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Kleinturbellarien aus dem Litoral der Binnengewässer Schleswig ...

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522 Jens-U we Rixen<br />

Insgesamt ist für die Oldesloer Salzstellen eine rasche Verarmung <strong>der</strong><br />

limnogenen Turbellarienfauna mit zunehmen<strong>dem</strong> Salzgehalt zu konstatieren.<br />

Die salzreicheren Regionen werden dafür von einer Reihe spezifischer<br />

Brackwasserarten und euryhaliner Meeresbewohner besiedelt.<br />

G. Öko log i s c h e S chI u ß b e t r ach tun gen<br />

Die vergleichende Untersuchung <strong>der</strong> Turbellarienfauna in den Süßgewässern<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holsteins hat eine charakteristische Zusammensetzung<br />

des Artenbestandes in den verschiedenartigen Biotopen ergeben. Aus dieser<br />

Verteilung und unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Literatur läßt sich die folgende<br />

Übersicht über das ökologische Verhalten <strong>der</strong> Einzelarten und die<br />

assoziative Zusammensetzung in bestimmten Lebensräumen aufstellen<br />

(Tab. 8). Dabei blieben die marinen Immigranten in <strong>der</strong> EIbe sowie die<br />

lediglich im Oldesloer Salzgebiet beobachteten Arten unberücksichtigt.<br />

Zwei Arten, Gyratrix hermaphroditus und Stenostomum leucops<br />

(Gruppe A) sind absolute Ubiquisten. Sie besiedeln die verschiedenen limnischen<br />

Lebensräume einschließlich recht extremer Biotope, wie stark schwefelsaure<br />

Gewässer (Stenostomum) mit einem pR von 3,4 o<strong>der</strong> gipshaltige<br />

Tümpel (Gyratrix). Daneben dringen beide Arten ins Salzwasser vor, Gyratrix<br />

sogar bis in das Hyperhalinikum.<br />

Die zweite Gruppe (B) umfaßt fünf sehr euryöke Arten. Für Microdalyellia<br />

armigera läßt sich noch eine geringe Bevorzugung von verschiedenartigen<br />

Kleingewässem feststellen, Castrella truncata siedelt in größter Individuenzahl<br />

in <strong>der</strong> Phytalregion, erreicht aber daneben viele an<strong>der</strong>sartige<br />

Lebensräume. Für die Arten Mesostoma lingua, Prorhynchus stagnalis und<br />

Phaenocora unipunctata läßt sich kein bevorzugter Biotop her<strong>aus</strong>stellen.<br />

Eine einzige Form ist nach den bisherigen Untersuchungen in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

auf Quellgebiete beschränkt, Opisthocystis goettei (Spalte C).<br />

Da die Art aber an den außerhalb unseres Landes gelegenen Fundorten<br />

keine spezielle Bindung an diesen Biotop erkennen läßt, kann sie nicht allgemein<br />

als Krenobiont bezeichnet werden.<br />

Der Lebensraum des Küstengrundwassers (Gruppe D), <strong>der</strong> in früheren<br />

Untersuchungen über limnische <strong>Kleinturbellarien</strong> unberücksichtigt blieb,<br />

wies zwei neue Arten auf, Rhynchoscolex remanei und Macrostomum subterraneum.<br />

Mit Sicherheit sindbeide Formen für diesen Lebensraum spezi­<br />

fisch.<br />

In <strong>der</strong> Gruppe E sind die im <strong>Litoral</strong> schleswig-holsteinischer Seen <strong>aus</strong>gesprochen<br />

psammobionten Arten Castrada viridis, Dochmiotrema limicola,<br />

Koinocystis neocomensis, Otomesostoma auditivum, Opistomum fuscum<br />

sowie die neue, noch nicht endgültig definierte Art Provorticidorum spec. zusammengefaßt.<br />

Die überwiegende Mehrzahl lebt im Mesopsammal, lediglich<br />

Otomesostoma erscheint auf Grund ihrer Körpergröße nicht an das<br />

Lückensystem gebunden, sie ist entwe<strong>der</strong> als Sandwühler aufzufassen (vgl.

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