 begonnenen Bologna­Prozess<br />

ein. Mit dem Bachelor erhalten die Absolventen einen international<br />

vergleichbaren Abschluss, der die Möglichkeit einer internationalen<br />

Beschäftigung eröffnet.<br />

Um die Bedeutung dieser Bildungsmaßnahme für den Konzern<br />

zu verdeutlichen, fördert die <strong>HELIOS</strong> Akademie bis zu zehn <strong>HELIOS</strong><br />

Studenten mit Stipendien. Diese Stipendien beinhalten die hälftige<br />

Übernahme der Studiengebühren sowie die Übernahme der anfallenden<br />

Reisekosten bis zu einem Betrag von 500 Euro pro Jahr.<br />

Modulare Weiterbildung<br />

<strong>HELIOS</strong> verfolgt mit der modularen Weiterbildung ein Konzept, das<br />

examinierte Gesundheits­ und Krankenpfleger auf spezifische Tätigkeitsfelder<br />

vorbereitet. Theoretische und praktische Kompetenzen


74<br />

werden berufsbegleitend in halb­ bis zweijährigen Weiterbildungen<br />

bedarfsorientiert vermittelt.<br />

Die modulare Weiterbildung im Konzern bot im Berichtsjahr neben<br />

den Spezialisierungen Management und Praxisanleitung auch wieder<br />

fachlich­pflegerische Weiterbildungen in den Bereichen Stroke Nurse,<br />

Operationsdienst, Intensivmedizin und Anästhesie. Seit dem Start<br />

des modularen Modells im Jahr 2007 haben über 250 Mitarbeiter die<br />

beiden Basismodule absolviert. Sie befinden sich aktuell in den unterschiedlichen<br />

Fachmodulen oder haben diese bereits erfolgreich abgeschlossen.<br />

Solche Ergebnisse zeigen die hohe Akzeptanz der Modularen<br />

Weiterbildung – und auch hier ist es das Ziel, die Qualität der<br />

Patientenversorgung weiter zu steigern.<br />

Aufbau der Modularen Weiterbildung für Gesundheits- und Krankenpfleger<br />

Pflegerische<br />

Weiterbildung<br />

Intensivmedizin<br />

Anästhesie<br />

Stroke Nurse<br />

OP-Assistenz<br />

Berufspädagogische<br />

Qualifikation<br />

Praxisanleiter<br />

Basismodul 2<br />

Kommunikation, DRG, Budget, Berufspädagogik, Konfliktmanagement<br />

Basismodul 1<br />

Management<br />

mittleres Management<br />

Kommunikation, Krankenhaus-Betriebswirtschaftslehre, Lehr-Lern-Methoden<br />

In zwei Basimodulen können unsere Mitarbeiter ihr Wissen u.a. in den Bereichen<br />

Kommunikation und Betriebswirtschaftslehre erweitern oder auffrischen. Darauf aufbauend<br />

gibt es sechs Speziali sierungsangebote.<br />

Basiscurriculum Pflege<br />

Mit dem Basiscurriculum Pflege erhalten die Pflegenden im <strong>HELIOS</strong><br />

Konzern erstmals die Möglichkeit einer strukturierten Fort­ und<br />

Weiterbildung. Das Basiscurriculum will berufsbegleitendes Lernen<br />

unterstützen. <strong>HELIOS</strong> fördert damit das sogenannte lebenslange<br />

Lernen. Die Strukturierung von Fortbildung setzen wir für andere<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

75<br />

Berufsgruppen bereits erfolgreich ein (Ärzte in Weiterbildung) oder<br />

sie befindet sich in der Implementierungsphase (Curriculum für<br />

Hebammen). Die Inhalte werden in Modulform angeboten, die je nach<br />

Inhalt zwei Stunden bis hin zu mehrtägigen Veranstaltungen umfassen.<br />

Jedes Modul erhält entsprechend den Vorgaben der „Freiwilligen<br />

Registrierung für beruflich Pflegende“ einen Punktwert.<br />

Team-Seminare und Simulatortraining<br />

Da gute Medizin immer nur das Ergebnis einer optimalen Zusammenarbeit<br />

innerhalb eines Behandlungsteams sein kann, haben wir 2008<br />

ein besonderes Augenmerk auch auf diesen Faktor gelegt. Im Rahmen<br />

von fachlichen Teamseminaren haben wir es ermöglicht, dass sich<br />

ganze Abteilungsteams zu einem fachlichen Thema zusammenfinden,<br />

um gleichzeitig an ihren Kompetenzen und Potenzialen als Team zu<br />

arbeiten.<br />

Den erfolgreichen Auftakt gestaltete der Fachbereich Anästhesie mit<br />

einem Simulatortraining zum Umgang mit Notfällen. Hier fanden bereits<br />

vier zentral organisierte Veranstaltungen mit rund 50 Führungskräften<br />

statt. Aufgrund der äußerst positiven Resonanz wurde nun<br />

seitens der Fachgruppe Anästhesie festgelegt, diese Fortbildung als<br />

obligaten Teil der Fort­ und Weiterbildung der <strong>HELIOS</strong> Anästhesieabteilungen<br />

dauerhaft zu verankern. Demzufolge werden in den kommenden<br />

Jahren regelmäßige regionale Veranstaltungen geplant und<br />

durchgeführt.<br />

Auch im nächsten Jahr werden wir in dieser Reihe weitere Angebote<br />

entwickeln und die entsprechenden Fachbereiche einbinden.<br />

Anteile Todesfälle bei Beatmung >24 Stunden (ohne Neugeborene)<br />

31,6<br />

0% 50%<br />

100%<br />

Die beatmungsbedingte Sterblichkeit ist eines der medizinischen Ziele, dessen<br />

Ergebnisse sich durch spezifische Fortbildung verbessern lassen.<br />

Außerfachliche Seminare für alle Mitarbeiter<br />

Die fachliche Kompetenz stellt lediglich die eine Seite der medizinischen<br />

Leistungserbringung dar. Die andere bilden die sogenannten<br />

Schlüsselqualifikationen, denen ebenfalls eine große Bedeutung im


76<br />

Mehr als 1.000 Mitarbeiter<br />

haben 2008 über 70 außerfachliche<br />

Seminare besucht.<br />

2008 erhielten <strong>HELIOS</strong><br />

Mitarbeiter rund 600.000 Euro<br />

an Wissenschaftsboni.<br />

klinischen Alltag zukommt. Daher haben wir auch unser Angebot an<br />

außerfachlichen Seminaren deutlich erweitert und den Bedürfnissen<br />

der Mitarbeiter angepasst. In Inhouse­Veranstaltungen konnten sich<br />

unsere akkreditierten Trainer konkret auf die Fragestellungen in den<br />

<strong>Kliniken</strong> einrichten. Sie waren so in der Lage, gezielt auf die Optimierung<br />

der Zusammenarbeit hinzuarbeiten.<br />

Insgesamt nutzten 2008 rund 1.000 Mitarbeiter 70 Veranstaltungen,<br />

um ihre Schlüsselqualifikationen zu trainieren. Am häufigsten wurden<br />

hier Veranstaltungen zu folgenden Themen gebucht:<br />

• Kommunikation<br />

• Konfliktmanagement<br />

• Gespräche mit chronisch Kranken<br />

• Zeit- und Selbstmanagement<br />

• Change Management<br />

Auch 2009 werden wir speziell konzipierte Angebote für alle Berufsgruppen<br />

im Konzern bereithalten. Ziel wird es hier vor allem sein, die<br />

Veranstaltungen deutlich fachübergreifender zu gestalten.<br />

Entwicklungsprogramme für mittlere Führungskräfte<br />

Neben der fachlichen und außerfachlichen Weiterbildung haben wir<br />

auch unsere Entwicklungsprogramme für mittlere Führungskräfte<br />

des ärztlichen und pflegerischen Dienstes ausgeweitet. Hier hat die<br />

Zahl der Teilnehmer mit 23 im Jahr 2008 einen Höchststand erreicht.<br />

Dies spricht zum einen für die Qualität der Programme, zum anderen<br />

für die steigende Motivation unserer Mitarbeiter, sich innerhalb des<br />

Unternehmens weiterzuqualifizieren. Wie bereits in den vergangenen<br />

Jahren erhalten Mitarbeiter aus der mittleren Führungsebene in den<br />

Programmen die Möglichkeit ihre Führungskompetenzen gezielt auszubauen<br />

und sich so auf weiterführende Aufgaben bei <strong>HELIOS</strong> vorzubereiten.<br />

Die Wiederauflage unseres Führungskräfte­Entwicklungsprogramms<br />

im Bereich Management erfolgt 2009.<br />

Durch die in den Führungskräfte­Entwicklungsprogrammen initiierten<br />

Projekte ließ sich zudem in der Vergangenheit bereits eine Vielzahl<br />

von Prozessen und Strukturen konzernweit erfolgreich überprüfen<br />

und optimieren.<br />

Insgesamt konnten im Ärztlichen Dienst seit Beginn des Stipendiatenprogramms<br />

sechs Absolventen in eine Chefarzt­Position im Konzern<br />

vermittelt werden.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

77<br />

Traineeprogramme<br />

Um dem stetigen Wachstum des Konzerns Rechnung zu tragen, haben<br />

wir 2008 unsere Führungsnachwuchsprogramme (Traineeprogramme)<br />

in den Bereichen Klinikmanagement, Finanzen und Controlling sowie<br />

Einkauf, Pharma und Logistik deutlich ausgebaut und um die Sparte<br />

Medizintechnik erweitert. Wir können aktuell mit 17 Trainees den<br />

höchsten Stand seit Beginn des Programms verzeichnen und freuen<br />

uns, 2008 erneut drei erfolgreiche Absolventen in eine Assistenzposition<br />

innerhalb des Konzerns befördert zu haben.<br />

Klinische Forschung<br />

Medizinische Forschung und klinische Studien sind Bestandteile der<br />

Forschungsarbeit, die im <strong>HELIOS</strong> Konzern geleistet wird. Klinische<br />

Forschungsvorhaben sollen einen Mehrwert für die Patienten generieren,<br />

neue Erkenntnisse ermöglichen und eine positive Außenwirkung<br />

erzielen. Im Idealfall sind die Studien multizentrisch, das heißt, sie<br />

schließen mehrere Häuser in die Forschungsvorhaben ein.<br />

Die eigene Förderung von Forschungsvorhaben unterstützt das wissenschaftliche<br />

Arbeiten unserer Mitarbeiter. Zugleich wirkt sie dem<br />

Einfluss externer Geldgeber entgegen. Damit bleibt unsere Unabhängigkeit<br />

gewahrt. Die Konzernregelung <strong>HELIOS</strong> Forschungsförderung<br />

legt über die Förderung klinischer Forschungsvorhaben hinaus<br />

die Vergabe von Publikationsboni fest.<br />

2008 gab es 420 laufende Studien mit einem Umsatzvolumen von<br />

zirka sechs Millionen Euro. Die Wissenschaftsboni für <strong>HELIOS</strong> Mitarbeiter<br />

beliefen sich auf rund 600.000 Euro.<br />

Mitarbeitergewinnung<br />

Mitarbeitergewinnung bedeutet auch Wissensgewinnung. Daher<br />

engagiert sich <strong>HELIOS</strong> verstärkt im Wettbewerb um die besten<br />

Mit arbeiter. Hierzu gehen wir neue Wege. Beispiele hierfür sind<br />

das Med­Traineeprogramm oder die Aufwandsentschädigung für<br />

Medizin studenten im Praktischen Jahr. Auf den verschiedenen<br />

Job­ und Berufsmessen oder im <strong>HELIOS</strong> Karriere­Portal stellen wir<br />

uns dem Vergleich.<br />

<strong>HELIOS</strong> Karriere-Portal<br />

Das <strong>HELIOS</strong> Karriere­Portal bietet einen umfassenden Einblick in das<br />

Unternehmen, zudem bietet es auch die Möglichkeit zur schnellen<br />

und unkomplizierten Bewerbung. Nach dem offiziellen Start im Jahr<br />

2007 konnten wir einen deutlichen Anstieg der Bewerberzahlen feststellen.<br />

Bis Ende des Jahres 2008 haben bereits über 8.000 Interessenten


78<br />

Mit dem Marburger Bund<br />

wurde vereinbart, die Aufwandspauschale<br />

für Studenten im<br />

Praktischen Jahr schrittweise auf<br />

700 Euro pro Monat anzuheben.<br />

den Weg über die Online-Bewerbung gewählt. Durch das <strong>HELIOS</strong><br />

Karriere-Portal erhalten wir erstmals einen konkreten Gesamtüberblick<br />

über die Bewerbungssituation der einzelnen Häuser. So können<br />

wir gezielt Personalmarketing-Aktionen zu initiieren.<br />

Student bei <strong>HELIOS</strong><br />

Der großen Zielgruppe der Medizinstudenten galt 2008 unsere besondere<br />

Aufmerksamkeit. Neben der Erhöhung der Aufwandspauschale<br />

für Studenten im Praktischen Jahr ab dem 1. Juli 2009 von 400 auf<br />

600 Euro und einer weiteren Erhöhung 2010 auf 700 Euro wurde im<br />

Rahmen des neuen Tarifabschlusses mit dem Marburger Bund auch<br />

eine Aufwandspauschale für Famulanten ab dem 1. Oktober 2008<br />

vereinbart.<br />

Der Wettbewerb um gut ausgebildeten Mitarbeiternachwuchs steigt<br />

aufgrund der demografischen Entwicklung seit längerem an. Das<br />

nahmen wir auch 2008 zum Anlass, verstärkt für <strong>HELIOS</strong> als Arbeitgeber<br />

zu werben.<br />

Neben der Präsenz auf Bewerbermessen richteten wir daher ein<br />

eigenes Portal (www.student-bei-helios.de) ein, um eine gezielte Ansprache<br />

für Studenten zu erreichen.<br />

Virtuelle Welten<br />

Die schnelle und effiziente Wissensbereitstellung, -vermittlung und<br />

-vernetzung stellen in einem Konzern mit über 30.000 Mitarbeitern<br />

und über 60 Standorten eine Herausforderung dar. <strong>HELIOS</strong> richtet<br />

daher den Fokus − mit Ausnahme von Präsenzveranstaltungen −<br />

mehr und mehr auf Onlinemedien und Onlinelernen.<br />

So erweitert die <strong>HELIOS</strong> Zentralbibliothek stetig ihren Bestand an<br />

digitalen Fachzeitschriften, E-Books und Datenbanken. Die Fort- und<br />

Weiterbildung ergänzt klassische Präsenzseminare durch E-Learning.<br />

Das <strong>HELIOS</strong> Wissen-Portal stellt E-Learning-Kurse aus den Bereichen<br />

Pflege, Medizin und Medizintechnik sowie medizinische Animationen<br />

zur Verfügung. In der Studien- und Publikationsdatenbank<br />

sind die laufenden Forschungsprojekte und die resultierenden<br />

Veröffent lichungen erfasst. Sie erlaubt damit eine Wissensvernetzung<br />

in der Forschung im <strong>HELIOS</strong> Konzern.<br />

2008 haben wir damit begonnen, nicht nur Inhalte abrufbar zu machen,<br />

sondern die <strong>HELIOS</strong> Mitarbeiter aktiv in die Wissensaneignung<br />

einzubinden. Zu diesem Zweck investierten wir in neue Bereiche:<br />

Medizinische Animationen, Online-Kurse und die Grundlage für eine<br />

Wissensdatenbank, deren Implementierung 2009 erfolgt.<br />

Im <strong>HELIOS</strong> Wissen-Portal stieg die Zahl der registrierten Nutzer seit<br />

<strong>HELIOS</strong> bietet mit seinen<br />

Kooperationspartnern über 320<br />

Onlinefortbildungen sowie über<br />

1.000 Lernfilme an.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

November 2007 innerhalb von zwölf Monaten um 77 Prozent. Die<br />

Zahl der Besucher des Wissen-Portals wuchs im gleichen Zeitraum<br />

um über 200 Prozent.<br />

Besucherzahlen des <strong>HELIOS</strong> Wissen-Portals<br />

[ Visits ]<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

11.325<br />

63.494<br />

140.906<br />

2006 2007 2008<br />

Besucherzahlen (Visits) der Wissensseiten www.helios-wissen.de<br />

und www.helios-akademie.de<br />

79<br />

Eine Neuerung des Jahres 2008 im <strong>HELIOS</strong> Wissen-Portal stellte die<br />

Möglichkeit dar, auch über das Internet auf die Inhalte der <strong>HELIOS</strong><br />

Zentralbibliothek zuzugreifen. Bisher war dies nur über das Intranet<br />

möglich.<br />

Online-Kurse<br />

Das Angebot an Onlinekursen für <strong>HELIOS</strong> Mitarbeiter haben wir 2008<br />

kontinuierlich ausgebaut. Die von externen Kooperationspartnern<br />

erstellten Kurse sind für <strong>HELIOS</strong> Mitarbeiter über das <strong>HELIOS</strong> Wissen-Portal<br />

kostenlos abrufbar. Das E-Learning-Angebot unterstützt<br />

Vor-Ort-Maßnahmen und fördert sowohl den Wieder- als auch den<br />

Neuerwerb von Wissen.


80<br />

Den Aufbau eines medizinischen Glossars mit Animationen zu Körperfunktionen,<br />

Krankheitsbildern und Behandlungsmethoden haben<br />

wir ebenfalls 2008 initiiert. Dieses Glossar werden wir 2009 deutlich<br />

ausbauen. Es soll zum einen als Wissenserwerb und zum anderen zur<br />

Patientenaufklärung dienen.<br />

<strong>HELIOS</strong> – das Spiel<br />

„<strong>HELIOS</strong> – das Spiel“, eine spielbasierte Krankenhaussimulation,<br />

vermittelt das Verständnis für gesundheitsökonomische und organisatorische<br />

Zusammenhänge sowie strategisches Denken.<br />

Das Spiel hat drei Hauptzielbereiche<br />

1. Vermittlung von Teamkompetenzen<br />

2. Vermittlung von Qualitätszielen<br />

3. positive Außendarstellung und Erschließung neuer Zielgruppen<br />

Im Spiel sind Teamentscheidungen zu treffen, welche Einfluss auf<br />

die medizinische Qualität, das wirtschaftliche Ergebnis sowie die Mitarbeiter­<br />

und Patientenzufriedenheit haben. Die webbasierte Krankenhaussimulation<br />

ist allgemein über das Internet zugänglich. Die Bedienung<br />

erfolgt intuitiv in einer übersichtlichen, grafisch ansprechenden<br />

Umgebung.<br />

Zielgruppen von „<strong>HELIOS</strong> – das Spiel“ sind vor allem <strong>HELIOS</strong> Mitarbeiter,<br />

Studenten (Krankenhausmanagement, Medizin etc.) sowie alle<br />

an Lernspielen Interessierte.<br />

Szene aus der Animation<br />

„Lapidus-Arthordese“<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

81


82<br />

Strategie-Pyramide<br />

1.000 Mitarbeiter in 70<br />

außerfachlichen Seminaren<br />

22 Fachgruppen<br />

8.000 Bewerbungen über das<br />

Karriere-Portal<br />

<strong>HELIOS</strong> Arbeitsgruppen (Sponsoring,<br />

MIC, Chronische Wunde etc.)<br />

Wirtschaftlichkeit Wachstum<br />

Umsatzentwicklung in Mio €<br />

2.400<br />

2.000<br />

1.600<br />

1.200<br />

800<br />

400<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

3.600 Fort- und<br />

Weiterbildungstage<br />

Zentralbibliothek<br />

Patientennutzen<br />

Erreichte Medizinische Qualitätsziele Patientenzufriedenheit<br />

21%<br />

Wissen<br />

80 Chefärzte in <strong>HELIOS</strong><br />

Expertenseminaren<br />

Personalentwicklung Medizinische Entwicklung<br />

Medizinischer Beirat<br />

30.000 Mitarbeiter 57 <strong>Kliniken</strong><br />

Das Wissen im <strong>HELIOS</strong> Konzern ist die Grundlage zur Erreichung der Konzernziele.<br />

79%<br />

0 2,5<br />

5<br />

1 = unzufrieden 5 = zufrieden<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

4.800 registrierte Nutzer<br />

im Wissens-Portal<br />

250 Pflegemitarbeiter in der<br />

Modularen Weiterbildung<br />

600 eBooks, 320 Online-Kurse,<br />

250 Fachzeitschriften, 15 Fachdatenbanken<br />

3,5<br />

Gruppenwachstum Anzahl <strong>Kliniken</strong><br />

<strong>HELIOS</strong> Einkauf<br />

17 Trainees<br />

21 Teilnehmer/<br />

FKE-Programm<br />

Akademie<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Ausblick<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

83<br />

Wissen ist das Fundament unserer strategischen Zielfelder Patientennutzen,<br />

Wirtschaftlichkeit und Wachstum.<br />

Im Gesundheitswesen sind der Erwerb und der Austausch von Wissen<br />

und Know­how grundlegend für die Qualität der medizinischen<br />

Leistungen bzw. aller Leistungen, die am und für den Patienten<br />

erbracht werden. Nur durch qualifizierte und motivierte Mitarbeiter<br />

können wir unserem Qualitätsanspruch gerecht werden.<br />

Der Wissenszuwachs verschafft den Mitarbeitern die Kenntnisse und<br />

die Sicherheit, ihre Aufgaben hochwertig und effizient zu erfüllen.<br />

Arbeitsabläufe werden optimiert, Fehler minimiert und vorhandenes<br />

Potenzial wird ausgebaut. Dies erleichtert den Mitarbeitern den<br />

Arbeitsalltag und führt gleichzeitig zu einer Steigerung des Patientennutzens.<br />

Ebenso ermöglicht ein kontinuierlicher Wissensaustausch, Skaleneffekte<br />

zu nutzen. Ob dies nun Fachgruppenbeschlüsse zur Anwendung<br />

einer einheitlichen Einkaufsstrategie sind oder die Adaption von<br />

Organisationsstrukturen und Prozessen beinhaltet – Wissensaustausch<br />

gehört für eine Klinikkette zum Kern wirtschaftlichen Arbeitens.<br />

Wissen ist auch ein Teil der <strong>HELIOS</strong> Strategie, um die besten Köpfe im<br />

Konzern zu halten und neue zu gewinnen.<br />

Angesichts des demografischen Wandels und der Entwicklung im<br />

Gesundheitswesen wird uns die Investition in Wissen einen medizinischen<br />

Wettbewerbsvorteil gegenüber unseren Mitbewerbern verschaffen.<br />

Für <strong>HELIOS</strong> ist daher die Investition in Wissen eine Anlage<br />

in die Mitarbeiter und somit in die Zukunft des Unternehmens.


