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Jahresbericht 2009 der Caritas Luzern

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


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Inhalt<br />

Übergänge gut gestalten<br />

«Mein erster Übergang»<br />

Eine Stimme sein<br />

Schwankungen auffangen<br />

In die Selbständigkeit<br />

Grossmatte ganz gross<br />

Unter einem Dach<br />

Zentrale Dienste<br />

Kommentar zur Jahresrechnung<br />

Bilanz per 31. Dezember <strong>2009</strong><br />

Betriebsrechnung <strong>2009</strong><br />

Weitere Angaben<br />

Dank für die Unterstützung<br />

Vorstand<br />

Geschäftsleitung<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Adressen<br />

Impressum<br />

Konzept und Redaktion<br />

Urs O<strong>der</strong>matt<br />

Mitarbeit Daniela Mathis<br />

Gestaltung<br />

velvet <strong>Luzern</strong><br />

Texte<br />

Pirmin Bossart, Ruedi<br />

Leuthold, Christine Weber<br />

Fotos<br />

Dani Tischler, Urs O<strong>der</strong>matt,<br />

Urs Siegenthaler, Jutta Vogel<br />

Auflage<br />

4500 Exemplare<br />

Druck<br />

abächerli, Sarnen


ÜBErGänGE GUt<br />

GEStAltEn<br />

Das hat sich thomas thali im ersten Jahr<br />

seiner tätigkeit als neuer Geschäftsleiter <strong>der</strong><br />

<strong>Caritas</strong> luzern vorgenommen. Das thema<br />

ist in allen <strong>Caritas</strong>-Bereichen aktuell. Und wird<br />

es bleiben.<br />

Thomas Thali, seit dem 1. April <strong>2009</strong> sind Sie Geschäftsleiter<br />

<strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong>: Wie haben Sie persönlich diesen<br />

Übergang erlebt?<br />

Thali: Es war ein ganz wichtiger Übergang in meinem Leben.<br />

Nach 14 Jahren Tätigkeit bei <strong>der</strong> Akademie für Erwachsenenbildung,<br />

zuletzt als Geschäftsleiter, drängte sich bei mir eine neue<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung auf. Zunächst war das nur ein Bauchgefühl, aber<br />

dann begann ich mich konkret zu bewerben. Für die Stelle bei <strong>der</strong><br />

<strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong> durchlief ich ein umfassendes Bewerbungsverfahren.<br />

Ich war sehr glücklich, als ich die Stelle bekam. Es war genau<br />

<strong>der</strong> richtige Zeitpunkt für mich. Schnell bekam ich das Gefühl,<br />

dass es stimmt.<br />

Was hatten Sie sich für das erste Geschäftsjahr vorgenommen?<br />

Thali: Ein klarer Schwerpunkt war <strong>der</strong> Kontakt mit Auftraggebern,<br />

Partnerorganisationen und an<strong>der</strong>n wichtigen Leuten aus unserem<br />

Umfeld. Es ist für eine Organisation wie die <strong>Caritas</strong> entscheidend,<br />

dass sie gut vernetzt ist, dass sie bekannt ist, dass die Entscheidungsträger<br />

einan<strong>der</strong> kennen.<br />

03


04<br />

Bei einem Stellenantritt in einer Führungsposition hat man<br />

nicht nur Ziele, die man sich steckt, son<strong>der</strong>n auch Aufgaben,<br />

die auf einen zukommen. Wie sah das in Ihrem ersten<br />

Jahr aus?<br />

Thali: Die Wirtschafts- und Finanzkrise brachte einen starken<br />

Anstieg von Erwerbslosen. Rasch und unkompliziert haben wir<br />

mit zusätzlichen Angeboten darauf reagieren können. Im Bereich<br />

«Sozialdienst Asylsuchende und Flüchtlinge» war die Stelle einer<br />

Ka<strong>der</strong>frau neu zu besetzen, die gekündigt hatte. Wir nahmen das<br />

zum Ausgangspunkt, den ganzen Führungsbereich zu reorganisieren.<br />

Es war ein intensiver Prozess, <strong>der</strong> sich gelohnt hat.<br />

Warum drängte sich diese Verän<strong>der</strong>ung auf?<br />

Thali: Der Bereich ist aufgrund <strong>der</strong> oft sich sehr schnell än<strong>der</strong>nden<br />

Asylbewerber-Zahlen einer beson<strong>der</strong>s grossen Dynamik unterworfen.<br />

Mit <strong>der</strong> neuen Leitungsstruktur, die hierarchisch breiter<br />

verteilt ist, können solche Umbruchsituationen besser und mit<br />

mehr Ruhe bewältigt werden. Wir haben bereits gute Erfahrungen<br />

gemacht. Den Entscheid, das Asylzentrum Sempach zu schliessen<br />

und kein drittes Asylzentrum mehr zu führen, konnten wir<br />

sorgfältig vorbereiten und kommunizieren. Für die Betroffenen<br />

wurde ein Sozialplan eingerichtet.<br />

In welchen an<strong>der</strong>n <strong>Caritas</strong>-Bereichen gab es im letzten Geschäftsjahr<br />

grössere o<strong>der</strong> grundlegen<strong>der</strong>e Übergänge?<br />

Thali: Eine grosse Züglete, verbunden mit dem Aufbau von neuen<br />

Strukturen, gab es im Bereich «Soziale Integration». Dieser wurde<br />

an <strong>der</strong> Morgartenstrasse zusammengeführt und administrativ<br />

komplett von <strong>der</strong> Geschäftsleitung getrennt, die nun separat an<br />

<strong>der</strong> Hirschmattstrasse untergebracht ist. Im Bereich «Arbeit und<br />

Bildung» wurden wie erwähnt die Arbeitsplätze für Erwerbslose<br />

ausgebaut. Parallel dazu musste <strong>der</strong> laufende Umbau abgeschlossen<br />

werden, <strong>der</strong> mit Leuten aus den Arbeitsintegrationsprogrammen<br />

realisiert wurde. Das war ein gigantischer Übergang.<br />

Asylsuchende, die in die Schweiz kommen, befinden sich<br />

in einer extremen Übergangssituation. Ist die <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong><br />

dafür gerüstet?<br />

Thali: Wenn die Aslysuchenden nach einer langen Odyssee im<br />

Kanton <strong>Luzern</strong> landen, werden sie in unsere Zentren überwiesen<br />

und von dort aus sukzessive auf das Leben hier vorbereitet. Ich<br />

habe erfahren: Unsere Leute machen hier eine Top-Arbeit. Die<br />

sorgfältige Art und Weise, wie sie gerade in dieser Anfangszeit mit<br />

den Asylsuchenden umgehen, hat mich sehr beeindruckt.<br />

Wie spürt die <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong> den härteren Kurs in <strong>der</strong><br />

Asylgesetzgebung?<br />

Thali: Sorgen bereiten uns die Verfahren des Dublin-Abkommens.<br />

Die Schweiz kann Asylsuchende in jene Län<strong>der</strong> zurückschicken,<br />

wo sie das erste Mal polizeilich registriert wurden. Sehr oft hatten<br />

diese Leute gar keine Möglichkeit, einen Rekurs zu machen, so<br />

schnell wurden sie abgeschoben. Jetzt hat das Bundesgericht<br />

unser grosses Unbehagen bestätigt: Das Bundesamt für Migration<br />

muss die Praxis <strong>der</strong> Entschei<strong>der</strong>öffnung und Ausweisung neu<br />

gestalten.<br />

Wie sieht es mit dem Übergang von den Arbeitsintegrationsprogrammen<br />

zurück in den ersten Arbeitsmarkt aus?<br />

Thali: Grundsätzlich gilt: Je besser es <strong>der</strong> Wirtschaft geht, desto<br />

eher gelingt <strong>der</strong> Schritt. Die Krise hat sich je nach Branche unterschiedlich<br />

stark ausgewirkt. In den exportorientierten Unternehmen<br />

konnten wir <strong>2009</strong> keine Leute vermitteln. Wir stellen fest,<br />

dass über alle Krisen hinweg die Sockelarbeitslosigkeit steigt.<br />

Was erwarten Sie aufgrund dieser Ausgangslage von <strong>der</strong><br />

Politik?<br />

Thali: Sicher nicht Kürzungen <strong>der</strong> Bezugsdauer. Die Aufgabe des<br />

Staates wäre es im Gegenteil, schwierigere Zeiten zu überbrücken.<br />

Es sind Investitionen, die sich für den Staat auf jeden Fall<br />

lohnen. Wer einmal aus dem Arbeitsprozess herausgefallen ist,<br />

hat grosse Mühe, wie<strong>der</strong> zurückzufinden. Das kommt am Ende<br />

teurer zu stehen, als wenn man jetzt die Arbeitslosenkasse vernünftig<br />

alimentieren würde.<br />

Die <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong> ist Teil eines umfassenden Netzes aus<br />

Partnern, Institutionen, Gemeinden, Auftraggebern, Gönnern:<br />

Wie stark können Sie eigenständig Akzente setzen,<br />

reagieren, Innovationen einführen?<br />

Thali: Natürlich werden wir beeinflusst durch die politischen Prozesse<br />

und gesellschaftlichen Entwicklungen, auf die wir reagieren<br />

müssen. Trotzdem gibt es für uns einen Spielraum zum Handeln.<br />

So kann man sich als Organisation gut aufstellen, wie das mein<br />

Vorgänger sehr optimal gemacht hat: Statt nur von einem grösseren<br />

Auftraggeber abhängig zu sein, ist die <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong> heute<br />

ein diversifiziertes Unternehmen. Auch ein starkes Netzwerk, das<br />

gut unterhalten wird, bietet Gewähr, dass wir ernst genommen<br />

werden und so unsere Anliegen besser vertreten können.<br />

Übergänge erleben vor allem auch Ihre Kunden und Klienten:<br />

Wie reagieren Sie darauf?<br />

Thali: Als soziales Unternehmen haben wir fast ausschliesslich<br />

mit Leuten zu tun, die in einer Phase des Übergangs Probleme<br />

haben. Unser Ziel ist, den Betroffenen zu helfen, damit sie baldmöglichst<br />

wie<strong>der</strong> selber funktionieren können. Übergänge gut zu<br />

gestalten, ist also ein Grundthema für uns und wird es bleiben: Es<br />

wird immer Menschen geben, die in Finanznöte geraten, die ihre<br />

Stelle verlieren, die migrieren.<br />

Eine anstrengende Arbeit.<br />

Thali: Aber auch eine spannende. Verän<strong>der</strong>ungen mit Krisenzeiten<br />

gehören zu unserem Leben. Sie zwingen uns, den bisherigen<br />

Trott zu verlassen. Das ist immer auch eine Chance, die uns potenziell<br />

weiterbringt. Das gilt für eine Organisation wie die <strong>Caritas</strong>,<br />

für die berufliche Entwicklung o<strong>der</strong> für das persönliche Leben.<br />

Wenn etwas auf uns zukommt, probieren wir zunächst, mit den<br />

alten Mustern zu reagieren. Irgendwann müssen wir ein neues<br />

Muster finden, um das Problem zu lösen. An diesem Punkt, so hat<br />

Jean Piaget einmal gesagt, findet Lernen statt.


«MEIn ErStEr<br />

ÜBErGAnG»<br />

ruedi leuthold<br />

Der erste Übergang, <strong>der</strong> mir in Erinnerung ist, lag an meinem<br />

Kin<strong>der</strong>gartenweg. Der führte über die Sonnhaldenstrasse in Emmenbrücke<br />

und querte die Bahnlinie zwischen <strong>Luzern</strong> und Basel<br />

mittels einer Brücke. Der Kin<strong>der</strong>garten hiess «Sonnenhof». Die<br />

Lücke, über die mein erster Übergang führte, war ein harmloser<br />

Taleinschnitt ohne jedes Geheimnis. Ganz im Gegensatz zum Rotbachtobel,<br />

das ganz in <strong>der</strong> Nähe lag. Das Rotbachtobel war steil,<br />

es hatte moosbewachsene Steine, junge Tannen, tiefe Höhlen, in<br />

denen wir all die Kobolde und Gespenster vermuteten, von denen<br />

die Grossmutter immer erzählte. Das hielt uns nicht davon ab, im<br />

Rotbachtobel Verstecken zu spielen. Das Bahnbord seinerseits<br />

war beidseits von Gras bewachsen. Wenn es zu hoch wuchs,<br />

liess <strong>der</strong> Bauer seine Schafe darauf weiden, und es gab keinen<br />

Grund, Angst zu haben vor Kobolden und Gespenstern. Trotzdem<br />

fürchtete ich mich vor dem Übergang, und manchmal, wenn die<br />

an<strong>der</strong>n brav in den Kin<strong>der</strong>garten gingen, setzte ich mich unter die<br />

Brücke, schaute den Zügen zu, die vorbeifuhren, und harrte aus,<br />

bis meine Gefährten zurückkamen.<br />

Das Gebäude, in dem mein Kin<strong>der</strong>garten untergebracht war,<br />

thronte mächtig und grau über den Arbeitersiedlungen von Emmenbrücke.<br />

Es unterschied sich in seiner Bauweise kaum von<br />

den grossen Fabrikgebäuden, die französische Investoren Anfang<br />

des letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts ans Ufer <strong>der</strong> Emme gestellt hatten, um<br />

