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Dimensionieren 2 ¨Ubung 2: Schrumpfsitz - IWF

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<strong>Dimensionieren</strong> 2<br />

Prof. Dr. K. Wegener<br />

Name<br />

Vorname<br />

Legi-Nr.<br />

Übung 2: <strong>Schrumpfsitz</strong> Besprechung 07.03.12, Abgabe 14.03.12<br />

Voraussetzungen<br />

• Druck-Beanspruchung rotationssymmetrischer Körper<br />

• Welle-Nabe-Verbindung<br />

Problemstellung<br />

Eine Nabe aus GJL250 soll auf eine Welle aus E295 mittels <strong>Schrumpfsitz</strong> reibschlüssig montiert<br />

werden.<br />

Abbildung 1: <strong>Schrumpfsitz</strong><br />

Das Torsionsmoment, das übertragen werden muss, beträgt 1000 Nm. Der Betriebsfaktor ist cB =<br />

1.25, der Sicherheitsfaktor gegen Rutschen SR = 1.5 (Antrieb gleichförmig, Abtrieb leichte Stösse).<br />

Der Durchmesser der Welle ausserhalb der Verbindungsstelle wurde in einer anderen Dimensionierung<br />

auf d1 = 70mm festgelegt. Es ist bekannt, dass an der Passungsstelle infolge des Drucksprunges grosse<br />

Kerbwirkungen auftreten. Aus diesem Grund wird die Welle an dieser Stelle um 10-30% verstärkt<br />

mit abgerundetem Übergang.<br />

a) Bestimmen Sie korrekte Toleranzen von Wellenaussendurchmesser und Nabenbohrung.<br />

b) Bestimmen Sie die Fügetemperatur der Nabe.<br />

Weitere Angaben: (Index W für Welle, N für Nabe)<br />

Nennfügedurchmesser d = 80mm Querkontraktionszahl νW = 0.3<br />

Aussendurchmesser D = 190mm E-Modul EW = 210000 MPa<br />

Sitzlänge L = 120 mm Sicherheitsfaktor Fliessen SF W = 1.5<br />

Mittenrauheitswert RZ = 6.3 µm Querkontraktionszahl νN = 0.25<br />

Wärmeausdehnungskoeffizient αN = 10 −5 K −1 E-Modul EN = 115000MP a<br />

Haftreibwert µH = 0.16 Sicherheitsfaktor Bruch SBN = 2<br />

1


Hinweise und Formeln für die Lösung der Übung 1<br />

Drehmomentübertragung → pmin<br />

Umfangskraft, Nennwert: F = 2MT<br />

d<br />

Reibkraft, Minimalwert: FR = cB · SR · F<br />

Druck, Minimalwert: pmin = FR<br />

µH · A<br />

Spannungen und Vergleichsspannungen in Funktion von Pressdruck p → pmax<br />

Dickwandiger Zylinder, ebener Spannungszustand ESZ: σx = 0<br />

Nabe, pa = 0, pi = p, Innenseite r = ri<br />

Tangentialspannung und Radialspannung<br />

�<br />

1 + χ2 N<br />

σt = p ·<br />

1 − χ2 �<br />

(Zug) σr = −p (Druck) (1)<br />

N<br />

Vergleichsspannung für duktiles Material, Schubspannungshypothese (Tresca)<br />

2 · p<br />

σv = σt − σr =<br />

1 − χ2 N<br />

Vergleichsspannung für sprödes Material, Zugspannungshypothese<br />

Kritisch ist die Tangentialspannung, da 1 + χ2 N<br />

1 − χ2 > 1<br />

N<br />

�<br />

1 + χ2 N<br />

σv = σt = p ·<br />

1 − χ2 �<br />

N<br />

Welle, duktiles Material, Schubspannungshypothese<br />

Hohlwelle, pa = p, pi = 0, Innenseite r = ri, σr = 0<br />

Vergleichsspannung<br />

Vollwelle ri = 0, χW = 0<br />

Mit σt = σr = −p folgt Vergleichsspannung<br />

Festigkeitsbedingung: σv ≤ Re<br />

SF<br />

2<br />

σv = σx − σt = 0 − σt = p ·<br />

1 − χ2 N<br />

= σF<br />

SF<br />

σv = σx − σt = 0 − σt = p (5)<br />

(duktil) oder σv ≤ Rm<br />

2<br />

SB<br />

= σB<br />

SB<br />

(spröd)<br />

(2)<br />

(3)<br />

(4)


Radiale Verschiebung in Funktion von p.<br />

Liefert Grenzen für U: pmin → Umin; pmax → Umax<br />

Radiale Verschiebung Nabe innen uNi = d p<br />

2 · EN ·<br />

�<br />

1+χ2 N<br />

1−χ2 + νN<br />

N<br />

p<br />

EW ·<br />

�<br />

1+χ2 N<br />

1−χ2 N<br />

Radiale Verschiebung Hohlwelle aussen uW a = − d<br />

2 ·<br />

Radiale Verschiebung Vollwelle aussen uW a = − d<br />

2 ·<br />

�<br />

�<br />

− νW ≤ 0<br />

p<br />

EW · (1 − νW ) ≤ 0<br />

Mindesterforderliches Übermass Umin = 2 · (uNi(pmin) − uW a(pmin)) + G<br />

Höchstzulässiges Übermass Umax = 2 · (uNi(pmax) − uW a(pmax)) + G<br />

Glättung G = 0.8 · (RzW + RzN)<br />

Übermass U = dW a − dNi<br />

Passung wählen unter Einhaltung der gefundenen Bedingungen. Empfehlung: Einheitsbohrung H7.<br />

Toleranzen der Welle daraus berechnen dW a,min = dNa,max + Umin, dW a,max = dNa,min + Umax<br />

Erwärmung Nabe für die Montage<br />

Umax + Uf = ∆UN = ∆tN · αN · d<br />

3

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