NEuE UNIMoG GENERATIoN - Unimog-Club Gaggenau
NEuE UNIMoG GENERATIoN - Unimog-Club Gaggenau NEuE UNIMoG GENERATIoN - Unimog-Club Gaggenau
www.mercedes-benz.de | September 2012 Mercedes-Benz Unimog Das Magazin für den multifunktionalen Einsatz. 2 l 2012 Neue Unimog Generation Effizient. Leistungsstark. Umweltfreundlich. Raumfahrt: U 400 bei der ESA | Forst: Helfer im Wald | Wechselsysteme: flexible Lösungen
- Seite 2 und 3: 2 EDITORIAL • UNIMOG 2 • 2012 L
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www.mercedes-benz.de | September 2012<br />
Mercedes-Benz<br />
<strong>Unimog</strong><br />
Das Magazin für den multifunktionalen Einsatz. 2 l 2012<br />
Neue <strong>Unimog</strong> Generation<br />
Effizient. Leistungsstark. Umweltfreundlich.<br />
Raumfahrt: U 400 bei der ESA | Forst: Helfer im Wald | Wechselsysteme: flexible Lösungen
2 EDITORIAL • UNIMOG 2 • 2012<br />
Liebe <strong>Unimog</strong> Freunde,<br />
viele Monate lang haben zahlreiche Mitarbeiter von Mercedes-Benz<br />
Special Trucks gemeinsam auf diesen Moment hingearbeitet. Am<br />
20. September ist es so weit: Erstmals gewähren wir im Rahmen der<br />
IAA Nutzfahrzeuge, die bis zum 27. September in Hannover stattfindet,<br />
einen Einblick in den neuen, innovativen Technologieträger mit<br />
Euro-VI-Motorentechnologie. Das einzigartige Fahrzeugkonzept, das 2013 in<br />
Serie gehen wird, kann sich sehen lassen: Die neue <strong>Unimog</strong> Generation wird<br />
sich in den Punkten Effizienz, Umweltfreundlichkeit und Leistungsfähigkeit<br />
enorm weiterentwickeln – ohne dabei Abstriche bei den bewährten Eigenschaften<br />
Kompaktheit, Wendigkeit und Vielseitigkeit zu machen. Wie das<br />
möglich ist, können Sie in der Titelgeschichte lesen.<br />
Im aktuellen <strong>Unimog</strong> Magazin erwarten Sie aber noch weitere spannende<br />
Themen, beispielsweise über die Feuerwehr im Tessin, die ihre Flotte um<br />
15 <strong>Unimog</strong> U 20 erweitert hat (Seite 26). Ebenfalls ein großes Thema sind<br />
die 2-Wege <strong>Unimog</strong>, deren wichtigstes Merkmal der flexible Wechsel<br />
zwischen Schiene und Straße ist. Viele Unternehmen und Organisationen<br />
machen sich diese Eigenschaft zu Nutze. Bei der European Space Agency<br />
(ESA) schiebt beispielsweise ein <strong>Unimog</strong> U 400 auf Schienen Träger raketen<br />
zur Startrampe und erledigt Transportaufgaben auf der Straße<br />
(Seite 10). Für freie Strecken sorgen seit kurzem zwölf neue <strong>Unimog</strong> U 400<br />
im 2-Wege-Einsatz bei der türkischen Eisenbahngesellschaft TCDD<br />
(Seite 13). Und im australischen Sydney wartet ein <strong>Unimog</strong> U 400 Gleisanlagen<br />
(Seite 18). Überzeugen Sie sich bis zum 21. September auf der<br />
InnoTrans 2012 in Berlin von unserem einzigartigen 2-Wege-Konzept.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre!<br />
Ihr<br />
Michael Dietz<br />
Leiter Vertrieb und Marketing<br />
Mercedes-Benz Special Trucks<br />
2-Wege-Einsatz<br />
10 Bei der European Space<br />
Agency ist ein <strong>Unimog</strong> U 400<br />
im 2-Wege-Einsatz.
News<br />
04 Aktuelle Meldungen aus dem Bereich „Special Trucks“<br />
Titelgeschichte<br />
06 Neue <strong>Unimog</strong> Generation Ausgestattet mit der umweltfreundlichen<br />
Euro-VI-Technologie beginnt für den <strong>Unimog</strong> 2013 eine neue Ära.<br />
08 Generationswechsel Im Interview sprechen Walter Eisele, Leiter<br />
Entwicklung & Produktion, und Michael Dietz, Leiter Vertrieb &<br />
Marketing, über die Besonderheiten der neuen <strong>Unimog</strong> Generation.<br />
2-Wege-Einsatz<br />
10 Mission am Weltraumbahnhof Ein <strong>Unimog</strong> U 400 schiebt bei der ESA<br />
Trägerraketen zur Startrampe.<br />
13 Verstärkung für die türkische Staatsbahn Bei der TCDD sind zwölf neue<br />
<strong>Unimog</strong> im 2-Wege-Einsatz unterwegs.<br />
International<br />
14 Alles begann mit einem Bierdeckel Die einzige <strong>Unimog</strong><br />
Generalvertretung in Tschechien feiert 20-jähriges Bestehen.<br />
16 „Etwas mehr Schnee“ In Irland sind <strong>Unimog</strong> vor allem bei<br />
Energiekonzernen im Einsatz.<br />
18 Bahn frei in Down Under Ein Australier und sein <strong>Unimog</strong> U 400<br />
reparieren und warten in Sydney Gleisanlagen.<br />
Anwendung<br />
20 Ein besonderes Einzelstück Ein <strong>Unimog</strong> U 20 mit Nordmeyer Bohrgerät<br />
erledigt für das geologische Institut in Warschau Bohrungen.<br />
Forst<br />
22 Bereit für jeden Einsatz in der Forstwirtschaft Auf der 16. KWF-Tagung<br />
präsentiert sich der <strong>Unimog</strong> als Allrounder für Arbeiten im Wald.<br />
23 Flexible Einsetzbarkeit im Forst Ein <strong>Unimog</strong> U 400 unterstützt das<br />
Forstamt Baden-Baden.<br />
Produkt<br />
24 Perfektes Zusammenspiel Wechselsysteme machen den <strong>Unimog</strong> zum<br />
flexiblen Allrounder.<br />
Feuerwehr<br />
26 Gelbgrüne Alpinisten 15 neue <strong>Unimog</strong> U 20 verstärken die Flotte der<br />
Tessiner Feuerwehr.<br />
Service<br />
27 Auf der sicheren Seite Mercedes-Benz Original-Teile halten,<br />
was sie versprechen.<br />
Daimler Worldwide<br />
28 Sprinter: Go West Der Mercedes-Benz Sprinter erfreut sich in den USA<br />
großer Beliebtheit.<br />
Uniskop<br />
30 Termine und News rund um den <strong>Unimog</strong><br />
S. 2: © Henrik Morlock; S. 2/3: © ESA/CNES/Arianespace/Serviceoptique CSG;<br />
S. 3: © ESA/CNES/Arianespace/Serviceoptique CSG (1); © Arthur Browne (2), © Henrik Morlock (3),<br />
© Mercedes-Benz Schweiz (4)<br />
10<br />
16<br />
22<br />
26<br />
UNIMOG 2• 2012 • INHALT 3
4 NEWS • UNIMOG 2 • 2012<br />
Fährt mit Speiseresten<br />
Bei der Firma Rupp Biologische Reststoffverwertung<br />
ist seit Juli ein Econic mit Biogasantrieb im Einsatz.<br />
Text: Hanna Sturm | Foto: © Tilo Grätz<br />
NUTZBAR MACHEN, was andere Menschen wegwerfen. Nach diesem<br />
Prinzip handelt die Firma Rupp Biologische Reststoffverwertung (BRV).<br />
Aus Speiseresten von Gaststätten und Lebensmittelbetrieben gewinnt<br />
das Unternehmen in einer eigenen Biogasanlage Energie, die zum<br />
Großteil in das regionale Gasnetz eingespeist wird. Mit einem Teil des<br />
selbst gewonnenen Biogases fährt jetzt auch ein Mercedes-Benz Econic<br />
1828 GLL, den die Mercedes-Benz Niederlassung Ravensburg im Juli an<br />
das Unternehmen übergeben hat. Der Econic verfügt über einen<br />
Gasdruckbehälter mit 640 Liter Volumen und einen Erdgasmotor mit<br />
279 PS. Der Koffer mit Ladebordwand stammt von dem<br />
Aufbauhersteller Gomm aus Kißlegg im Allgäu. „Den Econic mit<br />
Erdgasmotor können wir serienmäßig ab Werk anbieten“, sagt Michael<br />
326 PS, 5,5 KUBIKMETER Fassungsvolumen und eine Streufähigkeit<br />
von bis zu 19.000 Kilogramm pro Hektar – die Zahlen sprechen für<br />
sich. So ist es kein Wunder, dass Daniel Hallmann, Verkaufsberater<br />
der <strong>Unimog</strong> Generalvertretung Sietrac, die Leistungsfähigkeit und<br />
Vielseitigkeit des Mercedes-Benz Zetros 1833 rühmt. Ausgestattet mit<br />
dem Dünger- und Kalkstreuer Norti GD-5A von Atlas steht das saftgrüne<br />
Fahrzeug seit August auf dem Hof des Lohnunternehmens<br />
Eichmann & Partner in Stäbelow.<br />
„Der Zetros ist konzipiert für große landwirtschaftliche<br />
Unternehmen“, sagt Hallmann. Durch den leistungsstarken Motor mit<br />
240 kW, einem maximalen Drehmoment von 1.300 Nm und dem vollautomatischen<br />
Allison Sechsganggetriebe eignet sich das Fahrzeug<br />
besonders für Agrarbetriebe, in denen das Düngerlager weit von den<br />
Ackerflächen entfernt ist und somit hohe Transportleistungen mit<br />
exakter Streuqualität verbunden werden müssen. Aufgrund des<br />
Thiel, zuständig für den Verkauf von Sonder- und Nutzfahrzeugen bei<br />
der Mercedes-Benz Niederlassung Ravensburg. Da Biogas beinahe ohne<br />
Rückstände verbrennt, unterschreitet der Econic deutlich die geltenden<br />
Abgasnormen. Außerdem ist der Motor viel leiser, was Einsätze in<br />
Lärmschutzgebieten möglich macht. Mit der selbst hergestellten<br />
Energie auch den eigenen Fuhrpark anzutreiben, sei schon immer die<br />
Intention des Unternehmens gewesen, betont BRV-Geschäftsführer<br />
Franz Rupp. „Unser Bestreben ist es, möglichst klimaneutral zu<br />
arbeiten.“ Wenn sich der Econic im Einsatz bewährt, sollen die acht<br />
weiteren konventionell fahrenden Fahrzeuge im Fuhrpark der BRV<br />
durch Lkw mit Gasantrieb ersetzt werden. Schon jetzt begeistert der<br />
Econic, sowohl durch seine Leistung als auch durch das<br />
Niederflurkonzept mit Falttür auf der Beifahrerseite. So kann der Fahrer<br />
komfortabel und sicher auf der verkehrsabgewandten Seite aussteigen,<br />
was den Arbeitstag mit häufigen Stopps zum Beladen erleichtert. r<br />
Düngen, Streuen, Transportieren<br />
Ein Mercedes-Benz Zetros 1833, ausgerüstet mit einem<br />
Dünger- und Kalkstreuer der Firma Sietrac, ist seit August beim<br />
Lohnunternehmen Eichmann & Partner im Einsatz.<br />
Text: Hanna Sturm | Foto: © Henrik Morlock<br />
extrem großen Fassungsvolumens des Streubehälters werden die<br />
Streuvorgänge weiter optimiert. „Bis zu 240 Hektar pro Schicht sind<br />
kein Problem“, weiß Hallmann. Da sich mit dem Aufbau zwischen<br />
40 Kilogramm und 19.000 Kilogramm Dünger pro Hektar verteilen<br />
lassen, kann er für alle in der Landwirtschaft gängigen Streugüter eingesetzt<br />
werden. Doch nicht nur dort macht der Zetros mit seinem<br />
Streuer eine gute Figur. In der kalten Jahreszeit ist der Mercedes-Benz<br />
Zetros 1833A mit einem 3,6 Meter breiten Schneepflug im<br />
Winterdienst unterwegs und befreit die Landstraßen im Landkreis<br />
Rostock von Eis und Schnee. Ein weiterer Vorteil: Mit seinem<br />
Wechselsystem kann der Zetros auch mit einer Kipppritsche oder<br />
einem aufgesattelten Anhänger kombiniert werden. Trotz einer<br />
zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern ist das<br />
Fahrzeug als Ackerschlepper zugelassen. Auf Wunsch kann auch<br />
eine Ausführung für die Führerscheinklasse T geliefert werden. r
Ausblick in die Zukunft<br />
EINE WOCHE LANG steht das Messegelände Hannover unter dem<br />
Motto „Motor der Zukunft“ im Fokus der Nutzfahrzeugwelt. Vom<br />
20. bis 27. September lädt der Verband der Automobilindustrie (VDA)<br />
zur Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) Nutzfahr zeuge ein.<br />
Mercedes-Benz Special Trucks (MBS) präsentiert auf der weltweiten<br />
Leitmesse für Mobilität, Transport und Logistik fünf Exponate.<br />
Vielseitigkeit auf Straße und Schiene<br />
Auf der Messe InnoTrans in Berlin ist Mercedes-Benz Special Trucks mit drei 2-Wege <strong>Unimog</strong> U 400 vertreten.<br />
Text: Annika Binder | Foto: © Daimler AG<br />
VOM 18. BIS ZUM 21. SEPTEMBER steht<br />
das Messegelände Berlin wieder im Zeichen<br />
der internationalen Leitmesse für Schienen -<br />
verkehrstechnik, der InnoTrans 2012. In<br />
Zusammenarbeit mit renommierten Aufbau -<br />
herstellern wird Mercedes-Benz Special<br />
Trucks den Fachbesuchern insgesamt drei<br />
2-Wege-Fahrzeuge für verschiedenste<br />
Ar beits einsätze auf Straße und Schiene<br />
präsentieren. Ein besonderer Fokus liegt<br />
dabei auf der Wirtschaftlichkeit und<br />
Umweltfreundlichkeit des 2-Wege <strong>Unimog</strong><br />
als professionelles Rangierfahrzeug sowie<br />
seiner Vielseitigkeit als Geräteträger auf der<br />
Schiene.<br />
Als Exponat ist unter anderem ein<br />
Schienen- und Rillenreinigungsfahrzeug zu<br />
sehen, das mit seiner Schienenführung für<br />
enge Kurvenradien besonders für den Einsatz<br />
auf innerstädtischen Schienennetzen geeignet<br />
ist. Neben der hohen Nutzlast ist hier ins -<br />
besondere der schnelle Wechsel zwischen<br />
Straße und Schie ne sowie<br />
die volle Straßen tauglichkeit<br />
des <strong>Unimog</strong> ein wesentlicher<br />
Vorteil für den Kunden.<br />
Darüber hinaus wird ein<br />
