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Untersuchungen zu extrazellulären Enzymen bei marinen ...

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Diskussion 28<br />

dafür, ob ein Enzym <strong>zu</strong>m technischen Einsatz kommt (Schmid, 2006) (siehe auch Kap.<br />

1.2.1.).<br />

Die Ergebnisse des zweiten Teils der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t deuten darauf hin, dass Muricauda<br />

aquimarina die <strong>extrazellulären</strong> Amylasen in sehr geringen Mengen produziert. Daher ist<br />

dieser Stamm wahrscheinlich als Amylasequelle für den technischen Einsatz ungeeignet.<br />

Nach Whitehead und Mitar<strong>bei</strong>ter (2001) kann die Produktion von <strong>extrazellulären</strong> <strong>Enzymen</strong><br />

<strong>bei</strong> bestimmten Gram-negativen Bakterien durch Quorum sensing reguliert werden. Bei<br />

diesem Regulationsmechanismus werden von den einzelnen Bakterien bestimmte N-Acyl-<br />

Homoserin-Laktone (AHLs) produziert und durch Diffusion in die Umgebung abgegeben. Bei<br />

hoher Zelldichte steigt die Konzentration von AHLs in der Umgebung. Dadurch können die<br />

AHLs in die Nachbarzellen diffundieren und die Expression bestimmter Gene induzieren<br />

(Madigan et al., (2003).<br />

In der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t konnte nicht bestimmt werden, ob die Produktion der Amylasen<br />

<strong>bei</strong> Muricauda aquimarina durch die Anwesenheit bestimmter Kohlenstoffquellen induziert<br />

oder reprimiert wird. Es gibt jedoch Indizien dafür, dass die Produktion von Amylasen <strong>bei</strong><br />

diesem Stamm durch AHLs reguliert wird. Es wurde beobachtet, dass Muricauda aquimarina<br />

in 500 ml Medium mit Stärke als einzige Energie- und Kohlenstoffquelle nicht anwächst.<br />

Jedoch wachsen diese Bakterien in demselben Volumen des gleichen Mediums, welches<br />

Maltose als einzige Energie- und Kohlenstoffquelle enthält. In kleinen Medienvolumen<br />

wächst diese Bakterienart sowohl auf Stärke als auch auf Maltose. Dies kann dadurch erklärt<br />

werden, dass in großen Volumina die AHLs stark verdünnt werden und daher keine Induktion<br />

der Expression Amylase codierender Gene stattfindet. Ohne extrazelluläre Amylasen kann die<br />

Stärke nicht in kleinere Moleküle gespalten werden, was <strong>zu</strong>m „Verhungern“ der<br />

Mikroorganismen führt.<br />

Ein weiterer Grund für diese Beobachtung könnte auch nicht die Verdünnung der AHLs,<br />

sondern die Verdünnung der <strong>extrazellulären</strong> Amylasen sein. Um fest<strong>zu</strong>stellen, ob die<br />

Produktion der Amylasen von den AHLs abhängt, müsste dieser Stamm auf AHL-Produktion<br />

getestet werden. Anschließend müsste überprüft werden, ob durch die Zugabe bestimmter<br />

AHLs <strong>zu</strong>m Medium dieser Stamm eine größere Menge an Amylasen produziert.

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