Ausgabe 32, Juni 2011 - Festo Lernzentrum Saar GmbH
Ausgabe 32, Juni 2011 - Festo Lernzentrum Saar GmbH
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<strong>Ausgabe</strong> <strong>32</strong><br />
<strong>Juni</strong> <strong>2011</strong><br />
- News - News - News - News - News - News - News - News - News - News - News - News -<br />
Erstmalig erfolgreich abgeschlossen<br />
Lehrgang Assistent/in im Qualitätsmanagement<br />
(IHK) im <strong>Festo</strong> <strong>Lernzentrum</strong><br />
In den letzten Jahren hat das Qualitätsmanagement<br />
(QM) zunehmend an<br />
Bedeutung gewonnen und ist mittlerweile<br />
in kaum einem Wirtschaftszweig<br />
mehr wegzudenken. Von der<br />
Automobilindustrie bis hin zum<br />
Gesundheitswesen – die Unternehmen<br />
haben das Potential des Qualitätsmanagements<br />
entdeckt und es<br />
lässt sich ein verstärkter Bedarf an<br />
Fachkräften feststellen, welche die<br />
praktische Umsetzung der QM-Aufgaben<br />
übernehmen.<br />
Vor diesem Hintergrund hat das <strong>Festo</strong><br />
<strong>Lernzentrum</strong> in Zusammenarbeit mit<br />
der IHK des <strong>Saar</strong>landes im vergangenen<br />
Jahr einen neuen, praxisorientierten<br />
Zertifikatslehrgang „Assistent/in<br />
im Qualitätsmanagement (IHK)‚ mit<br />
einer Laufzeit von 6 Monaten entwickelt.<br />
Grundlegend dafür waren<br />
eigene Erfahrungswerte, die Nachfrage<br />
der Kunden sowie die Auswertung<br />
einschlägiger Medien.<br />
Assistenten im Qualitätsmanagement<br />
arbeiten an der „Werkbank‚, an der<br />
die Anforderungen des Qualitätsmanagement<br />
praktisch umgesetzt werden.<br />
Sie verstehen sich als „verlängerter<br />
Arm‚ der QM-Abteilung mit<br />
allgemeinen Grundkenntnissen des<br />
QM und wissen in kritischen Fällen<br />
oder bei Detailfragen an die QM-Abteilung<br />
abzugeben.<br />
Im <strong>Festo</strong> <strong>Lernzentrum</strong> wurden jetzt<br />
die ersten Zertifikate „Assistent/in im<br />
Qualitätsmanagement (IHK)‚ durch<br />
Herrn Dipl.-Ing. Gerd Müller, dem<br />
Teamleiter des Geschäftsbereichs<br />
Aus- und Weiterbildung der IHK des<br />
<strong>Saar</strong>landes, übergeben. Der Lehrgang<br />
Im Rahmen einer kleinen Abschlussfeier überreichten Anne Weingart (2.v.l.) und Gerd Müller<br />
(2.v.r.), beide IHK, gemeinsam mit der Lehrgangsleiterin Beate Kohlrusch (3.v.r.), <strong>Festo</strong><br />
<strong>Lernzentrum</strong> <strong>Saar</strong>, den Teilnehmern die IHK-Zertifikate.<br />
war entsprechend den Vorgaben des<br />
am Arbeitsprozess orientierten Lernens<br />
vor allem in den Abendstunden<br />
und an Wochenenden durchgeführt<br />
worden. Neben den einzelnen Aufgabenbereichen<br />
des QM-Ressorts, lernen<br />
die Teilnehmer, wie ein bestmöglicher<br />
Transfer durch die Verzahnung<br />
von Theorie und Praxis erreichbar ist.<br />
Der Schwerpunkt lag hierbei auf der<br />
Vermittlung der praktischen QM-<br />
Arbeit. Abgerundet wurde der Lehrgang<br />
durch ein QM-spezifisches EDV-<br />
und Kommunikationsseminar.<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
des ersten Lehrgangs „Assistent/in<br />
im Qualitätsmanagement (IHK)‚ bewiesen<br />
ihr Können, indem sie das<br />
Erlernte mittels einer Ausarbeitung<br />
eines praxisnahen Fallbeispiels anwendeten.<br />
Aktuelle Praxisfälle wurden<br />
in Kleingruppen mit 2 bis 4 Teilnehmern<br />
aufbereitet. Die Unternehmen<br />
der Teilnehmer hatten somit den<br />
Vorteil, dass konkrete Problemstellungen<br />
mittels dieses Lehrgangs bearbeitet<br />
werden konnten.<br />
Anlässlich der Präsentation der Ergebnisse<br />
vor einem Gremium aus<br />
