Dokument 1.pdf
Dokument 1.pdf
Dokument 1.pdf
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
34<br />
Darüber hinaus ist es sinnvoll, die Wirkung bezüglich<br />
der Maßnahmen im Hinblick auf die Vermeidung<br />
von (nur) Unfällen mit Personenschaden (vU(P) a )<br />
zu berechnen. Daraus lässt sich ableiten, dass bestimmte<br />
Maßnahmen(pakete) geeigneter sind, um<br />
insbesondere schwere Unfallfolgen zu vermeiden.<br />
vU(P) a = U(P) a,V – U(P) a,N<br />
mit:<br />
vU(P) a = vermiedene Anzahl der Unfälle mit Personenschaden<br />
(Kat. 1-3) pro Jahr,<br />
U(P) a,V = Anzahl der Unfälle mit Personenschaden<br />
(Kat. 1-3) pro Jahr vorher,<br />
U(P) a,N = Anzahl der Unfälle mit Personenschaden<br />
(Kat. 1-3) pro Jahr nachher.<br />
Zu (2): Nutzen (NU a ) pro Jahr<br />
NU a = UK a,V – UK a,N<br />
mit:<br />
NU a<br />
= Nutzen einer Maßnahme pro Jahr (wird<br />
auch als vermiedene Unfallkosten pro<br />
Jahr benannt, vUK a ),<br />
UK a,V = Unfallkosten pro Jahr vorher (s. u.),<br />
UK a,N = Unfallkosten pro Jahr nachher (s. u.).<br />
Der Nutzen ist die Veränderung des Unfallgeschehens<br />
infolge der umgesetzten Maßnahme, ausgedrückt<br />
in Unfallkosten. Zur Berechnung des jährlichen<br />
Nutzens sind die Unfallkosten des Vorherund<br />
Nachher-Zeitraums jeweils auf ein Jahr zu normieren.<br />
Die Unfallkosten lassen sich über die Anzahl der<br />
Unfälle je Unfallkategorie (schwerste Unfallfolge)<br />
ermitteln. Hierzu liegen pauschale Unfallkostensätze<br />
WU in Abhängigkeit von der Unfallkategorie und<br />
der Straßenkategorie (Preisstand 2000 in Euro) vor.<br />
Sie können dem MAS T2 23 entnommen werden<br />
(vgl. Tabelle 6).<br />
In der vorliegenden Untersuchung liegen Unfallhäufungen<br />
aus der 1- und 3-Jahreskarte mit ähnlichen<br />
Ausgangssituationen und unterschiedlichen oder<br />
vergleichbaren umgesetzten Maßnahmen(paketen)<br />
vor. Um diese vergleichen zu können, sind einheitliche<br />
pauschale Unfallkostensätze anzuwenden.<br />
23 vgl. FGSV-Arbeitsgruppe Verkehrsführung und Verkehrssicherheit:<br />
Merkblatt für die Auswertung von Straßenverkehrsunfällen,<br />
Teil 2: Maßnahmen gegen Unfallhäufungen, S. 155<br />
Unfallkategorie<br />
(schwerste Unfallfolge<br />
Tab. 6: Pauschale Unfallkostensätze WU (Preisstand 2000 in<br />
Euro)<br />
Die Nutzung der pauschalen Unfallkostensätze<br />
WU[SP,LV,S] ist sinnvoll, wenn Unfallhäufungen infolge<br />
der 3-Jahreskarten über mehrere Jahre vorher<br />
und nachher betrachtet werden. Erst über die<br />
Betrachtung eines längeren Zeitraums kann beurteilt<br />
werden, ob sich die Unfälle der Kat. 1+2 auffällig<br />
entwickeln oder sie nur ein einzelnes, zufälliges<br />
Ereignis waren. Bei kurzen Betrachtungszeiträumen<br />
ist es daher zweckmäßig, mit den pauschalen<br />
Unfallkostensätzen WU[P,S] zu rechnen. Ein zufällig<br />
aufgetretener Unfall der Kat. 1+2 fällt somit nicht<br />
zu schwer ins Gewicht.<br />
Demnach berechnen sich die Unfallkosten pro Jahr<br />
(UK a ) über:<br />
UK a =<br />
mit:<br />
U(P) · WU(P) + U(S) · WU(S)<br />
UK a = Unfallkosten pro Jahr,<br />
a<br />
U(P) = Anzahl der Unfälle mit Personenschaden<br />
(Kat. 1-3),<br />
U(S) = Anzahl der Unfälle mit Sachschäden<br />
(Kat. 4-6),<br />
WU(P) = pauschale Unfallkostensätze von Unfällen<br />
mit Personenschaden (Kat. 1-3, s.<br />
Tabelle 6),<br />
WU(S) = pauschale Unfallkostensätze von Unfällen<br />
mit Sachschäden (Kat. 4-6, s. Tabelle<br />
6),<br />
a = Anzahl der betrachteten Jahre.<br />
Zu (3): Maßnahmenwirkung (MW)<br />
MW = NU a<br />
UK a,V<br />
Straßenkategorie<br />
AO IO<br />
Landstraße<br />
Verkehrsstraße<br />
Erschließungsstr.<br />
SP: Unfall mit Getöteten oder<br />
Schwerverletzten (Kat. 1+2)<br />
270.000 160.000 130.000<br />
LV: Unfall mit Leichtverletzten<br />
(Kat. 3)<br />
18.000 12.500 10.000<br />
P: Unfall mit Personenschaden<br />
(Kat. 1-3)<br />
110.000 45.000 33.500<br />
S: Unfall mit Sachschaden<br />
(Kat. 4-6)<br />
7.000 6.500 5.500<br />
Quelle: MAS T2, Tabelle 12, S. 155, eigene Darstellung