1. Foliensatz - Lehrstuhl für Versicherungswirtschaft und ...
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Sommer 2010<br />
Versicherungsmanagement<br />
Prof. Dr. Jörg Schiller<br />
j.schiller@uni-hohenheim.de<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
Weitere Informationen auf unserer <strong>Lehrstuhl</strong>-Homepage<br />
http://www.insurance.uni-hohenheim.de<br />
sowie auf http://ilias.uni-hohenheim.de<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
1
Wer sind wir?<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong> <strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
Wo sind wir?<br />
Prof. Dr. Jörg Schiller<br />
Tel.: +49 (0)711 459-22869<br />
j.schiller@uni-hohenheim.de<br />
Sprechst<strong>und</strong>e: Mi. 13-14 Uhr<br />
(nur nach Voranmeldung)<br />
Büro: Fruwirthstr. 48, 70599 Stuttgart<br />
Internet: www.insurance.uni-hohenheim.de<br />
Dipl.-Kfm. Andreas Haas<br />
Tel.: +49 (0)711 459-22118<br />
a.haas@uni-hohenheim.de<br />
Sprechst<strong>und</strong>e: Di. 10-12 Uhr<br />
(nach Voranmeldung)<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
2
Informationen zur Veranstaltung<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
� Wichtige Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie auf unserer Homepage:<br />
http://www.insurance.uni-hohenheim.de<br />
� Die Vorlesungsunterlagen, Literatur <strong>und</strong> Übungsaufgaben finden Sie auf der ILIAS-<br />
Plattform.<br />
� Das Passwort der Veranstaltung wird in der Vorlesung bekannt gegeben.<br />
� Der Zeitraum <strong>für</strong> Beitritte endet am 3<strong>1.</strong>05.2010.<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
3
Welche Lehrveranstaltungen bieten wir im Master?<br />
<strong>Versicherungswirtschaft</strong> (Kleines Ergänzungsfach)<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
Veranstaltung Art SWS / EP turnusmäßig<br />
Versicherungsmanagement Vorlesung + Übung 3 / 6 Sommer<br />
Versicherungsökonomie Vorlesung + Übung 3 / 6 Winter<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
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Kleines Ergänzungsfach: <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
Gr<strong>und</strong>lagen des Versicherungsmanagements<br />
� Gr<strong>und</strong>lagen der Versicherungsmärkte<br />
� Versicherungsregulierung<br />
� Gr<strong>und</strong>lagen der Versicherungsnachfrage<br />
� Angebot von Versicherungsschutz<br />
� Versicherungstechnische Risikopolitik, insb. Rückversicherung<br />
� Risikomanagement im Versicherungsunternehmen<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
5
Kleines Ergänzungsfach: Versicherungsmanagement<br />
Insurance Economics (Versicherungsökonomie)<br />
� Insurance Design with symmetric information<br />
� Insurance Design with asymmetric information<br />
– Adverse selection<br />
– Moral hazard<br />
– Insurance fraud<br />
� Organizational forms within the insurance industry<br />
� Insurance distribution systems<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
6
W&W Absolventen- <strong>und</strong> Seminarpreis 2010<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
Der <strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong> <strong>und</strong> Sozialsysteme schreibt zusammen mit der Wüstenrot<br />
<strong>und</strong> Württembergische AG den W&W-Absolventen- <strong>und</strong> Seminarpreis 2010 aus. Als Absolvent eines<br />
wirtschaftwissenschaftlichen Bachelor- <strong>und</strong> Masterstudienganges der Universität Hohenheim haben<br />
Sie neben Ihrem Abschluss die Möglichkeit, sich <strong>für</strong> Ihre nächsten Karriereschritte ein kleines<br />