Kunstseide zu fabrizieren. Tatsächlich waren hier die Bauerntöchter<br />

untergebracht gewesen, die mit <strong>der</strong> Aussicht auf neue Hoffnungen<br />

und neue Schrecken ihre verarmten Höfe verlassen hatten:<br />

das Mädchenheim <strong>der</strong> Viscosuisse. Der «Sonnenhof».<br />

Hier hatte mein Grossmutter gewohnt als junges Mädchen, bevor<br />

sie meinen Grossvater kennenlernte, <strong>der</strong> vom Bauernknecht zum<br />

Fabrikarbeiter geworden war, und eigentlich hätte mir das mächtige<br />

Gebäude familiär sein müssen, das bestimmt auch nicht so<br />

grau war, wie es auf mich wirkte. Heute jedenfalls leuchten dort<br />

grüne Läden aus hellen Mauern, die ein rotes Ziegeldach tragen,<br />

und wahrscheinlich hat es damals nicht viel an<strong>der</strong>s ausgesehen.<br />

Aber für mich war das Gebäude grau und Furcht erregend, und<br />

deshalb zog ich es vor, unter <strong>der</strong> Brücke zu warten, statt im Kin<strong>der</strong>garten<br />

mit den an<strong>der</strong>n Kin<strong>der</strong>n zu spielen.<br />

Als die Abwesenheiten schliesslich auffielen und meine Mutter<br />

mich zur Rede stellte, rechtfertigte ich mich mit Gespenstern und<br />

Kobolden, die unter <strong>der</strong> Brücke heimisch waren und die mich daran<br />

gehin<strong>der</strong>t hätten, auch nur einen Schritt weiter zu gehen. Die<br />

Mutter tröstete mich und sprach mir gut zu und verriet mir, dass<br />

es im wirklichen Leben we<strong>der</strong> Kobolde noch Gespenster gäbe<br />

und dass ich die Brücke je<strong>der</strong>zeit ungefährdet überqueren könne,<br />

so wie sie das selber schon viele Male gemacht habe.<br />

Sicherheitshalber begleitete sie mich einige Male bis zur Brücke.<br />

Vielleicht hätte sie weniger Verständnis für meine Nöte gehabt,<br />

wenn ich gesagt hätte, dass die Nonnen, die unsere Kin<strong>der</strong>gärtnerinnen<br />

waren und die wir Schwestern nannten, dass diese<br />

Schwestern sehr geschickt waren darin, mich genau dort am Haar<br />

zu zupfen, wo es am meisten weh tat. Warum sie diese Technik so<br />

häufig an meiner Person erprobten, konnte ich mir nicht erklären.<br />

Aber genau das hätte die Mutter mich gefragt, wenn ich die Wahrheit<br />

gesagt hätte: Was hast du wie<strong>der</strong> angestellt?<br />

Und so lernte ich, dass Übergänge gefährlich sind, aber nicht immer<br />

aus den Gründen, die wir dafür erfinden.<br />

Der nächste grosse Übergang führte über die Emme nach <strong>Luzern</strong>.<br />

<strong>Luzern</strong> war die Stadt, wir waren zwischen 13 und 16 und kamen<br />

aus dem Vorort. Niemand hatte uns gesagt, dass die Städter an<strong>der</strong>e<br />

o<strong>der</strong> bessere Menschen wären als wir, aber das war das<br />

dumpfe Gefühl, mit dem wir die Emme überquerten und in <strong>der</strong><br />

Stadt die Milchkästen vor den Häusern zerstörten, sinnlos die<br />

Türklingeln betätigten und Zigarettenautomaten aufbrachen. Wir<br />

mussten den Städtern zeigen, dass wir Vorortskids waren und<br />

nicht weniger wert als die ihren. Die unsinnige Wut hatte auch<br />

damit zu tun, dass wir mitten in einem an<strong>der</strong>en, tiefen Übergang<br />

steckten, von Jungs zu Männern, und ich lernte, dass Unsicherheit<br />

die Menschen verän<strong>der</strong>t, und nicht immer zu ihrem Besten.<br />

Übergänge machen auch unsicher.<br />

07


08<br />

Und dann kam auch schon das, was unter dem Begriff «68» in die<br />

Geschichte einging. Für uns, die wir damals jung waren, war 1968<br />

ein ganz normales Jahr. Nur dass den Eltern unsere Musik nicht<br />

gefiel. Nur dass einige von uns die Haare wachsen liessen. Und<br />

wenn wir Handball spielten in <strong>der</strong> ländlichen Umgebung, dann<br />

wollte die Dorfjugend die Langhaarigen verprügeln.<br />

Heute steht 1968 für einen Zeitenwechsel, für eine kulturelle Revolution.<br />

Vor 1968 durfte man in <strong>der</strong> katholischen Innerschweiz<br />

freitags kein Fleisch essen. Nachher durfte man. Vorher durften<br />

die Lehrer ihre Schüler prügeln. Nachher war es eher umgekehrt.<br />

Und heute gibt es Leute, die den «68ern» die Schuld geben an<br />

allem, was ihnen an <strong>der</strong> heutigen Gesellschaft missfällt.<br />

Aber es gibt Übergänge, über die kann man nicht zurück.<br />

Irgendwann in den 80er-Jahren bat mich ein Freund, <strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />

<strong>Caritas</strong> arbeitete, als Ersatz einzuspringen: Er gab Deutschunterricht<br />

für vietnamesische Flüchtlinge. Und so kam ich an den «Sonnenhof»<br />

zurück, das ehemalige Mädchenheim <strong>der</strong> Viscose, wo<br />

meine Grossmutter als lediges Mädchen gewohnt und wo mich<br />

die Schwestern gepiesackt hatten. Ich muss gestehen, dass ich<br />

den Ort meiner kindlichen Gespenster nur ungern betrat; noch<br />

immer erschien mir das Gebäude unheimlich und Furcht einflössend.<br />

Aber meine Schüler, Kin<strong>der</strong> und Erwachsene, schienen sich in<br />

den alten Räumen wohl zu fühlen, sie lernten froh und dankbar,<br />

und wenn sie traurig waren, dann deswegen, weil sie einen Übergang<br />

hinter sich hatten, dessen Brutalität ich mir kaum vorstellen<br />

konnte. Aber während des Unterrichts gab es viel zu lachen, und<br />

plötzlich erschien mit <strong>der</strong> «Sonnenhof» nicht mehr grau und riesig,<br />

son<strong>der</strong>n freundlich und hell.<br />

Mit <strong>der</strong> Hilfe meiner vietnamesischen Schüler vertrieb ich die Gespenster<br />

<strong>der</strong> Kindheit und konnte endlich erwachsen werden.<br />

Kin<strong>der</strong> haben nicht gerne Verän<strong>der</strong>ungen, und ein bisschen Kind<br />

bleiben wir alle das Leben lang. Wir wünschen uns «eeeeewegi<br />

Liäbi», mit so vielen eeee’s dran, wie kein Mensch und keine Computertastatur<br />

aushalten. Obwohl wir doch aus eigener Erfahrung<br />

«Mich beeindruckt die<br />

Kreativität und die<br />

nähe zu den betrof-<br />

fenen Menschen.»<br />

Spen<strong>der</strong>, 68<br />

«Es ist gut, dass ich viel<br />

zu tun habe im<br />

<strong>Caritas</strong>-Kurs, so<br />

komme ich auf<br />

an<strong>der</strong>e Gedanken.»<br />

Asylsuchen<strong>der</strong>, 19,<br />

besucht das Jobtraining<br />

«Dank dem Vorschuss von<br />

<strong>Caritas</strong> konnte ich<br />

mein Zimmer überhaupt<br />

erst mieten ...»<br />

Arbeitsloser, 40<br />

wissen, wie fragil die Beziehungen geworden sind, seit weniger<br />

wirtschaftliche Zwänge die Partner aneinan<strong>der</strong>ketten – eine Folge<br />

<strong>der</strong> 68er-Revolution und eines allgemeinen Wohlergehens. Aber<br />

selbst wenn sie Verbesserungen bringen, fürchten wir Übergänge.<br />

Wir haben gelernt, dass sie immer auch Verän<strong>der</strong>ungen bringen,<br />

die wir nicht eingerechnet haben.<br />

Aber wie merkt man überhaupt, wie und wann ein Übergang beginnt?<br />

Wann begannen die Menschen in vorchristlicher Zeit zu<br />

zweifeln, dass sich die Götter in Pflanzen und Tieren verstecken?<br />

Wann begannen sich die mittelalterlichen Bauern zu fragen, ob<br />

<strong>der</strong> König, <strong>der</strong> bei ihnen die Zehnten eintrieb, wirklich in Gottes<br />

Auftrag handelte? Wer kam zuerst auf die Idee, dass das freitägliche<br />

Fleischverbot eine unzumutbare Bevormundung des Konsumenten<br />

darstelle – die Metzgerzunft o<strong>der</strong> die langhaarigen Studenten,<br />

die wegen alles und jedem auf die Strasse gingen?<br />

Wie auch immer, das Gemeine an <strong>der</strong> Sache ist, dass wir es eh<br />

zu spät bemerken, wenn wir uns in einem Übergang befinden.<br />

Froh kaufen wir billige Bananen aus Afrika, froh telefonieren wir<br />

drahtlos aus den Ferien in Thailand, froh sind wir übers Internet<br />

mit <strong>der</strong> ganzen Welt verbunden, und plötzlich herrscht Globalisierung!<br />

Arbeitsplätze verschwinden, weil Asien günstiger produziert.<br />

Und dann bekommen wir Angst, und mit <strong>der</strong> Angst werden wir<br />

unsicher, und mit <strong>der</strong> Unsicherheit kommt eine dumpfe Wut, für<br />

die wir einen Schuldigen suchen.<br />

Vielleicht gibt es keine Schuldigen.<br />

Vielleicht ist <strong>der</strong> Übergang das Natürlichste <strong>der</strong> Welt. Wenn ich<br />

nur an meinen Grossvater denke. Er lernte noch, wie man mit<br />

Ochsen den Acker pflügt. Brachte wie<strong>der</strong>um seinem Sohn bei,<br />

wie man den Hammer richtig in <strong>der</strong> Hand hält. Mein Vater kaufte<br />

mir ein Legospiel. Ich brachte meiner Tochter bei, wie man den<br />

Bleistift spitzt. Sie wird ihren Kin<strong>der</strong>n sagen, wie man die Computermaus<br />

bedient.<br />

Es war Ende <strong>der</strong> 90er-Jahre, als eine befreundete kubanische<br />

Journalistin, in <strong>der</strong> Heimat von einer langen Gefängnisstrafe bedroht,<br />

weil sie gegen die Diktatur angeschrieben hatte, in <strong>der</strong>


«Unsere Veranstaltungen<br />

sollen auch Menschen<br />

besuchen können,<br />

die sonst wenig zum<br />

leben haben.»<br />

Kulturlegi-Anbieter, 45<br />

«Meine töchter gingen<br />

mit den Flüchtlingskin<strong>der</strong>n<br />

zur Schule,<br />

das bewog mich, diesen<br />

Familien meine Unterstützung<br />

anzubieten.»<br />

Freiwillige, 42<br />

«Ich bin froh, dass ich<br />

jetzt meiner tochter doch<br />

noch das Sommerlager<br />

bezahlen kann.»<br />

Alleinerziehende, 28<br />

Schweiz um politisches Asyl ersuchte. Sie war in einem Heim für<br />

Asylsuchende <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> untergebracht, im «Sonnenhof» in Emmenbrücke.<br />

Seltsam, wie klein das Gebäude mir erschien, als ich<br />

wie<strong>der</strong> dort war, viel kleiner, als ich es in Erinnerung hatte, fast<br />

niedlich. Die Zimmer hingegen kamen mir etwas schäbig vor, aber<br />

ich schwieg beschämt, als ich sah, dass das Wohnheim für meine<br />

Freundin ein Paradies darstellte. Einen Halt in einem fremden<br />

Land. Leute, die sich für sie interessierten. Die ihr erklärten, wie<br />

die Schweiz funktioniert und welche Regeln einzuhalten sind. Sie<br />

hatte alle Brücken hinter sich abgebrochen, und hier gab es Leute,<br />

die ihr halfen, einen neuen Weg zu finden.<br />

Der Ort, <strong>der</strong> meine Kindheit bedrängte, wurde meiner Freundin zu<br />

einem Schloss des Vertrauens.<br />

Zum Glück gibt es den «Sonnenhof». Wenn seine Mauern reden<br />

könnten! Was sie alles gesehen haben, seit meine Grossmutter<br />

dort nächtigte und vielleicht vom Grossvater träumte, den sie<br />

bei den Gemüsegärten unten kennen gelernt hatte. Die Mauern<br />

schweigen, und das ist okay. Sie haben ihre Aufgabe erfüllt, sie<br />

haben die vielen Übergänge eines Jahrhun<strong>der</strong>ts unbeschädigt<br />

