18.01.2013 Aufrufe

Leitfaden Integration der Mobilitätsbelange älterer Menschen

Leitfaden Integration der Mobilitätsbelange älterer Menschen

Leitfaden Integration der Mobilitätsbelange älterer Menschen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Handlungsleitfaden<br />

<strong>Integration</strong> <strong>der</strong> <strong>Mobilitätsbelange</strong><br />

<strong>der</strong> älteren <strong>Menschen</strong> in die Arbeit des<br />

Netzwerkes „Verkehrssichere Städte und<br />

Gemeinden im Verkehrsverbund Rhein-Sieg“<br />

Köln, Januar 2007<br />

Koordinierungsstelle „Vernetzte Verkehrssicherheitsarbeit im VRS“ unterstützt von:


Zusammenfassung 1<br />

Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) haben sich mittlerweile 30 Städte und Gemeinden<br />

und vier Kreise zum Netzwerk „Verkehrssichere Städte und Gemeinden im VRS“<br />

zusammengeschlossen. Die Netzwerkkommunen wollen die eigenständige und sichere<br />

Mobilität von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen för<strong>der</strong>n. Dazu sind in den jeweiligen Kommunen<br />

lokale Netzwerke entstanden o<strong>der</strong> im Aufbau begriffen. Die <strong>Mobilitätsbelange</strong> von älteren<br />

<strong>Menschen</strong> sollen nun in das Programm integriert werden. Als Projektpartner konnte hier die<br />

Eugen-Otto-Butz-Stiftung gewonnen werden. Ein kommunales Mobilitätsmanagement für<br />

ältere <strong>Menschen</strong> soll institutionalisiert werden.<br />

Mit diesen Empfehlungen möchten wir den Netzwerkkommunen Hilfen für die <strong>Integration</strong> <strong>der</strong><br />

neuen Zielgruppengruppe in die bisherige Arbeitsstruktur geben. Die Verknüpfung <strong>der</strong><br />

Verkehrssicherheitsarbeit für Senioren mit <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit für Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche bedeutet kein neues zusätzliches Aufgabenfeld. Die Probleme im Bereich <strong>der</strong><br />

Verkehrssicherheit sind für beide Zielgruppen ähnlich gelagert. Die Verknüpfung bietet die<br />

Chance, den Stellenwert <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit insgesamt zu erhöhen. Motto:<br />

Angebote aufbauen, Gemeinsamkeiten herausstellen, Synergien nutzen.<br />

Im ersten Teil dieser Ausarbeitung wird das bisherige Konzept des Netzwerkes mit <strong>der</strong><br />

Ausrichtung auf die Kin<strong>der</strong> und Jugendliche beschrieben. Die <strong>Mobilitätsbelange</strong> <strong>der</strong> älteren<br />

<strong>Menschen</strong> werden im zweiten Teil dargestellt. Den dritten Teil bilden dann die konkreten<br />

Empfehlungen zur <strong>Integration</strong> in die bestehenden Arbeitskreise vor Ort.<br />

Die Orientierungshilfe auf <strong>der</strong> nächsten Seite stellt eine Lesehilfe dar. So können Nutzer, die<br />

bereits die Konzepte „Netzwerk VRS“ und „Mobilitätsmanagement“ kennen, die ersten Teile<br />

überspringen und zielgerichtet die für sie interessanten Kapitel ansteuern.<br />

Köln, im Januar 2007<br />

Das Team <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

Theo Jansen<br />

Annegret Neumann<br />

Katja Naefe<br />

1 Aus Gründen <strong>der</strong> Lesbarkeit wird nur die männliche Anredeform benutzt.<br />

Seite 2


Orientierungshilfe<br />

Nutzerprofil<br />

VRS Netzwerk<br />

Mobilitätsmanagement<br />

Grundlagen<br />

Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Kapitel 1.1. und 1.2.<br />

Seite 6<br />

<strong>Integration</strong> des Bausteines Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Projektziele<br />

Unfallsituation<br />

<strong>Mobilitätsbelange</strong> <strong>älterer</strong><br />

<strong>Menschen</strong><br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an ein<br />

seniorengerechtes<br />

Verkehrssystem<br />

Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

kommunalen Arbeit<br />

<strong>Integration</strong> in die<br />

bisherige Arbeit<br />

Seniorengerechte<br />

Anspracheformen<br />

Unterstützung durch die<br />

Koordinierungsstelle<br />

Empfohlene<br />

Einstiegskapitel<br />

Kapitel 1.2.<br />

Seite 7<br />

Kapitel 2.1.<br />

Seite 9<br />

Kapitel 2.4.<br />

Seite 11<br />

Kapitel 2.5.<br />

Seite 12<br />

Kapitel 3.<br />

Seite 13<br />

Kapitel 4.1.<br />

Seite 15<br />

Kapitel 5.<br />

Seite 20<br />

Kapitel 7.<br />

Seite 20<br />

Seite 3


Inhalt<br />

Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

1. Grundlagen ....................................................................................... 6<br />

1.1. Ausgangsituation, Einrichtung <strong>der</strong> vernetzten<br />

Verkehrssicherheitsarbeit für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche ................. 6<br />

1.2. Gründung und Entwicklung des Netzwerks................................... 6<br />

1.3. Das Konzept des Mobilitätsmanagements ................................... 7<br />

2. Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong> ................................... 9<br />

2.1. Projektziele.................................................................................... 9<br />

2.2. Demographische Entwicklung ....................................................... 10<br />

2.3. Unfälle <strong>älterer</strong> <strong>Menschen</strong> im Straßenverkehr................................ 11<br />

2.4. <strong>Mobilitätsbelange</strong> <strong>älterer</strong> <strong>Menschen</strong>.............................................. 11<br />

2.5. Anfor<strong>der</strong>ungen an ein seniorengerechtes Verkehrssystem .......... 12<br />

3. Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit für ältere <strong>Menschen</strong><br />

auf kommunaler Ebene ..................................................................... 13<br />

3.1. Verkehrsraumgestaltung ............................................................... 13<br />

3.2. Verkehrsüberwachung .................................................................. 14<br />

3.3. Verkehrsaufklärung ....................................................................... 14<br />

4. <strong>Integration</strong> in die bestehende Arbeit vor Ort................................... 15<br />

4.1. Das Konzept <strong>der</strong> vernetzten Arbeit ............................................... 15<br />

4.1.1. Kooperationsfel<strong>der</strong>,-partner................................................. 15<br />

4.1.2. Vorteile <strong>der</strong> vernetzten Arbeit .............................................. 16<br />

4.2. Organisatorische Einbindung ........................................................ 16<br />

4.3. Inhaltliche <strong>Integration</strong> .................................................................... 17<br />

4.4. Einbindung in ein Kommunikationskonzept................................... 17<br />

4.4.1. Positionierung ...................................................................... 18<br />

4.4.2. Erstellung von Basiskommunikationsmitteln......................... 18<br />

4.4.3. Pressearbeit ......................................................................... 19<br />

4.4.4. Sponsoren ............................................................................ 19<br />

5. Wirkungsvolle seniorengerechte Anspracheformen .................... 20<br />

Seite 4


Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

6. Empfehlungen zur <strong>Integration</strong> in die bisherige Verkehrssicherheitsarbeit<br />

und Unterstützung durch die Koordinierungsstelle ...................... 21<br />

6.1. Abstimmung im Arbeitskreis.......................................................... 21<br />

6.2. Absicherung durch die Behördenleitung........................................ 21<br />

6.3. Festlegung <strong>der</strong> Zuständigkeiten .................................................... 22<br />

6.4. Erweiterung des Arbeitskreises „Verkehrssicherheit“.................... 22<br />

6.4.1. Arbeitskreissitzung .............................................................. 22<br />

6.4.2. Einbeziehung <strong>der</strong> Interessenvertretungen <strong>der</strong> Senioren ..... 23<br />

6.5. Mögliche erste Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit.................. 23<br />

6.5.1. Systematische Analysen <strong>der</strong> Senioren-Unfallorte ............... 23<br />

6.5.2. Erstellung eines Ratgebers zu Mobilitätsfragen<br />

für ältere <strong>Menschen</strong> ................................................................ 24<br />

6.6. Aufnahme von Maßnahmen in das Handbuch für Aktionen .......... 24<br />

Checklisten.............................................................................................. 25<br />

Bestandsaufnahme vor Ort (intern)........................................................... 26<br />

Bestandsaufnahme vor Ort (extern).......................................................... 27<br />

Grundlagenermittlung................................................................................ 28<br />

Interne <strong>Integration</strong>..................................................................................... 29<br />

Externe Vernetzung .................................................................................. 30<br />

Muster einer Dienstanweisung .............................................................. 31<br />

Seite 5


1. Grundlagen<br />

Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

1.1. Ausgangssituation, Einrichtung <strong>der</strong> vernetzten Verkehrssicherheitsarbeit<br />

für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) hat im Rahmen des Mobilitätsmanagements in<br />

Zusammenarbeit mit dem Rheinischen Gemeindeunfallversicherungsverband (RGUVV), <strong>der</strong><br />

Bezirksregierung Köln und dem Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

(MBV) eine institutionelle und inhaltliche Vernetzung <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit und <strong>der</strong><br />

Mobilitätserziehung für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche initiiert. Dazu ist beim VRS mit <strong>der</strong> Unterstützung<br />

<strong>der</strong> genannten Partner seit dem 15. Juli 2004 eine Koordinierungsstelle<br />

eingerichtet worden.<br />

Ziele des Projektes sind die Reduzierung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Verkehrsunfälle mit<br />

Kin<strong>der</strong>beteiligung und die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> eigenständigen Mobilität von Kin<strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen. Zur Erreichung dieser Ziele sollen sich auf kommunaler Ebene sowohl die<br />

verwaltungsinternen Stellen als auch die vor Ort tätigen Institutionen zu einem Netzwerk zur<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sicheren und selbstständigen Mobilität zusammenschließen. Die<br />

Koordinierungsstelle des VRS berät und unterstützt die Kommunen beim Aufbau <strong>der</strong><br />

verwaltungsinternen und lokalen Vernetzung und organisiert den Informations- und<br />

Erfahrungsaustausch zwischen den Netzwerkkommunen.<br />

1.2. Das Netzwerk<br />

Am 9. Juni 2006 haben sich 22 interessierte Kommunen und drei Kreise im Verkehrsverbund<br />

Rhein-Sieg zum Netzwerk „Verkehrssichere Städte und Gemeinden im VRS“<br />

zusammengeschlossen. Grundlage ist das Verkehrssicherheitsprogramm 2004 des Landes<br />

NRW 2 . Mittlerweile gehören 30 Städte und Gemeinden und vier Kreise dem Netzwerk an.<br />

2 Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes NRW (2004): Das Verkehrssicherheitsprogramm 2004.<br />

Düsseldorf.<br />

Seite 6


Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Aufgabe des Netzwerkes ist es, einen Erfahrungs- und Informationsaustausch <strong>der</strong><br />

Mitgliedskommunen zu institutionalisieren. Einzelne lokale Erfahrungen sollen damit für die<br />

gesamte Region nutzbar gemacht werden. Das Motto: Angebote aufbauen,<br />

Gemeinsamkeiten entwickeln, Synergien nutzen.<br />

Die Mitgliedschaft ist für die Kommunen und Kreise an folgende Bedingungen geknüpft:<br />

o Zielvereinbarung: För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sicheren und eigenständigen Mobilität<br />

o Vernetzte Zusammenarbeit <strong>der</strong> verschiedenen Akteure auf kommunaler Ebene<br />

o Bereitschaft zur Beteiligung am Erfahrungs- und Informationsaustausch auf VRS-Ebene<br />