84 Pflege-Review am <strong>HELIOS</strong> Klinikum Wuppertal: Manja Riese, Leiterin der <strong>HELIOS</strong> Fachgruppe Pflege, Prof. Dr. Jochen Sieper,<br />

Leiter des Bildungszentrum West und Brigitte Simons, Pflegedienstleiterin am <strong>HELIOS</strong> Spital Überlingen<br />

85<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Von Kollegen lernen<br />

Das Kliniknetzwerk nutzen, um von den Kollegen anderer Standorte<br />

zu lernen: Zur Verbesserung der Betreuung unserer Patienten führt<br />

jetzt auch die Pflege – analog zum ärztlichen Bereich – sogenannte<br />

Peer Reviews durch. Mit dem Ziel, Verbesserungspotenzial zu erkennen<br />

und umzusetzen, analysiert und evaluiert das Team um Manja<br />

Riese, Leiterin der Fachgruppe Pflege, die Kurvenführung, die Hygiene,<br />

den Umgang mit Arzneimitteln, die Erreichbarkeit des Pflegeteams,<br />

aber auch dessen Auftreten gegenüber dem Patienten. Gemeinsam<br />

legen anschließend Verwaltungs­ und Pflegedienstleiter, Ärzt licher<br />

Direktor und das Review­Team Verbesserungsmaßnahmen fest.


86 87<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Der Gesundheitsmarkt zählt im derzeit kritischen Wirtschaftsumfeld<br />

zu einem der stabilsten Bereiche. Nach wie vor nimmt der Versorgungsbedarf<br />

der alternden Bevölkerung in Deutschland zu. Die Finanzierung der<br />

Leistungen ist gesetzlich abgesichert. Nach Einführung des DRG­Systems<br />

in den Jahren 2003 und 2004 sowie der sich anschließenden Konvergenzphase<br />

stehen 2009 weitere schrittweise Reformen an. Sie werden aber nach derzeitigem<br />

Erkenntnisstand keine grundlegenden Änderungen der Leistungsfinanzierung<br />

bringen. Für den sich verstärkenden Wettbewerb zwischen<br />

Leistungserbringern sind die <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> dank ihrer konsequenten<br />

Qualitätsorientierung, modernen Ausstattung und Investitionsstärke bestens<br />

gerüstet.<br />

Entwicklung Gesundheitsmarkt<br />

Im Jahr 2006 (neueste verfügbare Daten) wurden in Deutschland insgesamt<br />

245 Milliarden Euro für die Gesundheit ausgegeben, entsprechend 10,6 Prozent<br />

des Bruttoinlandsprodukts 1 . Das entspricht fast dem gesamten Bundeshaushalt<br />

desselben Jahres. Die Ausgaben für Akutkrankenhäuser lagen 2007<br />

bei 67 Milliarden Euro, die für Rehabilitationseinrichtungen bei 7,4 Milliarden<br />

Euro. Die mittlere jährliche Steigerungsrate der Ausgaben für die Akutkrankenhäuser<br />

bezifferte sich nominal von 1992 bis 2000 auf 3,6 Prozent und<br />

von 2000 bis 2006 auf 2,1 Prozent. Im Bereich der Vor sorge­ und Rehabilitationseinrichtungen<br />

betrugen die Gesamtausgaben 1995 bereits 7,6 Milliarden<br />

Euro, das heißt, in diesem Bereich sind seit mehr als zehn Jahren keine nominalen<br />

Steigerungen mehr zu verzeichnen, was real einem Rückgang der<br />

Ausgaben für diesen Bereich gleichkommt.<br />

1) Quellen: Statistisches Bundesamt; www.gbe-bund.de, 2008, sowie Fachserie 12<br />

2008 sind in allen<br />

<strong>HELIOS</strong> Akutkliniken<br />

rund 514.000 Patienten<br />

vollstationär behandelt<br />

worden.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Der Akutklinikenmarkt<br />

Der Akutklinikenmarkt ist gekennzeichnet von einer nach wie vor stark regulierten<br />

Vergütung der Krankenhäuser bei gleichzeitig bestehenden strukturellen<br />

Überkapazitäten. Der Rückgang der Krankenhauszahl in Deutschland<br />

lag von 2000 bis 2007 bei jährlich 1,0 Prozent auf zuletzt 2.087 Einrichtungen.<br />

Die Zahl der aufgestellten Betten in der Bundesrepublik ist in dieser Zeit<br />

um jährlich 1,4 Prozent zurückgegangen. Die Verweildauer hat bundesweit<br />

im Durchschnitt um 2,1 Prozent pro Jahr abgenommen (auf zuletzt 8,3 Tage).<br />

Die Fallzahlen in den <strong>deutsch</strong>en Akutkliniken sind nach der DRG­Einführung<br />

von ihrem bisherigen Maximum im Jahr 2002 (17,4 Millionen) bis 2005 (16,5<br />

Millionen) zunächst gefallen − zum Teil aufgrund technischer Änderungen<br />

in der Zählweise nach DRG­Einführung. Sie stiegen dann aber wieder auf<br />

zuletzt 17,2 Millionen im Jahr 2007. Jetzt liegen sie fast wieder auf Niveau<br />

des Jahres 2000.<br />

Die Einführung des DRG­Systems in den Jahren 2003 und 2004 mit der<br />

anschließenden Konvergenzphase hat gerade leistungsfähigen Krankenhausträgern<br />

ermöglicht, durch Steigerung ihrer Effizienz ihre Marktposition<br />

zu verbessern. Im Jahr 2007 haben die <strong>HELIOS</strong> Akutkliniken rund 442.000<br />

Pa tienten vollstationär behandelt (ohne die zum Jahresende neu hinzugekommenen<br />

<strong>Kliniken</strong> in Krefeld und Hüls). Dies entspricht 2,6 Prozent der insgesamt<br />

17,2 Millionen in Deutschland akutstationär behandelten Patienten.<br />

Der Anstieg der Fallzahl von 2006 auf 2007 auf vergleichbarer Basis (ohne<br />

Akquisitions effekte) lag bei mehr als drei Prozent und damit über der bundesweiten<br />

Zunahme in Höhe von 2,1 Prozent. Von 2007 auf 2008 lag der Fallzahlanstieg<br />

wiederum auf vergleichbarer Basis bei zirka fünf Prozent. Der<br />

bun des<strong>deutsch</strong>e Vergleichswert für 2008 ist noch nicht bekannt. In diesem<br />

über durchschnittlichen organischen Wachstum zeigt sich die Fähigkeit unserer<br />

<strong>Kliniken</strong>, auch in einem schwierigen Marktumfeld mit lokal begrenzten<br />

Wachstumsmöglichkeiten Patienten zu gewinnen. Dazu leistet die konsequente<br />

Qualitätsorientierung im Konzern einen wesentlichen Beitrag.<br />

Die akutstationäre Fallzahl 2008 lag bei 514.000 Patienten. Der Marktanteil ist<br />

damit – vorbehaltlich der noch ausstehenden Bundeszahlen für 2008 – im<br />

Akutbereich auf rund 3,0 Prozent angestiegen.


88<br />

Die Verweildauer in den <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> fiel mit 7,1 Tagen im Jahr 2007<br />

deutlich niedriger aus als der Bundesdurchschnitt von 8,3 Tagen (für alle<br />

Akut krankenhäuser). Hierin kommt bei einem auf Konzernebene insgesamt<br />

ähnlichen Krankheitsspektrum mittelbar ein deutlicher Effizienzvorsprung<br />

gegenüber dem Durchschnitt der Krankenhäuser auf Bundesebene zum<br />

Ausdruck. 2008 liegt die Verweildauer mit 7,1 Tagen weiterhin auf Vorjahresniveau.<br />

Das Jahr 2009 wird gekennzeichnet sein von der weiteren Anpassung der<br />

hausbezogenen Basisfallwerte an die jeweiligen Basisfallwerte der Länder.<br />

Die Detailregelungen für die letzten Anpassungsschritte im Rahmen der<br />

bereits seit 2005 laufenden Konvergenzphase sind nunmehr durch Inkrafttreten<br />

des Krankenhausfinanzierungsreformgesetzes (KHRG) bekannt. Die<br />

hierin enthaltenen gesetzlichen Neuregelungen werden nach unserer Einschätzung<br />

zu keiner signifikanten Änderung der bisherigen Finanzierungsvorschriften<br />

führen, jedoch dazu beitragen, die Kostensteigerungen im<br />

Krankenhausbereich teilweise zu kompensieren.<br />

Die Vergütungsregelungen sowie auch wesentliche Teile der Budgetanpassungen<br />

sind prinzipiell gesetzlich vorgegeben. Etwaige negative Auswirkungen<br />

der Finanz­ und Wirtschaftskrise können daher nicht unmittelbar<br />

auf der Einnahmeseite der Krankenhäuser wirksam werden. Sie können sich<br />

zwar mit Zeitverzögerungen über den Gesundheitsfonds auf die Finanzsituation<br />

der gesetzlichen Krankenkassen auswirken, diese hätten aber angesichts<br />

der gesetzlichen Vergütungsregelungen nicht die Möglichkeiten zu<br />

einer direkten Ausgabensenkung. Es gibt im Hinblick auf die derzeit laufenden<br />

staatlichen Programme zur Defizitfinanzierung auch wenig Anlass zu<br />

der Annahme, dass ein Rückgang der Ausgaben im Gesundheitsbereich in<br />

der gegenwärtigen Situation überhaupt wirtschaftspolitisch gewünscht wäre.<br />

Das KHRG sieht nach wie vor keinen zeitlich fest definierten Übergang zur<br />

monistischen Finanzierung der Akutkrankenhäuser vor. Dies wirkt sich in zweifacher<br />

Hinsicht auf die <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> aus. Einerseits müssen − angesichts<br />

einer nicht ausreichenden öffentlichen Finanzierung bzw. Kofinanzierung der<br />

Investitionskosten − die Investitionsmittel, welche für eine moderne, konkurrenzfähige<br />

Ausstattung der eigenen <strong>Kliniken</strong> erforderlich sind, im Konzern erwirtschaftet<br />

werden. Andererseits steht zu erwarten, dass genau dies aufseiten<br />

der öffentlichen Träger nicht in ausreichendem Maße möglich sein wird. Der<br />

Privatisierungsdruck wird daher prinzipiell – auch wegen der angespannten<br />

Finanzlage der öffentlichen Haushalte – bestehen bleiben oder sogar wieder<br />

zunehmen. Die hohe Investitionskraft der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> ist seit Jahren praktisch<br />

belegt und sichert unsere hervorragende Position im Wettbewerb.<br />

Die Verweildauer in<br />

Rehabilitationskliniken<br />

ist innerhalb von zehn<br />

Jahren von 30 (1991)<br />

auf 25 bis 26 Tage<br />

gesunken (seit 2000).<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

89<br />

Im Wettbewerb um Patienten, Qualität, Investitionsmittel und damit moderne<br />

Ausstattung unserer Akutkrankenhäuser sehen wir uns also insgesamt bestens<br />

gerüstet. Die Risiken, welche sich aus der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

im Allgemeinen und aus der Krankenhausgesetzgebung im Besonderen<br />

er geben, sind begrenzt, abschätzbar und in den Planungen kalkulierbar.<br />

Der Rehabilitationsklinikenmarkt<br />

Im Jahr 2007 gab es 1.239 Vorsorge­ oder Rehabilitationseinrichtungen in<br />

Deutschland. Die höchste Zahl war hier 1996 mit 1.404 Einrichtungen zu verzeichnen.<br />

Die Bettenzahl hatte im Jahr 1998 mit 190.967 das Maximum erreicht<br />

und ging bis 2007 auf 170.845 zurück. Die bundesweite Fallzahl war im Jahr<br />

2001 mit 2,1 Millionen am höchsten, fiel zwar danach, stieg aber von 2006 auf<br />

2007 wieder um 5,8 Prozent. Sie lag zuletzt bei 1,94 Millionen. Die Verweildauer<br />

betrug 1991 noch 30,0 Tage. Seit 2000 schwankt sie zwischen 25 und 26<br />

Tagen (2007: 25,5 Tage).<br />

In den <strong>deutsch</strong>en Rehabilitationseinrichtungen der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> behandelten<br />

unsere Mitarbeiter 2008 insgesamt 34.393 Patienten (2007: 34.094).<br />

Der fallzahlbezogene Marktanteil bezifferte sich 2008 auf 1,8 Prozent. 2008<br />

betrug die mittlere Verweildauer 30,1 Tage (2007: 31,9 Tage). Trotz der angespannten<br />

Finanzierungslage ist es unser Ziel, das Angebot in den Rehabilitationseinrichtungen<br />

qualitativ weiter zu verbessern. Dies bedeutet auch,<br />

dass aufgrund der rückläufigen Verweildauer in den Akutkliniken Patienten<br />

mit zunehmend schwereren Funktionsstörungen in die Rehabilitation kommen.<br />

Wir betrachten dies als Chance, die Klinikstandorte zu sichern, da gerade<br />

bei den schwer kranken Patienten die stationäre Rehabilitation auch in<br />

Zukunft eine unbedingt erforderliche Leistung sein wird. Dies gilt besonders<br />

für die in den <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> stark vertretene neurologische Rehabilitationsbehandlung.<br />

Wir richten unsere Rehabilitationskliniken daher bewusst<br />

auf dieses anspruchsvollere Spektrum aus. Hierauf ist auch die bei uns gegenüber<br />

dem Bundesdurchschnitt höhere Verweildauer zurückzuführen.<br />

Diese Ausführungen zur Finanzierungslage mit einem realen Rückgang<br />

der Gesamtausgaben im Rehabilitationsbereich zeigen die aktuellen Probleme<br />

dieses Sektors. Hier herrscht ein anhaltend heftiger Preiswettbewerb bei<br />

gleichzeitig steigenden Kosten. Schon heute sind rund 26 Prozent der Rehabilitationskliniken<br />

von Insolvenz bedroht. Stärker noch als bei den Akutkliniken<br />

gehen wir daher von einer weiteren Marktbereinigung aus. Das heißt:<br />

Weitere ineffiziente Rehabilitationskliniken werden schließen müssen. Überleben<br />

werden die wettbewerbsstarken <strong>Kliniken</strong> mit dem besseren Leistungsangebot<br />

für die Patienten und deren Versicherungen.


90 91<br />

Vernetzung der <strong>Kliniken</strong><br />

dient den Patienten:<br />

Expertenwissen einer<br />

Klinik kann an anderen<br />

Standorten eingesetzt<br />

werden.<br />

Für die Rehabilitationssparte sind keine Konsequenzen aus gesetzlichen<br />

Änderungen zu erwarten. Gleichwohl nimmt der spürbare Preis­ und Steuerungsdruck<br />

durch die Kostenträger zu. Gleichzeitig erwarten wir jedoch zum<br />

einen infolge steigender Akutfallzahlen zum anderen durch kontinuierliche<br />

Verbesserungen des <strong>HELIOS</strong>­internen Überleitungsmanagements eine Steigerung<br />

der Potenzialausnutzung und somit eine Steigerung der Reha­Fälle.<br />

Marktposition <strong>HELIOS</strong><br />

<strong>HELIOS</strong> gehört zu den drei großen privaten Klinikträgern in Deutschland,<br />

deren Umsatz über zwei Milliarden Euro liegt. Im Geschäftsjahr konnten wir<br />

unsere Marktposition deutlich stärken. Neben dem Umsatzwachstum durch<br />

Akquisitionen und dem erfreulichen organischen Wachstum durch die Steigerung<br />

der Fallzahlen konnte auch die operative Profitabilität gestärkt werden:<br />

Das EBITDA wuchs um 9,4 Prozent auf 249,3 Millionen Euro.<br />

Neben der konsequenten Ausrichtung auf Qualität zeichnet uns strategisch<br />

der hohe Grad an Vernetzung der <strong>Kliniken</strong> aus. Patienten profitieren von<br />

Expertenwissen auch an kleineren Standorten und von der sinnvollen Verzahnung<br />

von ambulanter Versorgung, Akutmedizin und Rehabilitation.<br />

Der Ausblick für das Gesamtjahr 2009 ist positiv: <strong>HELIOS</strong> erwartet einen Umsatz<br />

von mehr als 2,3 Milliarden Euro. Der EBIT soll auf 180 bis 200 Millionen<br />

Euro steigen. Im Jahr 2010 planen wir, einen Umsatz von 2,5 Milliarden Euro<br />

zu erreichen.<br />

Strategische Ziele<br />

Die <strong>HELIOS</strong> Zielmatrix hat sich bewährt und wird seit mehreren Jahren unverändert<br />

eingesetzt. Jedes der vier Ziele lässt sich auf jede unternehmerische<br />

Einheit des Konzerns anwenden.<br />

Patientennutzen: Steigerung Patientennutzen und Qualitätsführerschaft<br />

Medizinische Ziele unterliegen bei <strong>HELIOS</strong> einer klaren Definition. Intern<br />

und extern präsentieren wir die Qualität der medizinischen Ergebnisse<br />

unserer <strong>Kliniken</strong> transparent und nachvollziehbar. Auch die subjektiv wahrgenommene<br />

Qualität der gesamten Betreuung wird gemessen und ist für<br />

uns Bestandteil des Patientennutzens.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Wissen: Ausbau <strong>HELIOS</strong> zum Wissenskonzern<br />

Die standortübergreifende Zusammenarbeit der <strong>Kliniken</strong> und das Netzwerk<br />

unserer Wissensträger in Fachgruppen bildet eine wichtige organisatorische<br />

Voraussetzung für die Steigerung der Behandlungsqualität. Zudem erhöhen<br />

wir unsere Attraktivität als Arbeitgeber, denn wir bieten Karriereperspektiven<br />

über einen Standort hinaus.<br />

Wirtschaftlichkeit: Nachhaltige Sicherung und Entwicklung der <strong>Kliniken</strong><br />

Jede einzelne <strong>HELIOS</strong> Klinik agiert als wirtschaftliche Einheit mit einer klar<br />

definierten EBITDA­Entwicklung von drei Prozent nach dem ersten vollen<br />

Jahr der Konzernzugehörigkeit bis hin zu 15 Prozent Ziel­EBITDA nach fünf<br />

Jahren. Für die Rehabilitationskliniken gilt ein Mindestzwischenziel von<br />

15 Prozent EBITDAR (operativer EBITDA ohne Pacht­/Mietaufwendungen).<br />

Wachstum: Selektives Wachstum und Stärkung der Marktposition<br />

Wir planen, im Jahr 2010 einen Umsatz von 2,5 Milliarden Euro zu erreichen.<br />

Wir übernehmen nur <strong>Kliniken</strong>, deren langfristigen Bestand wir aufgrund der<br />

Bedeutung in der medizinischen Versorgung in der Region als gesichert erachten.<br />

In unseren <strong>Kliniken</strong> steigern wir durch überzeugende Qualität die Patientenzahlen<br />

– und sichern so die Standorte langfristig für die Versorgung und<br />

als Arbeitsplatz.<br />

Strategische Ziele<br />

Patientennutzen Wissen<br />

Steigerung Patientennutzen<br />

und Qualitätsführung<br />

Nachhaltige Sicherung<br />

und Entwicklung der <strong>Kliniken</strong><br />

Ausbau <strong>HELIOS</strong><br />

zum Wissenskonzern<br />

Selektives Wachstum<br />

und Stärkung der Marktposition<br />

Wirtschaftlichkeit Wachstum<br />

Die Zielmatrix der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner


92 Prof. Dr. med. Jochen Strauß, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, perioperative Medizin und Schmerztherapie am<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Berlin-Buch mit Anästhesieärztin Dr. med. Beatrice Ehling und Schwester Kathleen Hopp<br />

93<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Offene Fehlerkultur<br />

Eine offene Fehlerkultur kann Leben retten: Während einer Rückenmarksanästhesie<br />

bei einem Kaiserschnitt am <strong>HELIOS</strong> Klinikum Berlin­Buch<br />

fällt bei der Patientin der Blutdruck ab. Schwester Kathleen<br />

Hopp injiziert auf Anweisung der Ärztin, Dr. Beatrice Ehling, das<br />

in solchen Fällen angezeigte Medikament; die Patientin reagiert kurz<br />

darauf mit Muskelzuckungen.<br />

Schwester Kathleen erkennt dies als charakteristische Nebenwirkung<br />

eines anderen, muskellähmenden Medikaments und verschafft sich<br />

schnell Gewissheit: Wegen einer farblich veränderten Spritzenetikettierung<br />

nach einem Lieferantenwechsel hatte sie versehentlich das<br />

falsche Medikament injiziert. Sofort teilt sie den Fehler Dr. Ehling mit,<br />

die unmittelbar die korrekten Gegenmaßnahmen einleitet. Mutter<br />

und Kind sind außer Gefahr.<br />

Die Patientin wird über den Zwischenfall aufgeklärt. Die Spritzen im<br />

Klinikum werden neu etikettiert. Via <strong>HELIOS</strong> RiskConsole geht eine<br />

vorsorgliche Meldung an den Versicherer.