<strong>Unimog</strong> U 400 mit Schie -<br />
nenführung, Ladekran und<br />
Arbeitskorb zu sehen sein,<br />
UNIMOG 2 • 2012 • NEWS 5<br />
Maximale Einsatzmöglichkeiten und hohe Wirtschaftlichkeit zeichnen die Fahrzeuge aus, die Mercedes-Benz Special Trucks auf<br />
der 64. Internationalen Automobil-Ausstellung in Hannover, Halle 14/15, präsentiert.<br />
Text: Annika Binder | Foto: © VDA<br />
Dabei stehen die neuen Produktgenerationen Daimler Trucks<br />
und die umweltschonende Euro-VI-Technologie im Vorder grund.<br />
Erstmals präsentiert MBS diese Technik mit einem Techno -<br />
logieträger, der sich mit der neuen Motorengeneration,<br />
Abgasreinigungsanlage und dem Kühlsystem im ersten Schritt auf<br />
die wesentlichen Euro-VI-Maßnahmen konzentriert und damit den<br />
Start für eine neue Generation von <strong>Unimog</strong> einläutet. (Lesen<br />
Sie dazu mehr ab Seite 6.) Die gewohnt vielfältigen Einsatz -<br />
möglichkeiten im Ganzjahreseinsatz sowie die Allradkompetenz und<br />
Wirtschaftlichkeit des Universal-Motorgeräts zeigt außerdem ein<br />
<strong>Unimog</strong> U 400 mit Mähkombination der Firma Mulag.<br />
Als Vorreiter in Sachen Wirtschaftlichkeit und Umwelt -<br />
freundlichkeit gilt der Econic LNG (Liquefied Natural Gas, verflüssigtes<br />
Erd- oder Biogas), der ebenfalls am Daimler-Stand zu sehen ist.<br />
LNG sorgt für eine höhere Reichweite der Fahrzeuge, denn die Menge<br />
verfügbaren Treibstoffs kann im Vergleich zu Compressed Natural<br />
Gas (CNG) bei gleichem Speicherraum verdoppelt werden. Der<br />
Biogasantrieb bewegt das Fahrzeug dabei CO 2-neutral.<br />
Als weiteres Exponat zeigt ein Zetros 6x6 mit Aufbau des<br />
Herstellers Rosenbauer, dass die in Wörth produzierten Fahrzeuge<br />
bei anspruchsvollem Einsatz in Krisengebieten wie bei der<br />
Feuerwehr durch höchste Zuverlässigkeit überzeugen. r<br />
der als vielseitiges Service-Fahrzeug für<br />
Arbeiten an der Bahn-Infrastruktur<br />
eingesetzt wird. Abgerundet wird das<br />
Programm durch ein kraftstoffsparendes<br />
Rangierfahrzeug für hohe Anhängelasten,<br />
das für Fahrten auf dem Netz der Deutschen<br />
Bahn zu gelassen ist. r<br />
r
6 TITELGESCHICHTE • UNIMOG 2 • 2012<br />
Neue <strong>Unimog</strong> Generation<br />
Mercedes-Benz Special Trucks läutet auf der IAA 2012 eine neue Ära ein: Dieser<br />
innovative Euro-VI-Technologieträger auf Basis des <strong>Unimog</strong> U 400 gibt heute schon<br />
einen ersten Ausblick auf den <strong>Unimog</strong> von morgen. Kompaktheit und Wendigkeit des<br />
Fahrzeugkonzepts bleiben vollständig erhalten – trotz zusätzlicher Euro-VI-Komponenten.<br />
Text: Annika Binder | Grafik: © Daimler AG<br />
Gewichtsoptimiertes Rahmenkonzept<br />
Gewichtsreduktion<br />
durch Alufelgen (opt.)<br />
Abgasnachbehandlung mit BlueTec 6<br />
Technologie basiert auf der Kombination<br />
eines geschlossenen Partikelfilters mit<br />
dem Mercedes-Benz SCR-System inklusive<br />
AdBlue-Einspritzung<br />
Reduzierung der Stickoxid- und<br />
Partikelemissionen um 90 Prozent<br />
BLUETEC 6 heißt die von Grund auf neu ent wickelte<br />
Motorengeneration von Daimler, die ab Herbst 2013 auch beim<br />
<strong>Unimog</strong> zum Einsatz kommen wird. Das Ziel: die Verbindung von<br />
Umweltfreundlichkeit, Wirtschaftlichkeit und Leistung. Ausgestattet<br />
mit den Motorenbaureihen OM 934/936 mit 5,1 beziehungsweise<br />
7,7 Litern Hubraum und 4 beziehungsweise 6 Zylindern, beginnt<br />
damit auch für den <strong>Unimog</strong> ein neues Zeitalter.<br />
In Sachen Umweltfreundlichkeit hat sich die neue Motoren -<br />
generation entscheidend weiterentwickelt: Dafür sorgt die BlueTec 6<br />
Technologie von Mercedes-Benz, die einen geschlossenen Partikel -<br />
filter mit dem seit Jahren erfolgreich eingesetzten SCR-System<br />
(selective catalytic reduction) optimal ergänzt. Dadurch werden<br />
Partikel emissionen auf ein Maß am Rande der Nachweisbarkeit<br />
reduziert und die Stickstoffemissionen durch AdBlue Einspritzung im<br />
nachgeschalteten SCR-Katalysator in harmlose Luftbestandteile zerlegt.<br />
Ebenfalls beeindruckt die souveräne und wirtschaftliche<br />
Kraftentfaltung bereits kurz oberhalb der Leerlaufdrehzahl, die ein<br />
hohes Drehmoment bei sehr niedriger Drehzahl sichert. Hohe Zugkraft<br />
und Leistungsvermögen – typische Eigenschaften des <strong>Unimog</strong> – werden<br />
dadurch auch bei der neuen Fahrzeug-Generation gewährleistet.<br />
Erstmals erreicht der <strong>Unimog</strong> mit den 6-Zylinder-Motoren die 300-PS-<br />
Marke (220 kW). Die weiterentwickelten <strong>Unimog</strong> Getriebe
übernehmen dabei die Kraftübertragung. Sie werden ebenso wie die<br />
Portalachsen für die gesteigerten Motorendrehmomente von bis zu<br />
1.200 Nm verstärkt. Im Vergleich zum aktuellen Modell erzielen<br />
die gewichtsoptimierte Bauweise und Anhebung der Lastwerte eine<br />
weitere Verbesserung der Nutzlastbilanz.<br />
Die neuen Fahrzeugkomponenten wie das Abgasreinigungssystem<br />
mit Dieselpartikelfilter sind mit einem höheren Leergewicht verbunden.<br />
Im Gegenzug wurde die Bauweise des <strong>Unimog</strong> hinsichtlich des<br />
Gewichts beispielsweise durch Aussparungen im Rahmen optimiert –<br />
ohne jedoch die Stabilität und Robustheit des einzigartigen<br />
Fahrzeugkonzepts zu beeinflussen. Ebenso kompensierten die<br />
UNIMOG 2 • 2012 • TITELGESCHICHTE 7<br />
Neue Generation durchzugsstarker<br />
4- und 6-Zylinder-Motoren von 115 bis 220 kW<br />
Neues Kühlkonzept für gesteigerten Kühlbedarf<br />
Integration der Kühler unter Beibehaltung des<br />
einzigartigen Fahrzeugkonzepts<br />
Leistungsgesteigertes Getriebe<br />
Entwickler mit einem neuen Kompo nenten-Package das größere<br />
Aggregatevolumen der Ab gasstufe Euro VI.<br />
Der <strong>Unimog</strong> ist in seiner neuen Generation umweltfreundlicher und<br />
wirtschaftlicher und wird zur Markteinführung eine ganzheitliche<br />
Überarbeitung seiner Produktmerkmale bei Leistungsfähigkeit,<br />
Anwenderfreundlichkeit, Fahrantrieb, Ergonomie und Sicherheit anbieten.<br />
Trotz der Euro-VI-Anforderungen besticht das einzigartige<br />
Fahrzeugkonzept des <strong>Unimog</strong> weiterhin durch Kompaktheit und<br />
wichtige Alleinstellungsmerkmale wie die Geländegängigkeit. Damit ist<br />
der <strong>Unimog</strong> erwachsener und reifer geworden und vereint weiterhin<br />
Effizienz und Innovation in einem Fahrzeug. r
8 TITELGESCHICHTE • UNIMOG 2 • 2012<br />
Generationswechsel<br />
In etwa einem Jahr werden die ersten <strong>Unimog</strong> der neuen Generation im Produktionswerk Wörth vom Band laufen.<br />
Welche technischen Herausforderungen die Entwicklung für Mercedes-Benz Special Trucks bedeutete und worauf<br />
sich die Kunden freuen dürfen, erklären Walter Eisele, Leiter Entwicklung und Produktion, und Michael Dietz,<br />
Leiter Vertrieb und Marketing, im Interview.<br />
Interview: Annika Binder/Gerhard Grünig | Foto: © Henrik Morlock<br />
<strong>Unimog</strong> Magazin: Euro VI wird ab Januar<br />
2014 für alle Nutzfahrzeuge in der Euro -<br />
päischen Union verpflichtend. Was ver -<br />
ändert sich durch die neue Abgasnorm?<br />
Walter Eisele: Wesentlich verschärft<br />
werden die zulässigen Rußpartikel- und<br />
Stickoxidemissionen. Im Vergleich zur<br />
Euro-V-Norm bedeutet das eine Redu -<br />
zierung um 90 Prozent. Das hat natürlich<br />
einen wesentlichen Einfluss auf die<br />
Motoren- und Abgastechnik, wie es sich<br />
bereits beim neuen Actros zeigt.<br />
<strong>Unimog</strong> Magazin: Welche Maßnahmen zur<br />
Erreichung der neuen Schadstoffnorm wurden<br />
beim <strong>Unimog</strong> umgesetzt?<br />
Michael Dietz: Um die Abgasnorm zu erreichen,<br />
haben wir den <strong>Unimog</strong> ganzheitlich<br />
in seinen Kerneigenschaften weiter ent -<br />
wickelt – mit dem Ziel, ihn in mehreren<br />
Dimensionen entscheidend zu verbessern.<br />
W. Eisele: Dabei haben wir auf die Medium-<br />
Duty Engine Generation (MDEG) gesetzt,<br />
die bereits im Lkw-Bereich erprobt ist. In<br />
diesen komplett neu entwickelten Motoren<br />
kommen viele technische Neuerungen zum<br />
Einsatz. Dazu gehören zum Beispiel<br />
Common-Rail-Einspritzung, Abgasrück -<br />
führung oder die verstellbare Nockenwelle.<br />
Eine große technische Herausforderung<br />
bestand darin, gleichzeitig neue Abgas -<br />
reinigungs systeme in das Fahrzeug zu<br />
integrieren, ohne die kompakten Abmess -<br />
ungen des <strong>Unimog</strong> zu verändern. Zu der<br />
bewährten SCR-Katalysator-Strecke kommt<br />
ein Diesel partikelfilter als neue Kom -<br />
ponente hinzu. Das Ganze wird durch eine<br />
neue und groß dimensionierte Kühl -<br />
eranlage ergänzt.<br />
<strong>Unimog</strong> Magazin: Die neuen Lkw-Motoren<br />
der Baureihe OM 934 und OM 936 sind<br />
auch die Antriebe der neuen <strong>Unimog</strong><br />
Generation. Was hat das für Vorteile?<br />
W. Eisele: Ja, das ist richtig. Im <strong>Unimog</strong><br />
werden die in der Großserie erprobten<br />
Lkw-Aggregate zum Einsatz kommen.<br />
Allerdings haben wir entsprechende<br />
Modifikationen durchgeführt, um den<br />
speziellen Anforderungen des <strong>Unimog</strong><br />
gerecht zu werden. Wir arbeiten hier mit<br />
unseren Lkw-Kollegen sehr eng zusammen,<br />
um die bestmöglichen Antriebs techniken<br />
für unsere neuen Baureihen zur Verfügung<br />
zu haben. Übrigens bekommen die leistungsstarken<br />
Typen mehr Motor leistung als<br />
bisher und reichen zum ersten Mal in der<br />
<strong>Unimog</strong> Geschichte an die 300-PS-Marke.<br />
<strong>Unimog</strong> Magazin: Werden diese Motoren<br />
auch mit neuen Getrieben ausgerüstet?<br />
W. Eisele: In der neuen Generation werden<br />
die auf bewährter Basis weiterentwickelten<br />
<strong>Unimog</strong> Getriebe eingesetzt, allerdings<br />
leistungsgesteigert, um dem größeren<br />
Drehmoment der neuen Motoren von bis zu<br />
1.200 Nm Rechnung zu tragen.<br />
<strong>Unimog</strong> Magazin: Verändern sich das<br />
Interieur und das Exterieur?<br />
M. Dietz: Wir möchten noch nicht alles<br />
verraten, aber wir können schon einmal so<br />
viel vorwegnehmen: An der neuen<br />
mar kanten Motorhaube wird man die neue<br />
<strong>Unimog</strong> Generation sofort erkennen können.<br />
Außerdem haben wir die Radstände<br />
noch einmal um einige Zentimeter gekürzt<br />
und dadurch die Wendigkeit des <strong>Unimog</strong><br />
verbessert. Die Integration der modernsten<br />
Bedienelemente aus den neuen Lkw-<br />
Baureihen ver bessert auch die Ergonomie<br />
des Fahrzeugs nachhaltig.<br />
<strong>Unimog</strong> Magazin: Durch das Mehr an<br />
Technik müsste der neue <strong>Unimog</strong> eigentlich<br />
schwerer werden …<br />
W. Eisele: Das war die größte technische<br />
Herausforderung. Wir mussten die nahezu<br />
150 Liter an zusätzlichem Kompo -<br />
nentenvolumen in das bestehende, extrem<br />
kompakte Konzept integrieren. Dazu haben<br />
unsere Entwickler alle fahrzeugbaulichen<br />
Möglichkeiten ausgeschöpft: Leicht bau<br />
durch Aussparungen in Rahmenteilen und<br />
Gewichts optimierung durch den Einsatz<br />
neuer Werkstoffe wie zum Beispiel<br />
Alufelgen (opt.), die bis zu 120 Kilogramm<br />
leichter als entsprechende Stahlfelgen sind.<br />
Und nicht zuletzt wurden die zulässigen<br />
Achslasten entsprechend angehoben, damit<br />
die Nutzlast im gewohnten Umfang erhalten<br />
bleibt.<br />
M. Dietz: Trotz der genannten innovativen<br />
Verände rungen am Interieur und Exterieur<br />
des Fahrzeugs können sich unsere Kunden<br />
aber weiterhin auf die Kerneigenschaften<br />
Kompaktheit und Wendigkeit verlassen.<br />
Denn sowohl der Kundennutzen als auch<br />
eine gesteigerte Effizienz waren während<br />
der gesamten Entwicklung des neuen<br />
Fahrzeugkonzepts immer im Fokus.
