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Jahresbericht 2010 - Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord ...

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Im Bereich der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsdirektion</strong> <strong>Nord</strong><br />

11. Trilaterale Wattenmeerkonferenz<br />

von Dr. Christina Schneider,<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsdirektion</strong> <strong>Nord</strong><br />

Vom 17.–19. März <strong>2010</strong> fand in Westerland auf Sylt<br />

die 11. Trilaterale Wattenmeerkonferenz unter dem<br />

Vorsitz Deutschlands statt.<br />

Die Trilaterale Regierungskooperation zum Schutz<br />

des Wattenmeeres zwischen Deutschland, Dänemark<br />

<strong>und</strong> den Niederlanden besteht seit 1978. Die Zusammenarbeit<br />

basiert auf der gemeinsamen Erklärung der<br />

Umweltminister, die auf der dritten Regierungskonferenz<br />

der drei Anrainerstaaten 1982 in Kopenhagen<br />

verabschiedet wurde. Kernstück der Trilateralen Wattenmeerkooperation<br />

sind die alle drei bis vier Jahre<br />

stattfindenden Regierungskonferenzen, auf denen die<br />

zuständigen Umweltminister eine gemeinsame Erklärung<br />

unterzeichnen.<br />

Das ökologische Leitprinzip der Kooperation hat „das<br />

Erreichen eines so weit wie möglich natürlichen <strong>und</strong><br />

sich selbst erhaltenden Ökosystems, in dem natürliche<br />

Prozesse ungestört ablaufen können“ zum Ziel.<br />

Aus Sicht der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung hatte<br />

auf der diesjährigen Wattenmeerkonferenz die Ministererklärung<br />

von den verabschiedeten Dokumenten<br />

die größte Bedeutung. In dem Abschnitt „Shipping and<br />

Ship’s safety“ sind auch 12 Punkte mit direktem Bezug<br />

zur Seeschifffahrt enthalten.<br />

Die für die deutsche Wirtschaft wichtigen Zufahrten zu<br />

den bedeutendsten deutschen Seehäfen verlaufen in<br />

unmittelbarer Nähe zum Nationalpark „Wattenmeer“<br />

in Schleswig-Holstein, Hamburg <strong>und</strong> Niedersachsen.<br />

Angesichts der thematischen Ausrichtung der trilateralen<br />

Wattenmeerkooperation <strong>und</strong> dem gesetzlichen<br />

Auftrag zur Gewährleistung der Sicherheit <strong>und</strong> Leichtigkeit<br />

des Verkehrs der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung<br />

bleiben gegenläufige Interessen daher nicht<br />

immer aus.<br />

Es ist aber bereits im Vorfeld der Konferenz im Rahmen<br />

der deutschen Ressortabstimmung gelungen, hier,<br />

getragen von dem Gr<strong>und</strong>satz, dass Ökonomie <strong>und</strong> Öko-<br />

logie sich nicht ausschließen, akzeptable <strong>und</strong> vernünftige<br />

Ergebnisse zu erzielen. Diese konnten auch im<br />

Rahmen der Verhandlungen mit den dänischen <strong>und</strong><br />

niederländischen Partnern erfolgreich eingebracht<br />

werden.<br />

Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang besonders<br />

die erfolgreiche Verhinderung der von den Niederlanden<br />

geforderten Ausweitung des bestehenden<br />

PSSA-Gebietes (Particularly Sensitive Sea Area) auch<br />

auf die Hafenzufahrten. Im Jahr 2002 ist das Gebiet der<br />

Trilateralen Wattenmeerkooperation von der Internationalen<br />

Seeschifffahrtsorganisation IMO als PSSA<br />

ausgewiesen worden. Die Zufahrten zu den Seehäfen<br />

waren davon bisher ausgenommen. Deutschland wäre<br />

mit seinen Seehäfen als einziger Partner flächenmäßig<br />

von der Ausweisung betroffen. Die großen niederländischen<br />

Seehäfen Rotterdam <strong>und</strong> Amsterdam liegen<br />

außerhalb des Wattenmeergebietes.<br />

In einem bestehenden PSSA-Gebiet können über die<br />

IMO sog. associated protective measures (ergänzende<br />

Schutzmaßnahmen) beantragt werden, die u. a. auch<br />

Befahrensregelungen enthalten können. Der Schutz<br />

des als inzwischen auch als Weltnaturerbe ausgewiesenen<br />

Wattenmeeres ist richtig <strong>und</strong> wichtig. Er darf<br />

aber nicht dazu führen, dass dadurch die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Seehäfen in der <strong>Nord</strong>see beeinflusst wird.<br />

Mit der 11. Wattenmeerkonferenz hat Deutschland<br />

den Vorsitz turnusmäßig an Dänemark abgegeben.<br />

Damit ist auch ein innerer Reformprozess der Strukturen<br />

der Wattenmeerkooperation abgeschlossen.<br />

Mit der Neugründung des Wadden Sea Boards als<br />

„Regierung“ der Wattenmeerkooperation werden<br />

auch mehrere Arbeitsgruppen, sog. Task Groups, eingerichtet.<br />

Hier ist erfreulicherweise zu berichten, dass<br />

die Schifffahrtsdezernate der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsdirektion</strong>en<br />

in Kiel <strong>und</strong> Aurich im Auftrag des BMVBS<br />

in der neu gegründeten Shipping Task Group vertreten<br />

sein werden, um zukünftig auch die Anforderungen an<br />

die Sicherheit <strong>und</strong> Leichtigkeit des Schiffsverkehrs in<br />

die Arbeit der Kooperation einbringen zu können.<br />

Abb. 1: Priel im Watt<br />

11. Trilaterale Wattenmeerkonferenz<br />

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