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Kleinturbellarien aus dem Litoral der Binnengewässer Schleswig ...

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482 Jens-Uwe Rixen<br />

Verbreitung etwa auf 49° N. Einmal wurde M. tuba jedoch auf 57° N bei<br />

Bologoje (Rußland) von PLOTNIKOV (1905) nachgewiesen. Über diese Grenze<br />

hin<strong>aus</strong> ist M. tuba verschiedentlich in temperier,ten, durch den Menschen<br />

geschaffenen Wasserbecken (in Warmhäusern und Aquarien) beobachtet<br />

worden. Auch unser Fund ist hier einzureihen.<br />

15. Macrostomum subterraneum nov. spec.<br />

(Abb. 25-27)<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein: Küstengrundwasser des Selenter Sees, bei Bellin 1950.<br />

Diese von Dr. Ax im Jahre 1950 entdeckte Art wurde trotz mehrfacher<br />

Probenentnahme am Originalfundort nicht wie<strong>der</strong>gefunden. Die folgende<br />

Beschreibung gründet sich auf Aufzeichnungen von Dr. Ax, die mir freundlicherweise<br />

zur Verfügung gestellt wurden.<br />

Länge knapp I mm, das Vor<strong>der</strong>ende ist abgerundet, das Hinterende<br />

läuft in eine rundliche, sich etwas verbreiternde Schwanzplatte <strong>aus</strong>. Das<br />

kaudale Ende ist sehr stark mit Haftpapillen besetzt. Tastborsten stehen<br />

am ganzen Körper, gehäuft an Vor<strong>der</strong>- und Hinterende. Große Rhabditenbündel<br />

durchsetzen am ganzen Körper das Epithel, beson<strong>der</strong>s stark am<br />

Hinterende. Die Stäbchen sind zu 5-10 Stück gebündelt, etwa 10-12 J.t<br />

lang. Die Augen sind sehr schwach entwickelt, bei oberflächlicher Beobachtung<br />

erscheint das Tier sogar völlig augenlos. Die Pigmentbecher setzen<br />

sich <strong>aus</strong> sehr wenigen (3-7) schwach rötlichen Pigmentkörnchen zusammen.<br />

Die geringe Entwicklung des Augenpigments ist offenbar eine Reduktionserscheinung<br />

im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Besiedlung des lichtabgeschlossenen<br />

Küstengrundwassers.<br />

Das Stilett ist eine insgesamt 115 J.t lange Röhre, die in einem Winkel<br />

von etwa 90° abgebogen ist. Der kürzeste Abstand zwischen den beiden<br />

Enden beträgt 90 J.t. Das Rohr wird distalwärts enger, die Wandungen bilden<br />

am distalen Ende eine kugelförmige Anschwellung <strong>aus</strong>. Der Durchmesser<br />

des Stiletts ist etwa auf <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Länge zwischen <strong>der</strong> Krümmung<br />

und <strong>dem</strong> proximalen Ende 10 J.t, nahe <strong>dem</strong> distalen Ende kurz vor<br />

<strong>der</strong> Wandverdickung 5 J.t.<br />

Dis k u s s ion: Innerhalb <strong>der</strong> M. tuba-Gruppe sind meines Erachtens<br />

nur M. tuba v. GRAFF 1882, M. rhabdophorum BEKLEMISCHEV 1927 und<br />

M. pseudoobtusum BEKL. 1927 zu einem näheren Vergleich heranzuziehen.<br />

Mit M. tuba teilt M. subterraneum die charakteristische Anschwellung des<br />

Distalendes des Stiletts. Das Kutikularorgan ist bei M. tuba aber bekanntlich<br />

fast gerade, außer<strong>dem</strong> ist die Art erheblich größer (z. B. nach WEISE<br />

[1942] 2,4-3 mm). Bei den beiden an<strong>der</strong>en Arten ist das Stilett gleichfalls<br />

gekrümmt, aber in <strong>der</strong> speziellen Form doch klar unterschieden. Bei M.<br />

pseudoobtusum liegt ein scharfer Knick im oberen Drittel des Rohres, bei<br />

M. rhabdophorum ist nur das distale Ende schwach abgewinkelt.

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