94 95<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Unternehmerisches Denken und dezentrale Verantwortung anstelle von<br />

Zentralismus – die Regionalstruktur hat ihre hohe Integrationskraft erneut<br />

unter Beweis gestellt.<br />

<strong>HELIOS</strong> – seit 2008 eigenständiger Unternehmensbereich im Fresenius­<br />

Konzern – ist geprägt von den sieben Regionen, denen unsere <strong>Kliniken</strong> zugeordnet<br />

sind. Die <strong>Kliniken</strong> erzielten 2008 einen Umsatz von 2,123 Milliarden<br />

Euro. Dezentrale Führung sowie messbare medizinische und kaufmännische<br />

Er gebnisvorgaben prägen unsere Unternehmenskultur. Beide Elemente unterstützen<br />

unternehmerisches Denken und Handeln. Ein umfassendes Benchmark<br />

system macht Handlungsbedarf transparent und fördert kontinuier ­<br />

liche Verbesserungen. Durch die intensive Vernetzung von Führungskräften<br />

werden erfolgreiche Lösungen schnell über Standorte und Regionen hinweg<br />

vermittelt und umgesetzt.<br />

Seit August 2008 gehört das Krankenhaus Mariahilf in Hamburg­Harburg zur<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe. Außerdem hat <strong>HELIOS</strong> im Dezember 2008 die<br />

Übernahme von fünf weiteren <strong>Kliniken</strong> bekannt gegeben. Diese wurden in die<br />

bestehende Regionalstruktur von <strong>HELIOS</strong> integriert.<br />

Das <strong>HELIOS</strong> Klinikum Krefeld und die <strong>HELIOS</strong> Klinik Hüls, die seit Dezember<br />

2007 zum Konzern gehören, werden in der Integrationsphase außerhalb<br />

der bestehenden Regionen geführt. Wie angekündigt, werden wir im Laufe<br />

des Jahres 2009 die Regionalstruktur neu ordnen.<br />

Geschäftsverteilung<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Dr. Francesco De Meo Olaf Jedersberger Uwe Klingel Peter Küstermann Jörg Reschke<br />

Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung<br />

(CEO)<br />

Vorstandsmitglied<br />

Fresenius SE<br />

∙ Medizinische<br />

Entwicklung<br />

∙ Unternehmenskommunikation,<br />

Marketing<br />

∙ Grundsätze<br />

Personal (Tarif,<br />

Personalmanagement,Personalentwicklung)<br />

∙ Wissenschaft,<br />

Forschung,<br />

<strong>HELIOS</strong> Akademie<br />

∙ Recht, Compliance<br />

Managementstrukturen<br />

Konzerngeschäftsführung<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung (CEO) ist seit Anfang 2008 Dr. Francesco<br />

De Meo. Der international erfahrene Jurist gehört der <strong>HELIOS</strong> Geschäftsführung<br />

seit 2001 und seit Januar 2008 auch dem Vorstand der Fresenius SE an.<br />

Uwe Klingel (COO) und Peter Küstermann (CFO) sind, wie Dr. Francesco<br />

De Meo, geschäftsführende Gesellschafter. Darüber hinaus gehören Olaf<br />

Jedersberger und Jörg Reschke seit 2008 zur Konzerngeschäftsführung.<br />

Konzernarbeitsdirektor ist Peter Küstermann.<br />

Mitglied der<br />

Geschäftsführung<br />

∙ Regionalgeschäftsführer<br />

Mitte<br />

und Entwicklung<br />

der <strong>Kliniken</strong><br />

∙ Klinikgeschäft<br />

(Ost)<br />

∙ Seniorenpflegeheime<br />

∙ Serviceunternehmen,<br />

Dienstleistungen,<br />

Betriebstechnik<br />

∙ Labor, Hygiene<br />

Mitglied der<br />

Geschäftsführung<br />

(COO)<br />

∙ Klinikgeschäft<br />

(West, Mitte-West,<br />

Süd, Schweiz) und<br />

Entwicklung der<br />

<strong>Kliniken</strong><br />

∙ Rehabilitation<br />

∙ Krankenhaus-<br />

finanzierung,<br />

Budget<br />

∙ Krankenhausbau,<br />

Medizintechnik<br />

∙ Privatkliniken<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Mitglied der<br />

Geschäftsführung<br />

(CFO)<br />

∙ Finanzen<br />

∙ Rechnungswesen<br />

∙ Controlling<br />

∙ Beteiligungen<br />

∙ Mergers<br />

and Acquisitions<br />

∙ Konzernarbeitsdirektor<br />

Mitglied der<br />

Geschäftsführung<br />

∙ Regionalgeschäftsführer<br />

Berlin-<br />

Brandenburg<br />

∙ Klinikgeschäft<br />

(Nord)<br />

∙ Versorgungszentren<br />

∙ Einkauf<br />

∙ IT


96<br />

Die Erweiterte Geschäftsführung,<br />

kurz EGF,<br />

sichert die Verzahnung<br />

der Konzernbelange<br />

und lokaler, regionaler<br />

Bedürfnisse.<br />

Neben ihrer Tätigkeit als Geschäftsführer tragen Olaf Jedersberger und Jörg<br />

Reschke Verantwortung als Regionalgeschäftsführer für die <strong>HELIOS</strong> Regionen<br />

Mitte (Jedersberger), seit 2009 auch Ost und Berlin­Brandenburg (Reschke).<br />

Erweiterte Geschäftsführung<br />

Die Erweiterte Geschäftsführung (EGF) besteht aus den Mitgliedern der<br />

Konzerngeschäftsführung, den Regionalgeschäftsführern und dem Leiter der<br />

Medizinischen Entwicklung: Dr. Francesco De Meo, Olaf Jedersberger (Mitte,<br />

Ost), Uwe Klingel, Peter Küstermann, Jörg Reschke (Berlin­Brandenburg),<br />

Karin Gräppi (Süd), Horst Henke (West), Franzel Simon (Nord), Ekkehard<br />

Zimmer (Mitte­West), Priv.­Doz. Dr. med. Thomas Mansky (Leiter Medizinische<br />

Entwicklung).<br />

Die Zusammenarbeit und die regelmäßigen Sitzungen der Erweiterten<br />

Geschäftsführung sichern die engmaschige Kontrolle der operativen Entwicklung<br />

des Gesamtunternehmens und vor allem auch den schnellen standort­<br />

und regionsübergreifenden Austausch bei kaufmännischen wie auch<br />

medizinisch­strukturellen Fragen.<br />

Zum Jahresende 2008 legte Franz Gahrmann seine Aufgabe als Regionalgeschäftsführer<br />

der Region Ost aus Altersgründen nieder, wird dem Unternehmen<br />

aber weiterhin im Rahmen der Initiative Qualitätsmedizin (IQ M ) verbunden<br />

bleiben. Franz Gahrmann war seit 1996 bei <strong>HELIOS</strong> beschäftigt und<br />

gehörte von Beginn an zur Erweiterten Geschäftsführung. Die Region Ost<br />

wird jetzt von Olaf Jedersberger als Regionalgeschäftsführer verantwortet.<br />

Zentrale Dienste<br />

Die Zentralen Dienste unterstützen die <strong>Kliniken</strong> mit wichtigem Spezialwissen.<br />

Sie sind in der Konzernzentrale in Berlin angesiedelt. Bei unserer kontinuierlich<br />

steigenden Klinikanzahl ermöglicht es die fachliche Führung aus der Zentrale,<br />

das Fachwissen über regionale Ansprechpartner lokal noch schneller<br />

und spezifischer für die <strong>Kliniken</strong> nutzbar zu machen.<br />

Nieren-Hotline<br />

0800-00NIERE:<br />

konzernweiter telefonischer<br />

Zugriff auf<br />

Nephrologie-Experten<br />

rund um die Uhr<br />

Übersicht der Zentralen Dienste<br />

Stand: März 2009<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

97<br />

Im Geschäftsjahr 2008 wurde der Zentrale Dienst Organisations­ und Prozessentwicklung<br />

(ZD OPE) gegründet. Unter der Leitung von Priv.­Doz. Dr. med.<br />

Henning Baberg verfolgt der ZD OPE das Ziel, bewährte Lösungen in den<br />

<strong>Kliniken</strong> zügig an anderen Standorten einzuführen. So wurden beispielsweise<br />

die Checklisten „PRÄ“ und „PERI“ in Pilothäusern erfolgreich getestet und<br />

befinden sich seit April 2009 konzernweit im Einsatz. Außerdem haben wir im<br />

Frühjahr 2008 eine Hotline etabliert, die Ärzten aus allen unseren Standorten<br />

rund um die Uhr einen nephrologischen Experten telefonisch zur Verfügung<br />

stellt.<br />

Prof. Dr. med. Parwis Fotuhi, <strong>MB</strong>A, leitet seit Mitte des Jahres 2008 neben der<br />

<strong>HELIOS</strong> Akademie auch den Zentralen Dienst <strong>HELIOS</strong> Research Center.<br />

Zentrale Dienste Leiter<br />

Bau- und Projektsteuerung Sven Hettfleisch<br />

Budget und Rehabilitation Oliver Glier<br />

Controlling Tobias Schlüter<br />

Einkauf Adelheid Jakobs-Schäfer<br />

<strong>HELIOS</strong> Akademie Prof. Dr. med. Parwis Fotuhi, <strong>MB</strong>A<br />

<strong>HELIOS</strong> Research Center Prof. Dr. med. Parwis Fotuhi, <strong>MB</strong>A<br />

IT Dirk Herzberger<br />

Medizinische Entwicklung Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Mansky<br />

- Qualitätsmanagement, Leistungsstrukturen Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Mansky<br />

- Medizincontrolling Dr. med. Katrin Rothkopf<br />

Medizinisches Sachkostencontrolling Dr. med. Joachim Hommel<br />

Medizintechnik Axel Poblotzki<br />

Mergers & Acquisitions Priv.-Doz. Dr. med. Henning T. Baberg<br />

Organisations- und Prozessentwicklung Priv.-Doz. Dr. med. Henning T. Baberg<br />

Personalmanagement und -entwicklung Dorothea Schmidt<br />

Rechnungswesen Sibylle Ropers<br />

Recht Stefan Eschmann<br />

Unternehmenskommunikation und Marketing Tobias Meixner


98 99<br />

Ein wesentliches Strukturelement der dezentralen Organisation von <strong>HELIOS</strong><br />

bildet die regionale Verteilung der 62 <strong>Kliniken</strong> in sieben Regionen. Verantwortlich<br />

für die wirtschaftliche Entwicklung der Region sind die Regionalgeschäftsführer.<br />

Die Zusammenarbeit der <strong>Kliniken</strong> in den einzelnen Regionen<br />

bietet vor allem Vorteile im Bereich der Apothekenversorgung, der Sterili ­<br />

sa tion, der Logistik, des Einkaufs und des Lagers.<br />

Auch durch den Einsatz innovativer Telemedizintechnologie wurden Kooperationen<br />

in den letzten Jahren verstärkt auf die Patientenversorgung übertragen.<br />

Ein Beispiel dafür ist die radiologische Versorgung an vier <strong>Kliniken</strong> in<br />

der Region West:<br />

Neben der durchgängigen radiologischen Versorgung ermöglicht es die neu<br />

geschaffene teleneurologische Vernetzung, jederzeit Expertenkonsultationen,<br />

z.B. von Neuroradiologen und Kinderradiologen, einzuholen. Den drei angebundenen<br />

<strong>Kliniken</strong> steht das gesamte radiologische Know­how des Maximalversorgers<br />

in Wuppertal zur Verfügung. Eine qualitätskonforme und leitliniengerechte<br />

Patientenversorgung ist damit jederzeit sichergestellt: Wissens­<br />

transfer zum Nutzen des Patienten.<br />

Die Möglichkeiten der Zusammenarbeit werden auch über die Grenzen der<br />

Regionen hinaus genutzt: Das <strong>HELIOS</strong> Klinikum Krefeld kooperiert inzwischen<br />

eng mit dem <strong>HELIOS</strong> Rehazentrum Bad Berleburg, um Patienten einen<br />

reibungslosen Übergang von der stationären Versorgung in die Rehabilitation<br />

zu gewährleisten. Ein Beispiel für den medizinischen Know­how­Transfer<br />

über die Regionsgrenzen hinweg bietet das <strong>HELIOS</strong> Neuronet. Diese Technologie,<br />

die eine Schlaganfallbehandlung im Akutfall per Videokonferenz mög­<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

<strong>HELIOS</strong> Regionen lich macht, hält für kleinere Standorte im Konzern ein exzellentes Angebot auf<br />

dem Gebiet der Schlaganfalldiagnostik und ­therapie bereit.<br />

Sichert vier Krankenhäusern der Region West<br />

radiologisches Expertenwissen durch den<br />

Einsatz modernster Teleradiologie: Professor<br />

Dr. med. Patrick Haage, <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />

Wuppertal.<br />

Bei der Übernahme der <strong>Kliniken</strong> Krefeld und Hüls wurde die Entscheidung<br />

getroffen, die Anpassung der künftigen Regionalstruktur erst nach Abschluss<br />

der Integration beider Häuser im Jahr 2009 vorzunehmen. Die hervorragende<br />

Entwicklung der <strong>Kliniken</strong> im ersten Jahr der Zugehörigkeit zu <strong>HELIOS</strong> hat<br />

gezeigt, dass diese Entscheidung richtig war: Krefeld besitzt das Potenzial,<br />

sich zum Zentrum einer neuen <strong>HELIOS</strong> Region zu entwickeln. Bis zur Festlegung<br />

von Zuschnitt und Bezeichnung der Region werden die beiden <strong>Kliniken</strong><br />

gesondert geführt und keiner bestehenden <strong>HELIOS</strong> Region zugeordnet.<br />

Im Dezember hat <strong>HELIOS</strong> die Übernahme von fünf Akutkliniken bekannt<br />

gegeben, welche ab 2009 zum Konzern gehören. Die drei <strong>Kliniken</strong> in Sachsen­<br />

Anhalt bilden zusammen mit den neun <strong>Kliniken</strong> der bisherigen Region<br />

Hessen­Thüringen nun die neue <strong>HELIOS</strong> Region Mitte. Die beiden <strong>Kliniken</strong><br />

in Niedersachsen verstärken die <strong>HELIOS</strong> Region Nord.<br />

<strong>Kliniken</strong> im Ausland<br />

Zur <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe zählt eine Rehabilitationsklinik in der Schweiz.<br />

Die operative Führung von vier <strong>Kliniken</strong> in Tschechien wurde bereits im<br />

November 2007 an die ein Schwesterunternehmen von <strong>HELIOS</strong> im Fresenius­<br />

Konzern, übertragen. Im Geschäftsjahr 2008 erfolgte auch die Übertragung<br />

der Anteile an die VAMED.


100<br />

<strong>HELIOS</strong> Region Berlin-Brandenburg<br />

Brandenburg<br />

Berlin<br />

Bad Saarow<br />

Akutkliniken<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Berlin-Buch (Maximalversorger)<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Bad Saarow<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Emil von Behring<br />

Rehabilitationsklinik<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Hohenstücken<br />

„Auch 2008 haben wir gezeigt, dass die Kombination aus modernster<br />

Medizintechnik und kompetenter Behandlung das Erfolgsrezept für<br />

einen bestmöglichen Qualitätsstandard ist.<br />

Das neue Tomotherapiegerät im <strong>HELIOS</strong> Klinikum Berlin­Buch ermöglichte vielen<br />

Patienten eine präzise und schonende Strahlentherapie. Im <strong>HELIOS</strong> Klinikum Emil von<br />

Behring ging mit dem neuen PET­CT ein weiteres hochmodernes Großgerät in Betrieb.<br />

Unseren Erfolg machen vor allem unsere engagierten und gut ausgebildeten Mitarbeiter<br />

aus: In der Region fanden über 200 Fortbildungsveranstaltungen statt.“<br />

Jörg Reschke, Regionalgeschäftsführer Berlin-Brandenburg<br />

In der Region Berlin-Brandenburg ist <strong>HELIOS</strong> mit drei gro-<br />

ßen Akut- und einer neurologischen Rehabilitations klinik<br />

für Kinder und Jugendliche vertreten. Jährlich wer den<br />

hier fast 83.000 Patienten stationär und 437.000 Patienten<br />

ambulant von rund 4.700 Mitarbeitern versorgt.<br />

Mit den Standorten in Berlin-Buch und Berlin-Zehlendorf<br />

ist <strong>HELIOS</strong> der drittgrößte Klinikbetreiber der Hauptstadt und<br />

gehört zusammen mit Bad Saarow und Hohenstücken zu<br />

den größten Arbeitgebern der Region.<br />

<strong>HELIOS</strong> Region Mitte<br />

Bad Schwalbach<br />

Hünfeld<br />

Grebenhain<br />

Idstein<br />

Bad Nauheim<br />

Sangerhausen<br />

Bleicherode<br />

Erfurt<br />

Gotha<br />

Hettstedt<br />

Lutherstadt<br />

Eisleben<br />

Blankenhain<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Akutkliniken<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Erfurt (Maximalversorger)<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Bad Schwalbach<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Blankenhain<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Bleicherode<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Idstein<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Oberwald Grebenhain<br />

<strong>HELIOS</strong> Kreiskrankenhaus Gotha/Ohrdruf<br />

<strong>HELIOS</strong> St. Elisabeth Klinik Hünfeld<br />

<strong>HELIOS</strong> William Harvey Klinik Bad Nauheim<br />

Seit Januar 2009<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Hettstedt<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Lutherstadt Eisleben<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Sangerhausen<br />

101<br />

Die bisherige <strong>HELIOS</strong> Region Hessen-Thüringen bestand<br />

2008 aus neun Akutkliniken mit zusammen rund 2.517<br />

Betten. Insgesamt 4.000 Mitarbeiter behandelten 2008<br />

rund 104.000 stationäre und rund 269.000 ambulante<br />

Patienten.<br />

Mit dem <strong>HELIOS</strong> Klinikum Erfurt im Zentrum bildet die<br />

Region wirtschaftlich ein Schwergewicht innerhalb der<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe. Seit Januar 2009 stärken drei neu<br />

hin zugekommene <strong>Kliniken</strong> in Sachsen-Anhalt das akut-<br />

medizinische Profil der Region, die seitdem wieder <strong>HELIOS</strong><br />

Region Mitte heißt.<br />

„2008 haben wir genutzt, um in die Zukunft und unsere<br />

Wettbewerbsfähigkeit zu investieren.<br />

Medizintechnisch haben wir Erfurt mit zwei neuen Herzkatheterlaboren und mit einem<br />

hochmodernen 3­Tesla­MRT ausgestattet. Baulich haben wir die neue Klinik in Idstein<br />

bezogen, in Blankenhain einen modernen Operations­ und Intensivtrakt eröffnet. Unsere<br />

internen regionalen Kooperationen haben wir gestärkt, etwa mit der kardiologischen<br />

Zusammenarbeit von Erfurt, Gotha und Blankenhain. All das führt zu einer besseren<br />

medizinischen Versorgung in unserer Region.“<br />

Olaf Jedersberger, Regionalgeschäftsführer Mitte


102<br />

<strong>HELIOS</strong> Region Mitte-West<br />

Bad Berleburg<br />

Bad Ems<br />

Diez<br />

Bad Grönenbach<br />

Oberstaufen<br />

Berching<br />

Akutkliniken<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Bad Berleburg<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Bad Grönenbach<br />

<strong>HELIOS</strong> Schlossbergklinik Oberstaufen<br />

Rehabilitationskliniken<br />

AOK-Klinik Bad Ems<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Am Stiftsberg<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Bad Grönenbach<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Berching<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Diez<br />

<strong>HELIOS</strong> Rehazentrum Bad Berleburg<br />

· Baumrainklinik<br />

· Herz Kreislauf Klinik<br />

· Odebornklinik<br />

· Rothaarklinik<br />

<strong>HELIOS</strong> Schlossbergklinik Oberstaufen<br />

„2008 ließen sich die Fallzahlen der stationären Rehabilitation<br />

in der Region erneut steigern.<br />

Dieser positive Trend wurde durch neue Komfortstationen und ­bereiche in der<br />

Herz­Kreislauf­Klinik in Bad Berleburg unterstützt. Auch in der südlichsten Klinik des<br />

Konzerns – der Schlossbergklinik Oberstaufen – haben wir mit dem Bau einer Komfort­<br />

station neue Servicestandards gesetzt. Außerdem sind wir stolz auf das neue Klinikgebäude<br />

der <strong>HELIOS</strong> Klinik Am Stiftsberg. 2009 werden wir an der Schnittstelle zwischen<br />

Die Region Mitte-West der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe besteht<br />

aus sechs Standorten mit elf <strong>Kliniken</strong>, die sich von Südwestfalen<br />

über Rheinland-Pfalz bis nach Bayern erstrecken.<br />

Die rund 2.100 Mitarbeiter dieser Region versorgen über<br />

28.000 stationäre Patienten pro Jahr. Zu den Schwerpunkten<br />

der Region Mitte-West zählen die medizinische Rehabilitation<br />

und die Anschlussheilbehandlung. Im Netzwerk der<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe sind die Fachkliniken der Region mit<br />

ihren Angeboten für eine hochwertige Anschlussheilbehandlung<br />

ein wichtiger Baustein zur sektorenübergreifenden<br />

Versorgung unserer Patienten.<br />

Reha­ und Akutmedizin weitere Akzente setzen.“<br />

Ekkehard Zimmer, Regionalgeschäftsführer Mitte-West<br />

<strong>HELIOS</strong> Region Nord<br />

Cuxhaven<br />

Hamburg<br />

Bad Schwartau<br />

Northeim<br />

Geesthacht<br />

Bad Gandersheim<br />

Leezen<br />

Schwerin<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Akutkliniken<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Schwerin (Maximalversorger)<br />

<strong>HELIOS</strong> Agnes Karll Krankenhaus Bad Schwartau<br />

<strong>HELIOS</strong> Seehospital Sahlenburg Cuxhaven<br />

<strong>HELIOS</strong> Mariahilf Klinik Hamburg<br />

Rehabilitationskliniken<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Geesthacht<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Leezen<br />

Seit Januar 2009<br />

<strong>HELIOS</strong> Albert-Schweitzer-Klinik Northeim<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Bad Gandersheim<br />

„Das Jahr 2008 war für die Region Nord überaus erfolgreich.<br />

Mit der Übernahme der <strong>HELIOS</strong> Mariahilf Klinik Hamburg sind wir nun auch auf dem hart<br />

umkämpften Hamburger Klinikmarkt präsent. In den <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Schwerin wurden<br />

umfangreiche Baumaßnahmen abgeschlossen; damit sind nun alle Fachbereiche an einem<br />

Standort konzentriert. Das optimiert die fachübergreifende Zusammenarbeit der Ärzte und er­<br />

spart unseren Patienten lange Wege. Die beiden neuen Häuser in Niedersachsen, die <strong>HELIOS</strong><br />