finanzielles Polster zuzulegen. Ebenso wird eine herausragende Seminararbeit prämiert, so dass<br />
auch Studierende der Universität Hohenheim <strong>für</strong> ihre herausragenden Leistungen belohnt werden.<br />
Die W&W-Preise sind insgesamt mit <strong>1.</strong>200 Euro dotiert. Die einzelnen Preise sind:<br />
� Preis <strong>für</strong> die beste Abschlussarbeit: <strong>1.</strong>000 €<br />
� Preis <strong>für</strong> die beste Seminararbeit: 0.200 €<br />
Teilnahmeberechtigt sind alle Studierende, die ihre Abschluss- bzw. Seminararbeit am <strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Versicherungswirtschaft</strong> <strong>und</strong> Sozialsysteme der Universität Hohenheim im Zeitraum vom <strong>1.</strong> Oktober<br />
2009 bis 3<strong>1.</strong> Oktober 2010 abgegeben haben. Die Preisübergabe erfolgt im November 2010 <strong>und</strong><br />
wird von einem Vertreter der Wüstenrot & Württembergische AG <strong>und</strong> Professor Dr. Schiller<br />
durchgeführt.<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
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Veranstaltungsgliederung<br />
I. Gr<strong>und</strong>lagen der Versicherungsmärkte<br />
II. Versicherungsregulierung<br />
III. Versicherungsnachfrage<br />
IV. Angebot von Versicherungsschutz<br />
V. Versicherungstechnische Risikopolitik, insb. Rückversicherung<br />
VI. Risikomanagement im Versicherungsunternehmen<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
8
Veranstaltungsgliederung<br />
I. Einführung in die Gr<strong>und</strong>lagen des Versicherungsmanagements<br />
� Historische Wurzeln<br />
� Eigenschaften von Versicherungsprodukten<br />
� Privat- <strong>und</strong> Sozialversicherung<br />
� Rechtsformen<br />
� Versicherungszweige <strong>und</strong> –produkte<br />
� Vertriebswege<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
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I. Einführung: Historische Wurzeln<br />
Historische Wurzeln der Versicherung<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
� Vorläufer: Gesetze von Hamurabi (ca. 1700 vor Chr.), collegia teniorum im alten Rom<br />
� Mittelalter: Nordeuropa: Gewährung versicherungsähnlicher Leistungen durch Zünfte<br />
<strong>und</strong> Gilden <strong>für</strong> ihre Mitglieder<br />
� 14. Jhd.: norditalienische Seedarlehen, die nur bei Erreichen des Zielhafens<br />
zurückgezahlt werden mussten<br />
� 15./16. Jhd.: erste Brandgilden in Deutschland (Schleswig-Holstein)<br />
� 1591: erster Hamburger Feuerversicherungskontrakt<br />
� 1666: Großer Brand von London: Feuerversicherung wird etabliert<br />
� 1676: Gründung der Hamburger Feuerkasse<br />
� 1693: Entwicklung der ersten mathematisch-statistisch f<strong>und</strong>ierten Sterbetafeln aus<br />
Breslauer Kirchenbüchern durch Edmond Halley<br />
� 1710: Gründung „The Sun“ in London – älteste noch existierende Versicherungs-<br />
AG<br />
� Ende 19. Jhd.: Sozialversicherung etabliert sich<br />
� 1901: Einführung des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG)<br />
� 1908: Inkrafttreten des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG)<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
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I. Einführung: Historische Wurzeln<br />
Historische Wurzeln der Versicherung<br />
� Genossenschaftliche Gegenseitigkeitsversicherung (a)<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
– frühe Gegenseitigkeitsversicherung beruht auf echter „Gefahrengemeinschaft“<br />
– Risiken werden gemeinsam getragen<br />
� Kaufmännische Erwerbsversicherung (b)<br />
– Ursprünge in der Seeversicherung<br />
– eine Partei gibt gegen einen Preis Risiko an ein Gegenüber ab<br />