überstanden. Mir haben sie geholfen, sie zu überwinden. An<strong>der</strong>n<br />

haben sie einen Halt gegeben.<br />

Wir brauchen auch feste Strukturen und Werte, die nicht bei jedem<br />

Wellenschlag <strong>der</strong> Geschichte einbrechen.<br />

Zum Glück gibt es die <strong>Caritas</strong>.<br />

Die dasteht, wenn jemand mit einer Brutalität aus seiner Umgebung<br />

gerissen wird, die wir uns kaum vorstellen können. Und einfach<br />

mal hilft. Alles an<strong>der</strong>e hat Zeit. Alles an<strong>der</strong>e kommt noch<br />

schnell genug. Die Fragen, die Abklärungen, ein Kulturschock,<br />

<strong>der</strong> gegenseitig ist.<br />

Das Asylgesuch meiner kubanischen Freundin wurde bewilligt, Ca-<br />

ritas half mit Deutschunterricht, unterstützte bei <strong>der</strong> Wohnungssuche,<br />

begleitete zu Behördengesprächen. Man erleichterte ihr den<br />

Übergang in ein neues Leben. Und dann war sie in <strong>der</strong> Schweiz,<br />

und wurde selber zum Zeichen eines Übergangs, <strong>der</strong> vielen Leu-<br />

ten Angst macht und sie verunsichert. Eine Fremde aus einem<br />

fernen Land. Globalisierung. Finanzkrise. Arbeitsplatzverlust.<br />

Zum Glück gibt es die <strong>Caritas</strong>. Die dasteht und mithilft, dass die<br />

Unsicherheit nicht in dumpfe Wut umschlägt, die dann bald auch<br />

Schuldige sucht.<br />

Mit Beschäftigungsprogrammen für Jugendliche. Mit <strong>der</strong> sozialen<br />

Beratung für Leute, die in Not geraten sind. Mit Veranstaltungen<br />

zum Verständnis zwischen den Kulturen.<br />

Übergänge schaffen.<br />

Übergänge erleichtern.<br />

Wir sind auf beides angewiesen.<br />

Sind wir doch selber nichts als ein einziger Übergang. Ich weiss,<br />

wovon ich rede. Brauche nur ein Foto anzusehen, das mich als<br />

Kin<strong>der</strong>gärtner zeigt. Und eines von heute.<br />

Bildstrecke<br />

«Übergänge gestalten» fotografiert in <strong>der</strong> Umgebung von <strong>Luzern</strong><br />

vom Fotografen Daniel Tischler, <strong>Luzern</strong>. Die Arbeit ist<br />

inspiriert durch die noch junge Sportart «Le Parkour», bei <strong>der</strong><br />

natürliche Hin<strong>der</strong>nisse spielerisch übersprungen und überklettert<br />

werden. Die Hin<strong>der</strong>nisse selbst dürfen dabei nicht<br />

verän<strong>der</strong>t werden, weil es darum geht mit dem vorhandenem<br />

Umfeld zurecht zu kommen.<br />

Cover und S. 10/11 – Dominik Käufeler, Bern. S. 5 – Mo<br />

Henzmann, Emmenbrücke. S.6 – Michi Nguyen, <strong>Luzern</strong>. S. 9 –<br />

Sabine Wigger, Horw. S. 12 – Joel Eggimann, Römerswil.<br />

13


14<br />

Familie mit Kin<strong>der</strong>n als Armutsrisiko.<br />

Eine Stimme sein<br />

Die Facetten <strong>der</strong> Armut sind vielfältig. Dement<br />

sprechend breit sind Angebote, die <strong>der</strong> Bereich<br />

«Soziale Integration» <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> luzern<br />

bereitstellt: von <strong>der</strong> Kulturlegi über das Patenschaftsprojekt<br />

«mit mir» bis hin zur Sterbe begleitung<br />

o<strong>der</strong> Schuldenberatung.<br />

Was heisst arm sein? Wann beginnt <strong>der</strong> Übergang zur Armut?<br />

Wie und wer rutscht hinein und vor allem: Wie kommt man wie<strong>der</strong><br />

raus, welche Unterstützungen und Beratungen machen Sinn?<br />

Fragen, mit denen sich Hanspeter Herger, Bereichsleiter «Soziale<br />

Integration», täglich auseinan<strong>der</strong>setzt. «Meistens sind die Leute<br />

nicht von einem Tag auf den an<strong>der</strong>en von Armut betroffen. Das<br />

ist kein konkreter Übergang, son<strong>der</strong>n ein Prozess, <strong>der</strong> oft schon<br />

länger in Gang ist», sagt er und illustriert dies mit dem Beispiel<br />

Schuldenberatung: Durch familiäre o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Schwierigkeiten<br />

wird die wirtschaftliche Situation schwierig. Was anfangs noch<br />

mit Erspartem aufgefangen werden kann, häuft sich mit <strong>der</strong><br />

Zeit an, bis die Rechnungen definitiv nicht mehr bezahlt werden<br />

können. «Zu uns kommen die Leute dann, wenn das Fass am<br />

Überlaufen ist und <strong>der</strong> monetäre Konflikt nicht mehr alleine gelöst<br />

werden kann. Hier setzt die Schuldenberatung an. Und zwar<br />

nicht, indem das Couvert voller Rechnungen bezahlt wird, son<strong>der</strong>n<br />

mit umfassenden Massnahmen. Dabei ist die Mitwirkung<br />

<strong>der</strong> Betroffenen unerlässlich.» Jahrelang kann es gemäss Herger<br />

dauern, bis <strong>der</strong> Übergang zu einem Leben ohne Schulden vollzogen<br />

ist. Ob bei finanziellen Schwierigkeiten o<strong>der</strong> bei an<strong>der</strong>en<br />

Integrations projekten: In Beratung und Information fliesst bei <strong>der</strong><br />

<strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong> mehr Geld als in direkte Hilfe. «Oberstes Ziel ist es,<br />

den Betroffenen Wissen zu vermitteln. Damit können auch neue<br />

Lösungsansätze erarbeitet und aufgezeigt werden. Das zieht sich<br />

bei allen Themen und in jedem Bereich durch, denn nur so kann<br />

es gelingen, die Situation nachhaltig zu verbessern.»<br />

Präsenz in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

In <strong>der</strong> aktuellen Kampagne setzt sich die <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong> das Ziel,<br />

die Armut in <strong>der</strong> Schweiz bis 2020 zu halbieren. Ein hoch gestecktes<br />

Ziel. «Die <strong>Caritas</strong> hat eine ‹Voice-Funktion›: Wir geben<br />

den Armutsbetroffenen eine Stimme, auch politisch. Ebenso wollen<br />

wir eine breite Öffentlichkeit für die Thematik sensibilisieren.»<br />

Die Wurzel <strong>der</strong> Armut hängt mit verschiedensten Ursachen zusammen:<br />

Einkommen, Familien- und Wohnsituation, Steuern, Bildung<br />

und noch viele mehr können ausschlaggebend sein. Um die<br />

diversen Aspekte aufzuzeigen, ist ein breites Lobbying wichtig:<br />

in <strong>der</strong> Wirtschaft, bei den Arbeitgebenden, in <strong>der</strong> Politik und in<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft allgemein. Die Stimme werde wahrgenommen,<br />

gibt sich Herger überzeugt und erzählt, wie gross die Reaktionen<br />

auf die Öffentlichkeitskampagnen jeweils seien: Einerseits melden<br />

sich nach solchen Aktionen vermehrt Freiwillige, an<strong>der</strong>erseits<br />

können auch Hemmschwellen von Betroffenen abgebaut werden.<br />

«Plötzlich merken dann die Leute: Das betrifft mich auch und da<br />

gibt es Stellen, die mich in dieser Situation begleiten und mir helfen.»<br />

Die «Soziale Integration» ist in die Abteilungen «Beratung und<br />

Begleitung» und «Bildung und Vermittlung» aufgeteilt. Die Angebote<br />

richten sich direkt an Armutsbetroffene und beinhalten<br />

unter an<strong>der</strong>em das Patenschaftsprojekt «mit mir», die KulturLegi


Kulturlegi Zentralschweiz:<br />

1200 Kulturlegi-Inhaber<br />

nutzen die Angebote von<br />

180 Partnern aus Kultur,<br />

Bildung, Sport und Freizeit.<br />

Das Patenschaftsprojekt<br />

«mit mir» vermittelte<br />

45 Patenschaften.<br />

Sozialberatung:<br />

rund 3000 Klienten-<br />

kontakte.<br />

not und Überbrückungshilfe<br />

im Umfang von<br />

rund 500 000 Franken.<br />

Zentralschweiz und die <strong>Caritas</strong>-Märkte, von denen im November<br />

<strong>2009</strong> <strong>der</strong> zweite in Sursee lanciert wurde. Erstmals ist es dabei<br />

zu einer Partnerschaft zwischen <strong>der</strong> reformierten und <strong>der</strong> katholischen<br />

Kirchgemeinde gekommen, die gemeinsam mit <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong><br />

<strong>Luzern</strong> und dem Sozialen Beratungszentrum Sursee die Trägerschaft<br />

stellen. «Das erlaubte ein unkompliziertes und rasches Vorgehen.<br />

Innerhalb eines halben Jahres wurde <strong>der</strong> Markt realisiert<br />

und funktioniert seither als Dienstleistungsunternehmen für Leute<br />

mit kleinerem Budget», sagt Herger. Das Patenschaftsprojekt «mit<br />

mir» wurde vor zwei Jahren mit dem Ziel auf die Beine gestellt,<br />

Kin<strong>der</strong>n aus benachteiligten Familien Erlebnisse und Einblicke in<br />

an<strong>der</strong>e Umfel<strong>der</strong> zu ermöglichen. Die Nachfrage ist sowohl bei<br />

den Patinnen und Paten als auch bei den betroffenen Familien<br />

gross, bereits konnten über 48 Patenschaften vermittelt werden.<br />

Auch die KulturLegi stösst auf grosse Resonanz: 2007 lanciert,<br />

profitieren mittlerweile 1220 KulturLegi-Nutzerinnen und -Nutzer<br />

von vergünstigten Eintritten bei kulturellen Anlässen.<br />

Schwierige Übergänge begleiten<br />

Die Angebote <strong>der</strong> Abteilung «Vermittlung und Bildung» haben das<br />

Ziel, ein breites Publikum zu erreichen und durch Information die<br />

Teilnehmenden zu stärken. Nebst Integrations- und Bildungsprojekten<br />

gehören dazu <strong>der</strong> Dolmetschdienst Zentralschweiz und<br />

die Koordination Freiwilligenarbeit. «Egal, ob im Beratungs- o<strong>der</strong><br />

im Bildungsbereich: Alle Angebote haben eine Brückenfunktion,<br />

das Miteinan<strong>der</strong> steht im Zentrum», sagt Herger. Gerade am Beispiel<br />

<strong>der</strong> Freiwilligenarbeit kommt das beson<strong>der</strong>s gut zum Tragen:<br />

Bis zu 400 Personen wirken bei <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> als Freiwillige mit<br />

und schlagen eine Brücke zu den Betroffenen. Egal, ob als Ge-<br />

75<br />

Recht<br />

44<br />

übriges Materielles<br />

Sozialberatung: Grund für Anfrage<br />

181<br />

Soziales<br />

163<br />

Verschuldung<br />

161<br />

Gesundheit<br />

356<br />

sprächspartner von Personen im Strafvollzug, als Patin, als Pate<br />

von einem Kind o<strong>der</strong> als Begleitende von Leuten in <strong>der</strong> letzten Lebensphase:<br />

Immer geht es darum, Menschen in Übergängen zu<br />

begleiten und zu unterstützen. «Gerade die Nachhaltigkeit ist dabei<br />

sehr wichtig. Durch unsere Kursangebote werden die Freiwilligen<br />

in ihrem jeweiligen Tätigkeitsbereich unterstützt. Gleichzeitig<br />

ist es auch eine Plattform für die Freiwilligen, um Erfahrungen<br />

auszutauschen, zusätzliches Know-how zu erwerben und allfälli-<br />

Begleitung in <strong>der</strong> letzten Lebensphase<br />

15<br />

zu geringes Einkommen<br />

Die Fachstelle bietet jährlich drei Grundkurse und eine Palette<br />

von Bildungstagen zum Thema. Das Angebot richtet<br />

sich an Freiwillige und Fachpersonen, die in <strong>der</strong> Begleitung<br />

von Schwerkranken und Sterbenden tätig sind. Dabei steht<br />

die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> eigenen Sterblichkeit ebenso<br />

im Zentrum wie <strong>der</strong> respektvolle Umgang mit Betroffenen.<br />

Im Weiteren berät die Fachstelle auch Betroffene und Angehörige.


