Planungsprozesse wirkungsvoller gestalten - Raumentwicklung TUM
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10|18 Agnes Förster, Alain Thierstein: <strong>Planungsprozesse</strong> <strong>wirkungsvoller</strong> <strong>gestalten</strong><br />
innerhalb der Arbeitsschritte räumlicher<br />
Planung lässt sich ebenso gliedern: Output<br />
meint den Einsatz und Vollzug der drei<br />
Grundbausteine innerhalb des <strong>Planungsprozesse</strong>s;<br />
Outcome bezeichnet die<br />
unmittelbare Reaktion, welche sich darauf hin<br />
bei den Zielgruppen einstellt; Impact bezieht<br />
sich auf die langfristigen Auswirkungen für<br />
den Fortgang des <strong>Planungsprozesse</strong>s, also der<br />
Arbeitsschritte im Planungsmodell.<br />
Der aufgezeigte Untersuchungszusammenhang<br />
kann als Ausgangshypothese verstanden<br />
werden: Die Annahme ist, dass der integrierte<br />
Einsatz von Analyse, Visualisierung,<br />
Kommunikation für den Verlauf von<br />
<strong>Planungsprozesse</strong>n eine Wirkung hat und dass<br />
diese die Zielerreichung der raumbezogenen<br />
Planung unterstützt. Die Art und Weise, wie<br />
dieses geschieht, gilt es zu untersuchen. Damit<br />
bietet sich für das Forschungsprojekt eine<br />
qualitative Vorgehensweise an. Im Mittelpunkt<br />
steht die Exploration der verschiedenen<br />
Kategorien, Dimensionen und Typen der<br />
Zusammenhänge des zentralen Untersuchungsgegenstands.<br />
Der innovative Ansatz des Forschungsprojekts<br />
besteht in der Kombination einer breit<br />
angelegten theoretischen Vorarbeit mit einer<br />
fundierten empirischen Untersuchung. Die<br />
potenzielle Leistungsfähigkeit des<br />
Zusammenspiels von Analyse, Visualisierung,<br />
Kommunikation wird aus der Literatur<br />
ermittelt unter Einbezug von Kenntnissen<br />
außerhalb des Bereichs räumlicher Planung.<br />
Mit der Untersuchung räumlicher Planungen<br />
in Fallstudien werden anderseits die<br />
Wirkungen der Grundbausteine empirisch<br />
erfasst. Die Kombination der theoretisch<br />
möglichen mit den heute in der Praxis<br />
nachweisbaren Wirkungen des Zusammenspiels<br />
der drei Grundbausteine auf die<br />
Zielerreichung räumlicher <strong>Planungsprozesse</strong>,<br />
lässt für die Zukunft Möglichkeiten der<br />
Optimierung räumlicher <strong>Planungsprozesse</strong><br />
erkennen.<br />
B Konsequenzen für Lehre und Praxis<br />
räumlicher Planung<br />
Der Lehrstuhl für <strong>Raumentwicklung</strong> an der<br />
Architekturfakultät der TU München bildet<br />
Studierende der Fachrichtungen Architektur,<br />
Landschaftsarchitektur, Landschaftsplanung<br />
sowie Wirtschafts- und Sozialgeographie aus.<br />
Der Beitrag zur Ausbildung findet zu einem<br />
Zeitpunkt statt, wenn die Studierenden bereits<br />
über grundlegende Fertig- und Fähigkeiten der<br />
jeweiligen fachlichen Ausrichtung verfügen.<br />
Ein explizites Planungsstudium wird nicht<br />
angeboten. Aus den verschiedenen<br />
Studiengängen entscheiden sich diejenigen<br />
Studierenden für das Fach <strong>Raumentwicklung</strong>,<br />
welche eine Spezialisierung in Bereichen wie<br />
Städtebau, Stadt- und Regionalentwicklung<br />
oder Immobilienwirtschaft anstreben.<br />
Das Seminar ‚Analysieren, Visualisieren,<br />
Kommunizieren‘ richtet sich an Studierende<br />
auf der Stufe von Hauptstudium bzw. Master<br />
der verschiedenen Fachrichtungen. Die<br />
Studierenden sind aufgefordert, für konkrete<br />
Planungsprojekte der letzten zehn Jahre aus<br />
dem deutschsprachigen Raum, Einsatz und<br />
Wirkungsweise von Analyse, Visualisierung,<br />
Kommunikation nachzuvollziehen. Die Arbeit<br />
in den Fallstudien stützt sich auf Primär- und<br />
Sekundärquellen sowie auf einzelne gezielte<br />
Interviews mit Planungsbeteiligten. Ziel ist es,<br />
zu einer Einschätzung zu gelangen, inwieweit<br />
die Zielerreichung der Planungsprojekte durch<br />
den Einsatz der drei Grundbausteine in ihrem<br />
Zusammenspiel unterstützt wurde. Damit regt<br />
das Seminar die Reflexion über konkrete<br />
<strong>Planungsprozesse</strong> und deren Wirkungsweise<br />
an. Die Erarbeitung von Vorschlägen zur<br />
Gestaltung und Verbesserung dieser<br />
<strong>Planungsprozesse</strong> ist nicht Gegenstand des<br />
Seminars. Die Lehrveranstaltung verfolgt<br />
damit folgende Ziele.<br />
Anschlussfähigkeit verschiedener Fachrichtungen<br />
im Planungsprozess. Die Studierenden der<br />
verschiedenen Fachrichtungen erlangen ein<br />
Verständnis dafür, welche Rolle ihre<br />
Teildisziplin innerhalb des transdisziplinären<br />
Tätigkeitsfelds raumbezogener <strong>Planungsprozesse</strong><br />
spielen kann. Vor dem Hintergrund<br />
der jeweils unterschiedlichen methodischen<br />
Spezialisierungen stellen die relativ<br />
allgemeinen Grundbausteine Analyse,<br />
Visualisierung, Kommunikation für die<br />
verschiedenen Disziplinen einen gemeinsamen<br />
Nenner dar. Besondere Potenziale aber<br />
auch Grenzen des eigenen disziplinären Tuns<br />
können so thematisiert werden. Damit rückt<br />
die Frage der Anschlussfähigkeit der einzelnen<br />
Fachrichtungen mit ihren spezifischen Fertig-<br />
und Fähigkeiten im Planungsprozess in den<br />
Mittelpunkt.<br />
Verbindung von Planungstheorie und<br />
Planungspraxis. Die Reflexion über die<br />
Wirkung der methodischen Grundbausteine<br />
Analyse, Visualisierung, Kommunikation in<br />
konkreten <strong>Planungsprozesse</strong>n bietet den<br />
Vorteil, dass die Studierenden die gewonnen<br />
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