Dokument 1.pdf
Dokument 1.pdf
Dokument 1.pdf
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
16<br />
4 Auswahl der Untersuchungsräume<br />
4.1 Kriterien<br />
Bei der Auswahl repräsentativer Untersuchungsräume<br />
war darauf zu achten, dass solche ausgewählt<br />
werden, bei denen in den vergangenen Jahren<br />
viele, insbesondere auch bauliche Maßnahmen<br />
zur Verbesserung der Verkehrssicherheit durchgeführt<br />
wurden. Bauliche Maßnahmen sind kostenintensiv<br />
und werden zweckmäßig in Fällen umgesetzt,<br />
wo sich ein hoher Nutzen (vermeidbare Unfallkosten)<br />
erreichen lässt.<br />
Die Kosten von Unfällen mit Personenschaden,<br />
d. h. mit Leicht- und Schwerverletzten bzw. Getöteten,<br />
liegen am höchsten (vgl. Anlage 2). Daher ist<br />
zu vermuten, dass umgesetzte bauliche Maßnahmen<br />
insbesondere bei Unfallhäufungen aus den<br />
3-Jk, in denen Unfälle mit Personen- und schwerem<br />
Personenschaden dargestellt werden, zu erheben<br />
sind. Um den Kontakt zu den entsprechenden Unfallkommissionen<br />
mit schweren Unfallhäufungen<br />
herzustellen, wurde der Weg über einen der drei<br />
ständigen Mitglieder der Unfallkommissionen<br />
(StVB, StBB und Polizei) gewählt.<br />
Um den zweckmäßigsten Weg zu wählen, sind<br />
hierzu die Verwaltungsstrukturen in den einzelnen<br />
Bundesländern genauer betrachtet worden. Da in<br />
den Ländern der Vorsitz der Unfallkommission unterschiedlich<br />
geregelt ist, sollte zunächst grundsätzlich<br />
die Behörde kontaktiert werden, die den<br />
Vorsitz hat.<br />
Die zu kontaktierenden Untersuchungsräume wurden<br />
nach folgenden Kriterien ausgesucht:<br />
(1) aktive Unfallkommissionsarbeit,<br />
(2) kooperative Polizeidienststellen, Straßenbaubehörden<br />
und Verkehrsbehörden,<br />
(3) aktuelle und abrufbare Unfalldaten aus den<br />
vergangenen Jahren sowie<br />
(4) ggf. vorhandene Planunterlagen und/oder<br />
Fotos der Maßnahmen.<br />
21 Im Bild 5, Bild 7 und Bild 8 wurden keine (übrigen) Sachschadensunfälle<br />
berücksichtigt, in denen keine Ordnungswidrigkeit<br />
oder Straftat vorliegt und das Kraftfahrzeug noch<br />
fahrtüchtig war. Im Jahr 2004 wurden über 75 % übrige<br />
Sachschadensunfälle in Deutschland registriert.<br />
Somit wurde sichergestellt, dass ein Vorher-Nachher-Vergleich<br />
der Unfallsituation (Anzahl und<br />
Schwere der Straßenverkehrsunfälle ausgedrückt<br />
in Unfallkosten) sowie die Aufwendungen des Baulastträgers<br />
in Form von Investitionskosten und ggf.<br />
für sich ändernde Kosten für den Unterhalt und die<br />
Instandsetzung der neuen Maßnahmen festgestellt<br />
werden können. Diese Daten sind für die Nutzen/<br />
Kosten-Analyse notwendig. Weitere Kriterien<br />
waren:<br />
(5) Die Untersuchungsräume sollten eine große<br />
Anzahl an umgesetzten Maßnahmen, aber<br />
auch möglichst unterschiedliche Unfalltypen<br />
als Ursache für Maßnahmen vermuten lassen.<br />
Somit konnte ein breites Spektrum an Maßnahmenaktivitäten<br />
abgefragt werden.<br />
(6) Möglichst jedes Bundesland war zu erfassen,<br />
damit das System „Unfallkommission“ aus den<br />
verschiedenen Rahmenbedingungen in den<br />
Ländern betrachtet werden kann.<br />
Im Ergebnis sollten die erfassten Unfallhäufungen<br />
je nach Ortslage in etwa der Verteilung des vorhandenen<br />
Unfallgeschehens auf den Straßen entsprechen.<br />
Wird die Anzahl der Unfälle je nach Ortslage betrachtet<br />
(vgl. Bild 4 21 ), so wären weitaus mehr Unfallhäufungen<br />
innerorts als außerorts bzw. auf Autobahnen<br />
aufzunehmen gewesen.<br />
Da der Schwerpunkt der Arbeit jedoch auf den<br />
straßenbaulichen Maßnahmen zur Bekämpfung<br />
der Unfallhäufungen liegt – die vermutlich häufiger<br />
zum Einsatz kommen, wenn schwere Unfallhäufun-<br />
Bild 4: Anzahl der Unfälle nach Ortslage 2004