16<br />

Interkulturelle Vermittlerinnen an einer Arbeitssitzung.<br />

ge Fragen zu klären.» Das Interesse ist gross; so ist etwa <strong>der</strong> Kurs<br />

«Schwerkranke und Sterbende begleiten» jeweils sehr gut besucht.<br />

Unter kundiger Leitung setzen sich die Teilnehmenden mit<br />

dem Thema «Palliative Care und Sterbebegleitung» auseinan<strong>der</strong>.<br />

«Die Teilnehmenden sind sehr engagiert und bringen meist schon<br />

viel Erfahrung in diesem Bereich mit. Durch den Kurs werden sie<br />

in ihrer Arbeit unterstützt und gestärkt.» Zurück in den Gemeinden,<br />

funktionieren die Begleitgruppen selbständig bei <strong>der</strong> Organisation<br />

und Umsetzung ihrer Einsätze.<br />

Dolmetschen ist mehr als übersetzen<br />

Überraschend sei die Zunahme <strong>der</strong> Dolmetschdienste im letzten<br />

Jahr gewesen, sagt Herger. Budgetiert waren 10 000 Einsätze,<br />

umgesetzt wurden rund 14 000. «Hier werden wir die Struktur hinterfragen<br />

müssen, das Angebot hinkt <strong>der</strong> Nachfrage hinterher.»<br />

Dass dolmetschen nicht nur eine Sache <strong>der</strong> Sprache ist, zeigt das<br />

Projekt «Interkulturelle Vermittlerinnen und Vermittler»: Sie vermitteln<br />

auch Wissen und Informationen über kulturelle Hintergründe<br />

sowie Gepflogenheiten mit dem Resultat, dass die Verständigung<br />

besser klappt. «Aus dem Projekt ist ein Auftrag entstanden: Die<br />

Mercator-Stiftung finanziert die nächsten Jahre die dreijährige<br />

Grundausbildung <strong>der</strong> Vermittlerinnen und Vermittler», freut sich<br />

Herger.<br />

<strong>Caritas</strong>-Markt luzern:<br />

Durchschnittlich 260<br />

Personen pro tag.<br />

Dolmetschdienst Zentralschweiz<br />

und thurgau:<br />

14 303 Dolmetschstunden<br />

in rund 40 Sprachen.<br />

198 Dolmetschende,<br />

davon 89 nach «Interpret»<br />

als interkulturelle Übersetzerinnen<br />

und Übersetzer<br />

zertifiziert<br />

(www.inter-pret.ch).<br />

360 Freiwillige leisten<br />

rund 15 000 Einsatzstunden.


Schwankungen<br />

auffangen<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Zuweisungen von Asylsuchenden<br />

unterlag im letzten Jahr enormen Schwankungen:<br />

Anfang <strong>2009</strong> waren alle Zentren ausgelastet,<br />

kurz darauf sanken die Zuweisungen<br />

unerwartet. Eine Situation, die flexibles und<br />

schnelles Handeln erfor<strong>der</strong>t.<br />

Die Zunahme begann stetig ab Herbst 2008, weil <strong>der</strong> Bund seine<br />

Kapazitäten herunterschraubte und mehr Zuweisungen an<br />

die Kantone machte. Im Januar <strong>2009</strong> wurden über hun<strong>der</strong>t Asylsuchende<br />

<strong>Luzern</strong> zugewiesen, die Zentren waren mit rund 300<br />

Asylsuchenden ausgelastet. Befristet bot ein drittes Zentrum in<br />

Hitzkirch, später in Sempach, Entlastung. Vom Bund wurde angekündigt,<br />

dass künftig mit einem gleichbleibend hohen Niveau<br />

gerechnet werde. Die Zunahme kam überraschend, <strong>der</strong> Bereich<br />

«Sozialdienst Asylsuchende und Flüchtlinge» rüstete sich in aller<br />

Eile, damit <strong>der</strong> Übergang funktionieren konnte. Die Infrastruktur<br />

wurde angepasst, die Kapazitäten wurden ausgebaut: personell,<br />

administrativ und logistisch. «So musste beispielsweise innerhalb<br />

kürzester Zeit eine Vielzahl an Unterbringungsmöglichkeiten gesucht<br />

werden, <strong>der</strong> Personalbestand wurde aufgestockt und die<br />

Administration entsprechend ausgebaut», sagt Giorgio Leuenberger,<br />

Bereichsleiter «Sozialdienst Asylsuchende und Flüchtlinge»<br />

und ergänzt: «Im Asylbereich kann sich die Situation grundsätzlich<br />

sehr schnell än<strong>der</strong>n, dann muss kurzfristig und flexibel reagiert<br />

werden.» Kurz darauf passierte jedoch, womit niemand gerechnet<br />

hatte – so schnell <strong>der</strong> Anstieg erfolgt war, so schnell nahmen die<br />

Zuweisungen wie<strong>der</strong> ab, und zwar rasant: Schon im Februar waren<br />

es nur noch 50 Prozent <strong>der</strong> erwarteten 100 Asylsuchenden,<br />

979<br />

564<br />

415<br />

Jan.<br />

995<br />

646<br />

349<br />

986<br />

990<br />

301<br />

1006<br />

987<br />

685 689 693 689<br />

301<br />

313<br />

298<br />

949<br />

654<br />

295<br />

Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.<br />

im September gerade noch 29 Personen. «Faktisch bedeutete<br />

dies, dass die zusätzlich erstellte Infrastruktur plötzlich gar nicht<br />

mehr notwendig war.» Leuenberger rechnet heute damit, dass die<br />

Zahlen auch im Jahr 2010 eher tief bleiben und dementsprechend<br />

wie<strong>der</strong> abgebaut werden müsse.<br />

Unruhe durch Dublin-Verfahren<br />

Die Betreuung in den Zentren konnte trotz <strong>der</strong> vielen Zuweisungen<br />

und des schnellen Durchlaufs immer gewährleistet werden.<br />

«Nicht zuletzt dank kompetenter Zentrumsleiterinnen und -leiter<br />

und engagierter Mitarbeiten<strong>der</strong>», betont Leuenberger. Speziell betreut<br />

werden auch die unbegleiteten min<strong>der</strong>jährigen Asylsuchenden,<br />

<strong>der</strong>en Anzahl parallel mit den an<strong>der</strong>en Schwankungen zuund<br />

abgenommen hat. Die Fluktuation ist generell gross, nur ein<br />

paar Monate sind die Asylsuchenden in einem Zentrum. Während<br />

des kurzen Aufenthalts werden sie mit Kursen über die kleinen<br />

und grossen Wichtigkeiten <strong>der</strong> schweizerischen Gepflogenheiten<br />

informiert: Wie wird <strong>der</strong> Kehricht entsorgt? Was ist im Bereich<br />

Wohnen o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Gesundheit wichtig? «Ziel ist, dass <strong>der</strong><br />

Übergang in den neuen ‹Alltag› gut vorbereitet ist. Zwar haben die<br />

Asyl suchenden dann noch eine Bezugsperson aus <strong>der</strong> Sozialarbeit<br />

– trotzdem müssen sie mehr o<strong>der</strong> weniger selbständig funktionieren.»<br />

Konstant bis zunehmend war die Anzahl <strong>der</strong>jenigen, die<br />

den Flüchtlingsstatus bekommen haben.<br />

Unzufrieden zeigt sich Leuenberger mit dem Dublin-Verfahren,<br />

das seit 2008 in Kraft ist: Der vorgegebene Ablauf des Bundesamtes<br />

für Migration erlaubt <strong>der</strong> Polizei, die Asylsuchenden direkt<br />

in den Unterkünften zu verhaften. Dann wird ihnen <strong>der</strong> Entscheid<br />

934<br />

642<br />

292<br />

Zahl <strong>der</strong> Asylsuchenden <strong>2009</strong> im Kanton <strong>Luzern</strong><br />

Gesamtzahl<br />

Individuelle Unterbringung<br />

Unterbringung in Zentren und Foyers<br />

913<br />

247<br />

17<br />

945 946 944<br />

686 670 673 672<br />

275<br />

273<br />

272


18<br />

Zentren für Asylsuchende:<br />

25 bis 100 Zuweisungen<br />

pro Monat.<br />

17 unbegleitete min<strong>der</strong>jährige<br />

Asylsuchende<br />

per Ende Jahr.<br />

Sozialdienst Asylsuchende:<br />

Wirtschaftliche Sozial-<br />

hilfe im Umfang von<br />

11,3 Mio. Franken.<br />

Sozialdienst Flüchtlinge:<br />

Wirtschaftliche Sozial-<br />

hilfe im Umfang von<br />

12,8 Mio. Franken.<br />

eröffnet, dass sie in ein an<strong>der</strong>es europäisches Land zurückgeschafft<br />

werden. Dies wird sofort vollzogen. Formell haben die Betroffenen<br />

zwar fünf Tage Zeit für eine Beschwerde – da aber die<br />

Behörden schon vollendete Tatsachen geschaffen haben, wird<br />

das Beschwer<strong>der</strong>echt zu einer Farce. «Dieser unrechtmässigen<br />

Praxis muss das Bundesverwaltungsgericht Einhalt gebieten»,<br />

sagt Leuenberger.<br />

In die Selbständigkeit<br />

Der Übergang vom Status «Asylsuchende» zu<br />

anerkannten Flüchtlingen bringt viele Verän<strong>der</strong>ungen<br />

mit sich. Die Gewissheit, dass in <strong>der</strong><br />

Schweiz eine neue Zukunft aufgebaut werden<br />

kann, ist auch Motivation zur Integration.<br />

Wer in <strong>der</strong> Schweiz angekommen ist, hat einen langen Weg hinter<br />

sich: die unfreiwillige Migration aus dem Heimatland, einen mit<br />

Schwierigkeiten und Gefahren gespickten Weg nach Europa und<br />

die Unsicherheit, ob <strong>der</strong> Status «Flüchtling» anerkannt wird. «Die<br />

Flüchtlinge haben dann schon viele Übergänge hinter, aber auch<br />

weitere vor sich: Ab dem Zeitpunkt <strong>der</strong> Anerkennung als Flüchtlinge<br />

hat die Integration oberste Priorität», sagt Hanspeter Danioth,<br />

Leiter Sozialdienst Flüchtlinge. Eine neue Sprache lernen, sich<br />

möglichst rasch mit den Gepflogenheiten <strong>der</strong> Schweiz bekanntmachen<br />

und neue berufliche Perspektiven suchen. Das sind grosse<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen, die schon im Kleinen beginnen: Welche<br />

Versicherungen müssen abgeschlossen werden? Wie funktioniert<br />

das Schulsystem o<strong>der</strong> warum braucht es einen Mietvertrag? Danioth:<br />

«Die Flüchtlinge treffen auf völlig neue, ihnen unbekannte<br />

gesellschaftliche Strukturen. Die Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> ist es, sie<br />

auf dem Weg in die Selbständigkeit zu unterstützen und sie zu<br />

befähigen, sich im Alltag zurechtzufinden.» Wie dies geschieht<br />

ist so unterschiedlich wie die Situation <strong>der</strong> Flüchtlinge. «Die Sozialarbeiterinnen<br />

und Sozialarbeiter <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> holen die Leute<br />

dort ab, wo sie stehen, und das ist sehr individuell: Zu unseren<br />

Klientinnen und Klienten gehören Diplomaten genauso wie Nomaden,<br />

Alleinerziehende, junge Männer o<strong>der</strong> Personen kurz vor<br />

dem Pensionsalter. Sie sind entwe<strong>der</strong> gesund, durch Gewalt- und


Spiele helfen Asysuchenden, die Zeit zu vertreiben.<br />

Verlusterlebnisse traumatisiert o<strong>der</strong> haben an<strong>der</strong>e gesundheitliche<br />

Beschwerden, die es nebst den täglichen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

durch die neue Umgebung zu bewältigen gibt», gibt Danioth zu<br />

bedenken.<br />

Support und Befähigung im Alltag<br />

Richtschnur <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> ist es, sowohl zu för<strong>der</strong>n als auch zu<br />

for<strong>der</strong>n. Eine Art Tauschsystem, das Leistung mit Gegenleistung<br />

quittiert: Hilfe und Unterstützung werden angeboten und<br />

im Gegenzug selbständiges Handeln und Engagement eingefor<strong>der</strong>t.<br />

Danioth betont, dass Flüchtlinge meist grosse Ressourcen<br />

mitbringen: Wer sich beispielsweise als alleinerziehende Mutter<br />

mit zwei kleinen Kin<strong>der</strong>n von Afrika nach Europa durchgeschlagen<br />

hat, verfügt über viel Kraft und Energie. «Das sind Leute, die<br />

schwierige Situationen gemeistert haben. Sie sind motiviert und<br />

engagiert, sich hier einzuleben.» In <strong>der</strong> ersten Zeit sind viele neue<br />

Informationen zu verarbeiten, was auch zu Überfor<strong>der</strong>ungen führen<br />

kann. Nebst dem Verlust des bekannten sozialen und kulturellen<br />

Umfelds kommen bei <strong>der</strong> Konfrontation mit dem Gesellschaftsmodell<br />