Vertretern des <strong>Festo</strong> <strong>Lernzentrum</strong>s<br />
und Mitgliedern der IHK des <strong>Saar</strong>landes,<br />
wurden nun im <strong>Festo</strong> <strong>Lernzentrum</strong><br />
die Zertifikate übergeben. Aktuell<br />
läuft bereits der zweite Lehrgang,<br />
welcher voraussichtlich im <strong>Juni</strong> <strong>2011</strong><br />
abschließen wird.<br />
Mädchen-Zukunftstag<br />
Girls‘Day im <strong>Festo</strong> <strong>Lernzentrum</strong><br />
Im Rahmen des bundesweiten<br />
Aktionstages öffnete das <strong>Festo</strong> <strong>Lernzentrum</strong><br />
am 12.05.<strong>2011</strong> zum<br />
Girls‘Day wieder einmal seine Pforten,<br />
um 33 interessierten Mädchen<br />
zwischen 13 und 15 Jahren die<br />
Chance zu bieten, sich über sogenannte<br />
„typische Männerberufe‚ zu<br />
informieren. Bisher hatten die Mädchen<br />
größtenteils keine Vorstellung,<br />
was genau sich hinter Berufen im<br />
Bereich Elektrotechnik, Metallverar-<br />
<strong>Festo</strong> <strong>Lernzentrum</strong> <strong>Saar</strong> <strong>GmbH</strong> – Newsletter <strong>32</strong> / <strong>Juni</strong> <strong>2011</strong> 1
eitung oder Logistik verbirgt. Um<br />
genau das zu ändern, durften die<br />
Teilnehmerinnen an diesem Tag in die<br />
verschiedenen Berufe reinschnuppern.<br />
Nach einer kurzen Begrüßung und<br />
Schilderung des Programmablaufs<br />
durch Ausbilder Jürgen Schwehm und<br />
durch die Frauenbeauftragte Susanne<br />
Jung der Stadt St. Ingbert, spaltete<br />
sich die Besuchergruppe auf: zusammen<br />
mit <strong>Festo</strong> Auszubildenden<br />
als ihre Betreuer, wurden 17 Mädchen<br />
dem Bereich Metall und acht im<br />
Bereich Elektrotechnik tätig. Acht<br />
weitere schauten sich das Berufsfeld<br />
Logistik an.<br />
Und so ging die Logistiktruppe los,<br />
um bei einer Werksführung Einblick in<br />
Organisation, Steuerung und Kontrolle<br />
von Material- und Warenfluss<br />
zu erhalten, während die anderen<br />
fleißig anfingen, an den Werkbänken<br />
zu feilen, zu bohren und zu löten.<br />
Besonders gefiel den Mädchen dabei,<br />
dass sie in Form eines Handyhalters<br />
und LED-Männchens etwas bauten,<br />
was sie auch zu Hause präsentieren<br />
konnten.<br />
Den Aussagen der Mädchen zu Folge<br />
war der Girls‘Day auch dieses Jahr<br />
wieder erfolgreich. Antoniella<br />
Carpentieri, 14 Jahre, sagt dazu: „Das<br />
handwerkliche Arbeiten macht mir<br />
großen Spaß, und es ist interessant<br />
in einen Beruf reinzuschnuppern, mit<br />
dem man vorher nichts anfangen<br />
konnte.‚ Kathrin Simon, 14, sieht das<br />
ähnlich: „Es ist interessant zu erfahren,<br />
was sich eigentlich hinter dem<br />
Bereich der Elektrotechnik verbirgt,<br />
bisher konnte ich mir nichts darunter<br />
vorstellen. Ein Praktikum oder eine<br />
Ausbildung bei <strong>Festo</strong> würde mir auf<br />
jeden Fall gefallen, aber eher in der<br />
Logistik.‚<br />
Dies deckt sich auch mit der Auswertung<br />
der Umfragebögen: 27 Mädchen<br />
gaben an, sie könnten sich gut vorstellen<br />
ein Praktikum oder eine Ausbildung<br />
bei <strong>Festo</strong> zu machen. Wie<br />
viele der Teilnehmerinnen später<br />
tatsächlich als Auszubildende bei<br />
<strong>Festo</strong> anzutreffen sind, wird sich zeigen,<br />
aber immerhin Mädchen 12 gaben<br />
an, sie hätten einen neuen Berufswunsch<br />
gefunden. Konkret genannt<br />
wurden dabei ein Mal Mechatronikerin,<br />
fünf wollen in die Logistik,<br />
eine möchte einen Beruf im Bereich<br />
Elektrotechnik erlernen und zwei<br />
Mädchen interessiert ein Metallberuf.<br />
Das Engagement aller Beteiligten hat<br />