Zufrieden mit dem Ergebnis: Walter Eisele (l.) und Michael Dietz vor dem Technologieträger der neuen <strong>Unimog</strong> Generation.<br />
<strong>Unimog</strong> Magazin: Im vergangenen Jahr<br />
hat Mercedes-Benz Special Trucks auf<br />
der Feier zu 60 Jahre <strong>Unimog</strong> eine aufsehenerregende<br />
Studie präsentiert. Wie viel<br />
„Wahrheitsgehalt“ steckt in diesem<br />
Fahrzeug?<br />
M. Dietz: Wir haben uns sehr über die<br />
große Resonanz auf die Designstudie<br />
gefreut. Schließlich ist das auch ein Beweis<br />
dafür, welch hervorragendes Image der<br />
<strong>Unimog</strong> weltweit genießt.<br />
W. Eisele: Die Designstudie zeigt, wie dieses<br />
Produkt aussehen könnte, wenn man<br />
einzelne Eigenschaften weiterentwickeln<br />
würde. In der Realität richten wir uns viel<br />
stärker an den Kaufkriterien der pro -<br />
fessionellen Nutzer aus und orientieren<br />
uns an der geforderten Funktionalität und<br />
den Eigenschaften wie Robustheit,<br />
Langlebigkeit und Vielseitigkeit. Dabei<br />
werden sich aber durchaus einzelne<br />
Elemente aus der Designstudie wieder -<br />
finden.<br />
<strong>Unimog</strong> Magazin: MBS wird auf der<br />
diesjährigen IAA Nutzfahrzeuge in<br />
Hannover einen Technologieträger <strong>Unimog</strong><br />
Fahr gestell präsentieren. Was erwartet die<br />
Besucher konkret?<br />
M. Dietz: Die Besucher werden an<br />
unserem Mercedes-Benz Stand Halle<br />
14/15 ein Fahrgestell der neuen Genera -<br />
tion zu sehen bekommen, das den Kern<br />
des professionellen Geräteträgers Euro VI<br />
bildet. Bei der Prä sentation legen wir zu<br />
diesem Zeitpunkt den Fokus auf die<br />
Euro-VI-Technologie inklusive Abgas -<br />
reinig ungssytem und neuem Kühlkonzept,<br />
die den neuen <strong>Unimog</strong> wirtschaft licher<br />
und umweltfreundlicher machen.<br />
UNIMOG 2 • 2012 • TITELGESCHICHTE 9<br />
<strong>Unimog</strong> Magazin: Wann werden voraussichtlich<br />
die ersten Fahrzeuge an die<br />
Kunden ausgeliefert?<br />
M. Dietz: Die Weltpremiere der neuen<br />
Gene ration <strong>Unimog</strong>, übrigens zusammen<br />
mit der neuen Generation Econic, wird Ende<br />
April 2013 starten. Die ersten Kundenfahrzeuge<br />
werden dann voraussichtlich im<br />
September 2013 in Kunden hand sein. Wir<br />
sind schon sehr gespannt, welche<br />
Reaktionen wir auf das einzigartige<br />
Fahrzeugkonzept von unseren Kunden<br />
erhalten. Denn die neue Generation <strong>Unimog</strong><br />
ist mit der innovativen Motorengeneration<br />
ausgestattet und nicht nur umweltfreundlicher<br />
und wirtschaftlicher, sondern wird<br />
auch leistungsstärker, effizienter und sicherer,<br />
also insgesamt erwachsener. Wir freuen<br />
uns daher bereits heute auf die Einführung<br />
im nächsten Jahr! r
10 2-WEGE-EINSATZ • UNIMOG 2 • 2012<br />
Mission am Weltraumbahnhof<br />
Three, two, one – lift off! Vor dem Countdown bringt am<br />
Raumfahrtzentrum Guyana ein <strong>Unimog</strong> U 400 die Trägerraketen<br />
zur Startrampe. Die nächste Mission: Galileo-Satelliten auf ihre<br />
Umlaufbahn bringen.<br />
Text: Hanna Sturm | Fotos: © ESA/CNES/Arianespace/Serviceoptique CSG, © Peter Hermes Furian/Fotolia (Karte)<br />
TROPISCHE REGENWÄLDER reichen von Horizont zu Horizont, unterbrochen<br />
wird das satte Grün nur von den weiten Schleifen des Flusses Maroni. Das<br />
abendliche Zirpen, Summen, Pfeifen und Brüllen der Regenwaldbewohner kann nur<br />
eines übertönen – der donnernde Start einer Trägerrakete. Denn inmitten des südamerikanischen<br />
Dschungels liegt der europäische Weltraumbahnhof. Die Anlagen<br />
des Raumfahrtzentrums Guayana erstrecken sich über 750 Quadratkilometer und<br />
sind damit ungefähr so groß wie New York City. Gegründet von der französischen<br />
Weltraumbehörde Centre National d’Études Spatiales (CNES) dient es seit 1978 als<br />
Startplatz für die europäischen Raketen. Von hier aus flog 2011 auch die Sojus-ST-<br />
Rakete mit den ersten beiden Galileo-Satelliten ins All – eine Premiere, bei der ein<br />
<strong>Unimog</strong> zwar keine tragende, aber immerhin eine schiebende Rolle gespielt hat.<br />
Denn ein <strong>Unimog</strong> U 400 im 2-Wege-Einsatz ist dafür zuständig, die Trägerrakete<br />
von der Montagehalle zur Abschussrampe zu schieben. Ausgerüstet mit einer<br />
Schubvorrichtung transportiert das Universal-Motorgerät die Rakete über das<br />
700 Meter lange Schienenstück. Die Schienenführung der Firma CMAR hält das<br />
Fahrzeug dabei in der Spur, während die Räder mit sehr hoher Traktion für den<br />
Antrieb sorgen. Mit Permanent-Allradantrieb und Differentialsperren verfügt der<br />
<strong>Unimog</strong> U 400 über maximale Zugkraft und kann so das insgesamt 180 Tonnen<br />
schwere Gespann bewegen. Die Wandlerschaltkupplung ermöglicht das Anfahren<br />
auch unter dieser extremen Belastung. Darüber hinaus verfügt der <strong>Unimog</strong> über<br />
ü
UNIMOG 2 • 2012 • 2-WEGE-EINSATZ 11
12 2-WEGE-EINSATZ • UNIMOG 2 • 2012<br />
Große Last – der <strong>Unimog</strong> U 400 schiebt den 180 Tonnen<br />
schweren Transportwaggon zur Startrampe.<br />
Zwischen den riesigen Waldflächen des südamerikanischen Dschungels befindet<br />
sich die Abschussbasis der russischen Sojus-Raketen.<br />
eine Bremsanlage für den Transportwaggon der Trägerrakete. „Wir sind<br />
sehr glücklich, dass wir den <strong>Unimog</strong> für diese Aufgabe nutzen können“,<br />
sagt Bruno Massé. Der Ingenieur ist bei Arianespace, dem<br />
Betreiberkonsortium des europäischen Weltraum bahnhofs, verantwortlich<br />
für das Boden equipment der Sojus-Startanlage.<br />
<strong>Unimog</strong> überzeugt Raumfahrtexperten durch Vielseitigkeit<br />
Seit 2009 nutzt Arianespace den <strong>Unimog</strong> U 400 für diesen Zweck, ein<br />
Novum auch für die Mitarbeiter. „Wir mussten zunächst viele Tests<br />
durchführen, etwa bei nassen und trockenen Bodenverhältnissen“,<br />
erzählt Massé. Doch nach diversen Probefahrten hat der <strong>Unimog</strong> die<br />
Raumfahrtspezialisten überzeugt. „Es ist ein sehr vielfältiges und wandlungsfähiges<br />
Fahrzeug und daher für die unterschiedlichsten Einsätze<br />
geeignet“, nennt Massé die Vorzüge. Denn der <strong>Unimog</strong> U 400 bringt<br />
nicht nur die Sojus-Rakete zur Rampe, sondern transportiert auch die<br />
großen Tanks mit Kerosin für die Trägerraketen. „Es gibt immer viele<br />
schwere Dinge, die vor einem Countdown auf der Plattform bewegt<br />
oder entfernt werden müssen“, sagt der Ingenieur. Da sei der <strong>Unimog</strong><br />
ein ideales Gerät, weil er nicht nur auf Schienen, sondern auch auf<br />
Asphalt einsetzbar ist. „An anderen Abschussbasen braucht man<br />
dafür zwei verschiedene Trucks, wir haben einen für beide<br />
Aufgaben.“<br />
Der nächste große Einsatz des <strong>Unimog</strong> U 400 in Kourou ist für<br />
Ende Oktober 2012 geplant. Dann soll die Sojus-Rakete wieder zwei<br />
Galileo-Satelliten auf ihre Umlaufbahn bringen. Insgesamt<br />
30 Satelliten sollen bis 2020 in 23.000 Kilometer Höhe um die Erde<br />
kreisen und so präzise Daten zur Positionsbestimmung liefern.<br />
Bis das System in vollem Umfang funktioniert, wird der <strong>Unimog</strong> U 400<br />
noch einige Raketen zur Startrampe schieben. r<br />
r European Space Agency<br />
Seit 1975 koordiniert und fördert die European Space Agency (ESA) die<br />
Entwicklung der europäischen Raumfahrt. Ein Projekt – in Zusammenarbeit<br />
mit der Europäischen Union – ist das Satellitennavigationssystem Galileo.<br />
Die 30 Satelliten des Milliardenprojekts sollen bis auf wenige Zentimeter<br />
genau die Position des Empfängers bestimmen können und sind damit<br />
präziser als das amerikanische GPS-System. Galileo wird in verschiedenen<br />
Empfangsqualitäten angeboten, etwa als offener Dienst für Navigationsgeräte<br />
oder verschlüsselt für sicherheitskritische Bereiche wie<br />
Flugsicherung, Küstenwache, Rettungsdienste, Polizei oder Bundeswehr.<br />
2014 sollen die ersten Dienste des europäischen Satellitensystems genutzt<br />
werden können.
