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Dr. Thomas Köhne, Dipl. - Versicherungsforen Leipzig

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<strong>Versicherungsforen</strong><br />

Fachartikel<br />

2004<br />

Thema Produktpolitik<br />

sicht ein ziemlich unattraktives Gut darstellt, das eine Reihe von Eigenschaften<br />

hat, die es erklärungsbedürftig, schwerverkäuflich und nicht für<br />

sich selbst werbend sein lassen. Noch dazu ist das Versicherungsprodukt<br />

von der Sache her mit überwiegend negativen Assoziationen verbunden,<br />

da es seinen Nutzen aus dem potenziell denkbaren Eintritt von Schäden<br />

ableitet. Auf der rein finanziellen Ebene tun sich Versicherer daher gegenüber<br />

Banken schwer, die – trotz Börsenflaute und niedrigen Zinsen – immer<br />

noch mit Vermögensaufbau assoziiert werden. Diesem Sachverhalt<br />

werden neuerdings einige Versicherer gerecht, wenn sie in ihrer Werbung<br />

betonen, dass Versicherungsschutz zahlreiche, positiv besetzte Aktivitäten<br />

überhaupt erst ermöglicht. Zudem sind Produktinnovationen einigen,<br />

branchentypischen Barrieren, etwa der Bestandsproblematik, dem „Spartendenken“<br />

oder den Schwierigkeiten bei der Umsetzung in der IT, ausgesetzt.<br />

29<br />

Möglicherweise hat die Kombination von Produkteigenschaften, branchentypischen<br />

Innovationsbarrieren und fehlendem Kundeninteresse dazu geführt,<br />

dass die Dynamik in der Produktentwicklung trotz Deregulierung,<br />

Wettbewerbszunahme und interessanter denkbarer Innovationen bis heute<br />

alles in allem gering geblieben ist. 30 Gleichwohl gilt nach unserer Auffassung,<br />

dass eine Strategie der Produktinnovationen nicht nur möglich, sondern<br />

für die nachhaltige Kundenbindung in einem zunehmend gesättigten<br />

Markt zur Profilierung und Differenzierung von der Konkurrenz sogar notwendig<br />

ist. Hierbei ist es allerdings nicht mit halbherzigen Modifikationen<br />

getan, sondern es bedarf der mutigen Implementierung von Neuproduktkonzeptionen<br />

als Basis umfassender Marktleistungen (Ebene 2) – was<br />

letzlich bedeutet, kundenorientierte Problemlösungen und Dienstleistungsbündel<br />

über entsprechend qualifizierte Vermittler zu vermarkten und zu<br />

verkaufen. Darauf hat das Versicherungsunternehmen konsequenterweise<br />

dann auch seine Strukturen und Prozesse auszurichten. Insofern sind „innovative<br />

Produkte“ und „innovative Versicherungsunternehmen“ eng miteinander<br />

verknüpft.<br />

29 Vgl. Bittl, A.; Vielreicher, P.: Produktinnovationsmanagement in Versicherungsunternehmen,<br />

in: ZVersWiss 1/1996, S. 142 ff.; Görgen, F.: Versicherungsmarketing,<br />

Stuttgart 2002, S. 148f.<br />

30 So wurde bspw. der Innovationspreis der Schweizer Assekuranz im Jahr 2003 mangels<br />

entsprechender neuer Produkte abgesagt, vgl. Rüedi, W.: Kreativität, wo hast Du Dich<br />

versteckt?, in: SchweizVZ 12/2003, S. 25-26.<br />

<strong>Versicherungsforen</strong> <strong>Leipzig</strong> - Gesellschaft für angewandte Versicherungswissenschaft mbH<br />

Geschäftsführung: <strong>Dipl</strong>.-Kfm. Markus Rosenbaum<br />

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