sich also gelohnt!<br />
Effizienz im Fokus<br />
Vogelflug entschlüsselt<br />
Silbermöwe und Elefantenrüssel inspirieren<br />
zu neuen Energie- und<br />
Leichtbau-Standards in der Automation<br />
Was haben Silbermöwe und Elefantenrüssel<br />
mit Automatisierungstechnik<br />
zu tun? Das zeigte <strong>Festo</strong> auf der<br />
Hannover Messe <strong>2011</strong> und präsentiert<br />
hier seine neuesten Future<br />
Concepts, die im Rahmen des Bionic<br />
Learning Network von der Natur inspiriert<br />
und in die Praxis umgesetzt<br />
wurden. Mit dem SmartBird ist es den<br />
Ingenieuren von <strong>Festo</strong> dabei gelungen,<br />
den Vogelflug zu entschlüsseln<br />
und somit auch einen weiteren<br />
Durchbruch in der Automatisierungstechnik<br />
zu erlangen.<br />
SmartBird: Faszination Vogelflug<br />
Es ist einer der ältesten Menschheitsträume:<br />
Fliegen wie ein Vogel – sich<br />
frei in der Luft in allen Dimensionen<br />
bewegen und die Welt mit Abstand<br />
aus der Vogelperspektive betrachten<br />
zu können. Nicht minder faszinierend<br />
ist der Vogelflug an sich. Vögel verschaffen<br />
sich nur mit der Muskelkraft<br />
ihrer Flügel Auftrieb und halten sich<br />
in der Luft. Mit denselben Flügeln<br />
erzeugen sie die nötige Schubkraft,<br />
um den Strömungswiderstand zu<br />
überwinden und ihren Körper in Bewegung<br />
zu setzen – ohne jedes rotierende<br />
Teil. Die Funktionsintegration<br />
von Auftrieb und Vortrieb ist der Natur<br />
genial gelungen. Vögel messen,<br />
steuern und regeln ihren Bewegungslablauf<br />
fortlaufend und völlig<br />
autonom, dem Ziel des Überlebens<br />
verpflichtet. Dazu benutzen sie ihre<br />
Sinnesorgane.<br />
Der Vogelflug gab lange Rätsel auf.<br />
Viele Wissenschaftler sind daran<br />
schon gescheitert, das Geheimnis des<br />
Vogelfluges blieb bislang ungelöst.<br />
Dem Forscherteam des Familienunternehmens<br />
<strong>Festo</strong> ist es <strong>2011</strong> nun<br />
gelungen das Rätsel um den Vogelflug<br />
zu lüften. Der Schlüssel ist dabei<br />
eine ganz besondere Bewegung, die<br />
den SmartBird von den bisherigen<br />
Schlagflügelapparaten unterscheidet<br />
und die es dem ultraleichten und leistungsstarken<br />
Flugmodell ermöglicht,<br />
eigenständig zu starten, zu fliegen<br />
und zu landen.<br />
Der SmartBird fliegt, gleitet und segelt<br />
durch die Luft, ganz nach seinem<br />
Vorbild aus der Natur – der Silbermöwe.<br />
All das ohne zusätzlichen Antrieb.<br />
Seine Flügel schlagen dabei<br />
nicht nur auf und ab, sondern verdrehen<br />
sich gezielt. Dies geschieht durch<br />
einen aktiven Gelenktorsionsantrieb,<br />
der in Verbindung mit einer komplexen<br />
Regelung bisher unerreichte<br />
Wirkungsgrade im Flugbetrieb realisiert.<br />
Damit gelingt <strong>Festo</strong> erstmals<br />
eine energieeffiziente, technische<br />
Adaption des natürlichen Vorbilds.<br />
Bei der Entwicklung des Modells<br />
konnten die Ingenieure aus der Vielfalt<br />
bereits gewonnener Erkenntnisse<br />
und entwickelter Innovationen<br />
schöpfen. Die Erfahrung der Bionic<br />
Learning Projekte AirRay und<br />
AirPenguin flossen in die Konzeption<br />
des SmartBird mit ein. Die Faszination,<br />
den Vogel nur mit Hilfe des Flügelschlags<br />
starten, fliegen und landen<br />
zu lassen, war der Antrieb für die<br />
Entwickler. Denn <strong>Festo</strong> beherrscht als<br />
Global Player in der Pneumatik das<br />
Strömungsverhalten der Luft wie kein<br />
anderer. Auch bei Entwicklung und<br />
Bau aktueller Zylinder- und Ventilge-<br />
