17.01.2013 Aufrufe

Untersuchungen zu extrazellulären Enzymen bei marinen ...

Untersuchungen zu extrazellulären Enzymen bei marinen ...

Untersuchungen zu extrazellulären Enzymen bei marinen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Einleitung 1<br />

1. Einleitung<br />

1.1. Herkunft und Funktion von <strong>Enzymen</strong><br />

Jeder Organismus produziert eine große Vielfalt von <strong>Enzymen</strong> (Madigan et al., 2003), welche<br />

für die Katalyse der zahlreichen biochemischen Reaktionen verantwortlich sind (Voet et al.,<br />

2002). Die meisten Enzyme werden von den Organismen in kleinen Mengen synthetisiert und<br />

sind an zellulären Prozessen beteiligt. Jedoch sind einige Mikroorganismen befähigt, gewisse<br />

Enzyme in viel größeren Mengen <strong>zu</strong> produzieren und diese nach außen <strong>zu</strong> sekretieren<br />

(Madigan et al., 2003). Extrazelluläre Enzyme spalten Makromoleküle, welche nicht in die<br />

Zelle aufgenommen werden können, <strong>zu</strong> transportablen Mono-, Di- oder Oligomeren (Fritsche,<br />

2002). Diese können nach der Aufnahme in die Zelle als Nährstoffe für das Wachstum<br />

verwendet oder in Form von Makromolekülen gespeichert werden (Madigan et al., 2003).<br />

1.2. Enzyme in der Industrie<br />

Mikroorganismen und Enzyme werden schon seit langer Zeit <strong>zu</strong>r Verar<strong>bei</strong>tung von<br />

pflanzlichen und tierischen Rohstoffen verwendet. Früher standen die Verfahren mit lebenden<br />

Mikroorganismen im Vordergrund. Da<strong>zu</strong> gehört die Herstellung von alkoholischen<br />

Getränken, Hefe-Fermentation von Teig <strong>bei</strong> der Brotherstellung, Konservierung von Gemüse<br />

durch Fermentation mit Lactobazillen (z.B. Sauerkraut) oder die Herstellung von Käse (Uhlig,<br />

1991). Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde erkannt, dass Enzyme unabhängig von<br />

lebenden Zellen wirken (Buchholz & Kasche, 1997). Heut<strong>zu</strong>tage werden sowohl lebende<br />

Zellen als auch isolierte Enzyme in der Industrie verwendet (Schmid et al., 2001).<br />

Enzyme unterscheiden sich von den üblichen chemischen Katalysatoren in einigen wichtigen<br />

Punkten: Sie weisen höhere Reaktionsgeschwindigkeiten auf, funktionieren unter milderen<br />

Reaktionsbedingungen, sie haben größere Reaktionsspezifität und sind regulationsfähig (Voet<br />

et al., 2002). Aufgrund ihrer Reaktionsspezifität entstehen <strong>bei</strong> enzymatischen Reaktionen<br />

relativ reine Produkte, was die Abfallmenge reduziert (Marrs et al., 1999). Die milden<br />

Reaktionsbedingungen, <strong>bei</strong> denen Enzyme ar<strong>bei</strong>ten, senken den Energieverbrauch, was die<br />

Produktionskosten und die Treibhausgasemissionen vermindert (Rozzel, 1999).<br />

Enzyme werden in zahlreichen Industriezweigen in biokatalytischen Prozessen angewandt<br />

(siehe Tab. 1.1.). Sie werden in der Lebensmitteltechnologie, <strong>bei</strong> der Papier-, Textil- und<br />

Lederbehandlung, sowie für analytische und diagnostische Zwecke eingesetzt. Auch in der<br />

pharmazeutischen und chemischen Industrie werden Enzyme verwendet Da<strong>bei</strong> ist die Stereo-,<br />

Regio- und Substratspezifität der enzymatischen Katalyse in diesen Industriezweigen von

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!