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Untersuchungen zu extrazellulären Enzymen bei marinen ...

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Einleitung 4<br />

1.4. Peptidasen<br />

Proteolytische Enzyme (EC 3.4) katalysieren die Hydrolyse von Peptidbindungen in<br />

Proteinen und Peptiden. Sie werden in zwei Hauptgruppen, die Exo- und Endopeptidasen<br />

unterteilt. Exopeptidasen spalten Peptidbindungen, die nahe dem C- oder N-Terminus liegen<br />

und werden aufgrund ihres Reaktionsortes entweder als Amino- oder als Carboxypeptidasen<br />

bezeichnet. Endopeptidasen spalten ketteninterne Peptidbindungen. Sie werden nach ihrem<br />

katalytischen Mechanismus in Serin-, Aspartat-, Cystein- und Metalloproteasen unterteilt<br />

(Rao et al., 1998).<br />

Peptidasen kommen sowohl in Tieren als auch in Pflanzen und Mikroorganismen vor. Jedoch<br />

haben die mikrobiologisch erzeugten Peptidasen technisch die größte Bedeutung (Uhlig,<br />

1991). Die große Vielfalt der Peptidasen erregte weltweite Beachtung und es wurde versucht<br />

diese Vielfalt physiologisch und biotechnologisch aus<strong>zu</strong>nutzen (Rao et al., 1998).<br />

Serinproteasen (Subtilisine) werden als Waschmittel<strong>zu</strong>satz <strong>zu</strong>r Entfernung von eiweißhaltigen<br />

Verschmut<strong>zu</strong>ngen eingesetzt (Schmid, 2006). In der Lederindustrie werden Peptidasen <strong>zu</strong>r<br />

Entfernung von Haaren von den Tierhäuten verwendet und ersetzen somit den Einsatz von<br />

giftigen Chemikalien (Rao et al., 1998). Auch in der Lebensmittelindustrie werden Peptidasen<br />

eingesetzt. Bei der Verar<strong>bei</strong>tung von Teig bewirken Peptidasen den partiellen Abbau des<br />

Getreide-Klebereiweißes (Gluten). Die Dehnbarkeit des Teiges wird erhöht, wodurch<br />

verbessertes Gasrückhaltevermögen für das CO2 (Gärung) erreicht wird. Außerdem werden<br />

Peptidasen <strong>zu</strong>m Zartmachen von Fleisch (partieller Verdau des Muskelgewebes) (Schmid,<br />

2006), <strong>zu</strong>r Herstellung von Soja-Produkten und <strong>zu</strong>r Synthese von Aspartam (kalorienfreier<br />

Süßstoff) eingesetzt (Rao et al., 1998). Auch in der Grundlagenforschung spielen Peptidasen<br />

eine wichtige Rolle. Ihre Fähigkeit, selektiv bestimmte Peptidbindungen <strong>zu</strong> spalten, wird <strong>bei</strong><br />

der Peptidsynthese und <strong>bei</strong> der Sequenzierung von Proteinen ausgenutzt (Rao et al., 1998).<br />

1.5. Lipasen<br />

Lipasen (Triacylglycerol acylhydrolase; EC 3.1.1.3) katalysieren sowohl die Hydrolyse als<br />

auch die Synthese von Estern aus Glycerin und langkettigen Fettsäuren. Lipasen durchführen<br />

diese Reaktionen mit hoher Regio- und Enantioselektivität, was sie <strong>zu</strong> wichtigen<br />

Biokytalysatoren in der organischen Chemie macht. Viele Lipasen werden großtechnisch<br />

produziert, wo<strong>bei</strong> der Großteil von ihnen aus Pilzen und Bakterien stammt. Das kommerziell<br />

wichtigste Anwendungsgebiet von Lipasen ist ihr Zusatz <strong>zu</strong> Detergenzien (Jaeger & Reetz,<br />

1998).

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