<strong>Festo</strong> <strong>Lernzentrum</strong> <strong>Saar</strong> <strong>GmbH</strong> – Newsletter <strong>32</strong> / <strong>Juni</strong> <strong>2011</strong> 2
nerationen gilt es die Strömung der<br />
Luft optimal und effizient für die<br />
Automatisierungstechnik zu nutzen.<br />
Eine Besonderheit des SmartBird ist<br />
die aktive Verdrehung der Flügel und<br />
die Tatsache, dass er ohne zusätzliche<br />
Auftriebshilfen auskommt. Die<br />
Zielvorgaben für den Bau des<br />
SmartBird waren eine energie- und<br />
ressourceneffiziente Gesamtstruktur<br />
mit minimalem Gesamtgewicht, begleitet<br />
von einer Funktionsintegration<br />
von Vor- sowie Auftrieb in den Flügeln<br />
und der Flugsteuerung im Rumpf- und<br />
Schwanzbereich. Weitere Anforderungen<br />
waren eine hervorragende<br />
Aerodynamik, eine hohe Leistungsdichte<br />
im Antrieb sowie eine maximale<br />
Agilität des Flugobjektes. Entstanden<br />
ist dabei ein intelligentes<br />
biomechatronisches Gesamtsystem.<br />
Dem Forscherteam des Familienunternehmens<br />
<strong>Festo</strong> ist es <strong>2011</strong> gelungen das Rätsel um den<br />
Vogelflug zu lüften. Der Schlüssel ist dabei<br />
eine ganz besondere Bewegung, die den<br />
SmartBird von den bisherigen Schlagflügelapparaten<br />
unterscheidet und die es dem<br />
ultraleichten und leistungsstarken Flugmodell<br />
ermöglicht, eigenständig zu starten, zu fliegen<br />
und zu landen.<br />
Das agiert in der Praxis vor allem<br />
energieffizient: Vor- und Auftrieb<br />
werden, wie beabsichtigt, ausschließlich<br />
durch das Schlagen der<br />
beiden Flügel erzeugt und benötigen<br />
dabei lediglich rund 23 Watt Leistung.<br />
Dies bei einem Gesamtgewicht<br />
von ca. 450 Gramm und einer Flügelspannweite<br />
von zwei Metern.<br />
Die On-Board-Elektronik ermöglicht<br />
eine präzise Ansteuerung der Flügel.<br />
Zusätzlich können die Steuerparameter<br />
in Echtzeit eingestellt und optimiert<br />
werden. Die Steuerung des Ablaufs<br />
von Flügelschlag und Verdrehung<br />
erfolgt im Millisekunden-Takt<br />
und bewirkt optimale Strömungsverhältnisse<br />
der Luft an den Flügeln. Das<br />
Flugmodell SmartBird kommt dabei in<br />
der Außenhülle ohne rotierende Teile<br />
aus und schließt damit die Gefahr von<br />
Verletzungen aus. So setzt es einen<br />
Ansatz fort, der bereits bei der Entwicklung<br />
des Bionischen Handling-<br />
Assistenten eine wichtige Rolle<br />
spielte: Die Mensch-Maschine-Interaktion.<br />
Diese läuft sowohl beim Bionischen<br />
Handling-Assistenten als<br />
auch beim SmartBird ohne ein Risiko<br />
für den Menschen ab. Damit reiht sich<br />
der SmartBird von <strong>Festo</strong> in die Liste<br />
zukunftsweisender Technologien ein,<br />
die auch in der Praxis eine Anwendung<br />
finden sollen. Mögliche Einsatzgebiete<br />
reichen von Hubflügelgeneratoren<br />
zur Energiegewinnung bis zu<br />
Stellantrieben in der Prozessautomation.<br />
SZ Business Akademie im April<br />
Critical Chain Projektmanagement<br />
Über 30 Teilnehmer waren ins <strong>Festo</strong><br />
<strong>Lernzentrum</strong> gekommen, um das<br />
Thema Critical Chain Projektmanagement<br />
kennenzulernen. Die Referenten<br />
Tina Jutzi und Thorsten Matheis<br />
starteten zunächst mit der Definition:<br />
was ist überhaupt ein Projekt? Danach<br />
ging es weiter mit häufig auftretenden<br />
Problemen, wie etwa: Die<br />
Termine für Einzelaufgaben werden<br />
nicht eingehalten, Ressourcen stehen<br />
zum geplanten Zeitpunkt nicht bereit,<br />
Prioritäten wechseln kurzfristig<br />
u.a.m.<br />
Tina Jutzi Thorsten Matheis<br />
Dann gingen die Referenten zu deren<br />
Ursachen über und kamen schließlich<br />