UNIMOG 2 • 2012 • 2-WEGE-EINSATZ 13<br />
Verstärkung für die türkische Staatsbahn<br />
Die staatliche türkische Eisenbahngesellschaft TCDD hat ihren Fuhrpark an 2-Wege-Fahrzeugen um<br />
zwölf neue Mercedes-Benz <strong>Unimog</strong> U 400 erweitert, die als technische Hilfsfahrzeuge eingesetzt werden.<br />
Text: Judith Königer | Foto: © Daimler AG<br />
EIN BAHNBETRIEB muss wie am Schnürchen laufen, Störungen im<br />
Ablauf bedeuten eine unangenehme und unter Umständen kost -<br />
spielige Verzögerung sowohl im Container- als auch im Personen -<br />
transport. Um bei technischen Störungen und kleinen Unfällen<br />
schnell am Einsatzort zu sein und wieder für eine freie Strecke<br />
zu sorgen, hat die türkische Staatsbahn TCDD seit April dieses Jahres<br />
zwölf <strong>Unimog</strong> U 400 an verschiedenen Standorten in der Türkei in<br />
Betrieb genommen.<br />
Die Fahrzeuge sind mit einer Mannschaftskabine für insgesamt bis<br />
zu sieben Personen sowie einem Werkstatt-Kofferaufbau ausgestattet,<br />
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der unter anderem mit hydraulischen Aufgleisgeräten bestückt ist.<br />
Darüber hinaus verfügen die 2-Wege-Fahrzeuge über ein Kamerasystem<br />
sowie eine Frontseilwinde. Die Konzeption des Aufbaus und die<br />
Auslieferung der Fahrzeuge erfolgte durch den größten Mercedes-Benz<br />
Händler in der Türkei, die Koluman-Gruppe, in Kooperation mit Zagro,<br />
einem deutschen Aufbauhersteller für 2-Wege-Technik.<br />
Großer Vorteil des 2-Wege <strong>Unimog</strong> ist, dass das Fahrzeug auf der<br />
Straße zum Einsatz fahren kann und erst in der Nähe der Unfallstelle<br />
auf die Schiene wechselt. Damit ist der <strong>Unimog</strong> U 400 ein flexibler<br />
und vielfältiger Alleskönner und idealer Ersthelfer. r
14 INTERNATIONAL • UNIMOG 2 • 2012<br />
Alles begann mit einem Bierdeckel<br />
Vor 20 Jahren gründeten Max Prinz von Croy und Ladislav Vybíral das Unternehmen Croy s.r.o.<br />
und damit die einzige <strong>Unimog</strong> Generalvertretung in Tschechien. Geschäftsführer Vybíral erzählt<br />
von dieser ereignisreichen und erfolgreichen Zeit.<br />
Interview/Kasten: Tanja Strauß | Fotos: © Tanja Strauß, © Croy s.r.o. (Kasten)<br />
<strong>Unimog</strong> Magazin: Ist es wahr, dass die Unternehmensgeschichte<br />
ihren Anfang auf einem Bierdeckel nahm?<br />
Ladislav Vybíral: Das stimmt. Ich habe vor über 20 Jahren bei<br />
einem Hersteller von landwirtschaftlichen Maschinen gearbeitet.<br />
In diesem Rahmen lernte ich Max Prinz von Croy kennen, der für<br />
Mercedes-Benz tätig war. Nach und nach entwickelten wir die<br />
Idee, eine <strong>Unimog</strong> Vertretung in Tschechien zu gründen.<br />
Irgendwann saßen wir in einer Kneipe in Olešná und nach ein<br />
paar Bier schrieben wir das Firmenkonzept auf einem Bierdeckel<br />
nieder. Der Grundstein war gelegt.<br />
<strong>Unimog</strong> Magazin: Warum gründeten Sie die Firma gerade in<br />
Rakovnik?<br />
L. Vybíral: Rakovnik ist nur einige Kilometer von Slabce entfernt.<br />
Dort ist Max Prinz von Croy in einem Schloss geboren<br />
und aufgewachsen. Mit zwölf Jahren – am Ende des<br />
Zweiten Weltkriegs – mussten er und seine Familie nach<br />
Deutschland flüchten. Mit 60 Jahren kam er zurück und<br />
gründete die Firma in unmittelbarer Nähe zu seinem einstigen<br />
Zuhause.<br />
<strong>Unimog</strong> Magazin: Wie sind die ersten Jahre gelaufen?<br />
L. Vybíral: Das war eine spannende Zeit. Die Konkurrenz war riesig:<br />
Damals gab es hier sechs Lkw-Hersteller. Der <strong>Unimog</strong> hat sich<br />
aber dank Universalität, Zuverlässigkeit und der geringen Life-<br />
Cycle-Costs durchgesetzt. Unser Ziel war es, nicht „nur“<br />
Fahrzeuge zu verkaufen, sondern Konzepte. Deshalb pflegen wir<br />
einen engen Kontakt zu den Aufbauherstellern und zum Werk in<br />
Wörth und bieten einen umfassenden Service. Dieses Angebot ist<br />
bei den Kunden angekommen. Bis 2011 haben wir 530 <strong>Unimog</strong><br />
mit An- und Aufbauten ausgeliefert. Kaum zu glauben, dass wir<br />
unsere ersten Angebote noch in einem winzigen Büro auf der<br />
Schreibmaschine verfasst haben.<br />
<strong>Unimog</strong> Magazin: Wofür wird der <strong>Unimog</strong> in Tschechien beispielsweise<br />
eingesetzt?<br />
Ladislav Vybíral gründete vor<br />
20 Jahren gemeinsam mit<br />
Max Prinz von Croy die erste und<br />
bisher einzige <strong>Unimog</strong><br />
Generalvertretung in Tschechien.
Aufgereiht: Bei der Jubiläumsfeier<br />
zeigte das Unternehmen Croy s.r.o. die<br />
gesamte Bandbreite der <strong>Unimog</strong>.<br />
L. Vybíral: Der <strong>Unimog</strong> hat hier eine sehr lange Tradition. Vor<br />
allem von Städten und Straßenmeistereien wird er für Winter- und<br />
Sommerdienst genutzt. Schließlich müssen gerade in den<br />
bergigen Regionen – dort fällt mitunter sehr viel Schnee – die<br />
Fahrzeuge extrem belastbar sein. Aber auch in der<br />
Forstwirtschaft, im Energiesektor, im Tagebau oder bei der<br />
Bekämpfung von Waldbränden leisten die <strong>Unimog</strong> hervorragende<br />
Dienste.<br />
<strong>Unimog</strong> Magazin: Bei so unterschiedlichen Einsatzgebieten gibt<br />
es sicherlich spannende Projekte …<br />
L. Vybíral: Auf jeden Fall. Wir haben ein Fahrzeug konzipiert, das<br />
im Tagebau den Sprengstoff transportiert. Der Aufbau musste so<br />
stabil sein, dass er im Extremfall die Fahrzeuginsassen vor den<br />
Folgen einer Explosion schützen kann. Faszinierend sind auch die<br />
<strong>Unimog</strong>, die im 2-Wege-Einsatz fahren, also auf Schiene und<br />
Straße. Wir haben ein Fahrzeug ausgeliefert, das einen tonnenschweren<br />
Zug ziehen kann und gleichzeitig die Gleise reinigt.<br />
r Die Jubiläumsfeier<br />
„Wer in Tschechien über <strong>Unimog</strong> spricht, spricht mittlerweile<br />
über die Firma Croy s.r.o.“, sagte Michael Dietz, Leiter Vertrieb<br />
und Marketing Mercedes-Benz Special Trucks, anlässlich des<br />
20-jährigen Firmenjubiläums. Zwei Tage lang feierten<br />
Geschäftsführung und Mitarbeiter gemeinsam mit Partnern<br />
von Mercedes-Benz <strong>Unimog</strong>, An- und Aufbauherstellern sowie<br />
zahlreichen Kunden. Besonders eindrucksvoll: die bei der<br />
Hausmesse ausgestellten <strong>Unimog</strong>. Partnerunternehmen und<br />
Kunden hatten insgesamt knapp 50 Fahrzeuge zur Verfügung<br />
gestellt – vom <strong>Unimog</strong> U 400 bis zum U 5000. Höhepunkt der<br />
Fahrzeugpräsentation war der „Konzept <strong>Unimog</strong>“, den die<br />
Designer von Mercedes-Benz zum 60-jährigen Jubiläum<br />
kreiert hatten.<br />
UNIMOG 2 • 2012 • INTERNATIONAL 15<br />
Bei solchen Anfragen setzen wir uns mit unseren Partnern<br />
zusammen und tüfteln an einer Lösung.<br />
<strong>Unimog</strong> Magazin: Welcher <strong>Unimog</strong> hat es Ihnen am meisten<br />
angetan?<br />
L. Vybíral: Ich mag sie alle (lacht). Mich beeindrucken der <strong>Unimog</strong><br />
U 4000 und der U 5000. Die kommen durch jedes noch so schwierige<br />
Gelände und werden hierzulande vom Militär eingesetzt.<br />
Wenn die meisten anderen Fahrzeuge schon aufgeben, erreicht<br />
der <strong>Unimog</strong> gerade mal seine Betriebstemperatur.<br />
<strong>Unimog</strong> Magazin: Welche Ziele haben Sie sich für die nächsten<br />
20 Jahre gesetzt?<br />
L. Vybíral: Wir haben mit vier Leuten angefangen, mittlerweile<br />
sind wir 52. Das ist ein toller Erfolg. Aber natürlich werden wir<br />
uns darauf nicht ausruhen. Angedacht ist unter anderem, einen<br />
zweiten Stützpunkt im Osten Tschechiens zu bauen. Damit wir<br />
noch näher an all unseren Kunden sind. r<br />
Feiern gemeinsam ihr<br />
Jubiläum: Das Team des<br />
Unternehmens Croy s.r.o.<br />
posiert mit der <strong>Unimog</strong><br />
Designstudie auf dem<br />
Firmengelände.
16 INTERNATIONAL UNIMOG 2 • 2012<br />
„Etwas mehr Schnee“<br />
Auch in Irland überzeugen <strong>Unimog</strong> durch<br />
Geländegängigkeit, Zugkraft und vielfältige<br />
Einsatzmöglichkeiten. Eine ganze Flotte<br />
<strong>Unimog</strong> kommt bei der Instandhaltung<br />
des irischen Stromnetzes zum<br />
Einsatz.<br />
Text: Hanna Sturm | Foto: © Arthur Browne<br />
FELDER UND WIESEN erstrecken sich in<br />
sanften Hügellandschaften, schroff fallen<br />
Klippen hinab ins Meer, einsam liegen<br />
efeubewachsene Ruinen mitten im<br />
Nirgendwo. Irland ist nicht umsonst als<br />
die „Grüne Insel“ berühmt. Die krassen<br />
Gegensätze zwischen den küstennahen<br />
Gebirgsketten und der fruchtbaren Ebene<br />
in der Mitte der Insel ziehen jährlich über<br />
sechs Millionen Touristen an.<br />
Was die einen an der Insel fasziniert –<br />
die weiten, einsamen Gegenden und die<br />
teilweise raue Landschaft –, stellt andere
vor Schwierigkeiten: Wer hier neue Straßen bauen, Schienen in Stand<br />
halten oder Oberleitungen reparieren will, muss immer wieder in<br />
unwegsames Gelände vorstoßen. Kein Wunder, dass diese Kunden auf<br />
<strong>Unimog</strong> vertrauen. „Die typischen Einsatzgebiete von <strong>Unimog</strong> in<br />
Irland sind etwa bei Stromunternehmen, bei der Schienen- und<br />
Straßeninstandhaltung, in der Landwirtschaft oder in Minen“, zählt<br />
Gerry McDonnell auf. Er ist Verkaufsleiter für Sonderfahrzeuge bei der<br />
Motor Distributors Ltd., dem offiziellen Vertreiber von Mercedes-Benz<br />
<strong>Unimog</strong> in Irland.<br />
Fahrer vertrauen auf <strong>Unimog</strong><br />
Ein großer Kunde des Dubliner Unternehmens ist das Electricity<br />
Supply Board (ESB), der staatliche irische Stromkonzern. Schon seit<br />
mehreren Jahren setzt ESB für den Ausbau und die Instandhaltung<br />
der Stromleitungen auf eine <strong>Unimog</strong> Flotte. Denn nur mit diesen<br />
vielseitigen und absolut geländegängigen Fahrzeugen könnten die<br />
Fahrer des ESB auch die abgelegensten Gebiete erreichen. „Die<br />
Mitarbeiter haben vollkommenes Vertrauen, dass die <strong>Unimog</strong> sie<br />
immer sicher an ihren Einsatzort bringen“, weiß McDonnell.<br />
80 <strong>Unimog</strong> U 100L und U 140L sowie zehn <strong>Unimog</strong> U 300 werden für<br />
die Instandhaltung der 6.500 Kilometer Freileitungen eingesetzt.<br />
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UNIMOG 2 • 2012 • INTERNATIONAL 17<br />
und Werkzeuge. Ebenfalls zur Flotte der ESB gehört ein <strong>Unimog</strong><br />
U 500 mit einer Hubarbeitsbühne von Versalift. Voll ausgefahren<br />
erreicht die Bühne eine Höhe von 21 Metern und ermöglicht so die<br />
Installation und Reparatur von elektrischen Fernleitungen. Um diese<br />
Hubarbeitsbühne tragen zu können, wurde das Fahrgestell des<br />
<strong>Unimog</strong> von der Firma Chassis Development Services verlängert.<br />
