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J. Lange B. Mölle J. Girona Chirurgische Proktologie 2. Auflage

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<strong>2.</strong>3 · Lokale Anästhesieverfahren bei proktologischen Eingriffen<br />

a b<br />

c d<br />

. Abb. <strong>2.</strong>3 Injektionsstellen für den hinteren perinealen Block<br />

des Weiteren ausgedehnte entzündliche Läsionen, ein Sakraldermoid<br />

und Spätfolgen nach traumatischen Verletzungen<br />

des Sakrums oder Os coccygeum dar.<br />

Technik des Kaudablocks<br />

Der Patient befindet sich in Heidelberg-Lagerung.<br />

15–20 ml 2%iges Lidocain mit Noradrenalinzusatz<br />

oder 0,25%iges Bupivacain mit Noradrenalinzusatz<br />

oder Ropivacain werden durch den sakrokokzygealen<br />

Zwischenwirbelraum in den Sakralkanal<br />

injiziert, nachdem durch Aspiration die Punktion eines<br />

Blutgefäßes oder des Liquorraumes ausgeschlossen<br />

wurde [18].<br />

Sofort nach der Injektion wird der Patient in<br />

Rückenlage und Anti-Trendelenburg-Lage positioniert,<br />

um die Verteilung sakral sicherzustellen.<br />

Die Erfolgsrate bei dieser Technik liegt zwischen 90 und<br />

95%.<br />

Zwei Hauptkomplikationen werden gefürchtet:<br />

4 Die Punktion der Dura mater mit Injektion des Anästhetikums<br />

in die zerebrospinale Flüssigkeit, was zu<br />

einer kompletten Spinalanästhesie mit Ateminsuffizienz<br />

bis zum Tod führen kann.<br />

4<br />

Eine zu schnelle Injektion oder die Injektion in den<br />

Venenplexus, was eine hohe systemische Toxizität zur<br />

Folge hat.<br />

<strong>2.</strong>3.5 Nebenwirkungen und Komplikationen<br />

Neben den Komplikationen, die durch die Toxizität der verwendeten<br />

Substanzen bedingt sind, kann die Anästhesie in<br />

der proktologischen Chirurgie zu Harnverhalt führen.<br />

Zaheer [14, 19] fand in einer umfassenden Studie heraus,<br />

dass die Rate des Harnverhalts in Abhängigkeit vom proktologischen<br />

Eingriff und der Anästhesietechnik zwischen 0<br />

und 43% liegt. Die niedrigste Rate zeigte sich bei der Lokalanästhesie<br />

und die Höchste im Rahmen des Kaudablocks.<br />

Unsere Erfahrung zeigt, dass der hintere perineale<br />

Block in 0,5% der Fälle zu einem Harnverhalt führt [5, 11].<br />

Solch eine niedrige Rate konnte erreicht werden, weil folgende<br />

Operationsbedingungen strikt eingehalten wurden:<br />

4<br />

4<br />

4<br />

Entleerung der Harnblase präoperativ,<br />

keine intravenöse Infusion,<br />

keine orale Flüssigkeitsaufnahme vor der ersten Miktion<br />

postoperativ.<br />

Diese niedrige Rate erlaubt ambulante Eingriffe sogar bei<br />

Hämorrhoidektomien.<br />

29<br />

2

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