Jedes Jahr 1 Lehrling - Lokal-Nachrichten
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Gewalt am Silvester:<br />
Muri könnte Vorbild sein<br />
Um punkt 24.00 Uhr wird gejubelt, geknallt, geküsst, gepfiffen und getrunken, da ein neues <strong>Jahr</strong><br />
beginnt. Eigentlich geht das <strong>Jahr</strong> weiter, es hört weder auf noch beginnt es neu. Alles wie gehabt –<br />
«Courant normal».<br />
Die «News» zum <strong>Jahr</strong>eswechsel entsprechen dem<br />
«Courant normal»: Auch die Gewalt geht weiter. Es<br />
scheint nicht möglich, Silvester friedlich zu feiern.<br />
Wohl wird die Gewalt bedauert, aber ausser Polizeieinsätzen<br />
wird kaum etwas dagegen unternommen.<br />
Die folgenden Zitate aus den «Online News» sind<br />
erschreckend banal.<br />
«Weniger friedlich war die Feier in St. Gallen, wo<br />
sich rund 7’000 Menschen auf dem historischen Klosterplatz<br />
vor der Kathedrale zum <strong>Jahr</strong>eswechsel trafen.<br />
Einige von ihnen hielten sich nicht an das aus<br />
Sicherheitsgründen erlassene Verbot, Feuerwerk abzubrennen,<br />
wie die Stadt am Dienstag mitteilte. Zudem<br />
zündete eine Gruppe Fussballfans 20 bis 30<br />
pyrotechnische Fackeln und mehrere Böller. Vermummte<br />
bewarfen die Polizei mit Böllern und Handfackeln.<br />
Dabei wurde ein Polizist verletzt, zwei Personen<br />
wurden festgenommen. Ein Feuerwerkskörper<br />
flog durch ein Turmfenster der Stiftskirche,<br />
richtete aber keinen Schaden an».<br />
«In Basel wurde die Polizei 120 Mal gerufen, meist<br />
wegen Schlägereien, Streitigkeiten, Zechprellereien<br />
und Lärms. Oft war Alkohol im Spiel.<br />
In Münchenstein BL musste die Baselbieter Polizei<br />
mehrfach zu einer Silvesterparty ausrücken, die nach<br />
ihren Angaben von rund 13'000 Personen besucht<br />
wurde. Grund waren Tumulte und Streitereien unter<br />
Gästen, die mehrheitlich unter Alkoholeinfluss standen.<br />
Ein 20-jähriger Mann wurde verletzt. Er wurde<br />
ins Spital gebracht. Sechs junge Männer im Alter<br />
zwischen 17 und 20 <strong>Jahr</strong>en wurden wegen Raufhandels<br />
vorübergehend festgenommen».<br />
«Auch die Zürcher Stadt- und Kantonspolizisten<br />
mussten wegen Lärms, Sachbeschädigungen, Auseinandersetzungen<br />
und Unfugs etliche Male ausrücken.<br />
Beim Abbrennen von Feuerwerk wurden in<br />
Stallikon zwei Frauen leicht verletzt».<br />
«In den Notfall des Berner Inselspitals wurden in der<br />
Silvesternacht 102 Kinder und 45 Erwachsene eingeliefert.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr verdoppelte sich<br />
die Anzahl Kinder auf dem Notfall, wie das Spital<br />
am Neujahrsmorgen mitteilte. Schon vor Mitternacht<br />
wurde ein 13-Jähriger wegen Alkoholvergiftung<br />
ins Spital gebracht».<br />
«Der <strong>Jahr</strong>eswechsel ist im Kanton Bern nicht überall<br />
friedlich verlaufen. Vor allem wegen betrunkenen<br />
Personen war die Polizei im Dauereinsatz. Es kam zu<br />
zahlreichen Pöbeleien, Sachbeschädigungen und<br />
Einbruchdiebstählen.<br />
Insgesamt leistete die Kantonspolizei rund 250<br />
Einsätze. Das sei aussergewöhnlich viel, wie sie an<br />
Neujahr mitteilte. In der Stadt Bern beispielsweise<br />
wurde ein Mann mit Kopfverletzungen gefunden.<br />
Da er über 2,6 Promille Alkohol im Blut hatte, konnte<br />
nicht eruiert werden, was geschehen war.<br />
In Thun schüttete ein 48-jähriger Mann Bier auf das<br />
Auto einer Patrouille und beschimpfte die Polizisten.<br />
Bei einer Schlägerei auf einer Silvesterparty in<br />
Toffen wurde ein Mann verletzt».<br />
«An einer Silvesterparty in der St. Jakobshalle am<br />
Stadtrand von Basel ist es zu Tumulten und zahlreichen<br />
Schlägereien unter angetrunkenen Gästen gekommen.<br />
Die Polizei musste mehrmals ausrücken.<br />
Ein 20-jähriger Mann wurde verletzt und musste ins<br />
Spital gebracht werden. Der Sicherheitsdienst der<br />
Partyveranstalter sei überfordert gewesen, teilte die<br />
Baselbieter Polizei an Neujahr mit. Gemäss Angaben<br />
der Veranstalter war die Silvesterparty mit rund<br />
13'000 Besucherinnen und Besuchern die grösste der<br />
Schweiz.<br />
Weitere sechs Männer im Alter zwischen 17 und 20<br />
<strong>Jahr</strong>en wurden wegen Raufhandels vorübergehend<br />
festgenommen. Abklärungen sind im Gang, die<br />
Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft ist ebenfalls<br />
