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Kleinturbellarien aus dem Litoral der Binnengewässer Schleswig ...

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<strong>Kleinturbellarien</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Litoral</strong> <strong>der</strong> <strong>Binnengewässer</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holsteins 499<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein: Trensahl, mooriger Waldgraben 29. 5. 1957 (4 Ex.) - Schrevenborn,<br />

Buchenwaldtümpel 17. 4. (30 Ex.), 26. 4. 1957 (2 Ex.), 1. 5. 1957<br />

(3 Ex.) - Vieburger Gehölz in Kiel, Buchenwaldtümpel 23. 4. 1957 (sehr<br />

häufig).<br />

Die 0,9-1,2 mm langen Exemplare dieser Art sind auffallend dunkel<br />

gefärbt. Die Farbe ist ein ins Violett spielende Grau. Bekanntlich lebt<br />

C. granea vorzugsweise als Einmieter im Brutraum von Asellus aquaticus.<br />

Von mir wurden die Tiere stets frei im Substrat beobachtet. Sie entstammen<br />

jedoch Fundstellen, in denen die Assel in großer Anzahl vorkommt. Vermutlich<br />

haben die Tiere die Wirte also sekundär, nach <strong>der</strong>en Absterben in den<br />

Probengläsern, verlassen.<br />

Soweit bisher bekannt, hat die Art eine recht enge Verbreitung. Diese<br />

deckt sich etwa mit <strong>dem</strong> Baltischen Höhenrücken, <strong>der</strong> im Süden, Osten<br />

und Westen die Ostsee begrenzt. Bevorzugte Biotope sind temporäre Waldgewässer.<br />

Unterfamilie Olisthanellini<br />

47. Olisthanella obtusa (M. SCHULTZE 1851)<br />

Bekannte Verbreitung: Ganz Europa außer Skandinavien und <strong>dem</strong> Süden.<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein: Botanischer Garten Kiel, unterer Teich 16. 9. 1957 (3 Ex.) ­<br />

Rosenfel<strong>der</strong> See, zwischen angeschwemmten PRanzenresten 9. 7. 1958 (7 Ex.)<br />

- Bad Oldesloe, Teich im Kurpark (nach THIENEMANN 1925/26 Salzstelle VII,<br />

jetzt völlig <strong>aus</strong>gesüßt), zwischen faulen<strong>dem</strong> Laub 22. 6. 1958 (15 Ex.).<br />

Die Art ist sehr euryök.<br />

Unterfamilie Ascophorini<br />

48. Dochmiotrema limicola v. HOFSTEN 1907<br />

Bekannte Verbreitung: Schweiz, Schlamm eines Baches am Thuner See - Finnland,<br />

Tümpel bei Lappvik, Hydropsammal - Rußland, Ladogasee, im <strong>Litoral</strong><br />

zwischen WasserpRanzen - Rußland, See Perejeslawskoje, im seichten Wasser<br />

zwischen Heleocharias - Polen, Wigrysee, im Hygropsammal.<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein: Großer Plöner See, Küstengrundwasser am Prinzenbad in Plön<br />

13. 5. 1958 (3 Ex.) - Nach mündlichen Mitteilungen von Prof. REMANE und<br />

Dr. Ax im Großen Plöner See früher regelmäßig beobachtet - Selenter See,<br />

bei Bellin, Küstengrundwasser 16. 6. 1956 (sehr häufig) - EIbe, bei Hamburg,<br />

Hydropsammal (Ax 1957 a).<br />

In <strong>Schleswig</strong>-Holstein ist D. limicola auf das Psammal und Küstengrundwasser<br />

beschränkt. Auch GIEYSZTOR (1938) fand die Art in Polen nur<br />

im Psammal, in Finnland wurde sie ebenfalls nur im Psammal beobachtet<br />

(LUTHER, 1946). Dagegen liegen die Fundstellen von v. HOFsTEN (1907)<br />

in <strong>der</strong> Schweiz, von NASONOV (1917) im Ladogasee und von CORDE (1923)<br />

im See Perejeslawskoje in Schlammbiotopen. GIEYSZTOR (1938) vermutet<br />

allerdings, daß auch diese Befunde von Sandböden stammen, die sekundär<br />

mit Schlamm überlagert sind. Jedenfalls erscheint D. limicola auch nach<br />

unseren Befunden als ein sehr typischer Psammobiont.

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