Schweiz auch an<strong>der</strong>e Unsicherheiten dazu – das<br />

geht von an<strong>der</strong>en Geschlechterbeziehungen über Erziehungsvorstellungen<br />

bis hin zu Anfor<strong>der</strong>ungen in Beruf und Bildung. «Das<br />

kann auch eine Chance sein. Insbeson<strong>der</strong>e Frauen können hier<br />

von <strong>der</strong> Geschlechterrollenverteilung und den Bildungsangeboten<br />

profitieren. Darin werden sie von uns auch bestärkt, da sie zukünftig<br />

zum Familieneinkommen beitragen müssen, um finanziell<br />

selbständig leben zu können», sagt Danioth.<br />

Übergänge in neue Gesellschaften zu bewältigen, bedingt vor allem<br />

auch, Wissenslücken über örtliche Verhältnisse zu schliessen.<br />

Dies erfor<strong>der</strong>t von den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern<br />

eine an den jeweiligen individuellen Bildungsstand angepasste<br />

Kommunikation. Dazu Danioth: «Die grosse und anzuerkennende<br />

Leistung <strong>der</strong> Flüchtlinge ist die gleichzeitige Bewältigung des Verlustes<br />

ihrer Heimat, ihrer persönlichen Nöte und die Bewältigung<br />

all <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen, die das Leben in einer neuen Umgebung<br />

von ihnen einfor<strong>der</strong>t. Die zentrale Aufgabe unseres Sozialdienstes<br />

ist es, Flüchtlinge in diesem Prozess zu unterstützen,<br />

damit <strong>der</strong> Übergang gut gelingt.»<br />

19


20<br />

Helle Arbeitsräume am Standort Grossmatte Ost.<br />

Dienstleistungen Seetal<br />

In Hochdorf entsteht ein neuer Laden mit Dienstleistungspool.<br />

In enger Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> «idee seetal», dem<br />

Sozialberatungszentrum und den Sozialvorsteherinnen und<br />

-vorstehern des Seetals wurde dieses Angebot entwickelt.<br />

Damit entstehen 14 neue Arbeitsplätze für Stellenlose.<br />

Im Laden können Naturalspenden abgegeben und Secondhand-Produkte<br />

gekauft werden. Zusätzlich werden Dienstleistungen<br />

wie Demontage und Abholservice o<strong>der</strong> Pflege<br />

von Wald, Landschaft und Wegen angeboten.<br />

Grossmatte ganz gross<br />

Anfang <strong>2009</strong> wurde mit dem Umbau begonnen;<br />

nun ist <strong>der</strong> Übergang vom kleinen zum mittelgrossen<br />

Betrieb abgeschlossen. Heute bietet<br />

<strong>der</strong> Standort Grossmatte Beschäftigungsprogramme<br />

und Bildungsangebote für rund 250<br />

Erwerbslose und Asylsuchende an.<br />

Noch sind längst nicht alle Details umgesetzt, aber nach über einjähriger<br />

Grossbaustelle ist in <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> in Littau langsam wie<strong>der</strong><br />

so etwas wie Ruhe eingekehrt. «Von einem Alltagszustand<br />

sind wir zwar weit entfernt; dazu sind die Schnelllebigkeit und <strong>der</strong><br />

Preisdruck, dem wir uns – wie an<strong>der</strong>e Betriebe auch – zu stellen<br />

haben, zu gross», sagt Bettina Fenk, Leiterin Arbeitsintegration<br />

Littau. «Wenn ich aber auf das letzte Jahr zurückschaue, muss<br />

ich schon sagen: Hut ab, was unser Team da geleistet hat! Hätte<br />

nicht jede und je<strong>der</strong> unglaublich viel zusätzliches Engagement<br />

erbracht, wäre das nicht möglich gewesen.» Umgebaut wurde<br />

etappenweise, <strong>der</strong> Normalbetrieb musste gleichzeitig reibungslos<br />

weiterlaufen – eine Herausfor<strong>der</strong>ung für alle Mitarbeitenden, die<br />

einiges an Flexibilität abverlangte: «Die logistische Organisation<br />

des Umbaus war perfekt, trotzdem verschoben sich die Prioritäten<br />

laufend, das führte nicht selten zu einer Kettenreaktion. So<br />

gesehen lebten wir in einem ziemlich lange dauernden Provisorium.<br />

Dass es den Mitarbeitenden trotzdem gelungen ist, Ruhe und<br />

Konzentration zu bewahren, ist alles an<strong>der</strong>e als selbstverständlich»,<br />

betont Fenk.


Auswahl an Angeboten zur beruflichen Integration im Bereich «Arbeit und Bildung»<br />

«Intervall»<br />

Chance Arbeit<br />

Zukunft Arbeit<br />

Velodienste <strong>Luzern</strong><br />

Einstieg «Tag täglich»<br />

Arbeit auf Zeit<br />

Abklärung Arbeit<br />

Berufliche Integration von Erwerbslosen <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung (ALV)<br />

Berufliche und soziale Integration für Bezügerinnen und Bezüger von wirtschaft-<br />

licher Sozialhilfe<br />

Berufliche und soziale Integration für Bezügerinnen und Bezüger von wirtschaft-<br />

licher Sozialhilfe<br />

Soziale Integration für Bezügerinnen und Bezüger von wirtschaftlicher Sozialhilfe<br />

Soziale Integration für Bezügerinnen und Bezüger von wirtschaftlicher Sozialhilfe<br />

mit Aussicht auf berufliche Integration<br />

Kulturwandel für das team<br />

Abklärung <strong>der</strong> Arbeitsfähigkeit von Personen mit wirtschaftlicher Sozialhilfe<br />

Der Übergang vom kleinen zum mittelgrossen Betrieb führte auch<br />

zu einem Kulturwandel im Unternehmen: Innerhalb von drei Jahren<br />

hat sich das Team um 8 auf 23 Mitarbeitende vergrössert,<br />

durch die Belegung von zusätzlichen Stockwerken haben sich die<br />

Räumlichkeiten erweitert, die Komplexität bezüglich Abläufen und<br />

Warenfluss hat zugenommen. Täglich gehen in Littau rund 350<br />

Leute ein und aus, um die 250 von ihnen nehmen an einem Beschäftigungs-<br />

o<strong>der</strong> Bildungsprogramm teil. Diese Verän<strong>der</strong>ungen<br />

wirken sich auch auf das Team aus: «Begegnungen erfolgen nur<br />

schon auf Grund <strong>der</strong> erweiterten Räumlichkeiten nicht mehr so<br />

spontan, im Haus ist es ein bisschen anonymer geworden», sagt<br />

Fenk und weist darauf hin, wie wichtig an diesem Punkt die Organisationsentwicklung<br />

sei. «Während <strong>der</strong> Umbauphase ist dieser<br />

Prozess zu kurz gekommen, und das holen wir jetzt auf.» Vom<br />

Umbau betroffen waren nicht nur die Mitarbeitenden, son<strong>der</strong>n in<br />

kleinerem Ausmass auch die Programm- und Kursteilnehmenden.<br />

Auch hier seien das Verständnis und die Hilfsbereitschaft gross<br />

gewesen. Durch den Umbau wurden sowohl die Arbeitsplätze wie<br />

auch die Kursräume freundlicher und geräumiger, was eine gute<br />

Basis für das Betriebs- und Lernklima schafft. Auch das Angebot<br />

an Programmen wurde ausgebaut: So bietet etwa die Velowerkstatt<br />

im 2. Stock neu rund 30 Jobplätze, Betriebe und Kurse wurden<br />

von den früheren Standorten «Sonnenhof» und Reussport in<br />

die Grossmatte gezügelt und erweitert. Die <strong>Caritas</strong> in Littau ist<br />

gut gerüstet, eine Tagesstruktur mit sinnvoller Beschäftigung zu<br />

bieten und Betroffene auf ihrem Weg zum Wie<strong>der</strong>einstieg ins Berufsleben<br />

zu begleiten.<br />

Beschäftigung Betriebe und Läden<br />

Beschäftigung Betriebe und Läden<br />

Beschäftigung Velodienste und Fahrradstation<br />

Beschäftigung Recyclingbetriebe<br />

Beschäftigung Betriebe und Läden<br />

Beschäftigung Betriebe und Läden<br />

Unter einem Dach<br />

Die breite Palette an Bildungsangeboten für<br />

Migrantinnen und Migranten sowie Stellensuchende<br />

<strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> luzern verteilte sich bis<br />

anhin auf mehrere Standorte. Jetzt sind alle<br />

unter einem Dach: in <strong>der</strong> Grossmatte littau.<br />

Ein Übergang, <strong>der</strong> die gemeinsame nutzung<br />

personeller und finanzieller res sourcen mit<br />

sich bringt.<br />

Umziehen ist kein Zuckerschlecken. So war denn gemäss David<br />

Jund, Leiter Bildung Littau, <strong>der</strong> Standortwechsel vom Reussport<br />

nach Littau auch eine <strong>der</strong> grössten Herausfor<strong>der</strong>ungen des letzten<br />

Jahres. Nicht in erster Linie wegen <strong>der</strong> Kisten, die es zu packen,<br />

und <strong>der</strong> Sachen, die es zu schleppen gab. Vielmehr sind damit<br />

die Strukturverän<strong>der</strong>ungen gemeint, die den Umzug überhaupt<br />

erst ausgelöst haben. «Unsere Aufgabe bestand unter an<strong>der</strong>em<br />

darin, die bisherigen Teams in eines zusammenzuführen und eine<br />

Strukturvereinfachung auf <strong>der</strong> Angebotsebene zu vollziehen. Ziel<br />

war, gemeinsame Synergien besser auszuschöpfen und gleichzeitig<br />

die Qualität auf hohem Niveau zu sichern.» Schon frühzeitig<br />

wurde darauf hingearbeitet, dass dieser Übergang möglichst gut<br />

gelingt. So sind die Mitarbeitenden von Beginn an in den Prozess<br />

einbezogen worden und konnten ihre Erfahrungen in die Organisationsentwicklung<br />

einbringen. Ausgelöst wurde diese übrigens,<br />

weil <strong>der</strong> Bund im Bereich Migration einen Grossteil <strong>der</strong> Kosten an<br />

die Kantone delegiert hat – mit entsprechenden Konsequenzen<br />

für die Angebote <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong>. Für das Team sei es wichtig gewesen,<br />

die wirtschaftlichen Zusammenhänge zu verstehen: «Das<br />

schaffte viel Verständnis für die Umstrukturierung. Schlussendlich<br />

21


22<br />

Im <strong>Caritas</strong> Laden findet sich so manches Schnäppchen. Er bietet auch eine breite Palette von Arbeitsplätzen.<br />

sitzen wir alle im gleichen Boot und sind den gleichen Wellen ausgesetzt»,<br />

sagt Jund und betont, dass es dank dem motivierten<br />

Team gelungen sei, den Übergang – mit kleinen Abstrichen – erfolgreich<br />

zu gestalten.<br />

Sich im Alltag zurechtfinden<br />

Die Strukturvereinfachung, die bei den Angeboten vollzogen worden<br />

ist, hatte auf die Kursteilnehmenden kaum spürbare Auswirkungen,<br />

da es sich um organisatorische und nur am Rand um<br />

inhaltliche Än<strong>der</strong>ungen handelte: Neu gibt es zwei Fachstellen:<br />

«Bildung und Beratung für Stellensuchende» und «Bildung für<br />

Migrantinnen und Migranten». Erstere beinhaltet Standortbestimmung<br />

und Bewerbungstraining sowie verschiedene Fachmodule<br />

für Stellensuchende. «Hier wird sehr praxisorientiert gearbeitet,<br />

damit die Teilnehmenden einen realistischen Bezug zum Arbeitsalltag<br />

erhalten und ein strukturierter Tagesablauf gewährleistet<br />

ist. Der Übergang vom Jobtraining zu einer tatsächlichen<br />

Arbeitsstelle ist in dieser Hinsicht kein riesiger Unterschied mehr»,<br />

sagt Jund.<br />

Beim Bildungsangebot für Migrantinnen und Migranten sind zentrale<br />

Punkte die Alphabetisierungs- und Deutschkurse sowie<br />

die För<strong>der</strong>ung von Orientierungskompetenz. Die Teilnehmenden<br />

werden darin unterstützt, sich im Alltag zurechtzufinden und die<br />

wichtigsten Gepflogenheiten <strong>der</strong> Schweiz kennen zu lernen, damit<br />

sie sich möglichst selbständig in <strong>der</strong> neuen Umgebung bewegen<br />

können. Die Angebote richten sich an Flüchtlinge, vorläufig Aufgenommene<br />

und Asylsuchende. Für Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />

wird nebst <strong>der</strong> Sprachför<strong>der</strong>ung ein Jobtraining ange-<br />

boten. Gemäss Jund ist die Anfrage nach Bildungsangeboten für<br />

Migrantinnen und Migranten sowie für Erwerbslose gestiegen, die<br />

Kurse bei<strong>der</strong> Fachstellen sind momentan mehr als ausgebucht.<br />

1526 Personen in den<br />

Programmen zur<br />

beruflichen Integration.<br />

85 000<br />

Beschäftigungstage.<br />

Bildung und Fachmodule:<br />

rund 50 000 lektionen.<br />

Bildungsangebote für<br />

Migrantinnen: 12 Kurse.<br />

Sprachför<strong>der</strong>ung<br />

und Jobtraining:<br />

5 Kursblöcke mit total<br />

278 teilnehmenden.


