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Kleinturbellarien aus dem Litoral der Binnengewässer Schleswig ...

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I<br />

<strong>Kleinturbellarien</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Litoral</strong> <strong>der</strong> <strong>Binnengewässer</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holsteins 521<br />

a) Quelle, Sandboden, 9° C, 7 0 / 00 , - b) Graben mit Phragmites, 19° C, 16 0 / 00 , ­<br />

c) Graben mit VaUdlel'ia und Purpurbakterien, 10° C, 9 0 / 00 , - VI. Salzgebiet am<br />

linken Traveufer bei Alt-Freseburg: a) Alter Torfstich, 16° C, 4 0 / 00 , _ b) Kleiner<br />

Entwässerungsgraben, 9° C, 7 0 / 00 , - c) Großer Sammelgraben, 13° C, 11 0/ 00 , ­<br />

d)"QuelIrinnsal mit Salicornia, 20° C, 13 0 / 00 , - e) Torfstich mit Eisenocker, HO C,<br />

16 0 / 00 , - f) Salzrasen mit Aster, Glaux, Spergularia, Puccinellia, Agrostis alba,<br />

funcus gerardi, obere, ca. 3 cm hohe Schicht, 18° C, 13 0 / 00 ,<br />

Die vom Meerwasser abweichende chemische Zusammensetzung des Oldesloer<br />

Salzwasser ist durch THIENEMANN (1925/26) bereits bekannt. Trotz einer dadurch<br />

bedingten Fehlerquelle geben die mit einem auf Seewasser geeichten Aräometer<br />

gemessenen Salzgehalte einen <strong>aus</strong>reichend genauen \Vert des Gesamtsalzgehaltes<br />

<strong>der</strong> untersuchten Stellen.<br />

Die <strong>Kleinturbellarien</strong> <strong>der</strong> Oldesloer Salzstellen zeigen eine bemerkenswerte<br />

Zusammensetzung <strong>aus</strong> Iimnogenen und thalassogenen Elementen.<br />

Typische Süßwasser-Bewohner sind wohl nur die beiden nicht näher bestimmten<br />

Castrada-Arten. Sie wurden nur bei <strong>dem</strong> geringen Salzgehalt<br />

von 4 0 / 00 beobachtet. Von den sieben sicher bestimmten Arten ist nur <strong>der</strong><br />

holeuryhaline Ubiquist Gyratrix hermaphroditus auch in süßen <strong>Binnengewässer</strong>n<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holsteins nachgewiesen worden. Macrostomum hystricinum<br />

und M. tenuicauda sind als spezifische Brackwasserorganismen anzusprechen.<br />

Während diese Aussage für M. hystricinum durch eine Vielzahl<br />

von Brackwasserfunden an den europäischen Küsten (S. 476) belegt ist, stellen<br />

die Funde von M. tenuicauda den ersten Nachweis außerhalb <strong>der</strong> Originalhabitate<br />

im Finnischen Meerbusen dar. Dennoch erscheint für diese<br />

Art auf Grund <strong>der</strong> hohen Übereinstimmung <strong>der</strong> Lebensräume die Charakterisierung<br />

als ein an Salzwiesen gebundener Brackwasserbewohner gesichert<br />

(S. 480). Auch Placorhyndws octaculeatus dimorphis ist ein typischer<br />

mariner Immigrant, <strong>der</strong> in diesen Untersuchungen erstmalig für Binnensalzstellen<br />

nachgewiesen werden konnte. Die Art ist jedoch stärker euryhaHn.<br />

Bresslauilla relicta ist eine holeuryhaline Art. Die mutmaßlichen<br />

Gründe für die Besiedlung unterschiedlicher Biotope im Meer- und Süßwasser<br />

\vurden bereits eingehend diskutiert (S. 491 f.). Die im Oldesloer<br />

Salzgebiet gefundenen Exemplare von Gieysztoria 01'nata gehören vermutlich<br />

zur ssp. maritima, die bisher nur im Brackwasser des Finnischen Meerbusens<br />

beobachtet wurde.<br />

Ein Vergleich <strong>der</strong> Salzgehaltsbereiche, in denen die einzelnen Arten<br />

vorkommen, führte zu folgenden Aussagen: Mac1'ostomum hystricinum und<br />

Gyratrix hermaphroditus treten in relativ weiten Grenzen vom oIigohaIinen<br />

bis zum pleiohalinen Bereich auf. Bresslauilla relicta und Microdalyellia<br />

fusca wurden nur im Pleiohalinikum beobachtet. Die Funde von Placorhynchus<br />

und M. tenuicauda liegen im meiomesohalinen Wasser, während<br />

Gieysztoria ornata und die beiden Castraden <strong>aus</strong>schließlich im oligohalinen<br />

Wasser nachgewiesen wurden (Nomenklatur <strong>der</strong> Salzwasserbereiche nach<br />

REMANE 1958).

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