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Oberbaum CityLights

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20 Jahre Berlin<br />

im Wandel<br />

Seite 3<br />

Musik, TV & neue<br />

Medien<br />

Seite 6<br />

Geschichte unter<br />

freiem Himmel<br />

Seite 10<br />

<strong>CityLights</strong><br />

Ausgabe Winter 2009/2010<br />

Stadtwandel am<br />

Berliner Spreeufer


2<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

EDITORIAL<br />

der 9. November 1989 ist für mich bis heute ein besonderer Tag<br />

geblieben: An diesem Abend feierte ich mit meiner Freundin Silke<br />

ihren Geburtstag in Friedenau, ganz studentisch auf dem Boden<br />

sitzend, als ein Spätankömmling uns aufgeregt mitteilte, die Mauer<br />

sei geöffnet. Wir haben das zunächst nicht ernst genommen – am<br />

nächsten Morgen aber war die Straße, in der ich wohnte, mit<br />

Trabis vollgeparkt und in meiner Nachbarschaft, in der Schloßstraße<br />

in Steglitz, Himmel und Menschen unterwegs. Die Maueröffnung<br />

war Wirklichkeit.<br />

Die Monate danach waren aufwühlend und spannend – ich erinnere<br />

mich an die Befremdlichkeit, die alten Grenzanlagen ohne<br />

weiteres passieren zu können, an die Annäherungen in den Clubs<br />

in Mitte und Prenzlauer Berg, an Feste in den Überresten des alten<br />

Hotel Esplanade, mitten auf dem Niemandsland Potsdamer Platz in<br />

einer surrealen Atmosphäre. Oder an das Konzert von Pink Floyd –<br />

der Aufbruch hatte begonnen,<br />

Darüber hinaus waren wir als Studentinnen der Geschichte natürlich<br />

bewegt von diesen historisch und politisch so bedeutsamen Zeiten<br />

und fasziniert von den Möglichkeiten, die sich mit diesem Umbruch<br />

ergeben mussten und rückblickend bis heute ergeben haben. So<br />

widmen wir uns mit dieser <strong>Oberbaum</strong> <strong>CityLights</strong>-Ausgabe den<br />

Ereignissen rund um den Mauerfall 1989/90. Unter dem Motto<br />

»20 Jahre Stadtwandel an der Spree« laden wir Sie zu einer kleinen<br />

Zeitreise durch Friedrichshain-Kreuzberg ein. Lesen Sie mehr über<br />

das, was sich hier in den letzten Jahren verändert hat und entdecken<br />

Sie mit uns die kreative Vielfalt Berlins an der Spree.<br />

Meine Freundin Silke Zertz ist heute eine erfolgreiche Drehbuch-<br />

Autorin, die in diesem Jahr für ihren zweiteiligen SAT1 Film<br />

'Wir sind das Volk', der den Fluchtversuch einer Familie über die<br />

deutsch-deutsche Grenze Ende der 1980er-Jahre schildert, den<br />

Bayerischen und den Deutschen Fernsehpreis für das beste Buch<br />

erhalten hat. Und hier schließt sich der Kreis: Bald werden wir wieder<br />

zusammen ihren Geburtstag feiern – und diesmal einfach so, um<br />

das Leben<br />

n zu gen genießen. e ieße ßen.<br />

Ih Ihre<br />

Dirka Meden<br />

HVB Immobilien AG<br />

Marketing, Geschäftsstelle Berlin<br />

THEMEN DIESER AUSGABE<br />

TITELSTORY:<br />

20 Jahre Berlin am Spreeufer –<br />

Stadt im Wandel 3<br />

SPECIALS:<br />

Medien- und Kreativstandort<br />

Osthafen im Aufwind 6<br />

SERVICES:<br />

Alles über Berlin:<br />

Bücher und Stadtführungen 9<br />

BERLIN INSIDE:<br />

Vom Alltag an der Mauer 12<br />

NEWS:<br />

Neues aus den Unternehmen<br />

& Neue Mieter 16<br />

TIPPS & TERMINE:<br />

Das Belvedere in Potsdam 18<br />

HISTORY:<br />

Vom Hafen zum<br />

Medienzentrum 19<br />

Titel: Wandbild von Schamil Gimajev, East Side<br />

Gallery September 2009.<br />

Bild unten: Zwischen den U-Bahn-Haltestellen<br />

Warschauer Straße in Friedrichshain und<br />

Schlesisches Tor in Kreuzberg fahren seit 1995<br />

wieder die gelben Züge der BVG. Im Hintergrund:<br />

der Lichtturm der <strong>Oberbaum</strong> City, seit<br />

2005 Sitz der BASF Services Europe GmbH.<br />

Schauplatz Mühlenstraße zwischen<br />

Jannowitz- und <strong>Oberbaum</strong>brücke:<br />

Hier befi ndet sich eine der bekanntesten<br />

Touristenattraktionen Berlins, die<br />

East Side Gallery. Mit 1,3 Kilometern<br />

Länge ist sie heute der größte noch<br />

TITELSTORY<br />

Ausschnitt aus Christine Kühns Wandbild an<br />

der East Side Gallery »Touch the wall«, 1990.<br />

Stadtwandel<br />

am Berliner Spreeufer<br />

erhaltene Abschnitt der ehemaligen<br />

Grenzmauer. 28 Jahre trennte sie<br />

Westberlin vom Ostteil der Stadt.<br />

Mit dem Mauerfall 1989/90 beginnt<br />

eine ganz neue Zeit mit vielen Herausforderungen<br />

an Berlin und die Menschen,<br />

3


TITELSTORY<br />

die hier wohnen und arbeiten. Denn 45<br />

Jahre der Teilung haben ihre Spuren hinterlassen,<br />

die sich auch deutlich an der<br />

Stadtarchitektur ablesen lassen.<br />

Allein durch den Abriss der Mauer nach<br />

1990 entstanden viele Freifl ächen, die<br />

seitdem auf unterschiedlichste Weise<br />

genutzt werden. Ein Blick auf das Areal<br />

zwischen Ostbahnhof und Elsenbrücke,<br />

heute auch »Mediaspree« genannt, verdeutlicht,<br />

welche Chance diese Entwicklung<br />

für Berlin bedeutet. Zugleich wird<br />

4<br />

»Jetzt wächst<br />

zusammen, was<br />

zusammengehört.«<br />

aber auch deutlich, welche Schwierigkeiten<br />

noch zu bewältigen sind.<br />

Spreeufer: Chancen für<br />

Ideen und Visionen<br />

Die HVB Immobilien AG leistete gewissermaßen<br />

Pionierarbeit. Sie investierte bereits<br />

1993 in die 46.000 m 2 Grundstücksfl äche<br />

umfassende ehemalige »Lampenstadt«. In<br />

Bis 1961 war die <strong>Oberbaum</strong>brücke für<br />

Fußgänger passierbar.<br />

WILLY BRANDT 1989<br />

den vergangenen zwölf Jahren sind in den<br />

denkmalgeschützten Gebäuden nicht nur<br />

hochwertige Büros entstanden. Vielmehr ist<br />

es der HVB Immobilien AG gelungen, hier<br />

eine lebendige Infrastruktur mit zahlreichen<br />

Geschäften und gastronomischen Einrichtungen<br />

aufzubauen. Ob LORENZbeautyworks,<br />

Blütenzauber, coffee bar, Kantine<br />

Basement oder das italienische Restaurant<br />

Sedici – alle Angebote richten sich sowohl<br />

an die Mieter der <strong>Oberbaum</strong> City als auch<br />

an die Bewohner des angrenzenden Kiezes.<br />

Ein besonderes Bonbon für die Mieter<br />

ist natürlich der 2006 eröffnete, großzügig<br />

angelegte Garten.<br />

Seit den 1990er-Jahren siedelten sich<br />

im Quartier und in der unmittelbaren<br />

Nachbarschaft weitere Global Player der<br />

Wirtschafts- und Medienwelt an. Dazu<br />

gehören die Allianz Versicherungs-AG,<br />

Vattenfall Europe Distribution, BASF<br />

Services Europe GmbH und die Anschutz<br />

Entertainment Group. Aber auch die ver.di-<br />

Bundeszentrale sowie internationale<br />

Unternehmen der Kreativwirtschaft wie<br />

Universal Music Entertainment GmbH,<br />

MTV Germany und Labels Berlin haben<br />

ihren Geschäftssitz an die Spree verlegt.<br />

Viele alternative Kulturprojekte bangen<br />

im Zuge dieser Entwicklung hingegen um<br />

ihre Existenz. Sie fürchten den Untergang<br />

der für Kreuzberg und Friedrichshain so<br />

charakteristischen Subkulturszene und<br />

fordern mehr Freiräume für eine kulturell<br />

vielfältige, soziale Stadt. Dies geschieht<br />

mit großer Wirkung. Im Juli 2008 ist das<br />

Ergebnis des Bürgerentscheids »Spreeufer<br />

für alle« eindeutig: Mehr als 80 % der Einwohner<br />

des Bezirks stimmen gegen »Mediaspree«.<br />

Zurzeit erarbeitet der Berliner Senat<br />

gemeinsam mit interessierten Investoren,<br />

kreativen Köpfen und dem kritischen<br />

Aktionsbündnis Mediaspree Versenken e. V.<br />

neue Konzepte für eine zukunftsfähige<br />

Bestimmung des Standorts mit dem Ziel,<br />

den unterschiedlichen Erwartungen<br />

gerecht zu werden.<br />

Auf den Spuren<br />

der Geschichte<br />

Bei allen Veränderungen und Neuerungen<br />

bleibt das stetige Bemühen um eine<br />

bessere Verständigung der Menschen<br />

untereinander besonders wichtig. Der<br />

Künstler Jonathan Borofsky hat dies mit<br />

seiner Eisenskulptur »Molecule Man«<br />

(siehe Abb. rechts) auf sehr anschauliche<br />

Weise zum Ausdruck gebracht: Die drei<br />

Figurensilhouetten stehen symbolisch für<br />

die Stadtteile Friedrichshain und Treptow<br />

Herbst 2009: Während des Festival of Lights<br />

erstrahlen <strong>Oberbaum</strong>brücke, Universal und<br />

Lichtturm der <strong>Oberbaum</strong> City nachts in<br />

leuchtenden Farben.<br />

(ehemals Ostteil) sowie Kreuzberg<br />

(ehemals Westteil), die hier am Osthafen<br />

zusammentreffen, deren Bewohner aber<br />

jahrzehntelang getrennt lebten.<br />

Berlin neu entdecken<br />

In Berlin erinnern zahlreiche Orte wie<br />

diese an die ehemalige Teilung der<br />

Stadt und die damit verbundenen<br />

menschlichen Schicksale. Neben der<br />

East Side Gallery (siehe S. 10) bieten die<br />

Gedenkstätte Bernauer Straße sowie das<br />

Mauermuseum am Checkpoint Charlie<br />

weiterführende Informationen. Im Rahmen<br />

des Jubiläumsjahres 2009 laden zusätzlich<br />

viele interessante Ausstellungen und<br />

Stadtführungen dazu ein, sich mit diesem<br />

Teil der deutsch-deutschen Geschichte<br />

auseinanderzusetzen (siehe S. 11 ff.).<br />

Unsere Empfehlung: eine Tour entlang<br />

des 2007 eröffneten Mauerradwegs. Er<br />

führt rund 160 Kilometer dort entlang, wo<br />

früher die Mauer stand. Im Stadtzentrum<br />

ist der Verlauf durch eine Doppelreihe<br />

Kopfsteinpfl aster markiert.<br />

Neuberliner und Hauptstadtbesucher<br />

können sich so ein Bild vom Ausmaß der<br />

ehemaligen Grenzanlage machen. Berlinkenner<br />

hingegen werden überrascht sein,<br />

wie viele unentdeckte Orte sie fi nden<br />

werden, die weiteren Raum für kreative,<br />

zukunftsweisende Stadtgestaltung bieten.<br />

TITELSTORY<br />

Mauerchronik<br />

Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Bis August 1961 bleibt die Grenze<br />