Zentrale Dienste<br />

Personalentwicklung<br />

Auf Anfang <strong>2009</strong> wurde <strong>der</strong> neue Bereich «Personal» geschaffen,<br />

einen Monat später zogen die unterstützenden Bereiche <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong><br />

<strong>Luzern</strong> – «Personal», «Finanzen, Informatik, Administration»<br />

und «Kommunikation» – sowie <strong>der</strong> Geschäftsleiter auf einem Boden<br />

zusammen. Mit dem Start von Thomas Thali als neuer Geschäftsleiter<br />

im April war die Rochade perfekt, die Bildung <strong>der</strong><br />

neuen Geschäftsstelle abgeschlossen. Seither entwickelt sie sich<br />

entsprechend ihrer Aufgaben zu einem Dienstleistungszentrum<br />

für die operativen Bereiche <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong>.<br />

Buchhaltung, Kommunikation und Personaldienste funktionieren<br />

in enger Zusammenarbeit untereinan<strong>der</strong>. Anstehende Aufgaben<br />

und Wünsche <strong>der</strong> operativen Bereiche können so effizient bearbeitet<br />

werden.<br />

Für Gutes spenden<br />

Die Bereiche <strong>der</strong> zentralen Dienste stehen im Einsatz für die Bereiche,<br />

die den Grundsatz «Wir helfen Menschen» operativ umsetzen.<br />

Dazu gehören neben <strong>der</strong> direkten Beratung und Begleitung<br />

von Einzelpersonen auch Bildungsangebote und Projekte,<br />

die nicht selbsttragend sein können. Dank Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Fundraising können so Spendengel<strong>der</strong> generiert werden, um<br />

Projekte wie die KulturLegi o<strong>der</strong> das Bildungsangebot für Migrantinnen<br />

möglich zu machen. Allein für Projekte kamen so im<br />

vergangenen Jahr über 300 000 Franken zusammen. Der Ertrag<br />

an Spenden und Legaten konnte auf knapp 2 Mio. Franken gesteigert<br />

werden.<br />

Die Personaldienste sind zuständig für über 200 festangestellte<br />

Mitarbeitende, für Personen an den Ausbildungsplätzen sowie für<br />

die Dolmetschenden, die mit einem Rahmenvertrag angestellt sind.<br />

62<br />

52.00 60.75<br />

3<br />

1997<br />

71<br />

3<br />

1998<br />

100<br />

118<br />

76.85 78.30<br />

3<br />

93<br />

97<br />

65.21 66.38<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

Personal<br />

Mitarbeitende *) ab <strong>2009</strong> inkl. Mitarbeitende im Stundenlohn<br />

Vollstellen<br />

Ausbildungsplätze<br />

100<br />

76.00<br />

4 4 4 8<br />

109<br />

Im vergangenen Jahr bedingten die grosse Fluktuation im Asylbereich<br />

und Anpassungen beim Angebot <strong>der</strong> Beschäftigungsprogramme<br />

einen grösseren Aufwand sowohl für die Personaldienste<br />

wie für die Buchhaltung.<br />

Personal als Kapital<br />

115<br />

80.90 87.10<br />

10<br />

16<br />

145<br />

157<br />

108.25 114.65<br />

17<br />

19<br />

167<br />

17<br />

203 *<br />

23<br />

23<br />

135.00 139.00<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Mitarbeitenden bei <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong> ist in den<br />

vergangenen Jahren stetig gestiegen. Mit <strong>der</strong> Schaffung des<br />

Bereichs «Personal» wurden die Strukturen angepasst, um<br />

ein Personalmanagement zu gewährleisten. Nebst <strong>der</strong> Bewerbungs-<br />

und <strong>der</strong> Personaladministration sowie <strong>der</strong> Lohnbuchhaltung<br />

können so auch strategische Fragen zur Führung<br />

und Stellenplanbewirtschaftung sowie das umfassende<br />

Thema Gesundheit am Arbeitsplatz intensiver angegangen<br />

werden.


JAHrESrECHnUnG <strong>2009</strong><br />

KOMMEntAr ZUr JAHrESrECHnUnG<br />

Umsatz bedeutend höher als im letzten Jahr tiefe administrative Kosten<br />

Bezogen auf die Finanzen war das Jahr <strong>2009</strong> ein Rekordjahr für <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong> verwendet die ihr anvertrauten Mittel effizient<br />

die <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong>. Die Erträge stiegen gegenüber dem Vorjahr und effektiv. Bei <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong> werden nur 11,6 Prozent<br />

um 16 Prozent und erreichten einen neuen Höchststand von <strong>der</strong> Kosten für die Administration ausgegeben (Kosten ohne<br />

Fr. 47,8 Mio. (Vorjahr Fr. 41,1 Mio.). Die Mehrerträge sind ge- wirtschaftliche Sozialhilfe). Darin enthalten sind die Aufwände<br />

bunden an Projekt- und Programmausgaben, welche dadurch für die Geschäftsleitung, die Kommunikation, Rechnungswe-<br />

ebenfalls deutlich zugelegt haben auf Fr. 48,26 Mio. (Vorjahr sen sowie Informatik und Administration. Die <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong><br />

Fr. 41 Mio.). Das Jahresergebnis schloss mit einer Fondsab- beschäftigte im Jahr <strong>2009</strong> insgesamt 203 festangestellte Pernahme<br />

von Fr. 458 550. Budgetiert war eine Abnahme von sonen und bot 23 Ausbildungsplätze an. Die Personalarbeit<br />

Fr. 313 000. Diese Abnahme ist auf eine unerwartete Entwick- wird seit Januar <strong>2009</strong> durch den neu geschaffenen Bereich<br />

lung im Bereich Asyl- und Flüchtlingswesen zurückzuführen,<br />

welche ein strukturelles Defizit in diesem Bereich bewirkte (vgl.<br />

«Personal» geleistet.<br />

Seite 17). Der Kanton sprach eine Zusatzfinanzierung, um das<br />

Minus etwas abzufe<strong>der</strong>n. Trotz <strong>der</strong> zusätzlichen Mittel muss- Internes Kontrollsystem<br />

ten eigene Fondsmittel verwendet werden, um den Fehlbetrag Die <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong> unterliegt auf Grund ihrer betriebswirt-<br />

abzudecken. Die Fondsabnahmen betrugen Fr. 58 260 im Beschaftlichen Grösse <strong>der</strong> ordentlichen Prüfungspflicht. Diese<br />

reich Flüchtlinge und Fr. 352 215 im Bereich Asylwesen, bei umfassende Prüfung ist nebst dem Qualitätsmanagement eine<br />

Kosten von Fr. 8,8 Mio. (Vorjahr Fr. 7,2 Mio.).<br />

weitere Gewähr dafür, dass die Arbeiten bei <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong><br />

professionell und effizient ausgeführt werden. Die Prüfungen<br />

Eine ebenfalls unerwartete jedoch erfreuliche Entwicklung war beinhalten auch eine Kontrolle des internen Kontrollsystemes,<br />

im Bereich «Arbeit und Bildung» zu verzeichnen. Die budgetier- welches die Risiken und die dafür notwendigen Massnahmen<br />

ten Plätze für die Beschäftigungsprogramme wurden deutlich und Verantwortungen erfasst. Das System wurde im Jahr <strong>2009</strong><br />

übertroffen. Dies führte einerseits zu Mehrerträgen, gleichzeitig<br />

aber auch zu Mehrkosten, da die zusätzlichen Mittel direkt<br />

weiter ausgebaut und verfeinert.<br />

in die verschiedenen Beschäftigungs- und Bildungsprojekte<br />

investiert wurden. Insgesamt erreichte <strong>der</strong> Bereich einen Um- Aussichten für das Jahr 2010<br />

satz von rund Fr. 7,4 Mio. (Vorjahr Fr. 6,2 Mio.). Für Projekte im Das Budget 2010 sieht eine weitere Fondsabnahme von<br />

Bereich «Soziale Integration» wurden im Jahr <strong>2009</strong> rund Fr. 3,3 Fr. 246 000 vor. Ungewiss bleibt weiterhin die Entwicklung im<br />

Mio. ausgegeben (Vorjahr Fr. 2,9 Mio.). Diese Projekte werden Bereich Asyl- und Flüchtlingswesen. Bereits zu Beginn des<br />

vor allem aus Spenden, kirchlichen Beiträgen sowie aus eige- Jahres 2010 wurden in diesem Bereich Massnahmen getroffen,<br />

nen Mitteln finanziert.<br />

um die Strukturkosten den neuen Belegungszahlen anzupassen.<br />

Insgesamt rechnet die <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong> aber auch im Jahr<br />

Erfolgreiches Spendenjahr<br />

Trotz anhalten<strong>der</strong> Finanz- und Wirtschaftskrise konnte <strong>der</strong><br />

Spendenertrag im vergangenen Jahr weiter ausgebaut werden.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> flossen rund Fr. 1,9 Mio. an Spenden und Legaten<br />

an die <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong>. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Bereich <strong>der</strong> Naturalspenden<br />

legte im abgeschlossenen Rechnungsjahr deutlich<br />

zu. Die daraus resultierenden Spenden erreichten rund Fr. 1,1<br />

Mio. Aufgrund dieser Mehreinnahmen konnte <strong>der</strong> Fonds «freies<br />

Kapital» um Fr. 207 557 geäufnet werden. Dieser Fonds ist für<br />

die <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong> strategisch von grosser Bedeutung. Da die<br />

übrigen Fonds zweckbestimmt und an ganz bestimmte Inhalt<br />

gebunden sind, ermöglichen die freien Mittel die Flexibilität, die<br />

für die Weiterentwicklung notwendig ist.<br />

2010 mit einer ausgeglichenen Rechnung bei etwas tieferen<br />

Umsätzen als im letzten Rechnungsjahr.


BIlAnZ PEr 31. DEZEMBEr <strong>2009</strong><br />

AKTIVEN<br />

Flüssige Mittel<br />

For<strong>der</strong>ungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Sonstige kurzfristige For<strong>der</strong>ungen<br />

Vorräte<br />

Aktive Rechnungsabgrenzung<br />

UMLAUFVERMÖGEN<br />

Sachanlagen<br />

Immobilien<br />

Finanzanlagen<br />

ANLAGEVERMÖGEN<br />

AKTIVEN<br />

PASSIVEN<br />

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

Sonstige kurzfristige Verbindichkeiten<br />

Kurzfristige Rückstellung<br />

Passive Rechnungsabgrenzung<br />

KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten<br />

LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL<br />

Zweckgebundene Fonds<br />

FONDSKAPITAL<br />

Erarbeitetes zweckgebundenes Kapital<br />

Erarbeitetes freies Kapital<br />

ORGANISATIONSKAPITAL<br />

PASSIVEN<br />

31.12.09<br />

1’582’934<br />

2’134’914<br />

117’402<br />

36’955<br />

923’385<br />

4’795’590<br />

828’472<br />

2’193’975<br />

4’000<br />

3’026’447<br />

7’822’037<br />

31.12.09<br />

30’000<br />

985’798<br />

143’368<br />

182’242<br />

2’417’637<br />

3’759’045<br />

1’090’000<br />

1’090’000<br />

436’932<br />

436’932<br />

1’739’034<br />

797’026<br />

2’536’060<br />

7’822’037<br />

Die Rechnungslegung <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong> erfolgt<br />

in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen<br />

zur Rechnungslegung (Swiss GAAP<br />

FER) und den Grundsätzen und Empfehlungen<br />

<strong>der</strong> schweizerischen Zertifizierungsstelle für ge -<br />

meinnützige, Spenden sammelnde Institutionen<br />

(ZEWO). Sie vermittelt ein den tatsächlichen<br />

%<br />

61,3<br />

38,7<br />

100,0<br />

%<br />

48,1<br />

13,9<br />

5,6<br />

32,4<br />

100,0<br />

Vorjahr<br />

1’907’707<br />

2’030’720<br />

94’000<br />

29’365<br />

824’557<br />

4’886’349<br />

501’127<br />

2’238’750<br />

254’722<br />

2’994’599<br />

7’880’948<br />

Vorjahr<br />

30’000<br />

853’904<br />

93’387<br />

359’050<br />

1’993’065<br />

3’329’406<br />

1’120’000<br />

1’120’000<br />

500’093<br />

500’093<br />

2’341’980<br />

589’469<br />

2’931’449<br />

7’880’948<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild <strong>der</strong> Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage («true and fair<br />

view»).<br />

Die Jahresrechnung wurde von <strong>der</strong> BDO <strong>Luzern</strong><br />

geprüft und vom Vorstand <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong> am<br />

