Masterarbeit K.Klußmann - Didaktik der Geographie - Leibniz ...

4 Qualitative Befragung zur professionellen Handlungskompetenz bilingualer Geographielehrkräfte
und die eigene Materialsammlung mit zunehmender Berufserfahrung steigt (vgl. Befragung
Herr H., Anhang 2.4). Zudem verweist Frau K. auf die Verwendung von Materialien und
mehr exemplarischen Beispielen aus dem englischsprachigen Raum. Die längere
Vorbereitungszeit für den bilingualen Erdkundeunterricht und die Auswahl anderer Fall-
beispiele, die im regulären Erdkundeunterricht nicht verwendet werden, bestätigen den
vermuteten Mehraufwand und die grundlegende Bedeutung selbstregulativer Fähigkeiten für
professionelles Handeln im bilingualen Erdkundeunterricht.
Bezüglich der Unterschiede in der Gestaltung und der Methodik verweisen Frau H. und Frau
S. erneut auf den größeren Aufwand, wie schon bei der Planung des Unterrichts. Weitere
genannte Unterschiede sind der häufigere Wechsel der Darstellungsformen und Methoden zur
sprachlichen Vertiefung mit „einem besonders hohen Anteil an Schülerselbsttätigkeit,
verstärkter Einsatz visueller Medien und [kommunikative und interaktionsfördernde]
Methoden zur Umwälzung des relevanten Sprachmaterials“ (Befragung Herr H., Anhang 2.4).
Zudem „sind immer wieder Phasen zum Spracherwerb und zur -festigung einzubauen, z.B.
Wiederholungen wichtiger Vokabeln zu Stundenbeginn, Entlastung der zu lesenden Texte
durch Vokabellisten […], Hilfestellungen methodischen Wortschatzes bei der Arbeit mit
Graphen, Fotos, Karten etc.“ (Befragung Frau K., Anhang 2.5) in den Unterricht einzubauen,
so dass es einer guten Zeitplanung seitens der LuL bedarf, die vorgeschriebenen Themen, die
auch im regulären Erdkundeunterricht behandelt werden, unter Berücksichtigung der
methodischen Besonderheiten erfolgreich zu vermitteln. Nur Herr S. vertritt die Meinung,
dass es keine großen Unterschiede bezüglich der Gestaltung und Methodik gibt, obwohl seine
weiteren Antworten dies wiederlegen (vgl. Befragung Herr S., Anhang 2.9). Eben diese
aufgeführten methodischen Besonderheiten erfordern von professionellen bilingualen
Geographielehrkräften didaktisches Wissen über interaktionsfördernde Unterrichtsmethoden,
Wortschatzarbeit und eine gute Fremdsprachenkompetenz, um durch eine Umwälzung der
Begriffe bei den SuS sowohl einen fachlichen Zuwachs als auch die Entwicklung der
Fremdsprachenkompetenz hervorzurufen, was wiederum eine spezifische bilinguale Lehrer-
ausbildung befürwortet.
Bei der Themenwahl gibt es nach Meinung von Frau O., Herr S., Frau G.-L. und Frau Sch.
grundsätzlich keine ungeeigneten Themen, „da Englisch die derzeitige ‚Weltsprache‘ ist
[…][und] sich an sich alle Themen für eine authentische Auseinandersetzung auf Englisch“
(Befragung Frau O., Anhang 2.7) eignen. „Besonders gut eignet sich natürlich das Thema
USA“ (Befragung Herr S., Anhang 2.9), wohingegen das Thema Deutschland in Europa eher
schwierig auf Englisch zu thematisieren ist (vgl. Befragung Herr S., Anhang 2.9) und dadurch
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