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Masterarbeit K.Klußmann - Didaktik der Geographie - Leibniz ...

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2 Bilingualer <strong>Geographie</strong>unterricht<br />

Themenauswahl am regulären Erdkundeunterricht. Des Weiteren sollten die Texte gut<br />

strukturiert und an das sprachliche Niveau <strong>der</strong> SuS angepasst sein, „ohne daß [sic][die<br />

ursprünglichen Materialien] dabei unangemessen vereinfacht o<strong>der</strong> reduziert werden“<br />

(VOLLMER 1999: 145). Anstatt die Materialien zu stark anzupassen, sollten eher<br />

unterstützende bzw. entlastende Maßnahmen des scaffolding, z.B. in Form von Wortschatz-<br />

arbeit o<strong>der</strong> visueller Entlastung, eingesetzt werden, um die gefor<strong>der</strong>te Authentizität aufrech-<br />

terhalten zu können (vgl. VOLLMER 1999: 245). Eine optimale Anpassung an das<br />

sprachliche Niveau <strong>der</strong> SuS wird laut Krashen, dann erzielt, wenn die neuen Informationen<br />

sowohl sprachlich als auch inhaltlich etwas über dem aktuellen Wissensstand liegen (Input<br />

Hypothesis) (vgl. SHRUM & GLISAN 2005: 14f). Auch das Ziel <strong>der</strong> critical language<br />

awareness sollte bei <strong>der</strong> Materialauswahl bzw. -gestaltung berücksichtigt werden. Außerdem<br />

sollen BICS und CALP durch die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den Materialien und den darin<br />

integrierten Stützmaßnahmen kontinuierlich weiterentwickelt werden können. Folglich<br />

kommt den gestellten Aufgaben eine große Bedeutung zu, da sie mit Hilfe <strong>der</strong> Materialien<br />

„realitätsnahe Kommunikationssituationen [schaffen und] authentische Sprache in das<br />

Klassenzimmer […] holen“ (MEYER, O. 2009: 10) 16 . Zudem sollten die Materialien so<br />

motivierend gestaltet sein, dass viele Sprechanlässe für die SuS geschaffen werden, und so<br />

konstruiert sein, dass unterschiedliche Lernertypen einen Zugang dazu finden können. Zudem<br />

müssen die Materialien den didaktisch-methodischen Zielsetzungen des regulären Erdkunde-<br />

unterrichts, Schüler- und Problemorientierung, Umgang mit Karten, Diagrammen etc., gerecht<br />

werden, damit die SuS geographische Handlungskompetenz erwerben können (vgl.<br />

VOLLMER 1999: 245f). Wenn möglich sollte bei <strong>der</strong> exemplarischen Auswahl 17 von<br />

Beispielregionen bzw. -themen darauf geachtet werden, dass möglichst viele Bezüge und<br />

Vergleiche zur Zielsprache und -kultur hergestellt werden, um den Perspektivenwechsel und<br />

das interkulturelle Lernen optimal för<strong>der</strong>n zu können. Jedoch muss dabei eine Tendenz zum<br />

veralteten Prinzip des län<strong>der</strong>kundlichen Unterrichts vermieden werden (vgl. THÜTMANN &<br />

OTTEN 1992: 51).<br />

16 Die tragende Rolle <strong>der</strong> Aufgaben geht auf die Theorie des Task-based language learning (TBLL) zurück, die<br />

besagt, dass Aufgabenstellungen als ein methodisches Werkzeug fungieren, das Interaktionen im<br />

Klassenraum för<strong>der</strong>t, indem die SuS untereinan<strong>der</strong> bzw. mit den LuL Bedeutungen aushandeln (vgl.<br />

MÜLLER-HARTMANN & SCHOCKER-VON DITFURTH 2007: 39f).<br />

17 Das exemplarische Prinzip ist ein didaktisches Prinzip des <strong>Geographie</strong>unterrichts für die Stoffauswahl. Ziel<br />

dieses Prinzips ist es, aus <strong>der</strong> Fülle von Raumbeispielen ein geeignetes Beispiel auszuwählen, an dem<br />

exemplarisch „übertragbare, grundlegende, allgemeingeographische Erkenntnisse und Verhaltens-<br />

dispositionen“ (RINSCHEDE 2007: 59) erarbeitet werden (vgl. RINSCHEDE 2007: 59f). Eine ausführliche<br />

Diskussion des exemplarischen Ansatzes und <strong>der</strong> traditionellen Län<strong>der</strong>kunde kann in 40 Texte zur <strong>Didaktik</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Geographie</strong> herausgegeben von Arnold Schultze nachgelesen werden.

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