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Service / Recruitment
TD-IHK MAGAZIN | AuGuST / A∕USTOS 2008
Standortverlagerungen nach Südosteuropa
Tipps für ein erfolgreiches HR Management in der Türkei
Bei einem Markteintritt in südosteuropäische Märkte ist für deutsche Unternehmen die Personalfrage oft essentiell. Vor
einem Markteintritt sollten daher alle wesentlichen Punkte für den Personalaufbau, die rechtlichen und kulturellen Rahmenbedingungen,
die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal und das Gehaltsniveau genau untersucht werden. Gerade
in der Türkei haben die wirklich guten Kandidaten derzeit sogar die Qual der Wahl unter einer Vielzahl interessanter und
expandierender internationaler unternehmen. Für diesen Markt kann somit auch die Standortfrage entscheidend sein.
Denn unattraktive Standorte, abseits der jeweiligen Hauptstadt oder sonstiger Ballungszentren, führen oft zu
langen, teuren und unergiebigen Personalsuchen.
Professionelle Beratung vor ort
Eine langfristig angelegte Personalentwicklung steht und fällt vor diesem Hintergrund oft mit der professionellen Beratung
durch externe Osteuropa-Spezialisten wie der Personal- und Managementberatung HILL International. Mit wirtschaftspsychologischen
Testverfahren wie einer Kompetenzanalyse zeigen diese Persönlichkeit, Fähigkeiten, Verkaufstalent, Berufsmotivationen,
Arbeitsstil und -geschwindigkeit sowie Management-Kapazität auf. Dadurch wird zwar nicht das Vorstellungsgespräch
ersetzt. Abgerundet durch internationale Qualitätsstandards und den Vergleich mit einer für das jeweilige
Land repräsentativen Stichprobe von Professionals wird die Wahrscheinlichkeit, die richtigen Mitarbeiter zu finden, jedoch
entschieden erhöht.
WWW.hIllInTeRnATIonAl.De
Hizmet / Recruitment
„Anders”
statt „Richtig” und „Falsch”
Wollen Deutsche und Türken erfolgreich miteinander Geschäfte
machen, sollten sie sich über einige Besonderheiten
der jeweils anderen Kultur klar sein. Hier einige Lektionen
im interkulturellen Umgang miteinander:
Türken sind fixiert auf Beziehungen. Vieles geschieht in der
Türkei über gute Beziehungen. Dieses Faktum sollte genau so
wenig vergessen werden, wie die Tatsache, dass Türken nie
direkt zum Geschäftlichen kommen. Zuvor erfolgt zum Aufwärmen
ein kleiner Small Talk, der nicht selten wichtiger ist
als das eigentliche Geschäftsthema. Man erkundigt sich nach
dem Befinden des anderen, schneidet jedes andere Thema
an, nutzt die Zeit für Tee oder Kaffee und beginnt erst dann
mit dem Geschäftlichen. Wird dieses hingegen direkt angeschnitten,
kommt dies bei Türken gar nicht gut an. Der Small
Talk ist also bei weitem keine Zeitverschwendung sondern
das Entrè in erfolgreiche Verhandlungen.
Soll ein Meeting in Istanbul stattfinden, stehen pünktlichen
Deutsche schwere Zeiten bevor. Es ist wirklich sehr schwer,
in Istanbul pünktlich zu sein. Eine Verspätung von 15 Minuten
sollte daher nicht als unprofessionell oder respektlos angesehen
werden. Durch den Istanbuler Verkehr hat sich auch
schon so mancher Deutsche verspätet.
Türken sind sehr emotional und stolz darauf, Türken zu sein.
Die Verachtung anderer wird hier gar nicht gern gesehen.
Kritik sollte im Geschäftsleben daher sehr vorsichtig ausgeübt
werden. Wird jemand vor anderen Leuten kritisiert, führt
dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dazu,
dass Kritisierter und Kritiker sich vollkommen von einander
distanzieren. Gerade die offenen Deutschen müssen hier
besonders vorsichtig sein und sollten sich im Vorfeld coachen
lassen. Die Offenheit gerade der Deutschen führt darüber
hinaus sehr häufig zu eklatanten Kommunikationsproblemen
zwischen beiden Seiten. Sind die Deutschen eine direkte
Kommunikation gewohnt, agieren Türken eher indirekt.
Für Deutsche ist Direktheit gleichbedeutend mit Ehrlichkeit.
Für Türken hingegen ist es nicht einfach, direkt „nein” zu
sagen. Stat dessen ziehen sie ein „vielleicht”, „mal schauen”,
„machen wir schon”, vor, dessen Ergebnis dann doch oft das
nein ist.
Türken neigen zur Risikobereitschaft. Meistens nehmen sie
ein Geschäft ohne große und detaillierte Planung und Recherche
auf. Hier sind Deutsche wesentlich vorsichtiger und
planen bis ins Detail, stellen viele Fragen bevor sie loslegen.
Was bei Türken dann zu Ungeduld und Demotivation führt.
Es ist wichtig, diese Unterschiede zu kennen und nicht davon
auszugehen, dass nur, was man selber kennt und macht,
richtig ist. So gewinnt man nicht nur gegenseitiges Vertrauen,
Verständnis und Respekt sondern erkennt auch: Es gibt kein
„richtig” und „falsch” sondern nur ein „anders”.
TexT: FeRhAn AleSI, F.A.C.T - CUlTURAl TRAInInG ISTAnBUl
WWW.FeRhAnAleSI.CoM
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