über den Zusammenhang mit der<br />
Engpassorientierung zu den Grundlagen<br />
des Critical Chain Projektmanagements.<br />
Dazu gehören: Der Umgang<br />
mit Pufferzeiten, die Planung der<br />
Ressourcen und Die Kritische Kette.<br />
In diesem Zusammenhang sprachen<br />
sie von drei Syndromen, die während<br />
eines Projekts üblicherweise zu<br />
beobachten sind: das Studentensyndrom,<br />
das Multitasking und das Parkinson’s<br />
Gesetz (Jede Arbeit dauert<br />
so lange, wie Zeit für sie zur Verfügung<br />
steht).<br />
Wie funktioniert nun die konkrete<br />
Projektplanung mit Critical Chain?<br />
Das war der nächste Punkt beim Vortrag<br />
von Tina Jutzi und Thorsten<br />
Matheis. Schließlich zeigten die beiden<br />
auch noch, wie Critical Chain<br />
Projektmanagement konkret bei der<br />
<strong>Festo</strong> AG & Co. KG in St. Ingbert-<br />
Rohrbach umgesetzt wird. Im Anschluss<br />
an die Ausführungen der Referenten<br />
nutzten die Seminarteilnehmer<br />
die Möglichkeit, Fragen zu stellen.<br />
Da die beiden Mitarbeiter von<br />
<strong>Festo</strong> auch in ihrer täglichen Arbeit<br />
mit dem Thema zu tun haben, konnten<br />
sie diese kompetent beantworten.<br />
Fazit: ein kompaktes und innovatives<br />
Thema sehr verständlich und<br />
praxisnah vermittelt.<br />
WamoPro-Projekt:<br />
1. Meilensteintreffen und Industriearbeitskreis<br />
im Oktober <strong>2011</strong><br />
Das WamoPro Projekt ist ein vom<br />
BMBF gefördertes und vom Forschungszentrum<br />
Karlsruhe betreutes<br />
36-monatiges Forschungsverbundprojekt.<br />
Das Ziel des Verbundprojektes<br />
ist die Entwicklung und Implementierung<br />
einer ganzheitlichen Methode<br />
zur Gestaltung optimaler<br />
Wandlungsfähigkeit von Produktionssystemen.<br />
Bestehende Produktionssysteme<br />
werden innerhalb der<br />
drei Dimensionen Technologie, Organisation<br />
und Personal modularisiert.<br />
Unter besonderer Berücksichtigung<br />
von Kosten-Nutzen-Aspekten werden<br />
hieraus optimal wandlungsfähige,<br />
modulare Produktionssysteme konfiguriert<br />
und in das Gesamtsystem<br />
eines Unternehmens eingegliedert.<br />
Start war im September 2010. Die<br />
Projektidee, die Zielsetzung und das<br />
Projektkonsortium wurden bereits<br />
ausführlich in der in der Septemberausgabe<br />
2010 dieses Newsletter<br />
beschrieben.<br />
Im Rahmen des ersten Meilensteintreffens,<br />
welches am 18.-19. Mai<br />
<strong>2011</strong> bei der Firma Miele in Gütersloh<br />
stattfand, wurden die bis dato erzielten<br />
Ergebnisse präsentiert. Hierzu<br />
wurden sowohl die ersten neun Projektmonate<br />
reflektiert, als auch ein<br />
Ausblick auf die Projektschritte bis<br />
<strong>Festo</strong> <strong>Lernzentrum</strong> <strong>Saar</strong> <strong>GmbH</strong> – Newsletter <strong>32</strong> / <strong>Juni</strong> <strong>2011</strong> 3
zum nächsten Meilensteintreffen bei<br />
der Firma Jacobi Eloxal gewährt. Das<br />
Projekt besteht aus 5 Querschnittsaufgaben<br />
(kurz: QA), welche in<br />
nachfolgender Grafik nochmals verdeutlicht<br />
werden.<br />
In Querschnittsaufgabe 1 wurde zunächst<br />
ein Vier-Stufen-Modell entwickelt,<br />
welches zur Analyse des IST-<br />
Zustandes und der Ausgangssituation<br />
in den Partnerunternehmens bzw.<br />
eines ausgewählten Pilotbereiches in<br />
Unternehmen diente. Darauf aufbauend<br />
wurden wandlungsbeeinflussende<br />
Faktoren ermittelt, gewichtet<br />
und in die Bereiche Technik, Organisation<br />
und Personal geclustert.<br />
Hierzu fanden leitfadengestützte<br />
Experteninterviews und Workshops in<br />
den Partnerunternehmen statt.<br />