� Außerdem: Ursprünge in Form staatlicher / öffentlicher Initiativen zur Schadensbegrenzung<br />
<strong>und</strong> -finanzierung (Elemente von a <strong>und</strong> b)<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
11
I. Einführung: Eigenschaften von Versicherungsprodukten<br />
Eigenschaften von Versicherungsprodukten<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
� Immaterialität des Versicherungsschutzes � Erklärungsbedürftigkeit der Produkte gegenüber<br />
potentiellen K<strong>und</strong>en<br />
� Bedeutung des externen Faktors: Ohne die Informationen des VN kann das Versicherungs-<br />
produkt konkret nicht erstellt werden.<br />
� Bedeutung der Bedarfsweckung: Vielfach muss der Bedarf beim VN erst geweckt werden.<br />
� Stochastischer Charakter<br />
� Zeitraumbezogenheit (langfristiges Gut)<br />
� Kollektivbezogenheit: Versicherungsprodukt kann nur im Kollektiv erstellt werden.<br />
� Absatz ist der Produktion zeitlich vorgelagert („Absatz vor Produktion“).<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
12
I. Einführung: Privat- <strong>und</strong> Sozialversicherung<br />
Privat- <strong>und</strong> Sozialversicherung<br />
� Im Bereich der Personenversicherung konkurrieren<br />
– die staatliche Sozialversicherung<br />
– die Privatversicherung<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
� Der deutsche Typus der Sozialversicherung geht auf Otto von Bismarck zurück.<br />
– Die Ausgaben werden durch Beiträge der Arbeitnehmer (<strong>und</strong> Arbeitgeber) finanziert.<br />
– Es besteht eine gr<strong>und</strong>sätzliche Versicherungspflicht.<br />
– Es herrscht ein Solidaritätsprinzip, d.h. der Beitrag richtet sich i.A. nach dem Einkommen<br />
<strong>und</strong> nicht nach dem Risiko.<br />
� Die Privatversicherung<br />
– kann die Sozialversicherung entweder ergänzen (komplementär) oder diese <strong>für</strong> nicht<br />
pflichtversicherte Personen ersetzen (substitutiv).<br />
– Alle Personen können sich freiwillig versichern (Ausnahme: Versicherungspflicht).<br />
– Die Prämien richten sich in der Regel nach dem individuellen Risiko.<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
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I. Einführung: Privat- <strong>und</strong> Sozialversicherung<br />
Privat- <strong>und</strong> Sozialversicherung<br />
� Sozialversicherung<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
– unterliegt stärker als die Privatversicherung (sozial-) politischen Entscheidungen<br />
– gründet sich primär auf ein eigenes Gesetzeswerk (Sozialgesetzbuch - SGB) samt<br />
zugehöriger Verordnungen etc. <strong>und</strong> wird wesentlich durch Verwaltungsakte gestaltet<br />
– wird nicht auf freien Märkten gehandelt<br />
– unterliegt allenfalls einem sehr eingeschränkten Wettbewerb (z.B. über Zusatzbeiträge<br />
<strong>und</strong> Produktwettbewerb in der Gesetzlichen Krankenversicherung)<br />
– folgt somit gr<strong>und</strong>legend anderen Prinzipien als die Privatversicherung<br />
� Deshalb wird im Folgenden hauptsächlich die private <strong>Versicherungswirtschaft</strong> betrachtet.<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
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I. Einführung: Privat- <strong>und</strong> Sozialversicherung<br />
Privat- <strong>und</strong> Sozialversicherung<br />
Privatversicherung in Deutschland (2006)<br />
Beitragseinnahmen Erstversicherer<br />
ca. 162 Mrd. €<br />
davon<br />
LV: ca. 78,5 Mrd. €<br />
KV: ca. 28,5 Mrd. €<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
Sozialversicherung in Deutschland (2006)<br />
Beitragseinnahmen Sozialversicherungsträger<br />
ca. 436 Mrd. €<br />
davon<br />
