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Service / Ausbildung
TD-IHK MAGAZIN | AuGuST / A∕USTOS 2008
Mehr interkulturelle
Kompetenz für die deutsche
Wirtschaft
Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung
am 15. Mai in Berlin verlief auch die
zweite, gemeinsam vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Technologie und
der TD-IHK organisierte, Projektveranstaltung
„Integration von Menschen mit
Migrationshintergrund in die deutsche
Wirtschaft durch Berufsausbildung“ am
7. Juli in Köln äußerst erfolgreich. Dem
Aufruf nach mehr Ausbildung in Migrantenunternehmen
und für Jugendliche
mit Migrationshintergrund folgten
trotz Sommerferien und sommerlicher
Temperaturen rund 100 unternehmer,
Vertreter der Migrantenorganisationen,
aus Politik, Gesellschaft und Medien.
Wie schon in Berlin betonte Hartmut
Schauerte, Parlamentarischer Staatssekretär
und Mittelstandsbeauftragter
der Bundesregierung auch in Köln
wieder, dass es geradezu töricht sei,
das Potenzial der Multikulturalität und
der Multilingualität sowohl der unternehmer
als auch der Jugendlichen mit
Migrationshintergrund nicht zu nutzen.
„Dieses Potenzial benötigt die deutsche
Wirtschaft dringend, um neue Märkte in
anderen Kulturkreisen zu erschließen,
Kunden anderer Kulturkreise zu gewinnen
und zu binden“, sagte Schauerte.
Gleichzeitig forderte er die Anwesenden
auf, allen unternehmern mit Migrationshintergrund
bei der Überwindung
von Hindernissen und der Nutzung der
zahlreichen unterstützungs- und Beratungsmöglichkeiten
zu helfen. „Ange-
sichts des bereits bestehenden Fachkräftemangels
in der Wirtschaft ist es für alle
unternehmen wichtig, in die Ausbildung
junger Menschen zu investieren“.
Für unternehmen mit Migrationshintergrund
sei dies darüber hinaus ein
wichtiger Beitrag zur eigenen Integration
und zeige die Übernahme sozialer wie
gesellschaftlicher Verantwortung“.
An die Jugendlichen appellierte Schauerte,
dass es dumm sei, sich mit ihrem
Plus der Mehrsprachigkeit und der Multikulturalität
keinen Ausbildungsplatz zu
suchen. „Gerade, weil die Jugendlichen
mit Migrationshintergrund es am deutschen
Arbeitsmarkt schwerer haben als
gleichaltrige Deutsche, sollten sie doch
mit ihren „Pfründen wuchern“, ergänzte
Nihat Sorgec, Vizepräsident der TD-IHK
und Leiter des Bildungswerkes Kreuzberg
GmbH (BWK). Heute seien diese
schließlich stärker gefragt als jemals
zuvor, und das nicht nur in der deutschen
Wirtschaft.
Ein Schlüsselergebnis der Kölner Veranstaltung
– neben der notwendigen weiteren
Sensibilisierung von Menschen mit
Migrationshintergrund für das Thema
berufliche Ausbildung – ist die stärkere
Einbeziehung auch deutscher unternehmer
in die Problematik. Veranstaltungen
wie die am 7. Juli, darin waren sich die
Anwesenden einig, sollten helfen, hier
zu einem stärkeren Schulterschluss zu
führen um ein gemeinsames Problem
auch gemeinsam zu lösen.
TexT: hIlAl CAn
Projektveranstaltung am 7.7.2008 in Köln
InTeGRATIon DURCh AUSBIlDUnG
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hartmut Schauerte, Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung
in Köln
Gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
sind gefragter denn je. Viele Unternehmen
in Deutschland nutzen die konjunkturelle
Entwicklung, um in die Ausbildung ihrer künftigen
Fachkräfte zu investieren. Bis Ende Juni
diesen Jahres wurden den Arbeitsagenturen
fast 25.000 Ausbildungsplätze mehr gemeldet
als im Vorjahr. Unternehmer mit Migrationshintergrund
sind mit 15 % dabei bisher allerdings
nur unterproportional vertreten, obwohl
auch sie auf gut qualifizierte Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter angewiesen sind.
Hier setzt das Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie an. Im Rahmen unserer
Initiative „Integration von Menschen mit
Migrationshintergrund in die deutsche Wirtschaft
durch Berufsbildung“, die wir gemeinsam
mit der TD-IHK gestartet haben, wollen
wir Unternehmerinnen und Unternehmer mit
Migrationshintergrund zur Ausbildung junger
Menschen motivieren. Gleichzeitig sollen so
die Chancen für Migrantinnen und Migranten
für eine berufliche Erstausbildung erhöht
werden. Das Duale Berufsbildungssystem
garantiert eine betriebsnahe, praxisorientierte
Ausbildung, die gerade in Zeiten knapper
werdender Fachkräfte jungen Menschen eine
hervorragende berufliche Perspektive eröffnet.
Die berufliche Erstausbildung ist Grundlage
für eine erfolgreiche Integration junger
Migrantinnen und Migranten in unsere Gesellschaft.
Die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen
hingegen zeugt von der Übernahme
sozialer Verantwortung.
Als Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung
möchte ich auch Sie, liebe Leserinnen
und Leser des TD-IHK-Magazins dazu ermutigen,
an unserer Initiative teilzunehmen und
jungen Menschen eine Chance zur beruflichen
Qualifizierung zu geben!
Hartmut Schauerte,
Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung und Parlamentarischer
Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft
und Technologie
Berufsperspektive
Türkei
Der wirtschaftliche Aufschwung in der Türkei und ein stetig
wachsender bilateraler Handel sorgen für eine anhaltende Nachfrage
nach geeignetem Personal mit fundierten sprachlichen
und kulturellen Kenntnissen beider Länder. Diese Situation birgt
für viele Arbeitnehmer – oft mit türkischen Wurzeln und einer
guten beruflichen oder universitären Ausbildung – eine reale
berufliche Chance. Sie mit den Personalentscheidern in den
Unternehmen zusammenzubringen, ist Aufgabe des Arbeitgeberservice
in der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV)
der Bundesagentur für Arbeit.
Ein besonderer Schwerpunkt in der Arbeit der ZAV ist es, Unternehmen
bei Ihrer Personalsuche zu beraten und zur Meldung
offener Stellen zu bewegen. Zur umfassenden Betreuung der
Unternehmen und Interessenten gehört die individuelle Arbeitsmarktberatung,
die Veröffentlichung der ausgeschriebenen Stel-
Image_inserat:Layout 1 24.07.2008 15:01 Uhr Seite 1
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Service / Recruitment 25
TD-IHK MAGAZIN | AuGuST / A∕USTOS 2008
len und die Zusammenstellung maßgeschneiderter Angebote zur
Besetzung offener Positionen. Für die Arbeitssuchenden bietet
das ZAV – selbst immer auf dem aktuellen Stand zu den Entwicklungen
im Zielmarkt Türkei – eine intensive Beratung zu den
Arbeits- und Lebensgewohnheiten in der Türkei sowie zu allen
Aspekten der Arbeitsaufnahme am Bosporus. Insgesamt steht
den Interessierten – Unternehmern wie Arbeitssuchenden – eine
vielzahl gebührenfreier Dienstleistungen zur Verfügung – wahlweise
auch in deutscher oder türkischer Sprache. Dass dieses
Paket aus Beratung und Vermittlung für beide Seiten erfolgreich
ist, belegen die vielen Bewerber, die bereits eine berufliche
Perspektive in der Türkei gefunden haben.
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