Zudem wurden die Begriffe Wandel<br />
bzw. Wandlungsfähigkeit definiert<br />
sowie zu dem Begriff Flexibilität,<br />
welcher häufig mit Wandel gleichgesetzt<br />
wird, abgegrenzt.<br />
Der Begriff „Flexibilität‚ von Produktionssystemen<br />
(gemäß Duden aus<br />
dem lat.: flexibilis = biegsam, elastisch,<br />
anpassungsfähig) wird in der<br />
Wissenschaft überwiegend als eine<br />
Art Anpassungsfähigkeit verfügbarer,<br />
vorgehaltener Kapazitäten in einem<br />
bestimmten Korridor verstanden. 1<br />
Als einfaches Beispiel kann hierzu die<br />
Produktionskapazität eines Unternehmens<br />
von 50 Teilen bis max. 3000<br />
Teilen genannt werden. Das Vorhalten<br />
von Kapazitäten, um flexibel zu<br />
sein, birgt aber vor allem in hoch<br />
automatisierten Branchen auch Risi-<br />
1 Vgl. Bullinger, H.J. et al. (Hrsg.):Handbuch<br />
Unternehmensorganisation. Springer Verlag,<br />
Berlin Heidelberg 2009, S.15.<br />
ken. Nachfolgend sollen beispielhaft<br />
zwei dieser Risiken genannt werden,<br />
welche zeigen, dass das Konzept der<br />
flexiblen Produktion und der Reaktionsfähigkeit<br />
auf Wandel Forschungsbedarf<br />
beinhaltet. Für das Vorhalten<br />
von Kapazitäten sind häufig hohe<br />
Investitionen erforderlich. Zudem<br />
muss das Planen des Flexibilitätsspielraumes<br />
vorgedacht werden und<br />
kann häufig nur durch erneute Investitionen<br />
verändert werden. 2 Auch<br />
bewegt man sich hier auf dem<br />
schmalen Grad zwischen nicht ausgelastet<br />
zu sein und fehlender Fähigkeit,<br />
die vom Markt in einem bestimmten<br />
Zeithorizont geforderten<br />
höheren Stückzahlen produzieren zu<br />
können. Wiendahl schätzt zudem die<br />
Wahrscheinlichkeit des Auftretens<br />
von Veränderungen, die den vorgeplanten<br />
Korridor überschreiten<br />
künftig hoch ein. 3<br />
Der Begriff „Wandel‚ wird in Verbindung<br />
mit sehr unterschiedlichen<br />
Themen eingesetzt, z.B. Demografischer<br />
Wandel, Wertewandel, Organisatorischer<br />
Wandel, u Allgemein beschreibt<br />
Wandel ein Geschehen, dass<br />
nicht vom Mensch ziel- und zweckorientiert<br />
in Gang gesetzt wird. 4 Hinter<br />
dem Begriff „Wandlungsfähigkeit‚<br />
verbirgt sich das Potenzial, über den<br />
geplanten Flexibilitätskorridor hinaus,<br />
notwendige Veränderungen<br />
2 Vgl. Westkämper et al.: Ansätze zur<br />
Wandlungsfähigkeit von Unternehmen. In: WT.<br />
Werkstattstechnik 90 (2000), Nr.1/2, S.22-26.<br />
3 Vgl. Wiendahl, H.P. et al.: Planung modularer<br />
Fabriken. Vorgehen und Beispiele aus der Praxis.<br />
Hanser, München Wien 2005, S.13.<br />
4 Vgl. Horst Kremer, H.: Wandel, Veränderung,<br />
Entwicklung: Drei Zugänge für Change-<br />
Management. http://www.c2beratung.de/_download/c2_changemanagemen<br />
t.pdf. Abruf am <strong>2011</strong>-05-30, S.1.<br />
durchführen zu können. 5 Wandlungsfähigkeit<br />
ist somit weit mehr als<br />
Flexibilität.<br />
Doch was heißt dies konkret für ein<br />
Unternehmen. Was muss ich tun um<br />
wandlungsfähig zu sein? Wie messe<br />
ich die Wandlungsfähigkeit meines<br />
Unternehmens und wie kann ich<br />
diese erhöhen? All diese Fragen sollen<br />
im Rahmen des Forschungsprojekts<br />
WamoPro untersucht und Ansätze<br />
zur Erhöhung der Wandlungsfähigkeit<br />
in den Partnerunternehmen<br />
pilotartig ausprobiert werden.<br />
Über die Projektergebnisse wird regelmäßig<br />
in diesem Newsletter berichtet.<br />
Interessierte Unternehmen<br />
haben zusätzlich die Möglichkeit im<br />
Rahmen eines Industriearbeitskreises<br />
in regelmäßigen Zyklen direkt an den<br />
Projektergebnissen zu partizipieren.<br />