13. April 2010 genehmigt.<br />

%<br />

62,0<br />

38,0<br />

100,0<br />

%<br />

42,2<br />

14,2<br />

6,4<br />

37,2<br />

100,0<br />

25


BEtrIEBSrECHnUnG <strong>2009</strong><br />

Spenden, Legate<br />

Beiträge Dritter<br />

Spenden und Beiträge<br />

Öffentliche Aufträge<br />

Betriebliche Erträge<br />

TOTAL ERTRAG<br />

Sozialberatung, Not- und Überbrückungshilfe<br />

<strong>Caritas</strong>-Markt<br />

KulturLegi<br />

«mit mir»<br />

Dolmetschdienst<br />

Interkulturelle Vermittlung<br />

Freiwilligenarbeit<br />

Begleitung in <strong>der</strong> letzten Lebensphase<br />

Sozialdienst allgemein / Diverses<br />

Strafvollzug<br />

SOZIALE INTEGRATION<br />

Bildung / Beschäftigung ALV-versicherte Erwerbslose<br />

Bildung / Beschäftigung ausgesteuerte Erwerbslose<br />

Bildung / Beschäftigung Asylsuchende<br />

Bildungsangebot für Migrantinnen<br />

ARBEIT UND BILDUNG<br />

Sozialdienst Asylsuchende<br />

Sozialdienst Flüchtlinge<br />

Diverse Projekte<br />

SOZIALDIENST ASYLSUCHENDE UND FLÜCHTLINGE<br />

TOTAL DIREKTER PROJEKTAUFWAND NACH BEREICHEN<br />

GESCHÄFTSSTELLE / QUALITÄTSMANAGEMENT<br />

Finanzen, Personal, Administration<br />

Informatik<br />

FINANZEN, PERSONAL, INFORMATIK, ADMINISTRATION<br />

Kommunikation<br />

Sammelaufwand / Fundraising<br />

KOMMUNIKATION<br />

TOTAL ADMINISTRATIVER AUFWAND NACH BEREICHEN<br />

BETRIEBSERGEBNIS<br />

Finanzergebnis<br />

Liegenschaftsergebnis<br />

JAHRESERGEBNIS Z. G. FONDS UND ORGANISATIONSKAPITAL<br />

1.1. - 31.12.09<br />

1’993’762<br />

1’013’660<br />

3’007’422<br />

41’650’414<br />

3’140’424<br />

47’798’260<br />

–840’951<br />

–857’063<br />

–201’289<br />

–82’077<br />

–1’052’939<br />

–222’730<br />

–185’839<br />

–177’074<br />

–192’920<br />

–26’271<br />

–3’839’153<br />

–3’819’347<br />

–2’916’560<br />

–1’593’037<br />

–322’869<br />

–8’651’813<br />

–17’386’987<br />

–15’719’613<br />

–102’634<br />

–33’209’234<br />

–45’700’200<br />

–323’553<br />

–1’106’462<br />

–318’398<br />

–1’424’860<br />

–265’748<br />

–546’606<br />

–812’354<br />

–2’560’767<br />

–462’707<br />

–6’600<br />

10’757<br />

–458’550<br />

%<br />

6,3<br />

87,1<br />

6,6<br />

100,0<br />

8,0<br />

18,1<br />

69,5<br />

95,6<br />

5,3<br />

Vorjahr<br />

1’604’052<br />

1’056’475<br />

2’660’527<br />

35’575’545<br />

2’839’151<br />

41’075’223<br />

–736’167<br />

–749’235<br />

–163’633<br />

–63’285<br />

–875’661<br />

–202’082<br />

–170’747<br />

–149’766<br />

–182’247<br />

–<br />

–3’292’823<br />

–3’370’765<br />

–2’582’363<br />

–1’238’064<br />

–261’081<br />

–7’452’273<br />

–12’632’077<br />

–15’379’788<br />

–107’146<br />

–28’119’011<br />

–38’864’107<br />

–349’021<br />

–775’580<br />

–292’404<br />

–1’067’984<br />

–236’230<br />

–460’799<br />

–697’029<br />

–2’114’034<br />

97’082<br />

81’658<br />

–4’589<br />

174’151<br />

%<br />

6,5<br />

86,6<br />

6,9<br />

100,0<br />

8,0<br />

18,2<br />

68,5<br />

94,7<br />

5,1


WEItErE AnGABEn<br />

VERÄNDERUNG DES KAPITALS<br />

Not- und Überbrückungshilfe<br />

Tag des Flüchtlings<br />

Dolmetschdienst<br />

Interkulturelle Vermittlung<br />

Ausbildungsplätze<br />

Freiwilligenarbeit<br />

KulturLegi<br />

«mit mir»<br />

Lebensraumpreis<br />

Gemeinnützige Einsätze<br />

Personal- und Betriebskosten Beschäftigungsprogramme<br />

ZWECKGEBUNDENES FONDSKAPITAL<br />

Flüchtlinge<br />

Asylsuchende<br />

Bildung / Beschäftigung Asylsuchende<br />

Beschäftigungsprogramme<br />

Weiterbildung<br />

<strong>Caritas</strong>-Markt<br />

Projektfonds<br />

Personal- und Betriebskosten allgemein<br />

Erarbeitetes, gebundenes Kapital<br />

Freies Kapital<br />

ORGANISATIONSKAPITAL<br />

TOTAL FONDS- UND ORGANISATIONSKAPITAL<br />

Mittelherkunft<br />

ohne wirtschaftliche Sozialhilfe<br />

13 %<br />

Spenden, Legate, Beiträge<br />

73 %<br />

Öffentliche Aufträge<br />

14 %<br />

Betriebliche Erträge<br />

Anfangsbestand<br />

176’047<br />

4’528<br />

–8’933<br />

85’505<br />

27’699<br />

2’911<br />

–3’017<br />

85’697<br />

20’000<br />

39’310<br />

70’346<br />

500’093<br />

237’728<br />

655’114<br />

–<br />

221’945<br />

44’489<br />

35’409<br />

228’796<br />

918’499<br />

2’341’980<br />

589’469<br />

2’931’449<br />

3’431’542<br />

Mittelverwendung<br />

ohne wirtschaftliche Sozialhilfe<br />

12 %<br />

Administrativer Aufwand<br />

40 %<br />

Sozialdienst Asyl-<br />

suchende und Flüchtlinge<br />

Verän<strong>der</strong>ung<br />

–<br />

–4’287<br />

38’181<br />

–23’100<br />

–9’400<br />

16’858<br />

–25’628<br />

–51’785<br />

–4’000<br />

–<br />

–<br />

–63’161<br />

–58’260<br />

–352’215<br />

–<br />

21’090<br />

21’455<br />

–41’697<br />

–100’861<br />

–92’458<br />

–602’946<br />

207’557<br />

–395’389<br />

–458’550<br />

Endbestand<br />

176’047<br />

241<br />

29’248<br />

62’405<br />

18’299<br />

19’769<br />

–28’645<br />

33’912<br />

16’000<br />

39’310<br />

70’346<br />

436’932<br />

179’468<br />

302’899<br />

–<br />

243’035<br />

65’944<br />

–6’288<br />

127’935<br />

826’041<br />

1’739’034<br />

797’026<br />

2’536’060<br />

2’972’992<br />

15 %<br />

Soziale Integration<br />

33 %<br />

Arbeit und Bildung<br />

Der vollständige Finanzbericht kann auf <strong>der</strong> Geschäftsstelle <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong> bezogen werden.<br />

Er ist zudem abrufbar auf www.caritas-luzern.ch.<br />

27


DAnK FÜr DIE UntErStÜtZUnG<br />

Römisch-katholische Landeskirche des Kantons <strong>Luzern</strong><br />

<strong>Luzern</strong>er Kirchgemeinden<br />

<strong>Luzern</strong>er Pfarreien<br />

Öffentliche Hand mit<br />

Bund<br />

Kanton <strong>Luzern</strong><br />

Stadt <strong>Luzern</strong><br />

<strong>Luzern</strong>er Gemeinden<br />

CSS Versicherung, <strong>Luzern</strong><br />

Weihnachtsaktion <strong>der</strong> «Neuen <strong>Luzern</strong>er Zeitung»<br />

<strong>Caritas</strong> Schweiz, <strong>Luzern</strong><br />

Albert Köchlin Stiftung, <strong>Luzern</strong><br />

Stiftung SOS Beobachter, Zürich<br />

Josef Müller Stiftung, Muri<br />

Christophorus Verein, <strong>Luzern</strong><br />

Gemeinschaft <strong>der</strong> St. Anna Schwestern, <strong>Luzern</strong><br />

Stiftung Mercator Schweiz, Zürich<br />

Gemeinnützige Gesellschaft <strong>der</strong> Stadt <strong>Luzern</strong>, <strong>Luzern</strong><br />

Kapuziner Schweizer Provinz, <strong>Luzern</strong><br />

De Beers Centenary Schweiz Stiftung, <strong>Luzern</strong><br />

Seraphisches Liebeswerk, Solothurn<br />

Walter und Louise M. Davidson-Stiftung, Zürich<br />

Annelise Bochud-Zemp-Stiftung, Basel<br />

Familien-Vontobel-Stiftung, Zürich<br />

ANNE FRANK-Fonds, Basel<br />

<strong>Luzern</strong>er helfen <strong>Luzern</strong>ern, <strong>Luzern</strong><br />

UBS Stiftung für Soziales und Ausbildung<br />

<strong>Luzern</strong>er Kantonalbank, <strong>Luzern</strong><br />

Rosinli Stiftung, Vaduz<br />

T. & H. Klüber-Stiftung, Sachseln<br />

Papeterie Hüssler, Steinhausen


VOrStAnD<br />

Marianne Moser<br />

Sozialarbeiterin; alt Grossrätin; Beirätin <strong>der</strong> Weihnachtsaktion NLZ<br />

Doris Eberli-Odoni Vertreterin Kant. Kath. Frauenbund;<br />

Sekundarlehrerin, Mitarbeit in Tierpraxis<br />

Ruedi Heim Vertreter <strong>der</strong> Bistumsregion;<br />

Bischofsvikar, lic. theol.<br />

Joe Herzog Vertreter des Synodalrats <strong>der</strong> röm.-kath. Landeskirche;<br />

Lehrer, Sozialvorsteher Entlebuch<br />

Anton Marti Vertreter kath. Arbeitnehmerbewegung Kanton<br />

<strong>Luzern</strong>; Lagerist<br />

Paul Vettiger Vertreter Pastoralkonferenz;<br />

pens. Pfarreileiter, lic. theol.<br />

Thomas Bornhauser<br />

Unternehmensberater, lic. oec.<br />

Herbert Bürgisser<br />

Prorektor Hochschule <strong>Luzern</strong> – Soziale Arbeit<br />

Präsidentin<br />

Vorstandsmitglied<br />

Vorstandsmitglied<br />

Vorstandsmitglied<br />

Vorstandsmitglied<br />

Vorstandsmitglied<br />

freies Vorstandsmitglied<br />

freies Vorstandsmitglied<br />

Gesamtverantwortung für die Organisation<br />

Der Vereinsvorstand leitet gemäss Statuten den Verein, vertritt seine Interessen und ist für<br />

die Einhaltung des Vereinszweckes verantwortlich. Er begleitet die Alltagsarbeit <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong><br />

<strong>Luzern</strong>, arbeitet eng mit <strong>der</strong> Geschäftsleitung zusammen und trägt die letzte Verantwortung<br />

für den Gesamtbetrieb. Die beruflichen Hintergründe und die Vertretungsfunktionen <strong>der</strong> einzelnen<br />

Vorstandsmitglie<strong>der</strong> bilden ein Netz von Kompetenzen, die es ermöglichen, die Tagesgeschäfte<br />

kritisch zu begleiten und die strategischen Weichenstellungen mitzuplanen und zu<br />

beeinflussen.<br />

Der Verein <strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong> besteht aus <strong>der</strong> röm.kath.<br />

Landeskirche, dem kant. Seelsorgerat,<br />

dem Kant. Kath. Frauenbund, <strong>der</strong> kath. Arbeitnehmerbewegung,<br />

<strong>der</strong> Pastoralkonferenz und<br />

<strong>der</strong> Dekanatskonferenz.<br />

<strong>Caritas</strong> <strong>Luzern</strong> ist ein gemeinnütziger Verein im<br />

Sinne von Art. 600ff. ZGB mit Sitz in <strong>Luzern</strong><br />

und wurde am 30. März 1982 gegründet. Die<br />

<strong>der</strong>zeit gültigen Statuten sind per 1. Juli 2000<br />

in Kraft getreten.<br />

29


GESCHäFtSlEItUnG<br />

Werner Riedweg<br />

Thomas Thali<br />

NDS Nonprofit-Manager FH; dipl. Erwachsenenbildner HF;<br />

lic. theol.<br />

Hanspeter Herger<br />

Ausbildung integrative Polaritätentherapie-Beratungskompetenz;<br />

HF für soziokulturelle Animation <strong>Luzern</strong>; Kaufm. Berufsschule<br />

Schwyz<br />

Karl Kirschbaum<br />

Organisationsberater und Supervisor BSO; Weiterbildungen Uni<br />

Bern, Evaluation; Management im Nonprofit-Bereich; Projektmanagement;<br />

dipl. Ingenieur<br />

Giorgio Leuenberger<br />

lic. phil. I, Historiker; Primarlehrer<br />

Jörg Meyer<br />

Thomas O<strong>der</strong>matt<br />

Nachdiplomstudium Executive Master of Controlling; Ausbildung<br />

zum EFQM-Assessor; Management-College-Führungsnachdiplom;<br />

HFW Höhere Fachschule für Wirtschaft; kaufm. Angestellter<br />

Daniela Tanno<br />

MAS in Personalmanagement; dipl. Betriebs- und Organisationspsychologin<br />

HAP; dipl. Krankenschwester<br />

Hans-Peter Widmer-Malatesta<br />

MAS in Public Management; NDK Management in Nonprofit-<br />

Organisationen; eidg. dipl. Landwirt<br />

ZUR ERWEITERTEN GESCHÄFTSLEITUNG GEHÖREN<br />

ZUSÄTZLICH:<br />

Eugenia Binz<br />

Hanspeter Danioth<br />

Bettina Fenk<br />

David Jund<br />

Urs O<strong>der</strong>matt<br />

Maya Son<strong>der</strong>egger Sowe<br />

Zweckartikel (Art. 2.1. <strong>der</strong> Statuten)<br />

Der Verein verfolgt in Ergänzung und Zusammenarbeit<br />

mit <strong>Caritas</strong> Schweiz folgende<br />

Zwecke:<br />

• die För<strong>der</strong>ung des <strong>Caritas</strong>-Gedankens und<br />