Ausschlaggebend für den Kauf war die Reifendruckregelanlage für<br />
den Einsatz in anspruchsvollem Gelände vor allem nach Regen.<br />
In der größten Zink-Mine Europas<br />
Während ESB beinahe 100 <strong>Unimog</strong> einsetzt, hat Motor Distributors<br />
vor kurzem den ersten <strong>Unimog</strong> an Boliden Mine geliefert. Die<br />
schwedische Firma betreibt in Tara die größte Zink-Mine Europas.<br />
„Boliden brauchte ein kleines, aber dennoch starkes Allradfahrzeug“,<br />
erklärt Verkaufsleiter McDonnell. Der <strong>Unimog</strong> U 20 ist mit einer<br />
höhenverstellbaren Arbeitsplattform ausgerüstet und zieht einen<br />
Anhänger mit Kabeltrommel. So werden in der Mine Ver -<br />
sorgungskabel für Strom oder Kommunikation verlegt.<br />
Damit ergeben sich in Irland immer wieder neue Aufgabenbereiche<br />
für <strong>Unimog</strong>. Für die Zukunft hofft McDonnell, ihren Einsatz bei der<br />
Instandhaltung der irischen Motorways voranzubringen. „Etwas<br />
mehr Schnee an Stelle von Regen wäre eine große Hilfe für den<br />
Verkauf von noch mehr <strong>Unimog</strong>.“ r<br />
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18 INTERNATIONAL • UNIMOG 2 • 2012<br />
Bahn frei in Down Under<br />
Mit seinem <strong>Unimog</strong> U 400 ist Samuel Cavanagh in Sydney ein gefragter<br />
Mann für Reparatur- und Wartungsarbeiten an den Gleisanlagen.<br />
Text: Richard Kienberger | Foto: © Richard Kienberger<br />
WENN ES NACHT WIRD in Sydney,<br />
rückt Jason Edwards zur Arbeit aus.<br />
Kurz vor Mitternacht trifft er sich<br />
mit seinen Kollegen vor der großen<br />
Parkgarage Domain Carpark mitten<br />
in der City. Hinter der unprätentiösen<br />
Zweckarchitektur leuchtet im<br />
Dunkeln die Skyline – moderne<br />
Hochhäuser, der schlanke TV-Tower<br />
und die Türme der neugotischen<br />
Kathedrale St. Mary‘s. Edwards’<br />
Arbeitsmaschine, ein <strong>Unimog</strong> U 400<br />
im 2-Wege-Einsatz, parkt in erster<br />
Reihe. Die Zeit drängt, denn sein Job<br />
bei den Bautrupps der staatlichen<br />
Eisenbahngesellschaft Railcorp<br />
lässt sich nur erledigen, wenn die<br />
Züge der Vier-Millionen-Metropole<br />
Sydney für ein paar Stunden im<br />
Depot stehen.<br />
Eine Stunde später passieren die<br />
Arbeiter ein stacheldrahtbewehrtes<br />
Metalltor. Zunächst rollen zwei<br />
Teleskopstapler mit Hubarbeitsbühnen<br />
auf den Schienen in die<br />
Tunnel der unterirdischen Station<br />
Kings Cross, als Letzter folgt Jason<br />
Edwards mit seinem <strong>Unimog</strong>. Mit<br />
Hilfe einer hydraulischen Dreh- und<br />
Aushebevorrichtung ist der Wechsel<br />
von der Straße auf die Schiene<br />
schnell und auch bei Nacht von<br />
einer Person problemlos durchführbar.<br />
Die Schienenführung mit ihren<br />
insgesamt acht Metallrädern sorgt<br />
für die sichere Spurführung, während<br />
die vergleichsweise schmalen<br />
Reifen für den Antrieb des Fahrzeugs<br />
auf der Schiene sorgen.<br />
Kein vergleichbares Fahrzeug<br />
Samuel Cavanagh ist der Chef von<br />
Edwards und von seinem <strong>Unimog</strong><br />
begeistert. Der ehemalige Angestellte<br />
einer Kabelbaufirma hat sich<br />
vor vier Jahren selbstständig<br />
gemacht. Sein Spezialgebiet sind<br />
eigentlich Kranarbeiten, „doch der<br />
Wettbewerb wird härter und ich<br />
wollte diversifizieren.“ Folglich er -<br />
warb Cavanagh den <strong>Unimog</strong> U 400.<br />
Das Fahrzeug arbeitet fast nur für<br />
Railcorp, den Schieneninfra struktur-<br />
Betreiber des Bundes staates New<br />
South Wales an der australischen<br />
Ostküste. Wartungs arbeiten an der<br />
Oberleitung gehören zu den wichtigsten<br />
Aufgaben für Cavanagh<br />
Cranes & Transport. Da im Fuhrpark<br />
von Railcorp noch kein vergleichbares<br />
Fahrzeug verfügbar ist, kann<br />
Sam Cavanagh in die Bresche<br />
springen.<br />
„Ein großer Pluspunkt ist die<br />
hervorragende Geländegängigkeit“,<br />
berichtet Cavanagh. „Damit kommen<br />
wir auch abseits befestigter<br />
Zugangsmöglichkeiten auf die<br />
Schienen und erledigen viele<br />
Einsätze für Railcorp schneller und<br />
effizienter, als es das Unternehmen<br />
mit seinem eigenen Equipment<br />
könnte.“ Der <strong>Unimog</strong> fährt dabei auf<br />
dem öffentlichen Straßennetz in die<br />
Nähe des Einsatzortes und wechselt<br />
erst vor Ort auf die Schiene – ein<br />
erheblicher Vorteil gegenüber schienengebundenen<br />
Fahrzeugen. Im<br />
Idealfall gleist der <strong>Unimog</strong> auf<br />
einem Bahnübergang auf, überwindet<br />
aber auch mal eine Böschung.<br />
Für Wartungs- und Reparaturarbeiten<br />
an den Oberleitungen und<br />
weiteren Komponenten der Bahninfra<br />
struktur ist der <strong>Unimog</strong> U 400<br />
mit einer Hubarbeitsbühne ausgestattet.<br />
Sie verfügt über eine horizontale<br />
Reichweite von 6,5 Metern und<br />
lässt sich maximal auf eine Arbeits -<br />
höhe von zehn Metern ausfahren.<br />
Ein besonderes Highlight ist die<br />
Möglichkeit, den <strong>Unimog</strong> per<br />
Fernsteuerung von der Arbeitsbühne<br />
aus zu fahren. Dies wird<br />
durch den ab Werk lieferbaren<br />
<strong>Unimog</strong> Hydrostat ermöglicht, dessen<br />
Funktionen in die Steuerung der<br />
Bühne integriert wurden. „Bei langsamen<br />
Inspektionsfahrten auf der<br />
Schiene können wir aus der Bühne<br />
viel genauer steuern und sind damit<br />
wesentlich effizienter, als wenn das<br />
ein Mitarbeiter im Fahrerhaus tun<br />
würde“, berichtet Cavanagh.<br />
Außerdem ist der 2-Wege <strong>Unimog</strong><br />
mit lichtstarken Positionsleuchten,<br />
einem Pantographen zur Messung<br />
der korrekten Lage der Oberleitungen<br />
sowie weiteren elektronischen<br />
Kontroll- und Diagnosegeräten<br />
ausgerüstet. Eine am Heck angebrachte<br />
Kamera unterstützt den<br />
Fahrer beim Rückwärtsfahren und<br />
Rangieren. „Ich möchte den <strong>Unimog</strong><br />
möglichst zwanzig Jahre behalten,<br />
beim Verkauf würde ich mir ja nur<br />
Konkurrenz schaffen“, betont<br />
Cavanagh. r
UNIMOG 2 • 2012 • INTERNATIONAL 19
Der <strong>Unimog</strong> U 20 mit einem Bohrgerät der Firma Nordmeyer kommt<br />
bei Untersuchungen von Grundwasser und Baugrund zum Einsatz.<br />
Ein besonderes Einzelstück<br />
Erstmals wurde ein <strong>Unimog</strong> U 20 mit dem Bohrgerät DSB 0/3 ausgestattet. In dieser speziellen Ausrüstung<br />
unterstützt das Fahrzeug das staatliche Institut für Geologie in Warschau bei hydrogeologischen und<br />
geotechnischen Bohrungen – und punktet dabei durch seine Geländegängigkeit.<br />
Text: Annika Binder | Fotos: © Marcin Mozert<br />
EIN FLACHER UND EBENER BODEN, das sind Traumverhältnisse für<br />
geologische Bohrungen. Doch meist findet solche Arbeit nicht<br />
unter diesen einfachen Bedingungen statt. Folglich brauchen<br />
Wissenschaftler für ihre Untersuchungen nicht nur die entsprechende<br />
Ausrüstung zum Bohren, sondern auch ein besonders geländegängiges<br />
Trägerfahrzeug. Das staatliche Institut für Geologie Państwowy<br />
Instytut Geologiczny, kurz PIG, im polnischen Warschau verlässt sich<br />
deshalb seit kurzem auf einen <strong>Unimog</strong> U 20, der mit dem Bohrgerät<br />
DSB 0/3 vom Aufbauhersteller Nordmeyer ausgerüstet ist. Dank<br />
dieser Fahrzeugkombination kann das PIG Grundwasser und alle<br />
Faktoren, die Einfluss darauf haben, sowie den Grund für<br />
Bauvorhaben untersuchen.<br />
Während des gesamten Projekts stand Volker Jungmann, der beim<br />
Mercedes-Benz Aufbauhersteller Management Spezial Trucks für den<br />
<strong>Unimog</strong> U 20 zuständig ist, beratend zur Seite. Denn um auf dem<br />
<strong>Unimog</strong> ausreichend Platz für das Bohrgerät DSB 0/3 zu schaffen,<br />
mussten auch Änderungen am Trägerfahrzeug vorgenommen<br />
werden. „Als wir die Information von der <strong>Unimog</strong> Generalvertretung<br />
Ahlborn erhielten, dass es die Möglichkeit der Radstand -<br />
vergrößerung von 2.700 auf 3.400 Millimeter gibt, konnten wir mit<br />
der speziellen Konstruktion für die Anforderung des PIG beginnen“,<br />
berichtet Jürgen Stanze, Konstrukteur bei Nordmeyer.<br />
Anspruchsvolle Konstruktion<br />
Für die Aufbaumaßnahmen arbeitete Nordmeyer mit der General -<br />
vertretung Ahlborn zusammen, um die elektrische Steuerung<br />
entsprechend des Kundenwunsches umzusetzen. Alle Geräte können<br />
nun bequem vom Gerätebedienstand an der Fahrzeugseite aus<br />
gesteuert werden. Gemeinsam mit der Firma Komtec wurden<br />
außerdem die für das Bohrgerät notwendige Überhangkürzung und
Damit das Bohrgerät auf dem <strong>Unimog</strong> U 20 installiert werden konnte, musste die<br />
Achse versetzt und ein Verlagerungsgetriebe eingebaut werden.<br />
das Versetzen der Achse realisiert. „Der Getriebeabtrieb wurde mit<br />
einem speziellen Verlagerungsgetriebe nutzbar gemacht“, erklärt<br />
Kon strukteur Stanze. Über eine Gelenkwelle wird die Getriebeeinheit<br />
angetrieben. Von dieser Einheit erfolgt die hydraulische Versorgung<br />
der Bohranlage mit ihren Komponenten.<br />
Der Kraftdrehkopf des Bohrgeräts kann vollhydraulisch stufenlos<br />
auf dem Bohrmast verfahren werden. In der Arbeitsstellung<br />
„Gestänge aufnehmen“ kippt dann der Drehkopf aus der Senkrechten<br />
in die Waagrechte nach außen, so dass der Bohrhelfer die Bohrstange<br />
in den Spannkopf einfügen und auf den Gestängezapfen aufschrauben<br />
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r Nordmeyer<br />
UNIMOG 2 • 2012 • ANWENDUNG 21<br />
kann. So kann das Gestänge nach und nach in den Boden nachgesetzt<br />
und abgebohrt werden. Dieses Vorgehen ermöglicht<br />
Trockendrehbohrungen ebenso wie Spülbohrungen zur Entnahme<br />
von Bodenproben.<br />
Premiere auf der Geologia<br />
Ihren ersten Auftritt hatte die Fahrzeugkombination auf dem Gelände<br />
des staatlichen Instituts für Geologie in Warschau, wo am<br />
10. Mai 2012 zum zehnten Mal die Fachmesse Geologia stattfand. Die<br />
Ausstellung ist Polens wichtigster Branchentreff für Experten der<br />
Bereiche Geologie, Geotechnik und Umweltschutz. „Das Publikum<br />
reagierte äußerst interessiert auf das Fahrzeug“, berichtet Karl<br />
Wieloch, Vertriebsmitarbeiter bei Nordmeyer. Er sei zuversichtlich,<br />
dass das große Potenzial des polnischen Marktes dafür sorgen werde,<br />
dass der <strong>Unimog</strong> U 20 beim PIG kein Einzelstück bleibt. r<br />
„Bohrgeräte fürs Leben“, so lautet seit 1935 das Motto von Nordmeyer<br />
Maschinen- und Brunnenbohrgerätebau. Der Aufbauhersteller mit Sitz im<br />
niedersächsischen Peine entwirft, konstruiert und baut Bohranlagen nach<br />
Anforderung der Kunden. Mit diesen individuellen Lösungen unterstützt<br />
Nordmeyer seit über 75 Jahren Unternehmen bei der Gewinnung von<br />
Wasser, Wärme und Bodenschätzen.