zwischen Ost- und Westberlin geöffnet.<br />

Es ist unproblematisch, von einem Teil<br />

der Stadt in den anderen zu gelangen. Auch<br />

auf der <strong>Oberbaum</strong>brücke, die die Grenze<br />

zwischen sowjetischem (Friedrichshain) und<br />

amerikanischem Sektor (Kreuzberg) markiert,<br />

besteht reger Fußgängerverkehr. In den<br />

Arkadengängen auf der Kreuzberger Seite<br />

bieten Kleinhändler Kaugummis, Nylonartikel<br />

und andere Waren an.<br />

Am 12. August unterschreibt Walter Ulbricht,<br />

Staatsoberhaupt der DDR, den Befehl, die<br />

Grenze zu schließen. Um Mitternacht beginnen<br />

Armee, Polizei und Kampftruppen die Stadt<br />

zu sichern: Asphaltstücke und Pfl astersteine<br />

werden zu Barrikaden aufgeschichtet, Betonpfähle<br />

eingerammt und Stacheldrahtverhaue<br />

gezogen – auch entlang der <strong>Oberbaum</strong>brücke.<br />

In den Folgejahren entsteht ein komplexes,<br />

strengstens bewachtes Sperranlagensystem<br />

mit acht innerstädtischen Übergängen.<br />

Zwischen Kreuzberg, Friedrichshain und<br />

Treptow verläuft die Grenze ab Schillingbrücke<br />

entlang der Mühlenstraße und anschließend<br />

quer durch den Osthafen bis zur Einmündung<br />

des Landwehrkanals.<br />

Die <strong>Oberbaum</strong>brücke<br />

<strong>Oberbaum</strong>brücke ke<br />

wird erst 1972 als<br />

Grenzübergang Grenzübergang für<br />

Fußgänger (Kleiner<br />

Grenzverkehr)<br />

wieder geöffnet.<br />

Bis 1989 lassen<br />

allein in Berlin<br />

Zum 10. Jahrestag des Mauerfalls wurde der<br />

»Molecule Man« von Künstler Jonathan Borofsky vor<br />

dem Tower der Allianz Versicherungs-AG aufgestellt.<br />

mindestens 136 Menschen bei Fluchtversuchen<br />

über die Mauer ihr Leben.<br />

9. November 1989: Auf massiven Druck der<br />

DDR-Bevölkerung und Michael Gorbatschows<br />

gibt Günther Schabowski, führendes Mitglied<br />

des SED-Politbüros, bekannt, dass die Reisebeschränkungen<br />

für die DDR-Bürger aufgehoben<br />

werden. In dieser Nacht strömen<br />

Hunderttausende Ostberliner zur Mauer<br />

und gelangen in den Westteil der Stadt.<br />

www.chronik-der-mauer.de<br />

www.berlinermaueronline.de<br />

5


6<br />

SPECIALS<br />

Modernes trifft auf Historisches:<br />

Das alte Hafengebäude (rechts) mit<br />

Neubau (links) ist Sitz der europäischen<br />

MTV-Networks-Zentrale.<br />

Und stetig lockt die Spree: Musik, TV, Medien & More<br />

Spätestens seit die Zentrale von Universal Music 2002 das ehemalige<br />

Eierkühlhaus im Berliner Osthafen bezogen hat, gilt die Oberspree<br />

zwischen Jannowitzbrücke und Elsenbrücke als angesagte Adresse<br />

für Musik- und Medienunternehmen. Zwei Jahre danach folgte MTV<br />

Networks, kurz darauf siedelten sich mit Labels Berlin auch internationale<br />

Modemarken hier an (siehe <strong>Oberbaum</strong> <strong>CityLights</strong> 2/2008).<br />

Aktueller Neuzugang im historischen Areal: die fernsehwerft GmbH.<br />

Hinter der 1.700 m² großen<br />

Alu-Glas-Fassade an der Stralauer<br />

Allee 8 a verbirgt sich seit Frühjahr<br />

2009 eine von Berlins größten Fernsehproduktionsstätten.<br />

Helmut Audrit,<br />

Geschäftsführer von »die fernsehwerft<br />

GmbH« und der »A-Medialynx GmbH«,<br />

ist aber schon länger vom Ideenreichtum<br />

der Berliner Kreativbranche überzeugt. So<br />

investierte er bereits 2004 am Berliner<br />

Osthafen und kaufte die beiden Altbauten,<br />

die einst Hafenbüro und -kantine<br />

der BEHALA beherbergten, um hier nach<br />

umfangreichen Sanierungsarbeiten<br />

TV-Produktionsleistungen inklusive<br />

Satellitenübertragungstechnik anzubieten.<br />

Nicht Schiffsbau, sondern<br />

modernste TV-Technik an der<br />

Spree: die fernsehwerft GmbH<br />

Die Nachfrage war groß, sodass Audrit<br />

2007 mit einem Neubau für weitere TV-<br />

Studios zwischen den denkmalgeschützten<br />

Häusern begann.<br />

Im Februar 2009 war es dann so weit:<br />

Die von den Dieter Hoffmann Architekten<br />

entworfene, viergeschossige »fernsehwerft«<br />

ging in Betrieb. Auf ca. 6.900 m²<br />

befi nden sich vier moderne Fernsehstudios<br />

inklusive Regieräumen, Editsuiten<br />

für die Postproduktion, wie zum Beispiel<br />

Tonstudios, Sprecherkabinen und<br />

Schnittplätze, sowie ein digitales Archiv<br />

mit einem Fassungsvermögen von bis<br />

MTV Europe Music Awards<br />

1994 hatte Berlin bereits die Ehre,<br />

Ort der ersten EMA-Verleihung zu<br />

sein – jetzt sind die MTV Europe Music<br />

Awards anlässlich des 20. Jahrestages<br />

des Mauerfalls wieder in der Stadt,<br />

direkt neben der <strong>Oberbaum</strong> City. Am<br />

zu 290.000 Sendestunden. Übertragen<br />

wird via Satellit – entweder über die<br />

Stationen vor Ort oder mobile Uplink-<br />

Fahrzeuge.<br />

Das Konzept von Helmut Audrit geht<br />

auf: Bereits jetzt strahlen von hier aus<br />

mehr als zehn Fernsehsender ihre Programme<br />

aus, unter anderem MTV und<br />

Viva, seit Juli werden auch SAT.1 Frühstücksfernsehen<br />

sowie SAT.1 Magazin am<br />

Spreeufer produziert. Mit der erst kürzlich<br />

besiegelten Übernahme der ProSieben-<br />

Sat.1 Berlin Produktion GmbH sollen die<br />

knapp 200 Mitarbeiter zudem zukünftig<br />

auch technische Dienstleistungen für den<br />

Nachrichtensender N24 und die Maz &<br />

More GmbH am Osthafen erbringen.<br />

www.die-fernsehwerft.de<br />

Im Herbst rockt es in der Nachbarschaft<br />

gewaltig. Mit der Verleihung der diesjährigen<br />

MTV Europe Music Awards (EMA) ist<br />

die O2 World Gastgeberin eines der europaweit<br />

bedeutendsten Live-Musikevents.<br />

5. November werden die besten<br />

inländischen Acts Europas parallel vor<br />

dem Brandenburger Tor und in der<br />

O 2 World gekürt.<br />

Für Deutschland startet Silbermond als<br />

»Best German Act 2009«. Die sächsische<br />

Berlin ist bereits seit fünf Jahren<br />

Hauptsitz der MTV-Deutschlandzentrale<br />

und sorgt direkt von der<br />

Spree aus für ununterbrochenen Musikfl<br />

uss in die Wohnzimmer aller deutschsprachigen<br />

Länder. Erste Sendungen in<br />

Deutsch strahlte MTV jedoch schon 1997<br />

vom Standort München aus, ab 1999<br />

sogar 24 Stunden lang als eigenständiges<br />

Programm.<br />

Von nun an begann der Erfolgskurs<br />

des Senders, der kontinuierlich neue<br />

Anteile auf dem deutschen Fernsehmarkt<br />

eroberte. Das<br />

damit verbundene<br />

Wachstum führte<br />

im April 2004<br />

zum Umzug des<br />

Band wird sich ein<br />

Kopf-an-Kopf-<br />

Rennen mit 21 anderen<br />

Kandidaten<br />

um den Titel »Best<br />

European Act« liefern.<br />

Wer gewinnt,<br />

ist noch nicht klar,<br />

denn das Web-<br />

Voting läuft noch:<br />

Bis zum 2. November können alle Musikfans<br />

ihren Favoriten per Mausklick im<br />

Internet wählen.<br />

Den Stellenwert, den die Awards in<br />

Europa einnehmen, verdeutlicht ein Blick<br />

Unternehmens nach Berlin in die Osthafen-<br />

Lagerhalle West.<br />

Hippe Musik<br />

hinter edlen Fassaden<br />

Das 1913 erbaute, denkmalgeschützte<br />

Gebäude an der Stralauer Allee 6–7<br />

wurde in nur sieben Monaten von MTV in<br />

Zusammenarbeit mit der Berliner Hafen-<br />

und Lagerhausgesellschaft mbH (BEHALA)<br />

bezugsfertig zu modernen Büros und<br />

Studios umgebaut.<br />

auf die Ergebnisse vom vergangenen<br />

Jahr: 2008 wurden die Awards live aus<br />

Liverpool in über 40 Länder übertragen.<br />

Moderiert von Katy Perry traten unter<br />

anderem Beyoncé, Pink, The Killers, Estelle,<br />

SPECIALS<br />

In den Folgejahren erweiterte die MTV-<br />

Muttergesellschaft Viacom das Senderportfolio<br />

um weitere TV-Marken, darunter<br />

NICK, MTV2 Pop und Comedy Central<br />

sowie den ehemaligen Konkurrenten<br />

VIVA. Schon bald reichte die 2.500-m²-<br />

Grundfl äche des alten Hafenspeichers an<br />

der Spree nicht mehr aus. Im August<br />

2007 wurde der Erweiterungsbau mit<br />

6.500 m² Nutzungsfl äche auf dem<br />

angrenzenden Grundstück feierlich<br />

eröffnet. Der markante dunkle Farbton<br />

des Bauwerks steht in spannungsvollem<br />

Kontrast zu der hellen Fassade der benachbarten<br />

historischen Hafengebäude.<br />

Peter Fox, Sänger der Band Seeed aus<br />

Berlin-Kreuzberg, war einer der fünf Nominierten<br />

für den »Best German Act 2009«.<br />

Kanye West und Kid Rock live auf der<br />

Bühne auf. Über 100 Millionen Stimmen<br />

wurden damals in den elf Kategorien abgegeben.<br />

Für die Show in Berlin, die auch<br />

2009 wieder von Katy Perry gehostet wird,<br />

haben bereits folgende Stars zugesagt:<br />

Foo Fighters, Green Day, Leona Lewis,<br />

Shakira und Tokio Hotel. Übrigens: Wer<br />

keines der begehrten Tickets ergattern<br />

konnte, hat die Möglichkeit, die Preisverleihung<br />

live im TV, im Web oder via<br />

Handy zu verfolgen.<br />

Aktuelle Infos zum Voting, Nominees und<br />

den besten Acts sowie zur Veranstaltung<br />

selbst gibt es unter www.ema.mtv.de.<br />

7


Impressum<br />

Herausgeber<br />

HVB Immobilien AG,<br />

Am Eisbach 3,<br />

80538 München,<br />

hvbimmobilien.de<br />

© 2009 HVB Immobilien AG<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Chefredaktion<br />