<strong>der</strong> Diakonie in Kirche und Gesellschaft im<br />

Kanton <strong>Luzern</strong>,<br />

• die Wahrnehmung menschlicher Not und<br />

Ausgrenzung,<br />

Geschäftsleiter, bis März <strong>2009</strong><br />

Geschäftsleiter, ab April <strong>2009</strong><br />

Bereichsleiter Soziale Integration<br />

Bereichsleiter Kommunikation<br />

Bereichsleiter Sozialdienst Asylsuchende und Flüchtlinge<br />

Bereichsleiter Finanzen, Informatik, Administration<br />

bis Oktober <strong>2009</strong><br />

ab November <strong>2009</strong><br />

Bereichsleiterin Personal<br />

Bereichsleiter Arbeit und Bildung<br />

stv. Bereichsleiterin Sozialdienst Asylsuchende, bis Juli <strong>2009</strong><br />

stv. Bereichsleiter Sozialdienst Flüchtlinge<br />

stv. Bereichsleiterin Arbeit und Bildung<br />

stv. Bereichsleiter Arbeit und Bildung<br />

stv. Bereichsleiter Kommunikation<br />

stv. Bereichsleiterin Soziale Integration<br />

•<br />

•<br />

•<br />

die fachgerechte Hilfeleistung, Beratung<br />

und Unterstützung für Menschen in Not,<br />

die Sensibilisierung <strong>der</strong> Öffentlichkeit für<br />

soziale Not und Ausgrenzung,<br />

den Einsatz für gerechte soziale und gesellschaftliche<br />

Strukturen.


MItArBEItErInnEn UnD MItArBEItEr, StAnD 31. 12. <strong>2009</strong><br />

ARBEIT UND<br />

BILDUNG<br />

Hans-Peter Widmer<br />

Bettina Fenk<br />

David Jund<br />

Patrick Aeschbach<br />

Alena Alic<br />

Titus Alpiger<br />

Johnny Ambrosini<br />

Gabriela Amrein<br />

Drazenka Anicic<br />

Astrid Artho<br />

Mick Baumgartner<br />

Romana Berger<br />

Isuf Bicaj<br />

Nadja Bösch<br />

Alois Bretscher<br />

Maya Bühlmann<br />

Daniela Bürki<br />

Renata Ceresa<br />

Brigitte Comolli<br />

Antonio Dos Santos<br />

Bulas<br />

Braim Dresh<br />

Sylvia Dykstra<br />

Edith Eberli<br />

Rita Eiholzer<br />

Bernadette Emmenegger<br />

André Fellmann<br />

Kilian Fischer<br />

Rebecca Fröslev<br />

Zemire Gashi<br />

Ursula Getzmann<br />

Elisabeth Giger<br />

Yvonne Gilomen<br />

Claudia Haessig<br />

Eugen Haug<br />

Montserrat Herguedas<br />

Toni Hunkeler<br />

Jessy Imbach<br />

Philipp Ineichen<br />

Richard Isenschmid<br />

Daniela Jambé<br />

Mirella Jasarevic<br />

Simone Kaeslin<br />

Petra Kiml<br />

Daniela Knecht<br />

Franz Koch<br />

Cornelia Kuhles<br />

Tamara Küng<br />

Thomas Lauber<br />

Hannes Lötscher<br />

Manuela Lütolf<br />

Adolf Mathis<br />

Mirjana Milanovic<br />

Anita Muff<br />

Heidy Müller<br />

Esther Nie<strong>der</strong>berger<br />

Leodegar Ottiger<br />

Sepp Ottiger<br />

Claude Perret<br />

Antonia Reichmuth<br />

Hans Peter Renggli<br />

Markus Schäli<br />

Richard Schwab<br />

Thomas Stal<strong>der</strong><br />

Monika Staubli<br />

Roland Steger<br />

Renata Steiger<br />

Susanne Stirnimann<br />

Renato Stiz<br />

Annelis Stu<strong>der</strong><br />

Hans Stu<strong>der</strong><br />

Ernst Stutz<br />

Deborah Traxel<br />

Daniel von Holzen<br />

Anita Werren<br />

Michael Wicki<br />

Ursula Wilson<br />

SOZIALDIENST<br />

ASYLSUCHENDE<br />

UND FLÜCHTLINGE<br />

Giorgio Leuenberger<br />

Daniel Helfenstein<br />

Hanspeter Danioth<br />

Lucia Abächerli<br />

Stefanie Achermann<br />

Nadine Ahl Aga<br />

Nicole Akkawi<br />

Jessica Andrews<br />

Nathalie Arnold<br />

Silvia Awad<br />

Graziella Béguelin<br />

André Bieri<br />

Hate Binakaj<br />

Kuno Bisang<br />

Bea Bolliger<br />

Pascal Brodard<br />

Edith Brunner<br />

Olivier Bucheli<br />

Katrin Burri<br />

Nadja Buser<br />

Anna Cisotta<br />

Stefania Daini<br />

Britta Dehnhardt<br />

René Dermont<br />

Brigitte Dössegger<br />

Jacqueline Egger<br />

Dinah Ehrsam<br />

Pius Emmenegger<br />

Lulzim Etemaj<br />

Daniela Fischli<br />

Joanna Frei<br />

Stephan Frei<br />

Werner Gisler<br />

Daniel Gohl<br />

Hans Häfliger<br />

Johanon Hanno<br />

Steve Heller<br />

Emil Honauer<br />

Alena Hunziker<br />

Thomas Isaak<br />

Chantal Kaufmann<br />

Tuyambulu Kidimbu<br />

Robert Kind<br />

Patrick Klausberger<br />

Blanca Kurmann<br />

John Künzi<br />

Patricia Liechti<br />

Helena Lisibach<br />

Vlora Mulaj<br />

Franziska Müller<br />

Armin Murpf<br />

Agnes Pfrun<strong>der</strong><br />

Jeannette Rauschert<br />

Frida Rebsamen<br />

Jürg Roos<br />

Adrienne Salim<br />

Nicole Schaefer<br />

Anna Schäli<br />

Ueli Schäli<br />

Nicole Scherer<br />

Martina Schild<br />

Monika Schlumpf<br />

Markus Schmid<br />

Astrid Spengler<br />

Ralph Stamm<br />

Eva Straumann<br />

Kathrin Stutz<br />

Saleh Tahir Saadullah<br />

Thi Do Kong Tran<br />

Natalie Umeh<br />

Nadine Vejar<br />

Urs Waldispühl<br />

Angela Walker<br />

Monica Weibel<br />

Brigitte Weissen<br />

Christine Wer<strong>der</strong><br />

Kilian Widmer<br />

Claudia Wilhelm<br />

Dominik Willi<br />

Pinuccia Winiger<br />

Regula Wohlfen<strong>der</strong><br />

Annamarie Würms<br />

Willi Zemp<br />

Eliane Zillig<br />

Urs Zinniker<br />

Richard Zuurendonk<br />

SOZIALE<br />

INTEGRATION<br />

Hanspeter Herger<br />

Maya Son<strong>der</strong>egger<br />

Sarah Bohnenblust<br />

Heidy Burri<br />

Ruth Elmiger<br />

Helga Früh<br />

Tom Giger<br />

Heidi Ittig<br />

Andrea Jenny<br />

Lili Kaelin<br />

Sonja Köchli<br />

Heidi Ragonesi<br />

Dary Schürmann<br />

David Sidler<br />

Rita Ueberschlag<br />

Melanie Vodenicharov<br />

Helen von Flüe<br />

Maria Willimann<br />

FINANZEN,<br />

INFORMATIK,<br />

ADMINISTRATION<br />

Thomas O<strong>der</strong>matt<br />

Elisabeth Berger<br />

Esther Brönnimann<br />

Roland Fröhlicher<br />

Ruth Gasser<br />

Urs Grüter<br />

Silvia Hartman<br />

Irene Nestler<br />

Heidi Popprath<br />

Maja Roos<br />

Guido Rösli<br />

Stefan Rucki<br />

Anita Schmid<br />

Margrit Siegrist<br />

PERSONAL<br />

Daniela Tanno<br />

Lisbeth Lötscher<br />

Silvia Stucki<br />

KOMMUNIKATION<br />

Karl Kirschbaum<br />

Urs O<strong>der</strong>matt<br />

Edith Hausmann<br />

Daniela Mathis<br />

31<br />

AUSZUBILDENDE,<br />

PRAKTIKANTEN UND<br />

PRAKTIKANTINNEN<br />

Rufije Aliji<br />

Fabienne Bättig<br />

Karin Buholzer<br />

Roger Dietrich<br />

Julia Erazo<br />

Sami Gashi<br />

Tamara Heller<br />

Besart Hoxhaj<br />

Alis Maksuti<br />

Armin Maslic<br />

Aleksandar Milenkovic<br />

Leonita Mulaj<br />

Cornelia Näpflin<br />

Maria Nigg<br />

Abel Samuel<br />

Jennifer Schärli<br />

Ramona Schleiss<br />

Manuela Schwegler<br />

Debora Schwyzer<br />

Selina Singh<br />

Viktor Sremcevic<br />

Marion Elena Steffen<br />

Larissa Tremp<br />

Sonja Wildhaber<br />

Lucia Winkler<br />

DOLMETSCHENDE<br />

240 Dolmetschende<br />

im Einsatz.<br />

ZIVILDIENST-<br />

LEISTENDE<br />

35 Personen leisteten<br />

einen Zivildiensteinsatz.


ADrESSEn<br />

Geschäftsstelle<br />

Finanzen, Informatik, Administration<br />

Kommunikation<br />

Interkulturelle Vermittlung<br />

Koordination Freiwilligenarbeit<br />

Begleitung in <strong>der</strong> letzten Lebensphase<br />

Sozialberatung<br />

Morgartenstrasse 19<br />

6002 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon 041 368 52 00<br />

Fax 041 368 51 07<br />

mail@caritas-luzern.ch<br />

Sozialdienst Asylsuchende und Flüchtlinge<br />

Brünigstrasse 25<br />

6005 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon 041 368 51 10<br />

Fax 041 368 51 02<br />

migration@caritas-luzern.ch<br />

Zentren für Asylsuchende<br />

«Sonnenhof»<br />

6020 Emmenbrücke 2<br />

Telefon 041 368 51 80<br />

«Withentor»<br />

6102 Malters<br />

Telefon 041 368 52 30<br />

www.caritas-luzern.ch<br />

Dolmetschdienst Zentralschweiz<br />

Morgartenstrasse 19<br />

6002 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon 041 368 51 51<br />

Fax 041 368 52 88<br />

dolmetschdienst@caritas-luzern.ch<br />

www.dolmetschdienst.ch<br />

Arbeit und Bildung<br />

Grossmatte Ost 10<br />

6014 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon 041 368 51 20<br />

Fax 041 368 52 42<br />

intervall@caritas-luzern.ch<br />

<strong>Caritas</strong> Dienstleistungen<br />

Grossmatte Ost 10<br />

6014 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon 041 368 51 30<br />

Fax 041 368 52 44<br />

dienstleistungen-littau@caritas-luzern.ch<br />

<strong>Caritas</strong> Laden <strong>Luzern</strong> (<strong>Caritas</strong>-Markt)<br />

Bleicherstrasse 10<br />

6003 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon 041 368 51 50<br />

Fax 041 368 53 02<br />

markt@caritas-luzern.ch<br />

<strong>Caritas</strong> Naturalspenden<br />

Grossmatte Ost 10<br />

6014 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon 041 368 53 53<br />

Fax 041 368 52 51<br />

naturalspenden@caritas-luzern.ch<br />

www.naturalspenden.ch<br />

<strong>Caritas</strong> Bauteilmarkt und Laden Sursee<br />

Münchrütistrasse 14<br />

6210 Sursee<br />

Telefon 041 368 51 40<br />

Fax 041 368 53 32<br />

bauteilmarkt@caritas-luzern.ch<br />

<strong>Caritas</strong>-Markt Sursee<br />

Unterstadt 10<br />

6210 Sursee<br />

Telefon 041 368 52 80<br />

Fax 041 368 54 99<br />

markt-sursee@caritas-luzern.ch<br />

<strong>Caritas</strong> Dienstleistungen Seetal<br />

Lavendelweg 8<br />

6280 Hochdorf<br />

Telefon 041 368 51 70<br />

Fax 041 368 54 59<br />

dienstleistungen.seetal@caritas-luzern.ch

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