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Masterarbeit K.Klußmann - Didaktik der Geographie - Leibniz ...

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4 Qualitative Befragung zur professionellen Handlungskompetenz bilingualer <strong>Geographie</strong>lehrkräfte<br />

Fokus auf die Fachsprache achtet, weil in Mecklenburg-Vorpommern die bilingualen<br />

Abiturklausuren in <strong>Geographie</strong> auf Deutsch geschrieben werden.<br />

Außerdem sollten die LuL Kenntnisse über den Zweitsprachenerwerb haben und das<br />

Sprachniveau <strong>der</strong> SuS einschätzen können, denn nur dann ist es möglich den Einsatz <strong>der</strong><br />

Muttersprache, auch bezüglich des code-switching, optimal zu dosieren. Unter einer<br />

optimalen Dosierung verstehen die befragten LuL die deutsche Sprache „so selten wie<br />

möglich, [aber] so oft wie nötig“ (Befragung Frau S. Anhang 2.8) einzusetzen. Ziel ist es<br />

jedoch, dass sich die SuS eine „entsprechende coping language 30 für Nachfragen an[...]eignen<br />

[und] sich möglichst auf Englisch ausdrücken“ (Befragung Frau O., Anhang 2.7). Die<br />

Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass obwohl die SuS die Möglichkeit haben in<br />

Leistungskontrollen und im Unterricht die Muttersprache zu verwenden, davon in <strong>der</strong> Regel<br />

kein Gebrauch gemacht wird, da die SuS „die englische Sprache nach vier bis sechs Wochen<br />

als U[nterrichts]-Sprache akzeptieren“ (Befragung Frau Sch., Anhang 2.10) und die<br />

Verwendung <strong>der</strong> Muttersprache durch gute Vorbereitung seitens <strong>der</strong> LuL nicht mehr<br />

notwendig ist. Herr H. weist zudem darauf hin, dass die LuL bei <strong>der</strong> Anwendung von code-<br />

switching auf „eine klare Trennung zwischen den Sprachsystemen [achten sollten], um<br />

Interferenzen zu vermeiden“ (Befragung Herr H., Anhang 2.4). Somit sollten die LuL nicht<br />

nur über gut ausgebildete Sprachsysteme in ihrer Muttersprache und <strong>der</strong> Fremdsprache<br />

verfügen, son<strong>der</strong>n auch über die Fähigkeit bei code-switching seitens <strong>der</strong> SuS auf eine klare<br />

Abgrenzung zur Unterrichtssprache zu achten.<br />

Die Antworten <strong>der</strong> LuL zum Umgang mit Verständnisproblemen und zu den verwendeten<br />

Stützmaßnahmen haben nicht nur Erkenntnisse über den Umgang mit Verständnisproblemen<br />

und scaffolding im bilingualen <strong>Geographie</strong>unterricht gebracht, son<strong>der</strong>n auch die bereits<br />

festgestellte herausragende Bedeutung <strong>der</strong> funktionalen Fremdsprachigkeit für den<br />

bilingualen Erdkundeunterricht bestätigt, die wie<strong>der</strong>um die Notwendigkeit einer gewissen<br />

Sprachkompetenz in <strong>der</strong> Fremdsprache seitens <strong>der</strong> LuL betont. Diese Bestätigung resultiert<br />

aus den Aussagen <strong>der</strong> LuL, dass sie bei Nachfragen die unverständlichen Aspekte zuerst<br />

immer paraphrasieren, was eine gewisse Wortgewandheit in <strong>der</strong> Fremdsprache voraussetzt,<br />

bzw. an<strong>der</strong>e SuS bitten dies zu tun, o<strong>der</strong> Visualisierungen, Vokabellisten und an<strong>der</strong>e<br />

unterstützende Elemente zur Hilfe nehmen, bevor sie bei unlösbaren Verständnisproblemen<br />

auf die Muttersprache zurückgreifen (vgl. Befragung Herr H., Herr S., Frau G.-L., Frau K.,<br />

Frau S. und Frau H., Anhang 2). Bezüglich des Umgangs mit Verständnisproblemen weisen<br />

Frau O. und Herr M. zudem auf zwei wichtige Aspekte hin. Zum einen, dass „die SuS […]<br />

30 Eigene Hervorhebung.<br />

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