Im Mittelpunkt steht die Vernetzung <strong>der</strong> verschiedenen Aktivitäten und <strong>der</strong> verschiedensten<br />

Akteure auf kommunaler Ebene. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass isolierte Maßnahmen<br />

in den einzelnen Bereichen <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit häufig nur geringe Erfolge zeigen.<br />

Sowohl die verschiedenen Ämter <strong>der</strong> Kommunalverwaltungen, die Verkehrsunternehmen,<br />

die Polizei, die Schulen und an<strong>der</strong>e Träger <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit sollen gemeinsam<br />

durch infrastrukturelle und bewusstseinsbildende Maßnahmen zu einer nachhaltigen<br />

Mobilität beitragen. Eine Vernetzung <strong>der</strong> Träger <strong>der</strong> örtlichen Verkehrssicherheitsarbeit setzt<br />

Synergieeffekte frei, die sich positiv auf das Unfallgeschehen und die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

selbstständigen Mobilität auswirken. Notwendig sind nicht spektakuläre Einzelaktionen. Eine<br />

kontinuierliche und langfristige Arbeit ist sinnvoller. Es ist nur dann eine dauerhafte Wirkung<br />

zu erzielen, wenn Maßnahmen systematisch und konsequent umgesetzt werden.<br />

Die Kommunen und Verkehrsunternehmen brauchen Erfahrungsaustausch und Know-How-<br />

Transfer – sowohl interkommunal als auch institutionsübergreifend. Dies bedarf <strong>der</strong><br />

Etablierung von Kooperation und Koordination. Dazu ist beim VRS die Koordinierungsstelle<br />

geschaffen worden.<br />

Diese hat folgende Aufgaben:<br />

- Beratung über die Organisation <strong>der</strong> Kommunikation und Kooperation zwischen den<br />

unterschiedlichen Trägern <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit und Mobilitätserziehung auf<br />

kommunaler Ebene<br />

- Koordination und Abstimmung <strong>der</strong> Maßnahmen auf regionaler Ebene<br />

- Nutzbarmachung einzelner lokaler Erfahrungen für die gesamte Region<br />

- Initiierung von gemeinsamen Maßnahmen und Aktionen<br />

1.3. Das Konzept des Mobilitätsmanagements<br />

Das VRS-Projekt ist eingebettet in das Konzept des Mobilitätsmanagements. Das Konzept<br />

fußt auf einem Arbeitspapier <strong>der</strong> Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen<br />

aus dem Jahre 1995 3 . Dieses Arbeitspapier ist mittlerweile überarbeitet worden und wird vom<br />

Umweltbundesamt herausgegeben. 4<br />

Das Konzept des Mobilitätsmanagements will eine Mobilitätsgestaltung, die die Mobilität 5 <strong>der</strong><br />

gesamten Bevölkerung gewährleistet und gleichzeitig die ökologische, ökonomische und<br />

3 Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Arbeitsgruppe Verkehrsplanung, Arbeitspapier Nr. 38:<br />

Mobilitätsmanagement – ein neuer Ansatz zur umweltschonenden Bewältigung <strong>der</strong> Verkehrsprobleme. Köln<br />

1995.<br />

4 Umweltbundesamt Berlin (Hrsg.):Mobilitätsmanagement – ein neuer Ansatz zur umweltschonenden Bewältigung<br />

<strong>der</strong> Verkehrsprobleme; 2. überarbeitete Auflage 2001.<br />

5 Der Begriff Mobilität wird im Sinne von außerhäusigen Ortsverän<strong>der</strong>ungen verstanden, also als Terminus für<br />

Beweglichkeit. Verkehr wird dabei als eine Raumüberwindung bei Zuhilfenahme beson<strong>der</strong>er technischer<br />

Einrichtungen angesehen.<br />

Seite 7


Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

soziale Verträglichkeit des Verkehrssystems verbessert. Es beinhaltet die verpflichtende<br />

Kommunikation zwischen all denen, die von dem anstehenden Projekt tangiert sind<br />

(Betroffene, Beteiligte, Nutznießer). Instrumentarien dazu sind technischer, operativer und<br />

verhaltensorientierter Art. 6<br />

Mobilitätsmanagement ist ein integrativer Ansatz zur umwelt- und sozialverträglichen<br />

Bewältigung <strong>der</strong>zeitiger Verkehrsprobleme. Dabei sind die Wechselwirkungen des Systems<br />

Mobilität und Verkehr mit allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen zu berücksichtigen.<br />

Insofern muss die umweltschonende Bewältigung <strong>der</strong> Verkehrsprobleme auf ganzheitliche<br />

Lösungsansätze gerichtet sein. Das System Mobilität und Verkehr ist nicht durch einseitige<br />

Betrachtungsweisen zu erschließen, son<strong>der</strong>n for<strong>der</strong>t ein interdisziplinäres Denken und<br />

Handeln. Folgende Ziele sind zu nennen:<br />

o Sicherung und Gewährleistung <strong>der</strong> Alltagsmobilität durch funktional äquivalente<br />

Mobilitätsangebote.<br />

o För<strong>der</strong>ung einer bewussten und umweltverträglichen Verkehrsmittelwahl/-nutzung bei<br />

allen Verkehrsteilnehmern und verkehrsinduzierenden Einrichtungen<br />

o För<strong>der</strong>ung eines verantwortungsbewussten Fahrverhaltens zur Reduzierung von Verkehrsunfällen<br />

und Schadstoffemissionen.<br />

Mobilitätsmanagement umfasst Maßnahmen aus den Bereichen Information und<br />

Kommunikation sowie Organisation und Koordination. Ein bedeutendes Element dabei ist die<br />

Etablierung von Kooperationen zwischen Kommune, Verkehrsunternehmen,<br />

Mobilitätsdienstleistern und Nutzer/innen. Handlungsfel<strong>der</strong> sind:<br />

o Sicherung <strong>der</strong> Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen<br />

o Verbreiterung <strong>der</strong> Alternativen durch neue Mobilitätsdienstleistungen<br />

o Vermittlung <strong>der</strong> Kenntnisse über verschiedene Mobilitätsalternativen<br />

Mobilitätsmanagement erfor<strong>der</strong>t letztendlich eine stärkere Abstimmung aller Ziele, Planungen<br />

und Maßnahmen, die die Verkehrsmittelwahl beeinflussen. 7 Es umfasst folgende<br />

Bereiche:<br />

o Die Entwicklung bedarfsgerechter Betriebsformen und Maßnahmen zu <strong>der</strong>en effizientem<br />

Zusammenwirken („Differenzierte Verkehrserschließung“)<br />

o Die logistische Verknüpfung aller zur Verfügung stehenden Betriebsformen<br />

o Installation einer leicht zugänglichen und umfassenden Information über alle Mobilitätsmöglichkeiten<br />

(u.a. Mobilitätsberatung)<br />

o Strategische Öffentlichkeitsarbeit<br />

o Komplementäre Begleitmaßnahmen<br />

o Professionelles Marketing, das sich an politische wie auch administrative Entscheidungsträger<br />

und an die Nutzer wendet.<br />

Dies kann nur realisiert werden, wenn <strong>der</strong> politische Bereich eine entsprechende Zielrichtung<br />

vorgibt o<strong>der</strong> zumindest unterstützt. Nur so können die Vorteile des Mobilitätsmanagements<br />

greifen:<br />

o Verbesserung <strong>der</strong> kommunalen Lebensqualität <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger<br />

6 Der Arbeitskreis „Mobilitätsmanagement“ <strong>der</strong> Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV)<br />

hat eine Sammlung von 40 Checklisten für einzelne Handlungsfel<strong>der</strong>, die das Umweltbundesamt (UBA) im<br />

Internet veröffentlicht hat, herausgegeben. (http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-daten/daten/momcheck/).<br />

Die einzelnen Checklisten zeigen, bezogen auf konkrete Planungsbeispiele aus den verschiedenen<br />

Handlungsfel<strong>der</strong>n, welche Institutionen und Projektbetroffenen frühzeitig in den Planungs- und<br />

Umsetzungsprozess eingebunden werden sollten.<br />

7 Der Arbeitskreis <strong>der</strong> FGSV „Mobilitätsmanagement“ hat als Weiterführung des Ansatzes Mobilitätsmanagement<br />

das Konzept des Mobilitätsmarketings entwickelt. Hier geht es um die Fragestellung, wie die Kommune als<br />

Gestalterin <strong>der</strong> lokalen Mobilitätsverhältnisse unter Anwendung marktkonformer Steuerungsmechanismen<br />

fungieren sollte: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Arbeitsgruppe Verkehrsplanung,<br />

Arbeitspapier Nr. 66: Mobilitätsmarketing. Köln 2006. http://www.fgsv-verlag.de<br />

Seite 8


Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

o Standortvorteile für die Wirtschaft<br />

o Effektivere Gestaltung <strong>der</strong> Verkehrsentwicklung durch verbesserte Koordination und<br />

Abstimmung<br />

o För<strong>der</strong>ung einer intelligenten Verkehrsmittelwahl<br />

2. Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Die <strong>Integration</strong> <strong>der</strong> <strong>Mobilitätsbelange</strong> <strong>der</strong> älteren <strong>Menschen</strong> in das bestehende Netzwerk und<br />

die lokale Arbeit vor Ort sind Schwerpunkt dieses Handlungsleitfadens. Die bisherigen<br />

Gespräche mit den Kommunen und Verkehrsunternehmen haben gezeigt, dass hier<br />

Handlungsbedarf besteht.<br />

Es ist ein Ziel des Mobilitätsmanagements, dass alle relevanten Ziele für alle <strong>Menschen</strong>,<br />

auch für Senioren, möglichst gut erreichbar sein sollen. Doch aufgrund <strong>der</strong><br />

Massenmotorisierung und <strong>der</strong> damit zusammenhängenden Zentralisierung von<br />

Dienstleistungen (z.B. Behörden, Arztzentren, Einkaufszentren am Stadtrand) bestehen hier<br />

gerade für ältere <strong>Menschen</strong> Einschränkungen. Außerdem sind ältere <strong>Menschen</strong> im<br />

Allgemeinen durch geringere psychische und physische Leistungsfähigkeit gekennzeichnet,<br />

so dass beson<strong>der</strong>e Ansprüche an die Verkehrssicherheit gestellt werden müssen.<br />

Angstverursachende Mobilitätsbarrieren bergen die Gefahr, dass ältere <strong>Menschen</strong> sich in<br />

ihrer Mobilität nicht nur eingeschränkt fühlen, son<strong>der</strong>n sich erst gar nicht „auf die Straße<br />

trauen“.<br />

Aufgrund des demographischen Wandels unserer Gesellschaft rücken dessen Folgen immer<br />

stärker in den Fokus <strong>der</strong> Betrachtung.<br />

2.1. Projektziele<br />

Inhaltlich:<br />

Hauptanliegen ist die För<strong>der</strong>ung bzw. Erhaltung einer sicheren und eigenständigen Mobilität<br />

<strong>älterer</strong> <strong>Menschen</strong>. Dies führt zur Erhöhung <strong>der</strong> Lebensqualität und zur besseren sozialen<br />

