Masterarbeit K.Klußmann - Didaktik der Geographie - Leibniz ...
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4 Qualitative Befragung zur professionellen Handlungskompetenz bilingualer <strong>Geographie</strong>lehrkräfte<br />
die an<strong>der</strong>en LuL diese Aspekte nicht direkt ansprechen, kann davon ausgegangen werden,<br />
dass auch sie aufgrund ihrer Berufswahl über einen Lehrerenthusiasmus verfügen und ihre<br />
SuS bestmöglich auf das zukünftige Leben vorbereiten wollen (vgl. BAUMERT & KUNTER<br />
2006: 501ff). Entgegen dieser persönlichen bzw. schülerorientierten Motivation nennt Frau<br />
G.-L. das Antreten einer Beamtenstelle mit <strong>der</strong> Auflage bilingualen Unterricht zu erteilen als<br />
Entscheidungsgrund. Zwar wird hier nicht deutlich, ob neben <strong>der</strong> Verpflichtung auch per-<br />
sönliches Interesse vorhanden ist, jedoch kann ausgehend von den an<strong>der</strong>en Antworten ge-<br />
schlossen werden, dass selbst wenn zu Beginn kein eigenes Interesse vorhanden gewesen sein<br />
sollte, sich dieses im Laufe <strong>der</strong> Zeit entwickelt hat (vgl. Befragung Frau G.-L., Anhang 2.2).<br />
Somit kann bei allen befragten LuL eine positive Grundeinstellung zu bilingualem Erdkunde-<br />
unterricht festgestellt werden, die aufgrund fehlen<strong>der</strong> Rahmenvorgaben bezüglich <strong>der</strong><br />
Methodik und <strong>Didaktik</strong> sowie <strong>der</strong> Materialsituation sehr hilfreich ist, da „bilingualer<br />
Unterricht […] vom Engagement <strong>der</strong> unterrichtenden Lehrkräfte“ (OTTEN & WILDHAGE<br />
2003: 22) lebt. Durch diese positive Grundeinstellung verfügen die LuL über eine wichtige<br />
Grundlage für dynamisches und zielorientiertes Handeln, die für die Entwicklung bilingualer<br />
Handlungskompetenz unerlässlich ist (vgl. BAUMERT & KUNTER 2006: 501ff).<br />
Bei <strong>der</strong> Frage, ob die LuL lieber bilingualen o<strong>der</strong> regulären Erdkundeunterricht erteilen,<br />
haben die meisten LuL keine beson<strong>der</strong>en Präferenzen. Frau Sch. sieht keinen Unterschied, da<br />
sie „das FACH ERDKUNDE 24 unterrichte[t] [und] es […] auf geographische Inhalte und<br />
nicht die Vorliebe für eine Sprache“ (Befragung Frau Sch., Anhang 2.10) ankommt. Frau O.<br />
dagegen betont, dass „beide ‚Varianten‘ auf ihre Art Spaß machen“ (Befragung Frau O.,<br />
Anhang 2.7) und Herr H. und Frau S. nennen die Stärken und Schwächen bei<strong>der</strong><br />
Unterrichtsformen als Grund. Obwohl Herr S. an sich auch keine Präferenz hat, empfindet er,<br />
ebenso wie Frau K., eine Abwechslung bzw. eine Mischung aus beiden Unterrichtsformen als<br />
motivieren<strong>der</strong>. Frau K. führt für die Bevorzugung einer guten Mischung aus beiden<br />
Unterrichtsformen die umfangreichere Vorbereitung des bilingualen Unterrichts sowie die<br />
höhere Motivation <strong>der</strong> SuS im bilingualen Unterricht aufgrund <strong>der</strong> Verwendung <strong>der</strong><br />
Fremdsprache und die Möglichkeit <strong>der</strong> tiefergehenden Behandlung eines Themas im<br />
regulären Erdkundeunterricht an. Im Gegensatz zu den an<strong>der</strong>en LuL erteilen Frau G.-L. und<br />
Frau H. lieber bilingualen Erdkundeunterricht. Dies liegt jedoch nicht in einer beson<strong>der</strong>en<br />
Präferenz, son<strong>der</strong>n eher in <strong>der</strong> persönlichen Situation begründet, da beide in den letzten<br />
Jahren fast ausschließlich bilingualen Erdkundeunterricht erteilt haben und daher im<br />
Vergleich zum regulären Erdkundeunterricht mittlerweile über mehr erprobte Materialien für<br />
24 Hervorhebung durch Frau Sch.<br />
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