Dr. Thomas Köhne, Dipl. - Versicherungsforen Leipzig
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<strong>Versicherungsforen</strong><br />
Fachartikel<br />
2004<br />
Thema Produktpolitik<br />
und wirtschaftlichen Kontext eine fast selbstverständliche Plattform<br />
zum Austausch von multimedialen Informationen und Nachrichten aller<br />
Art geworden. Diese Basisentwicklungen haben zu Veränderungen sowohl<br />
bei der Neugestaltung als auch bei der Verwendung von Versicherungsprodukten<br />
geführt. So stehen heute neuartige Produktentwicklungswerkzeuge<br />
zur Verfügung, die ein verkürztes „time to market“,<br />
eine erhöhte Produktflexibilität und eine zentrale Abbildbarkeit von<br />
Produktwissen versprechen. 7 Darüber hinaus können am Point of Service<br />
mit Unterstützung elektronischer Medien neue Produkte besser im<br />
Hinblick auf ihre Problemlösungswirkung visualisiert und Entscheidungen<br />
zum Underwriting durch die Anbindung der Vermittler an die IT<br />
des Versicherers rascher getroffen werden.<br />
Um nun der Frage nachzugehen, ob der durch die Deregulierung eingeräumte<br />
Spielraum in der Produktpolitik von den Versicherern ausgenutzt<br />
worden ist, sind zunächst deren generelle Gestaltungsmöglichkeiten kurz<br />
zu skizzieren und anschließend die tatsächlich erfolgten Produktinnovationen<br />
der letzten Jahre zu diskutieren und beurteilen.<br />
Möglichkeiten der Produktgestaltung 8<br />
Haller hat mit dem 3-Ebenen-Konzept des Versicherungsproduktes 9 ein<br />
Modell entwickelt, anhand dessen sich die Möglichkeiten der Versicherungsproduktgestaltung<br />
systematisch beschreiben lassen. Das Konzept<br />
baut dabei auf der Funktion des Versicherungsproduktes gegenüber dem<br />
Kunden auf. Der Kunde wird in den Mittelpunkt gestellt, so dass er Zentrum<br />
aller Reflexionen des Versicherers zum Versicherungsprodukt ist. Dieses<br />
Produktverständnis entspricht somit dem Blickwinkel des Marketing<br />
sowie der Definition von Wirtschaftsgütern, deren herausragende Eigenschaft<br />
die (subjektive) Nutzenstiftung ist. 10 Daraus ergibt sich ein erweitertes<br />
Produktverständnis, welches sich in drei Ebenen darstellen lässt,<br />
wobei die jeweils tiefere Ebene in die nächst höhere eingegliedert ist:<br />
7 Vgl. Gartzlaff, N.: Wenn der Kostendruck zu hoch ist, in: VW 20/2003, S. 1628.<br />
8 Vgl. ausführlich bei <strong>Köhne</strong>, T.: Die Wirkungsversicherung im Privatkundengeschäft,<br />
Implikationen für eine kundenorientierte Marktleistungsgestaltung, St. Gallen 1997, S.<br />
144-166.<br />
9 Vgl. Haller, M.: Produkt- und Sortimentsgestaltung, in: HdV 1988, S. 561-567; <strong>Köhne</strong>,<br />
T.: Zur Konzeption des Versicherungsproduktes – Neue Anforderungen in einem deregulierten<br />
Markt, in: ZVersWiss 1/ 2 1998, S. 143-192.<br />
10 Vgl. Riege, J.: Das Versicherungsprodukt, in: ZVersWiss 3/1990, S. 407.<br />
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