Der erste Termin zum Industriearbeitskreis<br />
findet am 19.10.<strong>2011</strong> von<br />
15-18 Uhr im <strong>Festo</strong> <strong>Lernzentrum</strong>, das<br />
den Industriearbeitskreis in Kooperation<br />
mit der ME <strong>Saar</strong> organisiert,<br />
statt. Zielsetzung des Industriearbeitskreises<br />
ist es, die Projektergebnisse<br />
zugänglich zu machen, diese zu<br />
reflektieren, auf Ihre Praxistauglichkeit<br />
zu testen und auf die individuellen<br />
Bedarfe der am Industriearbeitskreis<br />
teilnehmenden Unternehmen<br />
anzupassen. Neben den Projektpartnern<br />
sind interessierte Unternehmen,<br />
Hochschulen, Verbände und<br />
Kammern recht herzlich eingeladen.<br />
Anmeldungen und Fragen zum Industriearbeitskreis<br />
beantwortet<br />
gerne<br />
Klaus Herrmann,<br />
stellv. Leiter des <strong>Festo</strong> <strong>Lernzentrum</strong>s<br />
Tel. 06894/591-7437,<br />
herm@de.festo.com<br />
Michael Werkle<br />
5 Vgl. Wiendahl, H.P. et al.: Planung modularer<br />
Fabriken. Vorgehen und Beispiele aus der Praxis.<br />
Hanser, München Wien 2005, S.13.<br />
<strong>Festo</strong> <strong>Lernzentrum</strong> <strong>Saar</strong> <strong>GmbH</strong> – Newsletter <strong>32</strong> / <strong>Juni</strong> <strong>2011</strong> 4
Zeitmanagement mit Outlook<br />
Zeitmanagement bedeutet, die eigene<br />
Zeit und Arbeit zu beherrschen,<br />
anstatt sich von ihnen beherrschen zu<br />
lassen.<br />
Zeit ist Ihre wertvollste Währung, Ihr<br />
größter Hebel zum Erfolg. Wer seine<br />
Zeit beherrscht, kann alles erreichen.<br />
Wer seine Zeit von anderen beherrschen<br />
lässt oder nicht diszipliniert<br />
genug ist, wird nie Großes erreichen.<br />
Ihr Ziel sollte es immer sein die Zeit<br />
zwischen einer Idee und ihrer Ausführung,<br />
ihrer Umsetzung in die<br />
Praxis zu minimieren. Je kürzer der<br />
Abstand zwischen dem Gedanken<br />
und der Tat, desto schneller erhalten<br />
Sie Ergebnisse, die Sie weiterbringen.<br />
Eine Idee, die nicht umgesetzt wird,<br />
ist fast wertlos. Erst die Umsetzung<br />
macht sie wertvoll und genial.<br />
Zieldefinition<br />
Erfolgreiche Unternehmensführung<br />
funktioniert nur bei klaren, eindeutigen<br />
Zielsetzungen und Kontrollen der<br />
Zielerreichung. Ziele sind eine Herausforderung<br />
für alle Beteiligten und<br />
lösen Handlungen aus: Man weiß,<br />
wohin man will und welchen Endzustand<br />
es zu erreichen gilt. Ziele sind<br />
zudem ein Maßstab zur Beurteilung<br />
von Leistungen.<br />
Nur derjenige, der seine Ziele auch<br />
definiert hat, behält in der Hektik des<br />
Tagesgeschehens den Überblick,<br />
setzt unter größter Arbeitsbelastung<br />
auch die richtigen Prioritäten und<br />
versteht es, seine Fähigkeiten optimal<br />
einzusetzen, um schnell und<br />
sicher das Gewünschte zu erreichen.<br />
Prioritäten setzen<br />
Wichtiges zuerst!<br />
Prioritätensetzung heißt, darüber zu<br />
entschieden, welche Aufgaben erstrangig,<br />
zweitrangig und welche nachrangig<br />
zu behandeln sind. Aufgaben<br />
mit höchster Priorität müssen zuerst<br />
erledigt werden.<br />
Vorteile der Prioritätensetzung:<br />
Durch Aufstellung einer Rangreihe<br />
Ihrer Aufgaben stellen Sie sicher,<br />
dass Sie ...<br />
... zunächst nur an wichtigen oder<br />
notwendigen Aufgaben arbeiten.<br />
... die Aufgaben ggf. auch nach<br />
ihrer Dringlichkeit bearbeiten.<br />
... sich jeweils nur auf eine Aufgabe<br />
konzentrieren.<br />
... die Aufgaben in der festgelegten<br />
Zeit effektiver erledigen.<br />
... die gesetzten Ziele unter den<br />
gegebenen Umständen noch am<br />
besten erreichen.<br />