Albert­Schweitzer­Klinik Northeim und die <strong>HELIOS</strong> Klinik Bad Gandersheim, stärken seit<br />

Anfang 2009 die Region Nord und werden uns vor neue Herausforderungen stellen.“<br />

103<br />

Die Region Nord der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe umfasste 2008<br />

sechs Standorte. Das Leistungsspektrum der vier Akuthäuser<br />

in Schwerin, Bad Schwartau, Cuxhaven und Hamburg wird<br />

durch die Rehabilitationskliniken in Geesthacht und Leezen<br />

ergänzt. Diese beiden <strong>Kliniken</strong> verfügen mittlerweile auch<br />

über Akutbetten.<br />

Die 4.200 Mitarbeiter der Region versorgen über 67.000<br />

stationäre und rund 145.000 ambulante Patienten pro<br />

Jahr.<br />

Franzel Simon, Regionalgeschäftsführer Nord


104 105<br />

<strong>HELIOS</strong> Region Ost<br />

Zwenkau<br />

Plauen<br />

Schkeuditz<br />

Leisnig<br />

Borna<br />

Aue<br />

Pulsnitz<br />

Dresden<br />

Akutkliniken<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Borna<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Dresden-Wachwitz<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Schkeuditz<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Zwenkau<br />

<strong>HELIOS</strong> Krankenhaus Leisnig<br />

<strong>HELIOS</strong> Vogtland-Klinikum Plauen<br />

Rehabilitationskliniken<br />

<strong>HELIOS</strong> Geriatriezentrum Zwenkau<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Schloss Pulsnitz<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Schwedenstein<br />

„Das Jahr war für die Region ein herausragendes.<br />

Am <strong>HELIOS</strong> Vogtland­Klinikum Plauen konnten wir den dritten und letzten Bauabschnitt<br />

beginnen. Auch in Aue und Borna wurden bauliche Erweiterungen umgesetzt. Die hohe<br />

Qualität der medizinischen Versorgung entwickelten wir in allen Häusern weiter. Mit<br />

einem hochmodernen zweiten MRT­Gerät in Aue und einer Röntgentherapieanlage der neuesten<br />

Generation für Plauen haben wir auch in der Medizintechnik wichtige Wettbewerbsvorteile<br />

erreicht. Der neue Regionalgeschäftsführer Olaf Jedersberger übernimmt eine starke<br />

Region, für deren Weiterentwicklung ich ihm viel Erfolg und gutes Gelingen wünsche.“<br />

Franz Dietrich Gahrmann, Regionalgeschäftsführer Ost<br />

Die Region Ost der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe setzt sich aus<br />

neun Standorten zusammen. Etwa 90.000 stationäre sowie<br />

rund 214.000 ambulante Patienten werden pro Jahr von<br />

rund 4.000 Mitarbeitern dieser Region versorgt.<br />

In ihrem Versorgungsgebiet deckt die Region Ost vor allem<br />

mit ihren sieben Akutkliniken alle medizinischen Fachdisziplinen<br />

außer der Herzchirurgie und der Transplantationschirurgie<br />

ab.<br />

<strong>HELIOS</strong> Region Süd<br />

Breisach<br />

Müllheim<br />

Titisee-Neustadt<br />

Überlingen<br />

Volkach<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Akutkliniken<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Müllheim<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Titisee-Neustadt<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Volkach<br />

<strong>HELIOS</strong> Rosmann Klinik Breisach<br />

<strong>HELIOS</strong> Spital Überlingen<br />

„2008 erzielte die Region Süd eine weitere Steigerung der Patientenzahlen.<br />

Wir haben unser medizinisches Angebot erweitert und Kooperationen aufgebaut. Das neue<br />

Gesundheitszentrum in Breisach mit einer Praxis für Orthopädie sowie einer Praxis für<br />

Kinder­ und Jugendpsychiatrie wird 2009 noch durch eine chirurgische Praxis erweitert.<br />

Das <strong>HELIOS</strong> Spital Überlingen hat sich als größtes Haus der Region sehr gut entwickelt<br />

und sein Leistungsspektrum erheblich erweitert. Auch die neue chirurgische Haupt­<br />

abteilung in Volkach konnte sich hervorragend etablieren.“<br />

Die <strong>HELIOS</strong> Region Süd steht mit fünf <strong>Kliniken</strong> – davon vier<br />

<strong>Kliniken</strong> der Grund- beziehungsweise Regelversorgung und<br />

eine Fachklinik – für eine kompetente medizinische Versorgung,<br />

die an den Standorten jeweils durch weitergehende<br />

Spezialisierungen gestärkt wird.<br />

Die über 1.300 Mitarbeiter in der Region behandelten 2008<br />

über 28.000 vollstationäre Patienten und etwa 51.000 ambulante<br />

Fälle.<br />

Karin Gräppi, Regionalgeschäftsführerin Süd


106<br />

<strong>HELIOS</strong> Region West<br />

Oberhausen<br />

Wuppertal<br />

Siegburg<br />

Bochum<br />

Lengerich<br />

Hattingen<br />

Hagen<br />

Schwelm<br />

Akutkliniken<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Wuppertal (Maximalversorger)<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Hagen-Ambrock<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Lengerich<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Schwelm<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Siegburg<br />

<strong>HELIOS</strong> St. Elisabeth Klinik Oberhausen<br />

St. Josefs-Hospital Bochum-Linden<br />

Rehabilitationskliniken<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Bergisch-Land<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Hagen-Ambrock<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Holthausen<br />

„Medizinisch, pflegerisch und wirtschaftlich konnten<br />

wir beste Resultate erzielen.<br />

Das wirtschaftliche Ergebnis konnte trotz deutlicher Tariferhöhungen gesteigert werden.<br />

In der Region haben wir erneut Millionenbeträge in Gebäude, Technik und Geräte<br />

investiert. Die Ergebnisse unserer Patienten­ und Mitarbeiterbefragungen bestätigen<br />

unsere gute Arbeit und positive Entwicklung. Den Hinweisen, wo wir uns verbessern<br />

können, stellen wir uns. Unseren Mitarbeitern spreche ich Dank, Anerkennung und<br />

Respekt aus für die überzeugenden, engagierten und professionellen Leistungen.“<br />

In den sieben Akut- und den drei Rehabilitationskliniken<br />

der <strong>HELIOS</strong> Region West wurden 2008 über 104.000<br />

stationäre und rund 201.000 ambulante Patienten versorgt.<br />

Aufgrund ihrer herausragenden Kompetenz genießen die<br />

zwei Herzzentren der <strong>HELIOS</strong> Region West (Wuppertal und<br />

Siegburg) national und international hohe Anerkennung.<br />

Horst Henke, Regionalgeschäftsführer West<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Krefeld und Hüls<br />

Hüls<br />

Krefeld<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Akutkliniken<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Krefeld (Maximalversorger)<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Hüls<br />

„Für die Krefelder <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> eröffnen sich neue Perspektiven, die<br />

uns optimistisch in die Zukunft blicken lassen.<br />

Die Entwicklung der Fallzahlen stellt sich sehr positiv dar. Mit Investitionen von rund zehn<br />

Millionen Euro in modernste Medizintechnologie setzt das <strong>HELIOS</strong> Klinikum Krefeld neue<br />

Standards in der Versorgungsqualität. Bis 2014 entsteht hier das modernste Krankenhaus<br />

der Region. Auch am Standort Hüls verbinden wir durch die bauliche Neustrukturierung<br />

Hochleistungsmedizin mit hohem Komfort für unsere Patienten.“<br />

107<br />

Seit November 2007 ist <strong>HELIOS</strong> am Standort Krefeld mit<br />

zwei <strong>Kliniken</strong> vertreten. In insgesamt 30 Fachabteilungen<br />

ver sorgen rund 2.800 Beschäftigte jährlich etwa 44.000<br />

stationäre und rund 77.000 ambulante Patienten.<br />

Als Schwerpunktkrankenhaus der Spitzenversorgung leistet<br />

das <strong>HELIOS</strong> Klinikum Krefeld primär die Versorgung der<br />

Patienten, die einer hoch differenzierten Diagnostik und<br />

Therapie bedürfen. Mit aktuell 380 Ausbildungsplätzen<br />

zählt das <strong>HELIOS</strong> Klinikum Krefeld zu einem der größten<br />

Ausbildungszentren am Niederrhein.<br />

Uwe Klingel, Geschäftsführer


108 Prof. Dr. med. Dirk Kaiser, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Thoraxchirurgie am <strong>HELIOS</strong> Klinikum Emil von Behring, Berlin<br />

109<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Qualität ausbauen<br />

Im nationalen wie internationalen Vergleich zählt die von Prof.<br />

Dr. med. Dirk Kaiser geleitete Thoraxchirurgie der Lungenklinik<br />

Heckeshorn am <strong>HELIOS</strong> Klinikum Emil von Behring in Berlin<br />

zu den besten <strong>Kliniken</strong> bei der Behandlung von Lungenkrebs.<br />

Nicht nur das <strong>HELIOS</strong> Qualitätsmanagement, auch externe Quali ­<br />

täts analysen belegen die herausragenden medizinischen Ergebnisse<br />

der Thorax chirurgie in Zehlendorf. Die Klinik führt die meisten<br />

Lungenkrebs operationen in Berlin durch und weist mit 1,4 Prozent<br />

international eine der niedrigsten Letalitätsraten auf.<br />

Eine ausgeprägte interdisziplinäre Zusammenarbeit der Abteilungen,<br />

ein hoch entwickeltes Komplikationsmanagement, fachübergrei ­<br />

fende Tumor­ und regelmäßige Fehlerkonferenzen ermöglichen es,<br />

das hohe medizinische Niveau zu erreichen und die Ergebnisse<br />

bei der Behandlung des komplexen Krankheitsbildes Lungenkrebs<br />

kontinuierlich zu verbessern.


110<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

Die Qualitätsführerschaft in der Medizin und die bestmögliche Patientenversorgung<br />

können wir nur mit qualifizierten, motivierten und engagierten Mitarbeitern<br />

erreichen. Auch im Geschäftsjahr 2008 war es daher primäres Anliegen<br />

der zentralen <strong>HELIOS</strong> Personalbereiche, neben der Fort­ und Weiterbildung<br />

die Arbeits­ und Vergütungsbedingungen zu optimieren.<br />

Tarifliche Entwicklungen<br />

Das Jahr 2008 war in unserem Unternehmen erneut von vielfältigen Entwicklungen<br />

im Tarifbereich gekennzeichnet. Um unserem Anspruch als innovativer<br />

Arbeitgeber gerecht zu bleiben, haben wir die Arbeits­ und Vergütungsbedingungen<br />

speziell unserer Mediziner weiter verbessert. Zudem konn ten<br />

wir die Beschäftigungsverhältnisse der Mitarbeiter von sechs weiteren <strong>Kliniken</strong><br />

in die <strong>HELIOS</strong> Konzerntarifverträge überleiten.<br />

Für den mit dem Marburger Bund seit 2007 bestehenden Konzerntarifvertrag<br />

haben wir zum 1. Oktober 2008 einen Anschlusstarifvertrag vereinbart, der<br />

insbesondere die Vergütungsbedingungen unserer Ärzte weiter verbessert.<br />

Die Entgeltsteigerungen sind rückwirkend zum 1. Juni 2008 in Kraft getreten,<br />

die Vergütung liegt im Durchschnitt über denen der Ärzte an <strong>Kliniken</strong> des<br />

öffentlichen Dienstes. Der Tarifabschluss hat eine Laufzeit bis zum 31. März<br />

2010 und gilt für zirka 2.900 Ärzte, also rund 76 Prozent aller Ärzte unseres<br />

Konzerns.<br />

Der Arbeitsmarkt im ärztlichen Bereich war 2008 umkämpfter denn je. Vor<br />

diesem Hintergrund haben wir im Rahmen des Tarifabschlusses − ergänzend<br />

zu den durch die <strong>HELIOS</strong> Akademie angebotenen fachlichen und außerfachlichen<br />

Fort­ und Weiterbildungen − mit dem Marburger Bund Regelungen<br />

getroffen, die helfen, den ärztlichen Nachwuchs frühzeitig auf <strong>HELIOS</strong> aufmerksam<br />

zu machen. Wir wollen gerade den Medizinstudenten und jungen<br />

Ärzten überzeugende Perspektiven im Hinblick auf die inhaltliche Ausbildung,<br />

aber auch deren Rahmenbedingungen in unserem Konzern aufzeigen.<br />

Vollkräfte nach Dienstarten<br />

Vollkräfte 1<br />

nach Dienstarten<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

So werden wir die Aufwandspauschale für Medizinstudenten im Praktischen<br />

Jahr von bisher 400 Euro ab dem 1. Juli 2009 um 200 Euro und ab dem 1. Juli<br />

2010 um weitere 100 Euro auf dann 700 Euro pro Monat erhöhen. Ab dem<br />

1. Oktober 2008 erhalten auch Medizinstudenten im Praktikum (Famulanten)<br />

eine monatliche Aufwandspauschale von 100 Euro.<br />

111<br />

Bei den <strong>Kliniken</strong>, die wir in die <strong>HELIOS</strong> Konzerntarifverträge überleiten<br />

konnten, handelt es sich im Bereich von ver.di um die ehemaligen HUMAINE<br />

Akutkliniken in Bad Saarow, Dresden sowie Plauen und das <strong>HELIOS</strong> Seehospital<br />

Sahlenburg. Im Bereich des Marburger Bunds erfolgte die tarifliche Überleitung<br />

der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> in Bad Schwalbach und Idstein. Damit können<br />

künftig auch die Beschäftigten dieser <strong>Kliniken</strong> von den Vorteilen unserer Konzerntarifverträge<br />

profitieren, etwa von der Förderung der Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf oder dem zusätzlichen Nichtraucher­Urlaubstag.<br />

2009 stehen die Entgeltverhandlungen sowie die Verhandlungen zur Eingruppierung<br />

und Überleitung mit ver.di im Vordergrund des Verhandlungsgeschehens.<br />

Zudem werden wir sukzessive darüber verhandeln, die aktuell noch<br />

nicht von den Konzerntarifverträgen erfassten Akutkliniken sowie neu zum<br />

Konzernverbund hinzukommende Akutkliniken in die Konzerntarifverträge<br />

zu integrieren.<br />

Gesamt<br />

2008<br />

[%]<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Gesamt<br />

Ärztlicher Dienst 3.799 16,1 3.711 15,7 88 2,4<br />

Pflegedienst 8.077 34,3 8.482 35,9 (405) (4,8)<br />

Medizinisch-technischer Dienst 3.741 15,9 3.667 15,5 74 2,0<br />

Funktionsdienst 2.519 10,7 2.393 10,1 126 5,3<br />

Klinisches Hauspersonal 277 1,2 315 1,3 (38) (12,1)<br />

Wirtschafts- und Versorgungsdienst 2.716 11,5 2.465 10,4 251 10,2<br />

Technischer Dienst 487 2,1 508 2,1 (21) (4,1)<br />

Verwaltungsdienst 1.634 6,9 1.681 7,1 (47) (2,8)<br />

Personal der Ausbildungsstätten 71 0,3 79 0,3 (8) (10,1)<br />

Sonstige 212 0,9 334 1,4 (122) (36,5)<br />

<strong>HELIOS</strong> Konzern 23.533 100,0 23.635 100,0 (102) (0,4)<br />

2007<br />

[%]<br />

1) In Köpfen gerechnet, waren zum 31.12.2008 30.088 Mitarbeiter – darunter 1.290 Auszubildende – im Konzern beschäftigt.<br />

2) Der Rückgang in den Vollkräften ist größtenteils durch den Abgang der tschechischen <strong>Kliniken</strong> entstanden (im Pflegedienst<br />

583 VKs und insgesamt 826 VKs).<br />

Δ 2<br />

[%]


112<br />

Personalkennziffern<br />

Ein erheblicher Anteil unserer Mitarbeiter im Nichtärztlichen medizinischen<br />

Dienst, insbesondere in der größten Berufsgruppe Pflege, ist im Alter von<br />

41 bis 60 Jahren. Gerade diese Mitarbeiter verfügen über eine umfangreiche<br />

Berufs­ und Lebenserfahrung. Es ist daher unser Ziel, mit der Bildung generationsübergreifender<br />

Teams den Wissenstransfer gerade zu den jüngeren<br />

Kollegen zu fördern. Gleichzeitig arbeiten wir daran, vor allem solchen<br />

Mit arbeitern, deren Ausbildung bereits länger zurückliegt, im Sinne eines<br />

lebenslangen Lernprozesses entsprechende Fort­ und Weiterbildungsangebote<br />

über die <strong>HELIOS</strong> Akademie zur Verfügung zu stellen. Für uns ist wichtig,<br />

die Struktur und Lerninhalte auf die sich stetig verändernden Anforderungen<br />

im Berufsalltag auszurichten.<br />

Parallel bilden wir als einer der größten Arbeitgeber im Gesundheitswesen<br />

kontinuierlich aus. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf unseren Krankenpflegeschulen.<br />

Hier ergänzen wir die staatlichen Curricula um zahlreiche<br />

fachliche und außerfachliche Lerninhalte.<br />

Auszubildende in den <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> 1<br />

Berlin-Brandenburg<br />

Mitte 2<br />

Mitte-West<br />

Nord<br />

Ost<br />

Süd<br />

West<br />

Krefeld und Hüls<br />

Summe<br />

26<br />

126<br />

111<br />

180<br />

179<br />

206<br />

244<br />

303<br />

0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400<br />

Die Grafik bildet den Jahresdurchschnitt 2008 in Kopfzahlen ab.<br />

1) Datenerhebung im Jahresdurchschnitt 2008 (Kopfzahlen): Da zusätzlich auch Auszubildende externer Bildungseinrichtungen<br />

betreut werden, liegt die tatsächliche Anzahl der Auszubildenden deutlich über 1.375.<br />

2) Durch die neu hinzugekommenen <strong>Kliniken</strong> in Sachsen-Anhalt heißt die Region Hessen-Thüringen seit Januar 2009<br />

<strong>HELIOS</strong> Region Mitte.<br />

1.375<br />

[ Mitarbeiter in Köpfen ]<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Altersstruktur der <strong>HELIOS</strong> Mitarbeiter<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

■ Ärztlicher Dienst<br />

■ Pflegedienst<br />

■ Medizinischtechnischer<br />

Dienst<br />

■ Funktionsdienst<br />

■ Klinisches Hauspersonal<br />

■ Wirtschafts- und<br />

Versorgungsdienst<br />

■ Technischer Dienst<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

bis 20 21 bis 30 31 bis 40 41 bis 50 51 bis 60 > 60<br />

[ Jahre]<br />

■ Verwaltungsdienst<br />

■ Personal der<br />

Ausbildungsstätten<br />

■ Sonderdienst<br />

113


114<br />

Die krankheitsbezogene Fehlzeitenquote in den <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> stellt sich<br />

im Berufsgruppenvergleich sehr unterschiedlich dar. Die höchste Fehlzeitenquote<br />

verzeichneten wir in der Gruppe des Klinischen Hauspersonals. Die<br />

geringsten Fehlzeiten ermittelten wir im Ärztlichen Dienst. Die durchschnittliche<br />

Fehlzeitenquote der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> lag 2008 bei 3,9 Prozent. Als Arbeitgeber<br />

ist es unser Ziel, die krankheitsbezogenen Fehlzeiten unserer Mitarbeiter<br />

zu reduzieren, beispielsweise durch die betriebliche Gesundheitsförderung.<br />

Krankheitsbedingte Fehlzeiten der <strong>HELIOS</strong> Mitarbeiter in Prozent<br />

Ärztlicher Dienst<br />

Pflegedienst<br />

Med.-techn. Dienst<br />

Funktionsdienst<br />

Klinisches Hauspersonal<br />

Wirtsch.- und Vers.-Dienst<br />

Technischer Dienst<br />

Verwaltungsdienst<br />

Sonderdienst<br />

2,1<br />

2,9<br />

3,0<br />

3,2<br />

0 1 2 3 4 5 6 7<br />

[ in% ]<br />

Datenerhebung 2008 (Vollkräfte): Einbeziehung aller Mitarbeiter, die im Jahresdurchschnitt in die<br />

Vollkräftestatistik eingeflossen sind.<br />

3,8<br />

4,4<br />

4,6<br />

4,6<br />

6,5<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Kosten der Mitbestimmung<br />

Unserem Transparenzprinzip folgend, haben wir im Geschäftsbericht 2007<br />

erstmals die Kosten veröffentlicht, welche sich aus der Mitbestimmung durch<br />

die Freistellung von Betriebsräten und den damit unmittelbar verbundenen<br />

Sachkosten ergeben. Unberücksichtigt blieben kalkulatorische Kosten (für<br />

Sitzungen der Gremien, Nutzung von anderen Ressourcen) sowie gremienbezogene<br />

Kosten der Mitbestimmung im Rahmen der Tätigkeit von Betriebsräten<br />

in unseren mitbestimmten Aufsichtsräten. Diese transparente Kostenaufstellung<br />

soll eine Orientierung geben und den verantwortungsvollen Um ­<br />

gang aller Beteiligten miteinander fördern.<br />

Sie dient nicht zuletzt auch dem Schutz unserer Betriebsräte und damit der<br />

Mitbestimmung. Die öffentliche Diskussion über nichtakzeptables Verhalten<br />

in anderen <strong>deutsch</strong>en Konzernen aufgrund dortiger intransparenter Kostenstrukturen<br />

– auch im Bereich der Mitbestimmung – hat die Forderung nach<br />

mehr Transparenz ausgelöst. Diese Entwicklung begrüßen und unterstützen wir.<br />

Mitbestimmungskosten<br />

[in T€]<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

1) Eingerechnet sind nur direkte Kosten, keine kalkulatorischen z.B. für Büroräume, Arbeitszeitausfall für Betriebsversammlungen etc.<br />

2) Die Reduzierung der Sachkosten ist im Wesentlichen durch die Vermeidung von Ordnungsgeldern auf Initiative der örtlichen<br />

Geschäftsführung in Schwelm erreicht worden. Der Betriebsrat hat hierzu keinen Beitrag geleistet.<br />

