Masterarbeit K.Klußmann - Didaktik der Geographie - Leibniz ...
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4 Qualitative Befragung zur professionellen Handlungskompetenz bilingualer <strong>Geographie</strong>lehrkräfte<br />
selten selbst erstellte Materialien, „da die Erarbeitung doch zeitaufwendiger ist […] [und]<br />
auch die sprachliche Entlastung gewährleistet werden muss“ (Befragung Frau K., Anhang<br />
2.5). Diese Einschränkungen heben erneut die große Bedeutung <strong>der</strong> selbstregulativen<br />
Kompetenzen bilingualer <strong>Geographie</strong>lehrkräfte hervor, die notwendig sind, um sich selbst<br />
nicht zu überlasten, und sprechen gleichzeitig für eine spezifische Ausbildung, in <strong>der</strong> die<br />
zukünftigen LuL lernen Materialien zu erstellen, die den Anfor<strong>der</strong>ungen des bilingualen<br />
Erdkundeunterrichts entsprechen.<br />
Außerdem verdeutlicht die häufige Verwendung selbst erstellter Materialien, dass die<br />
vorhandenen Materialien nicht allen Anfor<strong>der</strong>ungen des bilingualen <strong>Geographie</strong>unterrichts<br />
bzw. den individuellen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> LuL nicht gerecht werden. Trotz einiger<br />
individueller Schwerpunktsetzungen haben die befragten LuL die gleichen Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />
bilinguale Erdkundematerialien, die auch mit den von VOLLMER formulierten<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen übereinstimmen (vgl. ebd. 1999: 145ff). „So sollten [die Materialien] die vom<br />
Sachfach gefor<strong>der</strong>ten Inhalte unter Berücksichtigung einer beson<strong>der</strong>s hohen Anschaulichkeit<br />
abdecken und die notwendigen Hilfen anbieten“ (Befragung Herr H., Anhang 2.4). Zu den<br />
notwendigen Hilfestellungen zählen eine klare Aufgabenstellung, eine sprachliche Anpassung<br />
an die jeweilige Lerngruppe und Ideen zur Wortschatzarbeit (vgl. Befragung Herr S., Anhang<br />
2.9 und Frau H., Anhang 2.3). „Ansonsten gelten dieselben Maßstäbe wie für deutsch-<br />
sprachiges Material (Anschaulichkeit, Aktualität [und keine inhaltliche Überfrachtung])“<br />
(Befragung Frau K., Anhang 2.5).<br />
4.5.4 Unterrichtsplanung und -durchführung<br />
Der Vergleich des bilingualen mit dem regulären Erdkundeunterricht bezüglich <strong>der</strong> Planung<br />
und <strong>der</strong> <strong>Didaktik</strong> hat ergeben, dass alle befragten LuL, bis auf Frau Sch., die keine<br />
Unterschiede in <strong>der</strong> Planung und <strong>Didaktik</strong> sieht, aufgrund <strong>der</strong> stärkeren didaktischen<br />
Reduktion, dem Erstellen eigener Materialien sowie <strong>der</strong> Antizipation sprachlicher und<br />
begrifflicher Schwierigkeiten mehr Vorbereitungszeit, „zumindest beim ersten Durchgang<br />
einer Einheit“ (Befragung Frau H., Anhang 2.3), für den bilingualen Erdkundeunterricht<br />
benötigen als für den Regulären. Begründet wird <strong>der</strong> zeitliche Mehraufwand einerseits durch<br />
die Integration <strong>der</strong> „Extra-Ebene <strong>der</strong> Sprachentlastung“ (Befragung Frau O., Anhang 2.7) und<br />
durch den höheren zeitlichen Aufwand, <strong>der</strong> „bei <strong>der</strong> Suche nach geeigneten Materialien<br />
gebraucht [wird], da zumindest bei bestimmten Themen noch nicht so viel Angebot da ist“<br />
(Befragung Frau K., Anhang 2.5). Dieser Mehraufwand ist jedoch nicht nur mit dem Thema,<br />
son<strong>der</strong>n auch mit <strong>der</strong> Erfahrung <strong>der</strong> LuL verknüpft, weil in <strong>der</strong> Regel die Unterrichtsplanung<br />
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