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Kleinturbellarien aus dem Litoral der Binnengewässer Schleswig ...

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474 Jens-Uwe Rixen<br />

regelmäßig angeordneten Exkretophoren. Der vor<strong>der</strong>e Rüsselabschnitt ist<br />

durch zarte Bindegewebssepten quer und längs geglie<strong>der</strong>t. REISINGER (1924)<br />

beschreibt bei R. simplex dieses System von prall mit periviszeraler Flüssigkeit<br />

gefüllten Glie<strong>der</strong>n und betrachtet es als ein Stützgewebe für den beim<br />

Durchwühlen <strong>der</strong> Sand- und Schlarnmböden beson<strong>der</strong>s beanspruchten Rüssel.<br />

Offenbar ist dieses Stützgewebe aber kein Derivat des Darmkanals und<br />

deshalb nur funktionell mit <strong>dem</strong> bei psammobionten Proseriaten entwickelten<br />

"chordoiden Stützorgan" des Ento<strong>der</strong>ms (Ax 1957 b) vergleichbar.<br />

Im Gegensatz zu R. simplex besitzt R. remanei eine Statozyste (Abb.<br />

2). Sie ist durchschnittlich 17 X 14 'IJ- groß und enthält zwei, in ca. 20 % <strong>der</strong><br />

Tiere drei Statolithen. Diese werden etwa 7 X 5,5 !1 groß. Sie sind frei gegeneinan<strong>der</strong><br />

beweglich.<br />

S c h n i t t s er i e nun t er s u c h u n g (Abb. 4)2): Das Deckepithel<br />

ist am gesamten Körper dorsal höher als ventral. Die Höhe beträgt bei<br />

R. remanei dorsal ca. 10 t.t und ventral ca. 7 IJ-. Die Zellwände sind sehr<br />

zart. Die Kerne des Epithels stehen im Gegensatz zu R. simplex senkrecht<br />

zur Längsachse des Tieres.<br />

Die Zilien liegen am fixierten Tier <strong>der</strong> Körperoberfläche mehr o<strong>der</strong><br />

min<strong>der</strong> an. So ist ihre Länge nicht exakt zu erfassen. Sie sind aber offenbar<br />

länger als die des Mundes und des Pharynx.<br />

Das große Gehirn liegt an <strong>der</strong> Rüsselbasis, die Statozyste schließt<br />

kaudalwärts an. Statolithen sind in den Sclmittserien nicht nachweisbar.<br />

Dem Gehirn schließen vorn die charakteristischen, <strong>aus</strong> zahlreichen Ganglienzellen<br />

aufgebauten Sinnesplatten an.<br />

In <strong>der</strong> Region des Mundes geht <strong>der</strong> Hautmuskelschlauch in die Pharynxmuskulatur<br />

über. An dieser Stelle (X) än<strong>der</strong>t sich auch die Struktur <strong>der</strong><br />

Bewimperung. Die Zilien des Mundes, wie auch die des Körpers färben sich<br />

mit Eisenhämatoxylin-Erythrosin hellgelbbraun an. Das kurze Wimperkleid<br />

des Pharynx (Höhe 2,5 IJ-) ist dagegen hellbräunlichrot gefärbt.<br />

Der Darm ist mit hohen Zellen <strong>aus</strong>gekleidet, zwischen denen die Zellgrenzen<br />

deutlich erkennbar sind. R. simplex besitzt im Gegensatz hierzu<br />

nach REISINGER (1924) einen weitgehend syncytialen Darm. Zwischen Darm<br />

und Hautmuskelschlauch liegt im vor<strong>der</strong>en Darmabschnitt eine schmale<br />

Schicht lockeren Parenchyms.<br />

Weibliche Gonaden fanden sich bei Tieren, die im September gefangen<br />

wurden. Sie liegen seitlich vom Darm in <strong>der</strong> Region hinter <strong>dem</strong> Pharynx.<br />

Dis ku s s ion: Innerhalb <strong>der</strong> Gattung RhynChoscolex stellt R. remanei<br />

ohne Zweifel den nächsten Verwandten von R. simplex. Durch den<br />

2) Da die Untersuchung vorwiegend faunistisch-ökologischen Charakter trägt,<br />

mußte auf eine intensive histologische Bearbeitung verzichtet werden. Die Angaben<br />

über R. remanei beschränken sich daher auf einige wenige zur Artdiagnose<br />

wichtige Details.

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