Martina Lüer, Dirka Meden<br />

Konzept, redaktionelle<br />

Gestaltung und Produktion<br />

united communications GmbH, Berlin<br />

Druck<br />

Druckhaus Schöneweide, Berlin<br />

8<br />

SPECIALS<br />

Bildquellen<br />

TITELSTORY<br />

Titelbild, united communications (A. Koch),<br />

Seite 3: Photocase (JockScott)<br />

Seite 4/5, oben: Zander & Partner Event-<br />

Marketing GmbH,<br />

links unten: photographers-direct.com<br />

(Vanya Edwards)<br />

Seite 5, rechts: united communications (R. Nick)<br />

EDITORIAL<br />

Seite 2, oben: THE FACE<br />

unten: Photocase (whogo)<br />

SPECIALS<br />

Seite 6/7, oben: united communications (R. Nick)<br />

Seite 7, unten: Eric Weiss & Felix Broede<br />

Seite 8: ALGONET GmbH<br />

Seite 9, unten: Berlin Story<br />

SERVICES<br />

Seite 10, oben: united communications (A. Koch),<br />

unten: united communications (C. Kallenbach)<br />

Seite 11, oben: united communications<br />

(E. Strzelczyk), unten: Antenna Audio GmbH<br />

BERLIN INSIDE<br />

Seite 12, beide: united communications (R. Nick)<br />

Seite 13: united communications (C. Kallenbach),<br />

unten: www.mauerfall09.de<br />

Seite 14, oben: Bundesarchiv (Hans Peter Lochmann)<br />

Seite 14 und 15, unten: Anette Bogun<br />

Seite 16: HVB Immobilien AG (Dirk Krinelke)<br />

Seite 17: united communications (E. Strzelczyk)<br />

TIPPS & TERMINE<br />

Seite 18, oben: fotolia (oakman),<br />

Mitte rechts: panthermedia.net (Corinna Fuckas),<br />

unten: Placebo/Marek Lieberberg/FKP Scorpio<br />

HISTORY<br />

Seite 19: Landesarchiv Berlin (Otto Hagemann)<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion dar.<br />

Die Inhalte der Zeitschrift unterliegen grundsätzlich<br />

dem Vorbehalt eventueller Änderungen.<br />

Ausgabe 02/2009<br />

Weitere Informationen:<br />

HVB Immobilien AG,<br />

Geschäftsstelle Berlin,<br />

Martina Lüer, Dirka Meden,<br />

Rotherstraße 16, 10245 Berlin,<br />

Telefon: +49 30 293 91-500,<br />

E-Mail: info@hvbimmobilien.de<br />

www.oberbaumcity.de<br />

united communications GmbH,<br />

G. Flöter, P. Lindheim, E. Strzelczyk, C. Kallenbach,<br />

R. Nick, A. Hill, C. Zeiske, A. Koch,<br />

Rotherstraße 19, 10245 Berlin,<br />

Telefon: +49 30 78 90 76-0,<br />

E-Mail: citylights@united.de<br />

www.united.de<br />

Möchten Sie, dass wir über ein bestimmtes<br />

Thema berichten? Ihre Kritik und Anregungen<br />

senden Sie bitte an:<br />

citylights@united.de.<br />

Von links nach rechts: Jens Richter (HVB Immobilien AG), Dr. Manfred Stolpe (stellv. Vorstandsvorsitzender<br />

des Deutschen Lenkungsausschusses), Manuela Harendt (Projektleiterin ALGONET<br />

GmbH) und Dr. Hans-Peter Welke (Geschäftsführer ALGONET GmbH) in der <strong>Oberbaum</strong> City.<br />

Deutsch-russischer<br />

Dialog in der Rotherstraße<br />

Deutschland und Russland waren im Mai zu Gast in der <strong>Oberbaum</strong><br />