GRV: ca. 233 Mrd. €<br />
GKV: ca. 148 Mrd. €<br />
GAV: ca. 23 Mrd. €<br />
GUV: ca. 14 Mrd. €<br />
GPflV: ca. 18 Mrd. €<br />
Quellen: GDV, Statistisches Taschenbuch 2008, Statistisches B<strong>und</strong>esamt, Statistisches Jahrbuch 2008<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
15
I. Einführung: Privat- <strong>und</strong> Sozialversicherung<br />
Privat- vs. Sozialversicherung<br />
� Leistungen der Sozialversicherung 2006<br />
Absolut<br />
[in Mrd. €]<br />
Relativ zum BIP<br />
[2.423 Mrd. €]<br />
Gesetzliche Rentenversicherung 240,5 9,93 %<br />
Gesetzliche Krankenversicherung 147,6 6,09 %<br />
Gesetzliche<br />
Arbeitslosenversicherung<br />
83,6 3,45 %<br />
Gesetzliche Pflegeversicherung 18,0 0,74 %<br />
Gesetzliche Unfallversicherung 11,3 0,47 %<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
Quellen: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, Statistisches Jahrbuch 2008<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
16
I. Einführung: Privat- <strong>und</strong> Sozialversicherung<br />
Privat- vs. Sozialversicherung<br />
� Leistungen der Privatversicherung 2006<br />
Beiträge<br />
[in Mrd. €]<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
Leistungen<br />
[in Mrd. €]<br />
Private Lebensversicherung 78,5 66,5<br />
Private Krankenversicherung 26,6 17,3<br />
Private Pflegeversicherung 1,9 0,6<br />
Private Unfallversicherung 6,2 2,8<br />
Quellen: GDV, Statistisches Taschenbuch 2008<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
17
I. Einführung: Versicherungszweige <strong>und</strong> -produkte<br />
Versicherungszweige <strong>und</strong> -produkte<br />
Begriffsunterscheidungen<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
� Der Begriff „Versicherungsbranche“ wird meist dem ganzen Wirtschaftszweig zugeordnet.<br />
� Innerhalb eines Versicherungszweiges bzw. einer Versicherungssparte werden<br />
üblicherweise weitgehend gleichartige Risiken zusammengefasst, die gegen dieselbe Gefahr<br />
versichert sind.<br />
� Versicherungszweige können weiter in verschiedene Versicherungsarten unterschieden<br />
werden. Beispiel: Haftpflichtsparte: Privat-, Betriebs-, Berufs-, Vermögensschaden-<br />
Haftpflichtversicherung als Versicherungsarten<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
18
I. Einführung: Versicherungszweige <strong>und</strong> -produkte<br />
Spartentrennung<br />
Gr<strong>und</strong>satz der Spartentrennung (§ 8 Abs. 1a VAG)<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
� Unternehmen, die im Lebens- oder (substitutiven) Krankenversicherungsgeschäft tätig sind,<br />
dürfen keine anderen Versicherungssparten betreiben<br />
� erfordert jeweils rechtlich selbständige Unternehmen <strong>für</strong> beide Sparten<br />
� Unternehmen, die das Rechtsschutzversicherungsgeschäft zusammen mit anderen Zweigen<br />
betreiben, müssen die (Rechtsschutz-) Leistungsbearbeitung auslagern (§ 8 Abs. 2 VAG)<br />
� „kleine Spartentrennung“<br />
� gr<strong>und</strong>sätzlich soll sich jeder Versicherungszweig selbst tragen<br />
� Bildung von Versicherungskonzernen<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
19
I. Einführung: Versicherungszweige <strong>und</strong> -produkte<br />
Versicherungskonzerne<br />
Bsp: ERGO Versicherungsgruppe AG<br />
� ERGO AG<br />
– Holding, führt den Konzern<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
– Übernimmt Zentral- <strong>und</strong> Querschnittsfunktionen (Controlling, IT; Rechnungswesen,…)<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
20
I. Einführung: Rechtsformen<br />
Entwicklung der Rechtsformen<br />
� Die „Urformen“ finden sich in den heutigen Versicherer-Rechtsformen wieder:<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
