Masterarbeit K.Klußmann - Didaktik der Geographie - Leibniz ...

4 Qualitative Befragung zur professionellen Handlungskompetenz bilingualer Geographielehrkräfte
Frage, in der es um die zukünftige Ausbildung bilingualer Geographielehrkräfte geht, zu
sensibilisieren. In der fünften Frage sollen die LuL dann äußern, wie sie die zukünftige
Ausbildung verändern würden, um angehende bilinguale Geographielehrkräfte auf den Beruf
vorzubereiten. Durch die explizite Aufforderung eine Zielsetzung zu formulieren und diese zu
begründen, können erneut wichtige Kompetenzen bilingualer Geographielehrkräfte aus Sicht
der Befragten erfasst werden. Die abschließende Frage nach der Teilnahme an Fortbildungen
zum bilingualen Unterricht rundet den Block ab und lässt erkennen, ob die LuL die
Entwicklung von Professionskompetenz als einen lebenslangen Prozess sehen oder nicht.
Der dritte Bereich befasst sich sowohl mit übergeordneten didaktischen und methodischen
Fragestellungen als auch mit der konkreten Unterrichtpraxis und den Erfahrungen der LuL zu
charakteristischen methodisch-didaktischen Elementen des bilingualen Erdkundeunterrichts.
Die ersten drei Fragen regen eine Auseinandersetzung der LuL mit der aktuellen Diskussion
um bilingualen Unterricht im Allgemeinen an und erfordern von den LuL eine Verortung
ihrer Person in dem Spannungsfeld zwischen der Sachfach- und der Fremdsprachendidaktik,
die einen wesentlichen Einfluss auf die didaktisch-methodischen Entscheidungen der LuL hat
(siehe 3.3.2). Mit der Frage nach der Notwendigkeit einer eigenen bilingualen Didaktik und
der Einschätzung, inwiefern eine bilinguale Geographiedidaktik als Einschränkung der
persönlichen Möglichkeiten oder als Arbeitsentlastung durch einen Orientierungsrahmen
gesehen wird, wird ein aktuelles und kontrovers diskutiertes Thema integriert, das von den
LuL eine persönliche Stellungsname erfordert. Durch diese Stellungnahme ist es einerseits
möglich, die im weiteren Verlauf gegebenen Antworten mit den individuellen Überzeugungen
der LuL in Verbindung zu bringen und auf ihre mögliche Entstehung zu überprüfen. Zudem
soll aber auch festgestellt werden, ob die befragten LuL in das von OTTEN und WILDHAGE
skizzierte Bild passen und „zu viel didaktischen ‚Überbau‘“ (ebd. 2003: 22) ablehnen oder, ob
sie ebenfalls die Notwendigkeit einer bilingualen Didaktik mit „eigenständigem Profil –
differenziert in fachspezifische und fachübergreifende Elemente“(OTTEN & WILDHAGE
203: 23) sehen (vgl. OTTEN & WILDHAGE 2003: 22f). Die nächsten drei Fragen zu den
verwendeten Unterrichtssprachen sind der Diskussion über den Einsatz und die Bedeutung
der Muttersprache im bilingualen Unterricht geschuldet (vgl. BUTZKAMM 2008: 91). Ziel
ist es herauszufinden, welche Rolle die Muttersprache im bilingualen Erdkundeunterricht
spielt, zu welchem Zweck sie eingesetzt wird und welche Position bezüglich des code-
switching vertreten wird. Implizit kann anhand dieser Fragen die Verortung zwischen der
Sachfach- und der Fremdsprachendidaktik überprüft werden, weil je nach individueller
Ausrichtung die Muttersprache eine andere Rolle spielt. Ein weiterer Fokus dieses Fragen-
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