Masterarbeit K.Klußmann - Didaktik der Geographie - Leibniz ...
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4 Qualitative Befragung zur professionellen Handlungskompetenz bilingualer <strong>Geographie</strong>lehrkräfte<br />
haben, dass sich die LuL das Fachvokabular in <strong>der</strong> Fremdsprache selbst aneignen müssen<br />
(vgl. Befragung Frau O., Anhang 2.7), mehr Vorbereitungszeit benötig wird und regelmäßige<br />
Fortbildungen im Bereich digitaler Medien unerlässlich sind, um aktuelle und<br />
schülermotivierende Materialien einsetzen zu können. Eine weitaus bedeuten<strong>der</strong>e Funktion<br />
kommt <strong>der</strong> Motivation jedoch zu, wenn die LuL sich bei fehlen<strong>der</strong> bilingualer Ausbildung die<br />
Beson<strong>der</strong>heiten des bilingualen <strong>Geographie</strong>unterrichts selbstständig aneignen müssen (vgl.<br />
Befragung Herr H., Anhang 2.4). Die Zugehörigkeit <strong>der</strong> selbstregulativen Fähigkeiten zu den<br />
übergeordneten Aspekten professioneller Handlungskompetenz bilingualer <strong>Geographie</strong>-<br />
lehrkräfte wird zwar nicht direkt angesprochen, kann aber durch den höheren Arbeitsaufwand,<br />
<strong>der</strong> bezüglich <strong>der</strong> Erstellung eigener Materialien und <strong>der</strong> Vorbereitungszeit von den LuL<br />
angeführt wird, bestätigt werden. Daher können auch <strong>der</strong> vermutete Mehraufwand und die<br />
damit verbundene höhere selbstregulative Fähigkeit (Hypothese fünf) bestätigt werden (vgl.<br />
WOLFF 2007: 66; LENZ 2006: 185f; VOLLMER 1999: 145ff).<br />
Des Weiteren rechtfertigen die duale Ausbildung aller befragten LuL sowie die Befürwortung<br />
eines Studiums bei<strong>der</strong> Fächer bzw. <strong>der</strong> Nachweis äquivalenter Sprachkenntnisse, ebenso wie<br />
die Aussagen bezüglich <strong>der</strong> Kompetenzen bilingualer <strong>Geographie</strong>lehrkräfte im letzten<br />
Fragenblock, die vorgenommene Unterteilung des Fachwissens und <strong>der</strong> fachdidaktischen<br />
Fähigkeiten in sprachliche und fachliche Aspekte. In diesem Zusammenhang können auch<br />
die zweite und dritte Hypothese verifiziert werden. Die Notwendigkeit einer fachspezifischen<br />
Fremdsprachenkompetenz, Sprachhandlungskompetenz und einem authentischen Sprach-<br />
gefühl wird durch die Verwendung des Prinzips <strong>der</strong> funktionalen Fremdsprachigkeit und <strong>der</strong><br />
Betonung, dass die Verwendung sprachlicher Stützmaßnahmen „eine hohe sprachliche<br />
Kompetenz und Authentizität“ (Befragung Frau Sch., Anhang 2.10) erfor<strong>der</strong>t deutlich<br />
gemacht, da ohne elementare Fremdsprachenkenntnisse die Sprache nicht als Mittel zum<br />
Zweck eingesetzt werden kann und die LuL keine sprachlichen Vorbil<strong>der</strong> sind (vgl.<br />
BUTZKAMM 2008: 91; CHRIST 2002: 50f; CZAPEK 2000: 27; Meyer, C. 2011: 189;<br />
BAUMERT & KUNTER 2006: 495). Die dritte Hypothese wird von den LuL durch die<br />
Verwendung fremdsprachendidaktischer Elemente, z.B. Wortschatzarbeit und Vokabel-<br />
entlastung, und <strong>der</strong> Anwendung methodischer Beson<strong>der</strong>heiten, wie z.B. <strong>der</strong> Umwälzung <strong>der</strong><br />
Begriffe im Unterrichtsgespräch und den interaktionsför<strong>der</strong>nden Arbeitsmethoden, bestätigt<br />
(vgl. BONNET 2007: 137 ff).<br />
Auch die erste Hypothese kann mit Hilfe <strong>der</strong> Befragung bezüglich <strong>der</strong> Materialkompetenz<br />
bestätigt werden, da alle LuL eine große Bandbreite an Materialien für den bilingualen<br />
Unterricht verwenden (siehe Abb.11) und die Aufgabenformate an die jeweiligen SuS<br />
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