Teilhabe. Mobilität erleichtert sozialen und kulturellen Austausch, vermeidet Einsamkeit und<br />

för<strong>der</strong>t indirekt die geistige Mobilität.<br />

Organisatorisch<br />

Mobilitätsmanagement wird als ressortübergreifende Vorgehensweise zur Befriedigung <strong>der</strong><br />

Mobilitätsansprüche verstanden. Gerade in Zeiten knapper öffentlicher Kassen haben<br />

effiziente Instrumente eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung. Die Möglichkeiten, die sich durch<br />

Mobilitätsmanagement bieten, sollen für die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sicheren und eigenständigen<br />

Mobilität <strong>der</strong> älteren <strong>Menschen</strong> genutzt werden.<br />

2.2. Demographische Entwicklung<br />

In den kommenden Jahrzehnten wird sich <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> über 60jährigen an <strong>der</strong><br />

Gesamtbevölkerung deutlich vergrößern. Durch steigende Lebenserwartung nimmt die<br />

Anzahl <strong>der</strong> älteren <strong>Menschen</strong> zu. Bei einer gleichzeitig rückläufigen Zahl <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>,<br />

Jugendlichen und Erwerbstätigen kommt es zur Überalterung <strong>der</strong> Bevölkerung. Im Jahr 2050<br />

werden die über 60-Jährigen 37% <strong>der</strong> Bevölkerung ausmachen, die unter 20-Jährigen<br />

jedoch nur noch 16%.<br />

Seite 9


Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Während heute knapp 16 Millionen <strong>Menschen</strong> 65 und älter sind, werden es 2050 etwa 23<br />

Millionen sein. Insbeson<strong>der</strong>e die Zahl <strong>der</strong> über 80-Jährigen wird sich von heute nicht ganz 4<br />

Millionen auf 10 Millionen 2050 nahezu verdreifachen. 8<br />

2.3. Unfälle <strong>älterer</strong> <strong>Menschen</strong> im Straßenverkehr<br />

Im Jahr 2005 verunglückten insgesamt 41 943 ältere <strong>Menschen</strong> im Alter von 65 o<strong>der</strong> mehr<br />

Jahren im Straßenverkehr, das waren 4,0% mehr als im Vorjahr. Die Zahl <strong>der</strong> getöteten<br />

Senioren ist gegenüber 2004 um 3,2% auf 1 162 gesunken. Senioren stellten damit 9,6%<br />

aller Verunglückten dar, ihr Anteil an den Todesopfern betrug allerdings 22%.<br />

Fast die Hälfte <strong>der</strong> verunglückten Senioren kam 2005 als Pkw-Insassen zu Schaden, 25%<br />

verunglückten als Fahrradfahrer, 16% als Fußgänger, 3,1% als Businsassen und 7,2% in<br />

den übrigen Verkehrsbeteiligungsarten.<br />

Vergleicht man die Unfallzahlen <strong>der</strong> einzelnen Altersgruppen untereinan<strong>der</strong>, so müssen die<br />

absoluten Unfallhäufigkeiten mit den entsprechenden Einwohnerzahlen (Verunglückte je<br />

100.000 Einwohner <strong>der</strong> entsprechenden Altersgruppe) in Bezug gesetzt werden.<br />

Die Gruppe <strong>der</strong> „jungen Fahranfänger“ (18-25) ist mit insgesamt 1277,3 Verletzten und 15,9<br />

Getöteten (je 100.000 Einwohner) deutlich stärker betroffen, als die Gruppe <strong>der</strong> über 65jährigen<br />

(265,4 Verletzte und 7,6 Getötete je 100.000 Einwohner).<br />

Die allgemeine Entwicklung <strong>der</strong> Unfallzahlen <strong>der</strong> letzten 25 Jahre mit einer deutlichen<br />

Abnahme <strong>der</strong> Unfälle mit schweren Verletzungen gilt auch für Senioren.<br />

Im Jahr 2005 (1.162) ereigneten sich etwa zwei Drittel weniger tödliche Unfälle als 1980<br />

(3.196). Diese positive Entwicklung traf jedoch nicht auf alle Arten <strong>der</strong> Verkehrsbeteiligung<br />

zu. Ein deutlicher Anstieg <strong>der</strong> Verunglücktenzahlen wurde für die Pkw-Insassen ermittelt, sie<br />

haben um die Hälfte zugenommen. Die Zahl <strong>der</strong> verunglückten Radfahrer ist sogar um 81%<br />

angestiegen. Dagegen verunglückten 2005 nur noch halb so viele Fußgänger wie 1980. 9<br />

Art <strong>der</strong> Verkehrsbeteiligung 1980 2005<br />

Pkw-Insassen 13.115 20.110<br />

Radfahrer 5.901 10.683<br />

Fußgänger 13.970 6.812<br />

Bei <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> Verringerung <strong>der</strong> Unfallzahlen im höheren Lebensalter ist jedoch<br />

kritisch zu hinterfragen, inwieweit dieser Rückgang mit einer reduzierten<br />

Aufenthaltshaltsquote <strong>der</strong> älteren <strong>Menschen</strong> im öffentlichen Raum einhergeht.<br />

Unfallursachen 10<br />

o Autofahrer: Häufigste Unfallursache: „Vorfahrtsfehler“ (19%), gefolgt von<br />

„Abbiegefehlern“ (9,6%). Abstandsfehler“, „nicht angepasste Geschwindigkeit“, „falsche<br />

Straßenbenutzung“, „Fehler beim Überholen“ sowie „Alkoholeinfluss“ spielen im<br />

Vergleich zu den jüngeren Altersklassen eine geringere Rolle.<br />

o Fußgänger: Bei den älteren Fußgängern ist das Überschreiten <strong>der</strong> Fahrbahn die mit<br />

Abstand wichtigste Unfallursache. Nur bei 38% <strong>der</strong> Unfälle wurde dies den älteren<br />

8 vgl. Statistisches Bundesamt (2006): Unfälle von Senioren im Straßenverkehr, 2005: http://www.destatis.de<br />

9 vgl. Statistisches Bundesamt (2006): Unfälle von Senioren im Straßenverkehr, 2005: http://www.destatis.de<br />

Statistisches Bundesamt (2006): Verkehrsunfälle: http://www.destatis.de/basis/d/verk/verktab6.php<br />

10 vgl. Limbourg, Reiter (2001): Das Verkehrsunfallgeschehen im höheren Lebensalter. In: Flade, Limbourg,<br />

Schlag (Hrsg.): Mobilität <strong>älterer</strong> <strong>Menschen</strong>, Opladen.; Nicodemus (2000): Senioren im Straßenverkehr. In:<br />

Ratgeber – Fit bleiben im Straßenverkehr, Bonn.<br />

Seite 10


Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Fußgänger selbst angelastet. Erst ab einem Alter von 75 und mehr Jahren verunglückten<br />

Fußgänger häufiger als die 25- bis 65-jährigen.<br />

o Radfahrer: Bei den Radfahrern sind „Vorfahrtsfehler“, „falsche Straßennutzung“ sowie<br />

„Fehler beim Abbiegen“ die häufigste Unfallursache.<br />

Die Unfallursachen deuten somit eher auf altersbedingte Einschränkungen <strong>der</strong><br />

Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeit, als auf leichtsinniges Verhalten hin.<br />

2.4. <strong>Mobilitätsbelange</strong> <strong>älterer</strong> <strong>Menschen</strong><br />

Mobilität ist für ältere <strong>Menschen</strong> ein Stück Lebensqualität und die notwendige Voraussetzung<br />

zur sozialen Teilnahme am Leben. In <strong>der</strong> heutigen Zeit, in <strong>der</strong> viele Verwandte und Freunde<br />

nicht mehr in <strong>der</strong> Nachbarschaft wohnen, wird Mobilität zunehmend wichtiger. Studien (u.a.<br />

Aemeis 11 ) zeigen, dass 40% <strong>der</strong> älteren Bevölkerung in Deutschland in hrer Freizeit<br />

Unternehmungen bevorzugen, die Mobilität voraussetzen.<br />

Kennzeichen <strong>der</strong> Mobilität <strong>älterer</strong> <strong>Menschen</strong> 12 :<br />

o Ältere <strong>Menschen</strong> können nicht generell als „mobilitätseingeschränkt“ bezeichnet werden.<br />

Zukünftig wird es eine größer werdende Gruppe Älterer geben, die sogar hochmobil ist.<br />

o Ältere <strong>Menschen</strong> sind in ihrer Freizeit durchschnittlich mehr als einmal täglich außer<br />

Haus, abhängig von Gesundheitszustand, finanziellen Möglichkeiten, Alter, Geschlecht<br />

und Wohnort.<br />

o Die meisten Aktivitäten sind auf den eigenen Wohnort fokussiert.<br />

o Einkaufen empfinden Senioren überwiegend als Freizeitbetätigung und gehen zur<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung gerne zu Fuß und fahren mit dem Rad; in <strong>der</strong> Nutzung öffentlicher<br />

Verkehrsmittel sind sie unterrepräsentiert.<br />

o Das zu Fuß gehen ist die wichtigste Fortbewegungsart, je älter die Personen sind um so<br />

mehr. Über die Hälfte aller Freizeitwege werden zu Fuß zurückgelegt.<br />

o Die Bewohner suburbaner Regionen legen die weitesten Distanzen zurück.<br />

o Viele Senioren kennen sich mit dem ÖPNV nicht aus, sie haben Vorbehalte/Ängste im<br />

Zusammenhang mit einer möglichen Nutzung. Dennoch ist die generelle Wertschätzung<br />

des ÖPNV unter älteren <strong>Menschen</strong> sehr hoch.<br />

o Senioren wünschen einfach handhabbare Verkehrsangebote.<br />

Die demographischen Verän<strong>der</strong>ungen in Verbindung mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Verkehrswelt<br />

erfor<strong>der</strong>n die Beschäftigung mit <strong>der</strong> Sicherstellung und Verbesserung <strong>der</strong> Mobilität <strong>älterer</strong><br />

<strong>Menschen</strong>. Mobilität ist u.a. abhängig von folgenden Faktoren:<br />

o Persönliche Verfügbarkeit über Verkehrsmittel<br />

o Vorhandene Infrastruktur<br />

o Persönliche Fitness bzw. Leistungsfähigkeit<br />

o Kenntnisse über die Nutzung <strong>der</strong> verschiedenen Verkehrsmittel<br />

Die Entwicklung unseres Verkehrswesens und die Voraussetzungen <strong>der</strong> älteren <strong>Menschen</strong><br />

zur Mobilitätsteilnahme zeigen die Schwierigkeiten <strong>der</strong> Vereinbarkeit auf:<br />

11 vgl. Bundesanstalt für Straßenwesen (2001) (Hrsg.): Ältere <strong>Menschen</strong> im künftigen Sicherheitssystem<br />

Straße/Fahrzeug/Mensch, Projekt „AEMEIS – Ältere <strong>Menschen</strong> im Straßenverkehr“.<br />

12 vgl. Rudinger, Grotz, Holz-Rau (2004) (Hrsg.): Freizeitmobilität <strong>älterer</strong> <strong>Menschen</strong>, Dortmun<strong>der</strong> Beiträge zur<br />

Raumplanung, Verkehr 4, Dortmund. (Abschlussband zum Verbundprojekt „FRAME – Freizeitverkehr <strong>älterer</strong><br />

