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Urologie Vaterstetten - Dr. med. Block, Vaterstetten

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11.2 Lebensqualität nach radikaler Prostatektomie, permanenter Brachytherapie und<br />

perkutaner Bestrahlung: vergleichende Daten<br />

Der Vergleich einzelner Therapiemodalitäten muss auch immer mehr auf die vom Patienten berichtete<br />

Zufriedenheit mit seiner Lebensqualität („health related quailty of life, HRQOL“ fokussieren. Diese ist<br />

definiert als „an appraisal of and satisfaction with their current level of function as compared to what<br />

they perceive to be possible or ideal“ (69).<br />

Bei 842 Patienten wurde die Lebensqualität nach radikaler Prostatektomie, permanenter<br />

Brachytherapie und externer Radiatio untersucht (8). Signifikante Behandlungsunterschiede wurden<br />

insbesondere bei den Kriterien Sexualität, Inkontinenz und Darmsymptomen konstatiert.<br />

Brachytherapie zeigte bessere oder gleiche Ergebnisse bezüglich Miktionsbeschwerden und Potenz.<br />

Patienten, die perkutan bestrahlt wurden, eine Androgendeprivation erhielten oder dem „wait and see“<br />

zugeordnet wurden, hatten eine schlechtere Lebensqualität als die nach radikaler Prostatektomie.<br />

Die Analyse der Lebensqualität (37) nach 103 Pd-Seedimplantation (n=142), radikaler Prostatektomie<br />

(n=269) und externer Strahlentherapie (n=222) ergab: Nach radikaler Prostatekomie war die sexuelle<br />

Funktion signifikant schlechter als nach 103 Pd-Brachytherapie oder Bestrahlung, obwohl nervsparende<br />

Techniken angewandt wurden. Die Inkontinenz war auch nach radikaler Prostatektomie ausgeprägter<br />

als nach 103 Pd-Seedimplantation und Bestrahlung. Die IPSS-Werte waren nach 103 Pd-Brachytherapie<br />

etwas höher als in den anderen beiden Therapieoptionen; nach 12 Monaten fanden sich keine<br />

Unterschiede mehr in den einzelnen Behandlungsmöglichkeiten.<br />

Lee et al. (76) untersuchten in einer prospektiven Longitudinalstudie 90 Männer nach definitiver<br />

Therapie eines lokal begrenzten Prostatakarzinoms (Brachytherapie: 44 Pat., externe Bestrahlung und<br />

radikale Prostatektomie: je 23 Pat.). Der Vergleich der HRQOL-Kriterien evaluierte Unterschiede in<br />

Korrelation zur Therapiemodalität. Im ersten Monat nach Behandlung nahm die Lebensqualität nach<br />

Brachytherapie und Radikaloperation stärker ab als nach perkutaner Bestrahlung. Nach 3 Monaten<br />

war dieser Unterschied geringer ausgeprägt; nach 1 Jahr waren die Ausgangswerte auch nach<br />

permanenter Brachytherapie und radikaler Prostatektmie wieder erreicht (Abb. 34). Die Autoren<br />

diskutierten, um welches Ausmaß die Lebensqualität eigentlich reduziert sein muss, um klinisch und<br />

für den individuellen Patienten in den einzelnen Therapiemodalitäten tatschächlich relevant zu sein.<br />

Sie kamen zu dem Schuss, dass dies nur für die Patienten im 1. Monat nach radikaler Prostatektomie<br />

und Brachytherapie gelte. Demgemäss sind HRQOL-Unterschiede behandlungsspezifisch im 1.<br />

Monat, abnehmend nach 3 Monaten und gleich nach 1 Jahr.<br />

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