2008 2007<br />

Personalkosten 1 3.989 3.224<br />

Sachkosten 2 914 1.064<br />

Summe 4.903 4.288<br />

Veränderung [in %] 14<br />

2008 2007<br />

Betriebsratkosten pro Vollkraft (Konzern), [in €] 208 200<br />

115


116<br />

Mitarbeiterwertschätzung in Zahlen<br />

Unsere Mitarbeiter sind unser wertvollstes Kapital. Wir arbeiten daher kontinuierlich<br />

daran, die Rahmen­ und Arbeitsbedingungen in unseren <strong>Kliniken</strong> zu<br />

verbessern. Bei <strong>HELIOS</strong> bieten Teilzeitarbeitsmodelle aktuell 5.299 Mitarbeitern<br />

die Flexibilität, die sie für ihre persönliche Lebensgestaltung benötigen.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Die Integration und Förderung behinderter Menschen besitzen für uns einen<br />

hohen Stellenwert. 2008 waren in den <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> 1.095 Mitarbeiter mit<br />

Schwerbehinderung angestellt.<br />

Anzahl der Mitarbeiter in Teilzeit in den <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> nach Regionen Anzahl der Mitarbeiter mit Schwerbehinderung in den <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> nach Regionen<br />

Berlin-Brandenburg<br />

Mitte 1<br />

Mitte-West<br />

Nord<br />

Ost<br />

Süd<br />

West<br />

Krefeld und Hüls<br />

■ Männer<br />

■ Frauen<br />

Summe<br />

37,6<br />

24,3<br />

39,8<br />

9,9<br />

82,9<br />

23,8<br />

264,1<br />

32,3<br />

304,4<br />

224,6<br />

497,8<br />

441,1<br />

439,5<br />

475,3<br />

698,8<br />

968,8<br />

1.209,3<br />

0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000<br />

Die Grafik bildet den Jahresdurchschnitt 2008 in Vollkräften ab.<br />

1) Durch die neu hinzugekommenen <strong>Kliniken</strong> in Sachsen-Anhalt heißt die Region Hessen-Thüringen seit Januar 2009<br />

<strong>HELIOS</strong> Region Mitte.<br />

4.823,8<br />

Berlin-Brandenburg<br />

Mitte 1<br />

Mitte-West<br />

Nord<br />

Ost<br />

Süd<br />

West<br />

Krefeld und Hüls<br />

Summe<br />

22,4<br />

43,3<br />

21,3<br />

44,3<br />

21,0<br />

41,3<br />

7,8<br />

29,8<br />

36,0<br />

59,0<br />

78,0<br />

108,3<br />

148,2<br />

141,5<br />

126,9<br />

166,0<br />

252,0<br />

843,1<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900<br />

[ Mitarbeiter in Vollkräften] [ Mitarbeiter in Köpfen]<br />

■ Männer<br />

■ Frauen<br />

Die Grafik bildet den Jahresdurchschnitt 2008 in Kopfzahlen ab. Erfasst wurden alle<br />

Mitarbeiter mit einem Grad der Behinderung von ≥50%.<br />

1) Durch die neu hinzugekommenen <strong>Kliniken</strong> in Sachsen-Anhalt heißt die Region Hessen-Thüringen seit Januar 2009<br />

<strong>HELIOS</strong> Region Mitte.<br />

117


118<br />

Aue<br />

Bad Saarow<br />

Berlin-Buch<br />

Blankenhain<br />

Emil von Behring<br />

Erfurt<br />

Gotha/Ohrdruf<br />

Hünfeld<br />

Leipziger Land<br />

Leisnig<br />

Schkeuditz<br />

Schwerin<br />

Überlingen<br />

Wuppertal<br />

Die Kinderbetreuung stellt für berufstätige Eltern ein zentrales Thema ihres<br />

beruflichen Alltags dar. Wir möchten zur Verbesserung der Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf beitragen und haben daher in unseren Konzerntarifverträgen<br />

einen monatlichen Zuschuss zu den Kinderbetreuungskosten<br />

von bis zu 100 Euro vereinbart. Diesen Zuschuss kann jeder Mitarbeiter in<br />

Anspruch nehmen, der früher aus der Elternzeit zurückkehrt.<br />

Gesamtkosten im Ärztlichen Dienst für den Kinderbetreuungszuschuss<br />

400<br />

400<br />

482<br />

716<br />

320<br />

180<br />

2.100<br />

2.088<br />

3.319<br />

4.836<br />

4.118<br />

5.550<br />

7.154<br />

8.864<br />

Summe 40.527<br />

0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 30.000 35.000 40.000 45.000<br />

[ in € ]<br />

Insgesamt nahmen 53 Mitarbeiter (Vollkräfte) im Ärztlichen Dienst den Kinder betreuungskostenzuschuss in<br />

Anspruch. Der Zuschuss wird im Ärztlichen Dienst anteilig entsprechend dem Beschäftigungsgrad gewährt.<br />

Aue<br />

Bad Nauheim<br />

Bad Schwartau<br />

Berlin-Buch<br />

Bleicherode<br />

Breisach<br />

Emil von Behring<br />

Erfurt<br />

Gotha/Ohrdruf<br />

Leipziger Land<br />

Leisnig<br />

Schkeuditz<br />

Schwelm<br />

Schwerin<br />

Wuppertal<br />

Summe<br />

2.308<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Der Zuschuss wird dann bis zum Ablauf der Elternzeit (max. 36 Monate) gewährt.<br />

Die da durch entstandenen Kosten beliefen sich 2008 auf 156.992 Euro.<br />

Ergänzend bieten bereits zehn <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> eigene Kinderbetreuungsmöglichkeiten<br />

bzw. kooperieren mit externen Kinderbetreuungseinrichtungen.<br />

Ziel ist es, die Zahl derartiger Projekte in den nächsten Jahren zu steigern.<br />

Gesamtkosten im Nichtärztlichen Dienst für den Kinderbetreuungszuschuss<br />

1.200<br />

1.888<br />

2.465<br />

800<br />

3.093<br />

3.800<br />

1.200<br />

4.400<br />

10.814<br />

7.713<br />

9.350<br />

11.109<br />

24.990<br />

31.336<br />

116.465<br />

0 20.000 40.000 60.000 80.000 100.000 120.000<br />

[ in € ]<br />

Insgesamt nahmen 149 Mitarbeiter (in Köpfen) im Nichtärztlichen Dienst den Kinder betreuungskostenzuschuss<br />

in Anspruch. Der Zuschuss in Höhe von 100 Euro wird im Nichtärztlichen Dienst pauschal pro Mitarbeiter gewährt.<br />

119


120<br />

Den Gesundheitsschutz bei unseren Mitarbeitern nehmen wir ernst. Vor diesem<br />

Hintergrund haben wir sowohl mit ver.di als auch mit dem Marburger<br />

Bund im Rahmen unserer Konzerntarifverträge einen zusätzlichen Urlaubstag<br />

für Nichtraucher vereinbart. Wir verbinden damit betrieblichen Gesundheitsschutz<br />

mit der Vorbildfunktion unserer Mitarbeiter gegenüber den Patienten.<br />

Die breite Akzeptanz dieser Maßnahme zeigt sich anhand der Zahl von<br />

ins gesamt 8.104 Mitarbeitern, die den Nichtraucherurlaub 2008 in Anspruch<br />

genommen haben. Die Gesamtkosten beliefen sich dabei auf 1.443.267 Euro.<br />

Gesamtkosten für die Inanspruchnahme des Urlaubstages für Nichtraucher nach Regionen 1<br />

Berlin-Brandenburg<br />

Mitte 2<br />

Nord<br />

Ost<br />

Süd<br />

West<br />

<strong>HELIOS</strong> Tochterunternehmen 3<br />

Summe<br />

37.207<br />

15.847<br />

208.694<br />

222.300<br />

289.610<br />

354.083<br />

315.526<br />

1.443.267<br />

0 250.000 500.000 750.000 1.000.000 1.250.000 1.500.000<br />

[ in € ]<br />

Insgesamt nahmen 8.104 Mitarbeiter den Urlaubstag für Nichtraucher in Anspruch; die Kosten dafür beliefen<br />

sich auf 1.443.267 Euro.<br />

1) Die Gesamtkosten 2008 werden inklusive Arbeitgeberanteil ausgewiesen.<br />

2) Durch die neu hinzugekommenen <strong>Kliniken</strong> in Sachsen-Anhalt heißt die Region Hessen-Thüringen seit Januar 2009<br />

<strong>HELIOS</strong> Region Mitte.<br />

3) Gemäß Anlage 2 des TV Umsetzung <strong>HELIOS</strong> profitieren auch die <strong>HELIOS</strong> Catering <strong>GmbH</strong>, die <strong>HELIOS</strong> Service <strong>GmbH</strong><br />

und die KTT Krankenhaus-Technik Thüringen <strong>GmbH</strong> von dem Nichtraucherurlaubstag.<br />

Aue<br />

Bad Saarow<br />

Berlin-Buch<br />

Erfurt<br />

Krefeld<br />

Leipziger Land<br />

Oberstaufen<br />

Plauen<br />

Siegburg<br />

Schwerin<br />

Titisee-Neustadt<br />

Wuppertal<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

<strong>HELIOS</strong> vertritt die Ansicht, dass die Leistung von Medizinstudenten im<br />

praktischen Jahr (PJ) anerkannt und honoriert werden muss. Vor diesem<br />

Hintergrund haben wir mit den Tarifpartnern eine Aufwandspauschale für<br />

PJler von aktuell monatlich 400 Euro vereinbart. 2008 konnten insgesamt<br />

323 PJler von dieser Aufwandspauschale profitieren. In Summe ergaben<br />

sich daraus Kosten in Höhe von 492.250 Euro.<br />

Gesamtkosten für Aufwandspauschale PJler<br />

5.204<br />

504<br />

1.146<br />

31.071<br />

21.054<br />

33.471<br />

27.652<br />

34.980<br />

28.354<br />

72.964<br />

65.837<br />

170.014<br />

Summe 492.250<br />

0 100.000 200.000 300.000 400.000 500.000<br />

[ in € ]<br />

121


122<br />

Alle Leistungen auf<br />

einen Blick: der Infoflyer<br />

zur <strong>HELIOS</strong> plus Card<br />

<strong>HELIOS</strong> Qualität und Komfort für alle: <strong>HELIOS</strong> plus<br />

Seit April 2008 sind alle Mitarbeiter der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe<br />

sowie alle in Deutschland beschäftigten Mitarbeiter der Fresenius SE<br />

(inklusive aller Tochtergesellschaften) unter dem Dach von <strong>HELIOS</strong><br />

plus zusatzversichert. <strong>HELIOS</strong> plus bietet Mitarbeitern die Möglichkeit,<br />

im Falle eines stationären Klinikaufenthalts in einer <strong>HELIOS</strong><br />

Klinik ein Wahlleistungszweibettzimmer und alle damit verbundenen<br />

Komfortleistungen in Anspruch zu nehmen. Kosten entstehen den<br />

Mitarbeitern dadurch nicht, da die Leistung durch die <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

Gruppe bei der Debeka Krankenversicherung versichert worden<br />

ist. Diesem Angebot folgten in der Zeit von April bis Dezember<br />

2008 bereits über 1.200 Mitarbeiter.<br />

<strong>HELIOS</strong> Senioren: Auch im Alter bestens versorgt mit der <strong>HELIOS</strong> plus Card<br />

Seit 2009 können sich nun auch <strong>HELIOS</strong> oder Fresesnius Senioren,<br />

die nun berentet sind, für <strong>HELIOS</strong> plus registrieren lassen und die<br />

Leistungen der Mitarbeiterversicherung in Anspruch nehmen.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

Als Arbeitgeber im Gesundheitswesen tragen Unternehmen eine<br />

besondere Verantwortung für ihre Mitarbeiter. Klar ist: Gesunde Mitarbeiter<br />

und sichere Arbeitsbedingungen tragen maßgeblich zur<br />

Qualität sowohl der pflegerischen als auch der therapeutischen Leistung<br />

und zum wirtschaftlichen Erfolg bei. Auf der Basis von messbaren<br />

Ergebniszielen wollen die <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> die betrieblichen<br />

Rahmenbedingungen gemeinsam mit der Berufsgenossenschaft<br />

für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) gezielt auf den<br />

Prüfstand stellen und auch hier Verbesserungen erreichen.<br />

Während in anderen Industriebereichen das betriebliche Gesundheitsmanagement<br />

schon relativ etabliert ist, bilden im Kliniksektor systematische<br />

Ansätze und gezielte Präventionsmaßnahmen im Bereich<br />

Mitarbeitergesundheit und Arbeitsschutz bislang eher die Ausnahme.<br />

Ebenso wenig gibt es Transparenz über Art und Häufigkeiten von<br />

Fehlzeiten und Unfallereignissen.<br />

Dies überrascht vor dem Hintergrund zum Teil schwerer körperlicher<br />

und psychischer Belastungen, welche die Pflege und Versorgung alter<br />

und kranker Menschen mit sich bringen. Auch demografiebedingt<br />

wird die Thematik aufgrund einer zunehmend älteren Belegschaft<br />

vermehrt an Bedeutung gewinnen.<br />

Deshalb haben wir im Jahr 2008 begonnen, mit Hilfe der BGW Unfallhäufigkeiten<br />

zentral zu erfassen.<br />

Wir möchten dazu beitragen, arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren<br />

im Krankenhaus vorzubeugen, Arbeitsunfälle zu verhindern und Berufskrankheiten<br />

gar nicht erst entstehen zu lassen.<br />

123


124<br />

Deshalb sollen in Zukunft aussagekräftige Konzernstatistiken er ­<br />

ar beitet und regelmäßig gemessen werden, insbesondere für die vier<br />

Bereiche: Nadelstichverletzungen, Haut, Rücken, Psyche.<br />

So zählen Nadelstichverletzungen (NSV) zu den häufigsten Arbeitsunfällen<br />

der Mitarbeiter im Gesundheitswesen. Sie stellen für die Betroffenen<br />

eine ernste Gefährdung dar, weil potenziell ein Infektionsrisiko<br />

zum Beispiel mit Hepatitisviren besteht. Eine erste Auswertung 1<br />

der BGW für das Jahr 2007 zeigt für die <strong>HELIOS</strong> Akutkliniken eine<br />

Bandbreite von 76,34 bis 3,46 NSV pro 1.000 Beschäftigte und Jahr.<br />

Bandbreite der Nadelstichverletzungen der Hand in den <strong>HELIOS</strong> Akutkliniken<br />

Fälle je 1.000 Mitarbeiter im Jahr 2007<br />

Größter Wert<br />

Kleinster Wert<br />

3,64<br />

34,64<br />

76,34<br />

Die Zahl der oberflächlichen Nadelstichverletzungen der Hand, die der BGW<br />

für 2007 gemeldet worden sind, liegt in den <strong>HELIOS</strong> Akutkliniken durchschnittlich<br />

bei 34,64 pro 1.000 Mitarbeiter. Der größte Wert einer Klinik ist<br />

etwa doppelt so hoch wie der Durchschnitt. Dies kann ein Hinweis sein,<br />

dass die Verletzungen in einigen Häusern deutlich gesenkt werden können.<br />

1) Die Auswertung gibt Daten zu oberflächlichen Stichverletzungen der Hand. Hierbei handelt es sich in der Regel<br />

um Nadelstichverletzungen. Mit erfasst sind aber auch Verletzungen durch Skalpelle, Kanülen und ähnliche<br />

Instrumente, nicht mit erfasst sind z.B. Nadelstichverletzungen am Fuß. Die Übereinstimmung einer Nadelstichverletzung<br />

mit einer oberflächlichen Handverletzung liegt nach Schätzung der Rehabilitationsverantwortlichen<br />

bei 90 Prozent. Die genannten Verletzungen sind nicht meldepflichtig. Es ist also von einer Dunkelziffer auszugehen.<br />

Das liegt vor allem daran, dass Arbeitsunfälle nur bei der gesetzlichen Unfallversicherung gemeldet werden<br />

müssen, wenn aus ihnen eine Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen resultiert – was bei NSV in der Regel<br />

nicht vorkommt. Die Zunahme gemeldeter Fälle kann auf verändertes Meldeverhalten zurückzuführen sein.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Die große Streuung kann ein Indiz für ein stark unterschiedliches<br />

Meldeverhalten sein. Sie lässt aber auch ein großes Verbesserungspotenzial<br />

in manchen <strong>Kliniken</strong> vermuten.<br />

Über die gesetzlichen Anforderungen hinaus wurde im ersten Quartal<br />

2008 in allen <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> die Verwendung von Kanülen mit<br />

speziellem Nadelschutz zur Blutentnahme und Venenpunktion umgesetzt:<br />

Während die technischen Regeln für biologische Arbeitsstoffe<br />

(TRBA 250) zur Vermeidung von Stich­ und Schnittverletzungen nur<br />

in bestimmten Risikobereichen (z.B. Infektionsbereichen, Rettungsdienst<br />

oder Notfallaufnahmen) die Verwendung von sicheren Arbeitsgeräten<br />

fordern, hat <strong>HELIOS</strong> in sämtlichen stationären und funktionalen<br />

Bereichen auf neue Sicherheitsprodukte umgestellt. Diese<br />

ermöglichen es, per „Einhandtechnik“ nach der Blutentnahme und<br />

Venenpunktion einen sofortigen und irreversiblen Schutz über die<br />

benutzte Kanüle zu stecken.<br />

Weiterhin wurden 2008 durch die BGW in unseren Berliner Krankenhäusern<br />

eine allgemeine Gefährdungs­ sowie für den Fachbereich<br />

Pflege eine Arbeitssituationsanalyse (ASitA) begonnen. Die Ergebnisse<br />

bilden die Grundlage für zielgerichtete Arbeitsschutzmaßnahmen.<br />

125


126 Prof. Dr. med. Klaus Schaarschmidt, Chefarzt der Kinderchirurgie am <strong>HELIOS</strong> Klinikum Berlin-Buch, mit Tim<br />

127<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Kleine Schnitte<br />

Seit Jahren setzt <strong>HELIOS</strong> auf schlüsselloch­chirurgische (minimalinvasive)<br />

Operationsmethoden, denn: Sie sind viel schonender als<br />

offene Operationen. Eine Weltpremiere gelang den Kinderärzten am<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Berlin­Buch: Bei einem Sturz reißt bei dem kleinen<br />

Tim die Luftröhre zwischen Hals und Brustkorb ein ­ akute Lebensgefahr<br />

für den Vierjährigen, denn im Oberkörper werden Lunge und<br />

herznahe Gefäße zusammengedrückt. Es droht Atem­ und Herzstillstand.<br />

Statt die Rissstelle freizulegen, gehen Prof. Dr. med. Klaus<br />

Schaarschmidt, Chefarzt der Kinderchirurgie, und Oberarzt Dr. med.<br />

Frank Schlesinger über einen kleinen Hautschnitt mit einem Endoskop<br />

bis zur verletzten Stelle und vernähen das Loch.