<strong>Menschen</strong>“)<br />

Seite 11


Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Mobilitätsprobleme <strong>älterer</strong> <strong>Menschen</strong> 13<br />

o Verringerte Bewegungsfähigkeit und körperliche Kraft<br />

o Schnellere Ermüdung<br />

o Vermin<strong>der</strong>te Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit<br />

o Abnehmende Sehfähigkeit (insbeson<strong>der</strong>e bei Dämmerung)<br />

o Bewältigung ungünstiger Wohnumfeldbedingungen nur noch mit großen Mühen o<strong>der</strong><br />

gar nicht mehr möglich;<br />

o Überfor<strong>der</strong>ung durch komplexe Verkehrssituationen<br />

Diese Probleme werden oft durch Krankheiten und die Einnahme von Medikamenten<br />

verstärkt.<br />

Entwicklung des Verkehrsgeschehens<br />

o Steigende Motorisierung<br />

o Technikfortschritt<br />

o Komplexe Verkehrsabläufe<br />

o Computergesteuerte Informationssysteme<br />

Die räumliche Trennung <strong>der</strong> Daseinsgrundfunktionen (Wohnen, Arbeiten, Einkaufen,<br />

Freizeit) hat zu wachsenden Entfernungen geführt<br />

2.5. Anfor<strong>der</strong>ungen an ein seniorengerechtes Verkehrssystem<br />

Obwohl in manchen Bereichen <strong>der</strong> <strong>Mobilitätsbelange</strong> <strong>älterer</strong> <strong>Menschen</strong> und <strong>der</strong><br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an ein seniorengerechtes Verkehrssystem noch Forschungsbedarf besteht,<br />

sind viele Faktoren bekannt, die die Situation verbessern. Bei den Überlegungen über die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an ein seniorengerechtes Verkehrssystem gilt es die Bedürfnisse <strong>der</strong><br />

Senioren sowohl als Nutzer des Systems als auch als Betroffene zu berücksichtigen:<br />

Nutzerperspektive:<br />

- Kurze direkte Wege<br />

- Gleichmäßiger Verkehrsfluss<br />

- Leichte Verständlichkeit und Nutzbarkeit<br />

- Mobilitätsberatung und Information<br />

- Verkehrsabläufe verlangsamen<br />

Betroffenenperspektive<br />

- Schutz vor Unfällen und Unsicherheitsgefühlen<br />

- Beeinträchtigungen des Aufenthalts (z.B. Lärm, ruhen<strong>der</strong> Verkehr) im Straßenraum<br />

minimieren<br />

- Schutz des nicht-motorisierten Verkehrs<br />

- Minimierung <strong>der</strong> Lärm- und Schadstoffimmissionen<br />

Es ergeben sich folgende Handlungsfel<strong>der</strong>:<br />

- Wohnungsnahbereich<br />

- Fußgängerverkehr<br />

- Radverkehr<br />

- ÖV<br />

- Pkw<br />

13 vgl. Deutsche Verkehrswacht (2000): Ratgeber Fit bleiben im Straßenverkehr, Bonn; VCS (Hrsg.) (2006):<br />

Senioren und Verkehrssicherheit, Bern.<br />

Seite 12


Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

3. Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit für Senioren auf<br />

kommunaler Ebene.<br />

Die zunehmende Zahl <strong>älterer</strong> <strong>Menschen</strong> verlangt deutliche Verän<strong>der</strong>ungen des<br />

Verkehrssystems, <strong>der</strong> Angebote und die Stärkung <strong>der</strong> Nahbereiche sowie <strong>der</strong> verkehrlichen<br />

Sicherheitsaspekte.<br />

Die Verkehrssicherheitsarbeit für Ältere konzentrierte sich in <strong>der</strong> Vergangenheit oft in erster<br />

Linie auf die älteren Verkehrsteilnehmer selber, das heißt auf die Anpassung <strong>der</strong> Senioren<br />

an die Verkehrsverhältnisse. Für eine ganzheitlichere und wirkungsorientiertere<br />

Verkehrssicherheitsarbeit ist aber die Anpassung des Verkehrs an die Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Senioren ebenso zentral.<br />

Maßnahmen zur Erhöhung <strong>der</strong> Verkehrssicherheit von Senioren setzen sowohl bei den<br />

Senioren selbst als auch bei den an<strong>der</strong>en Verkehrsteilnehmern an.<br />

Zur Erhöhung <strong>der</strong> Verkehrssicherheit sind Maßnahmen aus den Bereichen<br />

- Verkehrsraumgestaltung (engineering)<br />

- Verkehrsüberwachung (enforcement)<br />

- Verkehrsaufklärung und Bildung (education)<br />

erfor<strong>der</strong>lich.<br />

3.1. Verkehrsraumgestaltung<br />

Die planerischen Maßnahmen sind <strong>der</strong>zeit zu sehr auf Dimensionierung und<br />

Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Straßen für den Autoverkehr ausgerichtet. Sehr wirkungsvolle<br />

Möglichkeiten für die Verbesserung <strong>der</strong> Seniorensicherheit und somit zur Verhin<strong>der</strong>ung von<br />

Unfällen sind eine Verlangsamung und eine Vereinfachung des Straßenverkehrs.<br />

Die Maßnahmen im Einzelnen 14 :<br />

- Reduzierung <strong>der</strong> Geschwindigkeit (Tempo30, Verkehrsberuhigung mit Hilfe<br />

entsprechen<strong>der</strong> Verkehrsraumgestaltung)<br />

- Komplexe Situationen entzerren (Lichtsignalgeregelte Kreuzungen, Gesichertes<br />

Linksabbiegen, Verzicht auf freie Rechtsabbieger, Umbau nicht signalgeregelter<br />

Knotenpunkte in Kreisel, Richtungsgetrennte Fahrspuren) Umbau von Knotenpunkten<br />

ohne Signalregelung in Kreisverkehre<br />

- Querungsstellen (Mittelinseln, abgesenkte Bordsteine, Gehwegnasen)<br />

- Signalisierung anpassen (ausreichend lange Grünphasen, akustische Ampelsignale)<br />

- Verkehrsarten trennen (z.B. kombinierte Rad/-Gehwege vermeiden)<br />

- Mindestmaße vermeiden (ausreichende breite Gehwege), bzw. Mindestmaße <strong>der</strong><br />

EFA 15 einhalten .<br />

- Radverkehr (gut ausgebautes Radwegenetz, ausreichend breite Radwege,<br />

konfliktarme Querungen, Maßnahmen zur Sicherung des Linksabbiegens)<br />

- Infrastruktur pflegen (Vermeidung von Schlaglöchern etc.)<br />

- Kontrastreich gestalten (Kanten, Trennstreifen, Trennung <strong>der</strong> Verkehrsarten)<br />

14 vgl. VCS (Hrsg.) (2006): Senioren und Verkehrssicherheit, Bern; Gerlach (2006) Sicherung <strong>der</strong> Mobilität <strong>älterer</strong><br />

<strong>Menschen</strong>. In: Mobilogisch 4/06; Limbourg (2000): Mobil und sicher im Alter: Maßnahmen zur Erhöhung <strong>der</strong><br />

Verkehrssicherheit von Seniorinnen und Senioren. In: Deutsche Verkehrswacht: Ratgeber Fit bleiben im<br />

Straßenverkehr, Bonn.<br />

15 vgl. Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen(2002): Empfehlungen für<br />

Fußgängerverkehrsanlagen (EFA).<br />

Seite 13


Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

- ÖPNV (Nie<strong>der</strong>flurtechnik, barrierefreie Haltestellen, kurze Wege zu den Haltestellen,<br />

dichte Taktfahrpläne, soziale Sicherheit nutzerfreundliche Automatenbedienung)<br />

- Vermeidung von aufgeschultertem Gehwegparken<br />

- ausreichende Straßenbeleuchtung<br />

3.2. Verkehrsüberwachung<br />

Zu den Maßnahmen <strong>der</strong> Verkehrsüberwachung zählen 16 :<br />

- Verstärkung <strong>der</strong> polizeilichen Geschwindigkeitskontrollen insbeson<strong>der</strong>e in Tempo30-<br />

Zonen und auf Hauptstraßen.<br />

- Überwachung des ruhenden Verkehrs (zugeparkte Gehwege, Radwege und<br />

Fußgängerüberwege)<br />

3.3. Verkehrsaufklärung<br />

Die Maßnahmen <strong>der</strong> Verkehrsaufklärung setzten sowohl bei den Senioren selbst als auch<br />

bei den an<strong>der</strong>en Verkehrsteilnehmern an.<br />

Ältere Verkehrsteilnehmer, insbeson<strong>der</strong>e Fußgänger und Radfahrer, die im Verkehr relativ<br />

ungeschützt sind, müssen über Ihre Risiken aufgeklärt und gezielt über die Vermeidung von<br />

Gefahren informiert werden. Für ältere Kraftfahrer ist es wichtig, sie über die<br />

verkehrsrelevanten altersbedingten Leistungseinbußen und über die Auswirkungen von<br />

Medikamenten auf die Verkehrstüchtigkeit zu informieren. Darüber hinaus ist die frühzeitige<br />

Vermittlung von ÖPNV-Nutzungskompetenzen eine weitere wichtige Maßnahme zur<br />

Sicherung <strong>der</strong> Mobilität ältere <strong>Menschen</strong>.<br />

Beispielhafte Maßnahmen bezogen auf die einzelnen Verkehrsträger sind 17 :<br />

Fußgänger<br />

- Stadtspaziergänge mit Anleitungen zu bewusstem und sicherheitsorientiertem Verhalten<br />

verbinden (Verkehrssicherheitslage thematisieren, Problemlösungsansätze für<br />

Gefahrenstellen entwickeln); Rallye<br />

Radfahrer<br />

- Trainungskurse für Erwachsene<br />

- Radwan<strong>der</strong>ungen, -touren (inkl. Training schwieriger Verkehrssituationen), Rallye<br />

- Radwan<strong>der</strong>ungen in Kombination mit ÖPNV, PKW<br />

ÖPNV<br />

- Ein-Tagesveranstaltungen, Schnuppertage etc. mit regionalen ÖPNV-Unternehmen,<br />

Vorstellung konkreter Nutzungshilfen (Lesen <strong>der</strong> Fahrpläne, Tarifstruktur, evt. PC-<br />

Nutzung)<br />

- ÖPNV-Exkursionen: Alltagssituationen üben (Ein-und Ausstieg, Fahrkartenkauf etc.)<br />

- Besuch des örtlichen ÖV-Unternehmens<br />

- Verkehrsaufklärung in Seniorenfreizeiten <strong>der</strong> Kirchen und Verbände einbinden<br />

16 vgl. Limbourg (2000): Mobil und sicher im Alter: Maßnahmen zur Erhöhung <strong>der</strong> Verkehrssicherheit von<br />

Seniorinnen und Senioren. In: Deutsche Verkehrswacht: Ratgeber Fit bleiben im Straßenverkehr, Bonn; VCS<br />

(Hrsg.) (2006): Senioren und Verkehrssicherheit, Bern.<br />

17 vgl. Bundesanstalt für Straßenwesen (2001): Perspektiven <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit mit Senioren, Heft<br />

M131, Bergisch Gladbach.<br />

Seite 14


Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Ältere Autofahrer<br />

- Kooperation mit Autohäusern, Vorstellung neuer technischer Fahrerleichterungen<br />