City. Der deutsche Lenkungsausschuss des Petersburger Dialogs, ein<br />

bilaterales Gesprächsforum zwischen den Zivilgesellschaften beider<br />

Länder, tagte in den Räumen der Berliner Geschäftsstelle der<br />

HVB Immobilien AG und bei der ALGONET GmbH.<br />

Unter der Leitung von Dr. Manfred<br />

Stolpe, Bundesminister a. D.,<br />

diente die Sitzung der Vorbereitung<br />

des 9. Petersburger Dialogs, bei dem<br />

sich Mitte Juli über 200 deutsche und<br />

russische Experten der Zivilgesellschaft in<br />

München trafen. In acht Arbeitsgruppen<br />

stand dort die Frage nach »Wegen aus<br />

der Krise aus Sicht der Zivilgesellschaften<br />

Deutschlands und Russlands« auf der<br />

Tagesordnung. Traditionell<br />

nahmen mit Bundeskanzlerin<br />

Merkel und Präsident<br />

Medwedew auch die beiden<br />

Vorsitzenden am Abschlussplenum<br />

in München teil.<br />

Dr. Hans-Peter Welke,<br />

Geschäftsführer der ALGONET<br />

GmbH (siehe auch <strong>Oberbaum</strong><br />

<strong>CityLights</strong>, Ausgabe 2/2005),<br />

begrüßte mit Jens Richter<br />

vom Asset Management der<br />

HVB Immobilien AG, Geschäftsstelle<br />

Berlin, die Gäste in der<br />

<strong>Oberbaum</strong> City.<br />

Der Lenkungsausschuss war<br />

mit dieser Tagung erstmals bei<br />

einem mittelständischen Unternehmen<br />

zu Gast. Für einen runden Abschluss der<br />

Gespräche in angenehmer Atmosphäre<br />

sorgte das viel gelobte Buffet des Sedici,<br />

auch ein Mieter aus der <strong>Oberbaum</strong> City.<br />

www.petersburger-dialog.de<br />

www.algonet.de<br />

Zahlen & Fakten:<br />

2001 Gründung des Petersburger Dialogs als<br />

offenes Diskussionsforum.<br />

Initiatoren: Gerhard Schröder und Wladimir Putin.<br />

Die bilateralen Jahrestagungen fi nden alternierend<br />

in Russland und Deutschland statt.<br />

Bisherige Tagungsorte: St. Petersburg (2001,<br />

2003, 2005, 2008) sowie Weimar (2002), Hamburg<br />

(2004), Dresden (2006), Wiesbaden (2007) und<br />

München (2009).<br />

Amtierende Vorsitzende:<br />

Dr. Dr. h. c. Lothar de Maizière (letzer Ministerpräsident<br />

der DDR) und Dr. Wiktor Alexejewitsch<br />

Subkow (Erster Stellvertreter des Vorsitzenden der<br />

Regierung der Russischen Förderation).<br />

Schauplatz Kaiserhöfe: An der Kreuzung Unter den Linden/Ecke<br />

Friedrichstraße erwartet alle Berlin-Fans eine Buchhandlung der<br />

besonderen Art. Denn hier wird Hauptstadtgeschichte lebendig – im<br />

Laden, im Café, in der Ausstellung, im plüschigen Salon oder beim<br />

»Historale«-Festival.<br />

Die »Berlin Story» ist eine wahre<br />

Fundgrube: Über 10.000 Berlin-<br />

Sachbücher, -Romane, -Stadtführer,<br />

-Kataloge und -Bildbände in Deutsch,<br />

Englisch und zwölf weiteren Sprachen sind<br />

immer vorrätig. Alle zwei Wochen gibt der<br />

hauseigene Verlag zudem eine neue<br />

Hauptstadtpublikation heraus.<br />

Bücher &<br />

allerlei Kurioses<br />

Viele Besucher kommen aber nicht nur<br />

zum Bücher-Shoppen her: Wer Lust auf<br />

eine Tasse Kaffee oder einen kleinen<br />

Snack hat und sich nebenbei einen Überblick<br />

über Geschichte und Kultur der<br />

Stadt verschaffen möchte, der kann sich<br />

– ganz gemütlich im hauseigenen Café<br />

sitzend – den informativen und zugleich<br />

unterhaltsamen Film »The Making of<br />

Berlin« ansehen. Inhaber und Geschäftsführer<br />

Wieland Giebel, der sich Berlin<br />

mit voller Leidenschaft journalistisch,<br />

historisch und unternehmerisch<br />

verschrieben hat, führt persönlich<br />

in 25 Minuten durch 700 Jahre<br />

Geschichte von der Stadtgründung<br />

bis zur Gegenwart.<br />

Für diejenigen, die auf der Suche<br />

nach trendigen Berlin-Souvernirs<br />

oder einem Geschenk mit Hauptstadtbezug<br />

sind, ist derweil<br />

fl eißiges Weiterstöbern unter dem glänzenden<br />

Licht üppiger Kronleuchter<br />

angesagt. Ob Ostalgie-Eierbecher oder<br />

Trabbi-Radiergummi, Sandmännchen-<br />

Trinkbecher oder Ampelmännchen-<br />

Brotbüchse, Gipsbüste von Königin Luise,<br />

goldgerahmtes Preußenporträt oder Frühstücksbrettchen<br />

im Retrodesign – es ist<br />

garantiert für jeden etwas dabei!<br />

Und wer seinen Tag dann bei einer<br />

Lesung, Zwanziger-Jahre-Chansons oder<br />

Dinner-Krimis so richtig »Berlinerisch«<br />

ausklingen lassen möchte, dem bietet<br />

der kaiserzeitlich gestaltete, rot-plüschige<br />

Salon im Untergeschoss ein abwechslungsreiches<br />

Abendprogramm.<br />

www.berlinstory.de<br />

SERVICES<br />

Berlin Story<br />

Alles über und nichts außer Berlin!<br />

Sehr S persönlich<br />

und u doch<br />

eine e Einheit.<br />

Seit S dem Mauerfall<br />

sind s 20 Jahre vergangen,<br />

g die Berlin<br />

verändert v und geprägt<br />

haben. h Manuela Arand<br />

und u Thomas Knuth<br />

lassen l zwölf<br />

prominente p Zeitzeugen<br />

aus Politik, Wissenschaft, Kultur und<br />

Gastronomie zu Wort kommen. Die subjektiven<br />

und teils konträren Einblicke sind<br />

wie Bruchstücke, die sich doch zu einem<br />

Ganzen vereinen – so wie die Stadt, um die<br />

es geht. Ein Muss für Alt- und Neu-Berliner.<br />

Literarische Streifzüge.<br />

Parlament der Bäume im Regierungsviertel,<br />

Kapelle der Versöhnung an der Bernauer<br />

Straße oder Fontanes Grab im Wedding<br />

– der Journalist und Berlin-Experte Michael<br />

Bienert führt die Leser in 23 teils sehr<br />

persönlichen Erlebnisberichten zu Gedenkorten,<br />

die alle eins gemeinsam haben:<br />

Sie befi nden sich dort, wo einst die Mauer<br />

stand und heute Geschichte sowie<br />

Gegenwart<br />

der Hauptstadt<br />

auf<br />

eindrucksvolle<br />

Weise erfahrbar<br />

sind.<br />

Weltweit gibt es keine andere<br />

Buchhandlung, die sich nur mit der<br />

eigenen Stadt befasst – nicht in<br />

New York, nicht in Rom oder Paris<br />

und auch nicht in London.<br />

9


SERVICES<br />

Die neue alte<br />

East Side Gallery<br />

Schon seit Monaten laufen die Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten<br />

an der East Side Gallery. Inzwischen wurde bereits ein<br />

Großteil der insgesamt 106 Werke erneuert. Auch hinter der Mauer<br />

hat sich einiges getan: Liegewiesen und das Café East Side Blick<br />

laden zum Entspannen ein.<br />

Seit Juni 2009 betreibt die Reederei<br />

Riedel das Café »East Side Blick«.<br />

Hier gibt es neben Speisen und<br />

Getränken auch Tickets für die<br />

Schiffsrundfahrten durch Berlin und<br />

echte East-Side-Gallery-Souvenirs.<br />

10<br />

Mit 800.000 Besuchern<br />

jährlich ist die East Side<br />

Gallery eine der beliebtesten<br />

Touristenattraktionen in der Hauptstadt.<br />

Das 1,3 km lange Stück der ehemaligen<br />

Grenzmauer, die einst Ost- und Westberlin<br />

trennte, zieht sich entlang der<br />

Mühlenstraße von der Warschauer<br />

Straße bis zum Ostbahnhof. Zur größten<br />

Open-Air-Galerie der Welt wurde das<br />

mittlerweile denkmalgeschützte<br />

Bauwerk 1990, als 118 Künstler aus<br />

21 Nationen ihre Bilder mit Visionen und<br />

Kommentaren zum Umbruch 1989/90<br />

auf die Mauer malten (s. dazu auch<br />

<strong>Oberbaum</strong> <strong>CityLights</strong> 3/2005).<br />

Allerdings sind die Kunstwerke durch<br />

Witterung und Graffi ti sowie von<br />

Besuchern, die sich als Andenken<br />

Viele Künstler haben ihre Mauerbilder<br />

auf der East Side Gallery<br />

bereits restauriert (hier die<br />

Arbeit von Thierry Noir).<br />

gern mal ein Stück mitnahmen, stark<br />

beschädigt worden.<br />

Seit 1996 setzt sich die Künstlerinitiative<br />

East Side Gallery e. V. mit ihrem ersten<br />

Vorsitzenden Kani Alavi für den Erhalt<br />

und die Restaurierung des Mahnmals<br />

ein. Bereits im Jahr 2000 konnten<br />

44 Mauerbilder der East Side Gallery<br />

erneuert werden. Schließlich stellten das<br />

Land Berlin, der Bund und die Lottostiftung<br />

2,5 Millionen Euro zur Verfügung.<br />

Seit April dieses Jahres laufen<br />

die Sanierungsarbeiten deshalb auf Hochtouren:<br />

Zuerst wurden die Bilder mit<br />

Sandstrahl abgetragen und die Mauersubstanz<br />

grundlegend saniert. Nun sind<br />

die Künstler eingeladen, das eigene Werk<br />

gegen eine Aufwandsentschädigung von<br />

3.000 Euro ein zweites Mal an die Mauer<br />

zu bringen, 96 von ihnen erklärten sich<br />

dazu bereit. Einige der Maler von damals<br />

sind allerdings bereits verstorben, ihre<br />

Bilder werden durch Künstler der East<br />

Side Gallery erneuert. Andere wollen sich<br />

nicht mehr beteiligen. Was mit ihren<br />

Bildfl ächen passiert, wird zurzeit noch<br />

diskutiert. Ende November sollen aber<br />

alle Arbeiten abgeschlossen sein.<br />

Herrlicher Ausblick<br />

Lohnenswert ist auch ein Besuch des<br />

dahinter liegenden East Side Parks (über<br />

die Planung haben wir bereits in der Ausgabe<br />

1/2007 berichtet). Noch spenden die<br />

wenigen jungen Bäume auf den grünen<br />

Wiesenabschnitten nicht viel Schatten.<br />

Ein gemütlicher Spaziergang entlang der<br />

Uferpromenade ist aber auf jeden Fall<br />

sehr erholsam.<br />

Wer anschließend bei einem Latte<br />

macchiato oder kleinen Imbiss auf die<br />

Spree schauen möchte, dem empfehlen<br />

wir den neuen Café-Pavillon »East Side<br />

Blick« direkt an der Schiffsanlegestelle vor<br />

der O 2 World. Noch schöner ist es allerdings,<br />

bei sonnigem Wetter die Snacks<br />

und täglich wechselnden Tagesgerichte<br />

auf der Dachterrasse des Cafés zu<br />

genießen – der Blick von hier aufs<br />

Wasser ist einmalig.<br />

www.eastsidegallery-berlin.com<br />

www.east-side-blick.de<br />

Spurensuche<br />

am ehemaligen Mauerstreifen,<br />

Schauplatz Unter den Linden.<br />

Walk the wall:<br />

Stadtführungen<br />

mit Bild und Ton<br />

28 Jahre lang spaltete die Mauer Berlin in zwei Hälften. Doch wo<br />

genau stand sie? Und welche menschlichen Schicksale spielten sich<br />

hier ab? Zahlreiche Stadtführungen vermitteln berührende Einblicke<br />

in die jüngere deutsche Geschichte.<br />

Viele Touristen und Neu-Berliner,<br />

aber auch junge Bewohner dieser<br />

Stadt können sich heute nicht mehr<br />

vorstellen, wie es im geteilten Berlin vor<br />

20 Jahren aussah. Denn die Mauer ist aus<br />

dem Stadtbild weitestgehend verschwunden.<br />

Wer Audiotouren mag und mehr<br />

über Verlauf und Geschichte dieser<br />

innerdeutschen Grenze erfahren möchte,<br />

dem empfehlen wir den MauerGuide von<br />

Discovery Tours.<br />

Multimedial & interaktiv<br />

An bedeutenden Schauplätzen erzählt<br />

diese Audiotour von den historischen<br />

Fakten und bietet – zum Beispiel anhand<br />

von Fluchtgeschichten und Zeitzeugenberichten<br />

– vielfältige Einblicke in das<br />

Schicksal des geteilten Berlins. Die<br />

Stationen im Einzelnen: Gedenkstätte an<br />

der Bernauer Straße sowie die Gegenden<br />

rund um das Brandenburger Tor, die<br />

Niederkirchner Straße, der Checkpoint<br />

Charlie und die East Side Gallery. Wie<br />

funktioniert's? Den MauerGuide an einem<br />

der vier Infopoints in der Nähe der<br />

genannten Stationen ausleihen, Kopfhörer<br />

auf und los!<br />

www.mauerguide.de<br />

Der MauerGuide<br />

bietet auch historisches<br />

Bild- und Tonmaterial<br />

sowie einen digitalen<br />

Stadtplan mit GPS.<br />

SERVICES<br />

Wer die Sehenswürdigkeiten<br />

der deutschen Hauptstadt<br />

gerne mal aus einer anderen<br />

Sicht kennenlernen möchte und die<br />

üblichen Stadtrundfahrten scheut,<br />

fi ndet bei »StattReisen Berlin« über<br />

70 ansprechende Alternativen.<br />

Seit 1983 bietet das von den Mitgliedern<br />

der Weddinger Geschichtswerkstatt gegründete<br />

Unternehmen Berlin-Rundgänge<br />

auf höchstem Niveau an. Die Stadtführerinnen<br />

und -führer, zu denen unter<br />

anderem Historiker, Journalisten und<br />

Architekten gehören, informieren über die<br />

sozialen, wirtschaftlichen und politischen<br />

Zusammenhänge der Stadtentwicklung.<br />

Zahlreiche Anekdoten und bunte<br />

Geschichten aus dem Metropolenalltag<br />

machen den Rundgang zu einem echten<br />

Erlebnis.<br />

2009 lautet ein Programmschwerpunkt<br />

natürlich »20 Jahre nach dem Mauerfall«.<br />

Sieben aktuelle Stadtführungen befassen<br />

sich zum Jubiläum ausschließlich mit<br />

diesem Thema. Darunter zum Beispiel der<br />

Stadtspaziergang:<br />

»Grenzgänge – grenzenlos«<br />

Mit einem Empfangsgerät und dazugehörigem<br />

Kopfhörer ausgestattet, geht es<br />

zu Fuß Unter den Linden los, Ziel ist der<br />

Tränenpalast, einst Grenzübergangsstelle<br />

am Bahnhof Friedrichstraße, der bis 2011<br />

zur Dokumentationsstätte umgebaut<br />

werden soll. Das Besondere dieser Stadtführung:<br />

Nicht nur die detailreichen,<br />

erläuternden Worte des Tourguides sind<br />

über Ohrbügel-Kopfhörer zu hören –<br />

während des Rundgangs werden immer<br />

wieder historische Tondokumente eingespielt,<br />

die auf eindrucksvolle Weise vor<br />

Ort veranschaulichen, was die Teilung<br />

für die Menschen und die Stadt einst<br />

bedeutete. Wer dazu Fragen hat, wendet<br />

sich einfach an die Stadtführer – die<br />

wissen fast alles!<br />

www.stattreisenberlin.de<br />

11


12<br />

BERLIN INSIDE<br />

Die Mauer<br />

vor der Haustür<br />

Im Zentrum der<br />

Zwinglikirche:<br />

ein historisches Stück<br />

Mauer, symbolisch<br />

von Zäunen<br />

umgeben. Das<br />

Ausstellungsdesign<br />

verantworten<br />

Studenten der<br />

HTW Berlin.<br />

»KulturRaum<br />

Zwinglikirche soll ein<br />

‹Leuchtturm› im sich<br />

wandelnden Stadtquartier<br />

werden.«<br />

PROF. MARTIN WIEBEL<br />

Protestieren, provozieren oder einfach ignorieren – die Menschen im Ost- und Westteil der<br />

