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Oberbaum CityLights

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SERVICES<br />

Die neue alte<br />

East Side Gallery<br />

Schon seit Monaten laufen die Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten<br />

an der East Side Gallery. Inzwischen wurde bereits ein<br />

Großteil der insgesamt 106 Werke erneuert. Auch hinter der Mauer<br />

hat sich einiges getan: Liegewiesen und das Café East Side Blick<br />

laden zum Entspannen ein.<br />

Seit Juni 2009 betreibt die Reederei<br />

Riedel das Café »East Side Blick«.<br />

Hier gibt es neben Speisen und<br />

Getränken auch Tickets für die<br />

Schiffsrundfahrten durch Berlin und<br />

echte East-Side-Gallery-Souvenirs.<br />

10<br />

Mit 800.000 Besuchern<br />

jährlich ist die East Side<br />

Gallery eine der beliebtesten<br />

Touristenattraktionen in der Hauptstadt.<br />

Das 1,3 km lange Stück der ehemaligen<br />

Grenzmauer, die einst Ost- und Westberlin<br />

trennte, zieht sich entlang der<br />

Mühlenstraße von der Warschauer<br />

Straße bis zum Ostbahnhof. Zur größten<br />

Open-Air-Galerie der Welt wurde das<br />

mittlerweile denkmalgeschützte<br />

Bauwerk 1990, als 118 Künstler aus<br />

21 Nationen ihre Bilder mit Visionen und<br />

Kommentaren zum Umbruch 1989/90<br />

auf die Mauer malten (s. dazu auch<br />

<strong>Oberbaum</strong> <strong>CityLights</strong> 3/2005).<br />

Allerdings sind die Kunstwerke durch<br />

Witterung und Graffi ti sowie von<br />

Besuchern, die sich als Andenken<br />

Viele Künstler haben ihre Mauerbilder<br />

auf der East Side Gallery<br />

bereits restauriert (hier die<br />

Arbeit von Thierry Noir).<br />

gern mal ein Stück mitnahmen, stark<br />

beschädigt worden.<br />

Seit 1996 setzt sich die Künstlerinitiative<br />

East Side Gallery e. V. mit ihrem ersten<br />

Vorsitzenden Kani Alavi für den Erhalt<br />

und die Restaurierung des Mahnmals<br />

ein. Bereits im Jahr 2000 konnten<br />

44 Mauerbilder der East Side Gallery<br />

erneuert werden. Schließlich stellten das<br />

Land Berlin, der Bund und die Lottostiftung<br />

2,5 Millionen Euro zur Verfügung.<br />

Seit April dieses Jahres laufen<br />

die Sanierungsarbeiten deshalb auf Hochtouren:<br />

Zuerst wurden die Bilder mit<br />

Sandstrahl abgetragen und die Mauersubstanz<br />

grundlegend saniert. Nun sind<br />

die Künstler eingeladen, das eigene Werk<br />

gegen eine Aufwandsentschädigung von<br />

3.000 Euro ein zweites Mal an die Mauer<br />

zu bringen, 96 von ihnen erklärten sich<br />

dazu bereit. Einige der Maler von damals<br />

sind allerdings bereits verstorben, ihre<br />

Bilder werden durch Künstler der East<br />

Side Gallery erneuert. Andere wollen sich<br />

nicht mehr beteiligen. Was mit ihren<br />

Bildfl ächen passiert, wird zurzeit noch<br />

diskutiert. Ende November sollen aber<br />

alle Arbeiten abgeschlossen sein.<br />

Herrlicher Ausblick<br />

Lohnenswert ist auch ein Besuch des<br />

dahinter liegenden East Side Parks (über<br />

die Planung haben wir bereits in der Ausgabe<br />

1/2007 berichtet). Noch spenden die<br />

wenigen jungen Bäume auf den grünen<br />

Wiesenabschnitten nicht viel Schatten.<br />

Ein gemütlicher Spaziergang entlang der<br />

Uferpromenade ist aber auf jeden Fall<br />

sehr erholsam.<br />

Wer anschließend bei einem Latte<br />

macchiato oder kleinen Imbiss auf die<br />

Spree schauen möchte, dem empfehlen<br />

wir den neuen Café-Pavillon »East Side<br />

Blick« direkt an der Schiffsanlegestelle vor<br />

der O 2 World. Noch schöner ist es allerdings,<br />

bei sonnigem Wetter die Snacks<br />

und täglich wechselnden Tagesgerichte<br />

auf der Dachterrasse des Cafés zu<br />

genießen – der Blick von hier aufs<br />

