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Masterarbeit K.Klußmann - Didaktik der Geographie - Leibniz ...

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3 Professionswissen und professionelle Handlungskompetenz bilingualer <strong>Geographie</strong>lehrkräfte<br />

ansatz, son<strong>der</strong>n auf professionellen Kompetenzen, z.B. dem Fachwissen <strong>der</strong> LuL, die durch<br />

den Vergleich von Experten und Novizen erforscht werden (vgl. KRAUSS 2011: 172,<br />

TILLMANN 2011: 233). Obwohl sich beide Ansätze in den theoretischen Grundlagen<br />

unterscheiden, stellen beide die Lehrperson in das Zentrum <strong>der</strong> Forschung und verfolgen das<br />

Ziel „bestimmte Aspekte <strong>der</strong> Lehrer-Subjekte (Eigenschaften, Kompetenzen) zu definieren,<br />

zu operationalisieren und mit standardisierten Fragebögen und Tests zu erforschen“<br />

(TILLMANN 2011: 232).<br />

Der strukturtheoretische Professionsansatz und die kulturtheoretischen Konzepte dagegen<br />

arbeiten eher mit qualitativ-rekonstruktiven Forschungsmethoden und sind beide sowohl auf<br />

die interpretative Soziologie als auch auf kulturtheoretische und psychoanalytische Ansätze<br />

zurückzuführen (vgl. TILLMANN 2011: 233). Erste Ansätze des strukturtheoretischen<br />

Professionsansatzes sind bereits in den Theorien von Parsons (1986), Marshall (1963) und<br />

Weber (1972) entwickelt worden. Die Basis bildet aber die Professionstheorie von<br />

Oevermann (vgl. HELSPER 2011: 149). Vertreter des strukturtheoretischen Professions-<br />

ansatzes gehen davon aus, dass Berufe wie Arzt, Jurist, Pfarrer und Lehrer, die mit ihrem<br />

Wissen „stellvertretend für Laien […] <strong>der</strong>en Krisen bewältigen“ (OEVERMANN zit. in:<br />

HELSPER 2011: 149), nicht vom Markt geregelt werden, son<strong>der</strong>n über eine eigene<br />

Strukturlogik verfügen. Ziel ist es, die Strukturen, die professionellem Handeln<br />

zugrundeliegen, durch hermeneutische Textanalysen zu rekonstruieren, um Profes-<br />

sionalisierungsdefizite und Professionalisierungsbedarf aufzeigen zu können. Auf den<br />

Schulkontext bezogen untersucht <strong>der</strong> strukturtheoretische Professionsansatz die Strukturlogik<br />

schulischer Beziehungen zwischen den SuS und LuL (vgl. HELSPER 2011: 149ff;<br />

TILLMANN 2011: 234). Der kulturtheoretische Ansatz spielt seit Mitte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

eine Rolle in <strong>der</strong> Schul- und Unterrichtsforschung und betrachtet den Schulalltag aus einer<br />

kulturanalytischen Sichtweise. Dabei stehen im Gegensatz zum Persönlichkeitsansatz und<br />

zum Experten-Paradigma nicht die LuL im Zentrum <strong>der</strong> Forschung, son<strong>der</strong>n die Unterrichts-<br />

praktiken die sowohl durch die Lehrperson als auch durch die jeweilige Institution beeinflusst<br />

werden. Zur Datenerhebung wird mit ethnographischen Verfahren <strong>der</strong> Beobachtung, z.B.<br />

teilnehmende Beobachtung mit Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse, gearbeitet. Als wichtiger Weg-<br />

bereiter auf diesem Feld gilt Andreas Reckwitz (vgl. BENNEWITZ 2011: 192ff; TILLMANN<br />

2011: 233f).<br />

Der letzte Ansatz, die schulische Aktionsforschung, unterscheidet sich von den vier an<strong>der</strong>en<br />

Theorien dadurch, dass die LuL nicht <strong>der</strong> Gegenstand <strong>der</strong> Forschung sind, indem ausgehend<br />

von variierenden Theorieansätzen <strong>der</strong> Lehrerberuf untersucht wird, son<strong>der</strong>n vielmehr die LuL<br />

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