Stadt hatten bis 1989 unterschiedliche Wege gefunden, mit der Grenze zu leben. Im<br />

Zentrum der Ausstellung »Vor dem Fall der Mauer« in der Zwinglikirche stehen noch nie<br />

gezeigte Fotos von DDR-Grenzsoldaten. Die eindrucksvollen Aufnahmen dokumentieren<br />

den Alltag an der Mauer, aber auch Fluchtversuche und das sinnlose Sterben an der innerdeutschen<br />

Grenze.<br />

Als Ort der Erinnerung und des<br />

Gedenkens will die Ausstellung<br />

»Vor dem Fall der Mauer«<br />

verstanden werden. »Das Baudenkmal<br />

KulturRaum Zwinglikirche soll wieder eine<br />

gesellschaftliche Funktion erhalten und<br />

sich zu einer<br />

Begegnungsstätte<br />

in unserem Kiez<br />

entwickeln.<br />

Deshalb bietet der<br />

Raum genau den<br />

richtigen Rahmen<br />

für dieses Projekt«,<br />

so Prof. Martin<br />

Wiebel, Vorsitzender<br />

des Vereins<br />

KulturRaum Zwinglikirche, bei der<br />

Eröffnung am 13. August. Mit über 120<br />

Tafeln mit Fotos und Texten erinnert die<br />

Ausstellung an die ehemalige Teilung des<br />

heutigen Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg,<br />

dessen Bewohner die Grenze stets<br />

in unmittelbarer Nähe spürten.<br />

Fokus ist das Alltagsleben im Grenzgebiet<br />

an der Spree vor dem 9. November<br />

1989. 167,8 Kilometer lang und schwer<br />

bewacht, kosteten die Grenzanlagen<br />

zwischen 1961 und 1989 aber auch<br />

vielen Menschen – bis heute ist die<br />

genaue Zahl ungeklärt – das Leben.<br />

So sind neben Bildern vom Alltag an<br />

der Mauer auch Aufnahmen von Fluchtversuchen,<br />

Protest- und Provokationsaktionen<br />

zu sehen, alle von Grenzsoldaten<br />

aufgenommen. omm mm m en. Da DDazu zu wer werden er erde d n<br />

Filmausschnitte und<br />

d In IInterviews terv rv r ie iews ws<br />

gezeigt, die dieses es s Ka Kapi Kapitel pi p te tel l Be Berl Berliner rl rliner er<br />

Geschichte für Besucher esuc uc uche he h r no noch<br />

ch<br />

lebendiger und greifbarer reifbarer re reif if ifba ba bare re r r machen. ma mach machen. c<br />

Fester Bestandteil l der Ausstellung<br />

ist weiterhin eine e Zeitzeugenwerkstatt,<br />

in der jeden n Mittwoch Friedrichshainer<br />

und Kreuzberger zberger Bürgerinnen<br />

und Bürger von ihren hren persönlichen und<br />

alltäglichen Erlebnissen nissen und Erfahrungen<br />

mit der Teilung berichten erichten können.<br />

An der Realisation on waren neben dem<br />

Verein KulturRaum m Zwinglikirche das<br />

Bezirksmuseum Friedrichshain-Kreuzberg<br />

riedrichshain-Kreuzberg<br />

und die defa-spektrum ktrum GmbH beteiligt.<br />

Informationen zum attraktiven<br />

Begleitprogramm m mit vielen Filmen<br />

und Lesungen unter: nter:<br />

www.kulturraum-zwinglikirche.de<br />

m-zwinglikirche.de<br />

www.kreuzbergmuseum.de<br />

museum.de<br />

Eines der Ausstellungsobjekte:<br />

tellungsobjekte:<br />

die Originaluniform uniform eines<br />

Abschnittsbevollmächtigten mächtigten<br />

der DDR-Volkspolizei kspolizei<br />

mit Film- und Toninstallationen einen<br />

intensiven Eindruck von der Zeit des<br />

Umbruchs. So werden oppositionelle<br />

Gruppen vorgestellt, die sich verändernde<br />

Haltung der einfachen Bürger zu ihrem<br />

Staat erläutert und der Weg zur Einheit<br />

geschildert, der schließlich im September<br />

1990 in die Unterzeichnung des Zweiplus-Vier-Vertrages<br />

mündete. Zu sehen<br />

ist selbstverständlich auch eine Videosequenz<br />

von der Original-Fernsehübertragung<br />

der internationalen Pressekonferenz,<br />

in der SED-Politbüro-Mitglied<br />

Günter Schabowski am 9. November<br />

1989 eine neue Reiseregelung verkündet,<br />

die binnen Kurzem dazu führte, dass die<br />

Berliner über die Grenzen strömten.<br />

Begleitet wird die Ausstellung von einem<br />

umfangreichen Veranstaltungsprogramm.<br />

Jeden Samstag um 13 Uhr besteht zudem<br />

die Gelegenheit, sich von Zeitzeugen die<br />

friedliche Revolution erläutern zu lassen.<br />

www.revolution89.de<br />

www.mauerfall09.de<br />

BERLIN INSIDE<br />

Geschichte unter<br />

freiem Himmel<br />

Berlin, Alexanderplatz: Am 4.11.89<br />

demonstrierten Hunderttausende<br />

Menschen für demokratische<br />

Rechte und die Abschaffung der Einparteienherrschaft,<br />

nur wenige Tage<br />

später waren die Grenzen offen. Seit<br />

Mai 2009 dokumentieren am selben Ort<br />

über 700 Fotos unter freiem Himmel, wie<br />

der Weg, der zur deutschen Einheit<br />

führte, ohne Blutvergießen geebnet<br />

wurde.<br />

1989/1990: »Aufbruch,<br />

Revolution & Einheit«<br />

Die Open-Air-Ausstellung wurde<br />

anlässlich des 20-jährigen Mauerfall-<br />

Jubiläums von der Kulturprojekte Berlin<br />

GmbH in Zusammenarbeit mit der<br />

Robert-Havemann-Gesellschaft realisiert,<br />

die auch die Materialien der Ausstellung<br />

zur Verfügung stellte. Ihr Namensgeber<br />

Robert Havemann, einer der bekanntesten<br />

Kritiker des DDR-Regimes, war mit<br />

dem 1976 aus der DDR ausgewiesenen<br />

Liedermacher Wolf Biermann eng befreundet.<br />

Im Mittelpunkt von »Friedliche<br />

Revolution 1989/90« stehen aber vor<br />

allem die Menschen von der Straße.<br />

Große Schautafeln, thematisch aufgeteilt<br />

in »Aufbruch«, »Revolution« und<br />

»Einheit«, vermitteln dem Besucher auch<br />

Wie kam es zu jenem legendären Abend des 9. Novembers 1989?<br />

20 Jahre später – noch bis zum 14. November 2009 – informiert<br />

die Open-Air-Ausstellung »Friedliche Revolution 1989/90« rund<br />

um die Uhr und bei freiem Eintritt über Opposition und<br />

Widerstand in der DDR von den 1980er-Jahren über den Fall<br />

der Mauer bis hin zur deutschen Wiedervereinigung.<br />

Der Ruf »Wir sind das Volk« – zu<br />

lesen auf den zur Ausstellung gehörenden<br />

Bannern – ist untrennbar<br />

mit dem Jahr 1989 verbunden.<br />

Alexanderplatz 2009: Noch bis<br />

Mitte November erinnern Stellwände<br />

an die friedliche Revolution.<br />

20 Jahre zuvor fand hier die größte<br />

systemkritische Demonstration in<br />

der Geschichte der DDR statt.<br />

13


Fotogalerie am Helsingforser Platz,<br />

Eröffnung der Ausstellung mit<br />

Arbeiten des erfolgreichen Pressefotografen<br />

Horst Sturm (links),<br />

April 1988. 3.v.l.: Walter Heilig,<br />

Vorsitzender der Gesellschaft für<br />

Fotografi e im Kulturbund der DDR.<br />

BERLIN INSIDE<br />

Über die Vielfalt des<br />

künstlerischen Schaffens<br />

In den Jahren der Teilung entwickelte sich in Kreuzberg und Friedrichshain eine lebendige Kunstund<br />

Kulturszene. Wir stellen Ihnen zwei Institutionen vor, die bis heute einen entscheidenden Beitrag<br />

zur kulturellen Vielfalt Berlins leisten, als Kommunikationsplattform für Künstler und Kulturschaffende<br />

aber schon vor 1989 dies- und jenseits der ehemaligen Grenze eine wichtige Rolle spielten.<br />

Noch bis zum 13. November zeigt<br />

die Fotogalerie am Helsingforser<br />

Platz die Ausstellung »Eberhard<br />

Klöppel. Neues Deutschland, 20 Jahre vor<br />

und nach dem Mauerfall«. Passender<br />

könnte der Titel nicht sein, denn Klöppel<br />

war zu DDR-Zeiten Bildreporter der<br />

Wochenzeitschrift Neue Berliner Illustrierte,<br />

seit 1989 ist er als freischaffender Fotograf<br />

unter anderem für Tageszeitungen des<br />

Axel Springer Verlags tätig. Wie kaum<br />

einem anderen gelingt es ihm, in seinen<br />

Werken den Wandel Berlins vor und nach<br />

1989/90 im Bild festzuhalten.<br />

Ausstellungen wie diese sind in der<br />

Friedrichshainer Galerie keine Seltenheit.<br />

Als erste und einzige Fotogalerie der DDR<br />

1985 gegründet, erlangte sie bereits vor<br />

1989 schnell überregionale Bedeutung.<br />

Denn hier wurden nicht nur Ausstellungen<br />

zur Geschichte der Fotografi e in der DDR<br />

oder Berlin in historischen Bildern gezeigt.<br />

Insbesondere die vielen Einzelshows<br />

bekannter Fotografen wie Ulrich Wüst,<br />

Dieter Bock, Bernd Heyden, Rudolf Schäfer<br />

oder Eberhard Klöppel machten die Fotogalerie<br />

zu einem sehr beliebten Veranstaltungsort<br />

für die DDR-Intellektuellen. Nach<br />

dem Fall der Mauer begann eine schwierige<br />

14<br />

Zeit für die Galerie, die mittlerweile in<br />

kommunaler Trägerschaft weitergeführt<br />

wurde. Im Jahr 2000 drohte angesichts<br />

der knappen fi nanziellen Mittel des<br />

Bezirks sogar die Schließung. Dank der<br />

Initiative des Berliner Kulturring e. V. sowie<br />

vieler der Galerie verbundener Fotografen<br />

und Fotokünstler konnte ein zukunftsweisendes<br />

Konzept für den Erhalt<br />

des Ausstellungsortes entwickelt werden.<br />

Seit 2002 betreibt der Kulturring die Galerie<br />

allein, das heißt, er übernimmt Miet-<br />

und Personalkosten sowie die Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Ein Beirat wählt die<br />