a) genossenschaftliche Zusammenschlüsse zur gegenseitigen Unterstützung <strong>und</strong><br />
gemeinsamen Risikotragung („Gefahrengemeinschaft“)<br />
� Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit (VVaG)<br />
• Bsp.: HUK Coburg, Lebensversicherung von 1871 a.G.<br />
b) kaufmännische Absicherung des (See-)Handelsverkehrs: Abgabe von Risiken gegen<br />
Zahlung eines Preises<br />
� Versicherungsaktiengesellschaften<br />
• Bsp.: Allianz SE, Ergo AG<br />
c) staatl./öffentl. Initiative zur Schadensbegrenzung <strong>und</strong> –finanzierung<br />
� öffentlich-rechtliche Versicherungsunternehmen<br />
• Bsp.: Versicherungskammer Bayern, SV Sparkassen Versicherung<br />
� a) <strong>und</strong> b) sind heute stark angeglichen; c) hat insbes. durch Wegfall der Monopole in der<br />
Gebäudeversicherung an Bedeutung verloren.<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
21
I. Einführung: Rechtsformen<br />
Anzahl der inländischen VU (unter<br />
B<strong>und</strong>esaufsicht nach Rechtsformen<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
AG VVaG ör VU sonstige (zumeist NL ausl. VU) zusammen<br />
1954 110 684 15 32 841<br />
1960 125 645 16 46 832<br />
1970 140 527 16 46 729<br />
1980 196 406 12 102 716<br />
1990 279 357 47 83 766<br />
1995 320 324 31 17 692<br />
2000 324 299 27 16 666<br />
2001 323 285 25 17 650<br />
2002 330 280 22 19 651<br />
2003 329 272 19 12 632<br />
2004 328 270 17 10 625<br />
2005 333 270 18 10 631<br />
Quelle: BaFin; GDV: Statistisches Taschenbuch der <strong>Versicherungswirtschaft</strong> 2007<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
22
I. Einführung: Rechtsformen<br />
Öffentlich-rechtliche<br />
Versicherungsunternehmen<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
Quelle: Verband öffentlicher Versicherer, Jahrbuch 2008<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
23
I. Einführung: Rechtsformen<br />
Kriterien der Rechtsformwahl<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
� Von strategischer Bedeutung ist die Wahl der Rechtsform eines Versicherungsunternehmens<br />
insbesondere im Hinblick auf folgende kennzeichnende Kriterien:<br />
– oberste Unternehmensziele<br />
– Rechtsgr<strong>und</strong>lagen<br />
– Trägerschaft<br />
– Organe<br />
– Möglichkeiten der Eigenfinanzierung von außen<br />
– Gewinnverwendung<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
24
I. Einführung: Rechtsformen<br />
Angleichung der Rechtsformen<br />
� Die Angleichung der Rechtsformen ist z.B. erkennbar anhand von<br />
– Unternehmenszielen<br />
– Produktionsprogramm<br />
– Produktgestaltung<br />
� … <strong>und</strong> begründet sich bspw. durch:<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
– Wettbewerb: Anbieter unterschiedlicher Rechtsformen konkurrieren unter (im<br />
Wesentlichen) identischen rechtlichen Rahmenbedingungen. Diese betreffen insbesondere<br />
das Aufsichts- <strong>und</strong> Vertragsrecht.<br />
– Verhalten der Versicherungsnehmer<br />
– gemeinsame Verbände (GDV, PKV-Verband u.a.)<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
25
I. Einführung: Versicherungszweige <strong>und</strong> -produkte<br />
Versicherungszweige <strong>und</strong> -produkte<br />
Bezeichnung der Versicherungsprodukte in Verträgen<br />
� Bezeichnung nach der versicherten Gefahr:<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
im Versicherungsvertrag einbezogene <strong>und</strong> bedingungsgemäß bedeckte Gefahren<br />
(zum Beispiel: Hagel-, Sturm-, Feuerversicherung)<br />
� Bezeichnung nach dem versicherten Objekt / der versicherten Sache:<br />