- Sicherheitstraining<br />

- Orientierungsfahrten<br />

- Infos über den ÖPNV<br />

4. <strong>Integration</strong> in die bisherige Arbeit vor Ort<br />

Die Berücksichtigung <strong>der</strong> Bedürfnisse <strong>älterer</strong> <strong>Menschen</strong> muss Standard werden. Ein<br />

fachlicher und politischer Dialog ist dazu nötig - unter Einbeziehung <strong>der</strong> Zielgruppe. Dieser<br />

<strong>Leitfaden</strong> stellt dar, wie die Belange <strong>der</strong> Senioren in die Arbeiten des VRS-Netzwerkes zu<br />

integrieren sind. Bei den Zusammentreffen mit den Kommunen ist mehrfach <strong>der</strong> Wunsch<br />

geäußert worden, die <strong>Mobilitätsbelange</strong> <strong>der</strong> älteren <strong>Menschen</strong> in die Arbeit zu integrieren.<br />

Die Wirksamkeit <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit hängt entscheidend davon ab, dass auf<br />

lokaler Ebene gute und umfassende Arbeit geleistet wird. Deshalb ist ein zentrales Ziel <strong>der</strong><br />

Mitgliedschaft im Netzwerk „Verkehrssichere Städte und Gemeinden im VRS“, dass auf<br />

kommunaler Ebene ein Arbeitskreis zur Verkehrsicherheitsarbeit installiert wird.<br />

4.1. Das Konzept <strong>der</strong> vernetzten Arbeit<br />

4.1.1. Kooperationsfel<strong>der</strong> und -partner<br />

Die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sicheren und selbstständigen Mobilität -erfor<strong>der</strong>t im Allgemeinen die<br />

organisatorische und inhaltliche Verknüpfung zwischen<br />

- klassischer Verkehrssicherheitsarbeit,<br />

- verkehrspädagogischen Maßnahmen <strong>der</strong> Verkehrsunternehmen,<br />

- planerischem Handeln <strong>der</strong> Kommunen unter<br />

- Einbeziehung <strong>der</strong> Zielgruppen vor Ort.<br />

Diese inhaltliche Vernetzung erfor<strong>der</strong>t die Zusammenarbeit <strong>der</strong> für die einzelnen Bereiche<br />

zuständigen Stellen – sowohl verwaltungsintern als auch extern mit den lokalen Institutionen<br />

und Organisationen. Polizei, Schulen, Verkehrsunternehmen, Seniorenvertretungen und die<br />

lokalen Träger von Verkehrssicherheitsarbeit (z.B. ADFC, ADAC, Verkehrswacht, VCD u.a.)<br />

sowie die verschiedenen Zielgrupen sind in die kommunale Vernetzung zu integrieren.<br />

Seite 15


Schulen<br />

4.1.2. Die Vorteile <strong>der</strong> vernetzten Arbeit<br />

Abbildung: Akteure <strong>der</strong> vernetzten kommunalen Zusammenarbeit<br />

Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Diese oben genannten Ziele können bei funktionieren<strong>der</strong> Information und Koordination<br />

zwischen den Trägern <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit und <strong>der</strong> Mobilitätserziehung bzw.<br />

Mobilitätsbildung realisiert werden. Dadurch werden die einzelnen Maßnahmen optimiert,<br />

besser bekannt gemacht, weiter verbreitet und finanziell besser abgesichert.<br />

Arbeitsschwerpunkte werden mit dem Ziel gesetzt , Überschneidungen o<strong>der</strong> Ausgrenzungen<br />

von Themen zu vermeiden.<br />

Die Vorteile <strong>der</strong> institutionellen Vernetzung liegen in folgenden Punkten:<br />

• Bündelung <strong>der</strong> bisher z.T. isolierten Maßnahmen zu einem abgestimmten Konzept<br />

• Der Informationsstand aller Beteiligten wird angeglichen<br />

• Gemeinsame Nutzung <strong>der</strong> finanziellen Ressourcen<br />

• Intensivere Einbeziehung <strong>der</strong> Zielgruppen<br />

• Ideenvielfalt<br />

• Nutzbarmachung möglichst vieler Erfahrungen für die kommunale Arbeit<br />

• Bewusstseinsbildung bei Planern und Politikern für eine integrierte Verkehrssicherheitsarbeit<br />

• Interessensausgleich und Sachverstandsbeteiligung aller Bereiche führen zu einem<br />

ergebnisorientierten Arbeiten.<br />

• Die fach- und institutionsübergreifende Vorbereitung von Projekten erhöht <strong>der</strong>en<br />

Akzeptanz um ein Vielfaches.<br />

Eine effiziente Mittelverwendung erfor<strong>der</strong>t diese systematische Herangehensweise.<br />

4.2. Organisatorische Einbindung<br />

Verwaltung Polizei<br />

AK vernetzte<br />

Verkehrssicher<br />

heitsarbeit<br />

Senioren Verkehrsunternehmen<br />

Lokale<br />

Verbände<br />

Die Koordinierungsstelle hat „Handlungsempfehlungen für die Einrichtung einer vernetzten<br />

Verkehrssicherheitsarbeit für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche auf kommunaler Ebene“<br />

herausgegeben. Dieser <strong>Leitfaden</strong> stellt für die Netzwerkkommunen die Grundlage für den<br />

Aufbau eines Mobilitätsmanagements für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche dar. Vor Ort haben sich<br />

entsprechende Arbeitskreise gebildet o<strong>der</strong> sind im Aufbau begriffen. Dem folgenden<br />

Seite 16


Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Schaubild sind die beteiligten Institutionen bzw. verwaltungsinternen Dienststellen zu<br />

entnehmen:<br />

Überwachung/<br />

Ahndung<br />

• Polizei<br />

• FB<br />

Ordnung<br />

Die hier beteiligten Institutionen sind auch die Akteure, die sich mit den <strong>Mobilitätsbelange</strong>n<br />

<strong>der</strong> älteren <strong>Menschen</strong> befassen sollten. Zusätzlich zu den Schulen müssen die Vertreter <strong>der</strong><br />

Senioren in die Arbeit integriert werden. Wer das sein kann, ist vor Ort zu entscheiden.<br />

Beispiele nennen: Heimbeiräte, Graue Panther, Seniorengruppierungen <strong>der</strong> Parteien, (CDU<br />

Frauenunion etc), kirchliche Verbände<br />

Ältere <strong>Menschen</strong> müssen mit in die Erarbeitung und Umsetzung <strong>der</strong> Maßnahmen und<br />

Aktionen einbezogen werden – niemand kennt die Probleme besser als sie.<br />

4.3. Inhaltliche <strong>Integration</strong><br />

Arbeitskreis „Verkehrssicherheit“<br />

Handlungsfel<strong>der</strong><br />

Verkehrsraum-<br />

und Wohnumfeldgestaltung<br />

• FB<br />

Stadtplanung<br />

• FB Ordnung/<br />

Straßenverkehr<br />

• Polizei GS 3<br />

• Vertreter/innen<br />

von Verbänden<br />

und Vereinen<br />

Schulische<br />

Verkehrserziehung<br />

• FB Schule<br />

• Schulen<br />

• Polizei-<br />

Kommissariat<br />

Vorbeugung<br />

• Schulamt<br />

• Verkehrsunternehmen<br />

Ein kommunales Mobilitätsmanagement befasst sich u.a. mit <strong>der</strong> Straßenraum- und<br />

Wohnumfeldgestaltung. Im Straßenverkehr treffen verschiedene Ansprüche aufeinan<strong>der</strong>,<br />

hier begegnen sich verschiedene Generationen. Somit sind die Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Ausgestaltung <strong>der</strong> Verkehrsinfrastruktur und <strong>der</strong> Wohnumfeldgestaltung abhängig von <strong>der</strong><br />

Austarierung von Zielkonflikten. Unterschiedliche Ansprüche dürfen nicht zu gegenseitigen<br />

Anklagen, Behin<strong>der</strong>ungs- und Verdrängungsversuchen werden. Hier ist ein Dialog <strong>der</strong><br />

Generationen zielführen<strong>der</strong>.<br />

4.4. Einbindung in ein Kommunikationskonzept<br />

<strong>Mobilitätsbelange</strong><br />

<strong>älterer</strong><br />

<strong>Menschen</strong><br />

• Seniorenvertretung<br />

• Polizei<br />

• Stadtverwaltung<br />

• Verkehrsunternehm<br />

en<br />

Öffentlichkeits- und<br />

Aufklärungsarbeit<br />

• Presseabteilung<br />

• Polizeiliche<br />

Aufklärung<br />

• Mobilitätsberatung<br />

• An<strong>der</strong>e Verbände<br />

/Vereine<br />

• Verkehrsunternehmen<br />

Bei <strong>der</strong> bisherigen Arbeit hat sich gezeigt, wie wichtig die Erarbeitung eines<br />

Kommunikationskonzeptes für die Verkehrssicherheitsarbeit auf örtlicher Ebene ist. 18 Die<br />

<strong>Integration</strong> des Mobilitätsmanagements für Senioren in die bisherige Arbeit kann hier für die<br />

Erstellung eines solchen Konzepts genutzt werden. Die folgenden Ausführungen sind als<br />

18 Im Auftrag des Verkehrsministeriums des Landes haben FH-Studenten <strong>der</strong> Düsseldorfer Akademie für Marketing und<br />

Kommunikation Kommunikationskonzepte für den Aufbau <strong>der</strong> Netzwerke entwickelt. Unveröffentlichtes Dokument.<br />

Seite 17


Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Vorschlag zu verstehen. Es gibt drei wichtige Zielgruppen, die es als potenzielle Partner zu<br />

gewinnen gilt: Die Mitglie<strong>der</strong> des lokalen Netzwerkes (die Akteure), die Multiplikatoren und<br />

Sponsoren. Dazu ist eine eindeutige Positionierung <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit<br />

notwendig.<br />

4.4.1. Positionierung - Dachbotschaft<br />

Eine eindeutige Positionierung schafft eine Identifikation für alle Beteiligten.<br />

Verkehrssicherheit ist ein emotionsgeladenes Thema, das ein starkes Identifikationspotenzial<br />

birgt. Daher ist es Aufgabe, die Akteure auf <strong>der</strong> Gefühlsebene anzusprechen, um sie<br />

emotional in die Netzwerkarbeit einzubeziehen und ein Gemeinschaftsgefühl aufzubauen.<br />

Die internen und externen Akteure sollen sich mit dem Netzwerk und seinen Zielen<br />

identifizieren. Mögliche Botschaft: Als aktives Mitglied in <strong>der</strong><br />

„Verkehrssicherheitskommission“ kann je<strong>der</strong> Akteur seinen persönlichen Beitrag zur<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Verkehrssicherheit leisten und wird dabei vom Netzwerk unterstützt.<br />

Dazu ist es notwendig, sich eindeutig zu positionieren. Z.B.:<br />

Die „Verkehrssicherheitskommission <strong>der</strong> Stadt XY“ ist ein starker Verbund von Verwaltung<br />

und Trägern <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit. Gemeinsam gestalten wir die lokale<br />

Verkehrssicherheitsarbeit mit dem Ziel, die Anzahl <strong>der</strong> Verletzten und Toten im<br />