Künstler aus, die hier ausstellen dürfen,<br />

und plant das Begleitprogramm.<br />

Bis heute wird hier ausschließlich<br />

zeitgenössische Fotografi e gezeigt – seit<br />

dem Fall der Mauer natürlich aus Ost und<br />

West. Der Fokus liegt dabei auf sozialkritischen<br />

Beiträgen und Porträtfotografi e.<br />

www.kulturring.org<br />

Kulturarbeit jenseits der<br />

Kommunen<br />

Eine Kunst- und Kulturinitiative der<br />

ganz anderen Art entwickelte sich derweil<br />

im Kreuzberger Statthaus Böcklerpark:<br />

Querformat-b e. V.; 1988 von engagierten<br />

Künstlern, Architekten und Kunstpädagogen<br />

gegründet, ist es das erklärte Ziel des<br />

gemeinnützigen Vereins, soziokulturelle<br />

und künstlerische Projekte, Ausstellungen<br />

sowie Bildungsarbeit im Kiez anzubieten,<br />

die die Kunstschaffenden vor Ort gewinnbringend<br />

unterstützen.<br />

Querformat-b e. V. ist in den vergangenen<br />

22 Jahren zur bewährten Anlaufstelle für<br />

Künstlerinnen und Künstler aus Kreuzberg,<br />

seit Zusammenlegung der Bezirke im Jahr<br />

2000 auch aus Friedrichshain geworden.<br />

»Im Zentrum unserer Bemühungen stehen<br />

immer der kulturelle Austausch, die<br />

»Jeder Mensch<br />

ist ein Künstler.«<br />

JOSEPH BEUYS<br />

Vernetzung der Kulturschaffenden vor Ort<br />

sowie die Auseinandersetzung mit ihren<br />

Bedürfnissen, um sie dauerhaft und aktiv<br />

fördern zu können«, so Gründungsmitglied<br />

Tissi König-Muhle. Bis heute richtet<br />

sich das Kurs-, Weiterbildungs- und Beratungsangebot<br />

des Vereins an Menschen<br />

aller Altersstufen, Nationalitäten und Lebensbereiche.<br />

Sie entdecken gemeinsam,<br />

wie vielfältig, lebendig und bunt Kunst<br />

und Kultur sein können.<br />

Ein fester Bestandteil der Kreuzberger<br />

und Friedrichshainer Kulturszene ist Berlins<br />

einzige juryfreie, jährlich im November<br />

stattfi ndende Kunst- und Verkaufsausstellung<br />

»Querschnitt«, die der Verein seit<br />

1988 ausrichtet. Jeder in Friedrichshain-<br />

Kreuzberg lebende und arbeitende Künstler<br />

kann eine Arbeit einreichen, die allerdings<br />

nicht älter als drei Jahre sein darf. An die<br />

Teilnahme sind keine weiteren formalen<br />

oder inhaltlichen Bedingungen geknüpft.<br />

Vor 22 Jahren fand im Statthaus Böcklerpark<br />

der erste »Querschnitt« statt. Künstler<br />

und Publikum waren begeistert, bis heute<br />

steigt die Resonanz auf die Ausstellung<br />

von Jahr zu Jahr: Wurden 1988<br />

etwa 200 Exponate präsentiert,<br />

waren es 2003 bereits 400, im<br />

letzten Jahr zeigten 620 Künstlerinnen<br />

und Künstler ihre Werke.<br />

»Querschnitt« – der Name ist<br />

Programm. Ein Blick in die Kataloge<br />

der vergangenen Jahre spiegelt<br />

wider, was die Künstlerinnen<br />

und Künstler bewegte. War Ende<br />

der 1980er-Jahre die Auseinandersetzung<br />

mit dem Kalten Krieg und der<br />

atomaren Bedrohung für viele das zentrale<br />

Thema, stand 2007 die Globalisierung im<br />

Fokus. Der »Querschnitt« funktioniert dabei<br />

wie ein Seismograf, der deutlich<br />

macht, wie schnell und präzise gesellschaftliche<br />

Veränderungen in der Kunst<br />

zum Ausdruck kommen.<br />

Dieses Jahr fi ndet »Querschnitt« zum<br />

22. Mal statt. Man darf gespannt sein,<br />

wie der Mauerfall 1989/90 im Jubiläumsjahr<br />

2009 von den Künstlerinnen und<br />

Künstlern interpretiert wird. Die Eröffnung<br />

mit Livemusik und Performances beginnt<br />

am Freitag, 6.11.2009, um 19 Uhr.<br />

www.querformat-b.com<br />

Blick in die Ausstellung<br />

»Querschnitt 21« 2008.<br />

BERLIN INSIDE<br />

Kunst<br />

vor Ort kaufen<br />

Sechzehn Jahre lang fand die<br />

Ausstellung »Querschnitt« im<br />

Statthaus Böcklerpark, viermal im<br />

Künstlerhaus Bethanien statt.<br />

2009 laden die Veranstalter erstmals<br />

in das neue Rosenegger<br />

Kunstzentrum in der Bergmannstraße<br />

28 am Marheinekeplatz ein<br />

– ein Kreuzberger Quartier, das<br />

voll im Trend liegt.<br />

Wo noch vor einigen Jahren<br />

Trödelläden und Dönerbuden<br />

das Bild bestimmten, warten<br />

jetzt Coffeeshops, Biorestaurants und<br />

Modeläden auf die zahlreichen Flaneure,<br />

die auf dem Weg zur modernisierten<br />

Markthalle ein bisschen shoppen möchten.<br />

Vom 7. bis 29. November werden<br />

hier noch mehr Spaziergänger erwartet,<br />

denn in diesem Jahr haben sich für<br />

»Querschnitt« über 600 Kunstschaffende<br />

angemeldet, um ihr Werk dem interessierten<br />

Kunstpublikum zu zeigen.<br />

»Querschnitt« ist ein Non-Profi t-Projekt<br />

und damit eine wichtige Ergänzung zu<br />

den gängigen Kunstgalerieausstellungen<br />

und Kunstmessen in Berlin. Die Veranstalter<br />

behalten bei Verkauf eines Werkes<br />

lediglich 10 % ein, den Hauptteil des<br />

Erlöses bekommen die Künstlerinnen<br />

und Künstler selbst.<br />

Dieses Engagement zur Stärkung von<br />

Kunst und Kultur vor Ort wird auch<br />

von zahlreichen Unternehmen im Bezirk<br />

unterstützt, so auch von der in der<br />

<strong>Oberbaum</strong> City ansässigen united<br />

communications GmbH. Die Agentur für<br />

kreative Marketingkommunikation hat in<br />

den letzten zehn Jahren für ihre Geschäftsräume<br />

in der Rotherstraße 19 Kunstwerke<br />

von Friedrichshainer und Kreuzberger<br />

Künstlerinnen und Künstlern angekauft.<br />

Besichtigungsmöglichkeiten nach Terminabsprache,<br />

Kontakt: Gunhild Flöter.<br />

www.united.de<br />

15


NEWS<br />

Neues aus<br />

den Unternehmen<br />

16<br />

Demnächst zu sehen:<br />

Die FLATLINER Lounge Medienservice GmbH ist Dreh- und Angelpunkt neuer, spannender Filmproduktionen.<br />

Zahlreiche bekannte deutsche Regisseure, Schauspieler und Produzenten geben sich in der <strong>Oberbaum</strong> City<br />

in diesen Wochen wieder die Klinke in die Hand. Gearbeitet wird hier derzeit unter anderem an »Zeiten<br />

ändern sich« (Constantin Film; Regie: Uli Edel), der Verfi lmung von Bushidos 2008 erschienener Autobiografi<br />

e, sowie an der Komödie »Das Leben ist zu lang« (X Filme Creative Pool GmbH; Regie: Dani Levy)<br />

und am TV-Mehrteiler »Die Grenze« (teamWorx Television & Film GmbH; Regie: Roland Suso Richter) mit<br />

Benno Fürmann und d Günter Spörrle.<br />

DEKRA jetzt<br />

Hochschule<br />

Anfang Juli 2009 wurde aus der DEKRA Medienakademie<br />

die staatlich anerkannte private Fachhochschule »DEKRA<br />

Hochschule Berlin«. Sie ist damit berechtigt, den staatlichen<br />

Hochschulabschluss Bachelor of Arts (B. A.) eigenständig<br />

durchzuführen. Die drei Hauptstudiengänge Medienmanagement,<br />

Journalismus sowie Fernsehen & Film sind<br />

auf die moderne Medienlandschaft zugeschnitten und<br />

ermöglichen Spezialisierungen auf Digital Design, Marketing<br />

& Wirtschaftskommunikation sowie TV-Journalismus/<br />

Moderation und Onlinejournalismus. Der Studiengang Fernsehen<br />

& Film deckt mit den Fachrichtungen Regie, Kamera,<br />

Drehbuch, Produktion und Audio alle Anforderungen<br />

aktueller Fernseh- und Filmproduktionen ab.<br />

www.dekra-hochschule-berlin.de<br />

Sommerfest der<br />

HVB Immobilien AG<br />

100 Jahre und kein bisschen leise!<br />

Der hell erleuchtete Innenhof von<br />

Haus 5 während des Sommerfestes<br />

der HVB Immobilien AG. Kochvergnügen<br />

Gleich zwei Jubiläen konnten in diesem Jahr anlässlich des Sommerfestes der HVB Immobilien AG gefeiert werden: Zum einen<br />

war es bereits das zehnte seiner Art in Folge. In gewohnt elegant-entspannter Atmosphäre ließen die rund 400 Gäste – Mieter,<br />

deren Mitarbeiter/-innen sowie Geschäftspartner der HVB Immobilien AG – bei Grillbuffet und Cocktails den Sommer im<br />

herrlichen Innenhof des Gebäudes Rotherstraße 16 ausklingen. Zum anderen konnte auch der 100. Geburtstag des Lichtturms,<br />

Wahrzeichens des Quartiers, gefeiert werden. Passend dazu wurde für das Sommerfest das Salonorchester der Deutschen Oper<br />

Berlin engagiert, das die Gäste mit seinen mitreißenden Melodien an die Sternstunden der Salonorchester zu Beginn des<br />

20. Jahrhunderts erinnerte. Abgerundet wurde der Abend von einem Tenor, Breakdance-Darbietungen und artistischen Einlagen.<br />