22 PRODUKT UNIMOG • 2 2012<br />
Ob bei der Gehölz- und Baumpflege, in der Transportlogistik oder bei der Energieholzgewinnung – der <strong>Unimog</strong><br />
ist im Bereich Forst- und Waldwirtschaft vielseitig einsetzbar. Das bewiesen verschiedene Universal-Motorgeräte<br />
mit Gerätekombinationen auf der 16. KWF-Tagung in Bopfingen.<br />
Text: Annika Binder | Fotos: © Henrik Morlock<br />
r KWF-Expo, Bopfingen<br />
Das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (KWF-Tagung) gehört zu den bedeutendsten<br />
Forstmessen und findet bereits seit 1964 alle vier Jahre statt. Auch in diesem Jahr kamen Mitte Juni<br />
wieder 50.000 Fachbesucher ins baden-württembergische Bopfingen. Hier stellten 500 Hersteller aus<br />
über 20 Ländern ihre neuesten Entwicklungen in Forsttechnik und Holztransport auf der rund<br />
100 Hektar großen Feld- und<br />
Waldfläche aus. Traditionell besteht die<br />
viertägige Messe aus der KWF-Expo<br />
(Forstmaschinen- und Neuheitenschau),<br />
den Fachexkursionen und dem<br />
Fachkongress. Mercedes-Benz<br />
Special Trucks präsentierte auf über<br />
1.000 Quadratmetern zehn <strong>Unimog</strong> und<br />
einen Zetros in verschiedenen<br />
Kombinationen mit Geräten, Aufbauten<br />
und Anhängern.<br />
Bereit für jeden Einsatz<br />
in der Forstwirtschaft<br />
DER WALD IST EIN komplexes Ökosystem<br />
aus Pflanzen und Tieren und Erholungsraum<br />
für den Menschen. Gleichzeitig versorgt er<br />
die Industrie sowie den Energiesektor mit<br />
dem qualitativ hochwertigen Rohstoff Holz<br />
und ist damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.<br />
Um den ökologischen und wirtschaftlichen<br />
Aspekten gleichermaßen gerecht zu werden,<br />
ist eine nachhaltige Waldwirtschaft notwendig.<br />
Mit dem richtigen Fahrzeug ist das kein<br />
Problem.<br />
Als leistungsstarkes, robustes und zuverlässiges<br />
Fahrzeug ist der <strong>Unimog</strong> perfekt für<br />
den Einsatz in der Forstwirtschaft geeignet<br />
und war deshalb auch Mitte Juni auf der<br />
KWF-Tagung in Bopfingen vertreten. Zehn<br />
Fahrzeuge mit unterschiedlichen An- und<br />
Aufbauten bekam das Fachpublikum zu<br />
sehen. Neben einem <strong>Unimog</strong> U 20 in<br />
Agrarausstattung mit Häcksler von Dücker
Leistungsstark, robust und zuverlässig –<br />
der <strong>Unimog</strong> ist das perfekte Fahrzeug für die<br />
vielseitigen Aufgaben im Lebensraum Wald.<br />
zeigte Mercedes-Benz Special Trucks mehrere<br />
<strong>Unimog</strong> U 400 und U 500 in Kombination<br />
mit verschiedenen Anbaugeräten.<br />
<strong>Unimog</strong> erobert neue Einsatzgebiete<br />
Neben der klassischen Gehölzpflege und<br />
Forstarbeit gewinnt der <strong>Unimog</strong> bei der<br />
Energieholzgewinnung beispielsweise bei<br />
der Produktion und dem Transport von<br />
Hackschnitzeln an Bedeutung. Passend dazu<br />
konnten die KWF-Besucher einen <strong>Unimog</strong><br />
U 500 mit einer Kombination aus dem<br />
schnell drehenden Holz- und Recyclingkran<br />
der Firma Cargotec Jonsered und dem angehängten<br />
Großhacker von Doppstadt, ebenfalls<br />
von einem Daimler-Motor angetrieben,<br />
live im Einsatz erleben.<br />
Wie auch in den anderen Einsatzbereichen<br />
punktet das Fahrzeug durch hohe Gelände -<br />
gängigkeit und bis zu 90 Stunden kilometern<br />
Höchstgeschwindigkeit auf der Straße, so<br />
dass der <strong>Unimog</strong> sowohl auf befestigtem<br />
Untergrund als auch im Wald sicher und effizient<br />
unterwegs ist. Dank der leistungsstarken<br />
Hydraulik beziehungsweise Front- und<br />
Heckzapfwelle kann das Fahrzeug flexibel<br />
und individuell mit Geräten ausgestattet werden<br />
– wie beispielsweise mit einer Seilwinde<br />
für die Gefahrbaumfällung.<br />
r Flexible Einsetzbarkeit im Forst<br />
Forst, Wiese oder Wege – der <strong>Unimog</strong> fühlt sich überall wohl. So wundert es<br />
nicht, dass sich Deutschlands größter kommunaler Forstbetrieb bei der Suche<br />
nach einem neuen Fahrzeug für den <strong>Unimog</strong> U 400 entschieden hat. „Auf dem<br />
400 Kilometer langen Wegenetz, den 7.500 Hektar Stadt- und zusätzlich<br />
1.000 Hektar Staatswald ist unser neuer <strong>Unimog</strong> schnell, wendig,<br />
traktionsstark und umweltfreundlich unterwegs“, bestätigt August Bihlmeier,<br />
Leiter des Betriebshofs des Städtischen Forstamts Baden-Baden, nach<br />
einem halben Jahr Praxiserfahrung. Egal in welchen Höhenlagen oder ob<br />
an Berghängen – im Frühjahr und Sommer stehen für den <strong>Unimog</strong> U 400<br />
Holzerntearbeiten mit Unterstützung der Werner-Doppeltrommelseilwinde auf<br />
dem Programm. Daneben sorgt das Universal-Motorgerät für die Offenhaltung<br />
von Wiesentälern und Wasserläufen sowie für gepflegte Streuobstwiesen.<br />
Auch nach stürmischem Wetter ist der Einsatz des Allrounders für<br />
Zusätzlich zu der Geländegängigkeit und<br />
der Portalachse für die große Bodenfreiheit<br />
sorgt das Freisichtfahrerhaus für die optimale<br />
Rundumsicht und damit für besseren Überblick<br />
in allen Arbeits- und Verkehrs -<br />
situationen. Zudem kann eine vom<br />
Fahrerplatz aus bedienbare Regelanlage den<br />
Druck des Reifens während der Fahrt anpassen.<br />
Durch die größere Aufstandsfläche lässt<br />
sich der Bodendruck verringern sowie die<br />
Traktion erhöhen – ideal für die wenig tragfähigen<br />
Waldwege. Auf der Straße fährt man mit<br />
hohem Luftdruck, weniger Reifenver schleiß<br />
UNIMOG 2 • 2012 • FORST 23<br />
und niedrigem Kraftstoff verbrauch. Dank der<br />
kompakten Abmessung von 2,15 Metern bei<br />
dem <strong>Unimog</strong> U 300 und U 400 beziehungsweise<br />
2,30 Metern bei dem <strong>Unimog</strong> U 500 und<br />
einer Länge von maximal sechs Metern ist ein<br />
Durch kommen auch bei schmalen Waldwegen<br />
und engem Baumbestand nicht gefährdet.<br />
Fazit der KWF-Tagung: Der <strong>Unimog</strong> punktet<br />
durch Eigenschaften, die bereits seit<br />
seiner Entstehung die Vorzüge des Fahrzeug -<br />
konzepts ausmachen. Gleich zeitig ist der<br />
<strong>Unimog</strong> gut gerüstet für die vielseitigen<br />
Aufgaben der modernen Forstwirtschaft. r<br />
Als Transportfahrzeug, bei der Landschafts- und Gehölzpflege oder zum Straßenunterhalt: Der <strong>Unimog</strong> U 400 vom<br />
Forstamt Baden-Baden hat auch im Frühjahr und Sommer einiges zu tun.<br />
Gehölzpflegemaßnahmen und Windwurfaufbereitung von Wegen und Straßen<br />
gefordert. Der Mulag MFK 500 Auslegemulcher mit einer Reichweite von<br />
sechs Metern für den Straßenunterhalt ergänzt die bereits vorhandene<br />
Sammlung von Aufbaugeräten. Nicht zuletzt setzt das Forstamt Baden-Baden<br />
den <strong>Unimog</strong> U 400 mit dem 175 kW (238 PS) starken Euro-V-Dieselmotor als<br />
Transportfahrzeug mit Anhänger für Forstpflanzen, Schotter, Mähgut und<br />
Futtermittel ein. Geschützt wird der <strong>Unimog</strong> samt seiner Insassen durch<br />
Überrollbügel, Astabweiser und Ventilschützern an den Felgen und<br />
Abschirmgittern. Stahlplatten am Unterboden sorgen zusätzlich dafür, dass<br />
Getriebe, Tank und alle anderen Aggregate unbeschädigt bleiben. Schließlich<br />
muss der <strong>Unimog</strong> das ganze Jahr über einsatzbereit sein, denn: „Der schnelle<br />
und unkomplizierte Gerätewechsel macht es möglich, dass unser <strong>Unimog</strong> in<br />
allen vier Jahreszeiten gut ausgelastet ist.“
24 PRODUKT UNIMOG • 2 2012<br />
Perfektes Zusammenspiel<br />
Wer viele unterschiedliche Arbeiten mit nur einem Fahrzeug bewältigen muss, der braucht eine besonders<br />
flexible Lösung. Gemeinsam mit den Wechselsystemen wird der <strong>Unimog</strong> zum absoluten Alleskönner – im Bereich<br />
Transport ebenso wie im Winter- und Sommerdienst.<br />
Text: Tanja Strauß | Fotos: © Palfinger (S. 24, S. 25 o.), © Jotha (S. 25 u.)<br />
IM SOMMER GRÜNSCHNITT und Häckselgut transportieren, den<br />
Grünschnitt entsorgen und Gießarbeiten erledigen. Im Winter den<br />
Streudienst übernehmen und Baumaterial von A nach B bringen –<br />
und das alles mit einem einzigen Fahrzeug: Der <strong>Unimog</strong>, ausgestattet<br />
mit einem Wechselsystem, bietet eine enorme Bandbreite an<br />
Einsatzmöglichkeiten. Innerhalb weniger Minuten lassen sich die<br />
Aufbauten austauschen und der <strong>Unimog</strong> verwandelt sich von einem<br />
Spezialisten für den Winterdienst in ein geländegängiges<br />
Trans portfahrzeug oder in einen Kipper.<br />
Gerade für kleinere Unternehmen, die sich nicht für jede Aufgabe<br />
ein eigenes Fahrzeug leisten können, stellen die Wechselsysteme<br />
einen echten Mehrwert dar. „Die meisten unserer Kunden sind<br />
Bauhöfe und Gewerbebetriebe, die ein flexibles System suchen“, sagt<br />
Christian Huber, Geschäftsführer von Jotha Fahrzeugbau. Das<br />
Unternehmen bietet mit dem Absetzkipper CombiCon für die Modelle<br />
<strong>Unimog</strong> U 20, U 300, U 400 und U 500 eine solche Lösung.<br />
Das Absetzkippsystem lässt sich mit Flach- und Schüttgut -<br />
containern ausstatten. Der <strong>Unimog</strong> kann auf diese Weise die unter-<br />
Die Wechselsysteme eignen sich<br />
beispielsweise zum Transport von<br />
Schüttgut wie Sand und Kies.
Auf dem Abrollkipper kann der <strong>Unimog</strong> auch Arbeitsgeräte wie kleine<br />
Raupenbagger mitnehmen.<br />
schiedlichsten Arbeiten übernehmen: Sand, Kies, Humus, Mulch oder<br />
Gartenabfälle können beispielsweise über Hindernisse oder in einen<br />
größeren Container mittels der hydraulischen Hubarme ausgekippt<br />
werden. Pflanzen, Sträucher oder andere Transportgüter wie<br />
Maschinen lassen sich ebenerdig laden und waagrecht auf das<br />
Fahrzeug aufnehmen.<br />
Schwierige Straßenverhältnisse sind kein Problem<br />
„Die unterschiedlichen Aufbauten – vom Salzstreuautomaten über<br />
den Werkzeugcontainer bis hin zum Gitterbox-Behälter – sorgen für<br />
den multifunktionalen Einsatz des <strong>Unimog</strong>“, erklärt Huber. Da<br />
sich zudem bis zu drei Flachcontainer übereinanderstapeln<br />
lassen, können mehrere Baustellen mit einem Fahrzeug auf einer<br />
Fahrt mit Material versorgt werden. Dank der Geländegängigkeit<br />
des <strong>Unimog</strong> stellen auch schwierige Straßenverhältnisse kein<br />
Problem dar.<br />
„Der <strong>Unimog</strong> eignet sich hervorragend als Basisfahrzeug für unser<br />
Wechselsystem. Zum einen verfügt er über eine hohe Nutzlast und<br />
zum anderen werden unsere Systeme oft in Bereichen eingesetzt, in<br />
denen es auf die Fähigkeiten des <strong>Unimog</strong> ankommt“, weiß<br />
Jotha-Geschäftsführer Huber. Das Zusammenspiel aus dem extrem<br />
belastbaren und leistungsstarken Fahrzeug und dem flexiblen<br />
Aufbausystem kommt auch bei den Kunden gut an: „Wir verkaufen<br />
rund zwölf CombiCon-Systeme pro Jahr – Tendenz steigend“, sagt<br />
Huber.<br />
UNIMOG 2 • 2012 • PRODUKT 25<br />
Je nach Einsatzart kann der Fahrer die Abrollkipper innerhalb von wenigen<br />
Minuten ganz unkompliziert austauschen.<br />
Nicht auf eine Tätigkeit beschränkt<br />
Seit 2011 bietet auch Palfinger ein Wechselsystem für den <strong>Unimog</strong><br />
U 400. „Unsere Intention war es, den <strong>Unimog</strong> noch flexibler zu gestalten,<br />
als er bereits ist. Denn feste An- und Aufbauten binden ein<br />
Fahrzeug an bestimmte Tätigkeiten“, erklärt Volkmar Junginger,<br />
Gebietsverkaufsleiter für Abroll- und Absetzkipper bei Palfinger, der<br />
das Konzept maßgeblich erarbeitet hat. Der Power-Abrollkipper verfügt<br />
über eine spezielle Armgeometrie, wodurch ein sehr flacher<br />
Auszugswinkel erreicht wird. „Damit gewährleisten wir einen geringen<br />
Verschleiß und zudem lässt sich der Hakenarm, an dem die<br />
verschiedenen Geräte befestigt sind, weit absenken. So lassen sich<br />
Behälter sogar unterflur aufnehmen“, betont Junginger. Um die<br />
Behälter auf den <strong>Unimog</strong> zu laden, werden sie mit den Haken gekoppelt<br />
und über eine Rolle auf den Abrollkipperrahmen gezogen. Dieser<br />
ist fest auf das Basisfahrzeug montiert.<br />
Da die Behälter und Container genormt sind, können Kunden diese<br />
jederzeit austauschen und den <strong>Unimog</strong> für neue Tätigkeitsfelder<br />
umrüsten. „Dem Einsatzspektrum des <strong>Unimog</strong> U 400 in Kombination<br />
mit dem Power-Abrollkipper ist keine Grenze gesetzt. Bedingt durch<br />
die immer neuen Anforderungen der Kunden, erarbeiten wir auch<br />
ständig neue Lösungen für weitere Einsatzgebiete“, sagt Junginger.<br />
Unter anderem der Zweckverband Bauhof Dettenhausen-Waldenbuch<br />
hat einen Power P7.32 auf einem <strong>Unimog</strong> U 400 bereits im Einsatz –<br />
für den Transport von Grünschnitt, Erde, Schotter und Maschinen<br />
ebenso wie im Winterdienst. r<br />
<strong>Unimog</strong> mit Wechsel -<br />
systemen eignen sich<br />
auch für den Einsatz<br />
im Winterdienst.