... alle Aufgaben ausschalten und<br />
delegieren, die von anderen<br />
durchgeführt werden können.<br />
... am Ende der Planungsperiode<br />
(z. B. eines Arbeitstages) zumindest<br />
die wichtigsten Dinge<br />
erledigt haben.<br />
... die Aufgaben, an denen Sie und<br />
Ihre persönliche Leistung<br />
gemessen werden, nicht<br />
unerledigt liegen lassen.<br />
Zeitplanung zur Zielverwirklichung<br />
Je besser wir unsere Zeit einteilen,<br />
desto besser können wir sie für unsere<br />
persönlichen und beruflichen<br />
Zielvorstellungen nutzen. Planung<br />
bedeutet Vorbereitung zur Verwirklichung<br />
von Zielen.<br />
Planung bedeutet Zeitgewinn: Wer<br />
seinen Arbeitstag 8 Minuten vorbereitet<br />
und konsequent in Angriff nimmt,<br />
kann täglich eine Stunde Zeit für das<br />
Wesentliche gewinnen.<br />
Prinzip der Schriftlichkeit<br />
Überblick: Zeitpläne, die man nur im<br />
Kopf hat, verlieren an Überblick (aus<br />
den Augen – aus dem Sinn) und werden<br />
leichter umgeworfen.<br />
Arbeitsentlastung:<br />
Schriftliche Zeitpläne bedeuten<br />
Arbeitsentlastung des Gedächtnisses.<br />
Selbstmotivation<br />
Ein schriftlich fixierter Plan hat den<br />
psychologischen Effekt einer<br />
Selbstmotivation zur Arbeit. Ihre<br />
Aktivitäten bei der Bewältigung der<br />
Tagesaufgabe werden zielorientierter<br />
und auf die straffe Befolgung des<br />
Tagespensums ausgerichtet.<br />
Konzentration<br />
Dadurch lassen Sie sich weniger<br />
ablenken (Konzentration) und werden<br />
angehalten, die vorgenommen Aufgaben<br />
eher zu erledigen als ohne<br />
feste Leitlinie in Form eines Tagesplanes.<br />
Kontrolle<br />
Durch die Kontrolle des<br />
Tagesergebnisses geht Ihnen das<br />
Unerledigte nicht verloren (Übertragung<br />
auf einen anderen Tag).<br />
Erfolg<br />
Sie können darüber hinaus Ihren<br />
Erfolg steigern, indem Sie durch<br />
Tagespläne Ihren Zeitbedarf und die<br />
Störzeiten besser schätzen und z.B.<br />
realistischere Pufferzeiten für Unvorhergesehenes<br />
einplanen.<br />
Dokumentation<br />
Schriftliche Zeitpläne, in einem<br />
separaten Ordner gesammelt, stellen<br />
automatisch eine Dokumentation<br />
über Ihre geleistete Arbeit dar und<br />
können Ihnen in bestimmten Fällen<br />
als Nachweis und Protokoll für<br />
Aktivitäten oder Ihre Nicht-Aktiv-<br />
Werden (-können) dienen.<br />
Tagespläne<br />
Der Tag ist die kleinste und überschaubare<br />
Einheit einer systematischen<br />
Zeitplanung. Man kann jeden<br />
Tag neu beginnen, wenn ein Tag nicht<br />
erfolgreich gelaufen war. Wer seine<br />
Tagesabläufe nicht durch Planung im<br />
Griff hat, wird auch längere Perioden<br />
wie Monats- oder Jahrespläne nicht<br />
einhalten können.<br />
Im nächsten Newsletter erfahren Sie,<br />
wie man dies mit OUTLOOK umsetzen<br />
kann.<br />
Impressum<br />
Tanja Weber-Brück,<br />
Trainerin für MS-Office<br />
im <strong>Festo</strong> <strong>Lernzentrum</strong><br />
<strong>Festo</strong> <strong>Lernzentrum</strong> <strong>Saar</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Obere Kaiserstraße 301<br />
66386 St. Ingbert<br />
Tel.: +49 (0) 68 94 / 591-7400<br />
Fax: +49 (0) 68 94 / 591-7444<br />
flz@festo-lernzentrum.de<br />
http://www.festo-lernzentrum.de<br />
Rechtsform: <strong>GmbH</strong><br />
Sitz: St. Ingbert<br />
Handelsregister:<br />
Amtsgericht <strong>Saar</strong>brücken HRB <strong>32</strong>638<br />
Geschäftsführer:<br />
Prof. Dr. Peter Speck<br />
<strong>Festo</strong> <strong>Lernzentrum</strong> <strong>Saar</strong> <strong>GmbH</strong> – Newsletter <strong>32</strong> / <strong>Juni</strong> <strong>2011</strong> 5