Straßenverkehr zu reduzieren und die selbständige Mobilität aller Bevölkerungsgruppen zu<br />

för<strong>der</strong>n. Dabei stehen vor allem die Nähe zu den Akteuren vor Ort, <strong>der</strong>en Unterstützung und<br />

persönliche Ansprache im Vor<strong>der</strong>grund: Unser Netzwerk „lebt“ von <strong>der</strong> aktiven Beteiligung<br />

und dem Engagement aller Beteiligten und versteht das Thema Verkehrssicherheit als<br />

persönliche Herausfor<strong>der</strong>ung. Durch die zentrale Koordination von Maßnahmen bündeln wir<br />

Kräfte und schaffen Synergieeffekte, die unsere gemeinsame Verkehrssicherheitsarbeit<br />

schlagkräftiger machen. Motto: Angebote aufbauen, Gemeinsamkeiten entwickeln,<br />

Synergien nutzen.<br />

4.4.2. Erstellung von Basiskommunikationsmitteln<br />

.Das lokale Netzwerk sollte sich einen Namen geben. Durch die <strong>Integration</strong> des<br />

Aufgabengebietes <strong>der</strong> Seniorenmobilität ist die Bezeichnung „Kin<strong>der</strong>unfallkommission“ zu<br />

überdenken.<br />

Beispiele:<br />

• Netzwerk Verkehrssicherheit<br />

• Verkehrssicherheitskommission<br />

Das bisherige Logo und Claim JUNG CLEVER MOBIL könnte durch folgendes ersetzt<br />

werden: AKTIV CLEVER MOBIL<br />

Jung wird durch aktiv ersetzt. Aktiv klingt positiv und spiegelt das Selbstbild bei<strong>der</strong><br />

Zielgruppen wie<strong>der</strong>. Es drückt zum an<strong>der</strong>en auch eine Wertschätzung <strong>der</strong> Altersgruppe<br />

„Senioren“ aus.<br />

Mit diesen Grundlagen lässt sch dann das Netzwerk nach außen darstellen:<br />

- Pressemappe<br />

- Sponsorenmappe<br />

- Internetpräsentation<br />

Seite 18


4.4.3. Pressearbeit<br />

Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Über eine offensive Pressearbeit lassen sich wesentliche Anliegen <strong>der</strong><br />

Verkehrsicherheitsarbeit in die breite Öffentlichkeit transportieren. Die Pressestelle des<br />

Hauses möchte Informationen über positive Aktivitäten <strong>der</strong> Verwaltung im Allgemeinen und<br />

insbeson<strong>der</strong>e des Behördenleiters in die Medien bringen. Daher ist es notwendig, die<br />

Pressestelle des Hauses über die Aktivitäten ständig zu informieren und zu überlegen,<br />

welche Aktivitäten pressewirksam dargestellt werden sollen.<br />

Die Zeitungen wollen ihre Leser mit gut aufbereiteten und recherchierten Informationen<br />

versorgen. Es muss wert sein, darüber zu berichten. Die Bündelung <strong>der</strong> Aktivitäten einer<br />

Kommune im Bereich Verkehrsicherheitsarbeit überzeugt zwar, ist aber alleine kein<br />

Aufhänger. Wichtig sind:<br />

- <strong>der</strong> lokale Bezug,<br />

- die Aktualität und<br />

- ein guter Aufhänger. Z.B. Anfangsprojekt?<br />

4.4.4. Sponsoren<br />

Ein Teilbereich des Kommunikationskonzeptes ist auch die Frage des Sponsorings von<br />

Verkehrsicherheitsarbeit. Hier die wesentlichsten Punkte:<br />

Sponsoreninteresse<br />

Das Engagement für die Verkehrssicherheitsarbeit hilft Sponsoren bei <strong>der</strong> Erreichung ihrer<br />

eigenen Image-Ziele und wirtschaftlichen Ziele.<br />

Begründung:<br />

• Das Engagement zeigt Verantwortungsbewusstsein gegenüber <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

(Corporate Social Responsibility).<br />

• Beziehungen zu Anwohnern und Behörden am Standort werden gepflegt (Standort-<br />

PR)<br />

• Unfälle werden vermieden (Unfallkassen) und Kunden gebunden<br />

Auf lokaler Ebene sind für die Unterstützung einzelner Maßnahmen folgende<br />

Sponsorenarten zu unterscheiden:<br />

Sponsoring aus direktem wirtschaftlichem Interesse<br />

Hierbei handelt es sich um Unternehmen, die vorwiegend wirtschaftliche Interessen<br />

verfolgen. Wenn sie sich für die Verbesserung <strong>der</strong> Verkehrssicherheit engagieren, dann<br />

meist aus wirtschaftlichen Interessen (Krankenkassen). Maßnahmen sind z.B. Beteiligung an<br />

Verkehrssicherheitskampagnen, die <strong>der</strong> Prävention dienen, aber auch Materialien zur<br />

Verkehrserziehung.<br />

Kleine und mittelständische Industrie- und Handelsunternehmen verfügen über die nötigen<br />

Finanzmittel, um die Verkehrssicherheitsarbeit mit kleinen Summen zu unterstützen. Sie<br />

haben nicht unbedingt einen geschäftlichen Bezug zum Thema Mobilität und<br />

Verkehrssicherheit, möchten sich aber aus persönlichen Gründen o<strong>der</strong> aus allgemeinen<br />

Image-Gründen für die <strong>Menschen</strong> an ihrem Standort einsetzen.<br />

Folgende Gegenleistungen für Sponsoren sind möglich<br />

• Erwähnung in <strong>der</strong> lokalen bzw. regionalen Presse<br />

• Einbindung <strong>der</strong> Sponsoren-Logos auf Werbemitteln zu lokalen<br />

Verkehrssicherheitsaktionen<br />

Seite 19


Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Sponsoren-Mappe<br />

In einer Sponsorenmappe sollen alle wesentlichsten Informationen zu den vorgesehenen<br />

Maßnahmen kurz dargestellt sein – incl. <strong>der</strong> Gegenleistung.<br />

5. Wirkungsvolle seniorengerechte Anspracheformen<br />

Im Gegensatz zu <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche verlangt die<br />

Zielgruppe Senioren an<strong>der</strong>e Anspracheformen 19 . Um zu wissen, wie diese Gruppe<br />

angesprochen werden möchte, bzw. wie nicht, muss man möglichst viel über die Zielgruppe<br />

wissen:<br />

Die Gruppe ist in <strong>der</strong> Regel anspruchsvoll, konsumerfahren, kritisch und hat ein hohes<br />

Informationsbedürfnis. Sie hat zudem ein hohes Bedürfnis nach Sicherheit, Qualität, Komfort<br />

und <strong>Integration</strong>.<br />

Kommunikationsregeln:<br />

- Ansprache als Senior o<strong>der</strong> Rentner vermeiden<br />

- Spezielle Seniorenprogramme eher vermeiden<br />

- indirekte Ansprache bevorzugen (Nutzenaspekt in den Vor<strong>der</strong>grund stellen)<br />

- Intergenerative Werbung (Jung & Alt)<br />

- Fakten kurz und klar formulieren; keine Anglizismen<br />

- Medienbotschaften sollten weniger auf emotionaler als auf sachlicher Ebene<br />

ansprechen<br />

- Informationen und Anregungen gegenüber Furchtappellen (Demonstration eines<br />

Unfalls) eindeutig bevorzugen<br />

- Berücksichtigung <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Motivation <strong>der</strong> Älteren: Wertschätzung und<br />

Bestätigung als kompetenter Mensch)<br />

- An Bekanntem ansetzen, an Erfahrungen anknüpfen<br />

- Konzentration auf einen inhaltlichen Aspekt<br />

Vertriebswege:<br />

- Printmedien/ Prospektmaterial werden überdurchschnittlich genutzt<br />

- Briefe gutes Werbeinstrument, da Senioren weniger Post erhalten<br />

- Werbemittel allgemein werden von älteren <strong>Menschen</strong> überdurchschnittlich genutzt<br />

Bevorzugte Themenkombination:<br />

Mobilität & Gesundheit; Über diese Themen kann ein neues Bewusstsein zum Thema<br />

Verkehrssicherheit aufgebaut werden.<br />

Eine Umfrage <strong>der</strong> Bundesanstalt für Straßenwesen 20 zeigte, dass bei älteren <strong>Menschen</strong><br />

generell ein Interesse an Maßnahmen zur Verkehrsaufklärung vorhanden ist. Bevorzugt<br />

werden altersgemischte bzw. intergenerationelle Angebote sowie stadtteilbezogene<br />

Angebote.<br />

19 vgl. Bundesanstalt für Straßenwesen (2001): Perspektiven <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit mit Senioren, Heft<br />

M131, Bergisch Gladbach. VCS (Hrsg.) (2006): Senioren und Verkehrssicherheit, Bern.<br />

20 vgl. Bundesanstalt für Straßenwesen (1998): Anspracheformen <strong>der</strong> Verkehrsaufklärung <strong>älterer</strong> <strong>Menschen</strong>, Heft<br />

M90, Bergisch Gladbach.<br />

Seite 20


Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

6. Empfehlungen zur <strong>Integration</strong> in die bisherige<br />

Verkehrssicherheitsarbeit und Unterstützungsmöglichkeiten durch<br />

die Koordinierungsstelle<br />

Die Koordinierungsstelle unterstützt die Kommunen vor Ort bei <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> des<br />

Moblitätsmanagements für Senioren in den kommunalen Arbeitskreis zur Verkehrssicherheit<br />

und bietet konkrete Hilfestellungen an.<br />

6.1. Abstimmung im Arbeitskreis<br />

Im Arbeitskreis wird entschieden, ob die Seniorenarbeit in die bisherige Arbeit integriert wird.<br />

Hierbei ist es wichtig, herauszustellen, dass nicht noch ein zusätzlicher Arbeitskreis<br />

entstehen soll. Durch die Verknüpfung <strong>der</strong> beiden Zielgruppen ergibt sich die Chance, den<br />

Stellenwert <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit zu erhöhen.<br />

Sollte bisher noch ein kommunaler Arbeitskreis zur Verkehrssicherheit existieren, so kann<br />

das Seniorenprojekt als Anlass zu einer Auftaktveranstaltung bzw. konstituierenden Sitzung<br />

genutzt werden.<br />

Unterstützung durch die Koordinierungsstelle:<br />

• Vorstellung des Projektes durch die Vertreter <strong>der</strong> Koordinierungsstelle im<br />

Arbeitskreis<br />

• Durchführung einer konstituierenden Sitzung<br />

6.2. Absicherung durch die Behördenleitung<br />

Die bisherige Arbeit hat gezeigt, dass die Unterstützung <strong>der</strong> Behördenleitung für das Projekt<br />

von Nutzen ist:<br />

• Der Stellenwert in <strong>der</strong> Öffentlichkeit ist ungleich höher, wenn sich die Behördenspitze mit<br />

dem Projekt identifiziert.<br />

• Die Querschnittsaufgabe Verkehrssicherheitsarbeit erfor<strong>der</strong>t ein die Fachbereiche<br />

übergreifendes Arbeiten. Dies kann zu internen Abstimmungsproblemen führen. Eine<br />

eindeutige Dienstanweisung kann hier Klarheit schaffen und damit Reibungsverluste<br />

verhin<strong>der</strong>n bzw. verringern.<br />

Als Argumentationshilfe zur För<strong>der</strong>ung des Projektes sind folgende Aspekte beson<strong>der</strong>s<br />

hervor zu heben:<br />

• Imagegewinn in <strong>der</strong> Öffentlichkeit durch eine aktive Unterstützung <strong>der</strong><br />

