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Kleinturbellarien aus dem Litoral der Binnengewässer Schleswig ...

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528 Jens-Uwe Rixen<br />

das unterschiedliche ökologische Verhalten bestimmter Artengruppen bedingt,<br />

die wir wie folgt klassifizieren können:<br />

Gruppe A: indifferente Basisgruppe. Arten, die das ganze Jahr hindurdl<br />

vorkommen (z. B. Stenostomum leucops, Rhynchoscolex simplex, Macrostomum<br />

rostratum, Prorhynchus stagnalis, Otomesostoma auditivum, Microdalyellia<br />

faird'lildi, Castrada viridis, Gyratrix hermaphroditus).<br />

Gruppe B: Arten mit zwei Entwicklungsmaxima, im Frühjahr und<br />

Herbst (etwa Microdalyellia kupelwieseri und Rhynchomesostoma rostratum).<br />

Gruppe C: Spezifische Frühjahrsformen. Die hierhergehörigen Arten<br />

sind beson<strong>der</strong>s zahlreich. Sie bedingen das Mai-Maximum. (Bothrioplana<br />

semperi, Gieysztoria 1'ubra, Dalyellia viridis, Castradella granea, Opistomum<br />

pallidum).<br />

Gruppe D: Reine Sommerformen, die insbeson<strong>der</strong>e im Phytal leben<br />

und erst auftreten, wenn ihre bevorzugten Habitate, die großen Schwimmblätter<br />

<strong>der</strong> Seerosen und die Potamogeton-Blätter entwickelt sind. (Microstomum-Arten,<br />

Gieysztoria cuspidata, Castrella truncata, Strongylostoma<br />

radiatum, Bothromesostoma personatum und B. essenÜ sowie fast alle<br />

großen Mesostoma-Arten). Die hier genannten Formen sind für das zweite<br />

Maximum im August verantwortlich.<br />

Die für <strong>Schleswig</strong>-Holstein vorliegenden Verhältnisse decken sich ungefähr<br />

mit den Beobachtungen von SCHMIDT (1848) in <strong>der</strong> Provinz Sachsen,<br />

von BRAUN (1885) in Livland und <strong>der</strong> allgemeinen Übersicht, die v. GRAFF<br />

1882 bereits zu dieser Frage gegeben hat. Dagegen haben DORNER (1902)<br />

in Ostpreußen und LUTHER (1904) in Finnland ein absolutes Artenmaximum<br />

in den Monaten Juli und August beobachtet. Das Friihjahrsmaximum kann<br />

sich in diesen borealen Festlandsklimaten sicherlich nicht <strong>aus</strong>bilden. Die von<br />

DORN ER (1902) angegebenen Werte für die Sommermonate (Abb. 54, gestrichelte<br />

Linie) sind wohl im wesentlichen durch die Vielzahl <strong>der</strong> von ihm<br />

beobachteten Mesostoma-Arten bedingt.<br />

Derartige Vergleiche mit <strong>der</strong> jahreszeitlichen Verteilung <strong>der</strong> Gesamtfauna<br />

in an<strong>der</strong>en Regionen können, wie auch BRINKMANN (1905) hervorgehoben<br />

hat, nur mit großer Vorsicht <strong>aus</strong>gewertet werden. Ein Unsicher­<br />

heitsfaktor liegt darin, daß die einzelnen Autoren Kleingewässer, die ja<br />

insbeson<strong>der</strong>e die Frühjahrsfauna beherbergen, und Seen in unterschiedlichem<br />

Verhältnis beriicksichtigt haben. Insbeson<strong>der</strong>e die geographischen<br />

Gegebenheiten <strong>der</strong> untersuchten Regionen beeinflussen in bedeuten<strong>dem</strong><br />

Maße die jahreszeitliche Verteilung <strong>der</strong> Gesamtfauna.<br />

Zusammenfassung<br />

1. Die vorliegende Arbeit behandelt die bisher fast unbekannte <strong>Kleinturbellarien</strong>fauna<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holsteins. Um eine vollständige Übersicht über

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