26 FEUERWEHR • UNIMOG 2 • 2012<br />
Gelbgrüne Alpinisten<br />
15 neue <strong>Unimog</strong> U 20 sorgen künftig im<br />
Schweizer Kanton Tessin dafür, dass Feuer<br />
keine Chance hat.<br />
UNÜBERSEHBAR WAR DIE KOLONNE der in einem auffälligen<br />
Lemongreen lackierten <strong>Unimog</strong> U 20, die sich Anfang Mai ihren Weg<br />
ins schöne Tessin bahnte. Dort sorgen die als TLF 1600 bezeichneten<br />
Tanklöschfahrzeuge für eine deutliche Modernisierung des Fuhrparks<br />
von gleich 15 Feuerwehrstützpunkten.<br />
Der kompakte <strong>Unimog</strong> U 20 eignet sich aufgrund des kurzen<br />
Radstands von 2.700 Millimetern hervorragend als Basis für<br />
Feuerwehrfahrzeuge in topographisch anspruchsvollen Regionen. Mit<br />
130 kW (177 PS) ist der 9,3-Tonner zudem durchzugsstark motorisiert.<br />
Dank des leicht zu schaltenden<br />
Getriebes mit acht Vorwärts- und sechs<br />
Rückwärtsgängen sowie permanentem<br />
Allradantrieb meistert der <strong>Unimog</strong><br />
U 20 alle Herausforderungen.<br />
„Genau das, was wir im Tessin brauchen“,<br />
sagt Nelson Ortelli von der<br />
Federazione cantonale ticinese dei<br />
corpi pompieri, der kan tonalen<br />
Koordinations stelle der Tessiner<br />
Feuerwehren. „Die neuen <strong>Unimog</strong> U 20<br />
ersetzen unsere alten Tanklösch -<br />
fahrzeuge. Wir haben <strong>Unimog</strong> gewählt,<br />
weil Allradantrieb, kleinster Wende -<br />
Kompakt und wendig müssen<br />
Tanklöschfahrzeuge in Bergregionen sein. Die<br />
Feuerwehren im schweizerischen Tessin freuen<br />
sich deshalb über 15 neue <strong>Unimog</strong> U 20.<br />
Text: Holger Bahlmann | Fotos: © Mercedes-Benz Schweiz<br />
kreis, geringe Höhe und Breite sowie wenig Gewicht besonders<br />
wichtig sind bei unseren Einsätzen. Zudem lässt er sich einfach fahren,<br />
fast wie ein Personenwagen.“<br />
Feuerwehrspezialist Rosenbauer fertigte die „Swiss Line High End<br />
TLF 1600“ im brandenburgischen Luckenwalde. Lediglich drei der<br />
TLF unterscheiden sich durch eine zusätzlich auf dem Dach gelagerte<br />
tragbare Leiter. Mittig im Aufbau aus Aluminium befindet sich ein<br />
1.600 Liter fassender Wassertank. Die heckseitig montierte und vom<br />
Fahrzeugmotor angetriebene Feuerlöschkreiselpumpe Rosenbauer<br />
N 25 leistet 2.000 Liter pro Minute bei<br />
10 bar Ausgangsdruck. Für den sofortigen<br />
Einsatz kann die dreiköpfige<br />
Besatzung auf zwei herausschwenkbare<br />
Schnell angriffseinrich tungen mit jeweils<br />
60 Metern formstabilem Drucksch lauch<br />
zugreifen. Für die Lösch wasser förder<br />
ung ist zusätzlich eine tragbare Pumpe<br />
verlastet. Und nachts sorgt ein vorne<br />
im Aufbau integrierter Lichtmast für<br />
taghelle Beleuchtung. Damit ist gewährleistet,<br />
dass die <strong>Unimog</strong> sowohl am Tag<br />
wie auch in der Nacht für den Einsatz<br />
bereit sind. r
Auf der sicheren Seite<br />
Mercedes-Benz Original-Teile halten, was sie versprechen:<br />
Qualität, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit.<br />
Text: Annika Binder | Foto: © Daimler AG<br />
WER IM REPARATURFALL nicht auf Original-<br />
Teile zurückgreift, riskiert deutliche<br />
Qualitätseinbußen, schnelleren Verschleiß<br />
und unter Umständen sogar Abstriche bei der<br />
Sicherheit. Bevor Sie also zu dem scheinbar<br />
günstigsten Ersatzteil greifen, sollten Sie<br />
genau hinschauen. Denn die Unterschiede<br />
liegen oft im Detail und sind selbst für den<br />
Fachmann nicht immer erkennbar. Gespart<br />
wird somit meist nur auf den ersten Blick.<br />
Beratend zur Seite stehen Ihnen dabei Ihre<br />
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nichts fehlt! Außerdem fließen Produktver -<br />
besserungen aus der Serie automatisch in<br />
die Produktion der Ersatzteile mit ein.<br />
Ein hoher Verfügbarkeitsgrad und kurze<br />
Lieferzeiten sprechen ebenfalls für<br />
Mercedes-Benz Original-Teile. Ein weiteres<br />
Argument: ein Jahr Gewährleistung auf Teile<br />
und Montage. So bleibt Ihr Fahrzeug, was es<br />
UNIMOG 2 • 2012 • SERVICE 27<br />
Qualität und schnelle Lieferzeiten – das sind<br />
nur zwei von vielen Argumenten, die für die<br />
Mercedes-Benz Original-Teile sprechen.<br />
auch vorher war: ein echter Mercedes-Benz<br />
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Sprinter:goWest!<br />
Mercedes-Benz sorgt für Bewegung auf dem nordamerikanischen Transporter-Markt: Der Mercedes-Benz Sprinter wird in den USA gut angenommen.<br />
Text: Casjen Ohnesorge | Foto: © Daimler AG<br />
SEIT 2010 WIRD der Mercedes-Benz Sprinter in<br />
Nordamerika von Mercedes-Benz USA vertrieben.<br />
Auf vielen Märkten ist er bereits das Referenzfahrzeug<br />
unter den Transportern, nicht erst<br />
seit der Initiative „Mercedes-Benz Vans goes<br />
global“. Und nach gut zwei Jahren hat der<br />
Sprinter auch in den Vereinigten Staaten eine<br />
starke Marktposition erobert.<br />
„Der Sprinter hat einfach in allen Bereichen<br />
enorm viel zu bieten“, sagt Antje Williams,<br />
Markenmanagerin bei Mercedes-Benz USA. Der<br />
moderne, äußerst sparsame Dieselmotor ist in<br />
ihren Augen das stärkste Alleinstellungsmerkmal<br />
und ein wichtiges Verkaufsargument. Gute<br />
Gründe für den Sprinter sind jedoch auch seine<br />
vorbildliche Sicherheitsausstattung, der kleine<br />
Wendekreis, die große Stehhöhe und das intelligente<br />
Türenkonzept. Zudem ist er ein sogenannter<br />
Unibody, bei dem Fahrgestell und Aufbau<br />
aus einem Guss sind. „Trotz beachtlicher<br />
Verkaufszahlen gibt es noch viel Potenzial für<br />
den Sprinter“, sagt Williams.<br />
Im Jahr der Markteinführung wurden rund<br />
8.600 Fahrzeuge verkauft. Schon 16.600 waren<br />
es 2011. Für das laufende Jahr ist eine<br />
weitere deutliche Steigerung zu erwarten. Die<br />
Auf Erfolgskurs in den USA<br />
Wirtschaftlichkeit, Ausstattung und<br />
Variantenvielfalt verhelfen dem<br />
Mercedes-Benz Sprinter zu stetig<br />
wachsenden Marktanteilen.<br />
Wirtschaft in den USA hat wieder Fahrt aufgenommen,<br />
und eine wachsende Zahl von Kunden<br />
ist von den Qualitäten des Sprinter überzeugt.<br />
Die beliebteste Sprinter-Variante in Nord -<br />
amerika ist der kurze Cargo-Van. Aber auch die<br />
Kombi-Versionen werden etwa von Hotels gern<br />
angeschafft. Williams zum nordamerikanischen<br />
Transporter-Markt: „Wir haben in den Vereinigten<br />
Staaten einen nicht sehr entwickelten Ein-Segment-Markt.<br />
Es gibt bisher weder kleine noch mittelgroße<br />
Transporter. So ein Markt bietet nahezu<br />
,unbegrenzte‘ Möglichkeiten und eine Gewissheit:<br />
Der Sprinter ist bereit für den Wettbewerb.“ r
Text: Thomas Mechelke (alle) | Fotos: © Daimler AG<br />
US-Präsident in Mount Holly: Barack Obama sprach mit Mitarbeitern und referierte über die<br />
Herausforderungen der Zukunft.<br />
„Große Ehre“<br />
US-Präsident Barack Obama besucht das DTNA-Werk Mount Holly.<br />
EXKLUSIVER BESUCH bei Daimler Trucks<br />
North America (DTNA): Im März dieses<br />
Jahres besichtigte der ameri kanische Präsident<br />
Barack Obama das Werk Mount Holly.<br />
Dort sprach er vor ausgewähltem Publikum<br />
über die wirtschaft lichen Herausforderungen<br />
der USA und informierte sich über das<br />
DTNA-Fahrzeugportfolio.<br />
Um auf den steigenden Bedarf an DTNA-<br />
Lkw zu reagieren, wurden in Mount Holly im<br />
vergangenen Jahr mehr als 1.000 neue<br />
Stellen geschaffen und eine zweite Schicht<br />
eingeführt. Die Jahresproduktion stieg im<br />
Jahr 2011 auf rund 25.000 Fahrzeuge. An<br />
Zuverlässig<br />
620 Mercedes-Benz Actros für Saudi-Arabien.<br />
DER AUFBAUHERSTELLER Rosenbauer aus<br />
Österreich hat 620 Mercedes-Benz Actros<br />
geordert. Die Lkw werden von Rosenbauer als<br />
Drehleiter-, Abschlepp-, Berge- und Tanklösch-<br />
Fahrzeuge aufgebaut und bis 2014 nach Saudi-<br />
Arabien geliefert. Das ist für Mercedes-Benz<br />
der bisher größte Einzelauftrag in diesem<br />
Segment. Bereits bei den Voraufträgen hatte<br />
Rosenbauer sich für Mercedes-Benz entschieden<br />
und in den vergangenen Jahren mehr als<br />
1.000 Mercedes-Benz Lkw an Saudi-Arabien<br />
ausgeliefert. r<br />
den anderen Standorten von DTNA in den<br />
USA und Mexiko sind weitere 2.000 neue<br />
Stellen entstanden. „Die Nachfrage ist<br />
weiterhin sehr hoch“, sagte Roger Nielsen,<br />
Chief Operation Officer bei DTNA. „Der<br />
Werksbesuch von Präsident Obama ist für<br />
uns eine große Ehre und unterstreicht<br />
unser Engagement für die Schaffung und<br />
Sicherung von Arbeitsplätzen in North<br />
Carolina.“<br />
In Mount Holly produziert DTNA die mittelschweren<br />
Freightliner M2, die schweren<br />
Erdgasfahrzeuge M2 112 und 114SDE sowie<br />
den M2 in der Hybridvariante. r<br />
Großauftrag<br />
620 Mercedes-Benz<br />
Actros sollen bis<br />
2014 nach<br />
Saudi-Arabien<br />
geliefert werden.<br />
UNIMOG 2 • 2012 • DAIMLER WORLDWIDE 29<br />
Geländegängig<br />
Seit Ende Februar 2012 ist der Fuso Canter in Europa in<br />
der Variante 4x4 erhältlich. Für eine hohe Kraftstoff -<br />
effizienz ist der Allradantrieb während der Fahrt ab- und<br />
zuschaltbar. Eine Differenzialsperre an der Hinter achse<br />
gehört zur Serienausstattung. Geschaltet wird mit<br />
einem 5-Gang-Schaltgetriebe. Das zulässige Gesamt -<br />
gewicht des Canter 4x4 beträgt 6,5 Tonnen. Seine Ge -<br />
ländegängigkeit prädestiniert ihn für alle Einsatzzwecke<br />
außerhalb befestigter Straßen – wie etwa auf Bau stellen,<br />
bei Energieversorgern oder bei Feuerwehren. Seine hohe<br />
Nutzlast, die günstigen Wartungskosten und die auf<br />
Wunsch lieferbare Start-Stopp-Funktion machen den<br />
Canter 4x4 zu einem wirtschaftlichen Arbeitsgerät. r<br />
Zukunftssicher<br />
Die US-Behörde Environmental Protection Agency (EPA)<br />
hat die gesamte Fahrzeugpalette von Daimler Trucks<br />
North America (DTNA) nach dem kommenden „Greenhouse<br />
Gas 2014 Standard“ (GHG14) zertifiziert. DTNA<br />
ist damit das erste Unternehmen auf dem amerikanischen<br />
Markt, das die komplette Bandbreite an Trucks für<br />
Fernverkehr, Verteilerverkehr, Bau- und Kommunalverkehr<br />
schon heute zukunftssicher anbieten kann. Mit der<br />
