Ausgabe 2011 / Nr.2 - CVJM Denkendorf
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aufbrach. Natürlich war im Voraus noch einiges zu erledigen, wie verschiedene<br />
Impfungen und Medikamente, die ich mir noch besorgen musste.<br />
Allein der Flug war für mich schon ein Abenteuer an sich. Nach knapp 30 Stunden<br />
Flug und Zwischenstopps in drei verschiedenen Ländern und vier Flughäfen kam<br />
ich etwas übermüdet um halb 8 Uhr morgens auf meinem Zielflughafen in Hoskins<br />
an. Der Begriff Flughafen ist schon ein bisschen übertrieben, eher ein Rollfeld und<br />
ein Abfertigungsgebäude. Hoskins liegt an der Küste von New Britain, der größten<br />
Insel des Inselstaates. Papua-Neuguinea liegt nördlich von Australien und ist Teil<br />
des pazifischen Großraums Melanesien. Das Klima ist dort sehr unterschiedlich.<br />
So kann es in den Bergregionen sogar Frost geben, doch an der Küste, wo ich war,<br />
ist es das ganze Jahr über tropisch heiß.<br />
Ich wurde am Flughafen von Rosemarie, der Frau des dortigen Missionars Gotthilf<br />
Holl, abgeholt und nach einer ca. zehnminütigen Fahrt über eine asphaltierte Piste<br />
kamen wir auf der Station an. Die Station umfasst das Bibelschulgebäude, mehrere<br />
Werkstätten, Wohnhütten für die Studenten, die Häuser der Lehrer, das<br />
Missionarshaus und das Gästehaus, in dem ich wohnte. Sofort als ich ausstieg,<br />
kamen ein paar Kinder angerannt, die den neu angekommenen „whiteskin“ gleich<br />
begrüßen wollten.<br />
Nach einem Frühstück und ein paar Stunden Schlaf, die ich von Rosemarie<br />
verordnet bekam, wurde mir der Rest der Station gezeigt und ich den Bewohnern<br />
vorgestellt. Es war einfach schön zu sehen, dass man durch den gemeinsamen<br />
Glauben schon eine ganz besondere Basis hatte, die auch über kulturelle Grenzen<br />
hinweg ein Gefühl der Verbundenheit mit den Menschen dort aufkommen ließ.<br />
In den folgenden Tagen durfte ich erst mal viel von der Kultur und den Leuten<br />
kennen lernen. So fuhren wir am nächsten Tag in die ca. 40 Kilometer entfernte<br />
Stadt, die man über die bereits erwähnte Asphaltpiste gut erreichen konnte. Die<br />
meisten „Straßen“ waren jedoch Schotterpisten, die einen tiefer in den Busch<br />
führten. Viele Gegenden der Insel waren aber tatsächlich nur zu Fuß zu erreichen.<br />
Wir tätigten dort einige Einkäufe auf dem Markt, wo überall Menschen auf dem<br />
Boden saßen und ihre Waren anboten. Da kam man sich als Europäer echt<br />
seltsam vor. Dieses Gefühl legte sich aber nach einigen Wochen, als ich es<br />
gewohnt war, hin und wieder gemustert zu werden. Man musste die Menschen<br />
einfach nur nett grüßen und schon bekam man ein Lächeln zurück.<br />
Nun aber zu meiner Arbeit auf der Station: Das Projekt der Renovierung wurde<br />
kurzerhand umgeworfen und es wurde beschlossen, einfach ein neues Haus zu<br />
bauen. So musste ich also erst einmal zusammen mit Gotthilf den Bauplatz<br />
ausmessen und mit Hilfe der Studenten hoben wir Fundamente für die Stützpfeiler<br />
aus, die das Haus tragen sollten.<br />
Eine Zeit lang regnete es dort und so arbeitete ich viel in den Werkstätten, wo die<br />
Elektrik neu gemacht werden musste, und als dies erledigt war, konnten wir dort<br />
das Holz bearbeiten, das wir für den Hausbau benötigten.<br />
Ich wurde oft von den Studenten unterstützt und so hatte ich auch Gelegenheit, die<br />
Leute vor Ort kennen zu lernen.<br />
Die Studenten können auf der Bibelschule eine dreijährige theologische<br />
Ausbildung machen und leben und arbeiten dort zusammen mit den Lehrern und<br />
dem Missionarsehepaar. Um die Bibelschule finanzieren zu können, helfen sie dort<br />
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