Ab sofort fi nden Sie an dieser Stelle unsere neue<br />

Rubrik »Rechtstipps«. Rechtsanwalt Heinrich Kemper<br />

von jurakontor, Mieter in der <strong>Oberbaum</strong> City seit 2007,<br />

nimmt Stellung zu Fragen, die uns alle angehen.<br />

Rechtstipp:<br />

Der Inkasso-Schock<br />

»Bis gerade war es noch ein schöner Tag, und dann dieser Brief von<br />

einem Inkassobüro. 180,– Euro wollen die haben, weil wir nicht mit der<br />

Rechnung der Telefongesellschaft einverstanden waren und geschrieben<br />

haben, die 14,90 Euro zahlen wir nicht. Und jetzt wollen die so viel Geld.<br />

Kann das richtig sein?«<br />

Liebe Leserinnen und Leser, Anfragen dieser Art erhalten wir beinahe<br />

täglich. Unsere Antwort: Es kann richtig sein, muss es aber nicht! Inkassokosten<br />

können als Verzugsschaden geltend gemacht werden, wenn eine<br />

Rechnung überfällig ist und der Gläubiger davon ausgehen darf, dass die<br />

Einschaltung eines Inkassobüros zur Erledigung beziehungsweise Zahlung<br />

führt. Natürlich versuchen Unternehmen, die bei Zahlungsverzug ihrer<br />

Kunden sofort Inkassobüros beauftragen, mit der Angst zu spielen und so<br />

die Kosten hochzutreiben. Also aufgepasst!<br />

Oft steht im Erwiderungsschreiben des Inkassobüros kein Wort davon,<br />

dass Sie die Rechnung zurückgewiesen haben. Und die wenigsten können<br />

den Zugang ihres Schreibens beim Inkassobüro beweisen. Aber auch<br />

dann können Sie sich schützen, indem Sie zum Beispiel antworten: »Wie<br />

ich Ihrem Auftraggeber bereits mit Schreiben vom … mitgeteilt habe,<br />

erkenne ich die Hauptforderung nicht an und werde auf diese Mahnung<br />

und weitere Mahnungen nicht reagieren. Wenn Ihr Auftraggeber Geld<br />

will, muss er klagen.«<br />

Falls Sie es schaffen, so oder ähnlich zu reagieren, und diese Position auch<br />

bei Mahnungen mit höheren Kostenforderungen durchhalten, werden Sie<br />

sich wegen der weiteren Inkassokosten, häufi g aber auch insgesamt,<br />

durchsetzen. Fangen Sie hingegen an, über die Zahlung eines Teilbetrages<br />

zu verhandeln, haben Sie in der Regel schon verloren. Das muss nicht<br />

sein! Nähere Informationen fi nden Sie unter:<br />

www.jurakontor.de/de/rechtstipps/inkassokosten.html.<br />

Seit einigen Wochen gibt es die Möglichkeit, im Sedici Kochkurse für eine gesunde, leichte<br />

Küche zu buchen. Das ließ sich die Redaktion der <strong>CityLights</strong> nicht zweimal anbieten und<br />

ging selbst hinunter an den Herd. Und das haben wir erlebt: Den typischen Klassiker<br />

»Ich hab da mal was vorbereitet ...« gibt es nicht im Sedici. Wer hier bucht, wird von Anfang<br />

an voll eingespannt. Und das ist auch gut so, denn dadurch bleibt genug Zeit zum Fragen,<br />

Erklären, Plaudern und den einen oder anderen Prosecco & Co – alles ganz entspannt und<br />

sehr harmonisch. Paarweise werden Vor-, Haupt- und Nachspeise zubereitet, wobei aber<br />

jeder jederzeit in alle Töpfe gucken darf und gerne auch mal die anderen Teams unterstützt.<br />

Spätestens für den Pastateig kommen dann alle zusammen und kneten, rollen, füllen, was<br />

das Zeug hält. Zwischendurch wird gegessen und der nächste Gang besprochen.<br />

Summa summarum: lecker!<br />

NEWS<br />

Herzlich<br />

willkommen!<br />

Wir freuen uns, Ihnen auf dieser Seite<br />

wieder einen neuen Nachbarn vorstellen<br />

zu können.<br />

Stark<br />

fürs Leben – SBK!<br />

Mit der Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK) ist<br />

seit August dieses Jahres eine der größten geöffneten<br />

Betriebskrankenkassen Deutschlands in der<br />

<strong>Oberbaum</strong> City vertreten. 14 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter betreuen von der Geschäftsstelle<br />

Rotherstraße 7 aus rund 25.000 Kunden im<br />

gesamten Nord- und Südosten Berlins. Die Lage<br />

des Büros ist ideal für die SBK: Für die Kunden<br />

vom Siemens-Standort »Elsenstraße« in Treptow<br />

kann es schnell und gut erreicht werden. Darüber<br />

hinaus bestehen bereits jahrelange Kooperationen<br />

mit Unternehmen vor Ort im Bereich der betrieblichen<br />

Gesundheitsförderung. Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag 08.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Kontakt<br />

zur Geschäftsstellenleiterin Heike Katzschke:<br />

Telefon 386 51103. www.sbk.org<br />

Weitere Neuigkeiten:<br />

Seit Oktober 2009 ist die Design- & Glasmanufaktur<br />

CMK in der <strong>Oberbaum</strong> City ansässig, wir stellen das<br />

Unternehmen in der nächsten Ausgabe der <strong>Oberbaum</strong><br />

<strong>CityLights</strong> vor. Die Pixelpark AG hat im Juli 2009<br />

den Standort Rotherstraße verlassen.<br />

Bei den Kochkursen waren alle Beteiligten<br />

konzentriert bei der Sache.<br />

Und das gab´s zu essen: Gegrilltes Babygemüse mit Pinienkernen, Mozzarella sowie panierten Schafs- und Ziegenkäse, dazu<br />

knuspriges italienisches Brot, dann zweierlei Tortellini – Spinat/Ricotta und Hühnchen/Curry – in einer Butter/Öl-Sauce mit Knoblauch<br />

sowie Zitronentörtchen mit Brombeeren.<br />

17


TIPPS<br />

Von den Türmen des Belvedere bietet sich ein fantastischer Blick auf Potsdam, den Park<br />

Sanssouci sowie die Schlösser Babelsberg und Glienicke, bei klarer Sicht sogar bis zum<br />

Fernsehturm auf dem Alexanderplatz.<br />

Für Romantiker<br />

Jenseits der Touristenscharen von Sanssouci und Cecilienhof – etwas<br />

versteckt und doch gut zu erreichen – fi ndet sich nahe der Havel eine<br />

echte Perle im weltberühmten Ensemble der Potsdamer Schlösser und<br />

Gärten: das Belvedere auf dem Pfi ngstberg.<br />

Es ist die grandiose Aussicht von<br />

dieser ehemals als Weinberg<br />

genutzten Anhöhe, die König<br />

Friedrich Wilhelm IV. 1847 veranlasste,<br />

die prachtvolle Doppelturmanlage nach<br />

Vorbildern der italienischen Renaissance<br />

zu errichten. Und genau diese Aussicht<br />

war es, die dem gesamten Komplex<br />

beinahe zum Verhängnis geworden<br />

Tipps & Termine<br />

In dieser Ausgabe haben wir<br />

Ihnen bereits einige interessante<br />

Veranstaltungen vorgestellt.<br />

Weitere Highlights der<br />

kommenden Monate:<br />

Pop & Rock:<br />

22. November 2009<br />

Das britische Poptrio Placebo gastiert mit<br />

der aktuellen CD »Battle in the sun« in<br />

der Arena Halle Berlin.<br />

www.arena-berlin.de<br />

29. November 2009<br />

Bei der »Nokia Night of the Proms« trifft<br />

Popmusik von Roxette auf klassische<br />

Klänge. www.o2world.de<br />

18<br />

wäre. Nicht zuletzt wegen des hervorragenden<br />

Blicks auf die ehemaligen<br />

Grenzanlagen, die der Besucher von hier<br />

hätte »genießen« können, wurde das<br />

Belvedere 1961 für die Öffentlichkeit<br />

gesperrt. Jahrzehntelang dämmerten<br />

das Schloss und sein ursprünglich von<br />

Peter Joseph Lenné im Stile eines<br />

englischen Landschaftsgartens<br />

30. November 2009<br />

Die US-amerikanische Crossover-Kombo<br />

Living Colour gibt ein Konzert im Lido.<br />

www.lido-berlin.de<br />

9. Januar 2010<br />

Ihre »Sound of the Universe-Tour« führt<br />

Depeche Mode in die O 2 World.<br />

www.o2world.de<br />

Kunst:<br />

Bis 17. Januar 2010<br />

Die Show »Nationalgalerie« zeigt 40 großformatige<br />

Fotografi en von Thomas Demand<br />

zum Thema Deutschland seit 1945.<br />

www.demandinberlin.org<br />

Bis 31. Januar 2010<br />

Die Berlinische Galerie präsentiert die<br />

Ausstellung »Berlin 89/90 – Kunst<br />

zwischen Spurensuche und Utopie«.<br />

www.berlinischegalerie.de<br />

Jedes ihrer bislang fünf Studioalben verkaufte<br />

die britische Band Placebo bereits<br />

über eine Million Mal.<br />

angelegter Park im Dornröschenschlaf<br />

– und zerfi elen dabei zusehends.<br />

Offen für Kunst, Kultur<br />

und private Feiern<br />

Seit Abschluss der Restaurierungsarbeiten<br />

im Jahr 2005 jedoch erstrahlt die<br />

malerische Anlage dank hohen privaten<br />

Engagements wieder im alten Glanz.<br />

Heute sind das lange Zeit ruinöse Bauwerk<br />

und der ehemals völlig verwilderte<br />

Garten ein beliebtes Ausfl ugsziel mit<br />

romantischem Flair. Dafür sorgen im<br />

Sommer unter anderem zwanglose<br />

Gartenkonzerte mit Kaffee und Kuchen,<br />

zu denen man sich einfach auf dem<br />

Rasen niederlässt. Zu den Veranstaltungs-<br />

Highlights zählen sicherlich die traumhaften<br />

»Mondnächte« mit geheimnisvoll<br />

illuminierten Galerien, Arkaden und<br />

Kolonnaden. Wer dabei zufällig den<br />

Partner fürs Leben fi nden sollte, kann<br />

gleich hierbleiben, denn Schloss und<br />

Garten stehen für Trauungen oder auch<br />

andere private Feiern zur Verfügung.<br />

Führungen, Kunstausstellungen sowie<br />

spezielle Kinderprogramme runden das<br />

vielfältige Veranstaltungsprogramm des<br />

Belvedere ab.<br />

www.pfi ngstberg.de<br />

Robin Rhode ist im RADIALSYSTEM.V. – ein<br />

ehemaliges Pumpwerk und seit 2006 Ort für<br />

kreative Entwicklung in Berlin – zu sehen.<br />

Klassik:<br />

9. Dezember 2009<br />

»Pictures Reframed« ist eine um Modest<br />

Mussorgskys »Bilder einer Ausstellung«<br />

arrangierte Performance mit Leif Ove<br />

Andsnes & Robin Rhode.<br />

www.radialsystem.de<br />

Sport:<br />

6. Dezember 2009<br />

Berlin wird wieder Skateboard-Hauptstadt<br />

beim World-Cup-Finale im Velodrom mit<br />

der Weltspitze im Skateboard und BMX.<br />

www.t-mobile-playgrounds.de<br />

Vom Hafen zum<br />

Medienzentrum<br />

Als Berlin 1871 Hauptstadt des neu gegründeten Deutschen Reiches<br />

wurde, passierten etwa 20.600 Kähne den <strong>Oberbaum</strong> in Richtung<br />