frühen Umstellung hat DTNA sein Ziel erreicht, die<br />
Vorreiterrolle für umweltbewusste, ressourcenschonende<br />
und nachhaltige Transportlösungen im gesamten<br />
NAFTA-Raum einzunehmen. Insbesondere der Freight -<br />
liner Cascadia bietet höchste Kraftstoffeffizienz und<br />
beste Aerodynamik. Auch bei den Total Cost of Ownership<br />
liegt der Cascadia vorn. Er ist mit der Daimler-Blue-<br />
Tec-Abgas technologie und Motoren der Marke Detroit<br />
ausgestattet, die den Standard in puncto Sparsamkeit<br />
setzen. Gemäß dem neuen GHG14-Standard sollen<br />
beim Kraftstoffverbrauch von Lkw und Bussen der<br />
Baujahre 2014 bis 2018 530 Millionen Barrel Erdöl<br />
eingespart werden. Gleichzeitig sollen die Treibhausgasemissionen<br />
um 270 Millionen Tonnen sinken.<br />
GHG14 ergänzt die derzeit in den USA gültige Abgasregelung<br />
EPA 2010, die mit Euro VI zu vergleichen ist. r
30 UNISKOP • UNIMOG 2 • 2012<br />
InnoTrans*<br />
18. bis 21. September 2012<br />
Berlin (D)<br />
IAA Nutzfahrzeuge*<br />
20. bis 27. September 2012<br />
Hannover (D)<br />
8. <strong>Unimog</strong> Herbsttreffen*<br />
30. September 2012<br />
Dornstetten (D)<br />
Utilexpo<br />
11. bis 13. Oktober 2012<br />
Genf (CH)<br />
Agro Alpin<br />
8. bis 11. November 2012<br />
Innsbruck (AUS)<br />
Mitgliederversammlung<br />
<strong>Unimog</strong> <strong>Club</strong> <strong>Gaggenau</strong>*<br />
17. November 2012<br />
Bischweier (D)<br />
Ausstellung: Industriegeschichte<br />
des Murgtals „Papiermacherei“<br />
11. November 2012 bis 3. März 2013<br />
<strong>Gaggenau</strong> (D)<br />
DeLuTa 2012<br />
5. und 6. Dezember 2012<br />
Münster (D)<br />
Bauma*<br />
15. bis 21. April 2013<br />
München (D)<br />
Demopark*<br />
23. bis 25. Juni 2013<br />
Eisenach (D)<br />
* Veranstaltungen, bei denen Mercedes-Benz<br />
<strong>Unimog</strong> beteiligt ist<br />
Mit Einsatzfreude durchs Jahr<br />
Text: Hanna Sturm | Foto: © Daimler AG<br />
EINSATZFREUDE – kein anderes Wort beschreibt besser, wie sich <strong>Unimog</strong> auch unter<br />
schwierigsten Bedingungen bewähren. Gleichzeitig vermittelt das Multitalent auch bei seinen<br />
Fahrern diese Freude am Einsatz, egal ob beim Kehren, Streuen, Ziehen oder Transportieren.<br />
In zwölf beeindruckenden Landschaftsaufnahmen zeigt der Mercedes-Benz <strong>Unimog</strong><br />
Kalender 2013 die große Bandbreite<br />
des Universal-Motorgeräts. Ob im<br />
metertiefen Schnee, auf matschigen<br />
Forstwegen oder an steilen Berghängen<br />
– der <strong>Unimog</strong> meistert alle Auf -<br />
gaben – natürlich mit der reinsten<br />
Einsatzfreude. Der Mercedes-Benz<br />
<strong>Unimog</strong> Kalender 2013 kann über den<br />
Web-Shop www.star-kalendershop.de<br />
bestellt werden. Der Preis beträgt<br />
9,95 Euro. r<br />
RÖHRENDE MOTOREN, im Sand durchdrehende<br />
Räder, tonnenschwere Zugmaschinen –<br />
Tractor Pulling bringt den Puls von Freunden<br />
schwerer Maschinen zum Rasen. Ralf Bög,<br />
Serviceleiter bei der Generalvertretung Henne<br />
<strong>Unimog</strong> in Heimstetten, ist seit drei Jahren<br />
Mitglied im Pulling Team Allgäu. „Bei den<br />
Wettkämpfen sind immer etliche <strong>Unimog</strong><br />
Fans“, weiß der Experte. So wurde die Idee<br />
geboren, zum ersten Mal bei einem euro -<br />
päischen Tractor Pulling Wettbewerb eine<br />
<strong>Unimog</strong> Klasse einzurichten. Mit fünf<br />
Fahrzeugen – vom <strong>Unimog</strong> U 300 bis zum<br />
U 500 im Kommunal- und Agrareinsatz –<br />
gingen Serviceleiter und Mitarbeiter der Firma<br />
Henne <strong>Unimog</strong> Anfang Juli<br />
in Breithental bei Krum -<br />
bach an den Start.<br />
Unter dem Jubel von<br />
knapp 7.000 Zuschauern<br />
mussten die Fahrzeuge auf<br />
einer 100 Meter langen und<br />
zehn Meter breiten Sand -<br />
bahn einen Bremswa gen<br />
Schwere Jungs!<br />
Beim Tractor Pulling in Krumbach gab es zum ersten Mal<br />
eine eigene <strong>Unimog</strong> Klasse.<br />
Text: Hanna Sturm | Foto: © Henne <strong>Unimog</strong><br />
möglichst weit ziehen. Das Problem bei der<br />
Sache: Je weiter dieser geschleppt wird, umso<br />
schwerer lässt er sich fortbewegen. Bis zu<br />
29 Tonnen mussten die Fahrzeuge bewegen.<br />
Die <strong>Unimog</strong> durften maximal elf Tonnen<br />
wiegen. Das heißt, dass einige Fahrer ihre<br />
<strong>Unimog</strong> noch mit zusätzlichem Ballast ausstatten<br />
konnten, während andere höchstens<br />
über den Reifendruck ein bisschen mehr<br />
Traktion erlangen konnten. Ansonsten waren<br />
sie auf ihr Fahrgeschick angewiesen – und<br />
auf die Zugkraft ihrer <strong>Unimog</strong>! r<br />
Beim Tractor Pulling in Krumbach gingen zum ersten Mal<br />
<strong>Unimog</strong> an den Start.
Kompetenz aus Tradition<br />
Die Firma Werner feiert in diesem Jahr 110-jähriges Bestehen.<br />
Text: Hanna Sturm | Foto: © Werner<br />
EINEN BESSEREN RAHMEN als die Tagung des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik<br />
(KWF-Tagung) konnte es für die Jubiläumsfeier der Firma Werner nicht geben. Zahlreiche<br />
Branchenvertreter ließen es sich nicht nehmen, dem Gerätehersteller für Forst- und Industrietechnik zum<br />
110-jährigen Bestehen zu gratulieren. Ursprünglich als Hersteller hochwertiger Schlosser arbeiten 1902<br />
gegründet, hat die Firma Werner im Jahr 1958 die Bedeutung des <strong>Unimog</strong> für die Forstwirtschaft<br />
entdeckt. In der Folgezeit spezialisierte sich das Unternehmen ganz auf das Universal-Motorgerät und<br />
entwickelte ein umfangreiches Programm von An- und Aufbauten. Seit den siebziger Jahren widmet sich<br />
Werner auch dem Umbau von MB-tracs als Forstmaschinen.<br />
Individuelle Lösungen finden<br />
„Die Gerätekombinationen sind genau auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche zugeschnitten und<br />
entstehen in enger Zusammenarbeit mit dem<br />
Hersteller“, betont Max Thiele, Vertriebs- und<br />
Marketingleiter bei Werner. In der Entwicklungs -<br />
abteilung entstehen die ersten Entwürfe am<br />
Computer, die dann in den Werkshallen umgesetzt<br />
werden – hier vereinen sich technisches Know-how,<br />
Begeisterung für die Materie und langjährige<br />
Erfahrung. r<br />
Unerwarteter Besuch<br />
Auf der KWF-Tagung feierte das Team der Firma Werner deren<br />
110-jähriges Bestehen.<br />
Überraschend besuchte Arnold Schwarzenegger im Juli das <strong>Unimog</strong>-Museum.<br />
Text: Annika Binder | Foto: © <strong>Unimog</strong>-Museum<br />
DASS DER UNIMOG auch unter Prominenten Fans<br />
hat, überrascht nicht. Trotzdem mussten die<br />
Besucher des <strong>Unimog</strong>-Museums wohl zweimal hinsehen,<br />
als ein aus Neuteilen handgefertigter<br />
<strong>Unimog</strong> U 1300 vor das Gebäude fuhr. Denn<br />
Insasse und Besitzer des Fahrzeugs war Arnold<br />
Schwarzenegger, Holly woodstar und Ex-Gouver -<br />
neur von Kalifornien. Gemeinsam mit René<br />
Dusseldorp vom <strong>Unimog</strong> Service-Partner Merex/<br />
Mertec testete er vor den Blicken der Zuschauer<br />
seinen neuen <strong>Unimog</strong> auf dem Außenparcours des<br />
Museums. Der gebürtige Österreicher ist aber<br />
nicht nur zum Fahren gekommen. Der<br />
Wahlamerikaner ließ sich nach der Testfahrt durch<br />
die aktuelle Sonderaus stellung „Spezial einsatz<br />
<strong>Unimog</strong>: Retten – Helfen – Bergen“ führen. Die<br />
Ausstellung kann noch bis zum 6. Oktober 2012<br />
im <strong>Unimog</strong>-Museum besichtigt werden. Im<br />
Zentrum steht der <strong>Unimog</strong> als vielseitiges<br />
Einsatzfahrzeug, das bei Polizei, Tech nischem<br />
Hilfswerk, Feuerwehr und vielen Hilfsorga -<br />
nisationen im Dienst ist. r<br />
Interessiert ließ sich Schwarzenegger die Ausstellungsstücke<br />
im <strong>Unimog</strong>-Museum erklären.<br />
UNIMOG 2 • 2012 • UNISKOP 31<br />
IMPRESSUM<br />
Mercedes-Benz <strong>Unimog</strong>.<br />
Das Magazin für den multifunktionalen<br />
Einsatz.<br />
Herausgeber:<br />
Daimler AG, Mercedes-Benz Special<br />
Trucks, Vertrieb Marketing,<br />
D-76742 Wörth<br />
Verantwortlich für den Herausgeber:<br />
Benjamin Syring, Mercedes-Benz<br />
Special Trucks<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Benjamin Syring, Sonja Schwöbel<br />
Titelfoto:<br />
© Daimler AG (Euro-VI-Titel),<br />
© ESA/CNES/Arianespace/<br />
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Realisation:<br />
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Grafik:<br />
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Redaktion:<br />
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Annika Binder, Matthias Pioro<br />
Druck: AZ Druck und Datentechnik<br />
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D-87437 Kempten<br />
Das <strong>Unimog</strong> Magazin erscheint zweimal<br />
im Jahr in den Sprachen Deutsch,<br />
Englisch, Französisch und Spanisch. Alle<br />
Rechte vorbehalten. Nachdruck und<br />
elektronische Verarbeitung nur mit<br />
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Herausgebers. Für unverlangt eingesandte<br />
Text- und Bildbeiträge kann keine<br />
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Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem<br />
Papier • Printed in Germany
A Daimler Brand<br />
Und was macht Ihr Winter-<br />
dienstfahrzeug im Sommer?<br />
Wirtschaftlicher Sommerdienst mit dem Mercedes-Benz <strong>Unimog</strong>.<br />
Der professionelle Geräteträger <strong>Unimog</strong> U 300/U 400/U 500 ist mit seinen bis zu vier An- und<br />
Aufbauräumen auch im Sommer jeder Herausforderung gewachsen. Per Trio-Mähkombination<br />
schafft er sogar drei Arbeitsschritte in einer Überfahrt. Seine durchdachte Sonderausstattung<br />
wie beispielsweise der zuschaltbare stufenlose Fahrantrieb, die VarioPilot ® -Wechsellenkung,<br />
der luftgefederte Drehsitz oder die Mähtür macht den <strong>Unimog</strong> zum vielseitigen und sicheren<br />
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www.mercedes-benz.de<br />
<strong>Unimog</strong> U 300–<br />
Mit Sicherheit. Der <strong>Unimog</strong>.<br />
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unter: www.mercedes-benz.com/unimog-sicherheit