Wasser ist einmalig.<br />

www.eastsidegallery-berlin.com<br />

www.east-side-blick.de<br />

Spurensuche<br />

am ehemaligen Mauerstreifen,<br />

Schauplatz Unter den Linden.<br />

Walk the wall:<br />

Stadtführungen<br />

mit Bild und Ton<br />

28 Jahre lang spaltete die Mauer Berlin in zwei Hälften. Doch wo<br />

genau stand sie? Und welche menschlichen Schicksale spielten sich<br />

hier ab? Zahlreiche Stadtführungen vermitteln berührende Einblicke<br />

in die jüngere deutsche Geschichte.<br />

Viele Touristen und Neu-Berliner,<br />

aber auch junge Bewohner dieser<br />

Stadt können sich heute nicht mehr<br />

vorstellen, wie es im geteilten Berlin vor<br />

20 Jahren aussah. Denn die Mauer ist aus<br />

dem Stadtbild weitestgehend verschwunden.<br />

Wer Audiotouren mag und mehr<br />

über Verlauf und Geschichte dieser<br />

innerdeutschen Grenze erfahren möchte,<br />

dem empfehlen wir den MauerGuide von<br />

Discovery Tours.<br />

Multimedial & interaktiv<br />

An bedeutenden Schauplätzen erzählt<br />

diese Audiotour von den historischen<br />

Fakten und bietet – zum Beispiel anhand<br />

von Fluchtgeschichten und Zeitzeugenberichten<br />

– vielfältige Einblicke in das<br />

Schicksal des geteilten Berlins. Die<br />

Stationen im Einzelnen: Gedenkstätte an<br />

der Bernauer Straße sowie die Gegenden<br />

rund um das Brandenburger Tor, die<br />

Niederkirchner Straße, der Checkpoint<br />

Charlie und die East Side Gallery. Wie<br />

funktioniert's? Den MauerGuide an einem<br />

der vier Infopoints in der Nähe der<br />

genannten Stationen ausleihen, Kopfhörer<br />

auf und los!<br />

www.mauerguide.de<br />

Der MauerGuide<br />

bietet auch historisches<br />

Bild- und Tonmaterial<br />

sowie einen digitalen<br />

Stadtplan mit GPS.<br />

SERVICES<br />

Wer die Sehenswürdigkeiten<br />

der deutschen Hauptstadt<br />

gerne mal aus einer anderen<br />

Sicht kennenlernen möchte und die<br />

üblichen Stadtrundfahrten scheut,<br />

fi ndet bei »StattReisen Berlin« über<br />

70 ansprechende Alternativen.<br />

Seit 1983 bietet das von den Mitgliedern<br />

der Weddinger Geschichtswerkstatt gegründete<br />

Unternehmen Berlin-Rundgänge<br />

auf höchstem Niveau an. Die Stadtführerinnen<br />

und -führer, zu denen unter<br />

anderem Historiker, Journalisten und<br />

Architekten gehören, informieren über die<br />

sozialen, wirtschaftlichen und politischen<br />

Zusammenhänge der Stadtentwicklung.<br />

Zahlreiche Anekdoten und bunte<br />

Geschichten aus dem Metropolenalltag<br />

machen den Rundgang zu einem echten<br />

Erlebnis.<br />

2009 lautet ein Programmschwerpunkt<br />

natürlich »20 Jahre nach dem Mauerfall«.<br />

Sieben aktuelle Stadtführungen befassen<br />

sich zum Jubiläum ausschließlich mit<br />

diesem Thema. Darunter zum Beispiel der<br />

Stadtspaziergang:<br />

»Grenzgänge – grenzenlos«<br />

Mit einem Empfangsgerät und dazugehörigem<br />

Kopfhörer ausgestattet, geht es<br />

zu Fuß Unter den Linden los, Ziel ist der<br />

Tränenpalast, einst Grenzübergangsstelle<br />

am Bahnhof Friedrichstraße, der bis 2011<br />

zur Dokumentationsstätte umgebaut<br />

werden soll. Das Besondere dieser Stadtführung:<br />

Nicht nur die detailreichen,<br />

erläuternden Worte des Tourguides sind<br />

über Ohrbügel-Kopfhörer zu hören –<br />

während des Rundgangs werden immer<br />

wieder historische Tondokumente eingespielt,<br />

die auf eindrucksvolle Weise vor<br />

Ort veranschaulichen, was die Teilung<br />

für die Menschen und die Stadt einst<br />

bedeutete. Wer dazu Fragen hat, wendet<br />

sich einfach an die Stadtführer – die<br />

wissen fast alles!<br />

www.stattreisenberlin.de<br />

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