Urologie Vaterstetten - Dr. med. Block, Vaterstetten
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10.2 Perkutane Strahlentherapie:<br />
Die Radiotherapie ist ein etabliertes Verfahren mit Ergebnissen, die der radikalen Prostatektomie<br />
vergleichbar zu sein scheinen (98). Bei der Behandlung des lokal begrenzten Prostatakarzinoms<br />
wurden durch die Einführung der 3D-konformalen Strahlentherapie, der intensitätsmodulierten<br />
Strahlentherapie (IMRT) und wichtigen technischen Verbesserungen im Bereich der LDR- und HDR-<br />
Brachytherapie (121,157) neue Behandlungskonzepte möglich. Diese technologischen Neuerungen<br />
erlauben die Anwendung höherer Strahlendosen, ohne die Toxizität an den Normalgeweben oder<br />
Risikoorganen zu erhöhen. Im Zentrum steht dabei die Idee, dass mit der Dosiseskalation auch die<br />
Ergebnisse verbessert werden können. Diese Dosis-Wirkungs-Beziehung beim Prostatakarzinom ist<br />
allgemein anerkannt und wird von den meisten Radiotherapeuten akzeptiert (Tab 16).<br />
Neuere Arbeiten, welche den iPSA-Wert berücksichtigen, sind in Tab. 16 dargestellt. Die<br />
Stratifizierung erfolgte an Patienten des Fox Chase Cancer Center (60,61), des Memorial Sloan<br />
Kettering Cancer Center (159), des M. D. Anderson (114) und des Mt. Sinai Hospital (136) sowie des<br />
William Beaumont Hospital (72). Im Rahmen dieser Untersuchungen zeigte sich, dass mit einer<br />
Dosiseskalation eine höhere biochemische Kontrollrate erreicht wurde.<br />
Diese verbesserte Kontrollrate kann jedoch auch durch ein kürzere Nachbeobachtungszeit der mit<br />
Dosiseskalalation behandelten Patientenbegründet werden. Ein weiterer Kritikpunkt dieser Studien ist<br />
die unterschiedliche Zahl der Patienten in den beiden Studienarmen.<br />
In der Hochdosisgruppe sind meist weniger Patienten als in der Gruppe mit niedriger Dosis<br />
aufgenommen. Eine weitere Modifikation der Ergebnisse bei Dosiseskalation findet sich bei<br />
Anwendung der ASTRO-Kriterien zum Tumorrezidiv. Werden diese Kriterien (Festlegen des<br />
biochemischen Rezidivs zu einem bestimmten Zeitpunkt; z. B. 3-5 Jahre) angewandt, kann im<br />
Vergleich mit längeren Nachbeobachtungszeiten eine 10-15% geringere Kontrollrate in der<br />
Hochdosisgruppe festgestellt werden. Um dieses Problem zu umgehen, wird von einigen Autoren<br />
vorgeschlagen, bei der Kaplan-Maier-Analyse diesen Effekt des zurrückdatierten biochemischen<br />
Rezidivs durch einen entsprechenden Bias auszugleichen (81).<br />
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