Masterarbeit K.Klußmann - Didaktik der Geographie - Leibniz ...
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2 Bilingualer <strong>Geographie</strong>unterricht<br />
mündlichen Leistungsüberprüfungen. Dabei sind die drei folgenden Tendenzen zu erkennen:<br />
Ignoranz sprachlicher Fehler, einfache Korrektur sprachlicher Fehler und ausführliche<br />
Korrektur mit Anmerkungen am Rand (vgl. VOLLMER 2001: 225ff). Ausgehend von dem<br />
CLIL-Konzept sollten jedoch trotz <strong>der</strong> Nichtberücksichtigung <strong>der</strong> sprachlichen Fehler in <strong>der</strong><br />
Bewertung, diese in schriftlichen Lernkontrollen auf jeden Fall korrigiert werden, damit auch<br />
ein Kompetenzzuwachs auf sprachlicher Ebene stattfinden kann (vgl. CZAPEK 2000: 27).<br />
2.8 Lehr- und Lernmaterialien im bilingualen Erdkundeunterricht<br />
Lehr- und Lernmaterialien bilden zusammen mit den LuL und den SuS die drei tragenden<br />
Säulen des bilingualen Unterrichts. Dabei wird den Materialien als zentrales Medium, das den<br />
gesamten Unterrichtsprozess bzw. Lernfortschritt <strong>der</strong> SuS beeinflusst, eine beson<strong>der</strong>e Rolle<br />
zugeschrieben, da sowohl die Qualität des Unterrichtsgesprächs, die Inhalte und Themen als<br />
auch die Aufgabenstellungen sowie alle weiteren unterrichtlichen Aktivitäten von den<br />
verwendeten Materialien abhängen. Somit bestimmt die Auswahl <strong>der</strong> jeweiligen Materialien<br />
durch die LuL sowie die Integration <strong>der</strong> Materialien in den Unterricht den Lernprozess bzw.<br />
das Unterrichtsgeschehen erheblich mit (vgl. VOLLMER 1999: 240). Im Folgenden wird<br />
daher zuerst die Materialsituation, <strong>der</strong> die bilingualen LuL gegenüberstehen, kurz dargestellt,<br />
bevor anhand <strong>der</strong> in den vorangegangenen erörterten Zielsetzungen und elementaren<br />
Merkmalen bilingualen Unterrichts, Anfor<strong>der</strong>ungen für bilinguale Lehr- und Lernmaterialien<br />
erarbeitet werden. Des Weiteren werden ein bilinguales Erdkundebuch eines deutschen Schul-<br />
buchverlages sowie ein britisches <strong>Geographie</strong>buch im Hinblick auf die zuvor erarbeiteten<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen vergleichend analysiert. Abgerundet wird die Analyse <strong>der</strong> Materialsituation<br />
für den bilingualen Erdkundeunterricht mit einer Darstellung <strong>der</strong> Schülerperspektive zu<br />
bilingualen Erdkundematerialien.<br />
2.8.1 Materialsituation<br />
Als <strong>der</strong> bilinguale Unterricht schrittweise in Deutschland als Folge des Deutsch-<br />
Französischen Kooperationsvertrages etabliert wurde, gab es noch keine speziellen<br />
Materialien für den bilingualen Unterricht. Der bilinguale Unterricht lebte sozusagen von dem<br />
Engagement <strong>der</strong> LuL, die ihre eigenen Materialien entwickelten o<strong>der</strong> während ihres Urlaubs<br />
im zielsprachigen Ausland authentische Materialien sammelten o<strong>der</strong> fremdsprachige Erd-<br />
kundebücher aus dem Ausland mitbrachten. Aufgrund einiger Unterschiede zwischen den<br />
ausländischen und deutschen Lehrplänen und des niedrigeren Sprachniveaus bilingualer SuS<br />
im Vergleich zu britischen SuS, musste das Material jedoch durch didaktische Reduktion o<strong>der</strong>