Masterarbeit K.Klußmann - Didaktik der Geographie - Leibniz ...

2.8.3 Exemplarische Schulbuchanalayse
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2 Bilingualer Geographieunterricht
In diesem Kapitel werden ein bilinguales Erdkundelehrwerk von einem deutschen
Schulbuchverlag und ein britisches Erdkundebuch sowohl im Hinblick auf die allgemeinen
Anforderungen von bilingualen Erdkundematerialien als auch für die Eignung für den Einsatz
in der 9./10. Klasse vergleichend analysiert. Für die exemplarische Analyse wurde das
Schulbuch aus den verschiedenen Formen von Lehr- und Lernmaterialien ausgewählt, da
Schulbücher „im institutionalisierten Rahmen des Lehrens- und Lernens als wichtiges
traditionelles Medium zur Planung und Steuerung von Lehr- und Lernprozessen“ (BITTNER
2003: 82) gelten und somit eine herausragende Stellung im Bereich der Lehr- und
Lernmaterialien einnehmen. Diese besondere Stellung von Schulbüchern resultiert aus der
Entlastungsfunktion für die LuL, die hauptsächlich auf die Bereitstellung von lehrplan-
konformen Materialien zurückzuführen ist (vgl. BITTNER 2003: 82; LENZ 2006: 184). Der
Vergleich bezieht sich auf das bilinguale Lehrwerk DIERCKE GEOGRAPHY FOR
BILINGUAL CLASSES VOLUME 2 von Westermann und auf das britische Buch AS
Geography for Edexcel erschienen bei Oxford University Press. Die Wahl dieser beiden
Lehrwerke ist zum Einen auf meine eigene Erfahrung im bilingualen Unterricht zurück-
zuführen, da ich mit beiden Büchern schon gearbeitet habe, und zum Anderen auf die
Tatsache, dass Westermann neben dem Klett-Perthes Verlag einer der Marktführer für
geographische Schulbücher in Niedersachsen ist. Bei der folgenden Analyse werden zuerst
sowohl die Zielgruppen als auch die Inhalte und die methodisch-didaktischen Konzepte
verglichen, bevor auf Kapitelebene das Material zum Thema Megacities genauer vergleichend
untersucht wird. Um das Material im Hinblick auf alle Anforderungen, auch Motivation und
mögliche sprachliche Schwierigkeiten, umfassend auswerten zu können, wird eine Befragung
einer meiner 10. bilingualen Erdkundeklassen zu den gewählten Beispielseiten integriert, so
dass auch die Schülerperspektive 18 berücksichtigt werden kann (Fragebogen siehe Anhang
1.3). Es sei darauf hingewiesen, dass die Schülerbefragung einen explorativen Charakter hat
und dass durch die gegebenen Rahmenbedingungen Einschränkungen im Bezug auf die
Gütekriterien der Objektivität, Reliabilität und Validität gegeben sind. Zum einen wurde nur
eine bilinguale Erdkundeklasse (22 SuS) befragt, so dass nur bestimmte Trends aufgezeigt
und keine allgemeingültigen repräsentativen Schlussfolgerungen gezogen werden können.
Zudem ist es möglich, dass die Antworten der SuS implizit durch die Fragestellungen bzw.
durch das Beispielmaterial beeinflusst worden sind. Zwar wurde versucht dies bei der
18 Auf eine Differenzierung der Geschlechter wird bei der Auswertung verzichtet, da die Mehrheit der Klasse
aus Mädchen besteht und die Angaben für die Jungen somit nicht repräsentativ wären.