Urologie Vaterstetten - Dr. med. Block, Vaterstetten
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5.2 Einfluß des extraprostatischen Tumorwachstums auf die permanente<br />
Brachytherapie:<br />
Insbesondere die Limitierung auf 1/6 positive Prostatabiopsie in den Empfehlungen der DEGRO und<br />
DGU (Tab. 8) ist zu diskutieren (Wirth 2002): Weder ABS noch ESTRO und EORTC (6,102)<br />
spezifizieren in der Indikationsstellung die Zahl der positiven Prostatabiopsien. In den USA gilt, dass<br />
nicht mehr als 50% der Stanzbiopsien positiv sein sollten (54).<br />
Merrick et al. (90) untersuchten den Einfluß des Prozentsatzes positiver Biopsien auf das PSA-freie<br />
Überleben bei 262 Patienten mit Prostatakarzinomen niedrigen, mittleren und hohen Risikos, die sich<br />
einer alleinigen permanenten Brachytherapie unterzogen. Der prozentuale Anteil positiver Biopsien<br />
stellte jedoch zur Vorhersage des PSA-freien 5-Jahres-Überlebens von Patienten mit<br />
Karzinomerkrankungen niedrigen, mittleren und hohen Risikos kein statistisch signifikantes<br />
Prognostikum dar. Nur der Gleason Score im mittleren Risiko und der initiale PSA Wert im hohen<br />
Risiko waren statistisch signifikante Prognosefaktoren. Die Autoren schlußfolgerten, die fehlende<br />
Signifikanz des Anteils positiver Prostatabiopsien resultiert aus der Dosiseskalation bei permanenter<br />
Brachytherapie, die hier weit höher ist als bei der perkutanen Strahlentherapie und aus der<br />
Möglichkeit, die periprostatische Region intensiver (“clinical target volume”) als mit der radikalen<br />
Prostatektomie zu behandeln.<br />
Auch die Canadian Genito-Urinary Radiation Oncologists Consensus Conference analysierte –<br />
unabhängig von der Therapieoption radikale Prostatektomie, perkutane Bestrahlung oder<br />
permanenter Brachytherapie - als prädikive Faktoren eines Behandlungserfolgs iPSA, cT-Stadium und<br />
Gleason Score (5). Auch in allen prädiktiven Normogrammen, Algorithmen und Tabellen ist eine<br />
Kombination dieser 3 Parameter inkorporiert (5).<br />
Auf der anderen Seite haben Patienten mit >3 positiven Sextantenbiopsien ein Risiko der<br />
extraprostatischen Tumorausdehnung zwischen 43% und 76% (20,34), bei 1-3 positiven<br />
Stanzbiopsien betrug dieser Anteil jedoch nur 20% (20).<br />
Bei perineuralem Tumornachweis erhöht sich das Risiko der extraprostatischen Tumorausbreitung.<br />
Bei radikaler Prostatektomie wird dann empfohlen, die neurovaskulären Bündel sicher zu resezieren<br />
(44).<br />
Demgemäss ist das Vorhandensein extraprostatischen Tumorwachstums auch für die permanente<br />
Brachytherapie von relevanter klinischer Bedeutung und muss im Einzelfall immer evaluiert werden:<br />
Die Vorhersage des Risikos der extrakapsulären Ausbreitung (EPE) eines Prostatakarzinoms<br />
orientiert sich an den Partin-Tabellen (108, Tab. 9).<br />
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