Urologie Vaterstetten - Dr. med. Block, Vaterstetten
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Radge et al. (121,122) unterschieden nicht zwischen mittleren und hohen Risiko-Prostatakarzinomen<br />
und erkannten keinen Vorteil der Kombinationstherapie (Tab. 11). Als Indikation einer kombinierten<br />
perkutanen Strahlentherapie mit konsekutiver Seedimplantation wurden nur Patienten mit<br />
Hochrisikotumoren gesehen.<br />
Merrick et al. (91) führten ihre Ergebnisse insbesondere auf die periprostatische Seedabdeckung<br />
zurück und bestätigten ihre Beobachtungen auch an einem größeren Patientenkollektiv ein Jahr<br />
später (Tab. 11).<br />
Auch die Seattle-Arbeitsgruppe (13) berichtete zwar über das sinnvolle rationale Konzept der<br />
Kombinationsbestrahlung, die Ergebnisse zeigten aber keinen signifikanten Vorteil: Progressionsfrei<br />
waren im inter<strong>med</strong>iären bzw. hohen Risiko 85% bzw. 62% bei kombinierter Bestrahlung versus 84%<br />
bzw. 54% bei alleiniger permanenter Brachytherapie (Tab. 11). Aus diesen Ergebnissen leitete sich<br />
die erweiterte Indikation (Tab. 4) der interstitiellen Seedimplantation ab (53).<br />
Demgemäss ist der Stellenwert der Kombination einer perkutanen Strahlentherapie in Kombination<br />
mit einer permanenten Brachytherapie umstritten. Nur prospektive Studien sind in der Lage, den<br />
Stellenwert dieser Therapiemodalität endgültig zu beurteilen.<br />
Prostatakarzinome der mittleren und speziell auch hohen Risikokategorie wurden auch erfolgreich mit<br />
einer kombinierten Tele-/HDR-Brachytherapie (Afterloading) unter Einbeziehung der lokoreginären<br />
Lymphabflusswege behandelt: Galalae et al. (49) berichteten über 144 Patienten mit einer<br />
Nachbeobachtungszeit von im Median 8 Jahren (60-171 Monate). Die tumorfreie Überlebensrate<br />
betrug 82,6%, die bNED-Überlebensrate 72,9%. Eine lokale Rezidivfreiheit zeigte sich bei T3-<br />
Tumoren in 91,3% und bei G3-Karzinomen in 70,6%. In der Multivarianz-Analyse waren der initiale<br />
PSA-Wert, die PSA-Kinetik nach kombinierter Tele-/HDR-Brachytherapie und das Fehlen einer<br />
neoadjuvanten Androgendeprivation unabhängige prognostische Faktoren.<br />
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