Unterteilung in versicherte Personen, versicherte Sachen <strong>und</strong> versicherte Interessen<br />
(zum Beispiel: Fahrzeugversicherung (Kasko), Hausratversicherung)<br />
� Bezeichnung nach dem versicherten Schaden / den versicherten Konsequenzen:<br />
detaillierte Beschreibung der versicherten Schäden <strong>und</strong> Folgeschäden<br />
(zum Beispiel: Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung)<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
26
I. Einführung: Versicherungszweige <strong>und</strong> -produkte<br />
Versicherungszweige <strong>und</strong> -produkte<br />
Gebündelte <strong>und</strong> verb<strong>und</strong>ene Versicherungen<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
� Die Unterteilung der Versicherungszweige ist in ständiger Bewegung. Neuartige<br />
Versicherungsprodukte können beim K<strong>und</strong>en zur Deckung neuer Bedürfnisse beitragen, jedoch<br />
auch z.B. in der Kombination zu neuen Deckungslücken führen.<br />
� Dem entgegenwirken soll die Zusammenfassung verschiedener Versicherungsprodukte. Ziel ist<br />
hierbei die Bereitstellung eines umfassenden Versicherungsschutzes.<br />
� Eine gebündelte Versicherung liegt vor, wenn mehrere Versicherungsverträge<br />
zusammengefasst sind. Die einzelnen Verträge können rechtlich unabhängig voneinander<br />
gekündigt werden <strong>und</strong> <strong>für</strong> jeden Vertrag ist der Beitrag gesondert auszuweisen.<br />
� Familienversicherung kann beispielsweise Hausrat-, Privathaftpflicht-, Rechtschutz-,<br />
Reisegepäck- <strong>und</strong> Unfallversicherung umfassen.<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
27
I. Einführung: Versicherungszweige <strong>und</strong> -produkte<br />
Versicherungszweige <strong>und</strong> -produkte<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
� Multi- oder All-Risks-Deckungen umfassen eine Vielzahl unterschiedlicher Gefahren <strong>und</strong><br />
versuchen, auf diese Weise einen umfassenden Versicherungsschutz zu bieten.<br />
� Kombinierte bzw. verb<strong>und</strong>ene Versicherungen decken in einem Vertrag mehrere Gefahren<br />
unter einheitlichen Bedingungen zu einer Gesamtprämie. Dadurch entsteht ein neuer<br />
Versicherungszweig, zum Teil mit eigenen AVB.<br />
� Beispiel:<br />
– Verb<strong>und</strong>ene Wohngebäudeversicherung: Zerstörung oder Beschädigung der<br />
versicherten Gefahren durch Brand (inkl. Nebengefahren), Leitungswasser, Sturm <strong>und</strong><br />
Hagel gedeckt, bei Miethäusern auch Mietausfall als Folge davon.<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
28
I. Einführung: Versicherungszweige <strong>und</strong> -produkte<br />
Versicherungszweige <strong>und</strong> -produkte<br />
Massen- bzw. Privatk<strong>und</strong>engeschäft<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
� Auf das Privatk<strong>und</strong>engeschäft entfällt etwa drei Viertel des Beitragsaufkommens der deutschen<br />
<strong>Versicherungswirtschaft</strong>.<br />
� Das Massengeschäft bzw. Privatk<strong>und</strong>engeschäft bezieht sich auf die Versicherung von<br />
Privatpersonen <strong>und</strong> -haushalten.<br />
– Die Vielzahl an Verträgen erlaubt z.B. Größenvorteile bei einer standardisierten, uniformen<br />
Marktbearbeitung.<br />
– Dem gegenüber können z.B. Bedarfslücken beim einzelnen VN stehen, wenn der uniforme<br />
Versicherungsschutz nicht zu seinem individuellen Bedarf an Versicherungsschutz passt.<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
29
I. Einführung: Versicherungszweige <strong>und</strong> -produkte<br />
Versicherungszweige <strong>und</strong> -produkte<br />
Gewerbegeschäft<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