128<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

<strong>HELIOS</strong> blieb auch im Geschäftsjahr 2008 seiner Akquise­Strategie treu,<br />

die auf selektives Wachstum setzt. Die Bestandssicherheit und das langfristige<br />

Potenzial der <strong>Kliniken</strong> bildeten die Grundlage der Kaufentscheidungen.<br />

Wie schon im vorangegangenen Jahr war <strong>HELIOS</strong> auch 2008 der erfolgreichste<br />

Klinikträger mit dem höchsten Akquise­Umsatzwachstum. Die größte<br />

Privatisierung des Jahres, die drei <strong>Kliniken</strong> des Landkreises Mansfeld­Südharz<br />

in Sachsen­Anhalt, gelang <strong>HELIOS</strong> kurz vor Jahresende.<br />

Im Geschäftsjahr 2008 wurde in Deutschland eine ähnlich große Zahl<br />

an <strong>Kliniken</strong> privatisiert wie im Vorjahr. Anders als die aufsehenerregende<br />

Priva tisierung des Klinikums Krefeld, waren es 2008 jedoch<br />

vor allem <strong>Kliniken</strong> der Grund­ und Regelversorgung, die eine strategische<br />

Partnerschaft suchten. <strong>HELIOS</strong> hat sich nach eingehender<br />

Analyse mancher <strong>Kliniken</strong> gegen eine Teilnahme an Vertragsverhandlungen<br />

entschieden, da diese Häuser aufgrund ihrer Struktur und<br />

Bestandsprognose nicht zu <strong>HELIOS</strong> passten.<br />

Die langfristige Bestandssicherheit eines Hauses ist entscheidend.<br />

Jede un serer <strong>Kliniken</strong> muss eigenständig ihren Versorgungsauftrag<br />

er fül len und mit breitem medizinischem Leistungsangebot im Wettbewerb<br />

zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung beitragen.<br />

Wir stel len uns damit klar gegen die Strategie der Portalkliniken, also<br />

die Abrüstung von Häusern zugunsten eines benachbarten größeren<br />

Krankenhauses. Diese gefährdet unseres Erachtens langfristig die<br />

Bestandssicherheit der kleineren Häuser und die qualitativ hochwertige,<br />

wohnortnahe medizinische Versorgung der Bevölkerung.<br />

Die Marktentwicklung im Jahr 2008 war von hohen Transaktionssummen<br />

geprägt. Bei der Privatisierung des Kreiskrankenhauses Hameln<br />

wurde zudem eine ungewöhnliche Transaktionsstruktur gewählt, da<br />

Schnelle Entscheidungen und<br />

weitreichende Investitionen<br />

schon in den ersten Monaten:<br />

Dies prägt das erste Jahr der<br />

Krefelder Klinik unter <strong>HELIOS</strong>.<br />

„Das ist Diagnose- und<br />

Therapietechnik auf Spitzenniveau,<br />

wie es sonst in Deutschland<br />

nur – wenn überhaupt –<br />

in Forschungseinrichtungen zu<br />

finden ist“, so Professor<br />

Dr. med. Volkhard Fiedler,<br />

Ärztlicher Direktor des <strong>HELIOS</strong><br />

Klinikums Krefeld.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

der Verkäufer politisch bedingt nur ein schrittweises – für den Käufer<br />

aber dennoch sicheres – Anwachsen auf eine Mehrheitsbeteiligung des<br />

strategischen Partners gewähren konnte.<br />

Die Höhe der Transaktionssummen überstieg bei einigen Projekten<br />

den aus unserer Sicht wirtschaftlich sinnvollen Bereich deutlich.<br />

Zudem waren diese Projekte nicht – wie z.B. Krefeld – von strategisch<br />

herausragender Bedeutung, so dass wir diese Privatisierungen nicht<br />

für uns entschieden haben.<br />

Wir sehen regelmäßig in den kommunalen Krankenhäusern, die<br />

privatisiert werden, die gleichen Probleme: unzureichende operative<br />

Ergebnisse, dadurch ein wachsender Investitionsstau, fehlende<br />

strategische Ausrichtung und ineffiziente Entscheidungsprozesse.<br />

Ohne die durch eine Mehrheit der Geschäftsanteile abgesicherte<br />

operative Führung und Durchsetzungsfähigkeit im Krankenhaus<br />

werden sich diese Probleme unseres Erachtens nicht lösen lassen.<br />

<strong>HELIOS</strong> wird deshalb seiner Strategie treu bleiben und nur dann als<br />

Partner für eine Privatisierung zur Verfügung stehen, wenn eine<br />

Mehrheitsprivatisierung angeboten wird.<br />

Seit August 2008 gehört das Krankenhaus Mariahilf in Hamburg­<br />

Harburg zur <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe. Mit dem Übergang der<br />

Geschäftsanteile auf <strong>HELIOS</strong> wurde der 2007 vereinbarte Kauf des<br />

Hauses wirksam. Das Krankenhaus verfügt über insgesamt 185<br />

Betten in den Fachabteilungen Innere Medizin, Chirurgie, Pädiatrie,<br />

Neonatologie sowie Gynäkologie und Geburtshilfe.<br />

Schon im Juli 2007 hatte <strong>HELIOS</strong> den Kauf des Krankenhauses<br />

Mariahilf bekannt gegeben. Gegen diesen Kauf hatte Asklepios eine<br />

einstweilige Verfügung erwirkt. Anlass war die durch Asklepios<br />

eingelegte Beschwerde gegen die Entscheidung des Bundeskartellamts,<br />

den Zusammenschluss des Krankenhauses Mariahilf mit der<br />

Asklepios Klinik Harburg zu untersagen. Seit Sommer 2007 stand<br />

<strong>HELIOS</strong> der Klinik beratend zur Seite und schaffte es, die Zahl der<br />

behandelten Patienten um zirka sieben Prozent zu steigern, vakante<br />

Chefarztstellen zu besetzen und das medizinische Leistungsangebot<br />

deutlich auszubauen. Gleichzeitig investierte <strong>HELIOS</strong> in Bau und<br />

Medizintechnik.<br />

Im Dezember 2008 entschied der Kreistag des Landkreises Mansfeld­<br />

Südharz, 94,9 Prozent der Geschäftsanteile an den drei kreiseigenen<br />

129


130 131<br />

<strong>Kliniken</strong> in Hettstedt, Lutherstadt Eisleben und Sangerhausen an<br />

<strong>HELIOS</strong> zu übertragen. Damit konnten wir uns beim größten Privatisierungsprojekt<br />

des Jahres 2008 durchsetzen. Die drei <strong>Kliniken</strong> sind<br />

nicht nur wegen ihrer hohen medizinischen Qualität und der sehr<br />

guten baulichen Struktur für uns interessant, sondern verstärken die<br />

<strong>HELIOS</strong> Region um Erfurt ideal nach Norden. Kurz vor Jahresende<br />

entschied außerdem der Landkreis Northeim, seine beiden <strong>Kliniken</strong><br />

in Northeim und Bad Gandersheim mehrheitlich an <strong>HELIOS</strong> zu<br />

verkaufen.<br />

Beide <strong>Kliniken</strong> passen im Hinblick auf Ausrichtung und Leistungsangebot<br />

hervorragend zu unserer Unternehmensstrategie und stellen<br />

einen wichtigen Brückenkopf ins südliche Niedersachsen dar. Damit<br />

konnte <strong>HELIOS</strong> in einem aufgeheizten Markt vor allem wegen seiner<br />

nachgewiesenen Stärken – medizinische Qualitätsführerschaft, Sanierungskompetenz<br />

und unsere aktuell erheblich an Bedeutung gewinnende<br />

Finanzkraft – fünf interessante <strong>Kliniken</strong> mit großem Potenzial<br />

akquirieren. Gleichzeitig haben wir im zweiten Jahr in Folge den<br />

größten Teil des Marktvolumens, das privatisiert wurde, erworben.<br />

Im <strong>deutsch</strong>en Klinikmarkt kam es auch 2008 nicht zu der vielfach ange<br />

kün digten Privatisierungswelle von Krankenhäusern in öffentlicher<br />

oder frei gemeinnütziger Trägerschaft. Vielmehr wurden ähnlich viele<br />

<strong>Kliniken</strong> angeboten wie in den Jahren zuvor. Die zeitweise Verbesserung<br />

der gesamt wirtschaftlichen Situation in Deutschland führte zu<br />

einer Entspannung der Haushaltslage von Städten und Gemeinden.<br />

Dessen ungeachtet bleiben der erhebliche Investitionsbedarf und die<br />

unbefriedigende wirtschaftliche Situation vor allem kommunaler<br />

Krankenhäuser erhalten. Angesichts der zahlreichen Wahlen, die im<br />

Jahr 2009 anstehen, und der – auch durch das Konjunkturpaket II –<br />

verbesserten Finanzlage der Kommunen ist in diesem Jahr eher von<br />

weniger Privatisierungsprozessen auszugehen.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Krankenhaus Privatisierungsmarkt 2008<br />

Privatisierungen Betriebsleistung<br />

[in Mio €]<br />

Privatisierungsanteil<br />

[%]<br />

Medizin und Qualitätsmanagement<br />

Wissen und Entwicklung<br />

Markt und Wettbewerb<br />

Unternehmen und Strukturen<br />

Mitarbeiter und Verantwortung<br />

<strong>HELIOS</strong> als Privatisierungspartner<br />

Träger<br />

1 Mansfeld-Südharz 93,5 23 <strong>HELIOS</strong><br />

2 Hameln 68,2 17 Sana<br />

3 Northeim/Bad Gandersheim 55,7 14 <strong>HELIOS</strong><br />

4 Eschwege/Witzenhausen 52,0 13 Gesundheit Nordhessen<br />

5 Marl 39,6 9 Knappschaft<br />

6 Ev. KH Gießen 25,0 6 Agaplesion<br />

7 Wertheim 20,7 5 Bayrisches Rotes Kreuz<br />

8 St. Petri Hospital Warburg 16,5 4 Rhön<br />

9 Mathilden-Hospital Büdigen 16,0 4 Capio<br />

10 Nordenham 15,9 4 Rhön<br />

11 Harthausen, Rosenheim 5,0 1 Schön <strong>Kliniken</strong><br />

Summe 408,1 100<br />

Schön <strong>Kliniken</strong><br />

5,0 Mio € (1%)<br />

Capio<br />

16,0 Mio € (4%)<br />

Bayerisches Rotes Kreuz<br />

20,7 Mio € (5%)<br />

Agaplesion<br />

25,0 Mio € (6%)<br />

Rhön<br />

32,4 Mio € (8%)<br />

Knappschaft<br />

39,6 Mio € (9%)<br />

Quelle: eigene Recherche<br />

<strong>HELIOS</strong><br />

149,1 Mio € (37%)<br />

Sana<br />

68,2 Mio € (17%)<br />

Gesundheit Nordhessen<br />

52,0 Mio € (13%)


Das Händedesinfektionsmittel immer griffbereit: Monika Herrmann, Hygienefachschwester am <strong>HELIOS</strong> Klinikum Berlin-Buch<br />

Finanzbericht 133<br />

Kampf den Keimen<br />

Etwa eine halbe Million Menschen infizieren sich jedes Jahr in<br />

<strong>deutsch</strong>en Krankenhäusern mit einer sogenannten nosokomialen<br />

Infektion. Rund die Hälfte wäre vermeidbar, denn schon die korrekte<br />

Händedesinfektion tötet alle gefährlichen Infektionserreger ab.<br />

In einer Transparenz­ und Fortbildungsoffensive hat sich <strong>HELIOS</strong> der<br />

Aufgabe angenommen: Nach der Erhebung und Veröffentlichung der<br />

Raten multiresistenter Erreger in allen <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> entwickelte<br />

die Fachgruppe Hygiene einen verbindlichen Hygiene­ und Desinfektionsleitfaden.<br />

Für dessen Umsetzung sorgen neu ausgebildete Hygienefachschwestern<br />

und ­pfleger in den <strong>Kliniken</strong>. Die Offensive zeigt<br />

Wirkung: Die Zahl der Händedesinfektionen in unseren Häusern stieg<br />

erheblich, während die MRSA­Infektionen abnahmen.


134 135<br />

Umsatz und Ergebnis<br />

Auch im Geschäftsjahr 2008 konnte <strong>HELIOS</strong> seinen Erfolgskurs fortsetzen.<br />

Der Umsatz konnte um 282,1 Millionen Euro auf 2.123,3 Millionen Euro<br />

gesteigert werden, was einer Wachstumsrate von 15,3 Prozent entspricht. Diese<br />

basiert neben einer weiterhin positiven Entwicklung des Bestandsgeschäfts<br />

auch auf der erstmaligen Einbeziehung der Akquisitionen der <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />

Krefeld <strong>GmbH</strong> und der <strong>HELIOS</strong> Mariahilf Klinik Hamburg <strong>GmbH</strong> mit<br />

rund 200 Millionen Euro. Das angestrebte Planwachstum von jährlich<br />

150 Millionen Euro hat <strong>HELIOS</strong> somit auch 2008 erneut mehr als erfüllt.<br />

Auch das EBIT folgte dem Trend des Umsatzes und erhöhte sich um 11,0<br />

Millionen Euro (+6,8 Prozent) auf 173,2 Millionen Euro, was einer EBIT­Marge<br />

von 8,2 Prozent (Vorjahr 8,8 Prozent) entspricht. Der leichte Margenrückgang<br />

ist auf die neuen <strong>Kliniken</strong>, insbesondere die <strong>HELIOS</strong> Klinikum Krefeld <strong>GmbH</strong>,<br />

zurückzuführen.<br />

Die absolute und relative Steigerung des Materialaufwands resultiert zum<br />

einen aus den erbrachten Mehrleistungen der <strong>Kliniken</strong>, die nicht zu 100<br />

Prozent vergütet werden, und zum anderen aus den erhöhten Preisen bei<br />

Lebensmitteln bzw. Energie und Brennstoffen.<br />

Der Rückgang des Zinsergebnisses um 8,7 Millionen Euro auf ­61,1 Millionen<br />

Euro erklärt sich durch die übernommene Verschuldung der neu akquirierten<br />

<strong>Kliniken</strong> und des mit Eigenmitteln finanzierten Neubaus des <strong>HELIOS</strong> Klinikums<br />

Berlin­Buch.<br />

Die Senkung der Ertragsteuerbelastung um 5,5 Millionen Euro auf 29,6 Mil­<br />

lionen Euro resultiert im Wesentlichen aus der Unternehmenssteuerreform<br />

2008. Damit verringerte sich die Steuerbelastung trotz des gesteigerten Ergeb­<br />

nisses um 15,7 Prozent.<br />

Gewinn- & Verlustrechnung<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Umsatz und Ergebnis<br />

Vermögen und Kapital<br />

Mittelherkunft und Mittelverwendung<br />

Chancen und Risiken<br />

Weitere Finanzinformationen<br />

Durch diese Entwicklung haben wir vor der Ergebnisabführung ein Jahresergebnis<br />

von 70,5 Millionen Euro – nach 63,8 Millionen Euro im Vorjahr –<br />

erzielt. Damit gelang es <strong>HELIOS</strong>, trotz des schwierigen Umfelds das Vorjahresergebnis<br />

um 10,5 Prozent zu verbessern.<br />

Wir weisen darauf hin, dass der vorliegende Geschäftsbericht der <strong>HELIOS</strong><br />

<strong>Kliniken</strong> Gruppe auf IFRS basiert, der Geschäftsbericht der Konzernmuttergesellschaft<br />

Fresenius SE hingegen auf US GAAP. Im Ausweis führt dies zu<br />

einem nach IFRS um 1,6 Millionen Euro niedrigeren EBIT.<br />

2008 2007 ∆<br />

[in Mio €] [%] [in Mio €] [%] [in Mio €] [%]<br />

Klinikleistungen 2.068,7 97,4 1.795,9 96,7 272,8 15,2<br />

Dienstleistungen 54,6 2,6 45,3 3,3 9,3 20,6<br />

Umsatz 2.123,3 100,0 1.841,2 100,0 282,1 15,3<br />

Bestandsveränderungen<br />

und andere aktivierte Eigenleistungen 1,5 0,1 6,4 0,3 (4,9) (76,4)<br />

Sonstige betriebliche Erträge 116,0 5,5 99,3 5,4 16,7 16,8<br />

Personalaufwand (1.247,6) (58,8) (1.082,6) (58,8) (165,0) 15,2<br />

Materialaufwand (430,4) (20,3) (342,3) (18,6) (88,1) 25,7<br />

Abschreibungen (76,1) (3,6) (65,7) (3,6) (10,4) 15,9<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen (313,5) (14,8) (294,1) (16,0) (19,5) 6,6<br />

EBIT 173,2 8,2 162,2 8,8 11,0 6,8<br />

Zinsergebnis (61,1) (2,9) (52,4) (2,8) (8,7) 16,7<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern und Anteilen<br />

anderer Gesellschafter 112,1 5,3 109,8 6,0 2,3 2,1<br />

Ertragsteuern (29,6) (1,4) (35,1) (1,9) 5,5 (15,7)<br />

Auf andere Gesellschafter<br />

entfallender Gewinn (12,0) (0,6) (10,9) (0,6) (1,1) 10,0<br />

Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung 70,5 3,3 63,8 3,5 6,7 10,5<br />

Ergebnisabführung (65,0) (3,1) (41,1) (2,2) (23,9) 58,1<br />

Jahresüberschuss nach Ergebnisabführung 5,5 0,3 22,7 1,2 (17,2) (75,7)


136 137<br />

Den größten Anteil am Umsatzwachstum erzielten wir im Bereich der<br />

Budgeterlöse, also in unseren Akutkliniken. Hier verzeichneten wir durch<br />

gesteigerte Fallzahlen und trotz eines sinkenden Fallerlöses eine Erhöhung<br />

der Budgeterlöse. Im Bereich der Rehaleistungen ist der Rückgang durch eine<br />

Zunahme der akutmedizinischen Behandlungen in unseren neurologischen<br />

Fachkliniken zu erklären. Insgesamt hat sich der Anteil der Rehaleistungen<br />

am Gesamtumsatz um circa zwei Prozent auf etwa neun Prozent verringert.<br />

Wachstum nach Umsatzquellen<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

Wachstum nach Umsatzquellen [in Mio €]<br />

Akquise unterjährig konsolidiert 1<br />

2008<br />

IST<br />

2007<br />

IST<br />

Budgeterlöse 11 22 (11)<br />

Rehaleistungen 0 0<br />

sonstige Erlöse 1 2 (1)<br />

Veränderung ggü. VJ<br />

abs. [in %]<br />

Akquise ganzjährig konsolidiert<br />

Budgeterlöse 181 181<br />

Rehaleistungen 0 0<br />

sonstige Erlöse<br />

Bestandsgeschäft 2007–2008<br />

34 34<br />

Budgeterlöse 1.486 1.400 87 6,2%<br />

durchschnittl. gewichteter Fallerlös [€] 3.099 3.109 (9) (0,3%)<br />

durchschnittl. Fallschwere akut 1,057 1,038 0,019 1,8%<br />

stationäre Fallzahl ['000] 454 434 20 4,6%<br />

Rehaleistungen 190 203 (12) (6,0%)<br />

sonstige Erlöse 219 215 4 1,7%<br />

Umsatzerlöse [IFRS] 100% davon 2.123 1.841 282 15,3%<br />

Budgeterlöse<br />

1.679 1.421 258 18,1%<br />

[in %]<br />

79% 77%<br />

Rehaleistungen<br />

190 202,5 (12) (6,0%)<br />

[in %]<br />

9% 11%<br />

sonstige Erlöse2 254 217 36 16,7%<br />

[in %]<br />

12% 12%<br />

1) Bei unterjähriger Erstkonsolidierung Ausweis im Folgejahr als ganzjährige Akquise, damit im Bestandsgeschäft auf jahresgleicher<br />

Basis interpretationsfähige Wachstumsraten gezeigt werden.<br />

2) Ambulante Erlöse, Pflege, Internationales, Sonstiges<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Umsatz und Ergebnis<br />

Vermögen und Kapital<br />

Mittelherkunft und Mittelverwendung<br />

Chancen und Risiken<br />

Weitere Finanzinformationen


138 139<br />

Vermögen und Kapital<br />

Die Bilanzsumme der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> beträgt rund drei Milliarden Euro.<br />

Auch 2008 wurden erhebliche Eigenmittel­Investitionen getätigt, wodurch sich<br />

die Fördermittelquote weiterhin leicht auf 44,9 Prozent reduziert hat.<br />

Die Bilanzsumme der <strong>HELIOS</strong> Klinken Gruppe ist mit 3.086,5 Millionen Euro<br />

im Geschäftsjahr nahezu konstant geblieben. Negative Effekte aus dem Verkauf<br />

der Mediterra­Gruppe an den Fresenius­Unternehmensbereich VAMED<br />

(­22,7 Millionen Euro) wurden durch die erstmalige Einbeziehung der Klinik<br />

in Hamburg (+8,8 Millionen Euro) sowie Anpassungen in den Eröffnungsbilanzen<br />

der <strong>Kliniken</strong> Krefeld und Hüls (+11,8 Millionen Euro) kompensiert.<br />

Auch im Geschäftsjahr hat <strong>HELIOS</strong> wieder zahlreiche Eigenmittel­Investi ­<br />

tionen in Höhe von 134,8 Millionen Euro (Vorjahr 149,1 Millionen Euro) in<br />

den <strong>Kliniken</strong> getätigt. Zu nennen sind hier insbesondere Investitionen in die<br />

<strong>Kliniken</strong> Berlin­Buch (36,1 Millionen Euro), Krefeld (16,1 Millionen Euro)<br />

sowie Schwerin (15,8 Millionen Euro).<br />

Außerdem wurden 59,8 Millionen Euro an staatlichen Fördermitteln investiv<br />

in unseren Akutkliniken genutzt.<br />

Bilanz<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Umsatz und Ergebnis<br />

Vermögen und Kapital<br />

Mittelherkunft und Mittelverwendung<br />

Chancen und Risiken<br />

Weitere Finanzinformationen<br />

31.12.2008 31.12.2007 ∆<br />

[Mio €] [%] [Mio €] [%] [Mio €] [%]<br />

Flüssige Mittel 44,9 1,5 50,1 1,6 (5,2) (10,4)<br />

davon Fördermittel 33,7 1,1 29,4 1,0 4,3 14,6<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, abzüglich<br />

Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen 221,3 7,2 217,7 7,1 3,6 1,7<br />

Forderungen gegen und Darlehen<br />

an verbundene Unternehmen 81,5 2,6 86,4 2,8 (4,9) (5,7)<br />

Vorräte 49,1 1,6 50,0 1,7 (0,9) (1,8)<br />

Rechnungsabgrenzungsposten und sonstiges Umlaufvermögen 125,2 4,0 151,3 4,9 (26,1) (17,3)<br />

Summe Umlaufvermögen 522,0 16,9 555,5 18,1 (33,5) (6,0)<br />

Sachanlagen 946,7 30,7 897,9 29,2 48,8 5,4<br />

Firmenwerte 1.529,1 49,5 1.534,2 49,9 (5,1) (0,3)<br />

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 11,0 0,4 11,7 0,4 (0,7) (6,0)<br />

Sonstige langfristige Vermögenswerte 44,6 1,4 46,4 1,5 (1,8) (3,9)<br />

Latente Steuern 33,1 1,1 29,2 0,9 3,9 13,4<br />

Summe langfristige Vermögensgegenstände 2.564,5 83,1 2.519,4 81,9 45,1 1,8<br />

Summe Aktiva 3.086,5 100,0 3.074,9 100,0 11,6 0,4<br />

31.12.2008 31.12.2007 ∆<br />

[Mio €] [%] [Mio €] [%] [Mio €] [%]<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 310,6 10,1 319,3 10,4 (8,7) (2,7)<br />

Kurzfristige Rückstellungen und sonstige kurzfristige<br />

Verbindlichkeiten 229,2 7,4 210,7 6,9 18,5 8,8<br />

Kurzfristige Darlehen 21,2 0,7 34,6 1,1 (13,4) (38,7)<br />

Kurzfristige Darlehen von verbundenen Unternehmen 285,3 9,2 269,4 8,8 15,9 5,9<br />

