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14<br />
sche Mittel, die Standardabweichung und den Korrelationskoeffizienten,<br />
aber auch auf statistische<br />
Verteilungen. Vom hypothetischen Wert P 0 des Parameters<br />
aus wird mittels des Stichprobenfehlers<br />
d P , also [...] für eine bestimmte statistische Sicherheit,<br />
ein Zufallsintervall abgegrenzt. Wenn nun eine<br />
entsprechende Stichprobenanzahl M vorliegt, sind<br />
zwei Fälle unterscheidbar:<br />
1. Fall: M liegt im abgegrenzten Intervall durch P 0<br />
und d P , d. h., die Nullhypothese H 0 wird<br />
nicht verworfen. Der Unterschied zum Parameter<br />
P 0 gilt als lediglich zufallsbedingt<br />
und ist somit nicht wesentlich.<br />
2. Fall: Die Nullhypothese H 0 wird verworfen, da M<br />
außerhalb des Intervall durch P 0 und d P<br />
liegt. Der Unterschied zum Parameter P 0<br />
gilt als wesentlich (signifikant).<br />
„Statistische Prüfverfahren (Tests), die auf diesem<br />
Prinzip basieren, heißen Signifikanztests. Sie bewirken<br />
das Verwerfen der Nullhypothese, wenn die<br />
Differenz zwischen der Hypothese und dem Stichprobenergebnis<br />
signifikant ist.“<br />
Das Unfallgeschehen ist eine Massenerscheinung<br />
mit stochastischem Charakter. 17 Somit kann es mit<br />
Verfahren der schließenden Statistik analysiert werden.<br />
Zu beachten ist, dass die statistischen Tests<br />
immer einer Irrtumswahrscheinlichkeit unterliegen<br />
(Signifikanzniveau). Bei den Unfalluntersuchungen<br />
wird empfohlen, mit einer statistischen Sicherheit<br />
von s = 95 % (entspricht einem Signifikanzniveau<br />
von α = 0,05) zu arbeiten. 18 Daraus lässt sich ableiten,<br />
dass ein Signifikanztest unter Beachtung der<br />
Irrtumswahrscheinlichkeit immer nur als Orientierung<br />
bei der Bewertung der Maßnahmenwirkung<br />
gelten kann.<br />
Als Grundsatz für alle Tests ist festzuhalten: Je<br />
mehr Einzelwerte (Unfälle) vorliegen und je länger<br />
die Betrachtungszeiträume (Vorher-Nachher) sind,<br />
desto sicherer sind die statistischen Vergleiche.<br />
17 HABERER, K.: Methoden der Effizienzbewertung von Maßnahmen<br />
zur Erhöhung der Sicherheit des Straßenverkehrs;<br />
Forschungshefte zur Verkehrssicherheit, Heft 22, 1988,<br />
S. 42-45<br />
18 vgl. Fußnote 11<br />
19 vgl. Fußnote 11<br />
20 HERZ, R.; SCHLICHTER, G.; SIEGNER, W.: Angewandte<br />
Statistik für Verkehrs- und Regionalplaner, 2. Auflage,<br />
Werner Verlag, 1992<br />
Die gängigsten statistischen Verfahren sind in den<br />
Hinweisen zur Methodik der Untersuchung von<br />
Straßenverkehrsunfällen von der FGSV beschrieben.<br />
Es sind Signifikanztests, bei denen eine Prüfgröße<br />
(T) in Abhängigkeit des Signifikanzniveaus<br />
(α = 0,05) bestimmt wird. Liegt die Prüfgröße (T)<br />
über dem Schwellenwert von 3,84 (bei α = 0,05), so<br />
liegt ein statistisch bedeutsamer (signifikanter) Unterschied<br />
vor.<br />
Folgende Signifikanztests gelten als geeignet für<br />
die in Kapitel 2.2 beschriebenen Wirksamkeitsuntersuchungen:<br />
• Mc Nemar (Chi 2 -Verteilung) für den Vorher-<br />
Nacher-Vergleich (unter Einhaltung der Ceterisparibus-Bedingung)<br />
sowie den Mit-Ohne-Vergleich.<br />
• χ 2 -Test (Chi 2 -Verteilung) für den Vorher-Nachher-Vergleich<br />
mit Kontrollgruppe sowie den Vorher-Nachher-/Mit-Ohne-Vergleich.<br />
Da in der Praxis nicht immer ideale Voraussetzungen<br />
für die Tests vorliegen, können sie oftmals nur<br />
als Orientierungswerte gelten. Daher empfiehlt<br />
sich alternativ oder additiv zu den nach der<br />
FGSV 19 vorgegebenen Tests auch die Durchführung<br />
eines Poissontests (Poisson-Verteilung).<br />
Die Poisson-Verteilung beschreibt seltene Ereignisse<br />
und eignet sich daher ebenfalls für Unfalluntersuchungen.<br />
20<br />
3 Vorgehen und Methodik<br />
Ziel des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens<br />
war es, vorgeschlagene Maßnahmen von Unfallkommissionen<br />
im Hinblick auf ihren Nutzen, ihre Effizienz<br />
und Realisierung zu analysieren.<br />
Es sollte insbesondere darauf eingegangen und<br />
aufgezeigt werden, dass die längerfristigen, umfangreicheren<br />
straßenbaulichen Maßnahmen effektiv<br />
und zweckmäßig zur Beseitigung von Unfallhäufungsstellen<br />
eingesetzt werden können.<br />
Dazu wurde eine Beispielsammlung mit geeigneten<br />
Maßnahmen zur Bekämpfung von Unfallhäufungen<br />
entwickelt, in der die Effizienz auf der Basis von<br />
Nutzen/Kosten-Vergleichen sowie die Effektivität<br />
für verschiedene Lösungen beispielhaft dargestellt<br />
werden. Die Zusammenstellung wurde in Form des<br />
Beispielkatalogs des MAS T2, S. 41 ff. erarbeitet.<br />
Der Aufbau und die Gliederung sind in Kapitel 8