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Kleinturbellarien aus dem Litoral der Binnengewässer Schleswig ...

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526 Jens-Uwe Rixen<br />

In <strong>Schleswig</strong>-Holstein konnte Catenula lemnae (Spalte 0) nur in Moorbiotopen<br />

nachgewiesen werden, nach an<strong>der</strong>en Autoren ist sie aber weiter<br />

verbreitet und somit nicht als spezifischer Moorbewohner anzusehen.<br />

Ein typischer Sphagnobiont ist dagegen Castrada sphagnetorum (Spalte<br />

P). Die Art wurde zwar nur an einem Fundort beobachtet, aber im Vergleich<br />

mit <strong>der</strong> Literatur erscheint mir dieser Habitat in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

- nasses Sphagnum an <strong>der</strong> Oberfläche von Torfstichen - kennzeichnend<br />

für C. sphagnetorum.<br />

Allein in feuchten Sphagnumbulten wurden die beiden Prorhynchiden<br />

Geocentrophora sphyrocephala und G. baltica gefunden (Gruppe Q). Für<br />

G. sphyrocephala liegt außer<strong>dem</strong> <strong>aus</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holstein noch ein edaphischer<br />

Fund vor, auch G. baltica ist im Alpenraum ein Vertreter <strong>der</strong> limnischen<br />

Komponente <strong>der</strong> edaphischen Kleinfauna. Danach scheint für diese<br />

beiden Arten eine Bindung an phytogene Lückenräume mit sehr feuchtem<br />

Kleinklima zu bestehen.<br />

H. Not i zen Übe r Nah run g, F ein d e und Par a s i t e n<br />

Bei den Untersuchungen wurden wie<strong>der</strong>holt Beobachtungen über Ernährung,<br />

Feinde und Parasiten <strong>der</strong> <strong>Kleinturbellarien</strong> gemacht, die jedoch<br />

in keiner Weise Anspruch auf Vollständigkeit erheben können. Es werden<br />

hier im wesentlichen solche Beuteobjekte erwähnt, die sich durch unverdauliche<br />

Skelettelemente zu erkennen geben.<br />

Folgende Nahrungsobjekte konnten im Darm <strong>der</strong> aufgezählten Turbellarienarten<br />

nachgewiesen werden:<br />

Chlorophyceen: Macrostomum distinguendum, Geocentrophora sphyrocephala.<br />

Diatomeen: Geocentrophora sphyrocephala, Provorticidorum spec.,<br />

Gieysztoria rubra, Castrada viridis.<br />

Thecamoeben: Macrostomum distinguendum, Microstomum spec.<br />

Rotatorien: Microstomum spec., Geocentrophora sphyrocephala, Castrella<br />

truncata, Olisthanella obtusa.<br />

Nematoden: Mesostoma ehrenbergi.<br />

Cladoceren: Geocentrophora sphyrocephala.<br />

Bevorzugte Beuteobjekte <strong>der</strong> gesamten <strong>Kleinturbellarien</strong> scheinen Rotatorien<br />

und Diatomeen zu sein. Phytobionte Arten ernähren sich offenbar<br />

in erster Linie von den in diesem Lebensraum beson<strong>der</strong>s häufigen Rotatoria<br />

Bdelloidea, psammobionte Formen sind wohl zur Hauptsache auf<br />

Diatomeen angewiesen, nehmen daneben jedoch regelmäßig auch tierische<br />

Nahrung auf. Inwieweit Cyanophyceen, Chlorophyceen, Ciliaten und Bakterien<br />

<strong>der</strong> Ernährung dienen, läßt sich in den meisten Fällen am Quetschpräparat<br />

nicht feststellen, es scheint aber wahrscheinlich, daß diese Organis-

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