Rückstellungen für Ertragsteuern 17,2 0,6 16,3 0,5 0,9 5,5<br />

Summe Kurzfristige Verbindlichkeiten 863,5 28,0 850,3 27,7 13,2 1,6<br />

Langfristige Darlehen 167,3 5,4 208,5 6,8 (41,2) (19,8)<br />

davon fördermittelfinanzierte 0,0 0,0 0,6 0,0 (0,6) (100,0)<br />

Langfristige Rückstellungen und sonstige langfristige<br />

Verbindlichkeiten 713,2 23,1 715,2 23,2 (2,0) (0,3)<br />

Pensionsrückstellungen 52,6 1,7 52,2 1,7 0,4 0,8<br />

Latente Steuern 24,0 0,8 25,9 0,8 (1,9) (7,3)<br />

Summe Langfristige Verbindlichkeiten 957,1 31,0 1.001,8 32,5 (44,7) (4,5)<br />

Gezeichnetes Kapital 95,2 3,1 95,2 3,1 0,0 0,0<br />

Kapitalrücklage 656,6 21,3 654,0 21,3 2,6 0,4<br />

Gewinnrücklagen 409,7 13,2 365,3 11,9 44,4 12,2<br />

Jahresüberschuss 5,5 0,2 22,7 0,7 (17,2) (75,8)<br />

Anteile anderer Gesellschafter 98,9 3,2 85,7 2,8 13,2 15,4<br />

Summe Eigenkapital 1.265,9 41,0 1.222,9 39,8 43,0 3,5<br />

Summe Passiva 3.086,5 100,0 3.074,9 100,0 11,6 0,4


140 141<br />

In der IFRS­Bilanz wird nur das mit Eigenmitteln finanzierte Anlagevermö­<br />

gen dargestellt. Das geförderte Anlagevermögen ist mit dem Sonderposten<br />

nach Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) verrechnet.<br />

Die Fördermittelquote, der Quotient aus gefördertem Anlagevermögen und<br />

dem Gesamtanlagevermögen (gefördert und ungefördert), ist mit 44,9 Prozent<br />

(Vorjahr 46,6 Prozent) weiterhin leicht rückläufig. Die Abnahme der Fördermittelquote<br />

entspricht dem allgemeinen Trend, wonach vermehrt Investitionen<br />

aus Eigenmitteln zu finanzieren sind.<br />

Die Forderungsreichweite hat sich gegenüber dem Vorjahr von 39,6 Tage auf<br />

nun 38,0 Tage um 1,6 Tage verbessert. Die Reduzierung der Forderungsreichweite<br />

wird im Geschäftsjahr 2009 weiterhin im Fokus stehen.<br />

Aufgrund der direkten Zugehörigkeit von <strong>HELIOS</strong> zu Fresenius bestehen die<br />

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen nicht mehr gegenüber<br />

dem Mehrheitsgesellschafter, der Fresenius ProServe <strong>GmbH</strong>, sondern gegenüber<br />

der Fresenius SE. Sie entsprechen den dort angelegten flüssigen Mitteln.<br />

Diese sind um 4,9 Millionen Euro auf 81,5 Millionen Euro gesunken.<br />

Die Reduzierung der Firmenwerte um 5,1 Millionen Euro resultiert aus der<br />

Anpassung der Eröffnungsbilanz der <strong>Kliniken</strong> Krefeld und Hüls (­8,9 Mil­<br />

lionen Euro). Zugänge im Firmenwert ergeben sich im Wesentlichen aus<br />

dem Erwerb der Klinik Hamburg (1,7 Millionen Euro) sowie weiterer Medi­<br />

zinischer Versorgungszentren (1,6 Millionen Euro).<br />

Unsere Finanzierung über den Konzern wird in zwei Positionen abgebildet:<br />

zum einen in den Verbindlichkeiten gegenüber unserem Mehrheitsgesellschafter,<br />

der Fresenius ProServe <strong>GmbH</strong>, und der Fresenuis SE in Höhe von<br />

insgesamt 283,1 Millionen Euro. Diese Verbindlichkeiten resultieren aus<br />

aufgelaufenen Schulden und der Verlustfinanzierung der Wittgensteiner<br />

<strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong>, die bisher jährlich verlängert wurde. Zum anderen aus<br />

langfristigen Bankkrediten, insbesondere für die Bauinvestition der <strong>HELIOS</strong><br />

<strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong> in Berlin­Buch.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Umsatz und Ergebnis<br />

Vermögen und Kapital<br />

Mittelherkunft und Mittelverwendung<br />

Chancen und Risiken<br />

Weitere Finanzinformationen


142 143<br />

Mittelherkunft und Mittelverwendung<br />

Die <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2008 ein EBITDA<br />

von 249,3 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung stieg<br />

um 6,7 Millionen Euro auf 70,5 Millionen Euro.<br />

Die Erhöhung der Abschreibungen um 10,4 Millionen Euro auf 76,1 Millionen<br />

Euro ergibt sich im Wesentlichen aus dem erstmaligen Einbezug der Klini­<br />

ken Krefeld und Hüls sowie aus der Fertigstellung des Neubaus Berlin­Buch.<br />

Aus dem Working Capital konnten wir im Geschäftsjahr 2008 Liquidität in<br />

Höhe von 65,2 Millionen Euro schöpfen. Positiv wirkte sich hierbei ein<br />

Anstieg der Rückstellungen in Höhe von 21,2 Millionen Euro aus. Zusätzlich<br />

generierten wir 22,3 Millionen Euro Liquidität aus fördermittelrelevanten<br />

Positionen.<br />

Der operative Cashflow stieg um 11,6 Prozent auf 225,0 Millionen Euro. Die<br />

operative Cashflowmarge betrug 10,6 Prozent (2007: 11,0 Prozent).<br />

In den Akquisitionen sind die Kaufpreise für die Klinik Hamburg sowie für<br />

den Erwerb mehrerer Medizinischer Versorgungszentren enthalten. Die Anteile<br />

an der tschechischen Mediterra Gruppe wurden im Geschäftsjahr an den<br />

Fresenius­Unternehmensbereich VAMED veräußert.<br />

Kapitalflussrechnung<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Umsatz und Ergebnis<br />

Vermögen und Kapital<br />

Mittelherkunft und Mittelverwendung<br />

Chancen und Risiken<br />

Weitere Finanzinformationen<br />

1. Januar bis 31. Dezember [in Mio €] 2008 2007<br />

Jahresüberschuss (vor Ergebnisabführung) 70,5 63,9<br />

Abschreibungen 76,1 65,7<br />

Veränderung der Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflichtungen (0,3) (2,5)<br />

Auf andere Gesellschafter entfallender Gewinn 12,0 10,9<br />

Veränderung Working Capital 65,2 64,8<br />

Veränderung der Vorräte 0,7 0,6<br />

Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (1,4) (24,6)<br />

Veränderung der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 1,7 38,8<br />

Veränderung der sonstigen Rückstellungen 21,2 7,2<br />

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (3,0) (1,4)<br />

Veränderung der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1,9 (11,4)<br />

Veränderung der sonstigen Forderungen/Verbindlichkeiten 45,1 55,6<br />

Gewinn/ Verlust aus dem Verkauf von Sachanlagen 0,5 (0,2)<br />

Mittelzufluss/-abfluss aus laufender Geschäftstätigkeit 225,0 202,6<br />

Zufluss Fördermittel 1 59,8 77,5<br />

Erwerb von Sachanlagen – eigenmittelfinanziert (134,8) (149,1)<br />

Erwerb von Sachanlagen – fördermittelfinanziert (59,8) (77,5)<br />

Erlöse aus dem Verkauf von Sachanlagen 3,5 12,1<br />

Akquisition/Veräußerung von Anteilen an verbundenen<br />

Unternehmen und Beteiligungen, netto (1,9) (94,5)<br />

Zugang/Abgang liquider Mittel aus Unternehmenskäufen/-verkäufen 5,4 7,8<br />

Mittelzufluss/-abfluss aus Investitionstätigkeit (127,7) (223,7)<br />

Ergebnisabführung an Gesellschafter (65,0) (41,1)<br />

Veränderung des gezeichneten Kapitals 0,0 0,0<br />

Veränderung von Darlehen von verbundenen Unternehmen (14,3) 62,1<br />

Veränderung kurzfristiger Darlehen – Eigenmittel 6,4 (5,6)<br />

Veränderung langfristiger Darlehen und aktivierter Leasingverträge<br />

(inkl. kurzfristig fälliger Teil) (29,4) (2,4)<br />

Veränderung sonstiger finanzieller Aktivitäten 0,0 (0,7)<br />

Veränderung Anteile anderer Gesellschafter (0,3) 0,8<br />

Mittelzufluss/-abfluss aus Finanzierungstätigkeit (102,5) 13,1<br />

Zunahme / Abnahme flüssiger Mittel (5,2) (8,0)<br />

Flüssige Mittel am Anfang des Jahres 50,1 58,1<br />

Flüssige Mittel am Ende des Jahres 44,9 50,1<br />

1) Zufluss Fördermittel aus Zuführung zum Sonderposten KHG; die übrigen Veränderungen aus fördermittelrelevanten Positionen sind in den jeweiligen KFR-Positionen<br />

enthalten.


144 145<br />

Chancen und Risiken<br />

Die Finanzkrise, der Einbruch der Realwirtschaft und der dadurch<br />

eingeschränkte Handlungsspielraum der öffentlichen Hand werden mittel fristig<br />

wieder verstärkt zu Klinikprivatisierungen führen. <strong>HELIOS</strong> plant, im Jahr<br />

2010 einen Umsatz von 2,5 Milliarden Euro zu erreichen.<br />

In der Finanzkrise ist das Gesundheitswesen als stabile Branche derzeit der<br />

Hoffnung spendende Leuchtturm in rauer See.<br />

Die Einbindung von <strong>HELIOS</strong> in den Gesundheitskonzern Fresenius nahm<br />

unter dem Aspekt einer das Wachstum absichernden und Risiken diversifizierenden<br />

Strategie eine positive Entwicklung. Das bestätigt sich gegenwärtig<br />

so klar wie nie zuvor: Gemeinsam mit unserer Muttergesellschaft haben<br />

wir gegen den Trend an überlebenswichtiger finanzieller Stabilität und Finanzierungsmöglichkeiten<br />

gewonnen. Dies belegt nicht zuletzt die Aufnahme<br />

der Fresenius SE in den DAX im März 2009.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Umsatz und Ergebnis<br />

Vermögen und Kapital<br />

Mittelherkunft und Mittelverwendung<br />

Chancen und Risiken<br />

Weitere Finanzinformationen<br />

Der auf den folgenden Seiten veröffentlichte Sanierungsplan und der darin<br />

nachvollziehbare Erfolg dokumentieren sowohl unsere nachhaltige wirt ­<br />

schaftliche Stärke als auch unsere Kompetenz in der stationären Gesund heits ­<br />

ver sorgung. Wir konnten uns einen Vertrauensvorschuss vor anderen Klinikträgern<br />

er arbeiten, und dies in einem Markt, in dem sich die politischen<br />

Mandatsträger einer Kommune keinen Privatisierungsfehlschlag leisten<br />

können.<br />

Das bis einschließlich 2008 stark gestiegene Gewerbesteueraufkommen und<br />

das Konjunkturpaket II – ein „investives Palliativpaket“ für kommunale<br />

Klinikträger – verstellen zurzeit den Blick auf wirtschaftlich zwingende<br />

Kliniksanierungen. Ausgelöst durch die Finanzkrise und den nachfolgenden<br />

Einbruch der Realwirtschaft, wird das Gewerbesteueraufkommen 2009 er ­<br />

heblich zurückgehen. Nach den Bundestagswahlen werden die Zwänge der<br />

Realwirtschaft in den Vordergrund treten. Sparzwänge werden sich auf jeder<br />

Ebene des öffentlichen Handelns durchsetzen – vorausgesetzt, es gelingt,<br />

eine drohende Inflation zumindest einzugrenzen.<br />

Angesichts der zahlreichen Wahlen, die im Jahr 2009 anstehen, und der –<br />

auch durch das Konjunkturpaket II – kurzfristig verbesserten Finanzlage<br />

der Kommunen gehen wir 2009 eher von nur wenigen Privatisierungsprozessen<br />

aus. Aber aufgeschoben ist eben nicht aufgehoben – das heißt deutlich<br />

mehr und mit Blick auf die Größe der <strong>Kliniken</strong> sogar interessantere Chancen<br />

für uns ab 2010.<br />

Wir planen 2009 einen Umsatz inklusive der 2008 akquirierten <strong>Kliniken</strong> von<br />

mehr als 2,3 Milliarden Euro und ein EBIT zwischen 180 und 200 Millionen<br />

Euro. Dahinter steht ein Netzwerk voller Möglichkeiten mit engagierten Mitarbeitern,<br />

mit denen wir danach streben, unsere Ziele in Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />

zu erreichen.


146 147<br />

Weitere Finanzinformationen<br />

<strong>HELIOS</strong> dokumentiert im Sanierungsplan, dass wir dem Vertrauen gerecht<br />

werden, das uns als Privatisierungspartner entgegengebracht wird:<br />

Unsere Akutkliniken im Bestand erreichen in Summe die Ergebnisvorgaben.<br />

Die Forderungsreichweite konnte verbessert werden.<br />

Sanierungsplan Akutkliniken<br />

Unser Akutkliniken­Geschäftsplanmodell beschreibt einen auf fünf Jahre ausgelegten<br />

Sanierungsplan insbesondere für <strong>Kliniken</strong>, die wir aus kommunaler<br />

Trägerschaft übernommen haben. Hintergrund ist die regelmäßig existenzgefährdende<br />

wirtschaftliche Ausgangssituation dieser <strong>Kliniken</strong>: Eine sich stetig<br />

verschärfende Verlustsituation sowie ein über Jahre hinweg aufgebauter<br />

Investitions­ und Instandhaltungsstau haben eine Privatisierung als zukunftssichernde<br />

Rettungsmaßnahme unumgänglich gemacht.<br />

Den Investitionsstau bauen wir nach einem Planungs­ und Vorbereitungsjahr<br />

im zweiten bis fünften Jahr der Konzernzugehörigkeit sukzessive ab – im<br />

Einzelfall werden erforderliche umfangreiche Neubaumaßnahmen nach ein­<br />

em bei Trägerwechsel vereinbarten Investitionszeitplan umgesetzt. Ab dem<br />

sechsten Jahr befindet sich eine <strong>HELIOS</strong> Klinik operativ im Normalbetrieb.<br />

Zur eigenen Ergebniskontrolle und Verifizierung unseres Geschäftsmodells<br />

überwachen wir für jede Akutklinik das EBITDA als normiertes operatives<br />

Ergebnis im Zeitablauf.<br />

Für die Darstellung und Überwachung haben wir folgende Eckpunkte festgelegt:<br />

• Bei unterjähriger Konsolidierung beginnt die Sanierungszielvorgabe<br />

im Folgejahr.<br />

• Der Sanierungszeitraum umfasst fünf volle Geschäftsjahre.<br />

• Ab dem sechsten Jahr erfolgt die Erfassung im Bestand.<br />

Sanierungsplan Akutkliniken<br />

2008<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Akutkliniken<br />

gesamt<br />

Anzahl Akutkliniken 1 4 7 2 1 23 38<br />

Umsatz [Mio €], konsolidiert 11,9 220,2 157,3 278,2 45,7 1.160,1 1.873,4<br />

unterjährige<br />

Konsolidierung<br />

Umsatz und Ergebnis<br />

Vermögen und Kapital<br />

Mittelherkunft und Mittelverwendung<br />

Chancen und Risiken<br />

Weitere Finanzinformationen<br />

• Im Ist-EBITDA ist die Instandhaltung auf vier Prozent vom Umsatz<br />

normiert.<br />

• Eine Konzernumlage in Höhe von einem Prozent vom Umsatz zur<br />

Finanzierung der Holding ist enthalten.<br />

Die Wittgensteiner <strong>Kliniken</strong> verantworten wir seit März 2006. Dementsprechend<br />

beginnt die Sanierungszielvorgabe für deren Akutkliniken mit dem<br />

Geschäftsjahr 2007.<br />

Für die ehemaligen HUMAINE Akutkliniken wurde das Konsolidierungsjahr<br />

jeweils bereits als erstes Jahr nach Privatisierung angesetzt, da HUMAINE<br />

ein ähnliches Geschäftsmodell wie <strong>HELIOS</strong> verfolgt hatte. <strong>Kliniken</strong> mit<br />

Akut­ und Rehabilitationsmedizin werden nach dem größeren Umsatzanteil<br />

ins gesamt entweder dem Akut­ oder Rehabilitationssegment zugeordnet.<br />

Periodenfremde Effekte und Auflösung von Rückstellungen finden keine<br />

Berücksichtigung.<br />

Jahre nach der Übernahme <strong>Kliniken</strong> im<br />

Bestand<br />

1 2 3 4 5<br />

EBITDA-Ziel [%] 3% 6% 9% 12% 15% 15%<br />

EBITDA-Ziel absolut 6,6 9,4 33,4 6,9 174,0 230,3<br />

EBITDA-Ist absolut 0,1 (3,6) 12,0 27,3 4,8 188,1 228,7<br />

EBITDA-Ist [%] 0,8% (1,6%) 7,6% 9,8% 10,5% 16,2% 12,2%<br />

Abweichung<br />

Anzahl <strong>Kliniken</strong> besser 1 5 1 21 28<br />

Anzahl <strong>Kliniken</strong> schlechter 3 2 1 1 2 9<br />

besser/schlechter absolut [Mio €] (10,2) 2,6 (6,1) (2,1) 14,1 (1,6)<br />

besser/schlechter [%] (4,6%) 1,6% (2,2%) (4,5%) 1,2%


148 149<br />

Ausverhandelte Klinikbudgetabschlüsse werden erst mit der Genehmigung<br />

durch die Aufsichtsbehörde rechtskräftig und sind von uns bei der vorliegenden<br />

Darstellung in Höhe von 1,8 Millionen Euro EBITDA in den geprüften<br />

Einzelabschlüssen daher noch nicht berücksichtigt. Addiert man diesen Wert<br />

zum Akut­Total­EBITDA­Ist, haben wir unser Gesamtziel im Sanierungsplan<br />

auch im Jahr 2008 erreicht.<br />

Sanierungsplan Rehabilitationskliniken<br />

Das Rehabilitationskliniken­Geschäft betreiben wir als medizinisch sinnvolle<br />

Ergänzung des Akutkliniken­Geschäfts. Es stellt eine das Kerngeschäft ideal<br />

ergänzende Leistung dar, die einen Deckungsbeitrag zu unserem Gesamtgeschäft<br />

leistet. Ein analog zum Sanierungsplan im Akutgeschäft gestaffelter<br />

Plan macht aufgrund der jeweils langjährigen Zugehörigkeit der Rehabilitationskliniken<br />

zu Fresenius/Wittgensteiner <strong>Kliniken</strong> keinen Sinn. Deshalb<br />

haben wir uns für das Rehabilitationsgeschäft als erstes Zwischenziel einen<br />

EBITDAR (operativer EBITDA ohne Pacht/Mietaufwendungen) von mindestens<br />

15 Prozent gesetzt.<br />

Wir haben den EBITDAR als Richtgröße gewählt, weil Rehabilitationskliniken<br />

ungefördert und oftmals im Rahmen von Fondsmodellen als Miet­ (Aufwandsausweis<br />

im Aufwand) oder als Leasingobjekte (Aufwandsausweis in<br />

den Abschreibungen) finanziert worden sind. Im operativen Vergleich und<br />

in der Steuerung müssen wir diesen Unterschied egalisieren. Mittel­ bis<br />

langfris tig werden die Rehabilitationskliniken die vollen Kapitalkosten objektbezogen<br />

verdienen müssen. Wir beabsichtigen deshalb, nach Erreichen des<br />

Zwischenziels die Vorgabe zum EBITDAR anzupassen. Wie im Akutkliniken­<br />

Geschäft sind vier Prozent Instandhaltung und eine Konzernumlage in Höhe<br />

von einem Prozent vom Umsatz in der EBITDAR­Berechnung enthalten.<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Sanierungsplan Rehabilitationskliniken<br />

Umsatz und Ergebnis<br />

Vermögen und Kapital<br />

Mittelherkunft und Mittelverwendung<br />

Chancen und Risiken<br />

Weitere Finanzinformationen<br />

Jahr 2008 2007<br />

Anzahl Rehabilitationskliniken 18 18<br />

Umsatz [in Mio €], konsolidiert 205,2 205,7<br />

EBITDAR-Ziel [%] 15% 15%<br />

EBITDAR-Ziel, absolut [in Mio €] 30,8 30,9<br />

EBITDAR-Ist, absolut [in Mio €] 28,8 30,9<br />

EBITDAR-Ist [%] 14,0% 15,0%<br />

Abweichung<br />

Anzahl <strong>Kliniken</strong> besser 8 8<br />

Anzahl <strong>Kliniken</strong> schlechter 10 10<br />

besser/schlechter absolut [in Mio €] (2,0) 0,0<br />

besser/schlechter [%] (1,0%) 0,0%<br />

In Übereinstimmung mit dem Akutbereich haben wir im Berichtsjahr einen<br />

ausverhandelten, jedoch noch nicht unterzeichneten Budgetabschluss in<br />

Höhe von 3,8 Millionen Euro EBITDAR in der Darstellung nicht berücksichtigt.<br />

Rechnet man diesen dazu, dann ist es uns im Jahr 2008 gelungen, das<br />

EBITDAR­Ziel in vollem Umfang zu erreichen und eine weitere Klinik vom<br />

Schlechter­ in den Besser­Bereich zu führen.<br />

Bruttoanlagenspiegel<br />

Die Fördermittelquote, bereinigt um den Firmenwert in Höhe von<br />

1.529,1 Millionen Euro (Vorjahr 1.534,2 Millionen Euro), liegt bei 44,9 Prozent<br />

und ist damit gegenüber dem Vorjahr (46,6 Prozent) weiterhin leicht rückläufig.<br />

Die Abnahme der Fördermittelquote entspricht dem allgemeinen<br />

Trend, wonach vermehrt Investitionen aus Eigenmitteln zu finanzieren sind.