Verkehrssicherheitsarbeit<br />

• Die Erfolge <strong>der</strong> Kommunen, die eine vernetzte Arbeit durchführen (Rückgang <strong>der</strong><br />

Unfallzahlen)<br />

• Die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- , Familien und Seniorenfreundlichkeit als Standortfaktor<br />

• Finanzielle Vorteile:<br />

o Kostenlose Materialien für die Durchführung von Netzwerkaktionen durch die<br />

Koordinierungsstelle (z.B. Herausgabe des Handbuchs, Schulwegdetektivkisten,<br />

Straßenbanner)<br />

o Unterstützung bei <strong>der</strong> Sponsorenakquisation<br />

Seite 21


Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

• Imagegewinn durch die Mitgliedschaft im Netzwerk „Verkehrssichere Städte und<br />

Gemeinden im Verkehrsverbund Rhein-Sieg“ (Bundespreis Kriminalprävention 2006)<br />

• Kosteneffizienz (siehe Kap.: 4.1.2. )<br />

• Umsetzung des Verkehrssicherheitsprogramms 2004 des Landes NRW mit dem Ziel<br />

Vision Zero und dem Zwischenziel <strong>der</strong> Halbierung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Verkehrstoten bis 2015.<br />

Unterstützung durch die Koordinierungsstelle:<br />

• Kurzzusammenstellung des Projektes in einer Power Point Präsentation<br />

• Vorstellung des Projektes durch die Vertreter <strong>der</strong> Koordinierungsstelle und/o<strong>der</strong><br />

Geschäftsführer des VRS<br />

• Kurzvermerk über das Projekt für Behördenleitung<br />

6.3. Festlegung <strong>der</strong> Zuständigkeiten<br />

Die Zuständigkeit für das „Seniorenprojekt“ sollte bei <strong>der</strong> Stelle angesiedelt sein, die auch<br />

bisher mit <strong>der</strong> Koordination <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit betraut ist und für die<br />

Koordinierungsstelle als Ansprechpartner fungiert. Bisher haben wir die Bezeichnung<br />

„Verkehrssicherheitsbeauftragter“ verwendet.<br />

Für die bisherigen Tätigkeiten haben wir eine Musterdienstanweisung formuliert. Diese muss<br />

um die Aspekte <strong>der</strong> Seniorenarbeit ergänzt werden.<br />

Unterstützung durch die Koordinierungsstelle:<br />

- Muster einer Dienstanweisung<br />

6.4. Erweiterung des Arbeitskreises „Verkehrssicherheit“<br />

Das Kernstück des Projektes ist die Zusammenarbeit <strong>der</strong> verschiedenen Stellen in einem<br />

Arbeitskreis.<br />

6.4.1. Arbeitskreissitzung<br />

In <strong>der</strong> Arbeitskreissitzung sollten die Aufgabenbereiche <strong>der</strong> einzelnen Fachbereiche zur<br />

Verkehrssicherheitsarbeit für Senioren vorgestellt werden.<br />

Für die Sitzung ergeben sich folgende mögliche Inhalte:<br />

• Vorstellung des Projektes<br />

• Ermittlung des Ist-Zustandes (siehe Anhang: Checkliste 1)<br />

• Abstimmung über die Art und Weise <strong>der</strong> <strong>Integration</strong><br />

o Einbindung <strong>der</strong> Interessenvertretungen<br />

o Kommunikationskonzept<br />

Die Klärung folgen<strong>der</strong> jeweils ortspezifischer Aspekte ist hilfreich für die Arbeit vor Ort:<br />

• Welche Auswirkungen hat die demographische Entwicklung auf die Verkehrsnachfrage<br />

vor Ort?<br />

• Welche Anfor<strong>der</strong>ungen haben ältere Personen an eine seniorengerechte<br />

Verkehrsinfrastruktur?<br />

• Wie kann die Zielgruppe in die Arbeit einbezogen werden?<br />

Seite 22


Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

• Was sind die Mobilitätsansprüche im Alltag und welche Verbesserungsvorschläge<br />

können aus Sicht <strong>der</strong> Betroffenen gemacht werden?<br />

• Welche Verkehrsmittel <strong>der</strong> differenzierten Bedienungsformen sind seniorengerecht?<br />

• Wie kann eine Mobilitätsberatung für Senioren installiert werden?<br />

Eine Tagesordnung für die erste Sitzung könnte folgen<strong>der</strong>maßen aussehen:<br />

1. Vorstellung des Vorhabens<br />

2. Darstellung <strong>der</strong> Zuständigkeiten <strong>der</strong> einzelnen Bereiche<br />

3. Darstellung des Ist-Zustandes und <strong>der</strong> schon laufenden Aktionen und Maßnahmen<br />

4. Vereinbarung über die weitere Zusammenarbeit<br />

5. Klärung über die Einbeziehung <strong>der</strong> lokalen Seniorenverbände bzw.<br />

Interessenverbände<br />

6. Name des Arbeitskreises und Kommunikationsmittel<br />

Unterstützung durch die Koordinierungsstelle:<br />

- Musterdienstanweisung<br />

- Präsentation des Projektes durch einen Vertreter <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

- Logo<br />

6.4.2. Einbeziehung <strong>der</strong> Interessenvertretungen <strong>der</strong> Senioren in den bestehenden<br />

Arbeitskreis<br />

Über die zu beteiligenden Institutionen soll in dem verwaltungsinternen Arbeitskreis eine<br />

Abstimmung erfolgen. Es empfiehlt sich, im Vorfeld <strong>der</strong> konstituierenden Sitzung mit den in<br />

Frage kommenden Institutionen Einzelgespräche zu führen, um ihre<br />

Mitwirkungsmöglichkeiten bzw. –wünsche abzuklären. Die Koordinierungsstelle unterstützt<br />

die Kommunen vor Ort bei <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>der</strong> Zielgruppe Senioren in den kommunalen<br />

Arbeitskreis zur Verkehrssicherheit und bietet konkrete Hilfestellungen an.<br />

Die konstituierende Sitzung des kommunalen Arbeitskreises könnte folgende Tagesordnung<br />

haben:<br />

1. Begrüßung durch den Bürgermeister<br />

2. Vorstellung des Vorhabens<br />

3. Darstellung <strong>der</strong> laufenden Aktionen und Maßnahmen<br />

4. Vereinbarung über die weitere Zusammenarbeit<br />

Sollte es zur <strong>Integration</strong> <strong>der</strong> Seniorenvertreter in den Arbeitskreis kommen, so soll dies auch<br />

öffentlich dargestellt werden (Pressekonferenz bzw. Pressemitteilung).<br />

Unterstützung durch die Koordinierungsstelle:<br />

- Präsentation des Projektes durch einen Vertreter <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

- Muster einer Pressemitteilung, Pressemappe<br />

- Beratung über seniorengerechte Anspracheformen<br />

Seite 23


6.5. Mögliche erste Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

Mögliche erste gemeinsame Maßnahmen wären:<br />

6.5.1. Systematische Analysen <strong>der</strong> Senioren-Unfallorte (Bereisung)<br />

Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

In einzelnen Mitgliedskommunen werden Bereisungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>unfallorte durchgeführt. Die<br />

Erweiterung um die Unfallorte mit Senioren bietet sich an.<br />

6.5.2. Erstellung eines Ratgebers zu Mobilitätsfragen für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass ein konkreter Anlass die Zusammenarbeit<br />

auf lokaler Ebene för<strong>der</strong>t. In Anlehnung an das Projekt eines Schulwegratgebers soll die<br />

Erstellung eines Ratgebers für ältere <strong>Menschen</strong> unter dem Thema: „In meiner Stadt<br />

unterwegs“(alternativ: Unterwegs in meiner Stadt) initiiert werden. Natürlich sind hier <strong>der</strong><br />

ortspezifische Bedarf und die inhaltliche Ausgestaltung zu klären. Die Infobroschüre kann<br />

zum Beispiel in Form einer Zeitung (In Form <strong>der</strong> lokalen Wochenzeitung – Anknüpfung an<br />

Lesegewohnheiten) erstellt werden. Wichtig ist die gemeinsame Erarbeitung mit <strong>der</strong><br />

Stadtverwaltung, den Verkehrsunternehmen, <strong>der</strong> Polizei und den Seniorenvertretern. Neben<br />

<strong>der</strong> Gewinnung von Anzeigenkunden können über eine Sponsorenmappe Sponsoren<br />

akquiriert werden, so dass aus dem Stadtsäckel keine Kosten anfallen.<br />

Unterstützung durch die Koordinierungsstelle:<br />

- Informationen und Material zu den einzelnen Maßnahmen<br />

- Textentwürfe für die Zeitung<br />

- Sponsorenmappe<br />

6.6. Aufnahme von Maßnahmen in das Handbuch für Aktionen<br />

Die Koordinierungsstelle wird zukünftig auch Verkehrssicherheitsmaßnahmen für Senioren in<br />

das Handbuch für Aktionen mit aufnehmen. Die Maßnahmen werden dabei so aufgearbeitet,<br />

dass sie von den Kommunen vor Ort leicht realisiert werden können.<br />

Bei <strong>der</strong> Auswahl von neuen Maßnahmen sind wir auch auf die Unterstützung <strong>der</strong><br />

Netzwerkkommunen angewiesen. In dem Handbuch werden v.a. Aktionen<br />

zusammengestellt, die in den Netzwerkkommunen bereits durchgeführt worden sind.<br />

Maßnahmen aus den folgenden Bereichen sind vorgesehen:<br />

- Verkehrs- und Wohnumfeldverbesserungen<br />

- Motivation zum Ausprobieren verschiedener Mobilitätsformen?<br />

- Sensibilisierung auf die gesundheitlichen Aspekte <strong>der</strong> Mobilität?<br />

- Erleichterung des Zugangs zu Informationen zum Umweltverbund<br />

- Entwicklung von Kursangeboten (Mobil mit dem ÖPNV/<br />

Fußgängertraining/Radfahrkurs/Sicherheitstraining für Autofahrer)<br />

Seite 24


Checklisten<br />

Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

1. Bestandsaufnahme vor Ort – interne Zuständigkeiten S. 26<br />

2. Bestandsaufnahme vor Ort – externe Partner S. 27<br />

3. Bestandsaufnahme vor Ort – Aufgaben S. 28<br />

4. Interne <strong>Integration</strong> S. 29<br />

5. Externe Vernetzung S. 30<br />

Seite 25


Arbeitshilfen für Kommunen<br />

Checkliste 1<br />

Bestandsaufnahme vor Ort<br />

Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Interne Zuständigkeiten im Rahmen <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit<br />

Bereich Aufgabe Ansprechpartner Anmerkungen<br />

Planungsamt<br />

Ordnungsamt<br />

Straßenverkehrsbehörde<br />

Jugendamt<br />

Grünflächenamt<br />

Tiefbauamt<br />

Schulverwaltungsamt/<br />

Schulamt<br />

Umweltamt<br />

Lokale Agenda<br />

ÖPNV<br />

(Aufgabenträger)<br />

Seniorenbeaufttragte<br />

Sonstige<br />

Seite 26


Arbeitshilfen für Kommunen<br />

Checkliste 2<br />

Bestandsaufnahme vor Ort<br />

Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Externe Zuständigkeiten im Rahmen <strong>der</strong> Verkehrssicherheitsarbeit<br />