Stadt, ein Jahr später waren es bereits 30.000: markantes Zeichen für<br />

die verstärkte Industrialisierung und intensive Bautätigkeit.<br />

Die Stadt brauchte einen Warenumschlagplatz,<br />

der diesen Anforderungen<br />

gewachsen sein<br />

würde. So entstanden 1899 Pläne, an<br />

der mit 170 m breitesten Stelle der<br />

Spree einen Hafen entstehen zu lassen.<br />

Im September 1907 begannen die<br />

Bauarbeiten am 1,4 Kilometer langen<br />

Abschnitt zwischen <strong>Oberbaum</strong>brücke und<br />

der Treptower Eisenbahnbrücke. Vorangegangen<br />

waren zahlreiche Streitigkeiten mit<br />

dem preußischen Staat und anliegenden<br />

Gemeinden um Land und Grundstücke,<br />

die die Stadt durch zähe Verhandlungen<br />

und kräftige Zahlungen endlich beilegen<br />

konnte. Am 13. September 1913 war es<br />

dann schließlich so weit: Der durch seine<br />

Lage verkehrsmäßig bestens an die Stadt<br />

angebundene Hafen wurde vom damaligen<br />

Stadtbaurat Friedrich Krause nach<br />

14 Jahren Planungs- und Bauzeit eröffnet.<br />

Größter Berliner Hafen<br />

Entstanden waren ein Getreidespeicher,<br />

zwei große Lagerhäuser, ein Verwaltungsgebäude,<br />

ein Arbeiterspeisehaus und ein<br />

Kraftwerk auf der anderen Seite der<br />

heutigen Elsenbrücke. 1928 kam das<br />

sogenannte »Eierkühlhaus» dazu, in dem<br />

bis zu 75 Millionen Eier gelagert werden<br />

konnten. Das Fassungsvermögen des<br />

Hafens war immens: Am Kai konnten bis<br />

zu 40 Schiffe mit einer Ladefähigkeit von<br />

je 600 Tonnen festmachen. Damit war der<br />

Osthafen bis zur Fertigstellung des Westhafens<br />

im Jahr 1923 der bedeutendste<br />

Wasserumschlagplatz Berlins.<br />

Während des 2. Weltkriegs nutzte<br />

die Wehrmacht den Hafen. 150 Kriegsgefangene<br />

und Zwangsarbeiter wurden<br />

hier eingesetzt. Nach 1945 beschlagnahmte<br />

die sowjetische Besatzungsmacht<br />

den zu 80 % zerstörten Osthafen und<br />

transportierte von hier aus Reparationsgüter<br />

ab. Der immer noch sichtbare lange<br />

Steg für Grenzpatrouillen in der Mitte des<br />

Flusses erinnert bis heute an die Teilung<br />

der Stadt, denn hier verlief die Grenze<br />

zwischen Ost- und Westberlin durch die<br />

Spree. Seit Anfang des neuen Jahrtausends<br />

entsteht nunmehr auf dem denkmalgeschützten<br />

Areal ein hochmoderner<br />

Medien- und Kreativstandort.<br />

HISTORY<br />

Blick auf den Osthafen um 1922.<br />

Zahlen und Fakten<br />

1876 Preußischer Staat tritt Brücken<br />

und Straßen, aber nicht<br />

Wasserstraßen und Ufer, an<br />

die Stadt Berlin ab. Vor dem<br />

Bau des Osthafens muss die<br />

Stadt daher tief in die Tasche<br />

greifen, um die nötigen<br />

Grundstücke zu kaufen.<br />

1885 Denkschrift der Ältesten der<br />

Berliner Kaufmannschaft an<br />

den Minister für Handel und<br />

Gewerbe: »Mangel an ...<br />

Lagerhäusern am Wasser«<br />

1896 Urbanhafen fertiggestellt<br />

1896 Einweihung der steinernen<br />

<strong>Oberbaum</strong>brücke<br />

1899 Friedrich Krause legt Entwurf<br />

für Osthafen vor<br />

1907 Baubeginn<br />

1913 Eröffnung des Osthafens,<br />

Kosten: 16 Millionen Mark<br />

1930 Jährlicher Warenumschlag<br />

(hauptsächlich Getreide und<br />

Baustoffe) 2,3 Millionen<br />

Tonnen<br />

1960 Warenumschlag zwischen<br />

2,2 und 2,8 Millionen Tonnen<br />

1961 Bau der Mauer; der Osthafen<br />

liegt im Grenzgebiet und<br />

erhält Flutlichtanlagen für das<br />

Wasser und einen Steg für<br />

Patrouillen.<br />

1971 Verstärkter Umschlag von<br />

Baustoffen für Neubausiedlungen<br />

in Ostberlin<br />

1995 ART Kombinat nutzt erstmals<br />

eine ehemalige Omnibushalle<br />

für Kulturevents (heute Teil<br />

des Arena-Berlin-Komplexes)<br />

1997 Noch 35 Hafen- & 250 Speditionsarbeiter<br />

im Hafen<br />

beschäftigt<br />

2002 Universal Music bezieht das<br />

einstige Eierkühlhaus, weitere<br />

Medienunternehmen folgen.


Liste aller Mieter, Stand: Oktober 2009, siehe auch www.oberbaumcity.de<br />

@bacus deltron GmbH<br />

www.abacus-deltron.de<br />

AD AGENDA Kommunikation und Event GmbH<br />

www.ad-agenda.com<br />

adesso AG<br />

www.adesso.de<br />

ALGONET GmbH<br />

www.algonet.de<br />

allesklar.com AG<br />

www.allesklar.com<br />

basement – more than food<br />

www.basement11-14.de<br />

BAM Deutschland AG<br />

www.bam-deutschland.de<br />

BASF Services Europe GmbH<br />

www.basf.com<br />

Besser Betreut GmbH<br />

www.betreut.de<br />

BlackArt – Berhold & Gall GbR<br />

www.blackart-berlin.de<br />

Boder Projektabrechnung GmbH<br />

Code-Solutions GmbH<br />

www.code-solutions.de<br />

coffee bar <strong>Oberbaum</strong> City<br />

www.coffee-bar-berlin.de<br />

Concertbüro Zahlmann GmbH<br />

www.concertbuero-zahlmann.de<br />

condato gmbh<br />

www.condato.de<br />

convivo GmbH<br />

www.convivo.de<br />

CMK – Design- &<br />

Glasmanufaktur<br />

customer-partners GmbH<br />

www.customer-partners.de<br />

DEKRA Hochschule Berlin<br />

www.dekra-hochschule-berlin.de<br />

Deutsche Post Customer Service Center GmbH<br />

www.deutschepost.de<br />

Dialysepraxis Kreuzberg-Friedrichshain<br />

www.dialyse-kreuzberg-friedrichshain.de<br />

e-grafi xx media consulting GmbH<br />

www.e-grafi xx.net<br />

Wilhelm Ernst & Sohn<br />

Verlag für Architektur und<br />

technische Wissenschaften GmbH & Co. KG<br />

www.ernst-und-sohn.de<br />

exozet Berlin GmbH<br />

exozet Games GmbH<br />

exozet Group GmbH & Co. KG<br />

www.exozet.com<br />

Flatliner Lounge Medienservice GmbH<br />

www.fl atlinerlounge.de<br />

FRAMES UNITED Postproduction<br />

www.framesunited.de<br />

Funkwerk Information Technologies GmbH<br />

www.funkwerk-it.com<br />

hhpberlin Ingenieure<br />

für Brandschutz GmbH<br />

www.hhpberlin.de<br />

HVB Immobilien AG<br />

www.hvbimmobilien.de<br />

IBB Ingenieurbüro Balint GmbH<br />

Informatik Consulting Systems AG<br />

www.ics-ag.de<br />

Knoll International GmbH<br />

www.knollint.com<br />

LeBit Software & Consult GmbH<br />

www.lebit.net<br />

LORENZbeautyworks<br />

www.beautyworks.de<br />

Meltwater News DE¹ GmbH<br />

www.meltwaternews.com<br />

MLT König Bau- und Immobiliengesellschaft mbH<br />

www.mlt-koenig-bau.com<br />

NAMOS Holding-Verwaltungs-<br />

Immobilien GmbH<br />

netpoint media GmbH⁄berlin<br />

www.netpoint-media.de<br />

Neunplus1 Verlag + Service GmbH<br />

www.neunplus1.de<br />

NEW LINE<br />

Brand Communication GmbH<br />

www.newline-network.com<br />

nugg.ad AG predicitve behavioral targeting<br />

www.nugg.ad<br />

Odra Rhein Lloyd GmbH<br />

www.binnenreederei.de<br />

ODS Offi ce Data Service GmbH<br />

www.o-d-s.de<br />

PACE Aerospace Engineering<br />

and Information Technology GmbH<br />

www.pace.de<br />

Paul Mitchell Vertrieb Berlin⁄Brandenburg<br />

www.paul-mitchell.de<br />

pool22<br />

www.pool22.de<br />

proALPHA Consulting AG<br />

www.proalpha.de<br />

Rechtsanwälte Kemper und Kollegen<br />

www.jurakontor.de<br />

Schlothauer & Wauer<br />

Ingenieurgesellschaft für<br />

Straßenverkehr mbH & Co. KG<br />

www.schlothauer.de<br />

SECURITAS Sicherheit und Service GmbH<br />

www.securitas.com<br />

Sedici – Cucina e Delicatezze<br />

www.sedici-berlin.de<br />

SERVICE CONCEPT<br />

Heilmann und Partner GmbH<br />

www.service-concept-berlin.de<br />

Siemens-Betriebskrankenkasse<br />

www.sbk.org<br />

SPIE Deutschland System Integration GmbH<br />

www.spie-de.com<br />

Sport-Thieme GmbH<br />

www.sport-thieme.de<br />

Stadtraum – Gesellschaft für Raumplanung,<br />

Städtebau & Verkehrstechnik mbH<br />

www.stadtraum.com<br />

TGC – The Games Company Worldwide GmbH<br />

www.the-games-company.com<br />

ThyssenKrupp GfT Gleistechnik GmbH<br />

www.tkgftgleistechnik.de<br />

Travel IQ GmbH<br />

www.travel-iq.com<br />

TRIGIS GeoServices GmbH<br />

www.trigis.de<br />

TROX GmbH<br />

www.trox.de<br />

united communications GmbH<br />

www.united.de<br />

Uptown Verlag GmbH<br />

www.uptown-online.de<br />

Urban & Vogel GmbH<br />

www.urban-vogel.de<br />

Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA<br />

www.wiley-vch.de<br />

Zumtobel Licht GmbH<br />

www.zumtobel.de<br />

30paarhaende<br />

www.30paarhaen.de

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