� Das Gewerbegeschäft ist üblicherweise auf die Versicherung von klein- <strong>und</strong> mittelständischer<br />
(Handwerks-) Betrieben ausgerichtet.<br />
� In einer Bedarfsanalyse wird i.d.R. die Risikolage des Betriebs erfasst <strong>und</strong> der<br />
Versicherungsbedarf festgestellt. Dazu kommen regelmäßig Checklisten sowie<br />
Betriebsbesichtigungen zum Einsatz.<br />
� Für Kleinbetriebe zeigt sich eine Tendenz zu standardisierten Deckungskonzepten.<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
30
I. Einführung: Versicherungszweige <strong>und</strong> -produkte<br />
Versicherungszweige <strong>und</strong> -produkte<br />
Industriegeschäft <strong>und</strong> internationales Geschäft<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
� Im Industriegeschäft treten eine Reihe zusätzlicher Gefahren sowie Risiken auf, häufig auch<br />
besondere Auslandsrisiken. All dies soll durch Versicherungsprogramme gedeckt werden.<br />
� Meist wird eine (Haupt-) Police <strong>für</strong> die Muttergesellschaft vereinbart, in der der<br />
Versicherungsschutz <strong>für</strong> alle Länder einheitlich festgelegt wird. Daneben existieren lokale<br />
Gr<strong>und</strong>policen bei Tochterunternehmen, die länderspezifische Besonderheiten berücksichtigen.<br />
� Wichtige Beispiele:<br />
� Feuerversicherung mit Nebensparten, Betriebsunterbrechungsversicherung, Betriebs- <strong>und</strong><br />
Produkthaftpflicht-Versicherung, Umweltrisiken, Transportversicherung, Kreditversicherung<br />
<strong>und</strong> politische Risiken, Vertrauensschadenversicherung <strong>und</strong> Computer-Missbrauch,<br />
Unfallversicherung, Betriebliche Altersversorgung, Kraftfahrzeugversicherung, Technische<br />
Versicherung, Directors & Officers.<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
31
I. Einführung: Vertriebswege<br />
Vertriebswege – Vorbemerkung<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
� Auswahl des /der Absatzwege(s) ist von kritischer Bedeutung <strong>für</strong> Versicherungsunternehmen<br />
(„Absatz vor Produktion“).<br />
� In der Regel wird ein VU (oft auch historisch bedingt) einen Mix mehrerer Vertriebswege nutzen.<br />
� Gr<strong>und</strong>formen der Absatz-/Vertriebswege eines Versicherungsunternehmens:<br />
– unternehmenseigene Organe<br />
z.B. festangestellter Außendienst, Call Center<br />
– unternehmensgeb<strong>und</strong>ene Vermittler<br />
z.B. Ausschließlichkeitsvertreter, Einfirmen-/ Einkonzernvertreter<br />
– unternehmensfremde Agenten<br />
• z.B. Makler, Finanzberater, Mehrfachagenten<br />
• auch: versicherungsnehmereigene Vermittler<br />
z.B. Captive Broker im Großk<strong>und</strong>engeschäft<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
32
I. Einführung: Vertriebswege<br />
Überblick Vertriebswege<br />
Versicherungsmakler<br />
Vermittler i.S. d. § 59 Abs. 2 VVG<br />
Vertriebswege<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
Vertrieb über Vermittler Direktvertrieb<br />
Einfirmen-(konzern-)<br />
vertreter<br />
Versicherungsvertreter<br />
(-agentur)<br />
Mehrfachagentur<br />
dem K<strong>und</strong>en einem Versicherer mehreren Versicherern<br />
vertraglich verb<strong>und</strong>en<br />
Maklervertrag/<br />
-auftrag<br />
vertraglich verb<strong>und</strong>en<br />
unternehmenseigene<br />
Vermittler<br />
Agenturvertrag Arbeitsvertrag<br />
Quelle: in Anlehnung an Griess/Zinnert (1997)<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
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I. Einführung: Vertriebswege<br />
Charakterisierung unterschiedlicher Vertriebswege<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