Bereich Aufgabe Ansprechpartner Anmerkungen<br />

Polizei<br />

Verkehrsunternehmen<br />

Freie Träger<br />

Seniorenvertretungen<br />

VCD<br />

ADAC<br />

Verkehrswacht<br />

ADFC<br />

Kin<strong>der</strong>schutzbund<br />

Sonstige<br />

Seite 27


Ermittlung <strong>der</strong> Grundlagendaten<br />

Checkliste 3<br />

Bestandsaufnahme vor Ort<br />

Aufgaben vor Beginn des Projektes<br />

Aufgaben Zuständigkeiten Ergebnisse<br />

Ermittlung <strong>der</strong> Unfallzahlen<br />

Ermittlung <strong>der</strong><br />

Unfallschwerpunkte<br />

Ermittlung <strong>der</strong><br />

Interessenvertretungen für<br />

Senioren vor Ort<br />

Ermittlung <strong>der</strong><br />

demographischen Daten<br />

Ermittlung Modal Split<br />

(Kenngröße über Verhältnis<br />

<strong>der</strong> Verkehrsmittelnutzung)<br />

Bisherige Aktivitäten im<br />

Bereich<br />

Verkehrssicherheitsarbeit für<br />

Senioren (Polizei,<br />

Verwaltung)<br />

Sonstiges<br />

Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Seite 28


Arbeitshilfe für Kommunen<br />

Checkliste 4<br />

Interne <strong>Integration</strong><br />

Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Mobilitätsbelange</strong> <strong>älterer</strong> <strong>Menschen</strong> in die bisherige Arbeit<br />

Aufgabe Umsetzungsmöglichkeit<br />

Teilaufgaben<br />

Vorstellung des<br />

Projektes bei <strong>der</strong><br />

Behördenleitung<br />

bzw. Dezernenten<br />

Hausinterne<br />

Vernetzung<br />

Vereinbarung über<br />

<strong>Integration</strong> des<br />

Projektes in die<br />

bisherige Arbeit<br />

<strong>Integration</strong> in den<br />

kommunalen<br />

Arbeitskreis<br />

• Hausintern<br />

• Präsentation durch VRS<br />

• Einzelgespräche<br />

• Konstituierende Sitzung des<br />

hausinternen AK<br />

• Erweiterung <strong>der</strong><br />

Dienstanweisung<br />

• Aufnahme im<br />

Geschäftsverteilungsplan<br />

• Vorstellung des Projektes<br />

bei potenziellen Mitglie<strong>der</strong>n<br />

• Konstituierende Sitzung<br />

Koordinierungsstelle des<br />

VRS bietet an<br />

• Mustervermerk<br />

• Präsentation des Projektes<br />

• Vorstellung <strong>der</strong> Projekte<br />

• Vermittlung von Referenten<br />

• Muster einer Dienstanweisung<br />

• Vorstellung des Projektes<br />

• Informationen über Aktivitäten<br />

in an<strong>der</strong>en Kommunen<br />

• Vorstellung von Maßnahmen<br />

zur Verkehrssicherheitsarbeit /<br />

Handbuch<br />

• Materialien<br />

• Referentenvermittlung<br />

Seite 29


Arbeitshilfe für Kommunen<br />

Checkliste 5<br />

externe Vernetzung<br />

Aufgabe Umsetzungsmöglichkeit<br />

Teilaufgaben<br />

Konzeptentwurf<br />

Einbindung <strong>der</strong><br />

Polizei<br />

Bestandsaufnahme<br />

<strong>der</strong> Institutionen vor<br />

Ort<br />

Konstituierende<br />

Sitzung<br />

Regelmäßige<br />

Sitzungen des AK<br />

• Ausarbeitung eines<br />

Konzeptes<br />

• Vorstellung des Projektes<br />

• (Polizeiwache,<br />

Verkehrsdezernat,<br />

Kommissariat Vorbeugung)<br />

Abfrage<br />

Kontaktaufnahme<br />

• Mündlich<br />

• Schriftlich<br />

• Einladung<br />

• Veranstaltung<br />

• Vereinbarung über die<br />

Zusammenarbeit<br />

• Pressekonferenz<br />

Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Koordinierungsstelle des<br />

VRS bietet an<br />

• Handlungsempfehlungen zur<br />

Einrichtung einer<br />

vernetzten Arbeit<br />

• Beispiele für eine vernetzte<br />

Verkehrssicherheitsarbeit<br />

• Ansprechpartner bei <strong>der</strong><br />

Bezirksregierung und an<strong>der</strong>en<br />

Polizeidienststellen<br />

• Kontaktvermittlung<br />

• Anschreiben<br />

• Fragebogen<br />

• Rückmeldebogen<br />

• Präsentation des VRS-<br />

Projektes<br />

• Beratung für den<br />

Sitzungsablauf<br />

• Referentenvermittlung<br />

• Referentenvermittlung<br />

• Informationen über an<strong>der</strong>e<br />

lokale Erfahrungen<br />

• Vorstellung von Maßnahmen<br />

• Materialien<br />

• Handbuch<br />

Seite 30


Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

Dienstanweisung für den Verkehrssicherheitsbeauftragten<br />

Entwurf<br />

1. Geltungsbereich<br />

Mit dieser Dienstanweisung werden die Aufgaben, Befugnisse und<br />

Verantwortlichkeiten des Verkehrssicherheitsbeauftragten zur För<strong>der</strong>ung einer<br />

sicheren und selbständigen Mobilität aller Bevölkerungsgruppen, insbeson<strong>der</strong>e von<br />

Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen und Senioren geregelt.<br />

2. Verantwortlichkeiten<br />

Der Verkehrssicherheitsbeauftragte wird vom Bürgermeister bestellt und ist<br />

organisatorisch ………. zugeordnet. Der Behördenleiter unterstützt den<br />

Verkehrsicherheitsbeauftragten bei <strong>der</strong> Wahrnehmung seiner Aufgaben im Rahmen<br />

dieser Dienstanweisung.<br />

3. Ziele<br />

Er baut eine vernetzte Verkehrssicherheitsarbeit für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und<br />

Senioren mit folgenden Zielen auf:<br />

• Reduzierung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Verkehrsunfälle<br />

• För<strong>der</strong>ung einer eigenständigen und sicheren Mobilität<br />

4. Aufgaben<br />

Der Verkehrssicherheitsbeauftragte hat die Aufgabe, eine kommunal vernetzte<br />

Verkehrssicherheitsarbeit zu initiieren und zu koordinieren.<br />

Hierzu zählen insbeson<strong>der</strong>e:<br />

• Die geschäftsführende Leitung eines Arbeitskreises unter Einbeziehung <strong>der</strong><br />

verschiedensten hausinternen Dienstsstellen und <strong>der</strong> Institutionen, die sich auf<br />

kommunaler Ebene mit dem Themenbereich beschäftigen. In dem Arbeitkreis<br />

werden die einzelnen Maßnahmen und Aktion beraten und abgestimmt.<br />

• Die Erstellung eines Berichtes einmal jährlich über den Stand <strong>der</strong><br />

Verkehrssicherheitsarbeit, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Behördenleitung und dem zuständigen<br />

Ausschuss vorzulegen ist.<br />

• Die Funktion als Ansprechpartner für die Bürger in Verkehrssicherheitsfragen.<br />

Gehört eine konkret zu veranlassende Maßnahme nicht zu seinem dienstlichen<br />

Aufgabenbereich, so sorgt er für die Weiterleitung des Vorgangs an die<br />

zuständige Stelle.<br />

• Die verstärkte Einbeziehung <strong>der</strong> Schulen in die Verkehrssicherheitsarbeit bzw.<br />

die Unterstützung <strong>der</strong> Schulen bei <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Rahmenvorgaben zur<br />

Verkehrs- und Mobilitätserziehung in <strong>der</strong> Schule. Hierzu kann <strong>der</strong><br />

Verkehrssicherheitsbeauftragte die schulischen Koordinatoren für<br />

Mobilitätserziehung zu Arbeitstreffen einladen.<br />

• Die Koordinierung <strong>der</strong> Mitwirkung mit überörtlichen Behörden und Kommunen.<br />

• Die Zusammenarbeit mit fachlich zuständigen Verbänden, Interessenvertretungen<br />

und Institutionen.<br />

Seite 31


Mobilitätsmanagement für ältere <strong>Menschen</strong><br />

• Die Verwaltung <strong>der</strong> für die Verkehrssicherheitsarbeit zur Verfügung stehende<br />

Hauhaltsstelle.<br />

• Stellungnahmen zu wesentlichen verkehrssicherheitsrelevanten Planungen<br />

(infrastrukturelle Maßnahmen) und Handlungen (Öffentlichkeitsarbeit) <strong>der</strong><br />

Verwaltung.<br />

5. Verantwortlichkeiten<br />

• Der Verkehrssicherheitsbeauftragte ist verantwortlich für die Entwicklung und<br />

Umsetzung eines Handlungskonzeptes zur Verbesserung <strong>der</strong><br />

Verkehrssicherheitsarbeit auf kommunaler Ebene.<br />

• Der Verkehrssicherheitsbeauftragte ist verantwortlich dafür, dass die<br />

Behördenleitung in allen grundsätzlichen und wichtigen Fragen informiert und<br />

beraten wird.<br />

6. Beteiligung und Mitwirkung <strong>der</strong> Fachämter<br />

• Der Verkehrssicherheitsbeauftragte ist in dieser Funktion direkt dem Dezernenten<br />

Bgm Fachbereichsleiter unterstellt. Maßnahmen die er veranlasst, verantwortet er<br />

gegenüber <strong>der</strong> diesem.<br />

• Der Verkehrssicherheitsbeauftragte ist berechtigt, fachbereichsübergreifend zu<br />

Arbeitssitzungen einzuladen. Dieser Arbeitskreis hat die Aufgabe, die einzelnen<br />

Maßnahmen zu einem abgestimmten Konzept zu bündeln. Die Umsetzung <strong>der</strong><br />

einzelnen Maßnahmen obliegt den jeweilig zuständigen Stellen.<br />

• Die Planungen <strong>der</strong> Fachämter, die verkehrsrelevante Themenbereiche für Kin<strong>der</strong>,<br />

Jugendliche und Senioren betreffen, sind mit dem<br />

Verkehrssicherheitsbeauftragten bzw. im oben erwähnten Arbeitskreis<br />

abzustimmen. Die Fe<strong>der</strong>führung <strong>der</strong> Fachämter bleibt jedoch unberührt.<br />

• Der Verkehrssicherheitsbeauftragte hat für Initiativen und Maßnahmen, die<br />

an<strong>der</strong>e Fachbereiche betreffen, diese bei <strong>der</strong> Konzeption zu beteiligen und <strong>der</strong>en<br />

Zustimmung einzuholen. Bei Abstimmungsproblemen ist <strong>der</strong><br />

Verkehrssicherheitsbeauftragte berechtigt, den Behördenleiter – Dezernenten-<br />

Fachbereichsleiter einzuschalten.<br />

• Auf Anfor<strong>der</strong>ung haben die Fachämter die erfor<strong>der</strong>lichen Unterlagen <strong>der</strong>/dem<br />

Verkehrssicherheitsbeauftragten zur Verfügung zu stellen bzw. dieser/diesem<br />

Akteneinsicht zu gewähren und notwendige Auskünfte zu erteilen.<br />

Seite 32

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!