150 151<br />

Enwicklung der Fördermittelquote<br />

[Fördermittel am Bruttoanlagevermögen]<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

71,2%<br />

61,9%<br />

63,4%<br />

Die Abnahme der Fördermittelquote bei <strong>HELIOS</strong> entspricht dem allgemeinen Trend, was zugleich eine<br />

vermehrte Investition aus Eigenmitteln bedeutet.<br />

56,5%<br />

47,4% 46,6% 44,9%<br />

2002 2003 2004 2005 2006 1 2007 1 2008 1<br />

1) Ab 2006 inklusive Wittgensteiner <strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong> mit hohem Anteil Rehabilitationskliniken und damit höherem Anteil<br />

Investitionen aus Eigenmitteln<br />

Wesentliche Investitionen im Geschäftsjahr wurden in die <strong>Kliniken</strong> Berlin­<br />

Buch (36,1 Millionen Euro), Krefeld (16,1 Millionen Euro) sowie Schwerin<br />

(15,8 Millionen Euro) getätigt.<br />

Die Spalte „Veränderung des Konsolidierungskreises“ beinhaltet Erst­ und<br />

Endkonsolidierungseffekte. In der Tabelle „Anlage vermögen nach IFRS“ sind<br />

in dieser Spalte zusätzlich Währungsdifferenzen (1,2 Millionen Euro) enthalten.<br />

Gefördertes Anlagevermögen 1<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

[in Mio €] Rest-<br />

buchwert<br />

31.12.2007<br />

Investitionen <br />

Veränderungen<br />

des KK<br />

Umsatz und Ergebnis<br />

Vermögen und Kapital<br />

Mittelherkunft und Mittelverwendung<br />

Chancen und Risiken<br />

Weitere Finanzinformationen<br />

Um-<br />

buchung<br />

Abgänge Abschreibungen<br />

Rest-<br />

buchwert<br />

31.12.2008<br />

Immaterielle Vermögenswerte 8,8 2,0 0,5 0,4 0,0 3,0 8,7<br />

1. Grundstücke 0,8 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,8<br />

2. Gebäude 597,8 6,8 7,6 21,8 0,1 43,1 590,8<br />

3. Technische Anlagen und Maschinen 39,0 0,9 0,7 0,2 0,3 6,2 34,3<br />

4. Betriebs- und Geschäftsausstattung 116,6 32,7 4,3 2,8 0,8 34,1 121,5<br />

5. Geleistete Anzahlungen<br />

und Anlagen i. B. 36,9 17,4 0,0 (24,9) 0,4 0,0 29,0<br />

Sachanlagevermögen 791,1 57,8 12,6 (0,1) 1,6 83,4 776,4<br />

Gefördertes Anlagevermögen 799,9 59,8 13,1 0,3 1,6 86,4 785,1<br />

Anlagevermögen nach IFRS 1<br />

[in Mio €] Rest-<br />

buchwert<br />

31.12.2007<br />

Investitionen <br />

Veränderungen<br />

des KK 2<br />

Um-<br />

buchung<br />

Abgänge Abschreibungen<br />

Rest-<br />

buchwert<br />

31.12.2008<br />

Immaterielle Vermögenswerte und<br />

Firmenwerte 3 1.545,9 6,3 (8,3) 0,4 0,1 4,1 1.540,1<br />

1. Grundstücke 85,6 0,6 13,6 0,3 0,2 0,0 99,9<br />

2. Gebäude 619,1 36,7 (12,4) 25,1 3,1 37,4 628,0<br />

3. Technische Anlagen und Maschinen 35,6 5,8 (3,1) 2,4 0,7 4,2 35,8<br />

4. Betriebs- und Geschäftsausstattung 109,3 38,1 (0,4) 7,8 0,7 30,4 123,7<br />

5. Geleistete Anzahlungen<br />

und Anlagen i. B. 48,3 50,0 (1,7) (36,3) 1,0 0,0 59,3<br />

Sachanlagevermögen 897,9 131,2 (4,0) (0,7) 5,7 72,0 946,7<br />

Finanzanlagevermögen 5,2 0,8 3,4 0,0 1,9 0,0 7,5<br />

Anlagevermögen nach IFRS 2.449,0 138,3 (8,9) (0,3) 7,7 76,1 2.494,3<br />

Bruttoanlagevermögen 3.248,9 3.279,4<br />

Fördermittelquote 3 46,6% 44,9%<br />

1) Gefördertes Anlagevermögen aus Zuwendungen der öffentlichen Hand bzw. öffentlichen Fördermitteln wird gemäß IAS 20 aufgrund seiner zweckentsprechenden Nutzung und<br />

der damit faktisch entfallenden Rückzahlungsmöglichkeit mit den Sonderposten nach KHG saldiert und somit bilanzverkürzend berücksichtigt. Nach IFRS wird also nur das<br />

mit Eigenmitteln finanzierte sogenannte Nettoanlagevermögen ausgewiesen. Das Bruttoanlagevermögen weist den Wert des gesamten Anlagevermögens aus, das dem Unternehmen<br />

zur Verfügung steht.<br />

2) Veränderung des Konsolidierungskreises, Währungsdifferenzen<br />

3) bereinigt um Firmenwert


152 153<br />

Forderungsreichweite und Umsatzausfall<br />

Forderung<br />

Die Forderungsreichweite sank im Vergleich zum Vorjahr um 4,0 Prozent<br />

von 39,6 Tage auf 38,0 Tage. Bedingt ist diese positive Entwicklung vor allem<br />

durch die wieder stärkere Fokussierung auf das Forderungsmanagement.<br />

Diese Entwicklung wollen wir auch im Jahr 2009 fortsetzen.<br />

Die Differenz zwischen den Forderungen aus Lieferung und Leistung zum<br />

Jahresende 2007 und Jahresanfang 2008 resultiert daraus, dass in der Darstellung<br />

2007 die <strong>HELIOS</strong> Klinikum Krefeld <strong>GmbH</strong> nicht enthalten ist.<br />

2008 2007<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen am Jahresanfang [in Mio €] 217,7 168,3<br />

Umsatzerlöse [in Mio €] 2.123,3 1.841,2<br />

Veränderungen Einzelwertberichtigung [in Mio €] (10,4) (4,7)<br />

Verbrauch Einzelwertberichtigung [in Mio €] 1,9 0,9<br />

Abschreibungen auf Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen [in Mio €] (5,1) (4,3)<br />

Zahlungseingänge [in Mio €] (2.106,1) (1.801,6)<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen am Jahresende [in Mio €] 221,3 199,8<br />

Forderungsreichweite [Tage] 38,0 39,6<br />

Zahlungseingänge abgeschriebener Forderungen [in Mio €] 0,4 0,3<br />

Quote Umsatzausfall 1 [%] 0,3 0,3<br />

1) Die Umsatzausfallsquote ergibt sich aus dem Verbrauch Einzelwertberichtigung plus Abschreibungen auf Forderungen<br />

abzüglich Zahlungseingänge aus abgeschriebenen Forderungen dividiert durch Umsatzerlöse.<br />

Bezüge der Geschäftsführung<br />

Einführung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Finanzbericht<br />

Vergütung des Managements<br />

Im Geschäftsjahr 2008 belief sich die Vergütung der Geschäftsführer auf<br />

4,1 Millionen Euro (Vorjahr 4,0 Millionen Euro).<br />

Die Vergütung aus Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung resultiert<br />

aus Wandelschuldverschreibungen und Aktienoptionen auf Basis der Aktienoptionspläne<br />

2003 und 2008 der Fresenius SE, die der Geschäftsführung ge­<br />

währt wurden. 1 Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 85.800 Aktienoptionen<br />

mit einem beizulegenden Wert zum Zeitpunkt ihrer Gewährung von je 15,80<br />

Euro gewährt.<br />

Für die Geschäftsführung besteht arbeitsvertraglich die Möglichkeit einer<br />

betrieblichen Altersversorgung. Im Geschäftsjahr wurde eine solche weder<br />

gewährt noch gezahlt. Darüber hinaus wurden weder der Geschäftsführung<br />

noch dem Aufsichtsrat Kredite, Vorschüsse oder sonstige Vorteile gewährt.<br />

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen im Geschäftsjahr 50.000 Euro.<br />

fix 2<br />

2008<br />

variabel<br />

für 2007<br />

Umsatz und Ergebnis<br />

Vermögen und Kapital<br />

Mittelherkunft und Mittelverwendung<br />

Chancen und Risiken<br />

Weitere Finanzinformationen<br />

Komponenten mit langfristiger<br />

Anreizwirkung 3<br />

Gesamt<br />

2008<br />

[T€] [%] [T€] [%] [Anzahl] [T€] [%] [T€]<br />

Dr. Francesco De Meo 443,0 39,1 281,9 24,9 25.800 407,6 36,0 1.132,5<br />

Olaf Jedersberger 368,0 60,8 0,0 0,0 15.000 237,0 39,2 605,0<br />

Uwe Klingel 368,0 41,5 281,9 31,8 15.000 237,0 26,7 886,9<br />

Peter Küstermann 368,0 41,5 281,9 31,8 15.000 237,0 26,7 886,9<br />

Jörg Reschke 368,0 60,8 0,0 0,0 15.000 237,0 39,2 605,0<br />

Gesamt 1.915,0 46,5 845,7 20,5 85.800 1.356 32,9 4.116,3<br />

1) Zu den Grundzügen des Aktienoptionsplans verweisen wir auf den Geschäftsbericht der Fresenius SE, Anmerkung 34<br />

(Aktienoptionen).<br />

2) enthalten sind neben dem Fixgehalt Versicherungsleistungen, die Privatnutzung der Firmen-Pkw, Zuschüsse<br />

zur Renten- und Krankenversicherung und sonstige Nebenleistungen<br />

3) Die Komponenten mit langfristiger Wirkung werden mit dem rechnerischen Wert dargestellt, der sich zum Zeitpunkt der<br />

Gewährung nach verbindlichen Bilanzierungsvorgaben ergibt. Die tatsächlichen Werte, die bei einem in der Zukunft liegenden<br />

Verkauf realisiert werden können, ergeben sich aus dem zum Ausübungszeitpunkt geltenden Aktienkurs. Beispielhaft ergibt<br />

sich per 31.12.2008 ein negativer Veräußerungswert von -239,0 TEUR (statt ausgewiesener 237,0 TEUR) für 15.000 gewährte<br />

Optionen in 2008 (Quelle: year end statement UBS).


154 155<br />

Impressum und Kontakt<br />

Sollten Sie Fragen oder Anregungen zu<br />

unserem Geschäftsbericht 2008 haben,<br />

schreiben Sie uns per Post, Fax oder<br />

E­Mail.<br />

Auf Wunsch schicken wir Ihnen gerne<br />

kostenlos weitere Informationen<br />

über unser Unternehmen und unsere<br />

<strong>Kliniken</strong> zu. Im Internet finden Sie unter<br />

www.helios­kliniken.de ebenfalls<br />

weiterführende Informationen.<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Friedrichstraße 136<br />

10117 Berlin<br />

Telefon: +49 30 521 321-0<br />

Telefax: +49 30 521 321-199<br />

E-Mail: info@helios-kliniken.de<br />

Internet: www.helios-kliniken.de<br />

Ihre Ansprechpartner<br />

Peter Küstermann<br />

Mitglied der Geschäftsführung/CFO<br />

peter.kuestermann@helios-kliniken.de<br />

Tobias Meixner<br />

Leiter Unternehmenskommunikation<br />

tobias.meixner@helios-kliniken.de<br />

Herausgeber<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />

Redaktion<br />

Peter Küstermann, Tobias Meixner,<br />

Dr. med. Johann Peter Prinz,<br />

Christian Schmuck,<br />

Constanze von der Schulenburg<br />

Autoren<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Henning Baberg,<br />

Prof. Dr. med. Parwis Fotuhi,<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Mansky,<br />

Andreas Meyer, Sibylle Ropers, Tobias<br />

Schlüter, Lukas Schmid, Dorothea<br />

Schmidt<br />

Gestaltung<br />

s-company.de<br />

Fotos<br />

Thomas Leininger, Thomas Oberländer<br />

Lektorat<br />

Regina Hirschfeld, Kerstin Kröning,<br />

Dr. med. Johann Peter Prinz,<br />

Konstanze Richter,<br />

Constanze von der Schulenburg


1994<br />

15 Jahre <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

1995<br />

<strong>Kliniken</strong>: Bad Schwartau<br />

Bochum, Volkach,<br />

Bleicherode<br />

Gründung der <strong>HELIOS</strong><br />

<strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong> durch<br />

Dr. med. Lutz Helmig.<br />

Ralf Michels wird<br />

Geschäftsführer.<br />

<strong>Kliniken</strong>: Gotha/Ohrdruf<br />

1) Zum Zeitpunkt der Übernahme zunächst Betriebsführung durch <strong>HELIOS</strong>.<br />

Lorem ipsum dolor sit.<br />

1996<br />

1997<br />

<strong>Kliniken</strong>: Berching,<br />

Leisnig<br />

Gründung des<br />

Medizinischen Beirats.<br />

Aufbau der<br />

<strong>HELIOS</strong> Service <strong>GmbH</strong> durch<br />

Bert Uwe Drechsel.<br />

<strong>Kliniken</strong>: Aue, Blankenhain<br />

Erfurt1 , Grebenhain1 Peter Küstermann kommt<br />

als Finanzchef zur Gruppe.<br />

1998<br />

1999<br />

<strong>Kliniken</strong>: Borna,<br />

Schkeuditz, Müllheim,<br />

Zwenkau, Breisach,<br />

Titisee-Neustadt<br />

Lorem ipsum dolor sit.<br />

<strong>Kliniken</strong>: Erfurt,<br />

Bad Nauheim1 Beteiligung der Geschäftsführer<br />

am Stammkapital<br />

der Gesellschaft.<br />

Unternehmenszentrale<br />

in Fulda.<br />

Regionalisierung.<br />

Einführung <strong>HELIOS</strong>net TM .<br />

2000<br />

2001<br />

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<strong>Kliniken</strong>: Berlin-Buch,<br />

Kitzbühel (A)<br />

Analyse und internationaler<br />

Vergleich des gesamten<br />

medizinischen Leistungsspektrums<br />

gemäß den gesetzlichen<br />

Vorgaben (DRG).<br />

Aufsichtsrat unter Vorsitz<br />

von Dr. med. Lutz Helmig<br />

installiert.<br />

Erster Medizinischer<br />

Jahresbericht.<br />

Neubauten in Aue und Erfurt.<br />

Dr. Francesco De Meo<br />

wird Geschäftsführer Recht<br />

und Personal.<br />

2002<br />

2003<br />

<strong>Kliniken</strong>: Wuppertal,<br />

Schwelm<br />

Aufbau der <strong>HELIOS</strong> Region<br />

West durch Übernahme der<br />

<strong>Kliniken</strong> in Wuppertal und<br />

Schwelm.<br />

Erstes medizinisches Versor-<br />

gungszentrum, Übernahme<br />

der städtischen Alten- und<br />

Pflegeheime in Erfurt.<br />

<strong>Kliniken</strong>: Hünfeld, Grebenhain,<br />

Bad Nauheim<br />

Erster Klinikneubau in Gotha<br />

nach unserem Konzept.<br />

Erfolge in der medizinischen<br />

Führung durch messbare<br />

Ziele und Einsatz des Peer-<br />

Review-Verfahrens.<br />

2004<br />

<strong>Kliniken</strong>: Schwerin,<br />

Berlin-Zehlendorf<br />

Uwe Klingel wird Geschäftsführer.<br />

Ausbau der Region Nord mit<br />

den <strong>Kliniken</strong> in Schwerin<br />

und Berlin-Zehlendorf.<br />

Fertigstellung des Klinikneubaus<br />

in Schkeuditz, Beginn<br />

des Neubaus in Berlin-Buch.<br />

2005<br />

<strong>Kliniken</strong>: 24 <strong>Kliniken</strong> der<br />

Wittgensteiner <strong>Kliniken</strong> an<br />

19 Standorten<br />

Mit seinem medizinischen<br />

Qualitätsmanagement<br />

verbessert <strong>HELIOS</strong> die<br />

Ergebnisqualität nachweisbar<br />

stark.<br />

Eröffnung des Neubaus<br />

der <strong>HELIOS</strong> Klinik Müll -<br />

heim (158 Betten) in<br />

Baden-Württemberg.<br />

Olaf Jedersberger wird<br />

Regionalgeschäftsführer.<br />

Der Gesundheitskonzern<br />

Fresenius AG wird Mehrheitsgesellschafter<br />

der<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe.<br />

2006<br />

<strong>Kliniken</strong>: Bad Saarow,<br />

Dresden-Wachwitz,<br />

Geesthacht, Oberstaufen,<br />

Plauen, Zihlschlacht (CH)<br />

<strong>HELIOS</strong> übernimmt die<br />

HUMAINE <strong>Kliniken</strong> Gruppe.<br />

Karin Gräppi, Jörg Reschke,<br />

Franzel Simon und Ekkehard<br />

Zimmer werden Regionalgeschäftsführer.<br />

<strong>HELIOS</strong> erweitert sein Qualitätsmanagement.<br />

<strong>HELIOS</strong> bezieht die neue<br />

Konzernzentrale in Berlin-<br />

Mitte im Spreekarree.<br />

2007<br />

<strong>Kliniken</strong>: Krefeld,<br />

Krefeld-Hüls, Lengerich,<br />

Oberhausen, Überlingen<br />

<strong>HELIOS</strong> übernimmt <strong>Kliniken</strong><br />

in Oberhausen, Lengerich<br />

und das Spital in Überlingen.<br />

<strong>HELIOS</strong> schließt den ersten<br />

bundesweit gültigen Konzerntarifvertrag<br />

mit ver.di.<br />

Eröffnung des Neubaus des<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikums Berlin-Buch.<br />

<strong>HELIOS</strong> wird Privatisierungspartner<br />

des Klinikums<br />

Krefeld. Neben dem Standort<br />

in Hüls kommt damit<br />

der fünfte Maximalversorger<br />

zu <strong>HELIOS</strong>.


Glossar<br />

BfArM Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte<br />

CAGR Compound Annual Growth Rate = durchschnittliche gewichtete jährliche Wachstumsrate<br />

CRO Contract Research Organization<br />

DRG Diagnosis­Related Group = Zusammenfassung von Krankenhaus behandlungsfällen<br />

anhand von Diagnosen und Prozeduren zu homogenen Behandlungsfallgruppen<br />

EBIT Earnings Before Interest and Tax<br />

EBITDA Earnings Before Interest, Tax, Depreciation and Amortization<br />

EBITDAR Earnings Before Interest, Tax, Depreciation, Amortization and Rent<br />

ICD International Classification of Diseases (10. Revision) = amtlicher Katalog<br />

für die Verschlüsselung von Haupt­ und Nebendiagnosen<br />

InEK Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus g<strong>GmbH</strong><br />

IQM Initiative Qualitätsmedizin: eine von <strong>HELIOS</strong> 2008 ins Leben gerufene<br />

trägerübergreifende Initiative zur routinedaten­basierten Qualitätssicherung<br />

KHEntgG Krankenhausentgeltgesetz<br />

KHG Krankenhausfinanzierungsgesetz<br />

KHRG Krankenhausfinanzierungsreformgesetz<br />

MDC Major Diagnostic Category = organbezogene Gliederung der DRG<br />

zu Hauptdiagnosegruppen<br />

MDK Medizinischer Dienst der Krankenversicherung<br />

MPG Medizinproduktegesetz<br />

PCCL Patient Clinical Complexity Level = mathematisch ermittelter Fallschweregrad<br />

Peer-Review- Im hier gemeinten Zusammenhang: Revision von Behandlungsfällen<br />

Verfahren durch gleichrangige Kollegen zum Zweck der Qualitätsverbesserung<br />

QSR Qualitätssicherung der stationären Versorgung mit Routinedaten<br />

SE Societas Europaea – Europäische Gesellschaft – ist eine Handelsgesellschaft<br />

in der Form einer europäischen Aktiengesellschaft<br />

SGB Sozialgesetzbuch<br />

SMR Standardisierte Mortalitätsrate<br />

TEP Totalendoprothese<br />

TI Transparency International Deutschland e.V., gemeinnützige und politisch<br />

unabhängige Initiative zur Bekämpfung von Korruption<br />

WIdO Wissenschaftliches Institut der AOK


Oberhausen<br />

Hüls<br />

Krefeld<br />

Wuppertal<br />

Siegburg<br />

Bad Ems<br />

Bad Schwalbach<br />

Cuxhaven<br />

Bochum<br />

Hattingen<br />

Hagen<br />

Schwelm<br />

Bad Berleburg<br />

Diez<br />

Breisach<br />

Müllheim<br />

Lengerich<br />

Hünfeld<br />

Grebenhain<br />

Idstein<br />

Titisee-Neustadt<br />

Zihlschlacht<br />

Hamburg<br />

Bad Schwartau<br />

Bad Nauheim<br />

Überlingen<br />

Bleicherode<br />

Erfurt<br />

Gotha Diez<br />

Volkach<br />

Geesthacht<br />

Bad Gandersheim<br />

Northeim<br />

Bochum<br />

Hüls Sangerhausen<br />

Oberhausen<br />

Krefeld<br />

Wuppertal<br />

Siegburg<br />

Cuxhaven<br />

Bad Berleburg<br />

Bad Ems<br />

Bad Schwalbach<br />

Müllheim<br />

Lengerich<br />

Hattingen<br />

Hagen<br />

Schwelm<br />

Breisach<br />

Idstein<br />

Zihlschlacht<br />

Leezen<br />

Schwerin<br />

Bad Grönenbach<br />

Oberstaufen<br />

Bad Schwartau<br />

Brandenburg<br />

Hettstedt<br />

Lutherstadt<br />

EislebenErfurt<br />

Zwenkau<br />

Blankenhain<br />

Berlin<br />

Bad Saarow<br />

Leisnig<br />

Borna<br />

Pulsnitz<br />

Dresden<br />

ISBN: 978-3-937539-16-4<br />

Klinikum der Maximalversorgung<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong> | Friedrichstraße 136 | 10117 Berlin www.helios-kliniken.de<br />

Akutkliniken<br />

Hamburg<br />

Hünfeld<br />

Grebenhain<br />

Titisee-Neustadt<br />

Bad Nauheim<br />

Überlingen<br />

Bleicherode<br />

Volkach<br />

Plauen<br />

Geesthacht<br />

Bad Gandersheim<br />

Northeim<br />

Sangerhausen<br />

Gotha<br />

Leezen<br />

Schwerin<br />

Bad Grönenbach<br />

Oberstaufen<br />

Schkeuditz<br />

Aue<br />

Berching<br />

Brandenburg<br />

Hettstedt<br />

Lutherstadt<br />

Eisleben<br />

Zwenkau<br />

Blankenhain<br />

Plauen<br />

Berlin<br />

Schkeuditz<br />

Bad Saarow<br />

Leisnig<br />

Borna<br />

Aue<br />

Berching<br />

Pulsnitz<br />

Dresden<br />

Klinikum der Maximalversorgung<br />

Akutkliniken<br />

Akut- und Rehakliniken<br />

Rehakliniken<br />

Konzernzentrale<br />

Akut- und Rehakliniken

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