� Unternehmenseiger bzw. (fest)angestellter Außendienst: Vermittler sind festangestellte<br />
Mitarbeiter des VU. Oft auch Führungsebenen im Außendienst. Variabler Gehaltsanteil im<br />
Vergleich zu festen Bezügen eher gering.<br />
� Einfirmen- bzw. Ausschließlichkeitsvertreter: Rechtsgr<strong>und</strong>lagen der Einfirmenvertreter sowie<br />
Einkonzernvertreter i.W. aus §§ 92 I, 84 ff. HGB.<br />
Rechtlich selbständige Gewerbetreibende unterliegen besonderen rechtlichen Gegebenheiten,<br />
z.B. Provisionsregelungen, Ausgleichsanspruch; erhalten vom VU Provision (Abschluss- <strong>und</strong><br />
Bestandspflegeprovision). Einkonzernvertreter: vermitteln <strong>für</strong> verschiedene, rechtlich<br />
selbständige VU eines Konzerns oder Verb<strong>und</strong>s.<br />
� Mehrfirmenvertreter bzw. Mehrfachagent: vermitteln <strong>für</strong> mehrere rechtlich & wirtschaftlich<br />
unabhängige VU, sind rechtlich Ausschließlichkeitsvertretern weitgehend gleichgestellt.<br />
Steuerbarkeit durch VU jedoch i.d.R. geringer.<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
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I. Einführung: Vertriebswege<br />
Charakterisierung unterschiedlicher Vertriebswege<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
� (Versicherungs-)Makler: (theoretisch) rechtlich <strong>und</strong> wirtschaftlich unabhängige Vermittler,<br />
vermitteln im Auftrag des K<strong>und</strong>en Versicherungs-schutz. Erhalten vom VU Courtage <strong>für</strong> die<br />
Vermittlung.<br />
� Versicherungsberater: rechtlich <strong>und</strong> wirtschaftlich selbständig, berät den K<strong>und</strong>en beim Kauf von<br />
Versicherungsschutz; erhält vom K<strong>und</strong>en ein Honorar. Darf keine Provisionen vom VU erhalten.<br />
� Bankvertrieb bzw. Annexvertrieb: Banken vermitteln Versicherungsprodukte meist auf<br />
Provisionsbasis im Konzern oder über Kooperationen. Annexvertriebe: z.B. Auto- oder<br />
Versandhäuser, Reiseanbieter etc.<br />
� Strukturvertrieb: agieren oft in eigenständigen Vertriebsgesellschaften oder<br />
Sonderorganisationen. Typisch: strikte Führung, mehrere Hierarchieebenen, hohe<br />
Leistungsorientierung, besonders ausgeprägte Anreizsysteme<br />
� Direktvertrieb bzw. Internet-Vertrieb: Verkauf von Versicherungsleistungen durch die<br />
Vers.Gesellschaft direkt an Endverbraucher. Wegen weitgehend fehlender Vermittlungs- bzw.<br />
Abschlusskosten gegenüber herkömmlichen Vertriebswegen z.T. erheblich niedrigere Kosten.<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
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I. Einführung: Vertriebswege<br />
Bedeutung der einzelnen Vertriebskanäle am<br />
Beispiel der Lebensversicherung<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
2,0%<br />
14,0%<br />
3,0%<br />
80,0%<br />
22,7%<br />
7,7%<br />
42,7%<br />
Marktanteilsentwicklung <strong>und</strong> Prognose in „APE“<br />
APE = laufende Beiträge zzgl. 10% der Einmalbeiträge<br />
20,8% 21,5% 22,8% 25,3%<br />
25,9% 23,9%<br />
6,8%<br />
39,3%<br />
6,9%<br />
40,4%<br />
25,8%<br />
5,8%<br />
37,5%<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Versicherungswirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Sozialsysteme<br />
1,8% 2,7% 2,9% 3,1% 3,2% 3,0% 3,0%<br />
4,8% 4,7% 3,3% 2,7% 3,6% 5,5%<br />
3,0% 3,0%<br />
22. April 2010 Versicherungsmanagement<br />
36<br />
25,9%<br />
28,0%<br />
6,2%<br />
33,2%<br />
24,8%<br />
32,4% 32,0%<br />
1985* 1999 2000 2001 2003 2004 2005 2010* 2015*<br />
7,0%<br />
27,1%<br />
28,0%<br />
4,0%<br />
30,0%<br />
AO Geb. Strukturvertrieb Unabhängige Vermittler Bank Direkt Sonstige<br />
32,0%<br />
34,0%<br />
2,0%<br />
26,0%<br />
* Schätzung