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Kipphebel – rocker arm (Quelle: febi bilstein)<br />

von 100 herkömmlichen Personal-<br />

Computern. Die Rechner waren<br />

alleine für einen einzigen Film etwa<br />

20 Millionen Stunden im Einsatz, um<br />

die Figuren so realistisch wie möglich<br />

erscheinen zu lassen. Dies verdeutlicht,<br />

wie wichtig eine optimale<br />

Komprimierung solch riesiger Daten<br />

ist und welche grundlegenden Vorteile<br />

die Gleichungen von Konrad Polthier<br />

und seinem Team bieten, wenn damit<br />

solche Daten weiter erheblich komprimiert<br />

werden können. „Wir verändern<br />

die Darstellung von Netzen so, dass so<br />

wenig überflüssige Informationen wie<br />

möglich entstehen und alles nicht<br />

unbedingt Nötige vernachlässigt werden<br />

kann.<br />

Derzeit können wir bereits die Standarddarstellung<br />

eines Dreiecksnetzes von<br />

200 Megabyte auf 1 Megabyte verlust-<br />

frei komprimieren, sind aber natürlich<br />

weiter bemüht, noch bessere<br />

Ergebnisse zu erzielen“ sagt Polthier.<br />

Kein Wunder <strong>als</strong>o, dass sowohl<br />

die Filmindustrie wie die Entwickler<br />

von Computerspielen an den von<br />

Konrad Polthier im MATHEON erzielten<br />

Ergebnissen sehr interessiert<br />

sind, denn die Dank der Mathematik<br />

erreichte Einsparung von Kosten ist<br />

bei solchen Zahlen offensichtlich, zu-<br />

Magazin<br />

Auch in der industriellen Anwendung haben sich die Algorithmen von Konrad Polthier bewährt<br />

(Quelle: DFG-Forschungszentrum MATHEON)<br />

mal sie in der Regel auch noch mit einer<br />

Steigerung der Qualität einhergeht.<br />

Nutznießer dieser Mathematik ist beispielsweise<br />

die Firma „mental images“ in<br />

Berlin. Die Firma, die mittlerweile zur<br />

„NVIDIA-Gruppe“ gehört, ist weltweit<br />

einer der größten Hersteller von Film-<br />

Animationen. Hier wurden und werden<br />

einige der Superhelden Hollywoods „errechnet“.<br />

Mit der Software von „mental<br />

images“ können sogar animierte Szenen<br />

mit real gefilmten Sequenzen nahtlos verbunden<br />

werden. Damit ist die Illusion<br />

perfekt, denn für den Zuschauer ist so<br />

nicht mehr zu erkennen, ob eine Szene<br />

real gefilmt oder simuliert worden ist.<br />

Für die Arbeiten von Prof. Konrad<br />

Polthier bietet das Forschungszentrum<br />

MATHEON in Berlin ein optimales<br />

Umfeld, weil, so Polthier „sich im<br />

Beispiel einer entrauschten Figur nach 100 Iterationen (Quelle: DFG-Forschungszentrum MATHEON)<br />

MATHEON eine große Anzahl der besten<br />

Mathematikerinnen und Mathe-<br />

matiker zusammengeschlossen haben,<br />

die aus allen mathematischen Fachgebieten<br />

stammen und so die<br />

Voraussetzungen schaffen, völlig neue<br />

Wege für Problemlösungen zu gehen<br />

und damit auch herausragende Lösungen<br />

anbieten können." Auch für<br />

Ludwig von Reiche, den Geschäftsführer<br />

von „mental images“, ist der Standort<br />

Berlin sehr vorteilhaft, weil sich in der<br />

deutschen Hauptstadt und der Region in<br />

den vergangenen Jahren eine rege Filmwirtschaft<br />

angesiedelt hat.<br />

(Bildautoren: Felix Kälberer, Matthias<br />

Nieser, Konrad Polthier, Beau Janzen)<br />

MATHEON<br />

Das DFG-Forschungszentrum<br />

MATHEON ist ein Zusammenschluss von<br />

Mathematikerinnen und Mathematikern<br />

der drei Berliner Universitäten, der Technischen,<br />

der Freien und der Humboldt<br />

Universität sowie dem Zuse-<br />

Institut und dem Weiherstraß-Institut.<br />

Das MATHEON ist ein weltweit anerkanntes<br />

Vorzeigeprojekt, wenn es um<br />

Angewandte Mathematik geht. Etwa 200<br />

Forscherinnen und Forscher arbeiten im<br />

MATHEON in ca. 80 Projekten in den Bereichen<br />

Lebenswissenschaften, Optimierung<br />

von Netzen, Produktion, optischen<br />

Komponenten, Finanzen, Bildung und<br />

Visualisierung<br />

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