involviert. Probleme gab es im Baselbiet auch in<br />
einem Musikpark in Münchenstein sowie vor einem<br />
<strong>Lokal</strong> in Sissach».<br />
Die Gemeinde Muri als Vorbild?<br />
«Im Hause muss beginnen, was leuchten soll im<br />
Vaterland» schrieb der Dichter Jeremias Gotthelf<br />
(1797–1854). «Im Hause» könnte Muri sein. In dieser<br />
Gemeinde herrscht kaum Gewalt. Die Jugendlichen<br />
ziehen «Chillen» dem «Schlegle» vor. Was ist<br />
der Grund für Muris Friedfertigkeit? Seine relative<br />
Kleinheit? Sein Wohlstand? Das Fehlen grosser,<br />
sozialer Unterschiede? Seine Schulen? Sein respektvoller<br />
Umgang mit Emigranten?<br />
Der Kanton Bern verleiht Auszeichnungen für Literatur,<br />
erfolgreiche Berner SportlerInnen, familienfreundliche<br />
Arbeitgeber, Projekte von Kindern, den<br />
Jungfrau-Klimaguide usw., warum aber nicht für die<br />
gewaltloseste Gemeinde?<br />
DSC<br />
Primarschulhaus Allmendingen in der Weihnachtszeit:<br />
Ein einzigartiger Adventskalender<br />
Die Primarschule (1. bis 6. Klasse) hat das kleine Schulhaus in einen grossen Adventskalender verwandelt.<br />
In der Dämmerung und beim Einnachten wirkten die<br />
von den Schülerinnen und Schülern gestalteten Fenster<br />
besonders schön und brachten eine weihnachtli-<br />
che Stimmung ins Dorf. Einen grossen Dank geht an<br />
die jungen Künstler und ihre Lehrkräfte.<br />
uwa<br />
Weihnachtsstimmung in Allmendingen. Bild: zVg<br />
Halbzeit im Lückebüesserli:<br />
«Die Glut ist gut»<br />
Das ad-hoc-Beizli auf dem Muribadparkplatz,<br />
das während zweier Monate das Fähribeizli ersetzt,<br />
beschert den BetreiberInnen Freuden und<br />
Sorgen.<br />
Freude über die Gäste, die immer wieder vorbeikommen,<br />
und die neuen, die das «Lückebüesserli»<br />
als innovativen Betrieb schätzen. Freude aber auch<br />
bei ehemaligen Mitschülern, die sich nach vielen,<br />
vielen <strong>Jahr</strong>en wiedersehen oder zum Beispiel einem<br />
pensionierten Arzt, der in einem der Betreiber einen<br />
Swissairpiloten erkannte, den er jährlich einem Gesundheits-Check<br />
unterzog.<br />
«Dr Wind isch üse Find»<br />
Zu Sorgen Anlass gaben Schnee und Wind. Unter der<br />
Schneelast brach das Gästezelt zusammen, das notdürftig<br />
repariert werden konnte, dem aber der Wind<br />
den Todesstoss versetzte: In der Dezember-Sturmnacht<br />
wurde es völlig zerstört. Ein neues musste beschafft<br />
und installiert werden. Ähnlich erging es dem<br />
Zelt, das bei Regen das Feuer schützt. Auch es erlag<br />
dem Wind und musste ersetzt werden. Die Weihnachtskrippe<br />
erlitt durch den Regen einen Totalschaden,<br />
aber da Weihnachten ohnehin vorüber war,<br />
baute der Künstler Lucien Rod zwei Zauberberge,<br />
die von einer Stoffhexe und einem schwarzen Porzellanpanther<br />
bewacht werden. Wie bei der Krippe<br />
kommen immer wieder Kinder, aber auch ihre Mütter,<br />
welche die Lehmlandschaft mit neuen, archaischen<br />
Tieren bestücken.<br />
Silvester<br />
Am Silvester ging es hoch zu und her: Bekannte und<br />
Fremde meldeten sich zu Gigot, Rindsfilet, Baked<br />
Potatos mit Sour Cream und Gulaschsuppe an. Die<br />
Feuermeister hatten alle Hände voll zu tun, da neben<br />
den Fleischspeisen auch Bratwürste gewünscht wurden.<br />
Im Nu verschwanden die Köstlichkeiten, so sass<br />
männiglich um die beiden Feuerstellen und im Gästezelt.<br />
Bei trockener und nicht allzu kalter Witterung<br />
lauschten die Anwesenden den von Klassisch bis<br />
Blues reichenden Weisen (sogar die Landeshymne<br />
wurde interpretiert!) des hervorragenden Akkordeonspielers<br />
Fredi. Im Übrigen wurde der Slogan «D<br />
Gluet isch guet» kreiert.<br />
In drei Wochen wird das Fähribeizli wieder geöffnet<br />
und das «Lückebüesserli» ist bis zum nächsten Dezember<br />
Geschichte. Obwohl sich etliche Besucher-<br />
Innen erkundigen, ob das «Lückebüesserli» nicht<br />
auch im Sommer auf dem Muribadparkplatz betrieben<br />
werden könnte, sind die freiwilligen Mitarbeiter-<br />
Innen froh, nach zwei Monaten wieder ihren üblichen<br />
Tätigkeiten nachgehen zu können. Wirten, das<br />
haben sie nunmehr gelernt, ist alles andere als Müssiggang.<br />
Es ist übrigens vorgesehen, am Samstag, dem 26.<br />
Januar, einen Schlussabend mit Risotto zu organisieren.<br />
DSC<br />
Chaos nach dem Sturm. Bilder: DSC<br />
Das neue Zelt ist aufgebaut.